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Weihnachtsmarkt oder endlich doch der Weltuntergang


 
 
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Iane
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Beiträge: 39
Wohnort: hinter Bayern, in der ADHS-WG


I
Beitrag31.12.2012 00:44
Weihnachtsmarkt oder endlich doch der Weltuntergang
von Iane
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Neue Version »

Liebe Leute, hier meine (nicht ganz ernst gemeinten) Impressionen zum letzten Weihnachtsmarkt. Danke fürs Durchlesen und einen guten Rutsch!!


 

Weihnachtsmarkt oder endlich doch der Weltuntergang

Schön verschneit die kleinen, verträumten Stände. Bienenwachsduft hängt über Fellhausschuhen von glücklichen Lämmern. auch ihre Glückssträhne nach dem Schlachten jäh beendet. Faire Bratwürste schwimmen hinter zugeknöpften Mänteln durch hastig hinuntergeschluckte Apfelringe, Töpferwaren haben Sprünge vom langen Warten. Peruanische Strickmützen hängen erfroren an bunten Bommeln. Glühweinsüße Weihnachtsstimmung tropft zäh von Tannenzweigen und verursacht Übelkeit. Babys schreien vor Kälte, Frauen zischen böse Worte, weil ihre Männer sich versteckt haben, gerade noch rechtzeitig, bevor die bösen Räuber kommen.

Zerlumpte, riesige Gestalten mit schwarzen Bärten stürmen den Weihnachtsmarkt, werfen die Stände um, schwingen Äxte, verjagen die armen Schafe, schlachten die Bisons und braten die Kadaver über riesigen Feuern. Kinder rennen schreiend weg, kommen wieder, bekommen die Mäuler mit saftigem Bisonfleisch gestopft, dazu gibt’s Stockbrot und die Marmelade von der Frau mit dem Marmeladenstand, die ist einfach weggerannt und hat alles den Räubern überlassen.
Die Bösesten von ihnen sitzen im Kreis auf gestohlenen Schaffellen und schlecken mit  schwarzen, haarigen Zungen die Marmelade aus den Gläsern, die Kinder schauen zu und bestaunen die langen Räuberzungen, sie machen es ihnen nach und lachen dabei.
Sie halten sich die Bäuche vor Lachen und kugeln herum, bis sie irgendwann verklebt und schmutzig neben den Feuern einschlafen. Nur die beiden Töpferinnen sind noch wach und versuchen die bösen Räuber unter den Tisch zu saufen, der Nußlikör vom Nachbarstand schmeckt hervorragend, der Verkäufer ist auch abgehauen.
Die betrunkenen Töpferinnen fallen über die schönen Räuber her, das Feuer lodert immer höher, die Bisonbraten werden schwarz und verkohlen, ebenso verkohlen die ineinander verknoteten und verwickelten Leiber, alles schwarz, nur die Feuer glühen noch leise in der kalten Dunkelheit.

Der Zuckersack ist umgekippt, der Inhalt rieselt leise in den milchigen Bauch der Zuckerwattemaschine, der Mann dahinter ist längst geflohen, verirrt und erfroren.
Ein plötzlich aufkommender Wind treibt lange, weiße Zuckerfäden übers Land, wie dicke Spinnweben landen sie sanft und klebrig auf den zerbrochenen Bretterbuden.
Stille Nacht. Man hört nur noch das leise Surren der Riesenspinne, sie hat sich endlich losgerissen, auf metallenen Beinen schwankt sie unsicher durch die Trümmer. Durch ihre heiße, dampfende Bauchdrüse presst sie die endlosen Zuckerberge zu dicken glänzenden Tauen, damit umarmt sie die Toten, den Weltuntergang haben sie ganz vergessen.






Liebe Grüße an alle und einen guten Rutsch in ein tolles neues Jahr voller irrer Schreibabenteuer
Iane

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Rainer Zufall
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 70
Beiträge: 801

Pokapro und Lezepo 2014


Beitrag01.01.2013 14:58

von Rainer Zufall
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Liebe Iane,

bin hier noch neu, daher bin ich mir noh etwas unsicher.
Du hast deinen Text zu "Experimente" zugeordnet.
Ich hab mich gefragt, was das Experimentelle daran ist. Ist eine ernst gemeinte Frage, nichts Rhetorisches.

Deine Idee, den doch recht alten Hut Weihnachten/Konsumkritik dadurch ein bisschen neu aufzuputzen, dass man ihn mit einer Horde lüsterner Räuber konfrontiert, die sich lebensfroh über alles hermachen, das gefällt mir ganz gut. Auch deine Idee, von der Idylle ausgehend die Gestresstheit des Weihnachtsmarktes zu kennzeichen und zu steigern, bevor diese Wikinger (oder was) reinplatzen, gefällt mir gut. Jedenfalls, wenn ich dein Anliegen da richtig verstanden habe.
Aber du wirst deiner eigenen Idee noch nicht immer gerecht, könntest sie aus meiner Sicht noch besser umsetzen.

Zitat:
Schön verschneit die kleinen, verträumten Stände. Bienenwachsduft hängt über Fellhausschuhen von glücklichen Lämmern. auch ihre Glückssträhne nach dem Schlachten jäh beendet.

Für einen idyllischen ersten Satz ist der mir zu kurz und sprachlich zu brüchig. Die Steigerung von den Bienenwachskerzen zu den Lämmern ist mir zu schnell und zu plakativ. Und wieso schreibst du "auch" (müsste man übrigens groß schreiben). Wessen Glückssträhne ist denn vorher schon beendet?
Auch bei den nachfolgenden Beispiele könnte man noch mal durchgucken. Mir gefiel der letzte Satz recht gut, würde den Halbsatz aber weglassen. der nimmt find ich schon zu viel vorweg. Und ich dachte du willst, dass die heuchlerische eklige Stimmung von Weihnachten richtig schön rüberkommt. Du relativierst sie , wenn du den letzten Satz lässt.
 
Zitat:
Babys schreien vor Kälte, Frauen zischen böse Worte, weil ihre Männer sich versteckt haben, gerade noch rechtzeitig, bevor die bösen Räuber kommen.


Ich würde einfach so schreiben: Babys schreien vor Kälte, Frauen zischen böse Worte, weil ihre Männer sich verstecken.

Bei der nachfolgenden Beschreibung fragt man sich natürlich sofort, warum da eigentlich Bisons sind?

Auch bei dem Rest da könnte man die Bilder noch einmal durchgehen, oft ist da ein bisschen zu viel.
Als Beispiel:

Zitat:
Der Zuckersack ist umgekippt, der Inhalt rieselt leise in den milchigen Bauch der Zuckerwattemaschine, der Mann dahinter ist längst geflohen, verirrt und erfroren.


Hab mich genauso wie bei den Räubern gefragt, wo denn die Riesenspinne so plötzlich herkam. Ich glaube mir hätte es auch gut gefallen, wenn sowohl Räuber als auch Spinne in dem vermeintlichen Idyll des Weihnachtsmarktes schon ganz leise irgendwo angedeutet worden wären. Als Bild, als Karussel, rgendso etwas.

Ich hoffe, du kannst mit meinem Kommentar was für dich anfangen.
Ich wünsch dir noch einen schönen ersten Januar.
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Zauberstift
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Alter: 44
Beiträge: 389



Beitrag01.01.2013 15:12

von Zauberstift
Antworten mit Zitat

Hallöchen... ein Experiment ? Das ist dir gelungen, spätestens bei der Riesenspinne bin ich bei Harry Potter angekommen.  lol
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Uenff
Geschlecht:männlichKlammeraffe

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Beiträge: 952
Wohnort: Berlin


Beitrag01.01.2013 15:24

von Uenff
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Gefällt mir. Weihnachstmärkte wecken auch immer leicht apokalyptische Fantasien in mir.
Cheers,
Uenff


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Molon labe

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After enlightenment, the laundry.

Freiheit liegt in der Zerstörung des Ichs. Hat halt Karl gesagt.
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gold
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Beiträge: 4943
Wohnort: unter Wasser
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Beitrag01.01.2013 16:49
Re: Weihnachtsmarkt oder endlich doch der Weltuntergang
von gold
Antworten mit Zitat

Zitat:

 

Weihnachtsmarkt oder endlich doch der Weltuntergang

Schön verschneit die kleinen, verträumten Stände. Bienenwachsduft hängt über Fellhausschuhen von glücklichen Lämmern. auch ihre Glückssträhne nach dem Schlachten jäh beendet. Faire Bratwürste schwimmen hinter zugeknöpften Mänteln durch hastig hinuntergeschluckte Apfelringe, Töpferwaren haben Sprünge vom langen Warten. Peruanische Strickmützen hängen erfroren an bunten Bommeln. Glühweinsüße Weihnachtsstimmung tropft zäh von Tannenzweigen und verursacht Übelkeit. Babys schreien vor Kälte, Frauen zischen böse Worte, weil ihre Männer sich versteckt haben, gerade noch rechtzeitig, bevor die bösen Räuber kommen.

Zerlumpte, riesige Gestalten mit schwarzen Bärten stürmen den Weihnachtsmarkt, werfen die Stände um, schwingen Äxte, verjagen die armen Schafe, schlachten die Bisons und braten die Kadaver über riesigen Feuern. Kinder rennen schreiend weg, kommen wieder, bekommen die Mäuler mit saftigem Bisonfleisch gestopft, dazu gibt’s Stockbrot und die Marmelade von der Frau mit dem Marmeladenstand, die ist einfach weggerannt und hat alles den Räubern überlassen.
Die Bösesten von ihnen sitzen im Kreis auf gestohlenen Schaffellen und schlecken mit  schwarzen, haarigen Zungen die Marmelade aus den Gläsern, die Kinder schauen zu und bestaunen die langen Räuberzungen, sie machen es ihnen nach und lachen dabei.
Sie halten sich die Bäuche vor Lachen und kugeln herum, bis sie irgendwann verklebt und schmutzig neben den Feuern einschlafen. Nur die beiden Töpferinnen sind noch wach und versuchen die bösen Räuber unter den Tisch zu saufen, der Nußlikör vom Nachbarstand schmeckt hervorragend, der Verkäufer ist auch abgehauen.
Die betrunkenen Töpferinnen fallen über die schönen Räuber her, das Feuer lodert immer höher, die Bisonbraten werden schwarz und verkohlen, ebenso verkohlen die ineinander verknoteten und verwickelten Leiber, alles schwarz, nur die Feuer glühen noch leise in der kalten Dunkelheit.

Der Zuckersack ist umgekippt, der Inhalt rieselt leise in den milchigen Bauch der Zuckerwattemaschine, der Mann dahinter ist längst geflohen, verirrt und erfroren.
Ein plötzlich aufkommender Wind treibt lange, weiße Zuckerfäden übers Land, wie dicke Spinnweben landen sie sanft und klebrig auf den zerbrochenen Bretterbuden.
Stille Nacht. Man hört nur noch das leise Surren der Riesenspinne, sie hat sich endlich losgerissen, auf metallenen Beinen schwankt sie unsicher durch die Trümmer. Durch ihre heiße, dampfende Bauchdrüse presst sie die endlosen Zuckerberge zu dicken glänzenden Tauen, damit umarmt sie die Toten, den Weltuntergang haben sie ganz vergessen.



hallo Iane,

dir auch ein gutes neues Jahr!!!

Ich finde deine Geschichte skurril, so etwas mag ich. Zunächst einmal hatte ich mich auf einen modernen Weihnachtsmarkt eingestimmt und wurde dann beim zweiten Abschnitt etwas irritiert. Tja, alles andere als süßer die Glocken, die klingen und das ist gut so! Wobei die Bisons und die Schafe etwas unvermittelt auftauchen, vielleicht wäre es gut, diese bereits weiter oben einzuführen?

Zu den rot markierten Stellen:
-ich gehe davon aus, dass deine Geschichte im Mittelalter spielt- zu den
peruanischen Mützen: ich bezweifle, dass es die Mützen im Mittelalter auf europäischen Weihnachtsmärkten gab.

Statt Nußlikör: Nusslikör

Die Stelle, an der du das Nachahmen von Räubern durch die Kinder beschreibst, finde ich ziemlich treffend.

 Laughing

Liebe Grüße
Gold


_________________
es sind die Krähen
die zetern
in wogenden Zedern

Make Tofu Not War (Goshka Macuga)

Es dauert lange, bis man jung wird. (Pablo Picasso)
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Iane
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I
Beitrag01.01.2013 19:27

von Iane
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Zauberstift hat Folgendes geschrieben:
Hallöchen... ein Experiment ? Das ist dir gelungen, spätestens bei der Riesenspinne bin ich bei Harry Potter angekommen.  lol


Hallo Zauberstift,
das übertrifft jetzt meine kühnsten Erwartungen..Mr. Green
hat das jetzt echt keiner gemerkt, dass mit dieser Riesenspinne die Zuckerwattemaschine gemeint ist, die die Spinnweben produziert??
Mich hat das Ding schon als Kind an eine eklige Spinne erinnert, die krakligen Metallrührer sehen aus wie Spinnenbeine und diese Plastikdrüse, wo der Zuckerfaden rauskommt...

Hallo an alle anderen,
stimmt, der Text gehört nicht in die Rubrik "Experimentelles", war falsch angekreuzt.
Danke fürs Kommentieren,die verbesserte Version ist im Entstehen.
Auf diesem Weihnachtsmarkt gab´s tatsächlich ein Bisongehege, das konntet ihr natürlich nicht wissen... es spielt alles in der Gegenwart, und die Räuber sind die Ehemänner, die verkleidet wieder aus ihren Verstecken rauskommen.
Es ist einfach toll für mich, zu erfahren, was andere Leute aus meinem Text raus- und reinlesen. Danke für die Mühe!!

LG Iane
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Iane
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
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Beiträge: 39
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I
Beitrag02.01.2013 23:19

von Iane
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Lieber Rainer, lieber Gold,

Der Text ist jetzt doch etwas länger geworden, vielleicht liest ihn ja trotzdem einer durch...
eure Anregungen hab ich in der neuen Version umgesetzt, vielen Dank nochmal, vor allen für die Idee mit dem Mittelalter.
Es würde mich besonders interessieren, wie die Sache mit der Spinne jetzt rüberkommt...
Viele Grüße, Iane


Weihnachtsmarkt oder endlich doch der Weltuntergang

Die Idee ist gut, dieser Weihnachtsmarkt wird uns gefallen. Nicht irgendwo, sondern auf dem Biohof, Streichelzoo, daneben Naturpark, Bisongehege. Gelungene Illusion einer vergessenen Zeit, hier ist noch Weihnachten. Nur die Parkplätze stören ein wenig, der übliche Konsumterror  dezent getarnt hinter üppigen Tannenzweigen, erlaubt sind nur Naturprodukte. Kein Plastik, alles Bio. Auch kein elektrisches Licht, richtige Fackeln sind viel schöner.

Schön verschneit die kleinen, verträumten Stände. Bienenwachsduft hängt über weichen Lammfellen, aus der kleinen Hofkapelle dringen Weihnachtslieder, zweistimmig. Zu heiß hinuntergeschluckte Bratwürste tun sich hinter zugeknöpften Mänteln mit dem Inhalt von Bierkrügen und Kuhhörnern zusammen – ja, Met aus Kuhhörner, denn es handelt sich um einen mittelalterlichen Weihnachtsmarkt, veranstaltet vom Machtlfinger Laientheaterverein. Bei der Zuckerwatte haben sie ein Ausnahme gemacht, ohne Plastikrührschüssel geht’s da eben nicht. Und da kennt der kleine Sohn vom Soller keinen Spaß, ein Weihnachtsmarkt ohne Zuckerwatte, da wär er nicht mitgegangen, und wenn der Papa noch so schön Theater spielt und alles organisiert hat mitsamt der Aufführung.

„Jo wann geht’s denn los mit der Schauspielerei? Mir is saukalt!“ Die Frau vom Huber Alois kann´s nicht erwarten, ihren Mann auf der Laienbühne zu sehen. Apropos Laienbühne, es ist keine Bühne aufgebaut, das macht die Huberin stutzig. „Wo spielts denn ihr überhaupt?“
Der Alois war ja ständig beim Proben gewesen in letzter Zeit, gut, dass das jetzt ein Ende hat und wieder Ordnung einkehrt daheim. Den anderen Frauen vom Kirchenchor und dem katholischen Frauenbund war´s auch nicht anders ergangen die vergangenen Wochen, und verdächtig lustig waren sie gewesen, die Mannsbilder, wenn sie nachts heimgekommen waren vom Theaterspielen. Also, diese Aufführung noch, dann halt ohne Bühne, und dann is endlich Schluss.

Es ist schon spät, außer Chorgesang noch nichts geboten. Die Frau vom Huber hat recht, es ist saukalt und eigentlich reicht´s jetzt. Komisch, normalerweise trödeln ja die Frauen rum und kommen nicht recht los vor lauter Tratschen und Geschenke kaufen, und die Männer verdrehen die Augen und stehen sich die Füße in den Leib. Doch heute sind sie merkwürdig geduldig, geradezu liebenswert, ja,ja, es wird schon noch ein Schauspiel geben, jetzt wartets halt ab.

Passt ja eigentlich zum Mittelalter, kalte Füße, Kirchenlieder, dunkle Nacht, der Weg zum Parkplatz auch nicht beleuchtet, sonst könnte man vielleicht allein...ach was, gehen wir lieber alle zusammen, aber daheim gibt’s dann ein Donnerwetter, das weiß die Huberin jetzt schon. Bisher hatte immer noch sie die Hosen an, das hat sie gemeinsam mit ihren Freundinnen vom Frauenbund, die genauso säuerlich und halberfroren rumstehen wie sie und auf das Ende warten.

Noch mal an denselben Ständen vorbeigestapft, die Töpferwaren haben schon Sprünge vom nutzlosen Warten, denn was gekauft werden sollte, ist bereits gekauft. Glühweinsüße Weihnachtsstimmung tropft zäh von den Tannenzweigen herunter, der Huberin wird schlecht. Babys schreien vor Kälte, die Frauen zischen böse Worte und machen keinen Hehl daraus, was die Herren Schauspieler daheim erwartet.  Auch wenn es jetzt losgeht.
 
Die Männer dagegen freuen sich schon wie die kleinen Kinder, sie dürfen heute das Stück übernehmen, ihre Frauen, haben ab jetzt nichts mehr zu sagen. Die Entschädigung für die vergeudeten Jahre lässt nicht mehr lange auf sich warten, da kommt´s nicht an auf ein paar kalte Füsse. In stummer Komplizenschaft verständigen sie sich durch kleine Gesten, hier ein Augenzwinkern, da eine Zungenspitze, die sich voller geheimer Vorfreude durch wildes Bartgewächs schiebt, die Bärte sind auch erst in den letzten Wochen gewachsen, zum Missfallen der Eheweiber. Zum Teufel mit ihnen, die Kulisse ist gut gelungen, niemand schöpft Verdacht.

Ein lautes Krachen, da merken die Frauen erst, dass ihre Männer verschwunden sind. Ja Herrgott nochmal, da stimmt doch was nicht, was ist denn das, ein Erdbeben, die Bisons sind anscheinend ausgebrochen! Die riesigen Viecher trampeln den Weg herauf, brüllen, das man sich die Ohren zuhalten muss, sie kommen immer näher, und da sieht man auch, warum sie so rennen: An ihren Schwänzen sind Pechfackeln befestigt, oder sind es gar die Schwänze selber, die brennen? Schnell wandelt die Schaulust sich in Panik, die tröpfelt ins unterkühlte Hirn, zusammen mit der Erkenntnis, dass die Männer weg sind, jetzt, wo man sie bräuchte. Es ist nicht zu fassen, der heutige Abend scheint völlig aus dem Ruder zu laufen, der Alois wird was erleben daheim, die Huberin ist sprachlos, und das ist noch nie vorgekommen. Und dazu hat sie Angst, solche Angst hatte sie noch nie in ihrem Leben.

Weg hier, weg, die Räuber kommen! Zerlumpte, riesige Gestalten mit schwarzen Bärten stürmen den Weihnachtsmarkt, werfen die Stände um, jagen die davonrennenden Frauen, die sich gegenseitig niedertrampeln. Jede will als erste beim Parkplatz sein und vergessen dabei, dass sie keine Autoschlüssel haben. Auch hier Räuber, böse Gestalten, Kotflügel und Autodächer krachen unter den Axthieben. Auch der neue Pickup vom Huber muß dran glauben, fast meint man, beim axtschwingenden Räuber ein winziges Zögern zu erkennen, bevor die Huberin mit gespaltenem Schädel in die Glassplitter von der Frontscheibe sinkt. Ein sauberer Hieb war das, das war kaum schwerer gegangen als bei den Kürbissen vom Soller Franz, mit denen sie geübt haben. Jeden Tag Kürbissuppe, das hat inzwischen jedem zum Hals rausgehangen, das könnt ihr mir glauben.

Zwischen den zusammengebrochenen Ständen braten sie die Tierkadaver über riesigen Feuern. Die Kinder, davor schreiend weggerannt, kommen wieder, bekommen die Mäuler mit saftigem Bisonfleisch gestopft, dazu gibt’s Stockbrot und die Marmelade von der Frau mit dem Marmeladenstand, die ist auch auf und davon und hat alles den Räubern überlassen.
Die Schlimmsten von ihnen sitzen im Kreis auf gestohlenen Schaffellen und schlecken mit schwarzen, haarigen Zungen die Marmelade aus den Gläsern, die Kinder schauen zu und bestaunen die langen Räuberzungen, sie machen es ihnen nach und lachen dabei.
Sie halten sich die Bäuche vor Lachen und kugeln herum, bis sie irgendwann verklebt und schmutzig neben den Feuern einschlafen. Nur die beiden Töpferinnen sind noch wach und versuchen die bösen Räuber unter den Tisch zu saufen, der Nusslikör vom Nachbarstand schmeckt hervorragend, der Verkäufer ist ebenfalls abgehauen.
Die betrunkenen Töpferinnen fallen über die schönen Räuber her, das Feuer lodert immer höher, die Bisonbraten werden schwarz und verkohlen, ebenso verkohlen die ineinander verknoteten und verwickelten Leiber, alles schwarz, nur die Feuer glühen noch leise in der kalten Dunkelheit.

Der Zuckersack ist umgekippt, sein  Inhalt rieselt in den trüben Behälter der Zuckerwattemaschine, der Mann dahinter ist längst geflohen, verirrt und erfroren.
Plötzlich aufkommender Wind treibt lange, weiße Zuckerfäden übers Land, wie dicke Spinnweben landen sie sanft und klebrig auf den zerbrochenen Bretterbuden.
Stille Nacht. Man hört nur noch das leise Surren der Zuckerwattespinne, sie hat sich endlich von ihrem Holzgestell losgerissen, auf metallenen Rührhaken balanciert sie ihren heissen Plastikbauch unsicher durch die Trümmer. Unermüdlich rührt sie die endlosen Zuckerberge zu dicken glänzenden Tauen, damit umarmt sie die Toten, den Weltuntergang haben sie ganz vergessen.
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Iane
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Beitrag03.01.2013 15:07
neue Version: Weihnachtsmarkt oder eine gelungene Aufführung
von Iane
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Liebe Mitschreiber,

dank eurer Anregungen hab ich die Geschichte komplett umgeschrieben, am meisten interessiert es mich, wie das Ende rüberkommt. Bleiben Fragen offen?
Ich würd mich freuen, wenn sich trotz der Länge des Textes ein paar Leser fänden, die ihren Senf dazu abgeben. Bitte schreibt auch ehrlich, was euch nicht gefällt, ich will´s wissen, die Rotweinflasche steht griffbereit neben mir...
Also danke schon mal,
Ianekaffeesahne


Weihnachtsmarkt oder eine gelungene Aufführung

Die Idee ist gut, dieser Weihnachtsmarkt wird euch gefallen. Nicht irgendwo, sondern auf dem Biohof, Streichelzoo, daneben Naturpark, Bisongehege. Gelungene Illusion einer ruhigeren, aufmerksameren Zeit, hier ist noch Weihnachten. Nur die Parkplätze stören ein wenig, aber da wollte man auf Nummer sicher gehen, wär ja blöd, wenn deshalb keiner käme. Darum hat der Soller Franz dann auch seine Weide am Wegrand zur Verfügung gestellt, damit die Damen nicht zu weit durch den Schnee stapfen müssen. Kalte Füße bekommt man sowieso früher oder später auf so einer Veranstaltung, da kann man es ja wenigstens so weit wie möglich hinauszögern.
Wenn die Besucher nicht wären, die jetzt langsam den dunklen Weg vom Parkplatz herunterkommen, könnte man tatsächlich meinen, man wäre in einer anderen Zeit gelandet.

Vom üblichen Konsumterror  ist nichts zu sehen, die wenigen Verkaufsstände sind gut getarnt hinter Ästen und Tannenzweigen. Erlaubt sind nur Naturprodukte, kein Plastik, alles Bio. Auch kein elektrisches Licht, richtige Fackeln sind viel schöner. Interessant, auch kein Handy-Empfang, wie hat der Soller das bloß hingekriegt? Dem wär´s zuzutrauen, dass er noch einen Handymasten absäbelt, damit die Kulisse so aussieht wie er sich´s einbildet, der alte Dickschädel!

Die Stände aus roh behauenen Baumstämmen zusammengezimmert, hier und dort hängt noch die Baumrinde an den Balken. Harz tropft auf den neuen Lodenmantel der Soller Resi, das ist ärgerlich, sehr sogar. Doch als wären heute die üblichen Werte und Maßstäbe außer Kraft gesetzt, regt sich niemand darüber auf, außer der Resi selbst natürlich, aber als niemand sie beachtet, schweigt sie schließlich beleidigt.

Bienenwachsduft hängt über weichen Lammfellen, aus der kleinen Hofkapelle dringen Weihnachtslieder, zweistimmig. Zu heiß hinuntergeschluckte Bratwürste tun sich hinter zugeknöpften Mänteln mit dem Inhalt von Bierkrügen und Kuhhörnern zusammen – ja, Met aus Kuhhörner, denn es handelt sich um einen mittelalterlichen Weihnachtsmarkt, veranstaltet vom Machtlfinger Laientheaterverein. Bei der Zuckerwatte haben sie eine Ausnahme gemacht, ohne Plastikrührschüssel geht’s da nämlich nicht. Und da kennt der Toni, der kleine Sohn vom Soller keinen Spaß, ein Weihnachtsmarkt ohne Zuckerwatte, da wär er nicht mitgegangen, und wenn der Papa noch so schön Theater spielt und alles organisiert hat mitsamt der Aufführung.

„Jo wann geht’s denn los mit der Schauspielerei? Mir is saukalt!“ Die Frau vom Huber Alois kann´s nicht erwarten, ihren Mann auf der Laienbühne zu sehen. Apropos Laienbühne, es ist keine Bühne aufgebaut, das macht die Huberin stutzig. „Wo spielts denn ihr überhaupt?“
Der Alois war ja ständig beim Proben gewesen in letzter Zeit, gut, dass das jetzt ein Ende hat und wieder Ordnung einkehrt daheim. Den restlichen Frauen vom Kirchenchor und dem katholischen Frauenbund war´s auch nicht anders ergangen die vergangenen Wochen, und verdächtig lustig waren sie gewesen, die Mannsbilder, wenn sie nachts heimgekommen waren vom Theaterspielen. Also, diese Aufführung noch, mit oder ohne Bühne, und dann is endlich Schluss.

Es wird spät, außer Chorgesang noch nichts geboten. Die Frau vom Huber hat recht, es ist saukalt und eigentlich reicht´s jetzt. Komisch, normalerweise trödeln ja die Frauen rum und kommen nicht recht los vor lauter Tratschen und Geschenke kaufen, und die Männer verdrehen die Augen und stehen sich die Füße in den Leib. Doch heute sind sie merkwürdig geduldig, geradezu liebenswert, ja,ja, es wird schon noch ein Schauspiel geben, jetzt wartets halt ab.

Passt ja eigentlich zum Mittelalter, kalte Füße, Kirchenlieder, dunkle Nacht, der Weg zum Parkplatz auch nicht beleuchtet, sonst könnte man vielleicht allein...ach was, gehen wir lieber alle zusammen, aber daheim gibt’s dann ein Donnerwetter, das weiß die Huberin jetzt schon. Bisher hatte immer noch sie die Hosen an, das hat sie gemeinsam mit ihren Freundinnen vom Frauenbund, die genauso säuerlich und halberfroren rumstehen und auf das Ende warten.

Noch mal an denselben Ständen vorbeigestapft, die Töpferwaren haben schon Sprünge vom nutzlosen Warten, denn was gekauft werden sollte, ist bereits gekauft. Richtige Stimmung will auch nicht mehr aufkommen, dafür sind jetzt alle zu müde. Es riecht nach abgestandenem Glühwein, der Huberin wird schlecht. Was vorher noch romantisch war, wird angesichts der Kälte und der Dunkelheit ringsum zur Bedrohung, einsam ist´s auch hier draußen. Babys schreien vor Kälte, die Frauen zischen böse Worte und machen keinen Hehl mehr daraus, was die Herren Schauspieler daheim erwartet.  Auch wenn es jetzt losgeht.
 
Die Männer dagegen freuen sich schon wie die kleinen Kinder, sie dürfen heute das Stück übernehmen, ihre Frauen haben ab jetzt nichts mehr zu sagen. Die Entschädigung für die vergeudeten Jahre lässt nicht mehr lange auf sich warten, da kommt´s nicht an auf ein paar kalte Füsse. In stummer Komplizenschaft verständigen sie sich durch kleine Gesten, hier ein Augenzwinkern, da eine Zungenspitze, die sich voller geheimer Vorfreude durch wildes Bartgewächs schiebt, die Bärte sind auch erst in den letzten Wochen gewachsen, zum Missfallen der Eheweiber. Zum Teufel mit ihnen, die Kulisse ist gut gelungen, niemand schöpft Verdacht.

Ein lautes Krachen, da merken die Frauen erst, dass ihre Männer verschwunden sind. Ja Herrgott nochmal, da stimmt doch was nicht, was ist denn das, ein Erdbeben, die Bisons sind anscheinend ausgebrochen! Die riesigen Viecher trampeln den Weg herauf, brüllen, das man sich die Ohren zuhalten muss, sie kommen immer näher, und da sieht man auch, warum sie so rennen: An ihren Schwänzen sind Pechfackeln befestigt, oder sind es gar die Schwänze selber, die brennen? Schnell wandelt die Schaulust sich in Panik, die tröpfelt ins unterkühlte Hirn, zusammen mit der Erkenntnis, dass die Männer weg sind, jetzt, wo man sie einmal bräuchte! Es ist nicht zu fassen, der heutige Abend scheint völlig aus dem Ruder zu laufen, der Alois wird was erleben daheim, die Huberin ist sprachlos, und das ist noch nie vorgekommen.
Und dazu hat sie Angst, solche Angst hatte sie noch nie in ihrem Leben.

Weg hier, weg, die Räuber kommen! Zerlumpte, riesige Gestalten mit schwarzen Bärten stürmen den Weihnachtsmarkt, werfen die Stände um, jagen die davonrennenden Frauen, die sich gegenseitig niedertrampeln. Jede will als erste beim Parkplatz sein und vergessen dabei, dass sie keine Autoschlüssel haben. Auch hier Räuber, böse Gestalten, Kotflügel und Autodächer krachen unter den Axthieben. Auch der neue Pickup vom Huber muß dran glauben, fast meint man, beim axtschwingenden Räuber ein winziges Zögern zu erkennen, bevor die Huberin mit gespaltenem Schädel in die Glassplitter von der Frontscheibe sinkt. Ein sauberer Hieb war das, das war kaum schwerer gegangen als bei den Kürbissen vom Soller Franz, mit denen sie geübt haben. Jeden Tag Kürbissuppe, das hat inzwischen jedem zum Hals rausgehangen, das könnt ihr mir glauben.

Zwischen den zusammengebrochenen Ständen braten sie die Tierkadaver über riesigen Feuern. Die Kinder, davor schreiend weggerannt, kommen wieder, bekommen die Mäuler mit saftigem Bisonfleisch gestopft, dazu gibt’s Stockbrot und die Marmelade von der Frau mit dem Marmeladenstand, die ist auch auf und davon und hat alles den Räubern überlassen.
Die Schlimmsten von ihnen sitzen im Kreis auf gestohlenen Schaffellen und schlecken mit schwarzen, haarigen Zungen die Marmelade aus den Gläsern, die Kinder schauen zu und bestaunen die langen Räuberzungen, sie machen es ihnen nach und lachen dabei.
Sie halten sich die Bäuche vor Lachen und kugeln herum, bis sie irgendwann verklebt und schmutzig neben den Feuern einschlafen. Nur die beiden Töpferinnen sind noch wach und versuchen die bösen Räuber unter den Tisch zu saufen, der Nusslikör vom Nachbarstand schmeckt hervorragend, der Verkäufer ist ebenfalls abgehauen.
Die betrunkenen Töpferinnen fallen über die schönen Räuber her, das Feuer lodert immer höher, die Bisonbraten werden schwarz und verkohlen, ebenso verkohlen die ineinander verknoteten und verwickelten Leiber, alles schwarz, nur die Feuer glühen noch leise in der kalten Dunkelheit.

Der Zuckersack ist umgekippt, sein  Inhalt rieselt in den trüben Behälter der Zuckerwattemaschine, der Mann dahinter ist längst geflohen, verirrt und erfroren.
Plötzlich aufkommender Wind treibt lange, weiße Zuckerfäden übers Land, wie dicke Spinnweben landen sie sanft und klebrig auf den zerbrochenen Bretterbuden.
Stille Nacht. Man hört nur noch das leise Surren der Zuckerwattespinne, sie hat sich endlich von ihrem Holzgestell losgerissen, auf metallenen Rührhaken balanciert sie ihren heißen Plastikbauch schwankend durch die Trümmer. Unermüdlich rührt sie die endlosen Zuckerberge zu dicken glänzenden Tauen, damit umarmt sie die Toten, den Weltuntergang haben sie ganz vergessen.
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Lonlav
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Beitrag03.01.2013 16:46

von Lonlav
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Oh Gott, ist das verstörend! :-O
Mit so viel geballter Skurrilität kann die alte Version um Längen nicht mithalten. Ich weiß immer noch nicht, was ich davon halte, aber dein Schreibstil ist herrlich; die Erzählerkommentare in fast wörtlicher Rede, die Dialekteinschübe.


_________________
Per aspera ad absurdum.

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the antidote was poison too
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Beitrag03.01.2013 23:25

von Iane
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Danke fürs Lob, verstörend sollte es sein. Twisted Evil
Liebe Grüße, wäre super, wenn sich noch ein paar Stimmen fänden, die z.B. sich zu der Zuckerwattespinne äußern (der Harry-Potter-Vergleich nach der alten Version hat mich doch härter getroffen, als ich zuerst dachte...)

IanedieNachteule
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Lonlav
Wortedrechsler


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Beitrag04.01.2013 03:57

von Lonlav
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Ne, Zuckerwattenspinne erinnert mich gar nicht an Harry. Aber zugegeben, ich bin auch kein Experte auf dem Gebiet.

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the antidote was poison too
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Rainer Zufall
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

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Pokapro und Lezepo 2014


Beitrag04.01.2013 19:02

von Rainer Zufall
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Also der Text ist echt sehr skurril geworden. Ich meld mich dazu bestimmt noch mal genauer. Nur gerade im Moment bin ich ein bisschen eilig.
Also ich finde den text sehr interessant. Viel interessanter als das erste Modell.
Ich wollt dich nur mal wegen der Zuckerwattenspinne beruhigen. Also mich erinnert die auch null an Harry Potter. Klar, da kommt auch eine Spinne vor, aber die eine hat mit der anderen so viel zu tun wie ein Mensch mit einem anderen Menschen. Sind halt auch nur Spinnen ...
Ich hatte bei der ersten Version nur das plötzliche Auftauchen moniert, das war mir zu wenig eingebettet. Jetzt wirkt das anders.
Es war doch nur einer , der den Potter-Vergleich gemacht hat.

Liebe Grüße Rainer
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Zauberstift
Geschlecht:weiblichHonigkuchenpferd

Alter: 44
Beiträge: 389



Beitrag04.01.2013 23:13

von Zauberstift
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Eine. Nämlich ich. smile extra Was habt ihr eigentlich alle gegen Harry Potter? Iane hat selbst geschrieben, das ist nicht ganz ernst gemeint. Es hat mich halt daran erinnert, na und ??? Ich habe niemanden beleidigt uns es war überhaupt nicht abwertend gemeint. Wenn es doch so aufgenommen wurde, dann tut es mir leid. Wer etwas in diesem Forum postet muss eben mit verschiedenen Eindrücken rechnen. Basta.

(Belehrungston aus)

Schönen Abend noch
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Iane
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Beitrag04.01.2013 23:14

von Iane
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Hallo Rainer,
jetzt ist das ja auch ein völlig anderer Text geworden... freut mich, dass du ihn interessant findest. ich werde die neue Version in 1-2 Wochen in die Prosa reinstellen, wenn das neue Jahr sich eingespielt hat. Vielleicht hast du dann Zeit und Lust, was dazu zu schreiben.

Liebe Grüße, Iane
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Iane
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
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Beiträge: 39
Wohnort: hinter Bayern, in der ADHS-WG


I
Beitrag04.01.2013 23:18

von Iane
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Nanana Zauberstift...
ich fands doch auch lustig, außerdem liebe ich Harry Potter!
Nur keine Panik auf der Titanic, ich war nicht das kleinste bisschen beleidigt.

Liebe Grüße, Iane

P.S. Wie findest du denn die neue Fassung?
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Iane
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Beiträge: 39
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Beitrag04.01.2013 23:21

von Iane
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Ach Mist, jetzt steht da schon wieder "Experimentelles".
Das wollte ich eigentlich ändern, auch dass ich denselben Text mehrmals hintereinander kopiert habe, da war ich irgendwie zu schnell. Bzw. die Finger schneller als das Hirn. Sorry!

Macht´s gut, Iane
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Hunter_S_Thompson1988
Wortedrechsler

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Beitrag05.01.2013 02:34

von Hunter_S_Thompson1988
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Hallo!

Mir hat der Text auch gut gefallen. Ich musste zwar oft zweimal lesen, aber das soll nichts schlechtes bedeuten. Die zweite Version ist besser erklärt, aber ich frage mich, ob man das überhaupt muss. Gerade die Gedankenfreiheit, die im ersten Text meiner Meinung nach sehr gut zur Geltung kam, hat mich überzeugt.
Zu der Zuckerwatte-Spinne:   Vielleicht hab ich früher nicht genau hingesehen, aber ich kann mich nur an einen runzligen, alten Mann erinnern, der die Watte mit einem Holzstab aufgerollt hat...  Nix mit Spinne  Smile
Ansonsten beide Daumen hoch.

LG Hunter
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gold
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Beitrag05.01.2013 09:01
Re: neue Version: Weihnachtsmarkt oder eine gelungene Auffüh
von gold
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Iane hat Folgendes geschrieben:
Liebe Mitschreiber,

dank eurer Anregungen hab ich die Geschichte komplett umgeschrieben, am meisten interessiert es mich, wie das Ende rüberkommt. Bleiben Fragen offen?
Ich würd mich freuen, wenn sich trotz der Länge des Textes ein paar Leser fänden, die ihren Senf dazu abgeben. Bitte schreibt auch ehrlich, was euch nicht gefällt, ich will´s wissen, die Rotweinflasche steht griffbereit neben mir...
Also danke schon mal,
Ianekaffeesahne


Weihnachtsmarkt oder eine gelungene Aufführung

Die Idee ist gut, dieser Weihnachtsmarkt wird euch gefallen. Nicht irgendwo, sondern auf dem Biohof, Streichelzoo, daneben Naturpark, Bisongehege. Gelungene Illusion einer ruhigeren, aufmerksameren Zeit, hier ist noch Weihnachten. Nur die Parkplätze stören ein wenig, aber da wollte man auf Nummer sicher gehen, wär ja blöd, wenn deshalb keiner käme. Darum hat der Soller Franz dann auch seine Weide am Wegrand zur Verfügung gestellt, damit die Damen nicht zu weit durch den Schnee stapfen müssen. Kalte Füße bekommt man sowieso früher oder später auf so einer Veranstaltung, da kann man es ja wenigstens so weit wie möglich hinauszögern.
Wenn die Besucher nicht wären, die jetzt langsam den dunklen Weg vom Parkplatz herunterkommen, könnte man tatsächlich meinen, man wäre in einer anderen Zeit gelandet.

Vom üblichen Konsumterror  ist nichts zu sehen, die wenigen Verkaufsstände sind gut getarnt hinter Ästen und Tannenzweigen. Erlaubt sind nur Naturprodukte, kein Plastik, alles Bio. Auch kein elektrisches Licht, richtige Fackeln sind viel schöner. Interessant, auch kein Handy-Empfang, wie hat der Soller das bloß hingekriegt? Dem wär´s zuzutrauen, dass er noch einen Handymasten absäbelt, damit die Kulisse so aussieht wie er sich´s einbildet, der alte Dickschädel!

Die Stände aus roh behauenen Baumstämmen zusammengezimmert, hier und dort hängt noch die Baumrinde an den Balken. Harz tropft auf den neuen Lodenmantel der Soller Resi, das ist ärgerlich, sehr sogar. Doch als wären heute die üblichen Werte und Maßstäbe außer Kraft gesetzt, regt sich niemand darüber auf, außer der Resi selbst natürlich, aber als niemand sie beachtet, schweigt sie schließlich beleidigt.

Bienenwachsduft hängt über weichen Lammfellen, aus der kleinen Hofkapelle dringen Weihnachtslieder, zweistimmig. Zu heiß hinuntergeschluckte Bratwürste tun sich hinter zugeknöpften Mänteln mit dem Inhalt von Bierkrügen und Kuhhörnern zusammen – ja, Met aus Kuhhörner, denn es handelt sich um einen mittelalterlichen Weihnachtsmarkt, veranstaltet vom Machtlfinger Laientheaterverein. Bei der Zuckerwatte haben sie eine Ausnahme gemacht, ohne Plastikrührschüssel geht’s da nämlich nicht. Und da kennt der Toni, der kleine Sohn vom Soller keinen Spaß, ein Weihnachtsmarkt ohne Zuckerwatte, da wär er nicht mitgegangen, und wenn der Papa noch so schön Theater spielt und alles organisiert hat mitsamt der Aufführung.

„Jo wann geht’s denn los mit der Schauspielerei? Mir is saukalt!“ Die Frau vom Huber Alois kann´s nicht erwarten, ihren Mann auf der Laienbühne zu sehen. Apropos Laienbühne, es ist keine Bühne aufgebaut, das macht die Huberin stutzig. „Wo spielts denn ihr überhaupt?“
Der Alois war ja ständig beim Proben gewesen in letzter Zeit, gut, dass das jetzt ein Ende hat und wieder Ordnung einkehrt daheim. Den restlichen Frauen vom Kirchenchor und dem katholischen Frauenbund war´s auch nicht anders ergangen die vergangenen Wochen, und verdächtig lustig waren sie gewesen, die Mannsbilder, wenn sie nachts heimgekommen waren vom Theaterspielen. Also, diese Aufführung noch, mit oder ohne Bühne, und dann is endlich Schluss.

Es wird spät, außer Chorgesang noch nichts geboten. Die Frau vom Huber hat recht, es ist saukalt und eigentlich reicht´s jetzt. Komisch, normalerweise trödeln ja die Frauen rum und kommen nicht recht los vor lauter Tratschen und Geschenke kaufen, und die Männer verdrehen die Augen und stehen sich die Füße in den Leib. Doch heute sind sie merkwürdig geduldig, geradezu liebenswert, ja,ja, es wird schon noch ein Schauspiel geben, jetzt wartets halt ab.

Passt ja eigentlich zum Mittelalter, kalte Füße, Kirchenlieder, dunkle Nacht, der Weg zum Parkplatz auch nicht beleuchtet, sonst könnte man vielleicht allein...ach was, gehen wir lieber alle zusammen, aber daheim gibt’s dann ein Donnerwetter, das weiß die Huberin jetzt schon. Bisher hatte immer noch sie die Hosen an, das hat sie gemeinsam mit ihren Freundinnen vom Frauenbund, die genauso säuerlich und halberfroren rumstehen und auf das Ende warten.

Noch mal an denselben Ständen vorbeigestapft, die Töpferwaren haben schon Sprünge vom nutzlosen Warten, denn was gekauft werden sollte, ist bereits gekauft. Richtige Stimmung will auch nicht mehr aufkommen, dafür sind jetzt alle zu müde. Es riecht nach abgestandenem Glühwein, der Huberin wird schlecht. Was vorher noch romantisch war, wird angesichts der Kälte und der Dunkelheit ringsum zur Bedrohung, einsam ist´s auch hier draußen. Babys schreien vor Kälte, die Frauen zischen böse Worte und machen keinen Hehl mehr daraus, was die Herren Schauspieler daheim erwartet.  Auch wenn es jetzt losgeht.
 
Die Männer dagegen freuen sich schon wie die kleinen Kinder, sie dürfen heute das Stück übernehmen, ihre Frauen haben ab jetzt nichts mehr zu sagen. Die Entschädigung für die vergeudeten Jahre lässt nicht mehr lange auf sich warten, da kommt´s nicht an auf ein paar kalte Füsse. In stummer Komplizenschaft verständigen sie sich durch kleine Gesten, hier ein Augenzwinkern, da eine Zungenspitze, die sich voller geheimer Vorfreude durch wildes Bartgewächs schiebt, die Bärte sind auch erst in den letzten Wochen gewachsen, zum Missfallen der Eheweiber. Zum Teufel mit ihnen, die Kulisse ist gut gelungen, niemand schöpft Verdacht.

Ein lautes Krachen, da merken die Frauen erst, dass ihre Männer verschwunden sind. Ja Herrgott nochmal, da stimmt doch was nicht, was ist denn das, ein Erdbeben, die Bisons sind anscheinend ausgebrochen! Die riesigen Viecher trampeln den Weg herauf, brüllen, das man sich die Ohren zuhalten muss, sie kommen immer näher, und da sieht man auch, warum sie so rennen: An ihren Schwänzen sind Pechfackeln befestigt, oder sind es gar die Schwänze selber, die brennen? Schnell wandelt die Schaulust sich in Panik, die tröpfelt ins unterkühlte Hirn, zusammen mit der Erkenntnis, dass die Männer weg sind, jetzt, wo man sie einmal bräuchte! Es ist nicht zu fassen, der heutige Abend scheint völlig aus dem Ruder zu laufen, der Alois wird was erleben daheim, die Huberin ist sprachlos, und das ist noch nie vorgekommen.
Und dazu hat sie Angst, solche Angst hatte sie noch nie in ihrem Leben.

Weg hier, weg, die Räuber kommen! Zerlumpte, riesige Gestalten mit schwarzen Bärten stürmen den Weihnachtsmarkt, werfen die Stände um, jagen die davonrennenden Frauen, die sich gegenseitig niedertrampeln. Jede will als erste beim Parkplatz sein und vergessen dabei, dass sie keine Autoschlüssel haben. Auch hier Räuber, böse Gestalten, Kotflügel und Autodächer krachen unter den Axthieben. Auch der neue Pickup vom Huber muß dran glauben, fast meint man, beim axtschwingenden Räuber ein winziges Zögern zu erkennen, bevor die Huberin mit gespaltenem Schädel in die Glassplitter von der Frontscheibe sinkt. Ein sauberer Hieb war das, das war kaum schwerer gegangen als bei den Kürbissen vom Soller Franz, mit denen sie geübt haben. Jeden Tag Kürbissuppe, das hat inzwischen jedem zum Hals rausgehangen, das könnt ihr mir glauben.

Zwischen den zusammengebrochenen Ständen braten sie die Tierkadaver über riesigen Feuern. Die Kinder, davor schreiend weggerannt, kommen wieder, bekommen die Mäuler mit saftigem Bisonfleisch gestopft, dazu gibt’s Stockbrot und die Marmelade von der Frau mit dem Marmeladenstand, die ist auch auf und davon und hat alles den Räubern überlassen.
Die Schlimmsten von ihnen sitzen im Kreis auf gestohlenen Schaffellen und schlecken mit schwarzen, haarigen Zungen die Marmelade aus den Gläsern, die Kinder schauen zu und bestaunen die langen Räuberzungen, sie machen es ihnen nach und lachen dabei.
Sie halten sich die Bäuche vor Lachen und kugeln herum, bis sie irgendwann verklebt und schmutzig neben den Feuern einschlafen. Nur die beiden Töpferinnen sind noch wach und versuchen die bösen Räuber unter den Tisch zu saufen, der Nusslikör vom Nachbarstand schmeckt hervorragend, der Verkäufer ist ebenfalls abgehauen.
Die betrunkenen Töpferinnen fallen über die schönen Räuber her, das Feuer lodert immer höher, die Bisonbraten werden schwarz und verkohlen, ebenso verkohlen die ineinander verknoteten und verwickelten Leiber, alles schwarz, nur die Feuer glühen noch leise in der kalten Dunkelheit.

Der Zuckersack ist umgekippt, sein  Inhalt rieselt in den trüben Behälter der Zuckerwattemaschine, der Mann dahinter ist längst geflohen, verirrt und erfroren.
Plötzlich aufkommender Wind treibt lange, weiße Zuckerfäden übers Land, wie dicke Spinnweben landen sie sanft und klebrig auf den zerbrochenen Bretterbuden.
Stille Nacht. Man hört nur noch das leise Surren der Zuckerwattespinne, sie hat sich endlich von ihrem Holzgestell losgerissen, auf metallenen Rührhaken balanciert sie ihren heißen Plastikbauch schwankend durch die Trümmer. Unermüdlich rührt sie die endlosen Zuckerberge zu dicken glänzenden Tauen, damit umarmt sie die Toten, den Weltuntergang haben sie ganz vergessen.




guten Morgen, Iane,


mhm, die zweite Version ist in sich stimmiger, aber ich gebe trotz allem der ersten den Vorzug. Durch deren Kürze ist das Kofkino angeregt und das finde ich erfrischend.
Solltest du bei Nummer zwei bleiben, hier ein paar Anmerkungen:

Weg hier, weg, die Räuber kommen! Ich würde stattdessen hier schreiben:


plötzlich tauchen schwarze... Gestalten auf, es sind Räuber (oder so ähnlich)

Was mir ein bisschen an den Haaren herbei gezogen vorkommt, ist, dass sich die Kinder ziemlich direkt nach dem Massaker vergnügen- das ist für mich bei aller Skurrilität nicht nachvollziehbar.

Noch etwas zur Rechtschreibung:

man schreibt: Füße, heiße, etc. aber Nuss, Schuss, etc.

(die Regel heißt: spricht man ä,ü,ö, ei, ie, etc. lang, folgt ein ß, bei kurzer Aussprache  folgt ein ss...)


Liebe Grüße
Gold


_________________
es sind die Krähen
die zetern
in wogenden Zedern

Make Tofu Not War (Goshka Macuga)

Es dauert lange, bis man jung wird. (Pablo Picasso)
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