Der Marquis und das Foto

[Taugenichts]

Aus einer Serie essayistischer Gedichte



Der Marquis und das Foto

Puhhhh, überall dieser Lärm.
Ich trinke den dritten Wein,
während ich an der Fontana di Trevi sitze
oder seien wir ehrlich,
ich schaue mir ein Bild von ihm an.
Ich war schon da, saß direkt davor
und trank auch Wein - komischer Gedanke.
Jedenfalls sieht er auf dem Bild
unendlich viel schöner aus,
als ich ihn in Erinnerung habe.
Das Wasser ist blauer,
der Himmel ist blauer, nein, halt,
die Statuen sehen nicht so toll aus.
Aus den nicht so blauen Tiefen des Weines
klettern lebhafte Erinnerungen
an die glitzernd-nassen, fast lebendig
aussehenden Statuen empor.
Aber das Wasser ist eindeutig schöner
und ausserdem beeindruckt mich das Foto gerade,
die Erinnerung hingegen,
schon einmal da gewesen zu sein,
dagegen gar nicht.
Ob meine Exfreundin
wohl auch besser aussehen würde,
wenn ich mir ein Foto von ihr angucken würde?
Immerhin sah sie auch so bereits recht gut aus.
Ich will es testen und nehme eines
aus einem Fotokasten.
Sie sieht besser aus. Mist.
Und mein Wein ist auch alle,
als hätte sich die ganze Hölle verschworen
und wäre mit Mussolini an der Spitze
aus dem Korken gekrochen,
nur um mich vom Marquis de Sade persönlich
foltern zu lassen.
Ob diese Folterung wohl auch
besser auf einem Foto
als in meiner Erinnerung
aussehen würde?

[Egopus]

nicht ganz schlüssig und ein wenig umständlich.

was ich bei dir nie verstehe, ist die große dikrepanz zwischen solchen texten hier und der genialität, die du wieder bei anderen an dn tag legst.

sicher ist der text eine nette beschreibung.
aber diese könnte auch aus einer klassenarbeit einer 8. klsse stammen, die diese aufgabe hatte.

diesmal leide ein bissrl enttäuscht
michael