|
|
Autor |
Nachricht |
Perry Exposéadler
P Alter: 71 Beiträge: 2509
|
|
Nach oben |
|
|
Silvian Klammeraffe
Alter: 62 Beiträge: 706 Wohnort: kurz vor Köln
|
20.03.2013 20:46
von Silvian
|
|
|
lieber perry,
dein sinnbild für die unerschütterlichkeit der männer beim versuch, sich in einer von frauen bestimmten welt zurecht zu finden, gefällt mir gut. wie mir überhaupt deine so unaufgeregten und doch schönen gedichte gefallen.
meintest du "colorverglast"? wenn ich "colourverglast" lese, gerate ich aus dem rhythmus.
lg
silvian
|
|
Nach oben |
|
|
Perry Exposéadler
P Alter: 71 Beiträge: 2509
|
|
Nach oben |
|
|
Aranka Bücherwurm
A
Beiträge: 3106 Wohnort: Umkreis Mönchengladbach
|
A 21.03.2013 13:44
von Aranka
|
|
|
Hallo Perry,
einst unterwegs wie cook, mit dem Sternenkompass zwischen den "Inseln" des pazifischen Ozeans (oder natürlich auch anderswo), aber auf jeden Fall in noch nicht kartographierten Gebieten, so reist der "Lastträger" heute per Wohnmobil und mit einer weiblichen Navistimme in Richtung Schweden.
Vielleicht ist der Sternenkompass an der Seite ja auch nicht nur eine Stimme? Und vielleicht lassen sich ja auch in bereits kartographierten Bereichen neue "Küsten-Linien" finden.
Freilich sind die Zeiten der Perlen vorbei, das "Mädchen mit dem Perlenohring" geht nicht erst seit heute auf die Straße. Wie würde Vermeer wohl heute die Frauen malen?
Mir gefällt es, wie dieser Text sich gedanklich so ausweiten lässt. Er spannt seine Arme so nach vielen Seiten aus. Ins heute und gestern, aber auch in das ganz Nahe/Private und gleichzeitig in gesellschaftliche Fragen.
Gerne gelesen. Liebe Grüße Aranka
_________________ "Wie dahingelangen, Alltägliches zu schreiben, so unauffällig, dass es gereiht aussieht und doch als Ganzes leuchtet?" (Peter Handke)
„Erst als ihm die Welt geheimnisvoll wurde, öffnete sie sich und konnte zurückerobert werden.“ (Peter Handke) |
|
Nach oben |
|
|
Stimmgabel Papiertiger
Beiträge: 4370 Wohnort: vor allem da
|
21.03.2013 18:22 Re: einst war ich cook von Stimmgabel
|
|
|
-
einst war ich cook
als lastträger vertraue ich
dem sternkompass an meiner seite
erobere colourverglast die welt
auf der suche nach neuen küsten
linien folge ich handelspassagen
glasperlen will heute keiner mehr
der kellner rechnet kronen in euro
im schwimmbad demonstriert
bara bröst für mehr freizügigkeit
Bara Bröst ist ein feministisches Aktionsbündnis in Schweden
------------------------------
Hallo Perry,
als doch noch junger Spund sehe ich hier haarausfallend den zeitgeistig stehengebliebenen ER, der sich wehmütig an sein Früher zurückerinnert, als seiner Meinung nach die Welt noch überschaubar. manngeistiger, Mann ausgerichteter, Frau unbedürftiger war. / ... war es nicht Gott, oder ..., oder ... der der Geschlechtlichkeit eine klar vorgegebene Funktionalität zugeordnet hat.
Für ihn war die Geographie (direkt und übergeordnet) geradliniger - Themen/Gedanken dieser Eingeist-Altlinge hatten doch wenigstens einen direkt homo-maskulinen Bezug - denn, es ging ja permanent ums mann-(be)schützenswerte und geordnete Überleben,
und selbst, wenns das nur war, welche Glasperlen wer, wo trug - entweder am Ohrläppchen oder um den Hals - oder in der Klick-Klack geistigen Unterhose ...
Da hatte der Mann noch seinen Mittelpunkt in der Gesellschaft / er, der ... / ... die, die ..., die Schnürsenkelbinderin von ihm (doch ein gentischer Auftrag).
ER musste sich nicht mit solch einem unwerten Begehren der Frauen auseinandersetzen, wie zum Beispiel das Demonstrieren bzgl 'bloß(e) Brüste' = bara bröst - oder gar einem solchen Gedanken, das es eine erlaubbare Emanzipation geben könne ... / Die Augen und die Hände des Mannes hatten noch eine legitime Originität in ihrerselbst Existenz, Frau war eben 'Nur Die' in Perlons, und er trug erkennbare Uni-Formen. Blaue, Weiße, Grüne, Schwarze ...,
für sie gab es schöne Schürzen.
Und ... die Welt eines solchen Rück-Exemplars (gibts ja noch genügend viele, die diese geschlechtliche Angegelegenheit sehr trennungswert bedeuten - auch jene, die das genetisch weiter anerzogen bekommen ...) wusste und weiß es, welche Bedeutung die D-Mark noch hatte, ach ja, unsere D-Mark!
Diese Graus-Kautzlininge, die das in sich haben - ihre klägliche Don Quichote Figur - und denken immer noch, S.Qu. war Popeye, wegen des Spinats, und sowieso ...
Perry, durfte hier gerne Mischmunzeln über einen Sachverhalt, der ist, oh weh, am langs-armen, mehr und mehr aussterben.
ein Tschüss Dir, Frank
-
_________________ Gabel im Mund / nicht so hastig... |
|
Nach oben |
|
|
hypnobader Eselsohr
Alter: 63 Beiträge: 420 Wohnort: Voralpen
|
21.03.2013 22:32
von hypnobader
|
|
|
Hallo Perry,
gefällt mir vom Tonfall ganz gut, hat was lakonisches. Ich spüre eine gewisse Wehmut, daß wir in der Neuzeit alles schon `erobert´ haben und wir mit Sonnenbrille für nackte Brüste demonstrieren.
Grüße
Michael
|
|
Nach oben |
|
|
anuphti Trostkeks
Alter: 58 Beiträge: 4320 Wohnort: Isarstrand
|
21.03.2013 22:35
von anuphti
|
|
|
Hallo Perry,
sowas mag ich!
Gerne gelesen.
Einziger Stolperer für mich ist der "Lastträger",
in Verbindung mit dem Sternenkompass kommt mir sofort Orion in den Sinn
Rhythmisch wäre mir ein Lastenträger lieber ... was meinst Du?
LG
Nuff
_________________ Pronomen: sie/ihr
Learn from the mistakes of others. You don´t live long enough to make all of them yourself. (Eleanor Roosevelt)
You don´t have to fight to live as you wish; live as you wish and pay whatever price is required. (Richard Bach) |
|
Nach oben |
|
|
firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
|
21.03.2013 23:23
von firstoffertio
|
|
|
Mir gefällt das Gedicht über den modernen Reisenden auch gut.
Lastträger erinnert mich daran, wie mühselig früher Lasten über weite Strecken befördert wurden, und an die anderen Lasten, die der moderne Reisende heute eher innerlich mit sich trägt. (Nicht nur. Ich habe kürzlich einen Artikel gelesen und Bilder gesehen über Frauen, die täglich schwerste Lasten aus Marokko nach Gibraltar/Spanien schleppen wegen irgendwelchen Gesetzen, die besagen, dass, was zu Fuss über die Grenze gebracht wird, nicht versteuert/verzollt werden muss.)
Dass die "Die Freizügigkeit", für die die bara broest kämpfen, das Gedicht beendet, lese ich als Ironie im gegebenen Zusammenhang.
|
|
Nach oben |
|
|
|
|
Seite 1 von 1 |
|
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben. Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten. Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten. Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen. Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen. In diesem Forum darfst Du keine Ereignisse posten Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten Du kannst Dateien in diesem Forum herunterladen
|
Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Buch | Buch | Empfehlung | Buch | Buch | Empfehlung | Empfehlung |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|