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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Postkartenprosa 03/2013
[1] Die Freundlichkeit des Krokodils

 
 
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Grendel
Geschlecht:weiblichEselsohr
G

Alter: 60
Beiträge: 243



G
Beitrag03.04.2013 10:02

von Grendel
Antworten mit Zitat

@ Jenni: Stimmt  Cool  Sie hat nie Gäste. Und sie weiß, wie man sich zu benehmen hat. Mit der Überlegung, die Du vorbringst, ist der Satz so in die Geschichte gerutscht. Ich überleg es mir, vielleicht bleibt er. Der Ersteindruck verschwindet. Den würde ich mangels Editiermöglichkeit am liebsten noch vom Bildschirm radieren.

Missinterpretiert würde ich das nicht nennen. Anders eben. Für mich ist das immer faszinierend, weil dann auch bei mir ganz andere Geschichten dazu entstehen. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass eine Geschichte erst mit der Interpretation durch den Leser fertig sei. Aber ich freue mich riesig, wenn jemand die Geschichte so versteht, wie ich sie gedacht habe.

@ seitenlinie: Bildlich hat das bei Jenni und wohl auch bei den meisten anderen funktioniert, bei mir ja auch. Den Kopf des Krokodils nehme ich gar nicht vom Kiefer getrennt wahr, so weit hinten, wie das Kiefergelenk sitzt. Mal schaun.

LG
Grendel
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seitenlinie
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1829

Pokapro 2015


Beitrag03.04.2013 10:30

von seitenlinie
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Schni Schna Schnappi
Schnappi Schnappi Schnapp
Schni Schna Schnappi
Schnappi Schnappi Schnapp

Ich bin Schnappi, das kleine Krokodil,
hab scharfe Zähne, und davon ganz schön viel.
Ich schnapp mir was ich schnappen kann,
ja ich schnapp zu, weil ich das so gut kann.
...


Hallo Grendel,

Krokodile können nur den Oberkiefer bewegen. Deshalb war deine Formulierung richtig.

Wie alle Krokodile hat auch das Spitzkrokodil einen starren Unterkiefer, der mit der Zunge verwachsen ist. Aus diesem Grund
können Krokodile nicht kauen, sondern nur schnappen und den Oberkiefer gegen den Unterkiefer bewegen.


http://www.wwf.at/files/downloads/spitzkrokodil.pdf

Gruß,
Carsten
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Grendel
Geschlecht:weiblichEselsohr
G

Alter: 60
Beiträge: 243



G
Beitrag03.04.2013 10:36

von Grendel
Antworten mit Zitat

Danke, Carsten! Ich habe gestern noch Bilder studiert und versucht mir zu erklären, warum ich das so wahrnehme, als würde der Oberkiefer hochklappen. Jetzt weiß ich es.

LG
Grendel
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Ruth
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 43
Beiträge: 831
Wohnort: Monnem


Beitrag03.04.2013 13:10

von Ruth
Antworten mit Zitat

Grendel hat Folgendes geschrieben:

Das größte Problem ist für mich dieser Halbsatz:  "Norbert wie jeden anderen Gast zu behandeln". Warum das ein Problem für mich ist, liegt an meiner eigenen Interpretation der Geschichte. Auf die Schnelle (ich hatte erst am Samstag Nachmittag gesehen, dass der Wettbewerb lief und musste Sonntag Vormittag fertig werden) konnte ich das nicht im Rahmen der 450 Wörter richten. Alle Lösungen wären länger geraten. Jetzt bekäme ich es wieder hin.

Das zweite, kleinere Problem war ein Wort: Ersteindruck. Furchtbar. Ein Wort, das in Vorstellungsgesprächen seinen Platz hat, aber nicht in Literatur. Es entstand, weil der Wortzähler hier ein zusammengesetztes Adjektiv mit Bindestrich als zwei Wörter zählte und ich irgendwo etwas streichen musste. So wurde aus dem ersten Eindruck unglücklicherweise ein Ersteindruck. Ohne Zeitdruck würde ich heute einfach Eindruck stehen lassen, ohne erst. Mich schreit es an, aber sonst scheint es niemanden zu stören.

„Sie beschloss, Norbert wie jeden anderen Gast zu behandeln“
Findest du das nicht passend, weil sie selten Gäste hat? Das ist für mich trotzdem kein Widerspruch, auch eine einsame Person hat ab und zu Besuch (und wenn es nur der von Offiziellen wie den Stadtwerkern ist), und die denkt sich dann eben „Ich behandele Norbert so wie den Gast von 1975 und den von 1984 und den von 2003.“
 
Und „Ersteindruck“ passt zwar nicht in die Erzählsprache, aber es ist ja etwas, das Norbert sagt und da er sich größte Mühe gibt, professionell herüberzukommen und die Kunden nicht zu verschrecken, ist anzunehmen, dass er eine entsprechende Fortbildung gemacht hat, in der sich ihm dieses Wort eingeprägt hat.
 
Und Federn zurücknehmen? Niemals!
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seitenlinie
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1829

Pokapro 2015


Beitrag03.04.2013 13:40

von seitenlinie
Antworten mit Zitat

Der Punkt, der mich hier eher stören würde, ist die Kreide.

Dass eine groteske Situation so normal und selbstverständlich geschildert wird, macht den Reiz der Geschichte aus.
Und mit der Kreide kommt die Heimtücke ins Spiel.
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Grendel
Geschlecht:weiblichEselsohr
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Alter: 60
Beiträge: 243



G
Beitrag03.04.2013 18:15

von Grendel
Antworten mit Zitat

@ Ruth: Norbert freut sich, dass seine Bemühungen so wohlwollend aufgenommen werden. Er lernt noch, da kann so etwas vorkommen.
Du siehst in den gewöhnlichen Besuchern also auch keinen Widerspruch. Nehm ich mit in die Klausur. Danke!

@ seitenlinie: Die Kreide, ja die hat anscheinend mehr Leser gestört. Zum Teil wegen des märchenhaften Elements, das sie in die Geschichte brachte. Heimtücke ist natürlich auch ein Aspekt, Vortäuschung. Mit mehr Worten habe ich für mich das Ende leicht abgewandelt, dann reduziert sich der Effekt. Aber die Kreide ist auch nicht zentral, sie ist ersetzbar. Ich werde noch ein wenig damit spielen.

LG
Grendel
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holg
Geschlecht:männlichExposéadler

Moderator

Beiträge: 2396
Wohnort: knapp rechts von links
Bronzenes Licht Der bronzene Roboter


Beitrag03.04.2013 23:25

von holg
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Hallo Grendel,
tut mir leid wegen dem
Zitat:
Krokodile können - wie Menschen auch - nur den Unterkiefer bewegen. Der Oberkiefer ist fest mit dem Rest des Schädels verwachsen.
Bin froh, dass zumindest der zweite Satz stimmt. Bei der Vorstellung dass jeder Bissen oder jede Kaubewegung bedeutet, dass ich den Kopf in den Nacken legen müsste, weil mein Unterkiefer fest mit der Zunge verwachsen und deshalb unbeweglich ist, würde ich auch eher zum schlingen neigen.

Musste beim lesen Deiner Geschichte öfters an Ionescos Nashörner denken, obwohl ich die in den 80ern gelesen habe, die Erinnerung nur sehr vage ist und das Stück -wie Wikipedia mir versicherte - nicht so wirklich viel mit Norbert zu tu hat. Am ehesten noch die Art des interspezifischen Umgangs.

Nicht wirklich helfen konnte die Wikipedia bei der Klärung  der krokodilartigen Kieferbewegung. Da gibt es sowas: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Crocodile_skull.jpg.
Wie gut, dass Carsten Seitenlinie bessere Quellen gefunden hat.

holg


_________________
Why so testerical?
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Grendel
Geschlecht:weiblichEselsohr
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Alter: 60
Beiträge: 243



G
Beitrag04.04.2013 00:07

von Grendel
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Hallo Holg,

Ionescos Nashörner bringen mich auf Ideen. Größenwahnsinnige Ideen. Aber ich glaube, zu dem Zweck würde ich dann doch lieber Kakerlaken entfremden.  Wink

Was den Schädel und den Unterkiefer angeht: Bin ich selbst schuld, wenn ich mich so leicht verunsichern lasse. Ich hatte die Bewegung ja noch richtig vorm inneren Auge und irgendwo in den Tiefen meines vergessenen Wissens schlummerte auch das Schnappen mitsamt der Unbeweglichkeit des Unterkiefers. Wenn ich es also geändert hätte, wäre es meiner eigenen Blödheit zu verdanken.

LG
Grendel
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Frooplet
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 35
Beiträge: 72



Beitrag05.04.2013 12:48

von Frooplet
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Nachdem ich mir gerade die Geschichte nochmal durchgelesen habe, muss ich echt sagen: Schade, dass sie nicht gewonnen hat. Das ist und bleibt definitiv mein Favorit.
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Grendel
Geschlecht:weiblichEselsohr
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Alter: 60
Beiträge: 243



G
Beitrag05.04.2013 14:57

von Grendel
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Das Krokodil setzt zu einem Knicks an. Leider sind die Beine etwas zu kurz und es fällt dabei auf die Schnauze. Dennoch überlässt es Frooplet mit großer Geste die krallenbestückte Hand zum Kuss.

Es freut mich, dass Dir die Geschichte so gut gefällt. Persönlich bin ich mit den Siegergeschichten mehr als zufrieden. Alles verdiente Gewinnertexte in meinen Augen.

LG
Grendel
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