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Lokomotivenrundfahrt

 
 
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Nihil
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Moderator
Alter: 34
Beiträge: 6039



Beitrag10.12.2012 00:55

von Nihil
Antworten mit Zitat

-> Roland spürte, dass er die ganze Zeit mit seinem linken Fuß wippte. Er konnte die Geschichten der Leute
nicht mehr hören.
Wenn du als Autor schon merkst, dass sich deine Figuren langweilen, wie muss es dann dem Leser gehen?
Klingt sehr bissig, meine ich aber gar nicht so. Ich finde, oft schreibt man als Autor etwas, das eigentlich ein
Hinweis an einen selbst sein sollte. Es ist beeindruckend, was du alles an Masse in zwei Stunden
hinbekommen hast. Dafür meinen Respekt. Allerdings ist vieles davon überflüssig, wie eben auch die
Hintergrundgeschichte(n) der Figuren. Auch die Beschreibung des Essens am Anfang finde ich zu lang, dafür
dass sie am Ende keine weitere Bedeutung hat. Mein Tipp fürs nächste Mal wäre, nicht unbedingt viel zu
schreiben, sondern sich vorher zu überlegen, was wirklich rein muss. Ist einfacher gesagt, als getan, ich weiß,
aber sagen muss ich's. :)

Interessant finde ich, dass das sich bewegende Objekt mal kein Vogel oder Mensch ist, sondern eine Modell-
Eisenbahn. Und die dann auch noch in einem Fabergé-Ei verpackt. Klingt ziemlich abenteuerlich und muss
 sauschwer zu bauen sein, gefällt mir aber gut und ist originell. Originell ist auch die Geschichte, die du
daraus entwickelst, allerdings im negativen Sinn. Schon früh wird klar, dass die Pointe auf eine Verwechslung
hinausläuft und der Protagonist am Ende dasteht, seine Frau ist tot und er wandert in den Knast wegen eines
Mordes, der dann ja plötzlich doch nicht hätte sein müssen. Eine mögliche Geschichte – aber das dann
wiederum nicht auf so engem Raum. Damit die Geschichte möglich wird, brichst du nämlich mit der
Wahrscheinlichkeit und der Glaubwürdigkeit deiner Figuren. Erst einmal redet der Kunde explizit davon, dass
auf dem Bild die EX-Frau zu sehen ist, was meiner Meinung nach von vornherein keine Verwechslung zulässt
– es sei denn, Roland beharrt darauf, seine Frau als Jungfrau kennen gelernt zu haben oder sowas. Und was
dann geschieht hat mir leider das letzte bisschen Freude an der Geschichte verdorben. Zu normalem
Benehmen ist Roland anscheinend nicht fähig, so dass er seiner Freundin, die kurz vorher noch ein Engel war,
mal eben das Gesicht einschlägt.

Für mich eine Geschichte mit Längen, die eine zu gewollt dramatische Pointe zum Ziel hatte, und deswegen
leider Logiklöcher und irreale Handlungen benutzt, um in der kurzen Zeit dennoch dorthin zu gelangen.
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Nina
Geschlecht:weiblichDichterin


Beiträge: 5002
Wohnort: Berlin


Beitrag10.12.2012 14:08

von Nina
Antworten mit Zitat

Lokomotivenrundfahrt

Zitat:
Nicht diese flüssige Pampe, die so lieblos im Teller schwimmt, den mir meine Mutter immer vorsetzt.


Müsste „die“ heißen, anstelle „den“, oder nicht? Bezug!

Ich dachte Roland ist eine Frau. Okay. Roland ist also ein Mann. Der Stimme nach im Einstieg, klingt es für mich nach einer Frau.

Zitat:
Roland musterte den Mann, welcher sich mit einem schwarzen Mantel und einem dazu völlig unpassenden Cordhut vor ihm aufgebaut hatte, scharf.


Das scharf da hinten steht da seltsam herum. Ich glaube, Grammatikalisch ist das in Ordnung, aber schön liest sich das nicht.

Zitat:
„Schon gut. Ich hatte auch nicht vor, Ihnen meine Probleme aufzudrängen.“


Blabla. Aber als Einstieg gleich die Probleme runterrattern. Fehler oder Absicht? Na ja, es gibt ja Menschen, die merken das gar nicht, wie sie sind.

Zitat:
damit er nicht vor Langeweile umkommt.


Umkam

Zitat:
merkte im gleichen Moment, wie unfeinfühlig diese Frage war


Huch. Unfeinfühlig? *g* Unfeinfühlig ist auch das Wort unfeinfühlig.

Zitat:
Dem Gesichtsausdruck des Kunden konnte er entnehmen, dass dieser genauso dachte. Doch dieser schilderte nüchtern sein Anliegen.

Dieser …. Dieser

Zitat:
Unmodische


Unmodern meinst Du?

Tempusfehler, unpassende Worte. Krasser Bruch, als der Mann beschließt das Faberge-Ei zu klauen und damit aus dem Geschäft abzuhauen, in dem er arbeitet. Er lässt also das Pfandhaus mit all der Ware und dem Geld einfach offen und den Kunden allein darin. Danach beleidigt er erst seine Freundin, dann bringt er sie um. Eine Mord aus Verwechslung.
Die Beschreibungen und Szenen über die kleine Lok sind Dir gut gelungen. Der Schluss ist in Ordnung. Insgesamt leider doch an einigen Stellen zu abstrus und unglaubwürdig für mein Empfinden.


_________________
Liebe tut der Seele gut.
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lupus
Geschlecht:männlichBücherwurm

Alter: 56
Beiträge: 3914
Wohnort: wien



Beitrag10.12.2012 22:46

von lupus
Antworten mit Zitat

Die Idee ist nicht unoriginell
aber alles ist viel zu ausufernd, langatmig (sprachlich)
mit sehr vielen unnötigen inhaltlichen Längen, die der Geschichte die Spannung nehmen, der Spannungsbogen ist faktisch nicht vorhanden

Die Pointe an sich nicht schlecht, aber
doch etwas flach für die Menge an vorgelagertem Text
und recht unlogisch (der wusste nix von einer Zwillingsschwester? Und der Ex erkennt die Zwillingsschwester sofort, obwohl sie sich so ähnlich schaun und die da blutüberströmt mit zertrümmertem Gesicht liegt?)

Irgendwie is das alles auch recht unmotiviert, die Charaktere nicht gut gezeichnet.

Sprache .. ein bisserl hölzern, mit Redundanzen, sehr einfach gestrickt, was den Lesefluss hemmt, aber dafür weitestgehend fehlerlos.


_________________
lg Wolfgang

gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben

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"Ich bin leicht zu verführen. Da muss nur ein fremder Mann herkommen, mir eine Eiskugel kaufen und schon liebe ich ihn, da bin ich recht naiv. " (c) by Hubi
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Bananenfischin
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Goldene Feder Prosa Pokapro IV & Lezepo II
Silberne Harfe



Beitrag11.12.2012 02:18

von Bananenfischin
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Da ich momentan nicht viel Zeit habe, aber dennoch bewerten möchte und diese Bewertung auch nachvollziehbar sein soll, gebe ich jeweils ein kurzes Statement dazu ab, was ich an dem Text für gelungen oder weniger gelungen halte und ob ich die Vorgabe als umgesetzt erkennen kann.

Die Federn habe ich versucht so zu verteilen, dass der Rahmen weitgehend ausgeschöpft wird und die Bewertung vor allem meine Meinung in Bezug auf den Stand eines Textes im Vergleich zu den anderen wiedergibt.

Gute Umsetzung der Vorgabe: Ja.

Gelungen: Ein langer Text mit einer zwar nicht ganz glaubwürdigen, aber insgesamt doch runden Geschichte, weitgehend sicher geschrieben.

Weniger gelungen: Tempusunsicherheiten, Widersprüche (z.B.: Roland bemerkt einerseits seine Unfeinfühligkeit, ist andererseits genervt von der Lebensgeschichte. Auch der Grund für seine Schadenfreude ist nicht stimmig), mit dem Schnappen des Eis wird es arg unglaubwürdig im Rahmen der ansonsten ja realistischen Geschichte.

Fazit: Im direkten Vergleich zu den anderen Texten gebe ich 3 Federn.


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Schriftstellerin, Lektorin, Hundebespaßerin – gern auch in umgekehrter Reihenfolge

Aktuelles Buch: Geliebte Orlando. Virginia Woolf und Vita Sackville-West: Eine Leidenschaft

I assure you, all my novels were first rate before they were written. (Virginia Woolf)
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Duffydoof
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Wohnort: Municia


Beitrag11.12.2012 21:20

von Duffydoof
Antworten mit Zitat

Verstehe ich nicht ganz. Wieder eine Geschichte mit derZwillingsschwester? "Ihre Familie stellt seit Generationen..." Also auch Schwestern? Oder wie soll die Geshihte gedacht sein? Komme jedenfalls nicht dahinter. Trotzdem ziemlich interessant geschrieben.

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Es trägt nicht immer faulende Früchte, wenn man einem zweifelnden Rebellenbaum Sonnenstrahlen schenkt.

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Amaryllis
Geschlecht:weiblichForenschmetterling

Alter: 38
Beiträge: 1380

Das goldene Stundenglas Das Silberne Pfand


Beitrag13.12.2012 19:40

von Amaryllis
Antworten mit Zitat

Liebe/r Inko,

leider konnte mich dein Text nicht wirklich überzeugen. Er zählt zu den längsten dieses Wettbewerbes, aber eigentlich hättest du diese Länge überhaupt nicht gebraucht, um deine Geschichte zu erzählen. Ich hätte es als angenehmer empfunden, hättest du besonders am Anfang ein bisschen gekürzt.

Außerdem finde ich manche Dinge nicht wirklich logisch. Zum Beispiel müsste dein Prota doch wissen, dass Julia eine Schwester hat, die ebenfalls an der Eiherstellung beteiligt ist - wenn er doch schon weiß, dass es ein Familienbetrieb ist. Mir erscheint es auch unglaubwürdig, dass er seine eigene Freundin (es sei denn, sie hat eine Zwillingsschwester, aber auch das müsste er wissen) auf einem Foto nicht erkennt. Genau so unlogisch finde ich, dass der Verkäufer seine Adresse ausfindig macht, wie soll das gehen? Und warum lässt die Polizei einen Zivilisten überhaupt mitgehen?

Auch sprachlich sind ein paar Schnitzer drinnen, beispielsweise im inneren Monolog, wo dein Prota "seit jeher" sagt. das passt überhaupt nicht zu seiner restlichen Sprache.

Das beginnt damit, dass dein Prota in seinem inneren Monolog "seit jeher" verwendet, das passt überhaupt nicht zu der restlichen Art seines Sprechens.

Ich hoffe, du kannst mit diesem Feedback etwas anfangen. Für Rückfragen oder Anmerkungen stehe ich natürlich auch nach dem Wettbewerb zur Verfügung. Die Befederung erfolgt dann abschließend (auch im Vergleich), wenn ich alle Texte kommentiert habe.

Liebe Grüße,
Ama


_________________
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Aber ich bin der Fakir.
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Aiyra
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

Alter: 28
Beiträge: 76



Beitrag13.12.2012 21:09

von Aiyra
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Der Anfang der Geschichte gefällt mir gut, aber sie baut danach relativ stark ab. Sprachlich auch (noch) nicht so brilliant, aber solide.
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Dienstwerk
Geschlecht:weiblichReißwolf

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Beiträge: 1254
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DSFo-Sponsor Goldene Harfe


Beitrag13.12.2012 22:09

von Dienstwerk
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Meine Befederung im Überblick:

 0 x 1 Feder
 1 x 2 Federn
 2 x 3 Federn
 5 x 4 Federn
 6 x 5 Federn
10x 6 Federn
 5 x 7 Federn
 2 x 8 Federn
 1 x 9 Federn


LG, Ana
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nebenfluss
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Beitrag14.12.2012 14:09

von nebenfluss
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Beim zweiten Lesen hat mir die Geschichte besser gefallen. Sie ist eigentlich ganz flüssig geschrieben, nur stören mich gelegentlich altmodische oder unpassende Formulierungen. "Laufpass geben" kenne ich z. B. nur als Umschreibung, sich von einem Partner zu trennen, nicht als Bezeichnung für eine betriebliche Kündigung.

Irritiert hat mich, dass ein Mann, der offenbar eine solche Wut auf seine Ex-Frau hat, noch ein Foto von ihr mit sich herumträgt.

LG
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Myrine
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 35
Beiträge: 478
Wohnort: München


Beitrag14.12.2012 14:27

von Myrine
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Also auf diese Wendung der Dinge war ich nicht vorbereitet ...
Ich bin mir auch nicht ganz sicher, ob ich das Ende verstanden habe. Esther ist Julias Schwester? Der Schluss liest sich etwas hektisch, da hätte ich mir mehr Klarheit gewünscht. Aber ich weiß schon - die Zeit. Wink

Was mir noch auffällt, ist, dass du bei den Nebensätzen häufig ins Präsens rutschst. Hier zum Beispiel:

Zitat:
Ohnehin fragte er sich, warum so viele Menschen keine Scheu haben


Zitat:
fragte der Mann, dem man ansehen konnte, dass ihm der Abschied von diesem Stück nicht leicht fällt.


Es sind noch ein paar mehr Beispiele im Text, nur deshalb erwähne ich es überhaupt. Es sieht nicht aus, als wären das Flüchtigkeitsfehler, sondern als wäre das etwas etwas, was dir öfter passiert (was ja auch nicht schlimm ist, aber es ist vielleicht in Zukunft hilfreich, darauf zu achten).

Liebe Grüße und fünf Federn,
Myrine


_________________
Schläft ein Lied in allen Dingen,
die da träumen fort und fort,
und die Welt hebt an zu singen,
triffst du nur das Zauberwort.
(Joseph Freiherr von Eichendorff)
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seitenlinie
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1829

Pokapro 2015


Beitrag14.12.2012 18:57

von seitenlinie
Antworten mit Zitat

Der reizvollste Punkt ist das Ei mit seinem Türchen, aus dem die kleine Eisenbahn gefahren kommt.
Dieses Teil müsste ein Unikat sein, sonst funktioniert die Story nicht. Um das Kleinod hätte sich eine
kleine, feine Geschichte entwickeln können. Als Kurzgeschichte läuft das jedoch total aus dem Ruder.
Die Wechsel der Erzählsituation (ich und personal) sind störend.



2 Federn
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