|
|
Autor |
Nachricht |
josephine Eselsohr
J
Beiträge: 489
|
J 26.04.2013 18:01 Historischen Roman komplett erfinden, geht das? von josephine
|
|
|
Hallo Zusammen,
in meinem Kopf schwebt so eine Idee über ein historisches Adelspärchen, dass es nie gegeben hat. Also ich würde quasi eine adlige Linie erfinden, die Burg der Personen, auch einen Krieg, den es niemals gegeben hat. Eigentlich soll es eher eine Liebesgeschichte im historischen Rahmen werden, die sich in erster Linie mit diesem Pärchen beschäftigt, die allerhand erleben, bis sie das große Glück finden. .... So halt in Kürze.
Jetzt meine Frage, kann man so etwas überhaupt machen, oder sollten historische Romane auch immer einen geschichtlichen Hintergrund haben? Krieg ich das um die Ohren gehauen? Was meint ihr dazu?
lg
Josephine
_________________ Das Internet eröffnet die Möglichkeit, uns das gesamte Wissen der Welt anzueignen. Und was machen wir daraus? Wir laden uns Bilder runter und streiten mit Fremden.
I’m glad I can talk to you about fictional characters as if they were real and have you still think I’m sane.
Obstacles are put in your way to see if what you want is really worth fighting for |
|
Nach oben |
|
|
Landschwabe Wortedrechsler
Beiträge: 68
|
26.04.2013 18:38
von Landschwabe
|
|
|
Historisch / Geschichtlich sollte/muss authentisch sein. Soweit sich Fakten ermitteln lassen.
Sonst gehört es in die Kategorie Märchen/Phantasie
|
|
Nach oben |
|
|
Jo-jo Wortedrechsler
Alter: 26 Beiträge: 61 Wohnort: Schw. Gmünd
|
26.04.2013 18:39
von Jo-jo
|
|
|
Hallo Josephine,
ich denke, das kommt darauf an, wie viel oder wie wenig du zu dem historischen Hintergrund schrieben willst. So pauschal kann man das schlecht sagen. Ob der Leser das so mag, hängt sicher von der Art deines Romans und von der Zielgruppe ab.
Generell wirst du nicht drum herum kommen, historische Verhältnisse einzubeziehen. Ganz ohne geschichtlichen Hintergrund geht nicht, dann wäre das ja kein historischer Roman mehr. Aber eine Familie zu erfinden, geht denke ich schon. Rebecca Gable macht das auch.
Wann und wo spielt dein Roman denn? Es gibt ja Epochen, über die man nur sehr wenig weiß, da kannst du so etwas leichter machen. Aber andere sind sehr gut dokumentiert.
Einen ganzen Krieg zu erfinden, ist natürlich viel. Ich würde dir raten, wenn möglich einen zu nehmen, den es wirklich gab. Da kannst du auch ein paar Details ändern, aber insgesamt sollte es natürlich stimmen.
Viel Erfolg!
|
|
Nach oben |
|
|
josephine Eselsohr
J
Beiträge: 489
|
J 26.04.2013 18:45
von josephine
|
|
|
Danke für die Antwort. Das mit dem Krieg ist eine gute Idee, also einen echten dafür herzunehmen. Die Geschichte soll so im 12. Jahrhundert spielen und sich zum größten Teil um die beiden Protas drehen. Den Krieg brauche ich nur, weil er für vier Jahre verschwinden muss, um heimzukommen und etwas herauszufinden. Dann geht die eigentliche Geschichte los, die dann auf dieser Burg spielt, wo die beiden dann ein Abenteuer mit Irrungen und Wirrungen erleben, das dann zu einem guten Ende kommt. Recherche würde es selbstverständlich zum Leben, Sitten, Gebräuchen im Mittelalter geben, aber die Personen die im Roman spielen, und den Handlungsort hat es halt nicht gegeben.
Ich will es auch nicht unbedingt als historisch laufen lassen, vielleicht auf Romantacy im Mittelalter, habe halt keine Ahnung, ob das überhaupt geht.
_________________ Das Internet eröffnet die Möglichkeit, uns das gesamte Wissen der Welt anzueignen. Und was machen wir daraus? Wir laden uns Bilder runter und streiten mit Fremden.
I’m glad I can talk to you about fictional characters as if they were real and have you still think I’m sane.
Obstacles are put in your way to see if what you want is really worth fighting for |
|
Nach oben |
|
|
Murmel Schlichter und Stänker
Alter: 68 Beiträge: 6380 Wohnort: USA
|
26.04.2013 18:52
von Murmel
|
|
|
Romantasy ist offenbar das richtige Genre. Historische Fantasy, wobei die Gefahr besteht, dass du mit Werwölfen und Vampiren in einen Topf geworfen wirst.
Die Forderung an Historischem Roman ist:
historische Personen und/oder historisches Ereignis
Der Grund dafür liegt in der Erwartungshaltung der Leser. Viele Histoliebhaber kaufen Historisches um auf unterhaltsame Weise Neues aus der tatsächlichen Geschichte zu lernen. Das wurde etwas in der Histoblase aufgeweicht, aber wir befinden uns in einem Reinigungsprozess im Histogenre.
_________________
|
|
Nach oben |
|
|
Jo-jo Wortedrechsler
Alter: 26 Beiträge: 61 Wohnort: Schw. Gmünd
|
26.04.2013 18:56
von Jo-jo
|
|
|
Nur weil nicht alle Fakten stimmen, ist etwas noch keine Fantasy. Wenn aber irgendwelche erfundenen Kreaturen oder irgendeine Art von Magier vorkommt, kann man das natürlich sagen.
Soweit ich weiß, gibt es auch Fabtasy, die im Mittelalter spielt. Über Romantasy weiß ich leider nichts, aber das müsste auch gehen.
Im 12. jahrhundert ist das wohl kein Problem. Da gabs sicher genug Kriege (oder sonstige Konflikte). Es gibt natürlich noch andere Möglichkeiten, jemand im Mittelalter verschwinden zu lassen. Vielleicht muss er seinen Lehnsherrn auf einen Kreuzzug begleiten oder so was.
Lg Jojo
|
|
Nach oben |
|
|
josephine Eselsohr
J
Beiträge: 489
|
|
Nach oben |
|
|
josephine Eselsohr
J
Beiträge: 489
|
|
Nach oben |
|
|
Landschwabe Wortedrechsler
Beiträge: 68
|
26.04.2013 19:20
von Landschwabe
|
|
|
Wenn man sich die Stammbäume der Adligen zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert in Europa anschaut, dürfte es kein Problem sein, eine Seitenlinie zu erfinden.
Die Fakten des gewählten Jahrhundert sind doch relativ leicht zu recherchieren.
Erbfolgekriege und Kreuzzüge gab es einige. Bestimmt lassen sich auch regionale Konflikte finden.
|
|
Nach oben |
|
|
Murmel Schlichter und Stänker
Alter: 68 Beiträge: 6380 Wohnort: USA
|
26.04.2013 22:08
von Murmel
|
|
|
josephine hat Folgendes geschrieben: | Aber machen Autoren wie Iny Lorenz das nicht auch (nicht gleich die Augen verdrehen Leute ) Meine nur, bei denen stimmt doch auch vorne und hinten nichts, und die liegen sogar zwischen den Historienschinken. |
Das stimmt, und das ging, denn mittels Sex sells haben die Autoren erfolgreich die Liebhaber des, na sagen wir einmal, erotischen Liebesromans ins Mittelalter geschickt. Das führte zu einer Histoschwemme, und diese ist nun eingetrocknet. Übrig bleiben Histos wie sie sein sollten: nahe an der Realität.
Versuche halt, trotz der erfundenen Personen und Ereignisse, nahe an der geschichtlichen Realität zu bleiben. Ein gutes Beispiel ist der Spielmann von Ingrid Ganß - sie wurde allerdings zuerst nicht verlegt und musst den Weg des Selbstverlegens gehen.
_________________
|
|
Nach oben |
|
|
suntime Eselsohr
S
Beiträge: 433
|
S 26.04.2013 22:40
von suntime
|
|
|
Hallo josephine!
Also ich meine, wenn du eine gute Geschichte im Kopf hast, dann bringe sie zu Papier. Ich würde das mit dem historischen Raman nicht so ernst nehmen. Wenn es so ist, wie du sagst, dass du das historische Leben zu der Zeit wiedergibst, dann wäre das für mich okay.
Du kannst ja schreiben: In Anlehnung an ..., oder inspiriert durch ...
Je erfundener die Geschichte ist, desto weniger konkret kannst du natürlich in der Beschreibung dazu werden. Also etwas wie in der folgenden Art schreiben: Im 14. Jahrhundert in Köln ... Das bringt die Historiker auf den Plan, die sich mit Köln zu dieser Zeit auskennen. Aber: In einem Dorf, nur ein paar Tagesritte von Köln entfernt, ...
Ich denke, wenn du eine stimmige Geschichte mit dem passenden Setting vor Augen hast, dann sollte es auch einen Weg geben, sie zu Papier zu bringen.
|
|
Nach oben |
|
|
preusse Reißwolf
Beiträge: 1286 Wohnort: Bayern
|
27.04.2013 09:44
von preusse
|
|
|
Also, ein paar historisch belegte Personen und Fakten sollte ein historischer Roman schon enthalten. Sonst ist er halt alles andere.
Das kostet ein bisschen Mühe bei der Recherche, aber es lohnt sich.
Man braucht doch, wenn man es sich einfach machen will, nur die Zeit festzulegen und die mal zu googeln.
Da kommen so viele interessante Sachen, das glaubst du kaum.
Hüte dich aber davor, die Geschichte zu verfälschen oder sie dir zurecht zu biegen. Das machen manche Autoren gern und werden dann von den Fans des Genre regelrecht verhauen.
Ein klassisches Beispiel ist immer wieder ein Treffen zwischen Richard Löwenherz und Sultan Saladin, das es definitiv nie gegeben hat.
Bei mir fliegt ein solches Buch sofort in die Ecke, stoße ich auf derartige Fehler.
Oder Kartoffeln auf dem Kreuzzug, igitt!
_________________ Das Herz des Löwen, 06/2011
Das Blut des Löwen, 11/2012
Die Pranken des Löwen, 03/2014
Das Banner des Löwen, 11/2015
Der Pirat - ein Francis-Drake-Roman, 07/2016
Der Herr der Bogenschützen, 08/2017
Der Sohn des Löwen, 03/2019
Der Herzog von Aquitanien, 11/2019
Die geteilten Jahre, 09/2019
Der englische Löwe, 12/2020
Sie nannten ihn Cid, 11/2021
Jack Bannister - Herr der Karibik, 11/2022 |
|
Nach oben |
|
|
josephine Eselsohr
J
Beiträge: 489
|
|
Nach oben |
|
|
Landschwabe Wortedrechsler
Beiträge: 68
|
27.04.2013 12:38
von Landschwabe
|
|
|
Das entwickelt sich doch sehr gut. Ich wünsche dir viel Erfolg für dein neues Buch.
|
|
Nach oben |
|
|
Beka Exposéadler
Beiträge: 2378
|
27.04.2013 12:43
von Beka
|
|
|
josephine hat Folgendes geschrieben: | ihr habt natürlich recht mit euren Bedenken, wegen der Historie. Danke für eure Antworten. Mir hat das selbst keine Ruhe gelassen und der Ehrgeiz erwacht langsam Ob ich mich damit übernehme, werde ich wohl im Verlauf sehen.
|
Jau, so fängt es an.
Und dann recherchierst du, und recherchierst, kommst von Höckchen auf Stöckchen, findest hier noch Details, und dort, und merkst: Es macht Spaß und es bringt neue Ideen.
Viel Vergnügen!
Liebe Grüße
Beka
_________________ *Die Sehnsucht der Albatrosse*
*Das Geheimnis des Nordsterns*
*Die Tochter der Toskana*
*Das Gutshaus in der Toskana*
*Sterne über der Toskana*
*Der Himmel über Amerika - Rebekkas Weg*
*Der Himmel über Amerika - Esthers Entscheidung*
*Der Himmel über Amerika - Leahs Traum*
*Anita Garibaldi - Ein Leben für die Freiheit*
*Bergleuchten* |
|
Nach oben |
|
|
Lapidar Exposéadler
Alter: 61 Beiträge: 2700 Wohnort: in der Diaspora
|
28.04.2013 18:42
von Lapidar
|
|
|
preusse hat Folgendes geschrieben: |
Oder Kartoffeln auf dem Kreuzzug, igitt! |
ja.. das ist mir auch mal aufgefallen.. da lese ich ganz harmlos einen Roman übers Mittelalter und die essen als Arme Leute essen Kartoffeln.. hat mich dann doch leicht irritiert.. und kurz verunsichert..
Deshalb sind mir über die letzen Jahre auch historische Romane irgendwie vergällt worden. Nicht dass ich pedantisch bin aber ein bisschen Realtiätsbezug ist doch durchaus wichtig finde ich.
Ich bilde mir ein, dass die historischen Romane früher besser recherchiert waren.. so die von Elisabeth Goudge. (40er bis 70er Jahre) , oder die Suthcliff..
_________________ "Dem Bruder des Schwagers seine Schwester und von der der Onkel dessen Nichte Bogenschützin Lapidar" Kiara
If you can't say something nice... don't say anything at all. Anonym. |
|
Nach oben |
|
|
josephine Eselsohr
J
Beiträge: 489
|
J 28.04.2013 19:09
von josephine
|
|
|
Ich finde auch ein gewisses Maß an Historie wichtig, also bspw. die Lebensweise der Menschen in dem Jhd. in dem die Geschichte spielt. Aber meiner Meinung nach gibt es zwei Arten von Historienbücher, die einen befassen sich vorrangig mit den historischen Ereignissen und da muss dann natürlich alles stimmen. Die anderen haben aber mehr ein persönliches Schicksal von einem oder mehreren Protas im Blick. Da ist Historie wichtig, aber sie spielt nicht die vorherrschende Rolle, sondern die Geschichte dieser Personen.
Zum anderen habe ich auch schon hervorragend recherchierte und wiedergegebene Bücher gelesen, bloß war es dort dann so, da gab es viel Hin- und Her, Brimborium, da ging buchstäblich die Welt unter, aber ich saß auf dem Sofa und habe nichts davon gemerkt, weil der Autor es einfach nicht geschafft, hat die Geschichte spannend zu vermitteln. Was nützen mir dann meine besten Geschichtskenntnisse, um es mal überspitzt auszudrücken. Ja, ich weiß. Im Idealfall passt beides.
_________________ Das Internet eröffnet die Möglichkeit, uns das gesamte Wissen der Welt anzueignen. Und was machen wir daraus? Wir laden uns Bilder runter und streiten mit Fremden.
I’m glad I can talk to you about fictional characters as if they were real and have you still think I’m sane.
Obstacles are put in your way to see if what you want is really worth fighting for |
|
Nach oben |
|
|
|
|
Seite 1 von 1 |
|
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben. Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten. Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten. Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen. Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen. In diesem Forum darfst Du Ereignisse posten Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
|
Empfehlung | Buch | Buch | Empfehlung | Empfehlung | Buch | Empfehlung | Empfehlung | Buch | Empfehlung |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|