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Paradies 2.0


 
 
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buki
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 72
Beiträge: 39



Beitrag23.11.2012 18:34

von buki
Antworten mit Zitat

Hallo Evolver,
Plausibilisierung zu 2.
Das Unternehmen ForeverYoungPharma hat die menschenverachtenden Versuche, die zur Entwicklung der
Unsterblichkeitsdroge notwendig waren, in einem Land mit hohem Korruptionspotenzial und
Gefängnisinsassen, nach denen keiner fragt oder zu fragen wagt, abgewickelt. Dort nimmt man
es mit den Menschenrechten nicht so genau und ein heikles Projekt läßt sich gut abkapseln.

Nach ein paar Jahren schien alles bestens zu funktionieren und man begann die Sache zu
"legalisieren", um sie international vermarkten zu können.

Dazu mußte man in einem zivilisierten Staat so tun, als würde man die Droge dort entwickeln.
Natürlich auch hier möglichst ohne unnötiges Aufsehen.
Und dabei nur die Versuche wiederholen, die für die Droge einen Entwicklungsfortschritt brachten,
bei denen aber keine Versuchsperson ernsthaft zu Schaden kam.

Leider gab es in der Legalisierungsphase die erwähnten Probleme (Krebs). In einem zivilisierten Land
muß man damit rechnen, dass irgend ein Journalist dahinter kommt und alles an die große Glocke
hängt. Darum kann man 'verbrauchte' Versuchspersonen nicht so einfach entsorgen.

Falls etwas herauskommt, muß man zeigen können, dass man sich mit den Havarierten die größte
Mühe gibt. So war die partielle Virtualisierung auch nur das kleinere Übel für das Firmenimage.
Hätte man die Unglücklichen 'am Stück' gelasssen, wären die Meisten nach und nach an ihren
Metastasen zugrundegegangen.

Damit der eine oder andere in seiner künstlichen Umgebung nicht durchdreht, so glaubten
die betreuenden Psychologen, wäre es besser, in geringem Umfang Genussgifte zuzulassen.

Sollte das nicht reichen, konnte man immer noch mit Valium oder Ähnlichem nachbessern. Aber wenn
dann davon jemand Wind bekommt, wird es wieder schwieriger mit der Presse.
 

buki
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Bücherli
Geschlecht:weiblichLeseratte
B

Alter: 36
Beiträge: 126



B
Beitrag24.11.2012 15:11

von Bücherli
Antworten mit Zitat

Hallo buki,
ich habe mir deine Texte durchgelesen. Ich finde die Idee mit der virtuellen Welt sehr interessant. Ist das Buch für jungere Leute gedacht?? Ich würde sowas gerne lesen wollen. Deine Texte lesen sich auch gut, ich hatte da keine Probleme.
Allerdings was mich sehr verwirrt und irritiert hat, waren deine Erklärungen zu dem Buch, also die Hintergründe... .Und je mehr du dazu geschrieben und versucht hast zu erklären, desto weniger habe dann am Ende verstanden... . Da kommt eine Erklärung nach der anderen. Und für die eine Erklärung gibt es noch eine Erklärung usw.

Ich würde auf jeden Fall von der Geschichte weiterlesen wollen.
Aber gibt es vielleicht eine Möglichkeit den Hintergrund simpler, einfacher zu gestalten und es weniger kompliziert zu machen??

LG Bücherli
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buki
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 72
Beiträge: 39



Beitrag24.11.2012 16:04

von buki
Antworten mit Zitat

Hallo Bücherli,
wenn Dir an der Geschichte etwas unplausibel oder unverständlich vorkommt, sag bescheid, ich werde versuchen, es mit möglichst wenig technischen Details zu erläutern.

buki
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buki
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 72
Beiträge: 39



Beitrag24.11.2012 17:24
Motiv
von buki
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Hallo liebe Feedbackgeber,
einige Eurer Antworten verstehe ich so, dass Ihr hofft, dass es jetzt endlich mit harten Konflikten
und Action los geht. Ich kann zwar auch 'Indiana Jones' und 'James Bond' genießen, aber meine Geschichte
habe ich nicht in diesem Sinne konzipiert.
Die Idee zur Geschichte kam mir, als ich, wie mein Romanheld, selber noch einem öden Bürojob nachging,
zu dem ich täglich pünktlich antreten musste.
Ich habe mir meinen Wunschtraum ausgemalt, dass irgendwas passiert, was mich aus meiner Tretmühle erlöst.
Ich lande im Paradies, verliebe mich, die Unsterblichkeit winkt, aber damit es nicht langweilig wird,
geht der Esel auf's Eis und es müssen ein paar Sachen schiefgehen.
Eingeflochten habe ich noch die trostlose Biografie des Protagonisten die plausibel machen soll,
warum er aus Verzweiflung bei einer Firma unterschreibt, die ihn als Versuchskaninchen missbrauchen
will.
Damit diese trostlose Biografie lesenswert wird, versuche ich sie mit Tragikomik aufzupeppen.

Vielleicht liest ja trotzdem noch jemand weiter.  

buki Embarassed
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Endgegner
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 36
Beiträge: 36



Beitrag25.11.2012 03:50

von Endgegner
Antworten mit Zitat

buki hat Folgendes geschrieben:
einige Eurer Antworten verstehe ich so, dass Ihr hofft, dass es jetzt endlich mit harten Konflikten
 und Action los geht. Ich kann zwar auch 'Indiana Jones' und 'James Bond' genießen, aber meine Geschichte
 habe ich nicht in diesem Sinne konzipiert.

Was mich betrifft, hatte ich nicht speziell an diese Art von Konflikten gedacht (im Sinne von "Action"). In deinem anderen Thread hast du geschrieben, dass dein Protagonist "bei seinem Fluchtversuch aus dem öden Alltag nach und nach in eine immer bizarrere Welt gerät". Für mich steckt darin bereits der Konflikt, den ich meine: Dein Protagonist möchte dem Alltag entkommen und schlittert daraufhin offensichtlich in Schwierigkeiten. Schwierigkeiten sind interessant! Für mich fehlt in der Geschichte bis jetzt nur noch die entscheidende Wendung, die mir deutlich macht: Jetzt steckt der Protagonist mitten drin. Nach seinem Abenteuer mit den Rambos könnte er ja theoretisch wieder in sein kleines Paradies zurückkehren und dort sein unbefriedigendes, aber unkompliziertes Leben fortführen.

Zitat:
Vielleicht liest ja trotzdem noch jemand weiter.

Doch, doch, ich warte ja sowieso noch auf das Kapitel mit den virtuellen Cyberbräuten ... Was? Es gibt gar keins? Na gut, ich werde die nachfolgenden Teile trotzdem noch lesen. Wegen der Story ausnahmsweise. Wink
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Bücherli
Geschlecht:weiblichLeseratte
B

Alter: 36
Beiträge: 126



B
Beitrag25.11.2012 12:39

von Bücherli
Antworten mit Zitat

Hallo buki,
na bei der Geschichte an sich haben sich keine weiteren Fragen ergeben. Aber bei den Erklärungen mit Bio-Gehirnen , Sensoren, Nervensensoren war ich raus, ich habs nicht mehr verstanden.
Mir kam "Lost" in den Sinn ( kennst du die Serie?), dass es hier in die ähnliche Richtung geht... .

Ich würde aber den ersten Teil ( das erste Kapitel), überarbeiten und mit etwas komplett anderem anfangen...damit es sofort interessant wird. Vielleicht einen anderen Zeitpunkt wählen, also bevor sie in die Welt eingetaucht sind, damit die Geschichte mehr verständlich wird und sofort fesselt. Weil ich finde das zieht sich so in die Länge und alle warten darauf, dass etwas passiert, aber du schreibst, in diese "Action-Richtung" geht es nicht...Dann bau doch sofort an den Anfang etwas "Action" ein, einen Konflikt, etwas Spannendes, und schreibe dann in diesem Stil weiter, der dir gefällt.

LG Bücherli
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buki
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 72
Beiträge: 39



Beitrag25.11.2012 13:24
Lost
von buki
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Hallo Bücherli,
ja, wir haben alle Staffeln von Lost zuhause, und da habe ich nicht alles verstanden. Irgendwie zu viele Fakten und dann noch Esoterik, aber es war trotzdem schön.
Ich versuche es ohne Esoterik nach dem Motto "Denkbar, aber aus technischen Gründen (noch lange) nicht machbar".
Nachher fange ich an, die nächste Portion meiner Geschichte fürs Forum aufzubereiten.

buki
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Bücherli
Geschlecht:weiblichLeseratte
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Alter: 36
Beiträge: 126



B
Beitrag25.11.2012 14:06

von Bücherli
Antworten mit Zitat

Ja, ich habe bei Lost auch nicht alles verstanden.... .

Freue mich auf deine Fortsetzung!!

LG
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buki
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 72
Beiträge: 39



Beitrag25.11.2012 23:27
Paradies 2.0 2. Fortsetzung
von buki
Antworten mit Zitat

Hallo,

ich habe mal in gekürzter Fassung dargestellt, wie Frank Jammer vom Schicksal in die Arme von
ForeverYoungPharma getrieben wurde.


Ein außerplanmäßiges Personalgespräch. Kam jetzt die Prämie für meinen Verbesserungsvorschlag
rüber oder hatte jemand gepetzt, dass man an meinem letzten Geburtstag auch einen Schuß Wodka
in seinen Orangensaft bekommen konnte? Hoffmanns Monolog würde es mir offenbaren.

"Wie Sie wissen, sind die wirtschaftliche Entwicklung und Globalisierung auch an unserem
Betrieb nicht spurlos vorübergegangen ... bla ... bla ... Änderungskündigung ... bla bla.
Klingt schlimmer, als es ist. Entweder Sie machen ihren alten Job für ein paar Euro weniger,
na ja, sagen wir mal für 75 Prozent, oder, stellen Sie Ihr Licht nicht unter den Scheffel,
Sie bewerben sich auf die gleich oder besser bezahlten Jobs, die jetzt im Rahmen der
Umstrukturierung intern ausgeschrieben werden. ... bla ... nehmen Sie's nicht persönlich.
Selbst ich muss dieses Jahr für meine Leistungszulage ... bla ... Ein Protokoll von
unserem Gespräch werde ich Ihnen zuleiten. Schlafen Sie erst mal in Ruhe drüber, hier wird
nichts übers Knie gebrochen."

Das mit dem in Ruhe drüber schlafen klappte bei mir nicht. Hinzu kamen Magenbeschwerden.

...


Nachdem ich Dr.Petermann versprochen hatte, über die Gruppentherapie für Gestresste nachzudenken und
er bei seiner Assistentin zusätzlich ein Fluctin-Rezept angefordert hatte, kam er noch auf ganz was anderes
zu sprechen.
"Ãœbrigens, falls Sie Interesse an einer gesponserten Kur haben, ... es gibt da ein Pharmaunternehmen,
das sucht für konstruktive Kritik begabte freie Mitarbeiter, na ja, eigentlich Testpersonen, die
mitdenken und ein Gespür dafür haben, worauf es ankommt. Eine derartige Mitarbeit wird recht
großzügig honoriert. Es geht auch nicht um riskante Testreihen mit neuen Medikamenten sondern um
ein Konzept zur Vermarktung von Wellnessprodukten."
Kostenlose Kur? Was konnte mir besseres passieren, als ein paar Tage oder Wochen, in denen ich in
Ruhe überlegen konnte, wie ich mein Lebensschiff wieder in ruhigeres Fahrwasser bekam?
Im Auto las ich erst mal den Prospekt.
"ForeverYoungPharma sucht für einen Produkttest kreative freie Mitarbeiter die mitdenken.
Seien Sie Pionier in einer neuen Welt des Wohlfühlens. Helfen Sie uns sechs Wochen lang, in
Urlaubsatmosphäre einem revolutionären Wellnesskonzept den letzten Schliff zu geben."
Da das Ganze tatsächlich gratis war, hatte ich kurzentschlossen meinen Resturlaub und etwas
Unbezahlten genommen.

...

"Willkommen bei FYP"
Ein aufgewecktes Kerlchen von Anfang dreißig, sportlich, auch nicht ganz unsympathisch, baute sich
vorne am Pult auf und begann mit seinem Vortrag.
"Mein Name ist Christian Keuer, und ich begrüße Sie zu unserer. . . , ja wie wollen wir
es nennen, ein Wellnesstrainingslager soll es ja erst werden, ein richtiger Gratisurlaub ist es für
Sie ja auch nicht, wenigstens nicht ganz. Immerhin haben Sie sich ja im Vorfeld damit einverstanden
erklärt, eine Menge Fragebögen auszufüllen und etliche Interviews zu absolvieren, auf dass unser
neues Produkt den Weg zur Marktreife finde.
Aber ich glaube, Sie werden es nicht bereuen. Der erste Tag hier dient dem gegenseitigen Kennenlernen,
dem Kennenlernen der Infrastruktur und einer ärztlichen Eingangsuntersuchung. Danach erfolgt die
Aufteilung in Gruppen, wobei jede Gruppe einen eigenen Betreuer oder Betreuerin erhält. Dann kann
das eigentliche Programm beginnen.

...

Am nächsten Morgen im Vortragsraum erschien als erstes Frau Körner, total ausgeschlafen und wie aus
dem Ei gepellt.

"Guten Morgen und herzlich willkommen, zum zweiten Tag beim FYP-Wellness-Projekt.
Ich hoffe, Sie haben die Teilnahme noch nicht bereut. Ein Teil von Ihnen hat bereits begonnen,
die Vorteile unseres Angebots voll zu nutzen. Besonders die Damen unter Ihnen haben beim Besuch
des Restaurants 'Bärenfalle' den Nutzen der FYP-Speisekarte erkannt.
Von einigen der Herren bin ich bis jetzt etwas enttäuscht. Ich hatte gestern gesagt, dass ein
Glas Wein ODER", sie betonte das Wort mit erhobener Stimme, zwei kleine Biere dem Körper nicht
schaden. Die Mehrzahl hat wohl aus dem 'oder' ein 'und' gemacht und ein Teil von Ihnen glaubte
auch noch ", dabei sah sie mit einem messerscharfen Lächeln in meine Richtung, "den von den Damen
eingesparten Anteil an Alkohol vernichten zu müssen. Das geht zumindest aus der gestrigen
Abrechnung mit dem Restaurant 'Bärenfalle' hervor.
Nun ja, vielleicht gehört das bei einigen von Ihnen zur Standardprozedur bei der Bewältigung des
Jetlags. Ich möchte Ihnen aber nochmals ans noch intakte Herz legen, beim nächsten Restaurantbesuch
die von FYP angebotenen und für Sie kostenlosen Säfte und alkoholfreien Cocktails, sowie das
vorzügliche Mineralwasser aus hiesiger Quelle zu versuchen.
Schließlich haben Sie durch Ihre Unterschrift zugesagt, uns darüber ein bei klarem Kopf gefälltes
ausführliches Urteil zukommen zu lassen. Ihr Körper wird es Ihnen danken. Selbst wenn Sie es nicht
sofort wahrnehmen, die Laborwerte, die Sie am Ende Ihres Aufenthaltes ausgehändigt bekommen und die
Sie dann mit denen der Eingangsuntersuchung vergleichen können, werden eine deutliche Sprache sprechen.
Und wer sich gar nicht mit unserem Programm anfreunden kann, dem steht immer noch die Möglichkeit
des Rücktritts offen. Aber nun genug der ernsten Worte. Wenden wir uns dem Positiven zu, das noch auf
Sie zukommt."

Nachdem die anderen nach und nach von ihren ansehnlichen Trainerinnen abgeholt worden waren,
befanden sich nur noch ich und zwei andere Teilnehmer im Raum und warteten darauf, dass endlich
auch unser Coach für das Körperliche auftauchte. Es erschien erneut Frau Körner.

Was hatte ich verbrochen, daß anstatt einer drahtigen Sportstudentin im Aerobic-Kostüm die
schulmeisterliche Ernährungsberaterin Frau Körner zu uns hereinkam? Sollten wir uns als untauglich
für das Programm erwiesen haben und erhielten nun unsere Rückflugtickets ausgehändigt?

"Sie wirken überrascht, meine Herren! Nun ja, ich habe kein Sportlehrerdiplom aber durchaus
das Knowhow, Ihre Optimierungspotenziale zu aktivieren.  
Aber schauen Sie doch bitte nicht so enttäuscht, wir betrachten Sie keinesfalls als hoffnungslose
Fälle, solche haben wir nämlich erst garnicht eingeladen. Unser Wellnessprogramm lebt von
vorzeigbaren Ergebnissen. Sie sind nicht nur eine besondere Herausforderung für unser Team,
nein, Sie werden im Erfolgsfall, an dem ich im Ãœbrigen nicht zweifle, zu Identifikationsfiguren
für unsere Kundschaft werden."



buki
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MosesBob
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Administrator
Alter: 44
Beiträge: 18344

Das Goldene Pfand DSFo-Sponsor



Beitrag25.11.2012 23:42

von MosesBob
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Hallo Buki!

Bitte nicht wundern: Ich habe beide Threads zu einem zusammengefügt.

DSFo hat Folgendes geschrieben:
3.

...

Für mehrteilige Geschichten, Fortsetzungen und überarbeitete Versionen ist grundsätzlich nur ein Thread zu verwenden. Bitte berücksichtigt hierzu den folgenden Beitrag: *klick*

...

*klick*

Schönen Abend und beste Grüße,

Martin


_________________
Das Leben geht weiter – das tut es immer.
(James Herbert)

Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die eines Experten sein, der versichert, das sei technisch unmöglich.
(Sir Peter Ustinov)

Der Weise lebt still inmitten der Welt, sein Herz ist ein offener Raum.
(Laotse)
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buki
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Alter: 72
Beiträge: 39



Beitrag28.11.2012 17:06

von buki
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Hallo,
hier wieder eine Fortsetzung zur Begutachtung. Meine letzte Fortsetzung
wurde vom Moderator MosesBob mit dem ersten Teil vereinigt. Vielleicht hat sie deswegen kaum jemand gefunden und kommentiert. Inzwischen habe ich den Fortsetzungsmechanismus gefunden.

Fortgeblieben
Etwa zwei Wochen vor der Heimreise hatte jeder noch einmal ein Einzelgespräch mit einem Psychologen
 von FYP.
"Könnten Sie sich vorstellen, längerfristig mit uns zusammenzuarbeiten? Wir können Ihnen ein
interessantes Angebot machen.“
Klar könnte ich es in diesem Ferienclub länger als die ursprünglich vereinbarten sechs Wochen
aushalten, anstatt wieder zu arbeiten.

"Eigentlich sofort, aber ich darf auch irgendwie meine berufliche Tätigkeit nicht aus den Augen
verlieren. Man ist ja so schnell nicht mehr auf dem Laufenden.“
“Es handelt sich nicht um eine simple Fortsetzung des Abnahmetests für unser Wellnesprojekt. Wir
würden echtes, langfristiges Engagement erwarten, bei entsprechender Bezahlung natürlich.“
Endlich ein Lichtblick, mir grauste  vor der Rückkehr in die Firma. Die Auszeit hier hatte meine
Probleme nur aufgeschoben, aber nicht erledigt. Mein Hirnanhang wartete schließlich nur darauf,
rechtzeitig vor dem Wiederantritt eine Ladung Steine in meinen Magen abzukippen. Ich bremste
meinen Jubel äußerlich, soweit es ging, ab. Dann bemühte ich mich, möglichst zurückhaltend zu
wirken und  fragte nach den Einzelheiten. Ich kam mir allmählich vor wie Kafkas Franz Rossmann
in der unwirklichen Endphase von “Amerika“, wo er bei einer seltsamen Firma anheuert. Die kann
wirklich jeden gebrauchen und behandelt jeden anständig. Oder war es doch eher wie bei Pinocchio?
Würde ich in einem Eselskörper landen?
"Sollten Sie nicht interessiert sein, wird dieses Gespräch nie stattgefunden haben und Sie fahren
nach Abschluß der Veranstaltung ganz normal und hoffentlich gut erholt nach Hause.“
Ich erschrak etwas über den bestimmten Tonfall. Bisher war alles sagenhaft locker gelaufen. Na ja,
bis auf die Begegnung mit der zickigen Ernährungsberaterin. Trotzdem war ich weiter interessiert.
Nochmals ganz von vorne und etwas Neues beginnen. Das klang erstmal nicht schlecht. Aber tauschte
ich nicht das fremdbestimmte Leben eines von betrieblich bedingter Kündigung bedrohten Gehalts-
empfängers gegen das einer, wenn auch wahrscheinlich gut gefütterten, Laborratte ein? Und was
passiert mit Laborratten im Allgemeinen, wenn sie ihren Job erledigt haben?
Damals wußte ich noch nicht, daß die kommenden achtzehn Monate nur dazu dienen sollten, uns zu
manipulieren und auf die Zeit danach einzustimmen, wo die wirklich abenteuerlichen Dinge geschehen
sollten.
"Ich soll also alle Brücken hinter mir abbrechen, nur um als überqualizierte Laborratte Karriere
zu machen?“  
“Ihre Tätigkeit als Laborratte, wenn Sie es so nennen wollen, wird Sie nur etwa ein Drittel Ihrer
Zeit beanspruchen, der Rest der Zeit steht zu Ihrere freien Verfügung.“  
“Und was fange ich, bitte schön, in einer geschlossenen Anstalt damit an?“
“Natürlich wird die Anstalt etwas abseits liegen, aber man wird sie nicht als Geschlossene bezeichnen
können. Aber waren Sie es nicht, der im Fragebogen 3B auf die Frage, 'wie würden Sie als moderner
Robinson sich die Zeit auf einer Insel vertreiben?' geantwortet hat, Sie würden gerne ein Buch über
den Bau der römische Wasserleitung am Pont du Gard schreiben? Für so ein Projekt wäre der Aufenthalt
doch ideal!“
Da hatte er mich am richtigen Punkt erwischt. Ich brauchte eigentlich keinen Beruf, über den ich mich
identifizieren konnte, so wie das bei normalen Männern angeblich war. Ich konnte mich selbst
beschäftigen, in dem ich im unendlichen Meer des Wissens herumstreunte, mal hier und mal da etwas
genauer betrachtend oder untersuchend, ähnlich einem Hund, der damit zufrieden war, endlich ohne
Leine, durch die Welt zu trippeln und seine Nase in alles Mögliche zu stecken. Bisher hatte ich
noch nie soviel von dem kostbaren Gut Zeit zur Verfügung gehabt, so dass ich einen nennenswerten
Teil davon derart angenehm vertrödeln konnte.

"Aber das war doch nur theoretisch gemeint!“  
“Wirklich? Sie könnten Studien betreiben, für die Sie sonst erst als Rentner die nötige Zeit haben,
falls Sie dann dafür noch geistig rege genug sind.″
“Und wozu wird so etwas gigantisch Teures überhaupt finanziert?“
“Eben für Forschungsarbeiten,
deren Ergebnisse dafür sorgen, daß bei der Mehrzahl der Menschen nicht mehr kurz nach Erreichen des
schwerverdienten Ruhestands der Sitz ihres Verstandes dem beschleunigten Verfall ausgesetzt ist.“
“Sie wollen also an meinem Gehirn herumexperimentieren? Danke nein, das war's dann wohl.“   
“Keine Panik, beruhigen Sie sich! Was Sie testen sollen, wird irgendwann in Reformhäusern und
Fitnesscentern angeboten werden!"
Warum eigentlich nicht?

...

“Liebe Dabeigebliebenen, ich freue mich, dass so viele von denen, auf die wir gehofft hatten,
sich tatsächlich für ein weiteres konstruktives Mitwirken entschlossen haben. Herzlich willkommen.“
 
Auf wen hattet Ihr gehofft? Natürlich auf die, die in eurem Sinn funktionieren, medizinisch in
Ordnung sind und möglichst keine feste Bindungen zu ihrer früheren Umgebung haben. Und zwar
weder beruflich noch privat. Verkrachte Existenzen, aber möglichst pflegeleicht.

“Die erste Stufe unseres Wellness-Konzeptes, das Rundum- Angebot für Gesundheit und Figur,
dessen Abnahmetest Sie in den letzten sechs Wochen so engagiert unterstützt haben, geht nun
in Produktion. Aber unsere Investoren wollen sich nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen. Die
Konkurrenz wird uns sicher bald nachahmen. Um an der Spitze zu bleiben, müssen wir unser
Produkt weiterentwickeln. Unser nächstes Ziel ist das genießbare hohe Alter. Was bringt es,
wenn Sie Ihren hundertsten Geburtstag als Pfegefall durchstehen. Unsere Aushängeschilder
werden Hundertjährige sein, die noch etwas joggen und im Internet surfen. Mühsame und
langwierige Forschungsarbeit erwartet uns. Wir danken Ihnen schon jetzt für Ihren Einsatz.″
Als Laborratten, dachte ich wieder. Aber jetzt kam's.

“Damit Sie die kommenden achtzehn Monate körperlich und seelisch nicht nur heil überstehen,
sondern auch als angenehmen bis glücklichen Lebensabschnitt erleben können, gibt es noch einen
heiklen Punkt zu klären. Nur wer halbwegs glücklich ist, sagen unsere Experten, kann auch gesund
alt werden. Wie Sie alle wissen, ist das Verhältnis der Geschlechter unter den Teilnehmern ziemlich
unausgewogen. Die wenigen Damen, die sich zum Dabeibleiben entschließen konnten, haben offensichtlich
schon ihre Wahl getroffen. Der Rest von Ihnen, meine Herren, ich sag's mal hart, steht auf dem
Schlauch.“

Achtzehn Monate wie ein Mönch leben. Darüber nachgedacht hatte ich auch schon. Vor Ort würde sich
schon etwas ergeben, hatte ich mich vertröstet.

“Unser künftiges Domizil ist nicht unbedingt als Heiratsmarkt berühmt. Außerdem bergen Beziehungen
aus Zufallsbekanntschaften gewisse Risiken. Sowohl gesundheitlich als auch im seelischen Bereich.
In vielen Kulturkreisen ist es normal, dass Ehen angebahnt werden. In diesem Sinne haben wir schon
mal was vorbereitet.“
Ich war plötzlich hellwach. Wurde einem denn hier alles auf dem Silbertablett serviert? Egal, ob man
es wollte oder nicht?
“Seien Sie unbesorgt. Niemand wurde oder wird zu irgendwas gezwungen. Die Aussagen der Damen, die
nach Studium Ihres, natürlich anonymisierten, Steckbriefes behauptet haben, sie könnten sich ein
Zusammenleben mit Ihnen über Monate hinweg ohne Weiteres vorstellen, sind per Lügendetektor
abgesichert.″
″Nutten!″, rief jemand dazwischen.
″Ich bitte Sie. Die Seriosität unserer Vorgehensweise ist durchaus mit der von Eheanbahnungsinstituten
vergleichbar. Der einzige Unterschied ist, dass wir den Hinweis geben mussten, dass die Angelegenheit
möglicherweise zeitlich begrenzt ist. Und dass die potenziellen Partner in erhöhtem Maß ortsgebunden
sind. Das schlimmste, was den Damen zustoßen kann, ist das Fazit 'Ich war nicht mehr ganz jung und ich
konnte den langen Urlaub sowie die Generalüberholung meines Körpers gut gebrauchen.'  
Vorausgesetzt, Sie benehmen sich wie Gentlemen, wovon ich aber ausgehe!″
″Also doch Nutten!″, ereiferte sich noch einmal der Moralwächter.
″Wir werden in Kürze eine nette Kennenlernparty veranstalten. Lassen Sie nur Ihr Herz entscheiden.″

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Piratin
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Ei 2


Beitrag28.11.2012 20:02

von Piratin
Antworten mit Zitat

Hallo buki,

ich klinke mich hier mal wieder ein.
Da dieser Teil wohl den anderen vorangestellt ist, finde ich
Zitat:
Damals wußte ich noch nicht, daß die kommenden achtzehn Monate nur dazu dienen sollten, uns zu
manipulieren und auf die Zeit danach einzustimmen, wo die wirklich abenteuerlichen Dinge geschehen
sollten.
nicht so geschickt. Generell habe ich mit so in die Zukunft blickenden Rückschauen ein Problem. Sie wirken, als würde der Autor dadurch versuchen, eine Spannung aufzubauen, damit der Leser am Ball bleibt. Hier reißt es mich aus der Stimmung raus und Dein Text hat das gar nicht nötig - er ist stärker ohne diesen Einschub.
Zitat:
aber man wird sie nicht als Geschlossene bezeichnen
können. Aber waren Sie es nicht, der im Fragebogen 3B auf die Frage, 'wie würden Sie als moderner
Robinson sich die Zeit auf einer Insel vertreiben?' geantwortet hat,
Wortwiederholung und das zweite "aber" passt m.E. auch nicht ganz und kann auch gestrichen werden oder durch ein "und ... waren Sie es nicht" ersetzt werden.
Zitat:
ein Buch über
den Bau der römischen Wasserleitung

Zitat:
“Sie wollen also an meinem Gehirn herumexperimentieren? Danke nein, das war's dann wohl.“
“Keine Panik, beruhigen Sie sich! Was Sie testen sollen, wird irgendwann in Reformhäusern und
Fitnesscentern angeboten werden!"
Hier spricht er von Panik, die ich beim Prota aber gar nicht erkennen kann. Nur weil der Prota nicht mitmachen will, ist das noch keine Panik. Auch unter dem Aspekt, dass er dann anschließend denkt "Warum eigentlich nicht?"
Zitat:
Als Laborratten, dachte ich wieder. Aber jetzt kam's.
Hier ist wieder der zukünftige Einschub, der mich vom Prota wegbringt. Lass ihn zappeln, die Fusspitzen wippen oder was auch immer, das erhöht die Spannung mehr.
Zitat:
Wie Sie alle wissen, ist das Verhältnis der Geschlechter unter den Teilnehmern ziemlich
unausgewogen.
Wieso wissen die Anwesenden das schon? Sie sitzen das erste Mal zusammen. Sie können es höchstens bemerkt oder gesehen haben.
Und dann die "Damenauswahl" *hmm* Du degradierst hier die Männer zu Subjekten, die selbst nicht entscheiden wollen oder können und denen es augenscheinlich nur um die Befriedigung mit egal welcher Frau geht. Ist dieses Männerbild wirklich gewollt? Und ist das ganze "Frauen müssen dabei sein"-Thema für Deine Geschichte relevant?
In den anderen Textteilen war es für mich unerheblich wie der Prota mit der Frau zusammengekommen war - es zählte, was gerade zwischen den Beiden passierte.
Irgendwie gefällt mir dieser Textabschnitt nicht so gut, wie die anderen. Ich brauche als Leser aber auch nicht unbedingt eine lange Erklärung warum und wieso die Figuren sich an diesem oder jenem Ort befinden. Ich habe zuvor die virtuelle Welt hingenommen, ohne zu hinterfragen und mich köstlich unterhalten gefühlt. Klar, will man als Leser irgendwann ein bißchen Hintergrund erfahren, aber ausführlich nötig empfinde ich es nicht.
Mal sehen, was die Anderen so dazu schreiben.
Liebe Grüße
Piratin


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Das größte Hobby des Autors ist, neben dem Schreiben, das Lesen.
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Bücherli
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B
Beitrag29.11.2012 01:04

von Bücherli
Antworten mit Zitat

Hallo buki,
ich finde die ersten beiden Teile besser als diesen hier. Bei diesem hier geht es eher darum wie es zu dem ganzen Computer - Experiment gekommen ist. Soll es der Anfang sein?
Ich finde es nicht so spannend wie die vorherigen Kapitel. Diese waren meiner Meinung nach besser und verständlicher geschrieben. Da konnte man mehr folgen. Dieser Teil liest sich für mich wie herausgegriffen aus einer Mitte oder so. Hier hat man weder einen Anfang noch ein Ende.
Mir sind die Reden mit den Erklärungen zu lang. Das liest sich sehr komisch. Vielleicht wäre es besser aus einer langen Rede, mehrere zu machen. Also dass mehrere Menschen mit einander kommunizieren, sich Fragen stellen, dann Antworten liefern - in kürzeren Reden. Vielleicht kann man da sogar mehrere Personen sprechen lassen.

In diesem Teil fehlt die Spannung. Das Gefühl, dass man unbedingt weiterlesen muss, weil etwas Interessantes vor sich geht, fehlt.

Lg Bücherli
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buki
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Beitrag29.11.2012 18:36

von buki
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Hallo,
wieder vielen Dank für Eure Eindrücke und Meinungen. Ich selber hielt
und halte es für interessant, wie man aus dem normalen Leben heraus nach und nach in mehreren Stufen in ein bizarres Projekt gelockt wird. Das habe ich irgendwie zu trocken geschildert. Ich habe wohl zuviel Science Fiction gelesen, in denen der ganze technische Kram aufgedröselt wird.
Ihr möchtet lieber lesen, wie es in der bizarren Welt zugeht. Damit hatte ich ja begonnen. Ich hatte mich da an dem Beginn mancher Filme orientiert, wo mit der Eingangsszene die Aufmerksamkeit der Zuschauer gefangen wird und dann fängt der Held an, alles ganz von vorne zu erzählen bis zur Eingangsszene und darüber hinaus. Aber das hat wohl nicht so recht geklappt.
Ich werde jetzt mal nach Szenen sehen, die in der bizarren Welt spielen und Euch hoffentlich besser gefallen und versuchen Eure Tipps zu berücksichtigen.

buki
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B
Beitrag30.11.2012 01:33

von Bücherli
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Hallo buki,
ja, ich hatte schon diese Vorahnung, was du mit Geschichte machen wolltest. Sozusagen am Anfang: Präsens, also was jetzt geschieht und dann die Rückblende, was alles passiert ist. Ich hoffe doch, dass nach dieser Rückblende es mit der Gegenwart bzw. der Computer-Welt weitergeht oder wie hast du es dir vorgestellt??
Die Idee ist auch nicht schlecht, nur sollte der dritte Teil noch besser ausgearbeitet werden. Da sind zu viele Reden drin. Und es passiert so wenig. Und ich denke, das ist eben das, was diesen Teil langweilig erscheinen lässt. Da muss mehr Bewegung rein! Du könntest die Erklärungen interessanter verpacken und es muss auch nicht alles sofort verraten werden - am besten dann, wenn es gerade zu einem Ereignis in der Geschichte passt. Du könntest diese Rückblenden auch stückchenweise in der gesamten Geschichte verteilen.

LG Bücherli
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buki
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Beitrag08.12.2012 12:38

von buki
Antworten mit Zitat

Hallo,
habe versucht, im Sinne meiner Feedbackgeber, die Geschichte etwas weiterzuspinnen. Zur Erinnerung noch die
letzten Sätze vom vorhergehenden Teil:

Ich drehte mich auf die Seite und versuchte zu schlafen. Nur um vom Klopfen an der Tür
gestört zu werden. Wahrscheinlich wollte der nächsten Avatars mal wieder meinen Blutdruck messen. Dachte ich.
"Komm rein Tussi und laß mit dir anstellen, wofür du programmiert bist!"

Die Tür ging auf und... ich blickte in Sabines irritiertes Gesicht. Hinter ihr stand Harry, einer
von den Rambos mit extra dicken Oberarmen.

"Was machst du denn hier?" war alles was mir einfiel.
Sabine kam an das Fußende meines Krankenhausbettes, ergriff die Chromstange mit beiden Händen und sah
mir direkt in die Augen.
"Das frage ich mich bei diesem Empfang allerdings auch", antwortete sie mit säuerlicher Miene.

"Schön dass du da bist!", versuchte ich das Schlimmste auszubügeln.  "Irgendwas stimmt hier nicht.
Vor der Safari war das Lazarett zur Hälfte belegt und jetzt bin ich der Einzige hier drin."

"Das liegt daran, dass es draußen drunter und drüber geht. Eigentlich sollte das Abenteueruniversum
ganz geleert und heruntergefahren werden. Nur weil man dich vergessen hat, lief es noch in
einer Art Notfall-Modus."

"Mich hier vergessen? Was ist mit Edmund, der wirkte doch zuverlässig?"
 
"Der gehört zu ihren Anführern und ist mit Krisenmanagement beschäftigt. Deinen Check-Out hatte
er delegiert, aber das ist verschlampt worden." Sie machte eine Kopfbewegung in Richtung ihres
Begleiters. "Also habe ich mich selbst drum gekümmert."
Harry blickte genervt an die Decke.

"Schließlich hast du mich hier reingebracht. Was soll das für eine Krise sein?"

"Der Bestand unserer Anlage ist angeblich gefährdet." antwortete sie.

Mein virtuelles Gedärm verkrampfte sich. Existenzangst war ich nicht mehr gewöhnt.

"Es hieß doch, alles sei auf Jahrzehnte sicher! Ist denn Krieg oder sowas draussen?"

"Könnt Ihr das nicht später besprechen? Ich hab' noch viel zu tun", nörgelte Harry. Sabine ignorierte
ihn und erklärte:

"Ich mach's kurz: Die drei Sponsoren, die ja auch von den Ergebnissen hier profitieren wollten,
waren so ungeschickt, im gleichen Flugzeug zu reisen. Das ist abgestürzt. Wegen der heiklen Natur
unseres Projektes hatte man den Erben nicht erzählt, was hier wirklich läuft. Für die sind wir
nur ein Kostenfaktor, den sie möglichst schnell abwickeln wollen. Das ist dann bis zu unserer
Betriebsführungsmannschaft durchgesickert. Du kannst dir vorstellen, dass hier einige am Durchdrehen
sind."

Ich brauchte mir das nicht vorzustellen, ich war selber dabei.
"Und wie komme ich jetzt aus diesem blöden Lazarett raus?" Ungeduldig fuchtelte ich mit meinen
verbundenen Armen und Beinen herum.

"Harry hat von Edmund alle nötigen Passworte erhalten, um dich sofort wiederherzustellen. Das
Abenteueruniverum und alle Extras der Rambos werden so schnell wie möglich gelöscht."

"Nichts dagegen, ich brauch's nicht, aber wozu die Hektik?"

"Morgen kommen die Vertreter der Erben um sich ein Bild von der Anlage zu machen. Da soll nicht der
Eindruck entstehen, dass hier jeder nach Belieben am System herumschrauben kann."

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Bücherli
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Beiträge: 126



B
Beitrag17.12.2012 01:38

von Bücherli
Antworten mit Zitat

Hallo buki!

Ich pushe mal deinen Thread nach oben .Also ich habe mir die Fortsetzung durchgelesen. Habe ich es richtig verstanden, dass das Computer-Programm, in welchem sie sich befinden, jetzt gefährdet ist, weil ein Flugzeug mit den 3 Hauptgeschäftsführern des Programms abgestürzt ist und man nun nicht weiß wie es weitergehen wird?
Ich finde die Fortsetzung gut und auch spannend. Ich als Leserin möchte gerne wissen wie es weitergeht. Was mir aufgefallen ist, dass der Text aus lauter Dialogen besteht. Er sagt das, sie antwortet das, er sagt dann das, sie antwortet das. Kann man da vielleicht noch etwas anderes reinbringen? Dass  etwas geschieht, eine Handlung oder die Beschreibung des Lazarrets, sodass zwischen den Dialogen noch etwas anderes zu lesen ist?

LG Bücherli
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Kätzchen
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Beitrag17.12.2012 12:03

von Kätzchen
Antworten mit Zitat

Hi buki.

Ich komm etwas daher wie die späte Fasnacht, aber ich möchte doch etwas dazu sagen.
Ich habe nicht alles gelesen, aber den ersten Teil. Da das Problem mit den plastischen Figuren sich noch nicht gelöst hat, möchte ich dir einen Vorschlag machen!

Was in so kurzen Vorstellungen der Personen helfen kann, sie von Anfang an interessanter zu machen, ist show don't tell. Heißt soviel wie, lass deinen Prota an dem du personal hängst im ersten Teil noch mehr handeln als nur denken und schreien. Kleinigkeiten, kleine Bewegungen die ihn charakterisieren. Er könnte z.B an einem virtuellen Kaffee nippen und das entweder langsam, mühselig, müde, hektisch...
Sabine und die Erdnüsse sind schon ganz klasse. Aber z.B als sie sich für ihr Pinkelhündchen schämt, könntest du sie mehr tun lassen. Etwa die Arme hinter den Rücken legen, von einem Bein auf das andere treten...
Das lässt deine Charaktere auch von Anfang an lebendig und lebensecht wirken.

LG

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buki
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Beitrag25.12.2012 22:41

von buki
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Hallo,
wieder vielen Dank für Eure Hinweise, die mir zeigen, woran ich noch arbeiten muß.
Ich schreibe anscheinend immer nur so, dass ich selber mit der Geschichte zurechtkomme. Was der Leser an Kulisse, Deko und Körpersprache braucht, gibt es, wenn überhaupt, nur in meiner Phantasie.

Vielleicht liegt es daran, daß ich in meiner Jugend mangels FernsehgerätCrying or Very sad viele Hörspiele genossen habe.
Die sind ja von Natur aus dialoglastig.  Smile

@Bücherli: ja, so habe ich es gemeint. Die Anlage, in der die Hirne meiner
Figuren auf bessere Zeiten warten, ist eine teure Angelegenheit.
Wer den Betrieb bezahlt, will wissen, warum er regelmäßig soviel Geld hinlegt.

buki
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buki
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Beitrag01.01.2013 20:28

von buki
Antworten mit Zitat

Hallo,
wieder eine kleine Fortsetzung in der ich versucht habe Eure Ratschläge
zu berücksichtigen:

Nach meiner Befreiung aus dem virtuellen Lazarett ließ Sabine sich erstmal
nicht bei mir blicken. Das nutzte ich um, entgegen Sabines Empfehlung, mein
Universum von der Betriebsführung wieder auf 'automatic' umstellen zu
lassen.

Sollte sie doch ihren Schakal mitbringen. Sollte er doch an meine Möbel
pinkeln und auf meine Teppiche kotzen. Ein Kommando an die Software und
alles würde wieder wie neu aussehen und duften.

Ich überlegte krampfhaft, wie ich unsere Beziehung wieder ins Lot bringen
konnte. Sollte ich Interesse heucheln, wenn sie erzählte, wie sie in ihr
Tierpark-Universum die dritte Unterrasse Hängebauchschweine integrierte?
Sie würde mich durchschauen. Mir fiel nichts ein und meine Gedanken
drifteten in eine andere Richtung.

Warum nicht mal wieder mein Universum umkrempeln. Diese
südfranzösische Landschaft mit ihrem ewig schönen Wetter langweilte mich
inzwischen. Warum nicht in einem dicken Leuchtturm wohnen, der mitten in
einem von Stürmen aufgewühlten Meer stand? Im Innern ein protziger
Fahrstuhl und oben ein Balkon, auf dem man sich durchpusten lassen und
Eisberge zählen konnnte. Wie sollte die Schnittstelle zu Sabines Universum
aussehen? Vielleicht könnte ich sie im Fahrstuhl materialisieren lassen, falls
sie jemals wieder vorbeizuschauen geruhte.

Ich verwarf gerade den Gedanken, im Fahrstuhl ein Schild mit dem Text
'Tiere die nicht stubenrein sind, müssen leider draußenbleiben!' anzubringen,
als ein Anruf hereinkam.  

"Edmund hier, hallo Frank, stör ich?"
Ich war noch sauer auf ihn und streckte ihm die Zunge raus. Er konnte es
schließlich nicht sehen. Wegen ihm hatte ich den Versöhnungsanlauf bei
Sabine verpatzt.

Da ich neugierig war, wie der Wohnbereich eines einigermaßen kultivierten
Rambos aussah, versuchte ich, ein neutrales Gesicht aufzusetzen und
öffnete den Videokanal.
"Du hast mich in Eurem blöden Lazarett vergessen. Was willst Du jetzt?",
fragte ich  und hielt Ausschau nach Möbeln in dunkler Eiche und
ausgestopften Wildschweinköpfen an den Wänden.
Statt dessen erblickte ich einen Designersessel mit verchromtem Gestell.
Der eigentliche Sitz sah aus wie eine Art Hängematte aus Leder. Darauf
lümmelte, viel zu gut gelaunt, Edmund. Hinter ihm prangte die große
Reproduktion eines abstrakten Gemäldes, das aus lustig bunten Kritzeleien
bestand. Ein Miro, wie er mir später erklärte.

"Ja, meine Schuld. Du hast was gut bei mir. Lust auf ein Pils?", fragte er und
hielt einen Sechserpack Dosenbier in die Kamera.
Auf unregistriertes Bier schon, denn meine Ration war, wie fast immer,
aufgebraucht. Auf Edmund nicht unbedingt. Ich versuchte, etwas Milde in
meine Stimme zu legen.

"Geht denn das mit dem Bier schon wieder? Ich dachte, wir stehen unter
verschärfter Beobachtung."

"Mach dir deswegen keinen Kopf. Du siehst aus, als könntest du etwas zum
Auflockern gebrauchen".
Er lachte und hielt den Sixpack jetzt so dicht vor die Kamera, daß ich die
Kondenswassertropfen auf den Dosen sehen konnte.
"Wenn du schweigen kannst, erzähle ich dir ein paar Details darüber wie es
mit unserer Anlage weitergeht."


buki

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