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jim-knopf Dichter und Trinker
Alter: 35 Beiträge: 3974 Wohnort: München
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03.12.2012 00:00 Lied vom Verstummen von jim-knopf
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Wir haben uns gewetzt und stumm gepresst,
an sprachlos aufgetürmten Gitterstäben,
doch scheitern wir, schweigt auch der ganze Rest,
als hätte es ein Tönen nie gegeben.
Wir haben unser Lachen eingesetzt,
als Pfand für uns in immer gleichen Jahren
und haben stets die Stille unterschätzt,
dass wir nicht sind, was wir im Tönen waren.
(Wir schneiden unsre Einsamkeit zu Paaren.)
Weitere Werke von jim-knopf:
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Aranka Bücherwurm
A
Beiträge: 3106 Wohnort: Umkreis Mönchengladbach
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A 04.12.2012 10:56
von Aranka
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Hier fange ich einmal anders an: mit dem letzten Satz!
Zitat: | Wir schneiden unsre Einsamkeit zu Paaren. |
Er hat mich für das „lied vom verstummen“ gewonnen. Dieser Satz hat die „eigene Sageweise“, die ich in der Lyrik suche, die mir Vertrautes noch einmal anders in Sprache aufleuchten lässt. (eine Feder einfach so, ohne überlegen für diesen Satz)
Aber nun diszipliniert der Reihe nach:
1. Thema:
„Tönen/Verstummen/Einsamkeit und das Lachen als Pfand“. Ein sensibler Aspekt wird hier innerhalb der gesetzten Thematik (Verpfänden)vom Autor aufgesucht und wird von mehreren Seiten beleuchtet und mMn konsequent durchgespielt, bis in den letzten Satz hinein.
2. Reim / Metrik
Kreuzreim (passt! Hier wird eines der vielen „Lieder des Lebens“ gesungen, die ineinander verschränkt einfach geschehen, als wäre ein Eingreifen nicht machbar. Im Innern bröselt es, aber nach außen wird es noch gehalten.) So greift hier der Reim auch über die Zeilen sicher ineinander und hält das Konstrukt Gedicht formal. Die Metrik schreitet auch in immer gleichen auftaktigen Fünfhebern unaufhörlich voran.
In Z3 in S1 fließt es nicht ganz so unauffällig dahin:
„doch scheitern wir, schweigt auch der ganze Rest,“
Die Zäsur in der Mitte, das Wort „schweigt“ mit seinem ganzen Gewicht auf einer unbetonten Silbenzeit. Nein, es ist schon in Ordnung, ich betone dann auch weiterhin das „auch“, aber hier bekommt die Zeile dennoch mehr Gewicht in der Mitte und das finde ich sogar sehr wohltuend und inhaltlich richtig. Hier wird ja ein Blick auf das Ganze geworfen und die Zeile auch mit „doch“ eingeleitet. Stimmt schon alles.
3. Sprache /Ton / Bilder:
Hier finde ich starke aussagekräftige Worte:“gewetzt / stumm gepresst“
Es wird ein Bild bedient: sprachlos aufgetürmte Gitterstäbe
„Gitterstäbe“ auftürmen eine wacklige Angelegenheit und für mich eine etwas ungewöhnliche Vorstellung, greift zumindest visuell nicht so ganz bei mir. (vielleicht aufgestellt), andererseits hat man natürlich bei „auftürmen“ den Faktor einer langen Zeit und einer Bürde im Kopf. Das Bild funktioniert also eher über den Kopf, statt über die Augen. Überhaupt ist es das feine Hin und Her von Gedanken, die den Text bewegen.
Der Ton ist ernst aber nie lamentierend, eher registrierend, reflektierend.
„Tönen“ finde ich hier ein sehr gut gewähltes Wort, eröffnet es bei mir die Vorstellung einer „voll und gut tönenden Glocke“. Und hinter diesem guten Ton, was steckt dahinter. Diese Frage wird gestellt.“dass wir nicht sind, was wir im Tönen waren“
Die zweite Strophe gefällt mir als Ganzes sehr. Sie ist sehr dicht gewebt. Auch wenn hier keine außergewöhnlichen Bilder oder Worte bewegt werden, so sind sie gut gesetzt.
Zitat: | „und haben stets die Stille unterschätzt,
dass wir nicht sind, was wir im Tönen waren.“ |
Meine Lieblingsstelle ist die letzte Zeile. Ein so unerwartetes und unverbrauchtes Bild.
Es ist ein stimmiges „lyrisches Gebilde“ entstanden, in dem sich handwerkliches Können und sensibler Sprachumgang zeigt. Innerhalb der Thematik wurde ein sensibler Bereich aufgesucht. Ich spüre im gesamten Gedicht den sicheren Ton und den besonderen Blick eines erfahrenen Autors (glaube wenigstens, das herauslesen zu können). Vielleicht wünschte ich mir nach dieser letzen Zeile auch innerhalb des Textes hier und da noch etwas "unerwartetere" Sprachbilder. Aber diese Erwartung ist bei der Zeitvorgabe vermessen und ich nehme sie sofort wieder zurück. Eine gelungene Gesamtkomposition. Gerne gelesen.
_________________ "Wie dahingelangen, Alltägliches zu schreiben, so unauffällig, dass es gereiht aussieht und doch als Ganzes leuchtet?" (Peter Handke)
„Erst als ihm die Welt geheimnisvoll wurde, öffnete sie sich und konnte zurückerobert werden.“ (Peter Handke) |
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Stimmgabel Papiertiger
Beiträge: 4370 Wohnort: vor allem da
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04.12.2012 12:26
von Stimmgabel
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Wir haben uns gewetzt und stumm gepresst,
an sprachlos aufgetürmten Gitterstäben,
doch scheitern wir, schweigt auch der ganze Rest,
als hätte es ein Tönen nie gegeben.
Wir haben unser Lachen eingesetzt,
als Pfand für uns in immer gleichen Jahren
und haben stets die Stille unterschätzt,
dass wir nicht sind, was wir im Tönen waren.
(Wir schneiden unsre Einsamkeit zu Paaren.)
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Ehrlich gesagt - mit diesem jambisch paarig gereimten Stück komme ich nicht klar. Irgendwie auf läppische Endreime etwas Satzzerhacktes zusammengebaut,
und inhaltlich verstehe ich auch die Widersprüche kaumst.
Da wird, sich immer wiederholend, auf das Schweigen dieses WIR zueinander hingewiesen - mit dann plötzlich jenen auftauchenden, lapidaren Aussagen (als wärs ne Überraschung???):
doch scheitern wir ............................... <-- schon dieses "doch" bleibt mir ein Rätsel ????
dass wir nicht sind, was wir im Tönen waren ...... <-- und was sind sie den nun wirklich ??? aha, ein Geheimnis ...
... um dann im Klimax mit der letzten Zeile zum wohl gemeinten Weisheitsschluss zu kommen (wohl für die ganz Blinden ):
(Wir schneiden unsre Einsamkeit zu Paaren.)
...ehrlich, ist auf diese inhalts-wenige Weise nicht so mein Ding
Gruß Stimmgabel
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_________________ Gabel im Mund / nicht so hastig... |
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Rübenach Exposéadler
R
Beiträge: 2837
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R 04.12.2012 21:24
von Rübenach
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es gibt gedichte, die verstehe ich nicht, weil es nichts zu verstehen gibt. dieses gedicht gab mir beim erstlesen auch rätsel auf, aber je öfter ich es lese, desto mehr bekomme ich eine ahnung.
formal gut, der autor beherrscht metrik und reim.
alles in allem ein schönes gedicht.
_________________ "Vielleicht sollten mehr Leute Schreibblockaden haben." Joy Williams |
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Zinna schweißt zusammen, was
Beiträge: 1551 Wohnort: zwischen Hügeln und Aue...
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04.12.2012 22:12
von Zinna
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Zwei, die nach Verbalringen an der Stille, am „sich nichts mehr zu sagen haben“ scheitern und trennen.
als hätte es ein Tönen nie gegeben. - dass wir nicht sind, was wir im Tönen waren.
Sie kannten sich faktisch gar nicht, erkannten es erst ohne Tönen. Das „im Tönen“ gefällt mir.
Lied vom Verstummen - ein Titel, der die entstehende Stummheit schon aufgreift.
LG
Zinna
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Nihil { }
Moderator Alter: 34 Beiträge: 6039
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05.12.2012 00:40
von Nihil
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Zitat: | (Wir schneiden unsre Einsamkeit zu Paaren.) |
Für diesen Schlusssatz muss ich dir einfach jetzt schon neun Federn geben. (Auch wenn ich noch einen längeren Kommentar schreiben will.) Einfach ein Knaller.
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Dienstwerk Reißwolf
Alter: 55 Beiträge: 1254 Wohnort: Gera/Markkleeberg
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05.12.2012 16:24
von Dienstwerk
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Wie fast jeder weiß, habe ich von Lyrik null Ahnung (hab's ja beim letzten Pokapro versucht und wurde vorletzer, hihi) - aber ich bewerte der Fairness halber trotzdem.
Dabei konzentriere ich mich rein auf mein Bauchgefühl und gehe kräftig in mich. Auf die inhaltlichen Vorgaben gehe ich nicht ein, die wurden ja bereits geprüft. Ob mir der lyrische Text auch beim zweiten oder dritten Lesen vermag, etwas mitzuteilen oder ob die Buchstaben nur nach dem Prinzip der Schönheit ungewöhnlich kreativer Formulierungen aneinandergereiht wurden, hat selbstverständlich Einfluss auf meine vergebenen Federn. Ob sich was reimt oder nicht - nicht. Ich nutze die ganze Bandbreite von 1-9, aber erst, wenn ich alle Gedichte gelesen habe.
Zum vorliegenden Gedicht:
Zitat: | Wir haben uns gewetzt und stumm gepresst,
an sprachlos aufgetürmten Gitterstäben,
doch scheitern wir, schweigt auch der ganze Rest,
als hätte es ein Tönen nie gegeben.
Wir haben unser Lachen eingesetzt,
als Pfand für uns in immer gleichen Jahren
und haben stets die Stille unterschätzt,
dass wir nicht sind, was wir im Tönen waren.
(Wir schneiden unsre Einsamkeit zu Paaren.) |
Die letzte Zeile ist saustark und reißt alles raus! Ich interpretiere mal frisch drauflos: Szenen einer Ehe? Gut, das war keine Interpretation, das war eine Frage. "aufgetürmten Gitterstäben" war wohl dem Reim geschuldet. Gut, was soll ich sagen, mir gefällt's. Befederung erfolgt ganz zuletzt.
LG, Ana
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Beobachter Klammeraffe
Beiträge: 617
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05.12.2012 18:33
von Beobachter
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Auch hier stehe ich völlig neutral. Ich kann nicht entscheiden, ob ich dieses Gedicht positiv oder negativ finde, weil es nichts in mir auslöst.
_________________ Stil ist die Fähigkeit, komplizierte Dinge einfach zu sagen - nicht umgekehrt.
- Jean Cocteau |
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Dienstwerk Reißwolf
Alter: 55 Beiträge: 1254 Wohnort: Gera/Markkleeberg
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06.12.2012 01:03
von Dienstwerk
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Meine Befederung in der Lyrik im Überblick:
0x 1
2x 2
5x 3
2x 4
1x 5
1x 6
2x 7
0x 8
1x 9
LG, Ana
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MrPink Lyromane
Alter: 53 Beiträge: 2431 Wohnort: Oberbayern
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07.12.2012 10:33
von MrPink
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Ungezwungene und passende Reime, schöne Umsetzung.
_________________ „Das Schreiben wird nicht von Schmerzen besorgt, sondern von einem Autor.“
(Buk) |
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dürüm Wolf im Negligé
Alter: 46 Beiträge: 966 Wohnort: Cape Town
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07.12.2012 19:35 Re: Lied vom Verstummen von dürüm
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Guy Incognito hat Folgendes geschrieben: | Wir haben uns gewetzt und stumm gepresst,
an sprachlos aufgetürmten Gitterstäben,
doch scheitern wir, schweigt auch der ganze Rest,
als hätte es ein Tönen nie gegeben.
Wir haben unser Lachen eingesetzt,
als Pfand für uns in immer gleichen Jahren
und haben stets die Stille unterschätzt,
dass wir nicht sind, was wir im Tönen waren.
(Wir schneiden unsre Einsamkeit zu Paaren.) |
Tja, wenn das nicht einer unserer Großmeister ist?
Metrisch sauber, um nicht zu sagen porentief rein.
Sprachlich feine Sache, nur wollen sich irgendwie noch keine Bilder bei mir einstellen.
Ich grübel noch ein bisschen drüber, okay?
Bis dahin aber auf jeden Fall oberes Drittel.
Gruß
Kerem
_________________ Versuchungen sollte man nachgeben. Wer weiß, ob sie wiederkommen.
(Oscar Wilde)
Der Willige wird vom Schicksal geführt. Der Störrische geschleift.
(Seneca) |
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Nihil { }
Moderator Alter: 34 Beiträge: 6039
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08.12.2012 01:10
von Nihil
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→ „Wir schneiden unsre Einsamkeit zu Paaren.“
Immer noch der bemerkenswerteste Satz des Lyrikwettbewerbs für mich. Wenn
man selbst in der Beziehung nicht mehr zusammenbleiben kann, wird an dem Ideal
der Zweisamkeit trotzdem noch festgehalten. Etwas so Ungreifbarem wie der Einsam-
keit wird versucht beizukommen, indem es in eine greifbare Form packt.
Meine neun Federn muss ich aber dann doch etwas relativieren, weil der Rest des
Gedichtes mir nicht ganz hundertprozentig gefällt. Mir gefällt der Kontrast zwischen
dem Tönen des Lachens und der Stille. Das Lachen wurde von beiden aufgegeben
zugunsten einer stillen und kalten, aber funktionierenden Beziehung. Beide haben
unterschätzt, wie sehr diese Stille ihnen in Wirklichkeit zusetzt und sie verändert.
Das Tönen erinnert mich an Rilke und passt mir als Beschreibung des Lachens nicht
so recht, in der ersten Strophe sticht es hervor. Dort klingt es fast schon gewollt lyrisch,
aber es wird ja dann im weiteren Verlauf präzisiert. Was mit dem „ganzen Rest“ gemeint
ist, kann ich leider nicht erkennen und das stört mich, weil es hier keinen Rest geben
müsste, die beiden Beziehungsgestörten wären eigentlich schon genug.
Dennoch ein hervorragendes Gedicht, vor allem für zwei Stunden und selbst wenn es
dann acht statt neun Federn sind, ist das hoffentlich immer noch gut genug. :)
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crim sex, crim & rock'n'roll
Beiträge: 1578 Wohnort: München
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08.12.2012 11:29
von crim
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Ja, da sind einige Sachen in diesem Gedicht, die mir gefallen. Vor allem Anfang und Ende sind originelle Bilder und dazwischen eine Beziehung, wie sie wahrscheinlich viele Paare leben. Weiß wenig von Metrik, wenns holpert dann minimal für mein Empfinden. Gitterstäben - nie gegeben finde ich trotz vielleicht unreinem Reim unverbraucht und gut. Schade, dass sich mir im Mittelteil kein weiterer assoziativer Bezug zu "gewetzt" und "schneiden" auftut, aber trotzdem ist das bislang mein Favorit. Acht Federn.
LG Crim
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Nina Dichterin
Beiträge: 4948 Wohnort: Berlin
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08.12.2012 21:50
von Nina
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Lied vom Verstummen
„stumm gepresst“, eine bildhafte, gut gelungene Metapher, wie ich finde, die mir gleich in der ersten Zeile entgegen springt. Schön! Das gesamte Gedicht, gereimt und strukturiert. „unser Lachen eingesetzt als Pfand für uns in immer gleichen Jahren“ – puh, das ist harter Tobak – aber gut geschrieben! Schöne Melodie. Auch der Schluss gefällt mir. Punkte gibt’s im nächsten Durchlauf. Gelungene Umsetzung!
_________________ Liebe tut der Seele gut. |
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jim-knopf Dichter und Trinker
Alter: 35 Beiträge: 3974 Wohnort: München
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09.12.2012 13:09
von jim-knopf
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hallo unbekannter,
dein text ist leider abgrundtief schlecht. er ist so schlecht, dass ich eben schon auf der toilette war, weil ich beim lesen das brot mit frischkäse und marmelade von heute morgen nicht mehr bei mir halten konnte. jetzt bin ich wieder da und als ich den text ein zweites mal sah, musste ich mich wirklich zusammen reißen, um nicht gleich wieder los zu rennen. zum glück habe ich jetzt auf "antworten" gedrückt und muss ihn nicht mehr anschauen. mein magen beruhigt sich langsam wieder. ja, was soll ich sagen? ich habe den text nicht einmal zu ende gelesen. aus weiter oben genannten gründen. ich glaube aber trotzdem, dass ich eine bewertung dazu abgeben kann. weil auch die ersten zeilen, die ich überflogen habe, bevor die übelkeit kam, schon eine deutliche sprache sprechen. eine abscheuliche sprache. so leid mir das tut, unbekannter. ich habe nie etwas schlechteres gelesen.
daher gibt es von mir -15 punkte.
viele grüße
roman
_________________ Ich habe heute leider keine Signatur für dich. |
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last-virgin Klammeraffe
Alter: 72 Beiträge: 565 Wohnort: Berlin
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11.12.2012 11:13 re von last-virgin
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Hallo,
gefällt mir gut, Dein Gedicht, schöner Rhythmus und ein für mich sehr schönes Beispiel von Ambivalenz.
viel Erfolg
lg
last-virgin
_________________ Das "Ganze" ist mehr als die Summe seiner Einzelelemente. |
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Leene Eselsohr
Beiträge: 448
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11.12.2012 16:26 Re: Lied vom Verstummen von Leene
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Guy Incognito hat Folgendes geschrieben: | Wir haben unser Lachen eingesetzt,
als Pfand für uns in immer gleichen Jahren |
Das ist schlicht und schön.
Aber das Gedicht ist auch widersprüchlich. Sprachlos aufgetürmte Gitterstäbe - wie kann das sein, wenn es Lachen war? Ein Lachen, das so stark war, dass es als Pfand taugte. Das will mir (noch?) nicht passen.
Der Schluss gefällt mir dafür wieder sehr gut. Mit Potential zum Nachwirken.
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lupus Bücherwurm
Alter: 56 Beiträge: 3914 Wohnort: wien
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11.12.2012 17:21
von lupus
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im ersten Anlauf fand ich das gedicht ansprechend, weil mir der Rhythmus gefallen hat, einige Formulierungen haben mich angesprochen, die mir aber bei mehrmaligem Lesen immer mehr Fragezeichen in die Augen gezeichnet haben.
an sprachlos aufgetürmten Gitterstäben, das etwa, ich kann mir kein sinnvolles Bild formen von aufgetürmten Gitterstäben
das gewetzt reißt mich gleich in V1 raus in seiner Härte
der Rest ... mag sich mir nicht erschließen .. wovon
scheitern woran?
worauf bezieht sich das 'doch'?
Zitat: | Wir haben unser Lachen eingesetzt,
als Pfand für uns in immer gleichen Jahren
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da hast du mich dann wieder .. das is sprachlich wie inhaltlich wunderbar
und dann:
Zitat: | und haben stets die Stille unterschätzt,
dass wir nicht sind, was wir im Tönen waren. |
welches Tönen? das Lachen? Das Lachen ist das einzige Tönen bis jetzt, das aber ja gar nicht da war, weil verpfändet, statt dessen gab es die immer gleichen Jahre.
Und in wie fern unterschätzt? Im Positiven im Negativen?
mir erschließt sich das alles nicht
da sind mir dann ein bisserl zu viele Variablen drin und egal wie ich mich entscheide, kein Weg lässt sich bis zum Ende konsequent durchziehen
AiA: das klingt schön, hat was, zieht mich rein aufgrund der Melodie, aber dann kickt es mich wieder raus.
_________________ lg Wolfgang
gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben
-------------------------------------------------------
"Ich bin leicht zu verführen. Da muss nur ein fremder Mann herkommen, mir eine Eiskugel kaufen und schon liebe ich ihn, da bin ich recht naiv. " (c) by Hubi |
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Gast
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13.12.2012 22:17
von Gast
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Hab mir viele Gedanken hierzu gemacht, zu lange mit dem Kommentieren gewartet und bin nun zu müde, um den Widerspruch herauszuarbeiten, der sich hier versteckt.
Formal ist das ziemlich gut gelungen, denke ich.
Vielleicht erfahre ich ja mehr, durch die Kommentare und Gedanken der anderen und deine Antworten darauf.
Lorraine
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femme-fatale233 Füßchen
Alter: 31 Beiträge: 1913 Wohnort: München
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14.12.2012 12:13
von femme-fatale233
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Für mich einer der stärksten Texte in diesem Wettbewerb. Gut der Reim auf "Gitterstäben" haut nicht so ganz hin, aber wenn man vielleicht so wie Goethe ein Hesse ist, dann darf man sowas. Wobei ich hier hinter möglicherweise sogar jemanden vermute, den ich kenne.
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adelbo Reißwolf
Beiträge: 1830 Wohnort: Im heiligen Hafen
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14.12.2012 16:24
von adelbo
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Hallo Inka/o
Stellenweise gefällt mir dein Gedicht gut, es gibt aber auch einzelne Wörter, die mir nicht so richtig passen.
Wir haben uns gewetzt, damit geht es los. Dieses gewetzt bringt mich sofort in Stocken, klingt mir viel zu hart, auch wenn es das verdeutlichen soll.
Oder der ganze Rest, ist ebenfalls eine Stelle, die ich nicht schön finde.
Den Sinn deiner Zeilen finde ich widerum schön, der gefällt mir.
Freundliche Grüße
adelbo
_________________ „Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.“
Bertrand Russell |
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Schmierfink Lyroholiker
Alter: 34 Beiträge: 1172
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14.12.2012 17:19
von Schmierfink
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Ich begrüße dich mit Freude,
mag ich, hat Melodie und finde auch die Metapher mit den Gitterstäben nett, einzig den letzten Vers finde ich irgendwie unnötig, beinahe unpassend.
Ein paar Sachen würde ich noch überarbeiten, so scheint mir der Vers mit dem Rest eher dem Reim geschuldet, als inhaltlich sehr passend, aber gut, die knappe Zeit.
lg
Schmierfink
_________________ "Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles seine Bemerkungen."
Heinrich Heine
"Ich gebe Zeichen von mir, Signale . . . Ich schreie aus Angst, ich singe im Dschungel der Unsagbarkeiten"
Max Frisch
"Die Leute gehen ins Feuer, wenn's von einer brennenden Punschbowle kommt!"
Georg Büchner |
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