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Autor |
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Jules Verne
Leseratte
 Alter: 27 Beiträge: 172 Wohnort: Italien
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 10.01.2013 19:40 kühler see von Jules Verne
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kühler see
im weißen gebirge.
weiches schneeblut entflammt,
es duftet nach süßem zucker.
zweige aus silber
zerbrechen im glas der kälte,
berühren den schwarzen himmel,
der ertrunken im leisen wasser.
ich trinke von deiner schönheit
und wärme mich in deiner sonne.
das flüßige licht in dir
gefriert zu schwarzem gold
und versiegt in meiner erinnerung
im see der ewigkeit.
Weitere Werke von Jules Verne:
_________________ Wer zur Quelle möchte, muss gegen den Strom schwimmen.
Wer zum Abwasserkanal möchte, muss sich treiben lassen. |
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Lupo
Eselsohr

Beiträge: 365 Wohnort: Pegnesien
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 11.01.2013 15:08 Teichaugen von Lupo
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blinzeln mir zu und lassen mich erschaudern. Denn ein solches Antlitz, mächtiger noch, als die Monumente am Mount Rushmore, geht mir durch und durch. Es jagt meine Sinne mit Stromschlägen zu äußerster Erregung, winkt daliesk aus seiner Surrealität mit metapherschweren Naturbildern und zerfasert meine Großhirnrinde zu Watte. Losgelöst von allen Zwängen metrischer Regelwerke strömen die Strophen in farbgeschwängerten Kaskaden in und gegen die Richtung der Schwerkraft, so dass sie mich umher wirbeln, ohne dass ich fürchten müsste, auf einem festen Grund aufzuschlagen.
Der kräftige Schluck, der mir von der Schönheit der Angesprochenen zuteil wurde, wirkt zuckersüß in meinem Inneren bis zum Meteorismus.
Klappohrig, Lupo.
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Jules Verne
Leseratte
 Alter: 27 Beiträge: 172 Wohnort: Italien
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 11.01.2013 19:16
von Jules Verne
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Ist das deine Fortführung meines Gedichts oder was?
_________________ Wer zur Quelle möchte, muss gegen den Strom schwimmen.
Wer zum Abwasserkanal möchte, muss sich treiben lassen. |
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Lupo
Eselsohr

Beiträge: 365 Wohnort: Pegnesien
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 11.01.2013 19:49 Lieber Jules Verne von Lupo
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(nicht auch Aristide Hignard?),
Deine Zeilen haben mich lediglich zur dargestellten Reflexion veranlasst. Wenn Du diese als Fortsetzung in Erwägung ziehst, habe ich wohl Dein Anliegen missverstanden. Hinter Deiner Strukturierung vermute ich ein mir bislang unbekanntes System, das ich vorerst staunend zur Kenntnis nehme.
Aufmerksam, Lupo
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Jules Verne
Leseratte
 Alter: 27 Beiträge: 172 Wohnort: Italien
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 11.01.2013 19:52
von Jules Verne
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Haha ok dann kann ich das so verstehen, dass es dir gefallen hat?
_________________ Wer zur Quelle möchte, muss gegen den Strom schwimmen.
Wer zum Abwasserkanal möchte, muss sich treiben lassen. |
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Lupo
Eselsohr

Beiträge: 365 Wohnort: Pegnesien
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 11.01.2013 20:11 Lieber Jules Verne von Lupo
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Lass es mich so sagen: Den kühlen See empfinde ich als Auge in einem ausdruckstarken Gesicht (im weißen Gebirge), dessen Falten notdürftig mit Makeup kaschiert wurden (weiches Schneeblut) und Parfüm (Duft nach süßem Zucker). Die Wimpern (Zweige aus Silber) stoßen an die Brille (Glas der Kälte). Die angejahrte Schönheit liegt bedeckt von einem Laken (schwarzer Himmel), das aus irgend einem Grund nass geworden ist (im leisen Wasser). Die betrachtete Gestalt lächelt gewinnend, so dass sich der Poet in ihrer Sonne wärmt und ihr tief in die Augen sieht, in denen er Licht und Gold wahrzunehmen glaubt. Diesen Gesamteindruck nimmt er als Engramm mit in seinen ewigen See der Erinnerung.
Mit schiefem Köpfchen, Lupo.
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Jules Verne
Leseratte
 Alter: 27 Beiträge: 172 Wohnort: Italien
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 14.01.2013 21:27
von Jules Verne
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Haha wow hätte nicht gedacht, das mein gedicht so eine interpretation hergibt. aber na gut, funktioniert ja.
Gruß
_________________ Wer zur Quelle möchte, muss gegen den Strom schwimmen.
Wer zum Abwasserkanal möchte, muss sich treiben lassen. |
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Eulenbaum Klammeraffe
E
Beiträge: 877
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E 22.01.2013 10:00
von Eulenbaum
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Hallo Jules Verne,
wenn ein Bild einmal stimmt, stimmt es unbedingt auch auf verschiedenen und anderen Ebenen. Es ist auf ganz andere Dinge übertragbar, es schwingt viel mehr mit, als man selbst dachte, reinzulegen.
Das sind dann (für mich) wirklich Gedichte.
Das Wort Ewigkeit in der letzten Zeile- eigentlich ja in Gedichten ein schwieriges Wort, aber hier gibt es einen Bedeutungsimpuls. Das Wort verändert das Bild des Sees noch einmal.
Über das "leise" Wasser (Zeile 8) habe ich nachgedacht. Aber es ist letztlich nicht zu viel. Sondern baut mit am Bild.
Schön.
Gruß,
Eulenbaum
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Janoeh D. G. Leseratte
 Alter: 40 Beiträge: 143 Wohnort: In der Seele des Künstlers
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 26.01.2013 15:26
von Janoeh D. G.
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Hallo Jules Verne!
Winterlandschaft, zerbrechlich vereiste Zweige und ein eisklarer see in dem sich der Himmel und die Sonne wiederspiegeln,
ein Himmel der ins Wasser sinkt und ertrinkt,
eine Sonne die durch das Wasser zu flüssigem Gold wird.
Endlich sind Himmel und Sonne fassbar.
Du trinkst und nimmst die Sonne auf, die zu schwarzem Gold gefriert, weil deine Seele schwarz und eiskalt ist,verwundet, dunkel, der ewige See in dir, der nie vergisst, wenn er der Ewigkeit gegenüber steht.
Gut, jeder kann das sehen, was er will aber was ich in deinem Gedicht erkenne, ist der Versuch die unfassbare Schönheit die uns umgibt, die unser Verstand nie in ihrer Größe erfassen wird, zu fassen.
Und so wie du geschrieben hast gelingt dir das auch, man muss nur mit seiner Seele sehen.
Ich glaube, dass dein Gedicht "stärker" werden kann aber auf jeden Fall bist du auf dem richtigen weg, was meiner Meinung nach ein wunderschönes Gedicht ausmacht.
LG
Janoeh
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