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Amaryllis
Geschlecht:weiblichForenschmetterling

Alter: 38
Beiträge: 1380

Das goldene Stundenglas Das Silberne Pfand


Beitrag03.12.2012 01:00
Wünsch dir was!
von Amaryllis
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Wünsch dir was!

Es roch nach gebratenem Speck, Röstkartoffeln und Spiegelei. Lisandar lief das Wasser im Mund zusammen. Wie lang hatte er so etwas Leckeres schon nicht mehr gegessen? Er konnte sich nicht erinnern. Dennoch versuchte er sich zusammenzureißen, ein knurrender Magen würde seine Tarnung schneller auffliegen lassen, als ihm lieb war.
„Mahlzeit“, grüßte Mo und seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, von dem er glaubte, dass es gewinnend war. Lisandar fand es schleimig. Beim ersten Mal war er allerdings auch darauf reingefallen.
„M’l’z’t“, nuschelte die Frau hinter der Theke, bevor sie herunterschluckte und den Teller mit den Frühstücksköstlichkeiten zur Seite schob. Lisandar konnte nur einen kurzen Blick auf das weiche, schlabberige Gelb des Eis werfen.
„Ich würde das hier gerne verpfänden.“ Mo lehnte sich vertraulich gegen die Theke und schnürte Lisandar dabei fast die Luft ab, weil er ihn achtlos zwischen Holz und Brustkorb einklemmte. Instinktiv versuchte er sich zu wehren und spürte, wie sich Mos Finger enger um ihn schlossen, damit die Bewegung nicht für die Frau sichtbar wurde.
„Herkunftsnachweis?“ Lisandar fühlte sich unter ihrem Blick unwohl. Sie betrachtete ihn genauer als ihre Zunftgenossen. Hatte sie die Bewegung  doch wahrgenommen?
„Hab ich verlegt.“ Mo zuckte nonchalant mit den Schultern. Lisandar hätte ihn am liebsten gebissen.
„Dann kann ich Ihnen nicht helfen.“ Endlich ein Pfandleiher, der Verstand hatte.
„Aber es geht um meine Großmutter, sie braucht dringend Geld für ihre Operation.“ Schon wieder dieses schmierige Lächeln. Noch schien es an der Frau, die laut Namensschild Airi hieß, abzugleiten wie Wasser von einem Lotusblatt. Lisandar vibrierte in Mos Händen. Endlich mal jemand, der ihm Widerstand leistete.
„Das gehört übrigens ihr, aber Sie wissen doch, wie es ist, wenn das Gedächtnis langsam nachlässt. Ich glaube, mein verstorbener Großvater hat es damals aus En Umir mitgenommen.“
„Ihr Großvater war in der Wüste?“
Ja, das war der große Knüller. Seit einem halben Jahrhundert war keine offizielle Expedition mehr dort gewesen und deswegen konnte Mo auch seine Halbwahrheiten ungestört verbreiten. Lisandar schüttelte sich, woraufhin Mo ihn noch fester hielt, ein Griff aus Stahl.
„Ja, leider ist er kurz danach verstorben. Die Sandkrankheit ...“
Airi zögerte. „Darf ich mir das Objekt näher ansehen? Es hat vorhin beinahe so ausgesehen, als würde es sich bewegen.“
„Natürlich. Das muss das Licht auf dem Metall gewesen sein, das hat manchmal so eine Wirkung.“ Mo drückte ein letztes Mal hart zu – eine klare Warnung.
Dann wurde Lisandar endlich aus der Umklammerung befreit. In den Händen der Frau fühlte er sich wesentlich wohler. Dennoch war er vorsichtig, versuchte still zu halten. Nicht auszudenken, wie Mo reagieren würde, wenn er das verdarb. Sie ging sehr behutsam mit ihm um, beinahe zärtlich. Jetzt sah er auch ihr Gesicht besser – obwohl sie nicht klassisch schön war, fand Lisandar sie ausgesprochen attraktiv.
„Ohne Herkunftsnachweis muss ich mit der Beleihungsgrenze nach unten gehen.“
Anscheinend hatte er sein wohliges Räkeln gut genug unterdrücken können.
„Kein Problem, damit hab ich gerechnet.“ Auch Mo wirkte zufrieden.
„Ich kann Ihnen  15.000 Delm anbieten.“
Lisandar war überrascht. Das war deutlich weniger, als sie bei den letzten beiden Pfandverleihern bekommen hatten, aber andererseits hatten die auch nicht nach dem Herkunftsnachweis gefragt.
„Mehr geht nicht?“, versuchte es Mo mit einem weiteren schmierigen Lächeln, das Lisandar zum Glück nicht sehen, aber doch hören konnte.
„Nein, tut mir Leid, da müssten Sie es bei einem anderen Pfandhaus versuchen.“ Sie streckte das Kinn trotzig nach vorne und Mo wusste, wann er an seine Grenzen kam.
„In Ordnung. Wo muss ich unterschreiben?“
„Einen Moment, ich bereite die Papiere vor. Sie können sich gerne in der Zwischenzeit setzen.“

Kaum war die Airi hinter der Theke verschwunden, spazierte Mo im Laden herum, begutachtete die Pfandstücke und nahm Lisandar dann noch einmal in die Hände. Sein Griff war hart und unbarmherzig. „Mitternacht, am Hafen. Du weißt, was zu tun ist.“ Noch bevor er weitere Anweisungen geben konnte, kam Airi auch schon zurück.
„Es fällt schwer, sich von lieben Erinnerungsstücken zu trennen, nicht wahr?“ Pah, Lisandar hätte kein Problem damit, Mos dreckige Fratze nie wieder sehen zu müssen. Seit über zwanzig Jahren verfluchte er den Tag, an dem er den Mistkerl kennen gelernt hatte. Wieder schüttelte er sich, wodurch er kurz auf dem Tresen hin und her wippte, aber das konnte auch gut davon kommen, dass Mo ihn mit Schwung zurückgestellt hatte.
„Ja. Aber meine Großmutter sagt immer:  Alles kommt irgendwann zurück zu dir.“
Das hoffte Lisandar auch.

„So, was machen wir jetzt mit dir?“, meinte Airi später, als Mo den Laden verlassen hatte. Wahrscheinlich investierte er die 15.000 Delm gerade in Wasserpfeifen, Dattelwein und Kurtisanen. Es war doch immer das Gleiche.
Airi drehte Lisandar wieder langsam in ihren Händen. Einmal mehr wünschte er sich, einfach normal zu sein, mit Wünschen hatte er schlechte Erfahrungen gemacht. Im Moment konnte er sich also nur darauf beschränken, das Gefühl zu genießen, ihre zarten Hände in irgendeiner Form auf ihm zu spüren. Hätte er vor ihr versucht, seine Gestalt zu wechseln, wäre sie ohnehin schreiend davon gelaufen.
„Irgendwie kommst du mir bekannt vor“, flüsterte Airi ihm zu. Irgendwie sehnsüchtig.
Sie stellte ihn vorsichtig auf der Theke ab und kam nach einigen Augenblicken wieder mit einem dicken Katalog aus dem Hinterzimmer wieder.
„Ha, wusste ich es doch!“
Jetzt blickte sie ihn beinahe vorwurfsvoll an. Mann, tat das weh. Natürlich hatte Lisandar immer ein schlechtes Gewissen, wenn er Mo half, aber gerade bei Airi tat es ihm besonders leid. Hübsche Frauen hatte er noch nie betrogen.
„Seltene ziselierte Öllampe aus reinem Gold, besetzt mit Smaragden und Rubinen, Herkunft unbekannt. Einstiegspreis: 50.000 Delm.“
Sie seufzte.
„Verdammt. Ich kann mich noch erinnern, dass du dann plötzlich vor der Auktion verschwunden bist. Der Kerl, der dich verpfändet hat, übrigens auch.“
Sie ging aufgebracht auf und ab.
„Bei mir wird der sicher nicht so leichtes Spiel haben.“
Mehr sagte sie nicht – stattdessen drehte sie das Schild an der Eingangstür um, nahm den Teller mit ihrem nun kalten Frühstück und verzog sich in das Büro. Lisandar konnte sie so nicht mehr sehen, sondern hörte nur hin und wieder das Kratzen einer Feder auf Papier oder das Blättern von Buchseiten. Er versuchte, ein wenig nach links zu hoppeln, aber das schepperte einfach zu sehr – und machte ihn außerdem verdammt müde.

Irgendwann musste Airi verschwunden sein, denn als Lisandar aus seinem schlafähnlichen Zustand erwachte, war es dunkel und im Pfandhaus war außer ihm niemand mehr. Zumindest hörte er nicht das leiseste Geräusch. Vielleicht hatte Airi doch aufgegeben.
Lisandar spürte, wie die Zeit an ihm zu ziehen begann. Schmerzen pulsierten durch seinen Geist, der langsam zum Körper wurde und sich dafür aus dem dünnen Hals der Öllampe pressen musste. Obwohl es ihm immer vorkam, als würde die Verwandlung qualvolle Stunden dauern, waren es in Wirklichkeit nur wenige Augenblicke. Dann stand er nackt im Präsentationraum des Pfandleihhauses.
Er ließ seinen Blick kurz über die Regale gleiten, beschloss aber dann, dass es Mo diesmal ausreichen musste, wenn er die hübsche Pfandleiherin nur um den Pfandeinsatz brachte.
Lisandar seufzte und verfluchte einmal mehr den Tag, an dem er auf Mo und dessen Versprechen hereingefallen war. Ich kann dich zu einem Menschen machen, hatte er gesagt. Diene mir, dann werde ich dir deine Wünsche erfüllen. Einen einzigen mickrigen Wunsch hatte Lisandar gehabt: einfach normal zu sein. Nicht mehr gefürchtet, nicht mehr gejagt. Kein Dschinn mehr. Stattdessen war er zu dem geworden, von Märchen erzählten, zu einem Geist, der nur dafür lebte, die Wünsche seines Gebieters zu erfüllen.
Die Glocken am Hafen läuteten. Es war Zeit zu gehen. Als Lisandar sich umdrehte, um nach seinem Gefängnis zu greifen, stand es nicht mehr da.
„Verdammt.“
„Das kannst du laut sagen, du ... Dschinn!“ Airi stand hinter der Theke und hielt seine Lampe so fest umklammert, dass ihre Fingerknöchel weiß hervortraten. War das wirklich das schlimmste Schimpfwort, das ihr einfiel? Ihr Blick glitt an ihm herab und er glaubte, die Hitze zu spüren, die über ihre Wangen zog.
„Ich wünsche mir, dass du damit aufhörst, Leute wie mich auszunützen!“, schleuderte sie ihm entgegen. Toll, da waren sie schon zwei.
„Wenn ich so könnte, wie ich wollte ...“ Lisandars Stimme war rau, weil er sie so selten benutzte. Mo konnte Widerworte nicht leiden und sperrte ihn dann immer zurück in seine Flasche, auch wenn es gar nicht notwendig war.
Im gleichen Moment begann die Flasche zwischen Airis Fingern zu zerbröseln. Konnte es wirklich sein? Steckte in den Märchen doch ein Körnchen Wahrheit?
Die Glocken läuteten zum zwölften Mal.
Lisandar hatte schon oft versucht, sich Mo entgegenzustemmen. Alles, was er damit erreicht hatte, war, wieder in die Flasche zurückgesaugt zu werden und danach mit ihr durch die Lüfte direkt zu Mo zu fliegen. Einfach so.
Jetzt passierte gar nichts.
„Dein Wunsch ist mir Befehl, Prinzessin“, revidierte Lisandar grinsend seine Aussage.
„Hast du vielleicht etwas zum Anziehen?“

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Beobachter
Klammeraffe


Beiträge: 617



Beitrag03.12.2012 08:45

von Beobachter
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Oh, das muss das verschollene Märchen aus der 1002. Nacht sein. Ginge es weiter, würde glatt noch die 1003. Nacht herauskommen, aber die wäre wohl nicht mehr jugendfrei.  Smile Sehr routiniert geschrieben, und die Idee, das Pfandleihhaus in eine märchenhafte Umgebung zu bringen, war ungewöhnlich. Auf jeden Fall über Durchschnitt, aber nicht der beste Beitrag auf meiner Skala.

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Stil ist die Fähigkeit, komplizierte Dinge einfach zu sagen - nicht umgekehrt.
- Jean Cocteau
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Nordlicht
Geschlecht:weiblichWaldschrätin


Beiträge: 3761



Beitrag03.12.2012 17:19

von Nordlicht
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Hihi Laughing Coole Idee! Ich finde es sprachlich auch gut geschrieben, nur hie und da hinken die Metaphern vllt ein wenig.
Es dauert mir bloß etwas lange, bis du zu Potte kommst wink Der Mittelteil scheint etwas hin und her zu wabern, mir ist das zu viel Spiel mit der Leserneugier, um was es sich bei Lisander wohl handelt – habe dann angefangen, Zeilen zu überfliegen, denn handlungsmäßig tut sich da auch kaum was zur Sache.
Die Essensszene hast du für mein Empfinden als Einstieg gut verbraten smile


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Aiyra
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

Alter: 28
Beiträge: 76



Beitrag03.12.2012 20:56

von Aiyra
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Wow. Hut ab!
 Daumen hoch
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hexsaa
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 56
Beiträge: 1826
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Beitrag04.12.2012 19:49

von hexsaa
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eine Fantasy Geschichte - wie schön und mutig. Hat mir gut gefallen. Nur die Namen haben mich gestört und in völlig falsche Bahnen gelenkt. Lisandar als Name für einen Dschinn? Und die Auflösung habe ich nicht ganz verstanden. Warum war der Bann plötzlich gebrochen? Weil er nicht bis Mitternacht zu seinem Herrn zurückgekehrt ist? Bitte um Aufklärung.

LG
hexsaa


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Ich lebe in meiner eigenen Welt.
Das ist okay, man kennt mich dort.
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Jenni
Geschlecht:weiblichBücherwurm


Beiträge: 3310

Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag05.12.2012 14:19

von Jenni
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Ich bin überhaupt kein Freund von "wer bin ich", das hat mich am Anfang ein wenig genervt - aber nicht sehr: Anschließend fand ich die Geschichte nämlich sehr unterhaltsam.
Die Idee finde ich witzig, das Ende schön aufgelöst.
Definitiv in meinen Top Ten. smile
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nebenfluss
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Beiträge: 5987
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Podcast-Sonderpreis


Beitrag05.12.2012 19:02

von nebenfluss
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Schöne Idee. Habe etwa in der Mitte der Geschichte erst begriffen, was es mit Lisander auf sich hat, die Überraschung ist ganz gut gelungen.
 
Die Dialoge wirken auf mich nicht ganz rund und insgesamt finde ich den Text ein wenig zu lang. Was Mo von Lisander eigentlich erwartet hatte, habe ich nicht detailiert begriffen und an einer Stelle wird aus der Öllampe eine Flasche. Das sind aber Erbsen, der kurzen Zeit geschuldet.

Hat mir gefallen.
LG
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Dienstwerk
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Beitrag06.12.2012 00:24

von Dienstwerk
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Mit der Lyrik bin ich durch, da waren meine Bewertungen geringfügig detailfreudiger. Bei der Prosa erlaube ich mir einen neutralen Befederungskommentar. Zu den Texten, die mir besonders gut gefallen haben, schreibe ich später evtl. noch ein paar ausführlichere Zeilen.

Quergelesen habe ich bereits - es sind ein paar sehr tolle Geschichten dabei. Wirklich schlechtes Textmaterial habe ich nicht gefunden. Trotzdem werde ich der Fairness halber die Federmöglichkeiten von 1-9 ausschöpfen - der Abgrenzung wegen. Wer also eine 1 von mir bekommt, hat deswegen keine grottenschlechte Geschichte, sie ist halt nur nicht so gut wie die mit einer 9. wink

Daumen hoch für alle, die die Vorgaben begriffen haben und in der kurzen Zeit eine stimmige Geschichte in die Tasten hauen konnten. Ich Depp habe sowohl das Essen als auch das Plakat am Anfang ignoriert und mein Text wurde disqualifiziert.

Aber wenn ihr dann alle eure Federchen habt, dürft ihr meinen geistigen Erguss trotzdem lesen. So lange kann ich auch noch warten. smile

LG, Ana
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nebenfluss
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Beitrag06.12.2012 01:59

von nebenfluss
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Was mir beim zweiten Lesen noch besonders positiv aufgefallen ist: Der Nahe Osten ist als exotischer Schauplatz recht schön umgesetzt. Dafür gibt es noch eine Feder drauf. Das wären dann sechs
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Zauberstift
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Beiträge: 389



Beitrag06.12.2012 10:16

von Zauberstift
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Da hat sich jemand in zwei Stunden ein laaaanges Märchen ausgedacht. Ich musste es mehrmals lesen, um zu verstehen, wer wer ist.  Very Happy . Der Zusammenhang mit dem Pfandstück schliesst sich mir nicht so recht auf. Ein Wenig verschwurbelt dein Text. mMn .lg
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lady-in-black
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Der goldene Käfig Extrem Süßes!


Beitrag06.12.2012 11:06

von lady-in-black
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Moin,  smile

deine Idee finde ich besser/interessanter als viele andere hier im Wettbewerb.  Daumen hoch

Allerdings hatte ich einige Mühe, mich zurechtzufinden, den Prota (= Dschinn) einzuordnen. Daher hatte ich den ersten Lesedurchgang sogar abgebrochen. Die Geschichte bekommt erst spät (zu spät?) Sinn.
Spiegelei und Röstkartoffeln bringe ich übrigens nicht unbedingt mit einem Lampengeist in Verbindung.  Wink

Meine bisherige Einschätzung: Mittelfeld


_________________
- Ich würde mich gerne geistig mit Dir duellieren ... aber ich sehe Du bist leider unbewaffnet.
- Nein, Stil ist nicht das Ende vom Besen.
- Ich spreche fließend ironisch, auch im sarkastischen Dialekt.
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Neraka
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

Alter: 31
Beiträge: 70



Beitrag06.12.2012 18:32

von Neraka
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Ich finde es sehr erfrischend, auch mal eine fantasy-ähnliche Geschichte lesen zu können.
Die Idee gefällt mir gut und ist sehr kreativ umgesetzt.

Allgemein musste ich den Text mehrmals lesen, um ihn vollständig zu verstehen, und natürlich wird erst nach ungefähr 2/3 wirklich klar, worum es eigentlich geht - was ich eigentlich sehr spannend fand. Man tappt als Leser permanent im Dunkeln und wird erst zum Schluss über die Situation aufgeklärt.
Zum Anfang hin fand ich es jedoch, trotz dieses gewollten Effektes, ein wenig sehr verwirrend. Sehr viele Personen, der Protagonist wird quasi "rumgereicht" und da habe ich als Leser sehr schnell fast den Überblick verloren und musste das Ganze mehrmals gedanklich ordnen, um nicht durcheinander zu geraten.

Insgesamt finde ich den Text also gelungen. Für zwei Stunden Zeit wurde hier sehr viel Kreativität bewiesen. Einige Dinge hätte man aus meiner Sicht ein wenig übersichtlicher gestalten können, aber dennoch hat er mir gefallen.


_________________
Wait, until you take a look inside yourself -
Recognize, what is growing there.
Oh seeker,
A leaf in this garden,
Means more than all leaves
You will find in paradise.
-Faun-
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Gast







Beitrag07.12.2012 08:13

von Gast
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Hallo smile

Flüssig geschriebene Geschichte, ohne viel Längen, Kompliment. Ich war ein wenig verwirrt, weil die Lampe irgendwann zur Flasche wird, musste beim zweiten Lesen über den Dschinn lächeln, dem ausgerechnet beim Geruch nach gebratenem Speck das Wasser im Mund zusammenläuft. Hab dann aber gelesen, dass es nach dem Volksglauben auch nicht-muslimische Dschinn gibt smile
Gar nicht schlecht, insgesamt, wie du die Handlung auf das Happy End zuführst und dabei Einblick in das Innenleben Lisandars gibst, der mit seinem Gewissen nicht ganz im Reinen ist.

LG
Lorraine
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mati
Eselsohr
M


Beiträge: 203



M
Beitrag07.12.2012 09:54

von mati
Antworten mit Zitat

Plot: Die gute Absicht der Unterhaltung mit ihren Wendungen ist zu erkennen. Aber der Weg dorthin ist umständlich und holprig. Das Gegenteil wäre 'flüssig'. Auch die Pointe lässt sich durch den Dunst der Unbeholfenheit erkennen.

Stil: Zwei Beispiele störender Wiederholungen:
Zitat:
Irgendwie kommst du mir bekannt vor“, flüsterte Airi ihm zu. Irgendwie sehnsüchtig
Zitat:
... kam nach einigen Augenblicken wieder mit einem dicken Katalog aus dem Hinterzimmer wieder.


Der Rat an die Autorin: Die Geschichte mit genügend Zeit und der gleichen Idee erneut schreiben. Habe das Gefühl, da geht noch viel mehr.


_________________
____________
________
_____
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KeTam
Geschlecht:weiblichUngeduld

Alter: 49
Beiträge: 4952

Das goldene Gleis Ei 1
Ei 10 Ei 8
Pokapro und Lezepo 2014


Beitrag07.12.2012 10:29

von KeTam
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Ich finde deine Idee originell und auch gut umgesetzt.
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crim
Geschlecht:männlichsex, crim & rock'n'roll


Beiträge: 1578
Wohnort: München
Die lange Johanne in Gold Lezepo 2015
Pokapro und Lezepo 2014 Pokapro VII & Lezepo V



Beitrag07.12.2012 12:45

von crim
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Ich finde nicht in die Geschichte rein. Es gibt einige Stellen, die mich rauswerfen, so dass ich nicht eintauchen kann. Das Perspektiven Wirr-Warr zwischen Mo und Lisandar und vor allem natürlich, dass die Flasche mit dem Dschinn so lange nicht als das benannt wird und es mir unmöglich macht ein Bild der Situation zu generieren. Da hängt halt ständig dieses gestaltlose Etwas Lisandar drin. Ich verstehe schon, dass du das nicht gleich klarmachen willst, aber als Spannungsbogen taugt mir das nicht, hat eher beschriebenen unangenehmen Effekt. Dann Sätze wie dieser:

Zitat:
Noch schien es an der Frau, die laut Namensschild Airi hieß, abzugleiten wie Wasser von einem Lotusblatt.


... Ich verstehe nicht, was du sagen willst.

Der Mittelteil schleppt sich für mein Empfinden ziemlich dahin, es folgen ein paar Erklärungen, was hier eigentlich vorgeht, aber ich finde keine kongruente Erzählstimme. Im Schlussteil wirkt der Dialog sehr seltsam, nicht treffend:

Zitat:
„Ich wünsche mir, dass du damit aufhörst, Leute wie mich auszunützen!“, schleuderte sie ihm entgegen. Toll, da waren sie schon zwei.
„Wenn ich so könnte, wie ich wollte ...“ Lisandars Stimme war rau, weil er sie so selten benutzte. Mo konnte Widerworte nicht leiden und sperrte ihn dann immer zurück in seine Flasche, auch wenn es gar nicht notwendig war.
Im gleichen Moment begann die Flasche zwischen Airis Fingern zu zerbröseln. Konnte es wirklich sein? Steckte in den Märchen doch ein Körnchen Wahrheit?
Die Glocken läuteten zum zwölften Mal.
Lisandar hatte schon oft versucht, sich Mo entgegenzustemmen. Alles, was er damit erreicht hatte, war, wieder in die Flasche zurückgesaugt zu werden und danach mit ihr durch die Lüfte direkt zu Mo zu fliegen. Einfach so.
Jetzt passierte gar nichts.
„Dein Wunsch ist mir Befehl, Prinzessin“, revidierte Lisandar grinsend seine Aussage.


Erst mal das was Airi sagt, es klingt nicht als sei es hingeschleudert. Sofort gedankliche Reaktion Lisandars, dann sagt er etwas. Es folgen Einschübe und erst dann die zweite Aussage Lisandars, die sich auf den Beginn dieses Dialogabschnitts bezieht. Durch die Einschübe verwischst du sämtliche Bezüge, die dieser Dialog braucht um eine Pointe zu entwickeln. Ist klar, nur mein persönliches Empfinden, aber ich denke, da gibt es einige handwerkliche Schwächen.

Ich gebe leider nur zwei Federn, weil ich denke, dass da viel von der Idee verschenkt wird, durch einen nicht stimmigen Aufbau. Es wirkt alles sehr unrund.

LG Crim
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OrangeHair
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 53
Beiträge: 108
Wohnort: Wien


Beitrag07.12.2012 14:32

von OrangeHair
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Wunderbar! Eine schöne Idee. Erinnert zwar ein wenig an die Bartimäus-Geschichte, v.a. als du erzählst wie schmerzhaft die Verwandlung ist, aber was solls. Kann ja auch sein, dass du die gar nicht kennst.

Flüssig geschrieben und gut lesbar!

LG Orange
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adelbo
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1830
Wohnort: Im heiligen Hafen


Beitrag08.12.2012 19:45

von adelbo
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Hallo Inka/o

Gefällt mir gut deine Geschichte. Fantasievoll, ein wenig geheimnisvoll und gut geschrieben. Für zwei Stunden Zeit eine prima Leistung.

Klar, das Ende ist etwas dürftig. Hättest du mehr Zeit gehabt, wäre es bestimmt effektvoller ausgefallen.

Aber alles in allem eine schöne Geschichte.

Freundliche Grüße
adelbo


_________________
„Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.“

Bertrand Russell
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halcyonzocalo
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Alter: 34
Beiträge: 1202
Wohnort: Irgendwo im Nirgendwo


Beitrag09.12.2012 19:28

von halcyonzocalo
Antworten mit Zitat

Noch so eine origingelle Geschichte. Eine wirklich schicke Idee, solide umgesetzt und in einem flüssigen Stil geschrieben. Nicht übel! Vielleicht fehlt dem Text an einigen Stellen ein bisschen Würze, aber insgesamt haben wir es hier mit einem sehr soliden Beitrag zu tun. 6 Federn

_________________
Die minimaldeterministische Metaphernstruktur mit ihrer mytophoben Phrasierung spiegelt den ideeimmanent abwesenden Bedeutungsraum.
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Piratin
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Beiträge: 2186
Wohnort: Mallorca
Ei 2


Beitrag09.12.2012 20:52

von Piratin
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Hallo Inko,

ein Flaschen- oder Lampengeist ... Gut, wirklich gut. Außer der Perspektivwechsel am Anfang zwischen Mo und Lisandar, die meines Erachtens vermeidbar gewesen wären, eine rundum gelungene Story.
Sehr gerne gelesen,
Liebe Grüße
Piratin


_________________
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hobbes
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Moderatorin

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Das goldene Aufbruchstück Das goldene Gleis
Der silberne Scheinwerfer Ei 4
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Beitrag10.12.2012 13:28

von hobbes
Antworten mit Zitat

An sich eine interessante Idee.
Wobei ich mir nicht so ganz sicher bin, ob ich alles richtig verstanden habe. Mo brachte den Dschinn in seine Gewalt, in dem er ihm versprach, ihn zu einem Menschen zu machen. Das ist irgendwie schief gegangen und jetzt kommt der Dschinn nicht mehr von Mo weg.
Mo verleiht ihn für Geld. Nachts nimmt der Dschinn Gestalt an, verschwindet aus dem Pfandhaus und geht zu Mo zurück, der ihn flugs erneut verleiht.
Airi durchschaut die Sache, legt sich auf die Lauer und wünscht sich genau das Richtige, so dass der Dschinn tatsächlich zu einem ganz normalen Mensch wird. Oder vielleicht auch nicht.
Der letzte Teil ist nämlich ein bisschen wirr geraten. Die Öllampe zerbröselt. Aber was bedeutet das? Dass der Dschinn jetzt ein Mensch ist? Oder dass er Mo nicht mehr dienen muss?
Du machst da Andeutungen, bei denen der Leser keine Chance hat, sie aufzulösen, zumindest nicht, mit den Infos, die du im Text gibst. Kann natürlich immer sein, dass ich was überlesen habe oder irgendwas nicht kapiere.
Tja.
Zum Beispiel hier:
Zitat:
Steckte in den Märchen doch ein Körnchen Wahrheit?

Welche Märchen? Und was für eine Wahrheit? Was ist jetzt genau passiert? Das wird einfach nicht klar. Natürlich könnte ich das selber irgendwie zusammenreimen, aber selber zusammenreimen finde ich in dem Fall unbefriedigend.
Oder ist es gar nicht Airis laut ausgesprochener Wunsch, der geholfen hat?

Tja. Die Geschichte gefällt mir eigentlich ganz gut. Die Fäden, die ins Nichts laufen bzw. zu einem Fragezeichen werden, trüben den Eindruck dann wieder.
Vermutlich waren zwei Stunden für diese Geschichte einfach zu viel wenig Zeit. Also, das war natürlich bei einigen der Fall, aber im Gegensatz zu manch anderer Geschichte glaube ich hier, dass mir mit einer Stunde mehr das Ergebnis viel besser gefallen hätte.
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Nina
Geschlecht:weiblichDichterin


Beiträge: 4996
Wohnort: Berlin


Beitrag10.12.2012 14:18

von Nina
Antworten mit Zitat

Wünsch dir was!

Zitat:
Anscheinend hatte er sein wohliges Räkeln gut genug unterdrücken können.


Seltsamer Satz zwischen all den sicher aufgestellten Sätzen. Es ist, als hätte jemand mitten in der Bewegung auf „Stopp“ gedrückt. Ich weiß, was Du erzählen möchtest, aber so ist es noch nicht gut. Aber in zwei Stunden, … ich weiß.

Interessante Namen übrigens. Interessante „Location“. Sichere Sätze und Schreibe.


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Liebe tut der Seele gut.
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