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Diese Werke sind ihren Autoren besonders wichtig Gott und Teufel


 
 
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Alter Ego
Geschlecht:männlichSchneckenpost

Alter: 30
Beiträge: 8
Wohnort: Österreich


Beitrag03.03.2013 23:07
Gott und Teufel
von Alter Ego
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

„Siehst du die Menschen?“, fragte Gott mit einem liebevollen Lächeln. „Sie leben, sterben, lieben und hassen. Ihre mannigfaltigen Charaktere, ihr ganz persönliches Aussehen und auch die Seele, die jedem Mensch zu Eigen ist, siehst du das?“
Der Teufel zog eine Grimasse. „Ja, ja die Menschen. Müssen wir uns jetzt wirklich darüber unterhalten? Du weißt doch, dass wir bei diesem Thema immer anfangen zu streiten. Warum spielen wir nicht wieder eine Partie Schach um das Schicksal eines dieser, unserer Geschöpfe?“ Er kratzte sich nachdenklich an seinem Bart, bevor er hinzufügte. „Aber ohne zu reden. Wir müssen uns nur auf einen Menschen einigen, der, sollte ich gewinnen in die Hölle, oder falls du dir wieder den Sieg erschummelst in den Himmel kommt.“ Während er die letzten Worte sprach, erschien ein zugleich herausfordernder, als auch verbitterter Ausdruck auf seinem höllischen Antlitz.
Gott überlegte einen Moment, ehe er abwinkte. „Ich habe jetzt keine Lust auf Schach. Ich will auch nicht mit dir streiten, aber es gibt da etwas was mich gehörig an den Menschen stört. Versteh mich nicht falsch. Sie sind faszinierende Wesen, doch eine Sache geht mir gewaltig gegen den Strich. “
„Ach was!“, rief der Teufel spöttisch. „Dich, den netten und gütigen, allseits beliebten Gott stört etwas an den Menschen?“
Gott sprach weiter, als hätte er die Worte des Teufels nicht gehört. „Es gibt da jemanden, der nennt sich Gottes Stellvertreter auf Erden. Unglaublich so etwas. Er verlangt von den Menschen nach meinen Vorschriften zu leben. Wozu haben wir ihnen einen freien Willen gegeben, wenn sie nun nach meinen vermeintlichen Vorschriften leben? Ich halte auch nichts von dieser ständigen Verehrung und den Gebeten. Glauben die denn tatsächlich, ich würde jedes einzelne Gebet erhören und ihnen nach Gutdünken ihre Wünsche erfüllen?“ Gott blickte ins Gesicht seines Gegenübers und sprach nicht mehr weiter, obwohl ihm noch allerhand auf der Zunge lag.  
Des Teufels Augen blitzten zornig. Gott hätte sich nicht gewundert, wenn Funken aus den pechschwarzen Augenhöhlen gesprüht hätten, doch der Teufel riss sich zusammen und ließ es nicht so weit kommen. Sobald er sich wieder halbwegs beruhigt hatte und sprechen konnte, ohne Gefahr laufen zu müssen, heiße Flammen aus dem Mund zu speien, sagte er mit leiser, fast brechender Stimme: „Du störst dich an ihrer Liebe zu dir? Kannst du dir auch nur im Entferntesten vorstellen wie verletzend derlei Worte für mich sind? Möglicherweise bin ich eifersüchtig auf dich. Schon mal daran gedacht? Wir haben die Menschen gemeinsam erschaffen, so wie auch den gesamten Planeten, also könnte man meinen sie würden uns gleichermaßen lieben, nicht wahr?“ Seine Stimme klang nun beinahe weinerlich. „Wenn sie mich schon nicht so lieben wie dich, weshalb müssen sie mich denn gleich hassen?“.  
Aufmunternd tätschelte Gott dem Teufel die Schulter. „Weißt du was? Warum tauschen wir nicht für eine Zeit lang die Plätze. Du übernimmst den Himmel und ich werde derweil in der Hölle für Ordnung sorgen. Was meinst du dazu?“
Es wäre untertrieben, den Ausdruck auf des Teufels Gesicht perplex zu nennen. Mit weit aufgerissenen, völlig überraschten Augen starrte er Gott an. Gott blickte zurück, sein Mund zu einem freundlichen, ehrlichen Lächeln geformt. Der Teufel kam zu dem Entschluss, dass der Vorschlag, so verrückt er auch klingen mochte, durchaus ernst gemeint war.
„Einverstanden.“, antwortete der Teufel erfüllt von Dankbarkeit.



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Rennschnitzel
Geschlecht:männlichFestmahl

Alter: 33
Beiträge: 1010
Wohnort: Württemberg


Sir Winterblast
Beitrag04.03.2013 16:04

von Rennschnitzel
Antworten mit Zitat

Hab leider grade wenig Zeit und werde mich darum kurz fassen.

Diesen Text finde ich noch nicht gut. Mich stören die stereotypen Charaktere von Gott und Teufel, die stereotype Situation (Hiob lässt grüßen) und der etwas bemühte und gestelzte Dialog.
Du hast dir bewusst schwierige Satzkonstellationen ausgesucht, es sind leider einige handwerkliche Schnitzer drin. Habe mir mal einen Absatz rausgesucht, um dir das mit dem Handwerk zu verdeutlichen:

Zitat:
Der Teufel zog eine Grimasse. „Ja, ja (Komma fehlt) die Menschen. Müssen wir uns jetzt wirklich darüber unterhalten? Du weißt doch, dass wir bei diesem Thema immer anfangen zu streiten. Warum spielen wir nicht wieder eine Partie Schach um das Schicksal eines dieser, unserer Geschöpfe?“ Er kratzte sich nachdenklich an seinem Bart, bevor er hinzufügte. „Aber (Satzzeichenmurks) ohne zu reden. Wir müssen uns nur auf einen Menschen einigen, der, sollte ich gewinnen (Komma fehlt) in die Hölle, oder (Komma fehlt) falls du dir wieder den Sieg erschummelst (Komma fehlt) in den Himmel kommt.“ Während er die letzten Worte sprach, erschien ein zugleich herausfordernder, als auch verbitterter Ausdruck auf seinem höllischen Antlitz. (Entweder sowohl herausfordernder, als auch verbitterter, oder zugleich herausfordernder und verbitterter Ausdruck.)
Gott überlegte einen Moment, ehe er abwinkte. „Ich habe jetzt keine Lust auf Schach. Ich will auch nicht mit dir streiten, aber es gibt da etwas (Komma fehlt) was mich gehörig an den Menschen stört. Versteh mich nicht falsch. Sie sind faszinierende Wesen, doch eine Sache geht mir gewaltig gegen den Strich. “


Ein kurzes Aufblitzen von Originalität durch den Seitenhieb gegen den Papst wegen des freien Willens wird leider direkt mit noch mehr Stereotypen (dieses Mal die frommen, doofen Christen, die Gott aufregen) zunichte gemacht.

Die Verabredung zum Platztausch könnte zwar interessant werden. Da die Charakterentwicklung aber bis jetzt bei mir ziemlich eindimensional ankommt (Gott ist der gönnerhafte Siegertyp, Satan der stinkende, verhasste Loser), würde es mich stark überraschen, wenn du daraus eine interessante, halbwegs originelle Geschichte machen könntest.

Für mich Werkstatt-Material: Hier entlang bitte.


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You can be watching TV and see Coca-Cola, and you know that the President drinks Coke, Liz Taylor drinks Coke, and just think, you can drink Coke, too. A Coke is a Coke and no amount of money can get you a better Coke than the one the bum on the corner is drinking. All the Cokes are the same and all the Cokes are good. Liz Taylor knows it, the President knows it, the bum knows it, and you know it.
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Frooplet
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 35
Beiträge: 72



Beitrag04.03.2013 16:08

von Frooplet
Antworten mit Zitat

Prinzipiell fand ich die Idee hinter der Geschichte gut, der Anfang hat Interesse geweckt. Bis zu der Stelle "Seine Stimme klang nun beinahe weinerlich." hatte mich die Geschichte gepackt, ab da jedoch dann ein bisschen verloren. Das Ende ist für mich irgendwie kein Ende, sondern mehr ein Zwischenschritt, ab dem für mich entweder eine passende Pointe fehlt, oder aber die Geschichte ab diesem Punkt erst so richtig weitergesponnen werden müsste.

Hinzu kommen, wie von Rennschnitzel schon angesprochen, ein paar umständliche Satzkonstruktionen, die manche Sätze ein bisschen kompliziert lesen lassen. Die Stereotypen stören mich in dem Fall nicht so sehr, solange wie oben angesprochen das Ende überrascht oder passend weitergesponnen wird.
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Alter Ego
Geschlecht:männlichSchneckenpost

Alter: 30
Beiträge: 8
Wohnort: Österreich


Beitrag04.03.2013 17:34

von Alter Ego
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Danke für die Rückmeldungen. Ich werde den Text beizeiten mal überarbeiten.

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Melba
Geschlecht:weiblichSchneckenpost
M


Beiträge: 5
Wohnort: NRW


M
Beitrag06.03.2013 16:03
Re: Gott und Teufel
von Melba
Antworten mit Zitat

Erst mal vorab: ich finde Deinen Text toll! Mir wurde keine Sekunde lang langweilig, was bei mir selten ist. Dein Text ließ Bilder vor meinen Augen entstehen. Vom Erzählstil her erinnert er mich an ein Märchen oder eine Fabel. Es PASST einfach -meiner Meinung nach. Und er hat viel Inhalt: Kritik am Papst,
der Teufel, der eigentlich nur geliebt werden will,
Gott und Teufel, die die Plätze tauschen...
Einziger Minuspunkt: einige Themen werden angeschnitten, und es ergibt sich daraus nichts. Zum Beispiel der Papst: Gott beschwert sich über ihn. Doch er tut nichts. Oder die unselbständigen Menschen. Gott und der Teufel könnten ja eigentlich mehr tun als "nur" über diese Themen zu reden.
Wobei ich das Gespräch durchaus fesselnd finde. Und sogar Mitgefühl mit dem Teufel bekomme, weil er gar nicht wie ein Monster rüber kommt, sondern sehr menschlich.
Alter Ego hat Folgendes geschrieben:
Aufmunternd tätschelte Gott dem Teufel die Schulter. „Weißt du was? Warum tauschen wir nicht für eine Zeit lang die Plätze. Du übernimmst den Himmel und ich werde derweil in der Hölle für Ordnung sorgen. Was meinst du dazu?“

Coole Idee! Nur: was passiert danach?
Alter Ego hat Folgendes geschrieben:
Es wäre untertrieben, den Ausdruck auf des Teufels Gesicht perplex zu nennen. Mit weit aufgerissenen, völlig überraschten Augen starrte er Gott an. Gott blickte zurück, sein Mund zu einem freundlichen, ehrlichen Lächeln geformt. Der Teufel kam zu dem Entschluss, dass der Vorschlag, so verrückt er auch klingen mochte, durchaus ernst gemeint war.
„Einverstanden.“, antwortete der Teufel erfüllt von Dankbarkeit.

ich würde so gerne weiterlesen wollen...  Wink [/i]
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medizynicus
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 477
Wohnort: Bad Dingenskirchen


Beitrag06.03.2013 17:46

von medizynicus
Antworten mit Zitat

Ein Rollentausch - um dann dem Papst  & Co mal zu zeigen, wo der Hammer hängt?
Klingt spannend! Auf jeden Fall fortführen, die Geschichte.
Stilisitisch allerdings holprig. Das Lesen macht noch nicht so richtig Spaß.
Die Gründe haben meine Vorredner genannt:
- Stereotype, die man schon oft gehört hat und nicht mehr originell sind
- Ein Sprachstil, der zu gewollt und nicht authentisch wirkt.
Arbeite dran, da könnte was draus werden!
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