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Mein Leben als Ich - Erzähler


 
 
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Ralf Langer
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 57
Beiträge: 699
Wohnort: Gelsenkirchen


Beitrag09.12.2012 14:45
Mein Leben als Ich - Erzähler
von Ralf Langer
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Mein Leben als Ich-Erzähler

1 Prolog

Ich. Ich . Ich.
Der Unterkiefer macht drei kleine Sprünge und spuckt die Worte aus.
Eine Silbe nur. Ein Nichts von einem Wort.
Ein Laut zwischen Zischen und Hauchen. Ein Konsonatengefecht.
Mehr nicht. Drei Buchstaben. Und dann der Klang! - Schön ist anders.
„Du“ zum Beispiel, „Du“ ist reinste Poesie. Ein Versprechen : das vokalische,
das offene, am Ende betonte. Die Stimme hebt sich, schwingt sich auf zu
Höherem. „Du“ hat eine Zukunft.
Aber „ich“? Mit dem Digraphen schwindet alles.
Ein Wort, ein Schlangenbiss - ein letzter Atemzug.




2 Auf der Bettkante

In der Nacht saß Vater wieder auf meiner Bettkante. Wie so häufig seitdem er gestorben ist. Behutsam legte er seine rechte Hand
 auf meine Stirn und flüsterte. Die ersten Worte verstand ich nie. Da schlief ich noch.
„Du bist tot, Papa“, hörte ich mich sagen, sobald ich ganz wach geworden war. „Verdammt, ich habe deine Grabrede gehalten!“
Dann nickte er, und eine kleine Träne rollte seine Wange herab. Mir war dann auch zum heulen, aber ich riss mich zusammen,
dachte mir meinen Teil und antwortete: „Reiß dich zusammen, Papa“, „du hast dein Lebtag nicht geweint, und jetzt wo du nicht mehr bist,
 musst du nicht damit anfangen.“
„Hab ich dir schon von Früher erzählt, mein Sohn?“
Seine Stimme sonor, er hatte sich wieder gefasst.
Früher, ich grübelte. Früher. Einundachtzig Jahre war er auf der Welt gewesen. Fünfundvierzig Jahre war ich dabei. Man sollte doch glauben
 das wäre Zeit genug um alle Geschichten zu erzählen!
Also sagte ich so etwas wie:
„Du hast mir 'ne ganze Menge erzählt, seit dem du im Grab bist.“
Schweigen. Im Halbdunkel meines Schlafzimmers konnte ich sein Gesicht nicht gut sehen. Aber mir war so, als wäre der Körper nicht älter als ich.
Wahrscheinlich sieht er sich selber so - auf seine zeitlose Art, dachte ich.
„Da gibt es etwas das ich nicht einmal deiner Mutter gesagt habe“, unterbrach er mich in meinen Gedanken. „Etwas von großer Bedeutung.“
Ich schaute auf den Wecker auf dem Nachttisch. Zwei Uhr vorbei. In vier Stunden musste ich aufstehen.
„Mach bloß Nicole nicht wach,“sagte ich ihn ermahnend. „Wenn meine Frau mitkriegt das ich mit dir Rede ist hier der Teufel los. Einverstanden?“
Papa nickte wieder.
„Ich kann sie nicht wecken. Ich bin doch tot.“
Begreif' einer die Logik von Geistern. Ich schwang mich aus dem Bett, ging ins Wohnzimmer und schüttete mir einen Laphroaig ein.
Sicher ist sicher dachte ich. Dann setzte ich mich auf das Sofa während Papa unruhig auf und ab ging und sagte,
„Dann schieß` mal los.“

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Ralf Langer
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 57
Beiträge: 699
Wohnort: Gelsenkirchen


Beitrag09.12.2012 14:51

von Ralf Langer
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo miteinander,

seit längerem denke ich darüber nach, die vielen Texte die sich bei mir im Laufe der Jahre ergeben haben, in einen größeren Kontext zusammen zu fügen. Nach vielem hin und her glaube ich einen Weg gefunden zu haben an dessen Ende eine größere Erzählung  stehen könnte.

Hier also ein Stück vom Eröffnungsteil.

Meine Fragen: Gefällt euch der Sprachduktus, die Erzählart.
Es soll eine etwas unterkühlte, distanzierte Haltung des Icherzählers zu seinem eigenen Leben ausdrücken.

Ist der "phantastische" Teil ( Szene mit dem verstorbenen Vater) glaubwürdig. Schluckt der Leser diesen Haken?

Und, ist es "spannend", macht es Lust auf mehr?

Und natürlich sind auch alle anderen Kommentare willkommen.
Herzlichen dank im voraus
Ralf
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Nina
Geschlecht:weiblichDichterin


Beiträge: 4996
Wohnort: Berlin


Beitrag09.12.2012 15:01

von Nina
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Hallo Ralf,

ich hatte den Text gerade schon gelesen, sogar zwei mal. Aufgefallen ist mir natürlich, dass der Sohn dem Vater und sich selbst das Weinen verbietet - was mich persönlich befremdet, weil ich denke, dass Weinen nicht verboten sein oder werden sollte, - aber Figuren in Geschichten dürfen das tun, wenn der Autor das will.

Es gibt noch eine andere Stelle, wo ich denke: Hm. Hm heißt, dass eher nicht alle Geschichten eines Lebens in einem Leben erzählt werden (können), aber der Prota kann sich ja diese Frage stellen, das ist erlaubt. Wenn der Autor es so will. Muss ja nicht alles "voller Weisheit" sein, im Gegenteil sondern darf ja auch durchaus "Zündstoff" für weitere Gedanken und Diskussionen, also anregend sein.

Außerdem ist mir ein Satz aufgefallen, der m.E. so nicht geht. Und zwar dieser:

Zitat:
Also sagte ich so etwas wie:


Entweder sagte er oder er sagte nicht. Und das drückt er klar oder unklar aus, aber "so etwas wie" geht für mich nicht - außer wir sitzen in einem Café und Du erzählst mir diese Geschichte aus Deinem Leben. Aber hier in dieser Geschichte halte ich den Satz für ungeeignet.

Diese Passage, dass der tote Vater nachts auf dem Bett sitzt, - ja, die akzeptiere ich als Leserin.

Und noch mal ja, - ich würde weiter lesen wollen.

LG
Nina


_________________
Liebe tut der Seele gut.
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Hardy-Kern
Kopfloser

Alter: 74
Beiträge: 4841
Wohnort: Deutschland


Beitrag09.12.2012 17:56

von Hardy-Kern
Antworten mit Zitat

Ralf Langer hat Folgendes geschrieben:
Hallo miteinander,
seit längerem denke ich darüber nach, die vielen Texte die sich bei mir im Laufe der Jahre ergeben haben, in einen größeren Kontext zusammen zu fügen. Nach vielem hin und her glaube ich einen Weg gefunden zu haben an dessen Ende eine größere Erzählung  stehen könnte.
..........
Und, ist es "spannend", macht es Lust auf mehr?

Mir gefällt diese Art der Erzählung. Kommt nun darauf an, wie du es weiter gestalten willst. Laufende Bettkantengespräche finde ich ermüdend, du müsstest deinen Vater (Prota) in einer Art Biografie erscheinen lassen, mit der du dich eventuell auseinandersetzen könntest.
Oder, natürlich kannst du mit ihm über die gesamte, geplante Distanz der Erzählung im Zwiegespräch unterhalten. Das wäre mal was Neues, stelle ich mir aber schwierig vor.

Hardy
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Marie-Pascale
Geschlecht:weiblichWortedrechsler
M

Alter: 62
Beiträge: 50
Wohnort: Kreis Lörrach


M
Beitrag09.12.2012 20:51
Re: Mein Leben als Ich - Erzähler
von Marie-Pascale
Antworten mit Zitat

Ralf Langer hat Folgendes geschrieben:
Mein Leben als Ich-Erzähler

1 Prolog

Ich. Ich . Ich.
Der Unterkiefer macht drei kleine Sprünge und spuckt die Worte aus.
Eine Silbe nur. Ein Nichts von einem Wort.
Ein Laut zwischen Zischen und Hauchen. Ein Konsonatengefecht.
Mehr nicht. Drei Buchstaben. Und dann der Klang! - Schön ist anders.
„Du“ zum Beispiel, „Du“ ist reinste Poesie. Ein Versprechen : das vokalische,
das offene, am Ende betonte. Die Stimme hebt sich, schwingt sich auf zu
Höherem. „Du“ hat eine Zukunft.
Aber „ich“? Mit dem Digraphen schwindet alles.
Ein Wort, ein Schlangenbiss - ein letzter Atemzug.




2 Auf der Bettkante

In der Nacht saß Vater wieder auf meiner Bettkante. Wie so häufig seitdem er gestorben ist. Behutsam legte er seine rechte Hand
 auf meine Stirn und flüsterte. Die ersten Worte verstand ich nie. Da schlief ich noch.
„Du bist tot, Papa“, hörte ich mich sagen, sobald ich ganz wach geworden war. „Verdammt, ich habe deine Grabrede gehalten!“
Dann nickte er, und eine kleine Träne rollte seine Wange herab. Mir war dann auch zum heulen, aber ich riss mich zusammen,
dachte mir meinen Teil und antwortete: „Reiß dich zusammen, Papa“, „du hast dein Lebtag nicht geweint, und jetzt wo du nicht mehr bist,
 musst du nicht damit anfangen.“
„Hab ich dir schon von Früher erzählt, mein Sohn?“
Seine Stimme sonor, er hatte sich wieder gefasst.
Früher, ich grübelte. Früher. Einundachtzig Jahre war er auf der Welt gewesen. Fünfundvierzig Jahre war ich dabei. Man sollte doch glauben
 das wäre Zeit genug um alle Geschichten zu erzählen!
Also sagte ich so etwas wie:
„Du hast mir 'ne ganze Menge erzählt, seit dem du im Grab bist.“
Schweigen. Im Halbdunkel meines Schlafzimmers konnte ich sein Gesicht nicht gut sehen. Aber mir war so, als wäre der Körper nicht älter als ich.
Wahrscheinlich sieht er sich selber so - auf seine zeitlose Art, dachte ich.
„Da gibt es etwas das ich nicht einmal deiner Mutter gesagt habe“, unterbrach er mich in meinen Gedanken. „Etwas von großer Bedeutung.“
Ich schaute auf den Wecker auf dem Nachttisch. Zwei Uhr vorbei. In vier Stunden musste ich aufstehen.
„Mach bloß Nicole nicht wach,“sagte ich ihn ermahnend. „Wenn meine Frau mitkriegt das ich mit dir Rede ist hier der Teufel los. Einverstanden?“
Papa nickte wieder.
„Ich kann sie nicht wecken. Ich bin doch tot.“
Begreif' einer die Logik von Geistern. Ich schwang mich aus dem Bett, ging ins Wohnzimmer und schüttete mir einen Laphroaig ein.
Sicher ist sicher dachte ich. Dann setzte ich mich auf das Sofa während Papa unruhig auf und ab ging und sagte,
„Dann schieß` mal los.“


Hallo Ralf,

ja, spannend ist es, und ich war enttäuscht, dass der Text gerade an dieser Stelle nicht weiterging!
Die unterkühlte Haltung des Ich-Erzählers ist natürlich gut zu erkennen. Allerdings ist mein Eindruck der, dass er nicht wirklich distanziert ist (sonst hätte er sich auf das Gespräch wohl kaum so eingelassen, wäre zumindest nicht aufgestanden), sondern dass er sich nur so gibt und ihm das Ganze viel näher geht, als er es vor einem Zuhörer zugeben will.

Mit dem Digraphen schwindet alles.
Diesen Satz verstehe ich an dieser Stelle, ehrlich gesagt, nicht - er folgt ja auf das Ich und nicht auf das Du.

ein paar (meiner Meinung nach) Rechtschreibfehler:
zum Heulen (Heulen groß geschrieben)
seitdem du im Grab bist (seitdem zusammen geschrieben)
etwas, das ich nicht einmal deiner Mutter (Komma)
Frau mitkriegt, das ich mit dir rede, ist (Kommas, rede klein geschrieben)
Sicher ist sicher, dachte ich (Komma)

So, jetzt habe ich das erste Mal, seit ich hier bin, zitiert, aber wohl nicht richtig.  Rolling Eyes

Bis dann, Marie-Pascale
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Endgegner
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 36
Beiträge: 36



Beitrag09.12.2012 21:00

von Endgegner
Antworten mit Zitat

Hallo Ralf!

Mit dem Prolog kann ich nichts anfangen, aber der zweite Teil gefällt mir recht gut. Die ersten beiden Sätze haben mich neugierig gemacht. Ein Toter auf der Bettkante? Interessant! Findet der Kontakt wirklich statt oder handelt es sich bloß um einen Traum oder eine Halluzination während einer Schlafparalyse? Diese Fragen habe ich mir gestellt und weitergelesen. Nicole darf von dem Gespräch also nichts mitbekommen. Warum nur? Ich weiß nicht, in welche Richtung deine Geschichte weitergehen wird. Je nach Genre hätte ich auf jeden Fall Lust auf mehr. Was für eine Botschaft möchte der Geist wohl überbringen? Mein Interesse ist geweckt.

Ein Verständnisproblem hatte ich jedoch bei dem Wort Laphroaig. Mit Whisky kenne ich mich nicht aus. Muss es denn so genau sein?

Der Text enthält noch einige Fehler in der Rechtschreibung, Grammatik und Zeichensetzung. Beispielsweise hier:
Zitat:
Wenn meine Frau mitkriegt das ich mit dir Rede ist hier der Teufel los.

Wenn meine Frau mitkriegt, dass ich mit dir rede, ist hier der Teufel los.

Beim Imperativ wird übrigens kein Apostroph gesetzt. Der letzte Satz müsste deswegen so lauten: Dann schieß mal los.

Die meisten Fehler dürften sich mit einem Rechtschreibprogramm schnell aufspüren lassen, z.B. mit der Online-Textprüfung von Duden.

Und der Prolog, na ja. Prologe finde ich nur in wenigen Fällen wirklich sinnvoll. Aus meiner Sicht enthält dein Prolog nichts, was für den Einstieg in die Geschichte nützlich oder notwendig wäre. Mir hat er eher im Weg gestanden.
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Ralf Langer
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 57
Beiträge: 699
Wohnort: Gelsenkirchen


Beitrag09.12.2012 22:41

von Ralf Langer
pdf-Datei Antworten mit Zitat

hallo miteinander,
herzlichen dank für das feedback:

dies ist ja die werkstatt und der text benötigt noch viel arbeit.

es wird keine ausufernden bettkantengespräche geben.
der tote vater wird dem protagonisten die umstände erklären, die zu seiner  geburt geführt haben.
zu lebzeiten hatte der vater nie die traute das zu erzählen.

es ist ja schon seltsam genug, das ein mensch - und ausgerechnet dieser eine geboren wird (biologischgesehen, spermatologisch und eizelle betreffend Shocked

aber was ist, wenn der vater fliehen wollte, jahre vor der eigenen geburt,
was wäre wenn er nur geblieben wäre aus feigheit und einem zu spät eintreffenden zug.

was wäre, wenn ...

wie entwickelt sich das "ICH", wenn an entscheidenden stationen des lebens nur kleinigkeiten anders verlaufen wären.

es soll ein text über möglichkeiten werden, möglichkeiten die ein leben
verändern könnten, wenn sie denn eingetreten wären.

na ja, ich werde weiter daran arbeiten und die geschichte soll dann für sich selber sprechen.

den prolog halte ich - im jetzigen  moment - für sehr wichtig, auch wenn es noch nicht so scheint.

die folgenden seiten werden drei engel erscheinen, die über einen zeitraum von fast zwanzig jahren darüber wachen, das der icherzähler überhaupt erst das licht der welt erblickt.

alle von euch angesprochenen details werde ich in meinen überlegungen
einschließen.

herzlichen dank nochmals dafür
ralf
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crim
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Beitrag11.12.2012 12:47

von crim
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Hi Ralf,

Ich mag gerade den Prolog, bis auf den letzten Satz, der ist mir etwas "too much". Könnte man das entdramatisieren?

Ich mag ihn, weil es zum einen etwas über die Gefühlslage des Ich-Erzählers preisgibt, ohne es genau zu benennen und vor allem, weil es mich fragen lässt. Wer ist dieses "Du". Gut gemacht, finde ich das, als Aufhänger.

In 2 sind ein paar Unebenheiten, die schon benannt worden sind. Mich ganz persönlich stört die kleine Träne, die seine Wange herabrollt. Es könnte sein, dass mich daran nur das Adjektiv stört, es könnte aber auch sein, dass mir diese Gefühlsäußerung insgesamt zu früh kommt, bevor ich auch nur irgendetwas über den Vater weiß, außer dass er tot ist und scheinbar ein sehr behutsamer Geist. Diese Träne verfehlt also auf mich ihre Wirkung, ich bin da noch nicht nah genug am Vater, oder Erzähler, um Mitempfinden zu können. Ein wenig Vorlauf, ein klein wenig Kennenlernen der Figuren vor allzu starken Gefühlsäußerungen könnte diesen Eindruck bei mir vermeiden.

Ansonsten, ich würde gern weiterlesen ...

Zitat:
es soll ein text über möglichkeiten werden, möglichkeiten die ein leben
verändern könnten, wenn sie denn eingetreten wären.


... vor allem mit diesem Vorwissen.

LG Crim
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Venia
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V


Beiträge: 21
Wohnort: hier


V
Beitrag15.12.2012 02:44
Re: Mein Leben als Ich - Erzähler
von Venia
Antworten mit Zitat

Ralf Langer hat Folgendes geschrieben:
Mein Leben als Ich-Erzähler

1 Prolog

Ich. Ich . Ich.
Der Unterkiefer macht drei kleine Sprünge und spuckt die Worte aus.
Eine Silbe nur. Ein Nichts von einem Wort.
Ein Laut zwischen Zischen und Hauchen. Ein Konsonatengefecht.
Mehr nicht. Drei Buchstaben. Und dann der Klang! - Schön ist anders.
„Du“ zum Beispiel, „Du“ ist reinste Poesie. Ein Versprechen : das vokalische,
das offene, am Ende betonte. Die Stimme hebt sich, schwingt sich auf zu
Höherem. „Du“ hat eine Zukunft.
Aber „ich“? Mit dem Digraphen schwindet alles.
Ein Wort, ein Schlangenbiss - ein letzter Atemzug.




2 Auf der Bettkante

In der Nacht saß Vater wieder auf meiner Bettkante. Wie so häufig seitdem er gestorben ist. Behutsam legte er seine rechte Hand
 auf meine Stirn und flüsterte. Die ersten Worte verstand ich nie. Da schlief ich noch.
„Du bist tot, Papa“, hörte ich mich sagen, sobald ich ganz wach geworden war. „Verdammt, ich habe deine Grabrede gehalten!“
Dann nickte er, und eine kleine Träne rollte seine Wange herab. Mir war dann auch zum heulen, aber ich riss mich zusammen,
dachte mir meinen Teil und antwortete: „Reiß dich zusammen, Papa“, „du hast dein Lebtag nicht geweint, und jetzt wo du nicht mehr bist,
 musst du nicht damit anfangen.“
„Hab ich dir schon von Früher erzählt, mein Sohn?“
Seine Stimme sonor, er hatte sich wieder gefasst.
Früher, ich grübelte. Früher. Einundachtzig Jahre war er auf der Welt gewesen. Fünfundvierzig Jahre war ich dabei. Man sollte doch glauben
 das wäre Zeit genug um alle Geschichten zu erzählen!
Also sagte ich so etwas wie:
„Du hast mir 'ne ganze Menge erzählt, seit dem du im Grab bist.“
Schweigen. Im Halbdunkel meines Schlafzimmers konnte ich sein Gesicht nicht gut sehen. Aber mir war so, als wäre der Körper nicht älter als ich.
Wahrscheinlich sieht er sich selber so - auf seine zeitlose Art, dachte ich.
„Da gibt es etwas das ich nicht einmal deiner Mutter gesagt habe“, unterbrach er mich in meinen Gedanken. „Etwas von großer Bedeutung.“
Ich schaute auf den Wecker auf dem Nachttisch. Zwei Uhr vorbei. In vier Stunden musste ich aufstehen.
„Mach bloß Nicole nicht wach,“sagte ich ihn ermahnend. „Wenn meine Frau mitkriegt das ich mit dir Rede ist hier der Teufel los. Einverstanden?“
Papa nickte wieder.
„Ich kann sie nicht wecken. Ich bin doch tot.“
Begreif' einer die Logik von Geistern. Ich schwang mich aus dem Bett, ging ins Wohnzimmer und schüttete mir einen Laphroaig ein.
Sicher ist sicher dachte ich. Dann setzte ich mich auf das Sofa während Papa unruhig auf und ab ging und sagte,
„Dann schieß` mal los.“


Den Prolog find ich wirklich sehr gut gelungen. Wie bereits schon erwähnt, ist es schade, dass er einfach danach aufhört. Ich würde es schöner finden, wenn hier noch mehr über das "ich", z.B. als Bestandteil des nICHts o.ä. stehen würde - ebenfalls wäre es klasse, wenn du noch andere Pronomen einfügst. Er, sie, es stehen ja auch noch zur Vefügung, und dann erst noch wir, ihr, sie... das arme Ich, als einziges mit einem "CH" in der Reihe.

"In der Nacht saß Vater wieder auf meiner Bettkante. Wie so häufig seitdem er gestorben ist. Behutsam legte er seine rechte Hand
 auf meine Stirn und flüsterte."

Da musste ich erstmal dreimal drüber lesen. Also wie jetzt? Der Vater ist tot und sitzt doch auf der Bettkante, äh... aber nur Lebendige können auf der Bettkante sitzen... hä???? So zumindest erging es mir. Ich dachte, dass ich wohl in den ersten paar Wörter etwas überlesen hab. Natürlich kommt danach die Erklärung (das der Vater ein Geist ist), aber die kommt eben erst DANACH und lässt den Leser erstmal in kompletter Verwirrung zurück. Schön wäre es, wenn du den Satz "Wie so häufig seitdem er gestorebn ist." einfach rausstreichst. Du hast ja, dann in den nächsten Sätzen stehen, dass der Vater gestorben ist.

Liebe Grüße,
Venia
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Pütchen
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Beitrag15.12.2012 06:26

von Pütchen
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Hallo Ralf,

mir gefällt der Einstieg - abgesehen von ein paar kleinen Fehlerchen, die schon aufgezeigt wurden - auch ganz gut und ich finde, dass er neugierig macht.

Mich persönlich stört auch weder das Weinen, noch, dass ein Toter am Bett sitzt, denn dies passt ganz gut zu diesem Wach-Schlaf-Zustand in meinen Augen.

Es wäre auf jeden Fall etwas, das ich jetzt gerne weiterlesen würde smile

Liebe Grüße, Pütchen


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(Isaac Newton, 1642-1726)

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Aranka
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Beitrag15.12.2012 13:52

von Aranka
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Hallo Ralph,

ganz kurz heute, es ist schon fast alles gesagt. Prolog finde ich klasse und bisher auch notwendig. Super geschrieben.

Bettkantengeschichte ist gut geschrieben, habe sie bis zum letzten Satz mit gespannter Haltung gelesen. Finde die Haltung des Ich-Erzählers überzeugend gezeigt, auch seine Sprache passt: ich würde sagen: eine ausbalancierte Distanz zur eigenen Lebensgeschichte, und eine ebenso gut ausbalancierte Nähe zum Vater. Hier sichtbar das Bemühen um Distanz zu übergroßen Gefühlen.

Es gibt im ganzen Text nur einen Satz, der stilistisch herausfällt. Hier ist er:

Zitat:
Behutsam legte er seine rechte Hand auf meine Stirn und flüsterte.


Ich hab mal alles rot gemacht, was sich hier so ballt in dem kurzen Satz.
Ich würde ihn ein wenig umbauen und dieses "flüstern" fühlt sich für mich hier falsch an. Zu geheimnisvoll.  Ist es nicht eher ein ganz normales Sprechen. Der nächste Satz ist ja dann auch: Die ersten Worte verstand ich nie.

Und dann stört mich das "kleine" vor der Träne. Ansonsten finde ich es sehr sensibel und glaubhaft erzählt, besonders diese Stelle. Auch die Reaktion des Ich-Erzählers finde ich sehr nachvollziehbar und der Ton ist wieder schön getroffen:"und jetzt wo du nicht mehr bist, musst du nicht damit anfangen."

Ich würde mit Sicherheit weiterlesen. Gruß Aranka


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holg
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Beitrag15.12.2012 14:28

von holg
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Hallo, Ralf,

ich mag den Prolog nicht. Ist mir zuviel Geschwurbel. Aber Du schreibst, dass du später nochmal darauf zurück kommen wirst. Na dann...

Die Geschichte gefällt mir sehr.
Die kurze Einführung
"In der Nacht saß Vater wieder auf meiner Bettkante. Wie so häufig seitdem er gestorben ist."
sagt, erklärt alles: Das kann nur ein Geist sein, oder das Hirngespinst des LI. Was von beidem würde sich nur in der Interaktion mit anderen Menschen zeigen, aber
"Wenn meine Frau mitkriegt das ich mit dir Rede ist hier der Teufel los."
wir dürfen weiter positiv spekulieren.
Der lakonische Erzählstil ist wohltuend unätherisch, eher bei Kafka als bei Meyer angesiedelt, geht nüchtern mit dem Unnormalen um.
Der schnodderige Ton des Sohnes dem Vater gegenüber, der sich sein ganzes Leben lang (gerade so?) zusammen gerissen hat, den er jetzt im Tod nicht weinen sehen will, von dem er sich (durch die Grabrede?) emanzipiert hat. Nachvollziehbar, flüssig, Lust auf mehr machend.

Nur den Laphroaig würde ich eingießen, nicht -schütten, aber das kann regional unterschiedlich sein.

schreib weiter.

holg
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Ralf Langer
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Beitrag15.12.2012 16:16

von Ralf Langer
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Hallo miteinander,
erst einmal herzlichen dank für das feedback.

bin gerade beruflich im weihnachtschaos und kann daher weder auf die einzelnen antworten eingehen noch am text selbst weiterschreiben.

soviel in aller kürze

aranka, den von dir bemerkten satz werde ich ändern.

das intro, wie gesagt erachte ich für sehr wichtig. es kann sein, das ich ihn im laufe der weiterentwicklung des textes ein wenig ändere.

im moment ist er aber so etwas wie die risszeichnung, der bauplan meiner
geschichte.
er ist im übrigen eine remineszenz an nabokov's roman lolita

ralf
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Zinna
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Beitrag15.12.2012 20:02

von Zinna
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Hallo Ralf,

auch von mir ein paar Worte zu deinem Geschichteneinstieg. Was den Text betrifft, ist eigentlich alles schon gesagt, ich bin lediglich über den Whisky gestolpert, keine gängige Sorte. Wink Aber ich bin auch kein wirklicher Whiskykenner.

Ich bin eigentlich kein Freund von Geschichten, in denen Geister eine wichtige Rolle spielen. Aber dieser Einstieg hier macht mich neugierig und ich würde die Geschichte wirklich gern weiter lesen. (Wenn sie dann nach dem Tannentrubel irgendwann nieder geschrieben sein wird.) Also, du siehst, das Interesse ist vorhanden.
Dein Ausschnitt liest sich bis auf einige KLeinigkeiten sehr flüssig und kein bisschen langweilig.

Lieber Gruß
Zinna


_________________
Wenn alle Stricke reißen, bleibt der Galgen eben leer...
(c) Zinna
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Gast







Beitrag16.12.2012 12:29
Re: Mein Leben als Ich - Erzähler
von Gast
Antworten mit Zitat

Ralf Langer hat Folgendes geschrieben:

2 Auf der Bettkante
In der Nacht saß Vater wieder auf meiner Bettkante. Wie so häufig seitdem er gestorben ist. Behutsam legte er seine rechte Hand
 auf meine Stirn und flüsterte. Die ersten Worte verstand ich nie. Da schlief ich noch.


Die ersten beiden Sätze auf der Bettkante sind überragend. Da hättest Du mich am Kragen gepackt und ich würde weiterlesen. Kaum vorstellbar, dass Du es danach noch fertigbringst, mich zu verlieren. Dafür schreibst Du zu flüssig. Abgesehen davon denke ich eine Bewusstseinsebene tiefer über meinen Vater nach, und welche Geschichten er mir nicht erzählt haben mag, die ich ich alle gerne wüsste.

Ralf Langer hat Folgendes geschrieben:
1 Prolog

Ich. Ich . Ich.
Der Unterkiefer macht drei kleine Sprünge und spuckt die Worte aus.
Eine Silbe nur. Ein Nichts von einem Wort.
Ein Laut zwischen Zischen und Hauchen. Ein Konsonatengefecht.
Mehr nicht. Drei Buchstaben. Und dann der Klang! - Schön ist anders.
„Du“ zum Beispiel, „Du“ ist reinste Poesie. Ein Versprechen : das vokalische,
das offene, am Ende betonte. Die Stimme hebt sich, schwingt sich auf zu
Höherem. „Du“ hat eine Zukunft.
Aber „ich“? Mit dem Digraphen schwindet alles.
Ein Wort, ein Schlangenbiss - ein letzter Atemzug.


Allerdings weiß ich nicht, ob ich es bis auf die Bettkante geschafft hätte. Der Prolog ist sehr nett, verspricht mir aber nichts. Ich würde die folgende Bauchnabelschau eines Wortvirtuosen erwarten. Könnte sein, dass ich darauf gerade keine Lust habe.

Insofern wäre meine Empfehlung: Klemm Dir den Prolog und bau ihn später ein. Mach Dir den überragenden, spannenden, berührenden Einstieg auf der Bettkante nicht selbst kaputt.

LG LeiLa
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Ralf Langer
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Beitrag26.03.2013 15:57

von Ralf Langer
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo leute,
ich habe einen weiteren teil der geschichte fertig.
Er gehört hier nicht chronolgisch hin.
aber das ist ja die werkstatt.

habe ihn ersteinmal wie eine"eigene kurzgeschichte" geschrieben
aber der prot ist derselbe.

hier der erste teil.
bin über anregungen dankbar

Mein Leben als Ich - Erzähler

1. Der Preis
 
Der Herbst des Jahres neunundachtzig kam schnaufend.
Er näherte sich, wie eine alte Frau, die mühsam ihre letzten Einkäufe in den dritten Stock trägt.
Aber es war nicht allein das Wetter:
Veränderung lag nicht nur in der Luft. Sie war sichtbar geworden. Nicht hier. Nicht in Gelsenkirchen. Aber der ganze Osten war auf den Beinen.
Menschenmassen in Leipzig, in Dresden. Bald waren es Hunderttausende die unterwegs waren, mit Kerzen in den Händen, mit Hoffnung in den Köpfen.
Hoffnung, die hatte ich auch. Aber nicht sehr. Meist war ich ängstlich. Während alles in Bewegung war, war ich es nicht.: Ich war starr.

Jeden Tag ging ich die zwei Stockwerke von meiner Wohnung hinab, und schaute in den Briefkasten. Alles war darin. Rechnungen vor allem.
Ich aber wartete auf den Brief. Schmucklos würde er sein, in umweltbewusstem Grau. Rechts oben wäre ein kleiner verräterischer Stempel.
Kulturamt der Stadt Gelsenkirchen wäre dort zu lesen. Wenn alles so lief, wie ich es mir erhoffte, wäre es meine Eintrittskarte in eine andere Welt.
Sehr geehrter Herr Atan, hiermit freuen wir uns Ihnen mitzuteilen, dass der diesjährige Kulturförderpreis der Stadt am neunten November 1989, Ihnen übergeben wird.
So, oder so ähnlich, würde es dort stehen. Oder auch nicht. Die Varianten hatte ich schon Zuhause. Jetzt war ich das dritte Mal nominiert worden.
Das letzte Mal! So waren die Statuten. Dann wäre ich dreißig.
Und ab dreißig musst du es geschafft haben. Danach ist man alt, zumindest zu alt für einen Förderpreis. Und wieder rann mir der Schweiß von der Stirn, als ich den Briefkasten öffnete. Nichts. Nur Werbung. Ein Knöllchen dazu. Erst hatte ich Angst. Diese verräterische graue Farbe des Umschlages, aber leider nur versehen mit dem Stempel des Ordnungsamtes. Meine Hände wurden wieder ruhig. Ich spürte Erleichterung. Lachte wie ein Idiot.
Oswald hatte gesagt, dieses Mal stünden meine Chancen gut.
„Immerhin habe ich dich nominiert!“
Seine rotweingeölte Stimme klang mir noch im Ohr.
Oswald! Der war jemand. Seine Stimme hatte Gewicht. Der einzige zu Fleisch gewordene Künstler Gelsenkirchens:
Gelernter Schriftsetzer. Schüler von Beuys, wie geflüstert wurde. Dann Karriere an Hochschulen. Erst Dozent für
Gestaltung in Ulm, dann Professor an der Akademie in Kiel. Und Ausstellungen. Weltweit. Eine sogar, in den Siebziegern
Jahren, in New York im Museum of Modern Art. Er soll Warhol die Hände geschüttelt haben! Eine große Karriere! Möglicherweise hatte er nur einen
einzigen Fehler in seinem Künstlerleben begangen: Er war nach Gelsenkirchen zurückgekehrt.

Glück für mich, dachte ich, als ich langsam wieder die Treppen hinauf in meine Wohnung lief. Das Telefon klingelte. Ludger. Wer sonst.
„Und?“, fragte er.
„Wieder nichts!“
Pause.
„Scheiß drauf. Der Oswald macht heute ein Sit-in. Hat mir gesagt, dass ich dich mitbringen soll!“
„Ich weiß nicht recht.“
„Hör mal gut zu Hölderlin. Das ist ein Pflichttermin!“
Ich holte tief Luft.
„Ludger, du weißt wie sehr ich es hasse, wenn du mich Hölderlin nennst.“
„Stell dich nicht so an. Ihr habt viel gemeinsam. Also bis nachher.“
Ich hatte den Telefonhörer weggeworfen.
Hölderlin! Wenn ich bis jetzt etwas mit ihm gemein hatte, dann nur das ihn so gut wie niemand zu seinen Lebzeiten wahrgenommen hatte.
In schriftstellerischen Kreisen hatte man ihn bloß für einen Nachahmer Schillers gehalten. Alles Idioten! Aber ich war kein Hölderlin.
Ich war auch nicht graecophil. Mich trieben profanere Gedanken.
Dabei sein ist alles. Gebt mir den Preis. Ja gebt ihn mir, dann hab ich Ruhe!
Ich ging duschen, seifte mich so richtig ab, schrubbte die Haut bis sie rot wurde, fing sogar an laut zu singen, bis ich endlich mit mir im Reinem
aus dem Badezimmer lief, und mich nackt vor den großen Ankleidespiegel im Flur stellte. Mein Spiegelbild wusste zu gefallen. Ich war der perfekte
Dichter. Gut aussehend, sportlich, beinahe muskulös, eine rasierte Glatze, die die dunklen Augenbrauen und die etwas wölfischen Züge im Gesicht
angenehm unterstrichen.
Ich war perfekt.
Nur das genaue Gegenteil von mir wäre auch perfekt. Ein dichtender Krüppel. Hatte ich schon drüber nachgedacht, aber verworfen. Wäre ja eine Schande.
Ich schaute auf meinen Schwanz.
„Du bist auch perfekt. Wart`s ab, wenn ich diesen Preis habe, hast du auch wieder Arbeit.“

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Ralf Langer
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Beitrag27.03.2013 18:41

von Ralf Langer
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2

Oswald hatte wirklich Geschmack.
Es waren etwa zwei Dutzend Leute die er geladen hatte. Künstler vor allem. Aber auch Kunstinteressierte. Leute mit Geld und auch ein paar mit Stil.
Es war ein munteres Aufeinandertreffen zweier Welten, die nur eines gemeinsam hatten:
Jeder hatte etwas, das der andere nicht hatte. So gesehen, war ich der einzig wirklich fehlplazierte. Ich hatte Nichts.
Oswald umarmte mich.
„Schön, dass du kommen konntest.“
Er drückte mir rechts und links einen seiner Rotweinküsse auf die Wange.
„Hört mal Leute“, rief er, „das ist Levi. Levi ist Dichter.“
Er nahm mich fest in den Arm.
„An ihm werden wir alle noch viel Freude haben! Er wird uns die Leviten lesen.“
Der Witz gefiel ihm. Sollte er. Ich streckte mein Rückgrat durch. Mein Blick war auf Bulkow gefallen.
Dr. phil. Volker Bulkow. Der Kulturamtsleiter war also auch hier.
Gib mir den Preis, du Schuft, hörst du.
Beinahe erschrak ich. Aber ich hatte nicht gesprochen. Nur gedacht. Ich glättete die Ärmel meiner Anzugjacke, atmete tief durch, und streckte Bulkow meine Hand entgegen.
„Herr Bulkow“, säuselte ich, “schön das wir uns kennen lernen.“
Dann ein paar Höflichkeiten. Ich scannte sein Gesicht, suchte in seinen Zügen, auch in der Art wie er mit mir sprach, nach Hinweisen. Keine Chance.
Schnell wurde er mir überdrüssig. Noch ein paar schmierige Worte zur komplexen Arbeit im Kulturamt und ich war verschwunden. Einfach in der Menge untertauchen. Smalltalk bis die Fetzen fliegen. Das konnte ich.
Ludger, mein einziger Freund hier, hatte mir ein Glas Whiskey in die Hand gedrückt. Ihn mochten alle.
Er hatte aus beiden Welten etwas. Geld von seinen Eltern, und das Talent zu unglaublich skurrilen Kurzfilmen. Sein eigentliches Steckenpferd aber waren Scheidungen.
Manchmal packte er sein 16mm Arriflex ein, fuhr zum Rathaus, und filmte heimlich frisch getrennte Ehepaare.
„Trauungen kann jeder“, hatte er mir mal gesagt. „Aber, das wahre Geheimnis liegt in den Gesichtern von geschiedenen Leuten.“
Wie zum Beispiel in jenem von der Frau, mit der ich mich nun geraume Zeit unterhielt. Da war ein Trennungsstrich als Lidschatten
getarnt unter ihren Brauen. Ich mag Frauen die etwas verloren haben, an denen ein Makel ist, der nichts mit Schönheit zu tun hat.
Denn schön war sie.
Möglicherweise Anfang vierzig. Sinnlicher Mund. Gepflegte Fingernägel. Voller Busen.
„Sie sind also Levi, der Dichter!“, sagte sie, als sich unsere Blicke zufällig berührt hatten.
Ich nickte.
„Sind sie Jude.“
Ich lächelte. Zuckte mit den Achseln.
„Nobody is perfect“, entgegnete ich. „ Mein Evangelium ist die Lyrik.“
„Und das macht die Seele heil?“
„Verzeihen sie,“ ignorierte ich ihre Frage, “ich habe ihren Namen nicht verstanden. Wie lautete er noch gleich?“
„Katharina.“
„Katharina. Das ist bemerkenswert. Sie kennen die Bedeutung ihres Namens?“
Sie schüttelte mit dem Kopf.
„Nun“, sagte ich, „es gibt Menschen, die können aus Händen lesen. Ich kann aus Namen lesen.“
„Seien sie vorsichtig Levi. Frauen sind komplizierte Wesen. Sie verbringen stundenlang vor dem Spiegel um ein Geheimnis zu bewahren.
Also überschätzen sie nicht meine Gutmütigkeit.“
„Ihr Name kommt aus dem altgriechischen. Katharsis. Die Reinigung. In den griechischen Tragödien ist sie der Höhepunkt in der Dramaturgie. Die Katharsis führt die Helden zusammen.
Setzt sie einander aus und führt, wie so oft, durch den Tod, die Einzelteile zu etwas Vollkommenen zusammen. Der Chor sinkt. Applaus. Das Stück ist aus.“
„Also bin ich die Reine?“
„Oder die zu Reinigende. Das Altgriechische ist hier flexibel.“
„Wirklich interessant.“
„Nicht zu vergessen. Die Glaubensgemeinschaft der Katharer. In der Zeit, die wir das dunkle Mittelalter nennen, versammelten sich unter diesem Namen viele von der  Mutter Kirche enttäuschten. Sie predigten den Dualismus. Die Unvereinbarkeit von Fleisch und Seele. Nannten sich selbst boni homini, die guten Menschen.“
War Katharina noch bei mir? Wurde es ihr langweilig?
„Nun ja, genug geredet. Nur eins noch. Sie endeten alle auf dem Scheiterhaufen. Als Ketzer. Ketzer , Katharer, Katharina. Alles ein und dasselbe Wort“
„Und Levi, was denken sie. Was von alle dem bin ich?“
Ich lachte.
„Mein Gott, Katharina. Sie sind eine Frau. Sie sind etwas von Allem!“
Ich weiß nicht wie. Aber mittlerweile standen wir auf der Terrasse. Es hatte angefangen zu regnen. Es war kalt und ich hatte meinen Arm um Katharinas Schulter gelegt.
Einen Moment lang schien es ihr zu gefallen. Aber etwas in ihr wurde plötzlich ernst.
„Und was machen sie eigentlich beruflich?“
Da war sie dann doch. Diese Frage:
Ihre Sympathiewerte sanken in den Keller.
Was machen sie beruflich?
Hat jemand schon einmal einen Schornsteinfeger gefragt, was er beruflich mache? Einen Zahnarzt? Oder einen Bestatter? Nein. Ich hätte vor Wut kotzen können. Ich bin Dichter,  schrie eine Stimme in mir. Also dichte ich. Aus Berufung. Wenn sie wissen wollte, womit ich mein Geld verdiene, warum fragt sie es nicht direkt. Dazu diese unterschwellige Unterstellung,
man könne mit Gedichten kein Geld verdienen. Und natürlich mein Wissen und ihr Wissen, das dem so ist. Eine völlig überflüssige Frage also.
Jetzt half nur noch mein Freund Johnnie Walker. Ich tat einen tiefen Zug.

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Ralf Langer
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Beitrag29.03.2013 14:39

von Ralf Langer
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Es dauerte nicht mehr lang, da hatte der Whiskey sein Ziel erreicht. Ein Schalter, den ich nüchtern in meinem Kopf nicht erreichen konnte, legte sich wie von Geisterhand um.
Die Welt wurde lustig. Die Menschen um mich herum waren alle nett. Selbst ich vergaß meine Ängste. Ludger war wieder an meiner Seite.
„Der Oswald gibt ne Runde Pot aus. In seinem Schamanenhäuschen im Garten. Wie sieht’s aus? Lust auf bunte Bilder im Kopf. Der Stoff vom Oswald ist Weltklasse.“
Ich stiefelte Ludger hinterher.
„Hör mal“, fragte ich ihn, „Wer ist eigentlich die Lady mit der ich mich unterhalten habe?“
„Welche Lady?“
„Gutaussehende Frau. Um die vierzig. Hört auf den Namen Katharina. Ich glaube sie ist geschieden.“
Ludger lachte.
„Ich liebe geschiedene Leute.“
Er hatte sich auf der Terrasse umgedreht, wankte dabei ein wenig, und stierte in das Atelier hinein.
„Ich sehe niemanden auf den deine Beschreibung passt. Ach, Scheiß drauf, lass uns mächtig eine dampfen und ein bisschen mit Oswald musizieren.“
„Vielleicht ist sie auf der Toilette.“
Ludger rollte mit den Augen und legte einen Arm auf meine Schulter.
„Hat der feine Herr Dichter wohl eine Muse gefunden, was?“
„Leck mich. Los gehen wir los und tauschen diese Realität gegen eine Andere ein.“

Im Schamanenhäuschen saßen sechs Leute. Oswald hatte eine Pfeife gestopft und lies sie herum gehen. Ludger und ich zwängten uns dazwischen, warteten bis die Pfeife
wieder bei uns angekommen war und nahmen tiefe Züge. Es dauerte nur einen winzigen Moment, dann wurde meine Zunge trocken und mein Rückenmark fühlte sich an,
als hätte es einen sanften Stromschlag bekommen.
„Und jetzt machen wir Musik“, rief Oswald.
Er stand auf, torkelte zu einem kleinen Schrank, kramte einen Moment lang, drehte sich dann wieder um, und gab jedem ein afrikanisches Holzinstrument. Ich bekam eine
Kokosnuss am Stiel, gefüllt mit Reiskörnern.
„Ich werde heute singen.“
Oswald war aufgestanden, stellte sich in unsere Mitte, die Pfeife mit Pot, wie ein Matrose lose im Mundwinkel, und fing an zu summen. Dann formten seine Lippe Klänge,
die etwas von Babysprache hatten. Von bekifften Babys. Ich begann dazu zu rasseln. Ludger quälte eine Flöte. Was die anderen im Einzelnen für Musikinstrumente
malträtierten ist in dem Lärm, der nun entstand, untergegangen. Es war schrecklich. Irgendwann begann Oswald wie ein Derwisch an zu tanzen. Wir alle grölten mittlerweile
in dieser bekifften Babysprache. Ich glaube in diesem Moment waren wir alle glücklich. Glücklich und unschuldig. Unschuldig, wie es nur Kinder, Tiere oder Betrunkene sein können.

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Ralf Langer
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Beitrag30.03.2013 19:15

von Ralf Langer
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hallo,
so weit mein weiterer teil der geschichte.
demnächst gibst ein einblick in die arbeitswelt
von levi...

wenn jemand etwas zu sagen hätte, täte es ich freuen

ralf
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eqvis
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Beiträge: 62
Wohnort: Tübingen


Beitrag30.03.2013 21:42

von eqvis
Antworten mit Zitat

Hallo Ralph,

als aller erstes: Ich mag Deine Art zu Schreiben und Deine Geschichten. Auch der Prolog und den Teil mit dem Geist fand ich spannend. Ich war sogar etwas enttäuscht, dass es dann nicht weiter ging... Auch vorgestern, da wollte ich doch wissen was jetzt mit Levi ist... Smile

So, nun ein paar Anmerkungen mit denen ich Schwierigkeiten hatte (für mich nicht so ganz nachvollziehbar):

Zitat:

Dabei sein ist alles. Gebt mir den Preis. Ja gebt ihn mir, dann hab ich Ruhe!

Da habe ich gestockt, weil der erste Satz das Gegenteil des Restes ist. Vielleicht hätte ein "bah" oder "Blödsinn" oder ein anderen Übergang geholfen.

Zitat:
Ich ging duschen, seifte mich so richtig ab

Die Kombination Ab-Seifen kenne ich so nicht, kann aber an mir liegen...
Dann geht es weiter mit:
Zitat:
schrubbte die Haut bis sie rot wurde, fing sogar an laut zu singen,

Hier passt mir das "sogar" nicht, weil das Singen nichts mit dem davor zu tun hat, ich hätte eine Steigerung erwartet und Singen finde ich ist auf keinem Fall eine Steigerung von sich-obsessiv-waschen.

Zitat:
Ich war perfekt. Nur das genaue Gegenteil von mir wäre auch perfekt. Ein dichtender Krüppel. Hatte ich schon drüber nachgedacht, aber verworfen. Wäre ja eine Schande.

Das verstehe ich nicht: Erstens entspricht der Typ nicht meinem Vorurteil von "der perfekte Dichter" (und das Vorurteil teilen wahrscheinlich mehr Menschen). Wobei ich damit noch leben kann (ich denke an Marketing usw. und dann passt es wieder). Aber ich verstehe nicht warum das Gegenteil auch perfekt wäre und warum "es" eine Schande wäre. Was auch immer "es" bedeutet (sich zum Krüppel zu machen?).

Zitat:
Jetzt half nur noch mein Freund Johnnie Walker. Ich tat einen tiefen Zug.
----
Es dauerte nicht mehr lang, da hatte der Whiskey sein Ziel erreicht.

Da verwirrt mich der Übergang: was ist jetzt mit Katharina? Hat sie eine Antwort bekommen oder nicht? Ist sie gegangen oder er?

Und dann wäre da noch ein paar Wiederholungen die mir etwas seltsam vorgekommen sind. Ich finde, wenn, dann kann man sie absichtlich verwenden, der Leser bemerkt "oh, da war was!" und der Fluss wird etwas unterbrochen. Aber ich empfand es hier störend, weil ich nichts fand auf das Du damit aufmerksam machen wolltest (wahrscheinlich wolltest Du es auch nicht):

Los gehen wir los 2 x los
wie ein Matrose lose 2 x "ose" (Reim) Wenn Du hier den Satz etwas anders aufbaust, kannst Du die selben Wörter verwenden und es fällt diese Endung nicht mehr auf.

Ein paar Mal sind mir Satzkonstruktionen seltsam vorgekommen. Auch Punktuation. Aber da ich da selber nicht so gut drin bin, lasse ich es lieber hier konkreter zu werden.

So, und nun eine Bitte: weiter schreiben! Smile


_________________
Gruß,
Eqvis

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Ralf Langer
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Beitrag31.03.2013 00:50

von Ralf Langer
pdf-Datei Antworten mit Zitat

hallo eqvis,
herzlichen dank fürden ausführlichen kommentar.
deine hinweise helfen mir sehr.
einige sachen werde ich gerne bei der überarbeitung übernehmen.

ich schreibe ziemlich quer.
habe auch schon ein paar ausgearbeitete textstellen, die sie vater(geist)sohn geschichte aufnehmen. aber es ist moch kein zusammenhängendes stück.

ist ahlt work in progress...

aber es wird

lg
ralf
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Pütchen
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Beitrag31.03.2013 05:05

von Pütchen
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Hallo Ralf,

momentan bin ich leider etwas im Stress, aber ich wollte schnell hinterlassen, dass mir deine Geschichte auch nach wie vor gefällt Daumen hoch

Inhaltlich und stilistisch smile

Zur Detailkritik komme ich gerade nicht - eines fiel mir ins Auge:

Der neunte November ...

Normalerweise schreibt man ja Zahlen unter zehn aus, aber ich würde bei einem Datum wohl lieber der 9. November 1989 nehmen???

Ansonsten bleib ich gerne weiter dran und fiesle auch gerne nochmal ... ein andermal Laughing

Liebe Grüße, Pütchen


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"Die Menschen bauen zu viele Mauern und zu wenig Brücken."
(Isaac Newton, 1642-1726)

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