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palomina Leseratte
Beiträge: 197
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12.01.2013 11:20 hellsichtig von palomina
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hellsichtig
was sich aus nächtlichen
gedanken windet - findet sich
im blauschatten des feuersteins
zum fransensaum der wirklichkeit
des seins - eins mit allem was
da trägt und bindet - erweicht sich
die kontur der angst und schwindet -
blindet hin zur trugwelt
äußren scheins mein helles auge
sieht entflammt in deins.
Weitere Werke von palomina:
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Perry Exposéadler
P Alter: 71 Beiträge: 2505
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P 15.01.2013 01:19 Hallo Inkognito, von Perry
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sehr gut gefallen mir die Alliterationen
"des seins - eins ..." und
"schwindet - / blindet",
weniger die zu aufgeladenen Formulierungen wie
"im blauschatten des feuersteins",
"zum fransensaum der wirklichkeit" oder
"kontur der angst."
Vom Titelthema "hellsichtig" spüre ich wenig in den Bildern, denn diese ist eher mediumbezogen und weniger situationsbedingt.
LG
Perry
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lilli.vostry Wortschmiedin
Beiträge: 1219 Wohnort: Dresden
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15.01.2013 14:32 aw:hellsichtig von lilli.vostry
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Hallo Inko,
mir gefällt Dein - anders als der Titel "Hellsichtig" zunächst vermuten lässt - aus nächtlicher Tiefe hervorwachsendes, flimmerndes, verschlungenes GedankenGebilde aus Träumen und Ängsten des LI;
bis es aufleuchtet im Angesicht des herbeigesehnten Gegenüber.
Das nun hellsichtig, also klar vor einem steht, mehr als nur ein Bild.
Nur den Einstieg mit "was" finde ich etwas zu umgangssprachlich gewählt. Das findest Du sicher noch etwas anderes, das dennoch die nebulös schwebende Stimmung des Gedichts unterstreicht.
Den Zeilenumbruch könnte man evt. noch klarer gestalten.
Die letzen drei Zeilen greifen schön ineinander und gefallen mir am besten.
Gerne gelesen.
Viele Grüße,
Lilli
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palomina Leseratte
Beiträge: 197
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16.01.2013 11:53
von palomina
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Hallo ihr zwei
und entschuldigt, dass ich erst jetzt antworte. Ich habs glatt übersehen, weil ich schon gar keine Antwort erwartet habe.
@Perry,
es freut mich, dass du die eingstreuten Reime aufgespürt hast, sie dir gefallen, was auf die "aufgeladenen Formulierungen" ja leider nicht zutrifft. Schade, ich mag gerade diese hier sehr, um so eine magische Reise zum Wesentlichen nachfühlbar einzubetten. Offenbar ist mir das aber nicht wirklich gelungen - vor allem, das auch der Bezug zum Titel irgendwo verloren ging.
Ich danke dir herzlich für das entsprechende Feedback.
Liebe Grüße, Inka
___________________________
@Lilli,
ich mag dein Herantasten an die Bedeutung von "hellsichtig", auch dass du vielleicht nicht ganz da landest, wo ichs vorgesehen hatte. Ich hätte "hellsichtig" schon dem LI zugeschrieben, das mehr, tiefer... zu sehen vermag, als das gewöhnlich der Fall ist, in diesem Sinne hell-sieht, was im Dunklen liegt.
Wie ich schon an Perry schrieb, schwebte mir so eine Art Reise zu sich selbst vor, die ihren krönenden Abschluss in der Hinwendung zum DU erfährt. Aber ich erklär schon wieder zu viel.
Was du über den Einstieg mit "was" sagst, lass ich mir durch den Kopf gehen. Mit den Zeilenumbrüchen habe ich hier sehr lange experimentiert, bin dabei von einer recht geregelten Form hin zu jener etwas verworrenen gelangt, die ich im Moment eigentlich immer noch ganz gut finde. Ursprünglich sah das Ganze mal so aus:
hellsichtig
Was sich aus nächtlichen Gedanken windet,
findet sich im blauschatten des feuersteins
zum fransensaum der wirklichkeit des seins.
Eins mit allem, was da trägt und bindet;
erweicht sich die kontur der angst und schwindet,
blindet hin zur trugwelt äußren scheins
mein helles auge, sieht entflammt in deins.
Wirkt so ganz anders, nicht?
Ich wollte es gern offener mit wechselnden Bezugmöglichkeiten und gleichzeitig dichter, "verfilzter" gestalten. Nun, das ist dabei herausgekommen:-) .
Vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren,
liebe Grüße, Inka:-)
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Aranka Bücherwurm
A
Beiträge: 3106 Wohnort: Umkreis Mönchengladbach
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A 16.01.2013 17:40
von Aranka
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Hallo Inko,
mir gefällt dein Gedicht. ich lese hier die nächtliche Gedankenreise des LI in sein Inneres, hindurch durch die Trugwelt, bis es sich im LD findet(erkennt). Sehr grob zusammengefasst. das "winden" finde ich in der ersten Form sowohl in der Formatierung als auch in dem da entstehenden Rhythmus besser wieder als in der zweiten Version.
Bei der zweiten eingestellten Version fallen mir die Zielen viel zu schwer in die Endreime. Da verliert der Text. Ob man in der ersten noch über den einen oder anderen Umbruch nachdenken könnte, will ich nicht ausschließen, aber deine Alternative wäre für mich keine.
Mir gefällt sowohl der Eingang als auch den Schlussteil in Klang und Wortwahl gut. Etwas schwer liegen diese Zeilen im Textgewebe:
Zitat: | findet sich
im blauschatten des feuersteins
zum fransensaum der wirklichkeit
des seins |
Da windet sich auch nichts mehr, da liegt etwas schwer danieder. Es sind gewiss schön klingende Worte und sie könnten vielleicht dosierter eingesetzt und in einem durchgängig wortgewichtigeren Text, gut sitzende Metaphern sein. Hier liegen sie einfach ein wenig wie Fremdkörper im übrigen Gefüge.
Es ist nur mein Textempfinden. Vielleicht kann man die Stelle etwas "entschweren".
Gerne gelesen. Gruß Aranka
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firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
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16.01.2013 22:38
von firstoffertio
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Zitat: | was sich aus nächtlichen
gedanken windet - findet sich
im blauschatten des feuersteins
zum fransensaum der wirklichkeit
des seins - eins mit allem was
da trägt und bindet - |
Bis hierher meinte ich ein Bild aus der Weberei zu finden:
sich winden, fransensaum, was da trägt und bindet (Bindung ist die Art und Weise der Fadenverschränkung in einem Gewebe)
"am" Fransensaum würde mir besser gefallen. "zum Fransensaum passte besser zum Weben,m weil da die Kettfaeden oft zu Fransen werden/gedreht werden.
Zitat: |
erweicht sich
die kontur der angst und schwindet - |
dieser Teil klingt für mich positiv, aber das Folgende
wird mir nicht so recht klar.
Zitat: | blindet hin zur trugwelt
äußren scheins mein helles auge
sieht entflammt in deins. |
Darum verstehe ich auch den Titel nicht ganz, nehme ich an.
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lilli.vostry Wortschmiedin
Beiträge: 1219 Wohnort: Dresden
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16.01.2013 22:57 aw:hellsichtig von lilli.vostry
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Hallo Inka,
Wie wäre es mit "Etwas" als Einstieg in das Gesicht?, das ist nur geringfügig anders aber klarer... Mir gefällt die verworren-verkäulte Form schon auch besser, doch der Lesefluss ist schon etwas erschwert dadurch.
Ich hab Dein Gedicht schon auch als eine innere Reise gelesen, wo sich manches für das LI klärt, aufhellt, gedanklich hell-sichtig wird aber auch hell-gesichtig im Antlitz des geliebten Gegenüber sich spiegelnd. Gefällt mir sehr dieses WortSpiel.
Bin neugierig wer Du bist.
Liebe Grüße,
Lilli
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lilli.vostry Wortschmiedin
Beiträge: 1219 Wohnort: Dresden
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16.01.2013 22:59 aw:hellsichtig von lilli.vostry
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... also die erste Zeile hieße dann wie folgt:
"Etwas windet sich aus nächtlichen..."
Liebe Grüße,
Lilli
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palomina Leseratte
Beiträge: 197
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19.01.2013 08:42
von palomina
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Hallo ihr alle,
dass es zur Zeit mit den Rekomms ein bisschen schleppend geht, liegt wohl daran dass ich mich mehr schlecht als recht grippal-infiziert an den PC schleppe und mein Hirn noch weit hinterherhinkt. Tschiiii!
Ich bitte euch also um Geduld, wenn meine Antworten spät, dafür reichlich verworren daherkommen.
____________________
Hi Aranka,
die, wie du schreibst "zweite Version" war ja nur die erste Rohfassung, sollte so nie "in den Handel" kommen. Ich wollte einfach illustrieren, wie die Reise begonnen und wo sie mich nach vielen Änderungen hingeführt hat. Ich selbst bin mit der jetzigen Formatierung eigentlich ganz zufrieden.
Schade finde ich, dass ausgeechnet der Satz, "mit dem alles begann", so schwer im Gewebe liegt, trennen könnte ich mich allenfalls von "der Wirklichkeit". Aber vielleicht könnte ich die Schwergewichtler etwas lockerer verteilen, in mehrere Sätze packen...? Mal sehen, ob das ein brauchbarer Ansatz wäre.
Danke für deine Rückmeldung und Anregung.
Liebe Grüße, Inka
______________________
Hi firstoffertio,
ja, mit "Gedanken weben" könnte man den ersten Teil ganz gut überschreiben, mit Reflexion über Erlebtes, Erfahrenes, sich einen Reim drauf Machen... das sollte so ein bisschen in " sich zum Fasersaum finden" anklingen, würde ich auch so bevorzugen.
Zum zweiten Teil:
Das hell(sichtig)e Auge wird blind für "Trugwelt", "äußren Schein", für Oberflächliches und Überflüssiges, sieht tiefer, auf den Grund, das Wesen der Dinge...; erkennt sich bis zu einenm gewissen Grad selbst, auch und gerade in der Hinwendung zum DU.
Ich danke dir fürs Hineinschuppern und besenfen.
___________________________
Hi Lilly,
als sprachlich elegenter empfinde ich deinen Ansatz für mich persönlich eigentlich auch nicht, er hat aber den Nachteil, dass er mit dem Schlagreim "windet - findet" bricht, der für eine "Aha-Erkenntnis" stehen sollte und seine Entsprechung in "schwindet - blindet" hat. Diese formale Konzept würde ich nur ungern aufbrechen wollen. Nix für unut und lieben Dank fürs Kopfzerbrechen.
Liebe Grüße, Inka
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