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Unter dem Kreuze

 
 
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Nathaniel
Leseratte

Alter: 30
Beiträge: 142
Wohnort: Wenn ich nun einer von den andern wäre, ...
Ei 7


Beitrag03.12.2012 01:00
Unter dem Kreuze
von Nathaniel
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Unter dem Kreuze

» Ich wartete, Damon, auf dich, voller Sorgen.
Kennst du die Angst, hast du diese Qualen je gelitten?
Drei Tage, drei lange Tage schien die Welt vor mir verborgen,
Leben und Tod haben ohne Erbarmen um mich gerungen. «

» Ich werde, Pintias, dein Verbürgen nie wieder verlangen.
Wir beide haben gemeinsam diese Prüfung bestritten.
Und war unsre Freundschaft auch am seid'nen Faden gehangen,
ihre übrige Kraft hat den Lauf der Zeit bezwungen. «

» Ich sei, gewährt mir die Bitte, in eurem Bunde der Dritte. «

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Stimmgabel
Geschlecht:männlichPapiertiger


Beiträge: 4370
Wohnort: vor allem da
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Beitrag03.12.2012 13:04

von Stimmgabel
Antworten mit Zitat

-

Hier die Verarbeitung Schillers Bürgschaft (nicht gerade einfallsreich, mMn / da hierzu, gemäß Überlieferung auch andere variierende Versionen existieren ...)

Es geht also um die Freundschaftsbande von Damon und Pintias, die mMn im emotionalen Sinne nicht recht transportiert wird - mehr sehe ich hier doch die Beschreibung dafür, und: mir fehlen hier echt paar Hintergründe
aufgezeigt.

Zu diesen personalen Bezügen (Strophenanfänge) hatte ich größere Schwierigkeiten, dieses jeweilige "Ich" plus Namen zunächst zuzuordnen.

» Ich wartete, Damon, auf dich, voller Sorgen.

» Ich werde, Pintias, dein Verbürgen nie wieder verlangen.

» Ich sei, gewährt mir die Bitte, in eurem Bunde der Dritte. « <-- und wer ist hier dieses "Ich" ??? / Dionysios ???

MMn sind die Endreime/Begriffe nicht so homogen kongruent zum Inhalt passend - mehr der Endreimung geschuldet,

mal als Beispiel:

"Und war unsre Freundschaft auch am seid'nen Faden gehangen" <-- klingt echt nicht gut Wink / ... war gehangen ??? / ... hing !!!!!!!


Grüße Stimmgabel

-


_________________
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Zinna
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Wohnort: zwischen Hügeln und Aue...
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Beitrag04.12.2012 23:21

von Zinna
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Szene in der Bürgschaft, vorletzte Strophe. (Was  sie einander wohl zugeraunt haben mögen..?)

Für mein Gefühl setzt sich die Schlusszeile hier nicht flüssig an die beiden Strophen an, sie wirkt auf mich wie eine Art Anhängsel.

LG
Zinna
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Dienstwerk
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 55
Beiträge: 1254
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Beitrag05.12.2012 15:13

von Dienstwerk
Antworten mit Zitat

Wie fast jeder weiß, habe ich von Lyrik null Ahnung (hab's ja beim letzten Pokapro versucht und wurde vorletzer, hihi) - aber ich bewerte der Fairness halber trotzdem.

Dabei konzentriere ich mich rein auf mein Bauchgefühl und gehe kräftig in mich. Auf die inhaltlichen Vorgaben gehe ich nicht ein, die wurden ja bereits geprüft. Ob mir der lyrische Text auch beim zweiten oder dritten Lesen vermag, etwas mitzuteilen oder ob die Buchstaben nur nach dem Prinzip der Schönheit ungewöhnlich kreativer Formulierungen aneinandergereiht wurden, hat selbstverständlich Einfluss auf meine vergebenen Federn. Ob sich was reimt oder nicht - nicht. Ich nutze die ganze Bandbreite von 1-9, aber erst, wenn ich alle Gedichte gelesen habe.

Zum vorliegenden Gedicht:

Zitat:
Unter dem Kreuze

» Ich wartete, Damon, auf dich, voller Sorgen.
Kennst du die Angst, hast du diese Qualen je gelitten?
Drei Tage, drei lange Tage schien die Welt vor mir verborgen,
Leben und Tod haben ohne Erbarmen um mich gerungen. «

» Ich werde, Pintias, dein Verbürgen nie wieder verlangen.
Wir beide haben gemeinsam diese Prüfung bestritten.
Und war unsre Freundschaft auch am seid'nen Faden gehangen,
ihre übrige Kraft hat den Lauf der Zeit bezwungen. «

» Ich sei, gewährt mir die Bitte, in eurem Bunde der Dritte. «


Ja, es reimt sich! Das gefällt mir. Und das Thema Bürgschaft ist definitiv drin - in der Schlusszeile sogar 1:1. Tja, was soll ich sagen - Schiller lässt grüßen. Sauber formuliert, haut mich aber nicht vom Hocker, weil der Text wie abgeschrieben wirkt bzw. wie aus etwas Größerem herausgerissen. Das könnte natürlich auch ein riesiges Kompliment sein. Befederung erfolgt ganz zuletzt.

LG, Ana
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Beobachter
Klammeraffe


Beiträge: 617



Beitrag05.12.2012 19:47

von Beobachter
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Gefällt mir. Quasi eine Gedichts-ff zu Schillers Bürgschaft. Coole Idee, Umsetzung auch nicht schlecht, manchmal ein bisschen holprig. Aber so was in zwei Stunden rauszuhauen - das ist eine coole Sache. Klasse!

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Stil ist die Fähigkeit, komplizierte Dinge einfach zu sagen - nicht umgekehrt.
- Jean Cocteau
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Aranka
Geschlecht:weiblichBücherwurm
A


Beiträge: 3106
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A
Beitrag05.12.2012 21:15

von Aranka
Antworten mit Zitat

Thema:
Das Gedicht nimmt nicht erst mit der letzen Zeile deutlich Bezug auf Schillers Bürgschaft. Die beiden Strophen geben Inhalte der Bürgschaft wieder. Der Text lehnt sich stark an die Vorgabe an, was bei einem so gekonnten Werk immer gefährlich ist. Mir fehlt hier auch die eigene Umsetzung der Thematik.

Reim Metrik:
ein interessantes Reimschema hält hier über die Strophen hinausreichend die Zeilen zusammen. a , b ,  a , c  //  d , b , d , c  //  
Metrisch macht mir der Text ein wenig Kopfzerbrechen, es geht hier aus meiner Sicht recht munter und auch ein wenig ungeordnet zu.

Sprache:
Auch in der Sprache sehe ich hier den Versuch einer Anlehnung an die große Vorlage.
Ich selbst betrachte das hier eher kritisch.

Dieses Gedicht leidet mMn nach insgesamt an der versuchten Nähe zur Vorlage. Es findet weder zu einer eigenständigen Sprache noch zu einer selbstständigen Aussage.
Erkennbar ist jedoch das Wissen um eine lyrische Gestaltungsweise, das sich in   einem formalen Umsetzungwillen zeigt.


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gold
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Beiträge: 4943
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Beitrag05.12.2012 22:27

von gold
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hallo Guy,

ich muss passen, da ich nicht weiß, was du vom Original abgekupfert hast, was nicht.

Daher kann ich dein Gedicht nicht bewerten.

Lg Gold


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dürüm
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Beitrag05.12.2012 22:49
Re: Unter dem Kreuze
von dürüm
Antworten mit Zitat

Guy Incognito hat Folgendes geschrieben:
Unter dem Kreuze

» Ich wartete, Damon, auf dich, voller Sorgen.   12
Kennst du die Angst, hast du diese Qualen je gelitten?   14
Drei Tage, drei lange Tage schien die Welt vor mir verborgen,  16
Leben und Tod haben ohne Erbarmen um mich gerungen. «   16

» Ich werde, Pintias, dein Verbürgen nie wieder verlangen.  16
Wir beide haben gemeinsam diese Prüfung bestritten.    15
Und war unsre Freundschaft auch am seid'nen Faden gehangen,  15
ihre übrige Kraft hat den Lauf der Zeit bezwungen. «   14

» Ich sei, gewährt mir die Bitte, in eurem Bunde der Dritte. «


Tja, nun, die zweite Bearbeitung der Bürgschaft. Nun finde ich Schiller ja auch ganz schön. Aber, dass ich seine Stories nacherzähle, wenn auch mit eigenen Worten? Das erinnert mich doch zu sehr an Schulaufsatzthema.

Schreibe die Bürgschaft neu, in der Ich-Perspektive aus Sicht der drei Protagonisten ... zumindest darf man sich hier den Dionysos selber zusammenreimen ...

Metrisch eher langatmig und nicht ganz taktrein, die Silbenzahl schwankt doch sehr. Bei der Aufregung am Galgen hängend nicht ganz unverständlich.

Auf jeden Fall besser als die erste Variante. Für mich Mittelfeld.

Gruß
Kerem


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Dienstwerk
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Wohnort: Gera/Markkleeberg
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Beitrag06.12.2012 02:00

von Dienstwerk
Antworten mit Zitat

Meine Befederung in der Lyrik im Überblick:

0x 1
2x 2
5x 3
2x 4
1x 5
1x 6
2x 7
0x 8
1x 9

LG, Ana
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MrPink
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Wohnort: Oberbayern
Der Bronzene Wegweiser


Beitrag07.12.2012 11:39

von MrPink
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3 Blickwinkel der Bürgschaft. Ok, aber ist mir zu nacherzählend/zusammenfassend. Da fehlt mir ne persönliche Aussage, was eigenes.

_________________
„Das Schreiben wird nicht von Schmerzen besorgt, sondern von einem Autor.“
(Buk)
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Nihil
{ }

Moderator
Alter: 34
Beiträge: 6039



Beitrag08.12.2012 05:33

von Nihil
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Das zweite und meiner Meinung nach bessere Gedicht, das von Schillers Bürgschaft ausgeht
und es weiterdenkt oder umgestaltet. Mir gefällt, dass es hier eine Art Nachbesprechung
gibt, die dem glücklichen Ausgang der Geschichte nachgeht. Es könnte eine neue in-
teressante Sicht auf die Situation werfen, wie du es auch angedeutet hast. Pintias macht seinen
Ängsten und seiner ausgestanden Verzweiflung Luft – aber nicht genug, um wirklich einen
neuen Impuls liefern zu können. Ein Streitgespräch hätte etwa daraus werden können, aber
dafür hätte es vermutlich ein Gedicht von Schillerschen Ausmaßennötig gehabt und keine
neun Verse. Alle drei Beteiligten kommen einmal zu Wort, wobei der Damon seinen be-
rühmten Satz noch einmal wiederholt. Und das ist mir zu wenig. Eigentlich ist es nur eine
Nacherzählung und keine -besprechung, wie weiter oben ausgedrückt. Auch ist es leider
ein wenig schade, dass der Satz, der am meisten heraussticht, der von Schiller ist und damit
keine deiner eigenen Ideen.

Für mich ein interessanter Ansatz, der sein Potenzial leider ein wenig verschwendet hat.
Positiv fällt aber auf jeden Fall auf, dass du den hohen Stil gekonnt imitieren kannst und
auch das Metrum sicher beherrschst, was ja durchaus nicht selbstverständlich ist.
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crim
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Wohnort: München
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Pokapro und Lezepo 2014 Pokapro VII & Lezepo V



Beitrag08.12.2012 14:00

von crim
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Ich habe eine Vermutung, wer hinter dem Inko steckt. Jemand, dessen Gedichte ich schätze. Ich will mich nicht davon beeinflussen lassen. Für mich steht es zwischen den Stühlen, dieses Werk. Nimmt auch Bezug auf Schiller, in einer völlig anderen Form, als das andere. Gedrechselter Wohlklang hängt in den Zeilen, das ist fein. Trotz oder wegen dem Klang, (aus der letzten Zeile ziehe ich sogar etwas Humoriges) muss ich hier eine Einordnung finden, mittig im Wettbewerb. Sorgen, Qualen, Angst, Leben, Tod, etc. und der Klang ist so leicht, es konterkariert und dadurch finde ich weder zu einer düsteren Gefühlsebene, noch zu einer Leichtigkeit echten Zugang. Vielleicht zu viel Geschmacksfrage, vielleicht höre ich den inneren Rhythmus des Gedichtes falsch, aber ich habe es lieber, wenn Form und Inhalt sich gegenseitig unterstützen. Für mein Empfinden hier nicht der Fall. Fünf Federn.

LG Crim
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Nina
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Wohnort: Berlin


Beitrag08.12.2012 22:53

von Nina
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Unter dem Kreuze

Dieses Gedicht gefällt mir. Es wirkt auf eine Art „alt“, aber das ist es nicht. Es hat etwas Magisches, das mich hinein zieht, beim Lesen. Sehr dynamisch. Schöne Sprache. Gut gemacht. Mag ich. Bewertung gibt’s gleich!


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Liebe tut der Seele gut.
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Leene
Eselsohr


Beiträge: 448



Beitrag10.12.2012 15:02

von Leene
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Das ist eine wunderschöne Hommage an "Die Bürgschaft". Inhaltlich nicht neu, natürlich, aber eine treffende und gleichzeitig schön knappe Zusammenfassung. Mir gefällt auch die dreifache Ich-Perspektive, welche die Geschichte auf eine persönlichere Ebene hebt als das Original. Und mir gefallen die, wie ich finde, ebenso unaufdringlich wie gekonnt gesetzten Reime.
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lupus
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Wohnort: wien



Beitrag11.12.2012 14:37

von lupus
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Da is sie wieder, die Bürgschaft vom Schiller Smile
An den alten Friedrich zu denken is ja ok, aber halt nicht gerade originell und dein Gedicht nähert sich der schillerschen Bürgschaft über - holterdipolter - steinige Wege.

Die Metrik is da ein bisserl durcheinander geraten

und mit einem Vollzitat zu enden .. ich weiß nicht

die Idee der Perspektivveränderung is aber doch recht gut


_________________
lg Wolfgang

gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben

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adelbo
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Wohnort: Im heiligen Hafen


Beitrag12.12.2012 22:20

von adelbo
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Hallo Inka/o

Unter dem Kreuze, Damon, drei Tage schien die Welt verborgen, Pintias ich werde dein Verbürgen nie wieder verlangen

Damon und Pintia gleich Dämon und Petrus? Jesus spricht nach der Auferstehung?  
Es ist zwar schon etwas her, seit ich mich mit der Bibel befasst habe, aber ich meine Petrus hätte Jesus dreimal verleugnet, aber sollte er für ihn bürgen?

Und dann Schillers Glocke?

Bin mal auf die Auflösung gespannt.
Die Zeilen lesen sich gut, aber ich kann noch nicht sehr viel damit anfangen.
Freundliche Grüße
adelbo


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Bertrand Russell
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Gast







Beitrag13.12.2012 23:47

von Gast
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Das hier fand ich wenig einfallsreich. Das ist nicht viel Eigenes.

Lorraine
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femme-fatale233
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Alter: 31
Beiträge: 1913
Wohnort: München
Das Bronzene Pfand


Beitrag14.12.2012 13:26

von femme-fatale233
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Irgendwie ist das nicht meins. Das Reimschema mag ich, auch gegen die Reime an sich ist wenig auszusetzen, der Rhythmus stolpert für mich so vor sich hin, aber das schon wieder so konsequent, dass man das als intendiert ansehen könnte.
Wieso mag ich das Gedicht also trotzdem nicht? Es ist schon ein bisschen sehr billig, bei diesem Wettbewerbsthema den Bezug zur Bürgschaft im Schiller'schen Sinne abzurufen. Bzw. nein, generell ist das nicht billig, die Frage ist: Wie wird das gemacht? Wenn es deinem Gedicht gelänge, den Text von Schiller neu auszudeuten, ihn als literarisches Zitat aufzugreifen, dem man eine interessante Lesart/ Interpretation angedeihen lässt, dann könnte dieser Text hier echt gut sein, nur leider tut er das nicht.

Es gibt ja noch einen anderen Text im Wettbewerb, der das gleiche macht: Schiller aufgreifen. Vergleicht man eure beiden Texte, finde ich den anderen besser, weil er das Ganze dekonstruiert/ ad absurdum führt, allerdings ist auch das ein mittlerweile sehr gängiges Stilmittel, um einen alten Text aufzugreifen.
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Rübenach
Geschlecht:männlichExposéadler
R


Beiträge: 2832



R
Beitrag14.12.2012 18:03

von Rübenach
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Auf Grund akuter Zeitknappheit leider nur eine stichpunktartige Bewertung

Bürgschaft, die dritte
Auffällig die Anführungszeichen. Fraglich deren Funktion. Sind sie ein Zeichen von direkter Rede, oder sollen sie Zitate kennzeichnen. Erstes ist in der Lyrik unüblich, das zweite hieße, dass das Gedicht ausschließlich aus Zitaten bestünde. (Wobei ich die ersten beiden auch nicht zuordnen könnte.) Formal ist das Gedicht gut gemacht, allerdings sind schon einige Plattitüden (Lauf der Zeit;  der seidene Faden) drin. Auch inhaltlich sehe ich einige Schwächen (wieso scheint die Welt verborgen?)


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Schmierfink
Lyroholiker

Alter: 34
Beiträge: 1172



Beitrag14.12.2012 18:41

von Schmierfink
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Ich begrüße dich mit Freude,

eine Art Dialog, erst Pintias der voll Sorge um sien Leben auf Damon wartet, dann der in letzter Sekunde eingetroffene Damon der ihre Freundschaft preist. Schließlich der beeindruckte Tyrann, der auch mitmachen will.
Es sit eine nette Bearbeitung eines "historischen" Stoffes, für den ganz großen Wurf fehlen mir starke Metaphern, Bilder, Sprachfiguren,

lg
Schmierfink


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Nathaniel
Leseratte

Alter: 30
Beiträge: 142
Wohnort: Wenn ich nun einer von den andern wäre, ...
Ei 7


Beitrag15.12.2012 00:25

von Nathaniel
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So, ich denke, ich werde mal gleich antworten.
Im Prinzip gibt es auch nicht soo viel zu sagen, aber mal sehen.

@Stimmgabel:
Ja, ist Schiller, unverkennbar. Ich mag die Ballade, dass ich sie verarbeitet habe, hat wohl den Grund, dass ich gerne eine gemeinsame Basis mit dem Leser habe. Zumindest in diesem Fall gerade. Das nächste Mal schreibe ich vllt etwas ziemlich verrücktes, mal sehen.
In diesem Zusammenhang noch ein Wort zu den Hintergründen: Die sind natürlich unterschwellig vorhanden.
Das mit den verschiedenen Ichs ist gewollt, keine Frage. Dadurch, dass der jeweils andere angesprochen wird, sollte auch klar sein, wer gerade spricht. Der letzte Satz ist natürlich ein direktes Zitat aus der Bürgschaft, von Dionys, ja.
Endreime nicht homogen kongruent zum Inhalt passend? Viele Fremdworte in einem Satz, Hilfe. Aber ich glaube zu verstehen, was du meinst. Bin aber nicht ganz deiner Meinung.

@Zinna:
Genau dieses Problem hatte ich, als ich mir überlegt habe, welchen Titel ich dem Gedicht wohl gebe. "Unter dem Kreuze" impliziert eigentlich, dass Damon seinen Freund Phintias gerade gerettet hat, der Satz von Dionys kommt erst viel später. Letztendlich hab ich das ignoriert.

@Dienstwerk:
Erstmal grundsätzlich, was spricht dagegen, einen lyrischen Text zu bewerten, auch wenn man selbst keine schreibt oder nicht viel Ahnung davon hat? Immerhin kann man trotzdem den Text lesen und sich eine Meinung dazu bilden. Lyrik ist nicht ausschließlich für Lyriker geschrieben!
Ja, es reimt sich! Normalerweise bin ich nicht so der Fan von Reimen, aber manchmal müssen sie sein. Eigentlich erstaunlich, dass es irgendwie einigermaßen passend geklappt hat.
Abgeschrieben hab ich nicht, ehrlich ;-). Du schreibst, es könnte ein Kompliment sein, also nehm ichs mal als eines. Danke.

@Beobachter:
Schön, dass es dir gefällt =). Holprigkeit ist so mein Manko, fürchte ich.
Aber danke für die hohe Befederung.

@Aranka:
Du bist nicht die Einzige, die angemerkt hat, dass eine eigene Umsetzung fehlt. Wahrscheinlich hast du sogar Recht. Soll ich Besserung geloben? Vermutlich...
Dass ich mit Metrik nicht umgehen kann, hatte ich das schon erwähnt? :D
Das nächste Mal kommt ein anderes Experiment, Aussage reinbringen ist notiert.

@gold:
Immerhin nimmst du dir die Zeit, einen kurzen Kommentar/Erklärung zu geben. Nett von dir =).

@dürüm:
Wenn eure Aufsatzthemen derart waren, muss das guter Unterricht gewesen sein. Wir durften immer wieder Texte analysieren, nicht umschreiben.
Mittelfeld klingt doch nicht schlecht...

@MrPink:
Ja, das habe ich schon einmal gehört. Siehe Antwort auf Aranka

@Nihil:
Ich weiß nicht, warum alle das Gedicht direkt mit der anderen Verarbeitung von Schiller vergleichen, wobei das auch noch ganz anders ist. Wahrscheinlich einfach, um die Federanzahl besser einzuordnen und weil ein Vergleich durchaus naheliegend ist. Wie auch immer...
Wenn man für jeden Charakter exakt 4 Zeilen zur Verfügung hat, dann ist das tatsächlich nicht sehr viel. Wer weiß, was aus mehr Zeilen entstanden wäre? Ich zumindest bin mit dem -wenn auch bescheidenen- Beitrag zufrieden.
Danke für das Lob am Ende, solche Sätze sind immer schön zu lesen ;-)

@crim:
Ich muss dir leider mitteilen, dass du mit deiner Vermutung falsch lagst. Heute stecke ich dahinter.
Ambivalenz war übrigens Absicht. Ich hatte versucht, dadurch ein bisschen Spannung aufzubauen.
Fünf Federn, was will man mehr?

@Nina:
Bist du sicher, dass du die richtige Befederung vorgenommen hast? Wie hab ich diese Zahl verdient? oO
Freut mich natürlich, dass es dir so gut gefällt, dann hat es sich gelohnt, das Gedicht zu schreiben =)

@Leene:
Danke für den Kommentar, auch wenn du offensichtlich nicht bewertet hast.
Ich kann mich nur wiederholen, wenn ich sage, dass ich mich darüber freue, wenn das Gedicht jemandem gefällt.
Was für mich den Reiz ausgemacht hat, es so zu schreiben, wie es nun vorliegt, ist tatsächlich diese strophenweise Wechsel des LI. Dadurch sah ich auch die Bedingung mit der Untergliederung am besten erfüllt.

@lupus:
Wenn man an Bürgschaft denkt, gibt es nicht viele andere Möglichkeiten als unseren Top-Gedichteschreiber Schiller. (Ok, meine erste Assoziation war Bodo Wartke, aber sich auf den zu beziehen, würde (fast) niemand verstehen.)
Die Metrik haben schon andere erwähnt, ich habe sozusagen zugestimmt.
3 verschiedene Ichs, das musste -wie eben erwähnt- sein.

@adelbo:
Das stimmt schon mit dem drei mal verleugnen, hat aber hiermit nichts zu tun. Die drei kommt einfach von den drei Tagen, die Damos Zeit bekommen hat, um seine Schwester zu verheiraten. Drei-Tages-Frist quasi.
Ich kann dir nur empfehlen, die Bürgschaft einmal zu lesen, allein des Textes wegen lohnt es sich.

@Lorraine:
Ok.

@femme-fatal233:
Es kann nicht jedem gefallen, das versteht sich von selbst. Und auch ich tue mir manchmal schwer zu erklären, warum genau mir ein Text nicht gefällt.
Aus deinem Kommentar lese ich dieselbe wie bei einigen anderen: Nichts Neues, das kenne ich schon alles. Wo ist die eigene Idee/Umsetzung?
Das nächste mal klappts besser...

@Rübenach:
die Dritte? Aber nicht Schiller, oder?
Ich dachte, da es sich um direkte Rede handelt, und dazu von verschiedenen Personen, wären die Anführungzeichen angebracht. Wie üblich das ist, kann ich nicht genau nachvollziehen, dafür bin ich zu wenig Lyriker, aber sollte das nicht troztdem dem Verfasser überlassen sein?! Hmm...
Die "Plattitüden", würde ich sagen, haben insofern ihre Berechtigung, als dass im Gedicht ein Hauch von Klassik (besseres Wort fällt mir grad nicht ein, ich hoffe, du weißt, was ich meine) nicht fehlen darf.
Wieso scheint die Welt verborgen? - Schon mal die Aussicht auf einen baldigen Tod gehabt?

@Schmierfink:
Man kann nicht alles haben :D


Nathaniel


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Du willst wissen, wer ich bin?
Ich bin... ich. Nicht mehr, nicht weniger. Einfach ich.
Wobei das -nebenbei bemerkt- mehr ist als ein Wort.
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Nina
Geschlecht:weiblichDichterin


Beiträge: 5012
Wohnort: Berlin


Beitrag15.12.2012 10:09

von Nina
Antworten mit Zitat

Zitat:
@Nina: Bist du sicher, dass du die richtige Befederung vorgenommen hast? Wie hab ich diese Zahl verdient? oO
 Freut mich natürlich, dass es dir so gut gefällt, dann hat es sich gelohnt, das Gedicht zu schreiben =)


Ja, ganz sicher.  Daumen hoch


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