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Phanthera Kapitel 1 (erster Versuch)

 
 
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Rya
Geschlecht:weiblichErklärbär
R


Beiträge: 3



R
Beitrag24.11.2007 11:08
Phanthera Kapitel 1 (erster Versuch)
von Rya
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

So jetzt hoff ich auf konstruktive kritik Wink


Jagd und Erwachen

Das noch taufeuchte Gras unter Ryas nackten Füßen war kalt, an den Stellen an denen die Sonnenstrahlen es noch nicht erreicht hatten überzog eine pudrig-weiße Schicht Raureif die zarten Blüten und Blättchen des Frühlingsanfangs. Rya fror, doch dies war die beste Zeit um zu jagen und die einzige Zeit in der man Okips erlegen konnte, die zu jeder anderen Tageszeit deutlich wachsamer waren als zu dieser stillsten Stunde des Tages.
Schon seit zwei Tagen folgte die junge Frau den Fährten des scheuen Tieres und endlich war sie so weit heran gekommen, dass sie den leicht süßlichen Duft wahrnehmen konnte den das noch feuchte, blau-graue Fell des Okips verströmte; Es stand auf einer kleinen Lichtung, kaum mehr einer Lücke im dichten Gehölz, graste ruhig und die Sonne sprenkelte seinen seidigen Pelz.
Rya empfand Bedauern als sie den Pfeil auflegte und die Sehne des Bogens spannte, sie hasste es zu töten; Sie ließ los, die Sehne schnalzte mit einem leisen Geräusch zurück und in dem Bruchteil der Sekunde bevor der Pfeil sein Ziel traf riss die Okipstute den Kopf nach oben und blickte direkt in Ryas Augen. Der Pfeil bohrte sich tief in den Hals des Tieres und sofort begann das Gift des Targa, einem kaum fingergroße, Frosch- oder Lurchähnliche Wesen von leuchtend gelber Färbung zu wirken. Targas tragen ihr orangerotes Gift in einem kleinen Brustbeutel mit sich und sprühen es bei Gefahr dem Angreifer ins Gesicht, dieser trägt leichte Verätzungen davon, doch trifft es die Augen wird man unweigerlich blind. Die Besonderheit dieses Giftes ist, dass es, einmal ins Blut gelangt innerhalb weniger Sekunden tötet und sich danach vollständig auflöst, so dass der Verzehr eines erlegten Tieres gefahrlos möglich ist.
Die Flanken der Stute bebten und die Vorderbeine knickten ein; ganz unspektakulär ging das ganze von sich, kein Blutstrom ergoss sich über das Tier, es brüllte nicht oder wehrte sich, es focht keinen Todeskampf aus; Das Okip sank einfach geräuschlos zu Boden, die Augen brachen noch bevor der Kopf auf dem weichen Gras aufkam.
Rya zog ihr Jagdmesser, ihren ganzen Stolz und wertvollsten Besitz aus der Lederscheide an ihrem Gürtel, kniete sich neben das Tier und machte einen raschen Schnitt durch die Haut und das Fettgewerbe bis hin zum After, fasste an die Hautränder und zog die Bauchdecke auf; Grünlich, grau, violett und leuchten purpurn lagen die Eingeweide des Okips nun dampfend und einen metallisch-süßen Duft ausströmend vor ihr. Beherzt fasste sie unter die träge Masse und verlagerte das Gekröse nach außerhalb der Bauchdecke, zwei weitere Schnitte und sie konnte alles lösen. Rasch sortierte sie aus was essbar war wie Leber, Herz, Nieren und was sie hier lassen würde da es ungenießbar war. Der entstandene Hohlraum im inneren des Tieres musste nun rasch austrocknen und derweil wickelte sie die Innereien in mehrere Schichten Ölpapier und gewachsten Leinstoff und verstaute diese Päckchen in ihrem Rucksack.
Wie es Brauch war grub sie ein ausreichend tiefes Loch, legte das übrige Gekröse hinein und verschloss das Loch wieder, dann schichtete sie duftende Zweige verschiedener Nadelgehölze auf, legte einen Ring aus Steinen darum und verstreute Weihkraut darüber welches sie auf der Jagd immer dabei hatte, dann machte sie Feuer und schnell erfüllte ein intensiv würziger Duft nach Harz und den Ölen der Pflanzen die Luft welcher den inzwischen stark säuerlichen Geruch des erlegten Wildes überlagerte. Erschöpft von der Schweißtreibenden Arbeit des Ausweidens ließ Rya sich in das mittlerweile von der Sonne getrocknete Gras sinken, wischte ihre Blutverschmierten Arme und das Messer mit Blattwerk ab, verschnaufte kurz, trank einen Schluck köstlich kühles Wasser aus ihrem Wasserbeutel  und machte sich dann daran aus dem mitgebrachten, vorbehandelten Leder, einigen starken Sehnen und zwei Armdicken Ästen einen Schlitten zu bauen auf welchem sie das schwere Okip den weiten Weg nach Hause transportieren konnte. Kurz überlegte sie, ob sie ihre Stiefel anziehen sollte, doch dann legte sie diese auch auf den Schlitten. Viel lieber spürte sie das weiche Moos, den nachgiebigen Laubteppich und das borstige, warme Gras unter ihren Fußsohlen.
Ein Schatten fiel über das Mädchen als sie nur mehr wenige hundert Meter von dem Hof ihrer Mutter entfernt war. Schon stunden zuvor hatte sie die tiefschwarze Gewitterwolke gesehen, doch diese war nicht näher gekommen und so hatte sie sich keine Sorgen gemacht, jetzt hing die Wolke bereits beinahe über dem Wald doch irgendetwas stimmte nicht.
Die Bäume und Sträucher ringsum waren weiterhin von den Geräuschen der Bewohner erfüllt, zwitschern, quicken, rascheln, Brummen erfüllte die Luft, doch es war nicht der melodische Klang den diese Weise sonst hatte, mehr schienen die Tiere aufgeregt, schrill klang der Gesang der Vögel in ihren Ohren. Und dann roch sie es, noch war es kaum wahrnehmbar aber doch schon vorhanden, ein leichter Geruch nach Rauch der nicht von ihr ausging sondern von überall her zu kommen schien. Ryas Blick fiel auf die Gewitterwolken die sich hoch auftürmten, doch erst jetzt erkannte sie, dass eine dieser Wolken gar keine war, viel mehr war es eine Rauchsäule die von der Stelle aufstieg an der sich an kalten Wintertagen weiß-graue Wölkchen aus ihrem Kamin aufstiegen.
Die Erkenntnis traf Rya wie ein Schlag zwischen die Schulterblätter und ließ sie taumeln, die Zugstangen rutschten ihr aus den Schweißnassen Händen und sie preschte los ohne darauf zu achten wohin sie trat.
Als sie die letzten Bäume hinter sich gelassen hatte und die kleine Erhöhung erreichte welche das Tal in dem der Hof stand und den Wald voneinander abgrenzte tat ihr Herz einen schmerzhaften Sprung und plötzlich fühlte sie, wie aller Mut sie verließ, der Anblick war das schrecklichste was Rya in ihrem mittlerweile neunzehn Jahre andauernden Leben gesehen hatte.
Das kleine Häuschen welches zum größten Teil aus Holz gebaut war und sich in die Senke geschmiegt hatte wie ein ängstliches Reh war abgebrannt, lediglich die rückseitige Mauer in der sich der Kaminofen befand stand noch, war jedoch rußgeschwärzt.
Der Stall war verschwunden, ebenso das Gatter in welchem die zwei Schweine tagsüber standen war dem Erdboden gleich gemacht worden. Wie Betäubt lief Rya auf die verbrannte Ebene zu, welche vor wenigen Tagen noch ihr Zuhause gewesen war. Doch wo war ihre Mutter? Rya hoffte inbrünstig, dass sie sich vor dem Feuer in Sicherheit hatte bringen können.
Wie war dieses Brand überhaupt entstanden? Es konnte noch nicht lange her sein, denn hier und da glimmte es noch und an vielen Stellen stieg dichter Qualm auf, die Luft war so rauchschwanger dass sie kaum atmen konnte, ihr Hals kratzte und ihre Augen brannten was jedoch nicht allein vom Qualm kam.
Heiße Tränen benetzten ihr Gesicht.
Eine halbe Stunde oder länger lief Rya immer wieder um die Feuerstelle herum, sie konnte die verbrannte Erde nicht betreten da diese noch immer vor Hitze knisterte und sie ja barfuss war. Sie hatte erwogen zurück zu laufen um ihre Stiefel zu holen doch sie konnte es nicht, es war die winzige Hoffnung dass ihre Mutter wieder zurück kommen würde und Sie es verpasste.
Wie ein Geschenk fielen die ersten, schweren Tropfen des willkommenen Regens der innerhalb weniger Minuten jedoch so stark wurde, dass sie kaum einen Meter weit sehen konnte. Ihre lederne, Okipblutbefleckte Hose und das Wollhemd waren innerhalb weniger Minuten mit Wasser vollgesogen und Rya bereute es bald noch mehr ihre Schuhe zurück gelassen zu haben, denn der Frühling war noch sehr jung und der Regen dementsprechend eisig kalt.
So schnell wie er begonnen hatte ebbte der Sturzregen zu einem leisen Nieseln ab.
Rya strich sich die langen, blauschwarzen Locken aus dem Gesicht um besser sehen zu können und betrat die Stelle an der das Haus gestanden hatte, sie wollte einen Hinweis darauf finden was hier geschehen war.
Die verkohlten Holzüberreste knirschten unter ihren Füßen und die Erde unter dem inzwischen kühlen Kohleschlamm war noch immer sengend heiß, so dass sie nicht stehen bleiben konnte, bald schon war ihre Hose mit schwarzen Schlickspritzern bedeckt und einmal stolperte sie und fiel hin. Noch während sie sich mühsam aufrappelte sah sie es aus den Augenwinkeln. Mitten im schwarzen Erdreich stach ihr etwas weiß leuchtend und silbrig glänzend ins Auge, erstaunt und bis ins Mark erschüttert starrte sie das halb vergrabene Schwert und den, an einem hervorstehenden Nagel hängenden Stofffetzen an auf welchem unverkennbar und so gut sichtbar dass es sie zu verhöhnen schien das leuchtend blaue Auge, das Emblem des Großkönigs Xarios prangte.
Und direkt dahinter, Rya sah es erst jetzt, blickten zwei leere Augenhöhlen sie an. Ein verzweifelter Schrei stieg ihre Kehle empor als sie die geschwärzte Blutstein-Halskette ihrer Mutter an der verkohlten Leiche entdeckte und ihre schlimmste Befürchtung zur Gewissheit wurde. Ihre geliebte Mutter, der einzige Mensch den sie auf dieser Welt hatte war tot, umgekommen in den Flammen oder doch schon vorher? War Sie von der Garde des Königs ermordet worden? Und wenn ja, weshalb?
Der kleine Geräteschuppen hatte das Feuer unbeschadet überstanden, da er viele Meter vom Haus entfernt gebaut war. Was Rya früher immer geärgert hatte erwies sich nun als Glück, denn so konnte sie mit einem Spaten aus dem Schuppen ein Grab ausheben, direkt unter dem Kirschbaum unter dem sie so oft zusammen gesessen hatten.
Wie von Sinnen hob sie Schaufel um Schaufel Erde aus dem aufgeweichten Boden aus, bis das Grab groß genug war um mindestens zwei erwachsenen Platz zu gewähren. Dann schleppte sie die verbrannten Überreste ihrer Mutter zu dem Loch im Boden und ließ sie hinab gleiten. Es fiel ihr unglaublich schwer die erste Schaufel Erde in das Loch zu werfen und sie versuchte bis zum Schluss das Gesicht oder die Stelle an der einmal das Gesicht ihrer Mutter gewesen war auszusparen. Als die Erde Mund und Nase ihrer Mutter bedeckte vermeinte Rya förmlich die Erde zu schmecken und das Gefühl wie der schwere Boden auf die Lunge drückte zu spüren.
Endlich fiel auch die letzte Schaufel und sie drückte den Hügel der entstanden war fest.
Sie hatte keine Tränen mehr. Stumm nahm sie Abschied von dem einzigen Menschen auf der ganzen Welt den sie je geliebt hatte. Sie stand da, unbeweglich, unfähig zu weinen oder zu denken.
Der Regen hatte vollständig aufgehört als das Grab fertig war. Um wilde Tiere abzuhalten beschwerte sie den Erdhügel mit Steinen und verstreute die letzten ihrer kostbaren, duftenden Kräuter darauf um ihrer Mutter wenigstens eine kleine Ehre erweisen zu können, ein Feuer zu erzünden wie sie es für die erlegten Tiere tat kam ihr widersprüchlich vor; sie schwor sich inbrünstig das Leben ihrer Mutter zu rächen und König Xarios zu töten, koste es was es wolle und wenn es ihr eigener Tod war den sie dafür in Kauf nehmen müsste.
Es war bereits später Nachmittag und die Sonnen hatten das dunkle Wolkenmeer vertrieben als Rya aus der Lethargie erwachte in die sie gefallen war nachdem sie ihre Mutter begraben hatte; Um sie herum herrschte totenstille, beinahe so als hätte es allen Tieren die Sprache verschlagen über eine solche Gräueltat.
Sie hoffte, dass ihre Mutter nicht lange hatte leiden müssen denn es war nicht auszudenken, was die Männer die sie getötet hatten noch getan haben könnten.
Auf weichen Beinen lief sie zurück in den Wald wo sie das erlegte Okip und ihre Stiefel zurück gelassen hatte, das Schwert und den Stofffetzen hatte sie bei sich. Mechanisch häutete und zerteilte sie das nasse Tier, wickelte das Fleisch in Ölpapier und steckte soviel hinein passte in ihren Rucksack, das Fell und den Rest des Fleisches behielt sie auf dem Schlitten welchen sie hinter sich her zu einer nahen Höhle schleifte in der sie die Nacht verbringen wollte.
Die Höhle kannte sie seit ihrer frühsten Kindheit, hier hatte sie oft und gerne gespielt oder hatte sich verkrochen wenn es Zuhause ärger gegeben hatte; die Wände waren mit verblichenen Kinderzeichnungen aus buntem Lehm und der Farbe bemalt, welche ihre Mutter zum einfärben von Stoffen verwendete, in der Mitte des Gewölbes war eine Feuerstelle die Rya sogleich entzündete. Ein großes Stück des Okipfleisches legte sie direkt auf einen flachen Stein mitten ins Feuer und bereits nach wenigen Minuten roch es appetitlich nach gebratenem Wild, doch während Rya zusah wie das Fleisch dunkler wurde drehte sich ihr der Magen um. Ihre Mutter hatte auch so ausgesehen wie dieses Stück Wild; Schwarz und krustig und darunter klaffende stellen rohen Fleisches. Hastig rannte sie aus der Höhle, übergab sich wieder und wieder bis sie zu schwach war um aufzustehen. Schluchzend lag das Mädchen auf dem Boden, Tränen liefen über ihr Gesicht und hinterließen dunkle Flecken auf dem halbtrockenen Lederhemd.
Der Morgen dämmerte purpurn, feuerrot, golden und violett; rosa gefärbte Wolken zogen in kleinen Grüppchen darüber hinweg und brachten den Reif auf Blättern, Gras und Ästen dazu, wie Sternstaub zu funkeln.
Rya hatte den beiden Sonnen schon immer gerne zugesehen, wenn sie ihren Tageslauf begannen, doch heute erfüllte sie der majestätische Anblick mit Trauer. Grimmig packte sie ihr Bündel aber ließ die Reste zurück; die Tiere würden sich darum kümmern.
Rat- und Rastlos stand sie inmitten des halbfeuchten, wärmedampfenden Kohleschlicks, sie hatte nicht anders gekonnt und war noch ein letztes Mal zurück gekommen, nicht nur um sich von ihrer Mutter und dem Ort an welchem sie ihr Leben verbracht hatte zu verabschieden; Sie hatte sich auch an das Schwert erinnert welches ihre Mutter in einem Geheimfach unter den Bodendielen der Schlafstube aufbewahrt hatte, das Schwert ihres Vaters.
Gedankenverloren ging Rya den Weg ab den sie so viele Male zurück gelegt hatte und schnell fand sie die Stelle an welcher das Bett ihrer Mutter gestanden hatte. Zuerst zaghaft doch schließlich immer erbitterter grub sie mit bloßen Händen in der noch immer warmen Asche doch als ihr das nicht schnell genug ging holte sie den Spaten und schaufelte in verzweifelter Hast weiter bis sie die Stelle gefunden hatte. Sie steckte das Blatt des Werkzeuges in den Spalt zwischen zwei Dielen und hob diese an.
Tatsächlich fand sie die Waffe dort, das Schwert lag in der Bodensenke als wartete sie auf Rya.
Bewundernd hob die junge Frau das Bündel auf und schlug langsam das dunkelgraue, auf der Oberseite vom Feuer geschwärzte Leintuch zurück. Da lag es, eine unscheinbar schwarze Lederscheide, an einigen Stellen abgenutzt und ein dazu gehöriger Gürtel mit breiter, dreischließiger Schnalle.
Der Griff bestand aus formvollendet geschnitztem, schwarzen Holz dessen Maserung in sich zu leuchten und schimmern schien. Die Form erinnerte etwas an Wurzeln und Blätter welche zum teil vergoldet waren, andere Blätter waren durch plan geschliffene Onyxmarmorsplitter ersetzt. Das Holz des Griffes selbst war filigran durchbrochen und umgab einen riesigen Smaragd den man aber nur bei genauem hinsehen erkennen konnte oder wenn sich die Sonne in dem tausendfach facettierten Edelstein brach. Langsam zog sie die Klinge aus der Scheide und wunderte sich wie leicht sich das Schwert anfühlte, wie vollkommen es ausbalanciert war. Rya strich sanft mit zitternden fingern über die perfekte Klinge die sich schwarz und dunkelgrün schimmernd in einer weichen Rundung nach oben bog, sich dabei verjüngte und in einer Nadelfeinen Spitze endete, ein Meisterwerk der Schwertschmiedekunst, es wirkte unbezwingbar und war es vermutlich auch.
Dieses Schwert war der größte Schatz ihrer Mutter gewesen, das einzige was Cyria von Ryas Vater zurück behalten hatte und das einzige Erbe von einem ihr unbekannten Vater an sie selbst.
Tränen benetzten Ryas Wangen, bei dem Gedanken an ihre Mutter waren die Furcht, Angst und Trauer wieder gekehrt welche sie während der Bewunderung des Schwertes für Minuten vergessen, verdrängen konnte.
Ein Ruck durchfuhr sie, was war das gerade für ein Geräusch gewesen? Waren die Mörder ihrer Mutter zurück gekehrt?
Hastig sprang Rya auf, kampfbereit das Schwert erhoben doch nur ein einzelner Mann trat an sie heran und es war auf den ersten Blick zu erkennen, dass dieser keinesfalls zur Garde von König Xarios gehörte.
„Gute Reaktion“ sagte er sachlich feststellend mit tiefer, einschmeichelnder Stimme „Aber nicht annähernd schnell genug hätte ich dich tatsächlich angreifen wollen“. Seine Augen verengten sich zu schlitzen als er sie von Kopf bis Fuß musterte, sein Blick jedoch blieb an dem Schwert hängen welches sie noch immer erhoben hatte um ihn ab zu wehren.
Rya hatte noch nie jemanden wie ihn gesehen; Der Fremde war in die schwarze Haut des Karatangets gekleidet, einer Art von sehr seltenen, fleischfressenden Bergziegen, beinahe so groß wie ein Bär und mit leuchtend braunrotem Fell welches auf dieser extrem widerstandsfähigen schwarzen Lederhaut wächst welche die Tiere wie ein Panzer vor Pfeilen, Raubtieren und anderen Gefahren schützt. Die Haut dieser Tiere war so selten wie sie begehrt und so schwer sie zu bekommen war da Karatangets nur im Tyras, dem dunklen Gebirge lebten in welches sich nur die verwegensten Krieger trauten.
Die Kleidung die er trug war so etwas wie eine einteilige Rüstung, die mit silbern glänzenden Haken über der Brust zusammen gehalten wurde, die Hände steckten in fingerfreien Handschuhen die bis über die Ellen geschnürt wurden, ebenso die Stiefel, darüber trug er einen fließenden, stahlgrauen Kurzfellumhang.
Doch das faszinierendste an diesem Mann war sein Gesicht, eingerahmt von langem Haar welches die Farbe von geronnenem Blut hatte, bleich und Asketisch mit hohen Wangenknochen und unnatürlich weißer Haut ohne den geringsten Makel, selbst die lange Narbe auf seiner rechten Wange wirkte, als währe sie schon immer da gewesen und gehöre in dieses ebenmäßige Gesicht, violette Augen glommen gespenstisch unter dichten, schwarzen Wimpern und spiegelten Rya wieder während er sie von oben bis unten musterte. Seine Ohren liefen sehr spitz zu, war das ein Elf?
Jedenfalls war es ein Herr, jemand der es gewohnt war zu bekommen was er wollte, das sah man ihm an. Er schien eine wichtige Persönlichkeit zu sein so sicher und stolz wie er auftrat und unwillkürlich fiel Rya in einen tiefen knicks wie sie es von ihrer Mutter gelernt hatte und senkte den Kopf.
Beschämt ihres Aussehens wegen stieg ihr die Röte ins Gesicht; Ihre Haut war mit einer schmierigen Schicht aus Staub und Ruß bedeckt, ihre langen, schwarzen Haare hingen verfilzt und nass herab und die einfache Jagdkleidung die sie trug hatte auch schon bessere Tage erlebt, war zerrissen und mit Blut, Erde und Ruß beschmutzt und ihr Gesicht war aufgequollen vom weinen, die Augen gerötet..
Er hieß Rya aufzustehen und ergriff ihren Arm als sie wankte und beinahe zu Boden gesunken war.
„Mein Name ist Thzargan de Sith, wie  ist euer Name und was ist hier geschehen?“ Er sprach seinen Namen so aus als wäre es selbstverständlich dass ihn jeder kennen musste, doch Rya sagte er nichts, sie kam sich klein, unbedeutend und dumm vor.
„Ich bin Rya“ stammelte sie, riss sich dann jedoch beim Riemen, stellte sich aufrecht hin und versuchte ihre Stimme sicher klingen zu lassen. „Mein Name ist Dryad vom Mythzartal. Dies hier ist... war der Hof meiner Mutter. Ich war einige Tage auf Jagd und als ich wieder kam war das Haus verbrannt und meine Mutter tot ; Sie wurde von Xarios Männern getötet.
Der Fremde stutzte. „Von König Xarios Männern? Seit ihr sicher? Wisst ihr den Grund?“
Rya nickte. „Ich bin sicher. Ich fand ein zerbrochenes Schwert und einen Stofffetzen der Xarios Emblem trägt“ Sie deutete auf die Stelle an welcher sie die Hinterlassenschaften gefunden hatte. „Einen Grund kenne ich nicht, doch ich werde den Verantwortlichen zur Rede stellen und töten.“
Thzargan nickte mitfühlend. „doch was, wenn der König selbst die Verantwortung hierfür trägt?“
„Dann werde ich auch ihn töten“ Im nächsten Moment wurde Rya bewusst wie Gefährlich aussagen wie diese sein konnten, allein für diesen Satz konnte man sie für den Rest ihres Lebens in den Kerker werfen.
De Sith lächelte Milde, herablassend „Das ist aussichtslos Mädchen, du bist alleine und er ist immer von einem Pulk Wächtern umgeben.“
Unbändiger Wut kochte in Rya auf, wieder konnte sie sich nicht beherrschen. „Das ist mir egal. Mich schert es nicht ob ich dabei mein Leben verliere wenn nur der Mörder meiner Mutter in die Nachwelt fährt!“
Unvermittelt wechselte der Fremde das Thema ohne auf ihre unbeherrschten Worte ein zu gehen.
„Darf ich?“ fragte er mit einer herrischen Geste die keine Widerworte duldete und deutete auf das Schwert in Ryas Hand. Sie reichte ihm die Waffe widerwillig und er ließ seinen Blick darüber schweifen, drehte es hin und her so dass sich das Licht der Sonne in der Klinge fing und ein Schriftzug den Rya zuvor gar nicht wahr genommen hatte funkelte auf.
„Was steht da?“ Fragte Rya neugierig, sie kannte die Schrift nicht.
„Serreyval“ sagte er mehr zu sich selbst denn zu Rya.
„Was heißt das?“
„Das ist der Name des Schwertes; Woher hast du es?“
„Es ist das Schwert meines Vaters, ein Erbstück.“ Plötzlich wurde Rya von der Angst übermannt Thzargan könnte ihr das kostbare Schwert einfach fortnehmen. „Bekomme ich es wieder? Bitte?“ fügte sie noch leiser hinzu.
Thzargan gab ihr ihre Waffe zurück und Rya nahm es erleichtert an.
„Du hast Glück dass wir das selbe Ziel haben Kind, es wäre das beste für dich wenn du mit uns kommst“ Thzargans Stimme klang einladend freundlich doch ohne die Möglichkeit eines Widerwortes; So schulterte Rya ihr Bündel und folgte dem Mann mehrere Meilen durch den Wald bis zu einer Lichtung die Rya gut kannte da hier eines ihrer bevorzugten Jagdreviere war.
Der Ort an dem Rya so viele Stunden verbracht hatte glich nicht mehr der ruhigen Oase die er einst gewesen war, viel mehr schien chaotische Unruhe Besitz davon ergriffen zu haben.
Man hatte einige Bäume abgeholzt um die recht kleine Lichtung künstlich zu vergrößern, mehrere Zelte in verschiedenen Größen, allesamt graugrün, gut getarnt im Wald waren aufgebaut worden und in der Mitte zwischen den Zelten war eine große, prasselnde Feuerstelle errichtet worden.
Schier überwältigt von der Fülle der Eindrücke die auf sie eintrafen war sie stehen geblieben und hatte Thzargan aus den Augen verloren, dutzende der verschiedensten Leute und Kreaturen liefen inmitten des Lagers herum, unterhielten sich lautstark  und nahmen keine Notiz von ihr; Bis auf einen.
Urplötzlich wurde sie an den Haaren heftig nach hinten gezogen und spürte eine kalte Klinge am Hals.

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Nihil
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Moderator
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Beiträge: 6039



Beitrag24.11.2007 14:46

von Nihil
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Hey Rya!
Tu uns doch den Gefallen und beschränke dich zuerst mal auf 500 Wörter. Falls es gefällt, kannst du den Rest immer noch veröffentlichen. Aber ein so immenser Texthaufen schreckt die meisten Leute ab - auch mich.

Mit schönem Gruße,

- Ganymed
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Rya
Geschlecht:weiblichErklärbär
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Beiträge: 3



R
Beitrag24.11.2007 14:51

von Rya
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oh ok, sorry!

Hier nochmal deutlich kürzer





Jagd und Erwachen

Das noch taufeuchte Gras unter Ryas nackten Füßen war kalt, an den Stellen an denen die Sonnenstrahlen es noch nicht erreicht hatten überzog eine pudrig-weiße Schicht Raureif die zarten Blüten und Blättchen des Frühlingsanfangs. Rya fror, doch dies war die beste Zeit um zu jagen und die einzige Zeit in der man Okips erlegen konnte, die zu jeder anderen Tageszeit deutlich wachsamer waren als zu dieser stillsten Stunde des Tages.
Schon seit zwei Tagen folgte die junge Frau den Fährten des scheuen Tieres und endlich war sie so weit heran gekommen, dass sie den leicht süßlichen Duft wahrnehmen konnte den das noch feuchte, blau-graue Fell des Okips verströmte; Es stand auf einer kleinen Lichtung, kaum mehr einer Lücke im dichten Gehölz, graste ruhig und die Sonne sprenkelte seinen seidigen Pelz.
Rya empfand Bedauern als sie den Pfeil auflegte und die Sehne des Bogens spannte, sie hasste es zu töten; Sie ließ los, die Sehne schnalzte mit einem leisen Geräusch zurück und in dem Bruchteil der Sekunde bevor der Pfeil sein Ziel traf riss die Okipstute den Kopf nach oben und blickte direkt in Ryas Augen. Der Pfeil bohrte sich tief in den Hals des Tieres und sofort begann das Gift des Targa, einem kaum fingergroße, Frosch- oder Lurchähnliche Wesen von leuchtend gelber Färbung zu wirken. Targas tragen ihr orangerotes Gift in einem kleinen Brustbeutel mit sich und sprühen es bei Gefahr dem Angreifer ins Gesicht, dieser trägt leichte Verätzungen davon, doch trifft es die Augen wird man unweigerlich blind. Die Besonderheit dieses Giftes ist, dass es, einmal ins Blut gelangt innerhalb weniger Sekunden tötet und sich danach vollständig auflöst, so dass der Verzehr eines erlegten Tieres gefahrlos möglich ist.
Die Flanken der Stute bebten und die Vorderbeine knickten ein; ganz unspektakulär ging das ganze von sich, kein Blutstrom ergoss sich über das Tier, es brüllte nicht oder wehrte sich, es focht keinen Todeskampf aus; Das Okip sank einfach geräuschlos zu Boden, die Augen brachen noch bevor der Kopf auf dem weichen Gras aufkam.
Rya zog ihr Jagdmesser, ihren ganzen Stolz und wertvollsten Besitz aus der Lederscheide an ihrem Gürtel, kniete sich neben das Tier und machte einen raschen Schnitt durch die Haut und das Fettgewerbe bis hin zum After, fasste an die Hautränder und zog die Bauchdecke auf; Grünlich, grau, violett und leuchten purpurn lagen die Eingeweide des Okips nun dampfend und einen metallisch-süßen Duft ausströmend vor ihr. Beherzt fasste sie unter die träge Masse und verlagerte das Gekröse nach außerhalb der Bauchdecke, zwei weitere Schnitte und sie konnte alles lösen. Rasch sortierte sie aus was essbar war wie Leber, Herz, Nieren und was sie hier lassen würde da es ungenießbar war. Der entstandene Hohlraum im inneren des Tieres musste nun rasch austrocknen und derweil wickelte sie die Innereien in mehrere Schichten Ölpapier und gewachsten Leinstoff und verstaute diese Päckchen in ihrem Rucksack.
Wie es Brauch war grub sie ein ausreichend tiefes Loch, legte das übrige Gekröse hinein und verschloss das Loch wieder, dann schichtete sie duftende Zweige verschiedener Nadelgehölze auf, legte einen Ring aus Steinen darum und verstreute Weihkraut darüber welches sie auf der Jagd immer dabei hatte, dann machte sie Feuer und schnell erfüllte ein intensiv würziger Duft nach Harz und den Ölen der Pflanzen die Luft welcher den inzwischen stark säuerlichen Geruch des erlegten Wildes überlagerte. Erschöpft von der Schweißtreibenden Arbeit des Ausweidens ließ Rya sich in das mittlerweile von der Sonne getrocknete Gras sinken, wischte ihre Blutverschmierten Arme und das Messer mit Blattwerk ab, verschnaufte kurz, trank einen Schluck köstlich kühles Wasser aus ihrem Wasserbeutel  und machte sich dann daran aus dem mitgebrachten, vorbehandelten Leder, einigen starken Sehnen und zwei Armdicken Ästen einen Schlitten zu bauen auf welchem sie das schwere Okip den weiten Weg nach Hause transportieren konnte. Kurz überlegte sie, ob sie ihre Stiefel anziehen sollte, doch dann legte sie diese auch auf den Schlitten. Viel lieber spürte sie das weiche Moos, den nachgiebigen Laubteppich und das borstige, warme Gras unter ihren Fußsohlen.
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Probber
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Beitrag24.11.2007 17:26

von Probber
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Hi Rya,
ich finde deine Geschichte bis dahin gar nicht mal so schlecht (ich habe mir nur den kurzen Anfang angeguckt), allerdings für den Anfang ungeeignet. Der Anfang sollte mehr Spannung erzeugen, Lust auf mehr machen.

Zitat:
Der Pfeil bohrte sich tief in den Hals des Tieres und sofort begann das Gift des Targa, einem kaum fingergroßen Frosch- oder Lurchähnlichem Wesen von leuchtend gelber Färbung, zu wirken.

In diesem Satz habe ich die Kommasetzung verändert, außerdem die fettgedruckten Buchstaben veränder bzw. ergänzt. Ich glaube, 'Frosch- oder Lurchähnlichem' wird sogar klein geschrieben, da es sich um ein Adjektiv handelt, bin mir da aber nicht so ganz sicher.

Zitat:
Rya zog ihr Jagdmesser, ihren ganzen Stolz und wertvollsten Besitz aus der Lederscheide an ihrem Gürtel, kniete sich neben das Tier und machte einen raschen Schnitt durch die Haut und das Fettgewerbe bis hin zum After, fasste an die Hautränder und zog die Bauchdecke auf; Grünlich, grau, violett und leuchten purpurn lagen die Eingeweide des Okips nun dampfend und einen metallisch-süßen Duft ausströmend vor ihr. Beherzt fasste sie unter die träge Masse und verlagerte das Gekröse nach außerhalb der Bauchdecke, zwei weitere Schnitte und sie konnte alles lösen. Rasch sortierte sie aus was essbar war wie Leber, Herz, Nieren und was sie hier lassen würde da es ungenießbar war. Der entstandene Hohlraum im inneren des Tieres musste nun rasch austrocknen und derweil wickelte sie die Innereien in mehrere Schichten Ölpapier und gewachsten Leinstoff und verstaute diese Päckchen in ihrem Rucksack.

lol
Mit diesem Absatz wirst du bei dem ein oder anderen Leser Ekel erzeugen, aber ich denke, das ist wohl auch sol gewollt.  Wink
Ich finde ihn jedenfalls sehr gut. Es gliedert sich mal aus den 0815-'sie weidete das Tier aus' - Texten heraus. Es zeigt, daß du Ahnung hast von dem, was du schreibst und verleiht Tiefe.  Daumen hoch
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Rya
Geschlecht:weiblichErklärbär
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Beiträge: 3



R
Beitrag24.11.2007 19:51

von Rya
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danke für das kompliment, ich muss zugeben ich hab jetzt rote ohren *gg*

das ist ja auch nur der anfang des ersten kapitels und soll erstmal einen eindruck von ryas bisherigem leben vermitteln aber alles andere noch relativ offen lassen. hier noch etwas weiter:





Ein Schatten fiel über das Mädchen als sie nur mehr wenige hundert Meter von dem Hof ihrer Mutter entfernt war. Schon stunden zuvor hatte sie die tiefschwarze Gewitterwolke gesehen die inmitten vieler, in der letzten Stunde herauf gezogener nur unmerklich auffiel, doch irgendetwas stimmte nicht.
Die Bäume und Sträucher ringsum waren weiterhin von den Geräuschen der Bewohner erfüllt, zwitschern, quicken, rascheln, Brummen erfüllte die Luft, doch es war nicht der melodische Klang den diese Weise sonst hatte, mehr schienen die Tiere aufgeregt; Schrill klang der Gesang der Vögel in ihren Ohren. Und dann roch sie es, noch war es kaum wahrnehmbar aber doch schon vorhanden, ein leichter Geruch nach Rauch der nicht von ihr ausging sondern von überall her zu kommen schien. Ryas Blick fiel auf die Gewitterwolken die sich hoch auftürmten, doch erst jetzt erkannte sie, dass eine dieser Wolken gar keine war, viel mehr war es eine Rauchsäule die von der Stelle aufstieg an der sich an kalten Wintertagen weiß-graue Wölkchen aus ihrem Kamin aufstiegen.
Die Erkenntnis traf Rya wie ein Schlag zwischen die Schulterblätter und ließ sie taumeln, die Zugstangen rutschten ihr aus den Schweißnassen Händen und sie preschte los ohne darauf zu achten wohin sie trat.
Als sie die letzten Bäume hinter sich gelassen hatte und die kleine Erhöhung erreichte welche das Tal in dem der Hof stand und den Wald voneinander abgrenzte tat ihr Herz einen schmerzhaften Sprung und plötzlich fühlte sie, wie aller Mut sie verließ, der Anblick war das schrecklichste was Rya in ihrem mittlerweile neunzehn Jahre andauernden Leben gesehen hatte.
Das kleine Häuschen welches zum größten Teil aus Holz gebaut war und sich in die Senke geschmiegt hatte wie ein ängstliches Reh war abgebrannt, lediglich die rückseitige Mauer in der sich der Kaminofen befand stand noch, war jedoch rußgeschwärzt.
Der Stall war verschwunden, ebenso das Gatter in welchem die zwei Schweine tagsüber standen war dem Erdboden gleich gemacht worden. Wie Betäubt lief Rya auf die verbrannte Ebene zu, welche vor wenigen Tagen noch ihr Zuhause gewesen war. Doch wo war ihre Mutter? Rya hoffte inbrünstig, dass sie sich vor dem Feuer in Sicherheit hatte bringen können.
Wie war dieses Brand überhaupt entstanden? Es konnte noch nicht lange her sein, denn hier und da glimmte es noch und an vielen Stellen stieg dichter Qualm auf, die Luft war so rauchschwanger dass sie kaum atmen konnte, ihr Hals kratzte und ihre Augen brannten.
Heiße Tränen benetzten ihr Gesicht.
Eine halbe Stunde oder länger lief Rya immer wieder um die Feuerstelle herum, sie konnte die verbrannte Erde nicht betreten da diese noch immer vor Hitze knisterte und sie ja barfuss war. Sie hatte erwogen zurück zu laufen um ihre Stiefel zu holen doch sie konnte es nicht, es war die winzige Hoffnung dass ihre Mutter wieder hierher zurück kommen würde.
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Enfant Terrible
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Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag24.11.2007 19:55

von Enfant Terrible
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Zuerst korrigier ich einfach mal die Rechtschreibfehler durch.

Zitat:
Ein Schatten fiel über das Mädchen, als sie nur mehr wenige hundert Meter von dem Hof ihrer Mutter entfernt war. Schon Stunden zuvor hatte sie die tiefschwarze Gewitterwolke gesehen, die inmitten vieler, in der letzten Stunde herauf gezogener, nur unmerklich auffiel, doch irgendetwas stimmte nicht.
Die Bäume und Sträucher ringsum waren weiterhin von den Geräuschen der Bewohner erfüllt, Zwitschern, Quieken, Rascheln, Brummen erfüllte die Luft, doch es war nicht der melodische Klang, den diese Weise sonst hatte, mehr schienen die Tiere aufgeregt; schrill klang der Gesang der Vögel in ihren Ohren. Und dann roch sie es, noch war es kaum wahrnehmbar aber doch schon vorhanden, ein leichter Geruch nach Rauch, der nicht von ihr ausging, sondern von überall her zu kommen schien. Ryas Blick fiel auf die Gewitterwolken, die sich hoch auftürmten, doch erst jetzt erkannte sie, dass eine dieser Wolken gar keine war, viel mehr war es eine Rauchsäule, die von der Stelle aufstieg an der sich an kalten Wintertagen weiß-graue Wölkchen aus ihrem Kamin aufstiegen.
Die Erkenntnis traf Rya wie ein Schlag zwischen die Schulterblätter und ließ sie taumeln, die Zugstangen rutschten ihr aus den schweißnassen Händen und sie preschte los, ohne darauf zu achten, wohin sie trat.
Als sie die letzten Bäume hinter sich gelassen hatte und die kleine Erhöhung erreichte, welche das Tal in dem der Hof stand und den Wald voneinander abgrenzte, tat ihr Herz einen schmerzhaften Sprung und plötzlich fühlte sie, wie aller Mut sie verließ, der Anblick war das Schrecklichste, was Rya in ihrem mittlerweile neunzehn Jahre andauernden Leben gesehen hatte.
Das kleine Häuschen, welches zum größten Teil aus Holz gebaut war und sich in die Senke geschmiegt hatte wie ein ängstliches Reh, war abgebrannt, lediglich die rückseitige Mauer in der sich der Kaminofen befand stand noch, war jedoch rußgeschwärzt.
Der Stall war verschwunden, ebenso das Gatter, in welchem die zwei Schweine tagsüber standen, war dem Erdboden gleich gemacht worden. Wie Betäubt lief Rya auf die verbrannte Ebene zu, welche vor wenigen Tagen noch ihr Zuhause gewesen war. Doch wo war ihre Mutter? Rya hoffte inbrünstig, dass sie sich vor dem Feuer in Sicherheit hatte bringen können.
Wie war dieses Brand überhaupt entstanden? Es konnte noch nicht lange her sein, denn hier und da glimmte es noch und an vielen Stellen stieg dichter Qualm auf, die Luft war so rauchschwanger dass sie kaum atmen konnte, ihr Hals kratzte und ihre Augen brannten.
Heiße Tränen benetzten ihr Gesicht.
Eine halbe Stunde oder länger lief Rya immer wieder um die Feuerstelle herum, sie konnte die verbrannte Erde nicht betreten da diese noch immer vor Hitze knisterte und sie ja barfuss war. Sie hatte erwogen zurück zu laufen um ihre Stiefel zu holen doch sie konnte es nicht, es war die winzige Hoffnung dass ihre Mutter wieder hierher zurück kommen würde.


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Enfant Terrible
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Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag24.11.2007 19:59

von Enfant Terrible
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Die Story ist zweifellos spannend, aber das Lesen wird deutlich erschwert durch deine oft sehr langen Sätze. Sie scheinen, selbst mit richtiger Interpunktion, ohne Punkt und Komma weiterzugehen. Da kommt man beim Lesen schwer mit und verliert schnell den Überblick über Zusammenhänge u.Ä. Kleiner Tipp, vllt ein bisschen radikal: Wenn du mit den Kommas durcheinander kommst, setz lieber einen Punkt.
Außerdem scheinst du eine unglückliche Vorliebe für Relativsätze zu haben, vor allem für solche, welche mit "welche" ( Laughing )eingeleitet werden. Generell ein geschickter Kunstgriff, aber gehäuft liest es sich nicht schön und lässt sich leicht eliminieren. Oft kannst du "Satzungetüme" auch, s.o., durch die Komma-zu-Punkt-Methode abspecken lassen. Ansonsten aber ein recht guter, wenn auch etwas schwerer Stil!


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Leona
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L
Beitrag17.12.2007 22:32

von Leona
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Hallo!
Ich schließe mich dem Gesagtem von Terrorkrümel an. Ich bin zwar noch nicht lange dabei ( Smile Deswegen sollte ich vielleicht nicht gleich meinen Senf dazu abgeben ), aber die langen Sätze sind manchmal wirklich etwas verwirrend. Mehr Punkte wären besser.
lg,
Leona
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