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[Rom/SciFi] tetrAeder (Kapitel 2)

 
 
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JimSlade
Wortedrechsler

Alter: 42
Beiträge: 81



Beitrag03.12.2007 23:57
[Rom/SciFi] tetrAeder (Kapitel 2)
von JimSlade
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TETRAEDER

Kapitel 2/Teil 1
Gott zum Gruße und hau ab!



Christian zerknüllte den leeren Plastikbecher, aus dem er zuvor noch seinen Kaffee getrunken hatte. Vor ihm saß Tracey im Sessel auf der Brücke, beide starrten auf die Bildschirme, die der Sensorik zugeordnet waren. Auf einem dieser Bildschirme war ein dreidimensionales Koordinatensystem abgebildet, dass ein leuchtend grünes Dreieck beinhaltete, über dem die Klassifizierung des anderen Schiffes eingeblendet war.
„Die digitale Signatur beinhaltet den Namen Lucius. Kennst du die Schüssel?“ Fragte Tracey, als sie sich über einige viel zu kleine Anzeigen beugte.
„Nein, nie gehört. Aber die Ophelia-Klasse ist ziemlich neu. Sind noch nicht so viele vom Stapel gelassen worden.“
„Was machen wir denn jetzt?“
Christian atmete tief ein und aus. „Wir sagen hallo.“
Tracey bediente die Tastatur und schickte eine Textmeldung über Normalfunk raus. Die Lucius war um die fünf Millionen Meilen entfernt, also würden sie einige Minuten auf eine Antwort warten müssen. Plötzlich spuckte die Funkkonsole eine Fehlermeldung aus.
„Er kann nicht senden. Messenger is unable to connect device.“
„Ach, kacke.“ Christian öffnete über seinen eigenen Link eine Verbindung zum Messenger.

Nicolai pfiff ein fröhliches Lied, als er genüsslich am Kabelstrang der Parabolantenne herum rupfte. Einige Relais hatte er schon lockern können. Damit das ganze aber auch richtig aussah und mit Sicherheit nicht funktionierte, musste er die Verbindung zum lokalen Messenger des Schiffs endgültig unterbrechen. Da piepte es wieder in seinem Kopf.
„Was gibt’s denn jetzt, Captain?“
„Haben Sie die Parabolantenne schon sabotiert?“
„Meine Güte, ich bin ja dabei. Bin gleich fertig.“
„Reparieren Sie die wieder.“
Und schon hatte der Captain wieder aufgelegt. Zeit für Selbstgespräche.

Die Mannschaft der Sasha hatte sich im Casino eingefunden. Nur Hussein ließen sie schlafen. Nicolai war ebenfalls nicht anwesend, der reparierte die sorgfältig zerstörte Antenne und fluchte gerade in diesem Moment darüber, dass er zum Henker nochmal schon wieder sein Lötgerät verloren hatte.
        Harvey und Falk stöhnten entnervt, nachdem Christian ihnen die schlechten Neuigkeiten serviert hatte.
„Und was jetzt?“ Fragte Harvey.
„Wir warten erstmal ab. Auf lange Sicht können wir allerdings nichts anderes tun, als nach Corbinian zu fliegen und uns am Manöver zu beteiligen.“
„Können wir uns nicht einfach gleich von den Asiaten abknallen lassen und dann zurück nach Nimbus?“ Hakte Harvey nach. Er war nicht bereit für das Manöver. Er wollte noch etwas mit Tracey schäkern, bevor er keine Gelegenheit mehr dazu bekommen würde. Schließlich war dieser bunt gewürfelte Haufen von Raumfahrern nur für die Zeit des Manövers an Bord der Sasha. Einzig und allein Christian, Tracey und Hussein gehörten zur festen Besatzung. Harvey würde bald wieder von Bord gehen und das Mädchen wahrscheinlich nie wieder sehen. Wenn sie allerdings abgeschossen werden würden, müssten sie die restliche Woche des Manövers noch auf Nimbus verbringen – zusammen. Wären sie hingegen eine Woche in simulierte Kampfhandlungen verstrickt, würde sich kaum die Gelegenheit ergeben, in irgendeiner Form romantisch zu werden. Kämpfen war ein beinharter Fulltimejob.
„Sobald wir Corbinian erreichen, stehen wir unter dem Befehl der Wisconsin.“ Murmelte Falk. „Ein Kamikaze-Angriff wäre eine Befehlsverweigerung und würde sich bei der Abschlussbewertung extrem schlecht machen.“
„Ich persönlich scheiße auf die Bewertung. Ich will nur meinen verkackten Händlerschein!“ Maulte Harvey weiter.
„Wir scheißen aber nicht auf die Bewertung.“ Entgegnete ihm Tracey schroff. „Und du solltest es auch nicht, Darling.“ Hat sie gerade Darling gesagt? „Schon mal Strafarbeiten gemacht? Schiffe schrubben und so weiter? Wenn wir da nicht unser bestes geben, verdonnern die uns aus purer Gehässigkeit dazu, die Drecksarbeit zu erledigen. Das war's dann mit Casino, Saufen und Spaß haben.“
Falk fühlte sich nicht wohl. Er selbst würde nicht so von seinen Vorgesetzten getrietzt werden, er unterstand nicht dem amerikanischen Oberkommando, sondern war nur ein Gast aus Deutschland, der in der Raumwaffe diente. Sein Kaleun würde sicherlich fragen, warum sein Schiff so eine denkbar schlechte Bewertung bekommen hatte, aber dann konnte er einfach erwidern, dass sein Captain ein Psychopath gewesen war oder etwas ähnliches; der Kaleun würde kurz nicken und nie wieder darauf eingehen. Trotzdem musste er Tracey zustimmen, schließlich hatten die anderen was zu verlieren.
„Na kommt, Leute.“ Begann Christian nach einigen Sekunden der Stille. „Lasst uns alle nochmal kalt duschen und das beste hoffen. Vielleicht haben die Schlitzis die Wisconsin ja schon abgeschossen, bevor wir Corbinian überhaupt erreicht haben. Seht es von der positiven Seite: Der Kaffee is' ohnehin bald alle. Schadet also nicht, wenn wir mal kurz an einen Versorgungstanker andocken. Wegtreten.“
Christian hangelte sich, dicht gefolgt von Falk, wieder in Richtung Brücke. Harvey und Tracey waren für einen Moment allein. Einen sehr kurzen Moment, in dem Harvey darüber nachdachte, irgendetwas zu sagen, was die Situation zwischen den beiden vorangetrieben hätte. Allerdings zögerte er und Tracey machte sich auf in Richtung Achterdeck. Kacke. Jetzt oder nie.
„Tracey!“ Sie war schon in der Küche, drehte sich aber noch einmal zu ihm um. „Sag mal...“ Ja, was überhaupt? Mist. Denk dir was aus, irgendwas! „Wir können ja nochmal pokern, wenn wir unterwegs nach Corbinian sind, oder?“
„Sicher.“ Sie drehte sich um und verschwand. Gut gemacht, Harvey. Du hast es drauf. Der Amerikaner seufzte und wusste nicht so recht, was jetzt eigentlich seine Aufgabe war. Ob er überhaupt eine hatte.

„Die Antwort der Lucius hätte schon längst eintreffen müssen“, murmelte Falk, während er zum wiederholten Male die Anzeigen überprüfte. Nachdem Nicolai die Antenne repariert hatte, war der Gruß drei Mal erfolgreich raus gegangen und hatte mit Sicherheit schon lange das andere Schiff erreicht. Die einzige Antwort, die sie gegeben hatten, war ein sofortiger Stopp ihrer Maschinen gewesen. Die Lucius lag jetzt vor ihnen, knapp fünf Millionen Meilen entfernt, mit deaktivierter Sensorik und Reaktoren. Das bedeutete, dass die Sasha momentan über keinerlei Peilung verfügte. Tatsächlich konnte man die Lucius aus dieser Entfernung nun nicht mehr orten und Falk vermutete einfach mal, dass sich das Schiff noch immer an Ort und Stelle befand.
„Vielleicht haben die selber einen Antennenschaden.“ Mutmaßte Harvey, der gerade in der Luke erschien. Er war nur hier her gekommen, weil ihm alleine langweilig gewesen war. Außerdem hatte er sich die Brücke noch gar nicht richtig angesehen. Nur einmal, als Christian ihn durch das Schiff geführt hatte, als sie noch an Nimbus angedockt gewesen waren.
„Unwahrscheinlich, aber möglich.“ Christian hatte ein ambivalentes Gefühl, was die momentane Situation anging. Zwar war der Urlaub im Eimer, allerdings stimulierte ihn das Verhalten der Lucius auf angenehme Art und Weise. „In Ordnung. Falk, senden Sie denen eine Nachricht mit unserer korrekten Kennung, dass wir zu Team Blau gehören und dass wir auf Hörfunkreichweite näher kommen.“
Falk nickte und tippte den Text in seine Tastatur ein. Christian aktivierte seinen Link.
„Tracey?“ Es dauerte sich einen Moment, bis Tracey sich meldete. „Brauchen Sie Hussein, um den Reaktor wieder anzuheizen?“
„Nein.“
„Dann lassen Sie ihn schlafen und machen das selbst.“ Er wandte sich an Falk: „Wenn der Reaktor bei fünfzig Prozent ist, gehen wir auf halbe Fahrt.“ Sie sollten dann in fünf Stunden auf die Hälfte heran gekommen sein. „Schalten Sie unseren Gruß in eine Schleife und senden Sie ihn alle fünf Minuten, bis die anderen antworten.“
„Haben Sie eine Vermutung, warum die sich vor uns verstecken?“ Fragte Harvey.
„Ich hab da so eine Idee.“ Christian grinste verschmitzt, eine Miene, die Harvey nicht entging. Der Captain wusste etwas, wollte aber anscheinend nichts genaueres verraten. Harvey machte ihm Platz, da Christian die Brücke wieder verlassen wollte und suchte dabei ständig Augenkontakt. Der Captain wusste, dass der Jungspund etwas nervös geworden war, deshalb klopfte er ihm auf die Schulter. „Wenn ich richtig liege, könnte unser Urlaub vielleicht doch gerettet sein.“ Harvey und Falk blieben ruhig. Beide beschlich die selbe From von Skepsis.
Als der Captain weg war, zog Harvey eine Zigarette, die er zwischen seinen Fingern rotieren ließ. Die Dinger an Bord zu haben, war nicht das Thema, sie zu rauchen allerdings war verboten. Auf die Art und Weise verboten, dass auch der Captain der Sasha es nicht duldete. Sauerstoff war das kostbarste Gut, solange man sich im Weltraum aufhielt. Ihn mit Zigarettenqualm zu verpesten war eine Ordnungswidrigkeit, die – je nach Einstellung des jeweiligen Captains – mit zwei Tagen Brigg bestraft wurde. Christian war, was das Rauchen an Bord betraf, eher der Drei-Tage-Typ. Nichtsdestotrotz hatte Harvey vor, die Kippe zu rauchen. Er war noch nie erwischt worden, weder von Christian, noch von den Offizieren auf seinem Ausbildungsschiff. Es war sein kleines Geheimnis, wie er das auf einem Kahn wie der Sasha anstellte.
„Findest du es nicht seltsam, dass die so eine neue Schüssel hier an den Arsch der Welt schicken? Sollten die nicht alle in Corbinian sein?“ Fragte er den Deutschen, der die Anzeigen im Auge behielt und nebenbei versuchte, Husseins Rekord in Tetris zu brechen.
„Eigentlich schon. Wer weiß, vielleicht hatten die ja die selbe Idee wie wir, haben uns geortet und haben sich dann schnell versteckt, um nicht Meldung machen zu müssen.“
„Ich glaube nicht, dass die sich mit so einem wichtigen Schiff einfach absetzen können, oder? Und durch Zufall werden die hier wohl auch nicht aufgetaucht sein.“
„Äh...nein.“ Falk wusste nicht mehr, wie niedrig die Wahrscheinlichkeit war, durch puren Zufall im Weltraum auf ein anderes Schiff in Sensorreichweite zu stoßen, aber die Zahl, die man ihnen in der Ausbildung mal genannt hatte, hatte viele Nullen gehabt. Verdammt viele. Es war eine Lektion über die Wichtigkeit des Nachrichtendienstes der Flotte gewesen. Anhand dieser Zahl wurde den Kadetten sehr anschaulich gemacht, wie wichtig die Jungs von der Spionage für die moderne Kriegsführung waren. Wenn man nicht wusste, wo der Feind sich befand, konnte man lange suchen. Sie hatten in dem Zuge noch eine Zahl genannt. Wie hoch war sie noch gewesen? Tausend Jahre?



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MosesBob
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Beitrag04.12.2007 13:17
Re: [Rom/SciFi] tetrAeder (Kapitel 2)
von MosesBob
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Hallo Jens!

Vorweg: Ich finde es klasse, wie du dich hier einbringst. Besonders hier in der Belletristik arbeitest du sehr aktiv mit und gehst auf die Geschichten anderer User ein. Kompliment! Sowas sieht man gerne.

Mittlerweile hast du in drei Threads Geschichten mit einem Umfang von fast 9000 Wörtern veröffentlicht – innerhalb nicht mal einer Woche. Du musst berücksichtigen, dass viele User nicht tagtäglich hier sind. Das heißt, ein User, der zum Beispiel sechs Tage lang nicht hier war und heute deine „tetrAeder“-Geschichte lesen möchte, findet sich bereits mit gut 8000 Wörtern konfrontiert. Du hast selbst bereits zugegeben, dass du dazu neigst, die langen Leseproben eher zu meiden. Anderen (zum Beispiel mir) geht es in den meisten Fällen ähnlich.

Wenn du mehrere Meinungen zu deinen Werken einholen möchtest, ist es ratsamer, Leseproben nicht so umfangreich in so kurzen Abständen zu veröffentlichen. Solche Umfänge schrecken meistens ab. Ebenfalls ist es ratsam, die künftigen Leseproben anhand der bislang erhaltenen Kritik – so du sie denn für sinnvoll erachtest – zu überarbeiten, denn nur dann kann eine weitere Kritik wirklich da ansetzen, wo du nicht mehr weiterkommst. Nur dann macht sie auch Sinn. Alles andere wäre Stagnation.

Es ist natürlich überaus verlockend, sein Schaffenswerk zu veröffentlichen. Vor allem dann, wenn Zusprüche kommen, will man auch wissen, wie der Rest wirkt. Aber das summiert sich alles, und letzten Endes kann die Masse auf die Masse abschreckend wirken, wenn sie sich in zu kurzer Zeit angehäuft hat. Solltest du dagegen Interesse daran haben, deine komplette Geschichte hier zu veröffentlichen, müsste man sich vielleicht mal Gedanken über eine Rubrik bei unseren "Dauerbrennern" machen.

Erfahrungsgemäß empfehle ich immer, Leseproben von diesem Umfang in 7-Tagen-Abständen zu veröffentlichen. Riesenbrocken sind appetitlicher, wenn man sie in kleinen Häppchen serviert und sie nicht schlingen muss.

Beste Grüße,

Martin


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JimSlade
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Beitrag04.12.2007 13:43

von JimSlade
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Jau danke.

Und natürlich hast du recht. Aber ich hatte so Hummeln im Hintern!! Ich werd mich mal ein wenig zügeln, jetzt. Der nächste Teil von Tetraeder kommt definitiv erst in frühestens einer Woche!  sad


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Beitrag04.12.2007 13:55

von MosesBob
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Jens-Christian Seele hat Folgendes geschrieben:
Aber ich hatte so Hummeln im Hintern!!

Ich weiß. Ich hab jede einzelne gehört.  Laughing


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JimSlade
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Beitrag04.12.2007 14:03

von JimSlade
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Noch eine Frage zu den Dauerbrennern:

Das ganze sieht mir ein wenig exklusiv aus? So in der Art: Ich poste erstmal in Belletristik und wenn das dann da gut ankommt, dann könnte entschieden werden, dass es bei den Dauerbrennern aufgenommen wird.

Und: (Hab mir noch keinen Dauerbrenner genauer angesehen) Sind die Dauerbrenner dann vollständige Stories oder könnte man tatsächlich erstmal 5 Kapitel tetrAeder reinpacken und immer, wenn was neues dazu kommt, das dann dazu stellen?


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Beitrag04.12.2007 14:34

von MosesBob
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Jens-Christian Seele hat Folgendes geschrieben:
Das ganze sieht mir ein wenig exklusiv aus? So in der Art: Ich poste erstmal in Belletristik und wenn das dann da gut ankommt, dann könnte entschieden werden, dass es bei den Dauerbrennern aufgenommen wird.

Sagen wir´s mal so: Es wäre ein wenig witzlos, eine (Fortsetzungs-) Geschichte bei den Dauerbrennern zu veröffentlichen, die schon in der Belletristik keinen Hering vom Teller gezogen hat. Ein gewisses Maß an positivem Feedback muss die Story also schon vorzuweisen haben. Oder, im Idealfall, einen kreischenden Fanclub mit geschlechtsreifen Groupies in der ersten Reihe.

Jens-Christian Seele hat Folgendes geschrieben:
Und: (Hab mir noch keinen Dauerbrenner genauer angesehen) Sind die Dauerbrenner dann vollständige Stories oder könnte man tatsächlich erstmal 5 Kapitel tetrAeder reinpacken und immer, wenn was neues dazu kommt, das dann dazu stellen?

"Komplette Romane und Gedichtbände unserer Autoren" steht unter dem Board Dauerbrenner. Die Geschichten sollen entweder komplett sein oder es auf jeden Fall noch werden. Werden sie nicht komplett und gibt der Autor irgend wann zu, gescheitert zu sein und die Brocken hingeworfen zu haben, gibt es eine Klage wegen unlauteren Wettbewerbs an den Hals und eine Verschiebung der Geschichte zu den verstaubten Antiquariaten. Drei Geschichten hat es schon erwischt.

Will sagen: Für den Dauerbrennerbereich muss man sich empfehlen.


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Beitrag04.12.2007 23:27

von JimSlade
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Hab inzwischen bei tetrAeder ein klares Ziel und Finale vor Augen. Also die

Zitat:
Die Geschichten sollen entweder komplett sein oder es auf jeden Fall noch werden.


Sache wäre gegeben. Jetzt muss ich nur noch drauf hoffen, dass die Leute drauf abfahren..... und ich muss die Geschichte noch verbessern.... und vor allem: die Zeit finden, weiter zu schreiben (Semesterferien, wo seid ihr, zum Teufel??)

Also übe ich mich erstmal in Geduld und schiebe den Gedanken an Dauerbrenner mal nach ganz hinten.


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Beitrag04.12.2007 23:28

von MosesBob
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Jens-Christian Seele hat Folgendes geschrieben:
Also übe ich mich erstmal in Geduld und schiebe den Gedanken an Dauerbrenner mal nach ganz hinten.

Ganz wie Monsieur wünschen. smile


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Beitrag19.12.2007 01:47

von JimSlade
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Hussein stöhnte. Er war gerade aus einer Tiefschlafphase in leichteren Schlummer übergegangen. Ansonsten hätte er das leise Flüstern wohl auch nicht gehört, das an seine Ohren drang.
„He, Hussein, bist du wach?“ Es war Christian. Hussein öffnete die Augen und erkannte die schattige Silhouette einer Person, die sich auf der anderen Seite des Vorhangs befand. Er kniff die Augen zusammen, da Christian das Licht in der Kabine eingeschaltet hatte. Zwar wurde es durch den Vorhang in ein dunkles Orange verfärbt, allerdings war es immer noch hell genug, um den völlig übermüdeten Araber trotzdem zu blenden.
„Nee...“ murmelte er.
„Sagt dir der Schiffsname Lucius irgendwas?“
Dass Hussein jetzt nachdenken musste, regte seinen Geist an. Er wurde wacher.
„Nö...“
„Hat Nathan nicht kürzlich gemeint, er hätte das Kommando über einen Ophelia bekommen?“
Jetzt hatte Christian es geschafft. Hussein war wach.
„Dimm mal das Licht etwas runter.“ Die Silhouette verzog sich vom Vorhang und das Licht in der Kabine wurde wenige Sekunden später schwächer. Der Araber zog den Vorhang ein Stück bei Seite und linste durch den Spalt. Seine Augen waren verquollen, er war hundemüde.
„Ja, irgendwie sowas hat der erzählt. Warum?“
„Nichts, schon gut. Schlaf weiter und 'tschuldigung für die Störung.“
„Muss ich mir irgendwie Sorgen machen?“
„Nein, nein. Schlaf weiter. Ich wecke dich, wenn es was neues gibt.“
Hussein zog den Vorhang wieder zu. Christian schaltete das Licht aus, bevor er den Raum wieder verließ. Was neues? Ist irgendwas passiert? Der Araber ahnte, dass hier irgendwas im Busch war, allerdings verbannte er sofort jeden Gedanken an irgendwelche Vorkommnisse aus seinem Bewusstsein, um sich nicht aufzuregen. Er musste schlafen. Nicht denken. Nur schlafen...
Christian verließ die Mannschaftskabine Eins wieder und grinste noch mehr. Dieser Schweinehund Nathan hatte sie aufgespürt und wollte jetzt ein wenig mit seinem neuen Schiff angeben. So ein Blödmann. Christian und Hussein hatten am Roulettetisch auf Nimbus wohl ein wenig zu viel verraten. Stimmt! Sie hatten sich sogar mit Nathans Navigator darüber unterhalten, ob irgendein geeignetes System in der Nähe der Manöverregion sei, in dem man gut untertauchen konnte. Der Kerl hatte ihnen genau dieses hier vorgeschlagen und hatte sich bestimmt daran erinnert, als sein Captain ihn später darauf angesprochen hatte. Das würde zumindest ein guter Spaß werden. Ein simulierter Kampf gegen Nathan und seinen neuen Ophelia-Kreuzer, die Lucius. Das gute daran war, dass Nathan niemals Meldung nach Nimbus geben würde. Das war einfach eine Sache zwischen der Lucius und der Sasha. Christian freute sich schon. Er wusste, dass er nicht gewinnen konnte, die Lucius hatte die fünffache Masse der alten Banshee und war zudem das Neuste, was die moderne Technik zu bieten hatte. Ein ungleicher Kampf.
Der Captain kam wieder am Fitnessraum vorbei, als er bemerkte, dass eine leichte Vibration durch den Schiffsrumpf ging – der Fusionsgenerator lief an – und sich unter ihm ein Schott öffnete. Es war Nicolai. Der Russe war aus seinem Außenanzug heraus geschlüpft und kratzte sich den Kopf.
„Willkommen an Bord.“ Sagte Christian freundlich. Er war froh über die Entwicklung der Ereignisse. „Haben Sie die Weltraumkobolde wieder in die sichere Wärme getrieben? Oder etwa meine Ansprache, dass ich Sie in die Brigg werfen wollte?“
„Nichts von beidem. Ich muss mir nur dringend mal die Haare waschen. Und Lazlo: Weltraumkobolde gibt es doch gar nicht.“
Hui! Dachte sich Christian. Der Russe hat ja sogar Humor!
„Ja, machen Sie das. Und kommen Sie wieder auf Touren. Unter Umständen müssen wir bald kämpfen. Simuliert natürlich.“
„Wann denn?“
„Das weiß ich in fünf Stunden.“

Der Reaktor ist an! Schoss es Hussein durch den Kopf. Er schlug die Augen auf. Das ganze Schiff vibrierte und unter ihm vernahm er das stetige Summen der Kühleinheiten. Er war davon wieder wach geworden. Christians Aktion gerade eben war eine gute Vorbereitung dafür gewesen. Warum schmeißen die den Reaktor an? Er stöhnte genervt, löste sich von den Haltegurten und öffnete den Vorhang. Als er in die Kabine geschwebt war, streckte er seine Glieder ausgiebig, dass es wohlig in den Gelenken zog. Drei Wochen lang passierte rein gar nichts und Hussein hatte nicht schlafen können, weil er nicht ausgelastet gewesen war. Jetzt geschah etwas und er konnte immer noch nicht schlafen.

Der Araber erschien in der Luke zur Brücke, die immer noch offen gestanden hatte, seitdem Christian den Raum verlassen hatte. Seine Haare standen ihm zu Berge. In seinen Händen hielt er einen Becher mit dem Kaffee, den Tracey vor wenigen Stunden gekocht hatte. Hussein war immer noch im Schlafanzug. Die beiden anderen Männer sahen zu ihm hinüber. Der Araber trank einen Schluck Kaffee und sagte nichts.
„Und? Wie ist der Kaffee?“ Fragte Falk in freudiger Erwartung.
„Steht schon 'ne Zeit, oder?“
„Wie, das ist alles?“ Entfuhr es Harvey entrüstet. „Der steht schon 'ne Zeit?“
„Da hab ich dich aber ganz schön aus dem Konzept gebracht, was, mein Junge?“ Hussein grinste. „Was ist denn eigentlich los? Warum ist der Reaktor an?“
Christian erschien hinter ihm. Jetzt wird’s eng. Schoss es Harvey durch den Kopf.
„Nathan stattet uns einen Besuch ab. Ich glaub, der will's wissen. Nen Schaukampf, also was harmloses. Reine Computersimulation.“
Harvey brauchte ein paar Sekunden, um Christians Worte zu verarbeiten. Letztendlich hatte er die Worte „Kampf“ und „harmlos“ in Bezug zueinander gesetzt.
„Keine Aale verballern?“ Der Jungspund hatte während der ersten Hälfte seiner Verarbeitung schon angefangen, sich ein bisschen zu freuen. Dieses Gefühl wurde dann wieder erfolgreich von „harmlos“ unterdrückt und begraben. Er hatte noch nie selber Torpedos abfeuern dürfen, nur immer dabei zusehen können.
„Nein, das Kommando würde uns nur mit Fragen löchern, wo unsere teure Munition geblieben ist. Wir machen alles ganz theoretisch. Das hat aber auch einen großen Vorteil.“ Wieder grinste Christian auf die selbe verschmitzte Art und Weise. Falk verstand, worauf ihr Captain hinaus wollte und schmiss die Arme in die Luft.
„Jippie!“ Der Urlaub war gerettet!


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Hardy-Kern
Kopfloser

Alter: 74
Beiträge: 4832
Wohnort: Deutschland


Beitrag20.12.2007 18:14

von Hardy-Kern
Antworten mit Zitat

So, wie ich bisher, deine Ausführungen verfolgt habe, sieht es doch ganz gut aus, in die Abteilung Dauerbrenner zu kommen. Mir gefällt die Geschichte gut und sicherlich dauert es, in die Gänge zu kommen. Man müsste natürlich wissen, auf in etwa, du diesen durchgängigen Roman strecken willst und es durchhälst, ihn auch zu Ende zu schreiben  Das hast du bisher nicht erwähnt und darum hat Moses auch nachgefragt.

Wenn es nur bei einigen Teilen bleibt, wird es schwer, dort hinein zu kommen. Glaubs mir. Hardy

Quasi meinte gerade: Er schafft das!
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