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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Postkartenprosa 03/2013
[1] Der Moment, in dem ich alt wurde

 
 
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_narrative
Eselsohr


Beiträge: 210
Wohnort: Augsburg


Beitrag17.03.2013 20:00
[1] Der Moment, in dem ich alt wurde
von _narrative
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Der Moment, in dem ich alt wurde

Was ist ein Moment?

Eine Schrecksekunde? Die Dauer eines Blickes? Das Gefühl des süßen Atems, der sich nach einem Sprint durch deine Lippen presst und die Luft zurück in deine Lungen zupft?
Ich will es dir sagen. Ein Moment ist das, was du aus ihm machst, nicht mehr oder weniger.

Heute, Emilian, habe ich in blauen Farben geträumt. Von einer lichten Kathedrale und Mosaiksplitterfenstern, von sonnenweißen Spitzbögen, Bankreihen aus Ebenholz, tintendunklen Marmorfliesen und meinem eigenen Tod.
In den Schatten der Rippengewölbe, direkt über mir,  sprudelte es. Meerfarbene Partikel, die sich mit dem Licht zu goldblauen Banden verflochten und durch den Raum brandeten, an steinernen Fresken vorbei, mich umströmten, einbetteten und mit sich trugen. Solang, bis ich in sie hineinschmolz und mich selbst, die kleine Flamme einer Seele, darin verlor.
Dann war ich fort.

Als ich die Augen aufschlug, warme Sonnenflecken auf der Haut und den Salzgeruch der Küste, der durch das Fenster ins Zimmer kroch, in der Nase, war mir kalt wie nie zuvor. Das Laken klebte an meinen Beinen, die Stille dröhnte mir in den Ohren. Ich konnte den Traum spüren, jede seiner blauen Facetten, die an meinen Gliedern hafteten wie Steinschuppen und bei jeder Bewegung von mir bröckelten - nichts als eine brüchigblaue Schale aus Einbildung. Rasch rollte ich mich aus dem Bett. Meine Fußsohlen berührten die rissige Oberfläche des Holzbodens und ein Schauer flirrte meine Wirbelsäule hinunter. In diesem Augenblick begriff ich.

In meinem Traum war ich tot gewesen, fort. Ich war gestorben.

Ich verharrte, die Fingerspitzen um den eisernen Bettrahmen geschlungen.
Der Traum war mir so nah - so nah. Ich fühlte die Gischt der blauen Wogen auf meiner Haut prickeln, wie sie mich langsam in ihr Netz sponnen, enger und fester hinein, immer tiefer, bis ich darin verging.
Menschen träumen nicht von ihrem Tod, Emilian.

Taubheit pochte durch meinen Körper wie eine Frage, pulsierte hinter meinen geschlossenen Lidern. Was hatte das zu bedeuten?

Ich stand auf. Wind raschelte durch die Vorhänge und ich tappte ans Fenster. Gewittergraue Wolken türmten sich von Westen her über den Himmel, doch das Meer flüsterte nur.
Es wiegte sich in seinen Wellenarmen wie ein Kind, singend, leise.

Vielleicht musste ich deswegen lächeln.
Es war zu einfach. Ich schloss das Fenster, dabei stahl sich eine letzte Brise ins Zimmer, sie rieselte über das Fensterbrett, zupfte an den Vorhängen und wellte sich um meine Knöchel, bevor sie zu Boden tropfte und dort zerfloss.

Die Farbe meiner Träume, Emilian, ist blau, und ich hatte nie Angst vor dem Tod.

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Eredor
Geschlecht:männlichDichter und dichter

Moderator
Alter: 32
Beiträge: 3416
Wohnort: Heidelberg
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Goldene Harfe Pokapro III & Lezepo I


Traumtagebuch
Beitrag17.03.2013 22:40

von Eredor
Antworten mit Zitat

Nachdenkliche Geschichte mit einer nicht nur nebenbei zu erwähnenden, wunderschönen Sprache. Von den ersten zehn Texten, die ich bisher gelesen habe, ist das meiner Meinung nach der beste. Ich schenk dir mal 9 dafür, pass auf dass sie nicht wegfliegen.

_________________
"vielleicht ist der mensch das was man in den/ ersten sekunden in ihm sieht/ die umwege könnte man sich sparen/ auch bei sich selbst"
- Lütfiye Güzel
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Paradigma
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 54
Beiträge: 960
Wohnort: Östlich von Westfalen
Podcast-Sonderpreis


Beitrag17.03.2013 23:17

von Paradigma
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Sehr poetisch, wunderschöne Bilder.

Ich versteh nur den Bezug zum Titel nicht.
Der Tod kann auch junge Menschen treffen.


_________________
Schreib den ersten Satz so, dass der Leser unbedingt auch den zweiten lesen will.

William Faulkner
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Zauberstift
Geschlecht:weiblichHonigkuchenpferd

Alter: 44
Beiträge: 389



Beitrag18.03.2013 14:44

von Zauberstift
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Hallo Unbekannt,

Zuerst: dein Schreibstil gefällt mir. Ich habe Schwierigkeiten bei dir die Unstimmigkeit zu entdecken (wie bei so vielen Crying or Very sad ). Viele tiefgründige Sätze...doch sie erreichen mich nicht, weil so viele Fragen offenbleiben:
Wer ist der Sprecher? Wer ist Emilian? Warum träumt man blau... usw.
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fancy
Geschlecht:weiblichSchmuddelkind

Alter: 64
Beiträge: 2757
Wohnort: Im sonnigen Süden


Beitrag18.03.2013 18:46

von fancy
Antworten mit Zitat

Interessantes Thema, das viel zu oft totgeschwiegen wird.

_________________
Don't start doing things, just do them. Fang nicht an, Dinge zu tun, tu sie einfach! (Me)
Wer wenig denkt, irrt viel (Leonardo da Vinci)
Meinungsverschiedenheiten über ein Kunstwerk beweisen, dass das Werk neu, komplex und lebenswichtig ist. (Oscar Wilde)
Wenn Kritiker uneins sind, befindet sich der Künstler im Einklang mit sich selbst. (Oscar Wilde)

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Berti_Baum
Reißwolf


Beiträge: 1214
Wohnort: Immerheim


Beitrag18.03.2013 20:40

von Berti_Baum
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Wieder so ein Text, bei dem ich mich scheue eine Bewertung abzugeben. Schade, denn hier wird mir keine gerechte Befederung gelingen. Das mag gut geschrieben sein aber es wollen sich nicht einmal Bilder einstellen, weil ich jeden Satz mehrmals lesen muss. Ich bin zu doof für diese Art von Literatur/Kunst. Der Autor kann bestimmt wunderbar Gedichte schreiben - vermutlich welche, die ich ebenfalls nicht verstehe.

Ich traue mich nicht mal zu schreien: "Thema verfehlt! Setzen!" Ich werde aus den Sätzen nicht schlau. Aber ich lese es mir noch ein paar mal durch. Versprochen!


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Der Junge, der Glück brachte (Jugendbuch/2013)
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_narrative
Eselsohr


Beiträge: 210
Wohnort: Augsburg


Beitrag18.03.2013 23:53

von _narrative
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Inhalt: Na das ist ja mal Kitsch. Unmöglich. Worum gehts? Meine Güte. Sowas träumt man doch mal.

Umsetzung des Themas: Schon irgendwie da, ja.

Stil: Kann man kaum noch schlucken vor lauter schwülstigen Formulierungen. Erstickend.

Fazit: Naja. Abspecken und Fasten wäre angebracht für dich. Lass deine Leser doch mal atmen, diese armen Drollis. Keine Federn für dich!

Grüße,
n
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Grendel
Geschlecht:weiblichEselsohr
G

Alter: 60
Beiträge: 243



G
Beitrag19.03.2013 10:28

von Grendel
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Bewerten werde ich erst am Schluss. Hier zunächst mein Eindruck von Deiner Geschichte:

Ein Traum, der am Morgen noch nachwirkt, der eine Schrecksekunde hinterlässt, obwohl doch der Erzähler keine Angst zu haben glaubt. Sprachlich ein schönes Kunstgebilde mit einer feinen Melodie. Bis auf Winzigkeiten (steinerne Fresken? Fresken entstehen auf Stein, sind aber doch nicht steinern) ein Stück zum Träumen. Ich sehe die Vorgaben als erfüllt an, auch wenn sich in der Realtität nichts verändert hat. Dieses Gefühl, etwas Unwirkliches aus einem Traum mit ins Wachsein zu nehmen, kann tatsächlich für einen Moment die Welt genügend verändern um sie unsicher zu machen. Und in einem solchen Moment kann auch die Erkenntnis entstehen, dass man alt geworden ist, dass der Tod nicht mehr ein ferner Fremder sondern bald ein naher Bekannter sein wird.

Gruß
Grendel
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KeTam
Geschlecht:weiblichUngeduld

Alter: 49
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Beitrag19.03.2013 16:05

von KeTam
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Einen wunderbaren Text hast du da geschrieben, bildlich, melodisch, wow!
War ein echter Genuss ihn zu lesen, mehrmals.
Und auch die Unstimmigkeit sehe ich, in diesen Augenblicken, als der Traum noch haftet, ihm noch so nah ist.
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Piratin
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 58
Beiträge: 2186
Wohnort: Mallorca
Ei 2


Beitrag19.03.2013 17:00

von Piratin
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Hallo Inko,

sehr lyrisch und teilweise mit einer wunderbaren Stimmung geschrieben. Auch die Unstimmigkeit als Auseinandersetzung mit dem eigenen Tod finde ich getroffen. Schade allerdings ist, dass ich nicht erfahre, wer Emilian ist und in welchem Verhältnis er zum Prota steht. Somit bleibt mir der Prota leider auch ein bißchen fern.
LG, Piratin


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fancy
Geschlecht:weiblichSchmuddelkind

Alter: 64
Beiträge: 2757
Wohnort: Im sonnigen Süden


Beitrag20.03.2013 16:59

von fancy
Antworten mit Zitat

Wenn das mal nicht mein Lieblingsvogel ist.  Laughing

Führt dein Emilian ein Selbstgespräch, oder ist da noch jemand? Das wird nicht so richtig klar. Du beherrscht die Sprache. Mir gefallen besonders diese Wörter: sprudelt, branden, hineinschmolz, kroch, bröckelten, flirrte. An anderen Stellen finde ich persönlich es etwas übertrieben, der Atem, der gezupft wird, oder die Stille, die dröhnt.

Wenn deine Theorie besagt, dass man beginnt alt zu werden, wenn man sich mit dem Tod beschäftigt, war ich schon mit zwanzig alt.  Razz

Stimmt, es ist ganz schön verschwurbelt, aber zumindest glaube ich den Sinn dahinter verstanden zu haben. Leider gehört der Text nicht zu meinen Favoriten. Wir können gerne darüber streiten, warum.
Du bekommst 6 Federn von mir und ich  hoffe, du bist mir nicht böse.


_________________
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adelbo
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1830
Wohnort: Im heiligen Hafen


Beitrag20.03.2013 17:46

von adelbo
Antworten mit Zitat

Ja, das ist ein schöner Text. Gefällt mir richtig gut.
Angenehme, bildhafte Sprache, schöne Bilder, viel Gefühl und nicht zu verrückt.


Einzig der süße Atem war für mich etwas störend und die Wiederholung des fort fand ich nicht so gelungen. Tot und fort gleich zu setzen, das ist für mich kein schönes Bild.

Ansonsten sehr gut.


_________________
„Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.“

Bertrand Russell
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Jenni
Geschlecht:weiblichBücherwurm


Beiträge: 3310

Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag20.03.2013 21:22

von Jenni
Antworten mit Zitat

Die Protagonistin hat von ihrem Tog geträumt, und eigentlich kann man von seinem Tod nicht träumen. Ist das so? Nur was soll mir das jetzt sagen? Der Moment, in dem die Prota alt wurde, ist das der Moment, in dem sie mit dem Tod Frieden schließt? Ich habe den Verdacht, irgendetwas entgeht mir da grad noch ...

Die Geschichte ist sehr bildreich erzählt und auch wirklich verträumt, das passt alles schön. Aber doch packt es mich nicht wirklich, schwingt da so ein überdramatischer Ton mit, der mir zuviel ist. Also zuviel für das, was momentan von der Geschichte bei mir ankommt.

Ich bin hier grad ganz unschlüssig und komme wohl später noch mal.
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Fao
wie Vendetta

Alter: 33
Beiträge: 1994



Beitrag20.03.2013 21:45

von Fao
Antworten mit Zitat

(
Zitat:
Menschen träumen nicht von ihrem Tod, Emilian

Also mir ist das schon passiert.  )

Tja. Ich bin mir noch nicht unsicher.
Die Unstimmigkeit ist der Traum vom Tod?
Das Bewusstsein werden?

ich rätsel noch, wer Emilian ist.
Nachforschungen zur Namensbedeutung - der Eifrige - halfen mir nicht viel weiter.

Daher, ich bin mir unsicher. Der Autor hier vermag zu schreiben, das ist stilistisch schön und fein, hat Perlen dabei,
ich fühl mich aber auch ein bisschen eingelullt,
es ist manchmal zu viel des Guten, ich bin mir unsicher
steckt was dahinter, oder nur blendend schöne Worte? (Träumen in blauen Farben..weshalb blau, was soll das, und habe ich das nicht irgendwo schoeneinmal gehört?)

Diesen Text muss ich nochmal lesen, ehe ich ihn bewerte.


Sprache&Stil: 7 Federn
Inhalt&Handlungsstrang Noch unschlüssig. 6 Federn
Umsetzung der Themenvorgabe: Unschlüssig. Ist mir vielleicht nach meinen Kriterien nicht ganz getroffen. Aber kreativ. 6 Federn.

7 + 6 + 6 / 3 = 6 Federn.

Bewertung im Vergleich (+/- 1-2 Federn).
Verdient vermutlich 7 Federn. Aber noch unsicher.
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holg
Geschlecht:männlichExposéadler

Moderator

Beiträge: 2395
Wohnort: knapp rechts von links
Bronzenes Licht Der bronzene Roboter


Beitrag21.03.2013 12:16

von holg
Antworten mit Zitat

gelesen

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Why so testerical?
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kingkaiser
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Wohnort: Bonn


Beitrag21.03.2013 14:07

von kingkaiser
Antworten mit Zitat

Schwierig, noch weiß ich nicht ob mir etwas dazu einfällt. Aber auch Du, lieber Autor, bist jemand der Schreiben kann. Ich wünschte ich hätts verstanden.

_________________
"Das Leben ist eine Krankheit, die tödlich endet."

ALF
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Amaryllis
Geschlecht:weiblichForenschmetterling

Alter: 38
Beiträge: 1380

Das goldene Stundenglas Das Silberne Pfand


Beitrag22.03.2013 13:03

von Amaryllis
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Liebe/r Inko,
 
deinen Text habe ich gerne gelesen, weil es mir gefällt, wie du mit der Sprache spielst. Ich mag die Bilder, die du verwendest, sie geben dem Text eine besondere Atmosphäre.

Allerdings finde ich, dass die Aufgabenstellung dabei eine Spur zu kurz kommt, du reißt diese Unstimmigkeit nur kurz an, im Prinzip kommt die Reaktion darauf nur in den letzten drei, vier Absätzen und da lässt du mich als Leser im Dunkeln tappen. Schön, dass dein Prota es versteht, dass es für ihn einfach ist, aber ich verstehe es nicht. Ist deine Prota ein übernatürliches Wesen, weil Menschen nicht vom Tod träumen? Ist es für sie einfach nur ok, dass sie anders ist als andere Menschen?

Ich würde mich sehr freuen, wenn du nach dem Lüften der Masken noch etwas zu den Hintergründen sagen könntest.

Liebe Grüße,
Ama


_________________
Mein Leben ist ein Scherbenhaufen...
Aber ich bin der Fakir.
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Beobachter
Klammeraffe


Beiträge: 617



Beitrag22.03.2013 16:40

von Beobachter
Antworten mit Zitat

Das sind unglaublich toll formulierte Sätze, schöne Bilder, wundervolle Formulierungen ... und trotzdem langweilig. Erst nach dem zweiten Mal habe ich auch begriffen, warum das so ist. Ich (also rein subjektiv) habe das Gefühl, belehrt zu werden. Und das nervt mich, genauso wie die hochtrabende Art des Erzählers.

_________________
Stil ist die Fähigkeit, komplizierte Dinge einfach zu sagen - nicht umgekehrt.
- Jean Cocteau
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Elias Struten
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 61
Beiträge: 82



Beitrag23.03.2013 03:32

von Elias Struten
Antworten mit Zitat

Beim Lesen hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, ich sehe auf das Bild von Jonas Burgert. Und dieser eine Satz, bei dem jedes Wort im visuellen und im literarischen Bild bleibt, begeisterte mich (obwohl es keine steinernen Fresken gibt!):
Zitat:
Meerfarbene Partikel, die sich mit dem Licht zu goldblauen Banden verflochten und durch den Raum brandeten, an steinernen Fresken vorbei, mich umströmten, einbetteten und mit sich trugen.


Mir ist dieser Text 8 Federn wert
Elias
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Rainer Zufall
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 70
Beiträge: 801

Pokapro und Lezepo 2014


Beitrag23.03.2013 09:49

von Rainer Zufall
Antworten mit Zitat

Also ich gesteh, liebe/r Unbekannte/r, ich versteh das Ende nicht, aber es ist sehr schön, sehr liebevoll und wortstark geschrieben.
Zwischendrin musste ich denken: Was stellt der Protagonist sich denn so an? Schöner kann man doch kaum über den eigenen Tod träumen. Es gibt echt Schlimmeres!
Sehr gern gelesen.
Viele Grüße
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Sun Wukong
Geschlecht:männlichEselsohr
S

Alter: 44
Beiträge: 459

Podcast-Sonderpreis


S
Beitrag23.03.2013 10:44

von Sun Wukong
Antworten mit Zitat

Bleibt mir rätselhaft, was ja nix schlechtes sein muss. Wer ist Emilian? Im Gegensatz zu anderen poetischen Beiträgen in diesem Wettbewerb wirkt dieser hier etwas zu theatralisch auf mich, dadurch konnten die Bilder nicht so gut auf mich wirken wie zum Beispiel bei "Tranquilitas animi". Hier etwa:
"Der Traum war mir so nah - so nah. Ich fühlte die Gischt der blauen Wogen auf meiner Haut prickeln..."
Die Wiederholung von "so nah" und das "Ich fühlte" führt bei mir eher zum Gegenteil der erwünschten Drastik. Für mich funktioniert das so besser:
"Der Traum war mir so nah. Die Gischt der blauen Wogen prickelte auf meiner Haut..."
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KeTam
Geschlecht:weiblichUngeduld

Alter: 49
Beiträge: 4952

Das goldene Gleis Ei 1
Ei 10 Ei 8
Pokapro und Lezepo 2014


Beitrag23.03.2013 13:26

von KeTam
Antworten mit Zitat

Ich will auch hier nochmal etwas genauer auf deinen Text eingehen.
Ich denke, dein Protagonist ist gestorben. (?) Ich mache das daran fest, dass er sagt "Menschen träumen nicht von ihrem Tod".
Als er hinausschaut, und das Meer wie ein kleines Kind empfindet, das ist für mich der Moment, in dem er alt wird- Alt deshalb, weil er nun gestorben ist, alterslos wird, zeitlos, ewig. Das Meer erscheint ihm dagegen, wie ein Kind.
Bin gespannt auf deine Auflösung!
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