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Andi Fontäne Eselsohr
Alter: 36 Beiträge: 268
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12.03.2013 12:30 Neuntes Kapitel von Andi Fontäne
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Kapitel 9
Einsam zog ich durch die von dichtem Nebel regierten Großstadtstraßen Los Angeles’. Oder war es New York? Ich weiß es nicht mehr.
Es war bereits Nacht und ich war weit und breit der Einzige, der sich noch traute, der drohenden Gewalt ausgehend von Straßengangs, Taschendieben und Mördern kühn entgegenzublicken.
Ich passierte die breite Fensterfront eines Fernsehgeschäfts. Hellblaues Licht schimmerte durch die Scheiben auf den nassen Gehweg. Der Nachrichtenticker verkündete Schreckliches: Whitney Houston war gestorben. Ich konnte es nicht fassen. Sie war mir zwar egal, doch ihr Film ‚Bodyguard’ hatte mich damals inspiriert, den selbigen Beruf zu erwählen. Ich bin das, was ich bin. Und zwar Dank Whitney. Und heute ist sie tot.
Natürlich sollte ich schon bald feststellen, dass der Beruf des Bodyguards überhaupt nichts gemein hat, mit der Art, wie er im Film dargestellt wird. Wer hätte das gedacht? Reine Phantasie. Schnell wurde ich aus meinen Träumereien gerissen und mit der harten Realität konfrontiert.
Urplötzlich wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Ein zwei Meter großer Halunke, ein Kerl wie ein Kühlschrank, stand vor mir und fuchtelte mit einer Knarre vor meiner Nase herum.
„Los, gib mir deine Kohle, du Arsch!“, schrie er, „Sonst knallt’s.“
Unbeeindruckt erwiderte ich seinen kalten, von Liebe befreiten Blick. Eine lange Narbe verlief quer von der Stirn, über sein Auge und endete erst irgendwo auf der rechten Wange.
„Ein bisschen mehr Respekt“, forderte ich, „Siehst du keine Nachrichten?“. Ich deutete auf das Fernsehbild im Schaufenster. Geschockt vernahm auch er die Hiobsbotschaft und brach wenige Sekunden später in Tränen aus.
„Oh, nein! Oh, nein!“, schluchzte er, „Nicht Whitney. Sie war das Sprachrohr einer ganzen Generation.“
„Ganz recht“, brüllte ich, „Und nun mach, dass du davon kommst.“
Ich nutzte den Moment seiner Unkonzentriertheit und entriss seinen klammen Pfoten die Waffe. Dann verprügelte ich ihn mit dem Pistolengriff. Einige Gesichtsknochen brachen. Jammernd und schluchzend suchte er das Weite.
„Oh, Whitney, Whitney“, jammerte er, während er gebückt in der nächsten Häuserschlucht verschwand.
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