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Psycho Tequila


 
 
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Doris D.
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
D


Beiträge: 46



D
Beitrag20.11.2012 12:48

von Doris D.
Antworten mit Zitat

Hallo Ralf,

schön, dich hier zu lesen.
Ich hatte Spaß dabei. Du schwafelst nicht. Deine Geschichte ist lebendig. Ich konnte schmunzeln. Zwar bin ich nicht firm in puncto alkoholische Getränke und ihre Trinkweisen (bis auf den Tequila - da wusste ich mit Salz und Zitrone etwas anzufangen) und auch die Anspielungen auf verschiedene Figuren der Literatur sind nicht für jeden Leser sofort nachvollziehbar, aber dennoch: Ich hatte Spaß.
Gut, die Geschichte hat einen Mangel an Tiefe. Wie tief kann ein Besäufnis an einer karibischen Bar auch sein? Egal. Ich hatte Spaß. Es sind nicht immer die Themen, die einen Text gut machen. Hast du einen guten Stil, dann kannst du über fast alles schreiben und es lässt sich gut lesen.
Wie ich schon in einem anderen Forum schrieb, in dem wir gemeinsam schreiben (oder schrieben):
Zitat:
Ein Text lebt nicht vom Inhalt allein, sondern durch Wortkunst.
Diese Kunst möchte ich dir bezeugen.

Allein hier scheint mir eine kleine Unebenheit:

Zitat:
Es gibt kein allein sein.
Ich sitze an dieser Hotelbar. Halb im Freien, halb in der Lobby.
Überall Palmen. Karibische Gefilde. Sobald ich die Augen geöffnet habe, steht dieser Typ neben mir.


Du schreibst im Präsens.  Aber hier: "Sobald ich die Augen geöffnet habe", fällst du ins Perfekt. Warum? Geht nicht auch: Sobald ich dich Augen öffne ... ? LI schließt und öffnet die Augen immer wieder - also ist die Handlung doch nicht abgeschlossen - da sie wiederholt wird. So jedenfalls verstehe ich diese Zeile: Dass LI die Augen schließt und öffnet, schließt und öffnet. Wobei es sich nicht entscheiden kann, welche Haltung der Augen die vorteilhaftere wäre, da im offenen Zustand der Gegenüber sichtbar wird.

Vielen Dank für den Lesespaß. Er scheint mir der überzeugendste Grund, um zu lesen.

LG,
Doris D.
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Andi Fontäne
Eselsohr

Alter: 37
Beiträge: 268



Juan, der Bodyguard
Beitrag20.11.2012 13:25

von Andi Fontäne
Antworten mit Zitat

Hab jetzt nicht alles gelesen, von den Kommentaren.
Zuerst dachte ich mir: "Nicht noch so einer, der auf Bukowski machen will, mit irgend ner Saufgeschichte"
Und zuerst wirkt es auch ziemlich bukowskisch. Gut. Aber dann bringt du das mit Joyce, Grass und den Kartoffeln und Kafka. Da musste ich echt die Mundwinkel bewegen, echt. Das mit den 1500 Seiten Einleitung und dann, wenn der Krieg anfängt, wenn's losgeht, dann ist es auch schon vorbei - das fand ich dann richtig witzig.  
Nach der Szene mit dem Psycho-Tequilla war ich dann voll überzeugt. Da hat sich alles in mir so richtig schön gesträubt, da gingen so wunderbar Haare zu Berge und man legt sich die Hand vor den Mund.
Echt, das hat mich echt berührt irgendwie. Das passiert auch nicht oft, dass ich hier was finde, was einem wirklich n paar Emotionen abverlangt.
Schönes Teil, deine Geschichte. Lese ich bestimmt noch mal.
Beste Grüße
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Ralf Langer
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 57
Beiträge: 699
Wohnort: Gelsenkirchen


Beitrag20.11.2012 17:44

von Ralf Langer
Antworten mit Zitat

Hallo Doris,

ein Rätsel, das ich gelöst habe.

 Very Happy

Ich freue mich sehr.

Ralf
Ach und eine Frage:

Ich gebe dir Recht mit deiner Feststellung bezüglich der Zeitwahl.
Aber ich darf diesen Text nicht mehr editieren.

Muß ich ihn dann  als neue Version einstellen?


Hallo Andi,

freut mich, daß es nicht nur Bukowski ist. (den ich sehr mag)
Auch wenn der Text "Bokowskiesk"
 Question  beginnt.

Herzlichen Gruß
Ralf
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Andi Fontäne
Eselsohr

Alter: 37
Beiträge: 268



Juan, der Bodyguard
Beitrag20.11.2012 20:04

von Andi Fontäne
Antworten mit Zitat

Ralf Langer hat Folgendes geschrieben:

Hallo Andi,

freut mich, daß es nicht nur Bukowski ist. (den ich sehr mag)
Auch wenn der Text "Bokowskiesk"
 Question  beginnt.

Herzlichen Gruß
Ralf


Oder bukowski-mäßig. Wie auch immer.
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firstoffertio
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5854
Wohnort: Irland
Das bronzene Stundenglas Der goldene Spiegel - Lyrik (1)
Podcast-Sonderpreis Silberner Sturmschaden


Beitrag21.11.2012 00:06

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

Ich lese deine Geschichte schon öfters. Und du sagst, dass sie auf einem tatsachlichen Erlebnis beruht. Ich habe die meistenn Autoren, die du erwähnst, nicht gelesen, bzw es ist schon lange her. Von Flann O'Brian alias alias las ich kürzlich The Third Policeman, und einige seiner Zeitungskolumnen.
Was ich aber sagen wollte: Wenn du tatsächlich ein solches Gespräch mit einem Iren gehabt hast, dann muss das ein sehr gebildeter Ire gewesen sein. Wer weiss, vielleicht sogar jemand, der publiziert? Ich finde es sehr ungewöhnlich für eine normale Konversation mit einer irischen Zufallsbekanntschaft,
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Ralf Langer
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 57
Beiträge: 699
Wohnort: Gelsenkirchen


Beitrag21.11.2012 00:13

von Ralf Langer
Antworten mit Zitat

Hallo firstoffertio,

nein, nein :
um das klar zu stellen.

Ich war in der Karibik. Ich lernte einen Iren kennen,
wir tranken auf seine Weise den Tequila.

Das ist das Bild der Wirklichkeit der Rest ist Fiktion.

Den Teil der wahren Begebenheit, wo wir nackt in jener Nacht durch die
Hotellobby gelaufen sind, hab ich weggelassen.

Schien mir zu unglaubwürdig

 Wink

Ralf
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firstoffertio
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5854
Wohnort: Irland
Das bronzene Stundenglas Der goldene Spiegel - Lyrik (1)
Podcast-Sonderpreis Silberner Sturmschaden


Beitrag21.11.2012 00:28

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

Okay, got it.

Dann finde ich es umso interessanter, welche Konversation du dazu erfunden hast.
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Ralf Langer
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 57
Beiträge: 699
Wohnort: Gelsenkirchen


Beitrag26.11.2012 16:10

von Ralf Langer
Antworten mit Zitat

    Psycho Tequila
    oder
    eine Nacht zwischen den Zeilen



Es gibt kein allein sein.
Ich sitze an dieser Hotelbar. Halb im Freien, halb in der Lobby. Überall Palmen. Karibische Gefilde.
Sobald ich die Augen geöffnet habe, steht dieser Typ neben mir. Trägt lässiges Khaki, schlaksige Figur,
mit einem leichten Hang zur Magerkeit, so das Hemd und Hose an ihm herumflattern wie eine Fahne im Wind.
Wir haben gerade angestoßen und blicken hinaus in die Nacht:

Meeresrauschen, Sternbilder, ansonsten keine Töne. Keine Blicke.

"Wenn Joyce nicht verrückt gewesen wäre", sagt er,"dann hätt` er wie Flann O'Brian geschrieben."
Er schüttet sich seinen Gin Tonic hinunter. Die Eiswürfel zermalmt er mit den Zähnen. Fürchterliches Geräusch!
"Der hat den Nobelpreis doch nur bekommen, weil die im Komitee nicht wußten, ob das der letzte Scheiß war,
 oder doch etwas anderes..."
Dieser Typ, Bloom, ist Ire, und ich weiß nicht, wie ich an ihn geraten bin. Wollte doch nur ganz in Ruhe meinen
Verstand an der Bar auslöschen. Trinken, bis ich die Wale singen höre.
"Die haben die falsche Entscheidung getroffen", unterbricht er mich. Er nickt.
"Klare Sache", fügt er hinzu und ordert neue Getränke.
Plötzlich steht da Tequila vor mir.
"Was ist mit Salz und Zitrone", frage ich.
"Ihr Deutschen seid ein seltsames Völkchen", sagt er und kichert. "Eine Spirituose ist ein geistiges Getränk.
Ihr trinkt doch auch keinen Weinbrand mit Zucker und 'nem Stück Kartoffel,oder?"
Also hinunter damit, und direkt zwei Neue hinterher.
"Und was ist mit Finneganns Wake?", frage ich.
"Ah, ein irischer Traum, oder vielmehr ,ein Albtraum, ein Babelsyndrom. Schätze Joyce hatte zuviel Jameson intus.
 Du mußt wissen, wenn wir Iren zu viel getrunken haben, und wir trinken immer, dann geraten uns die Worte und
 die Bilder im Kopf außer Kontrolle."
Bloom lacht, und wieder krachen die Eiswürfel.
"Da schreibt einer ein Buch über's Erwachen, und worum geht's?"
Er schaut mich flüchtig an. Ich sehe, daß er von mir keine Antwort erwartet, also schaue ich nur in die Luft und warte ab.
"Es geht um einen nicht enden wollenden Traum!"
Wieder eine kurze Kunstpause, und dann geht es auch schon weiter.
"Wir Iren sind schon ein seltsames Volk. Macht die Insellage, und die Kartoffeln. 300 Jahre Kartoffeln als Beilage,
 das hält kein Körper aus, ohne im Kopf ein bisschen weich zu werden. Ich glaub euer Kafka, der hatte auch nur
 Kartoffeln gemampft."
Ich nicke. Das klang für mich alles ganz logisch. Das machte mir aber wiederum ein wenig Angst,
also bestelle ich nochmal Tequila.
"Hörst du die Wale, Bloom?", frage ich ihn.
Interessiert ihn gar nicht.
"Und", sagt er, als hätte ich meinen Mund, nur um ihn zu halten,"die Russen, ach die Russen, nimm nur mal Raskolnikow..."
Also nehm ich Raskolnikow. Irgendwo in den tequiladurchweichten Zonen meines Zerebrallappens erwische ich ihn,
und ziehe ihn vor mein geistig trüb gewordenes Auge. Ich sage etwas wie," Der erinnert mich an Castorp."
Raskolnikow in meinem Kopf findet das gar nicht lustig, er schreit mich an. "Der Castorp", brüllt er in meinem Kopf,
"der Castorp, war ein Hanswurst, verstand nichts von der Seele. Ich aber, bin meinen Weg bis zu Ende gegangen.
 Punktum.Und Überhaupt, tausendfünfhundert Seiten Einleitung, und als der Krieg beginnt, lässt uns der Dichter,
 grübelnd zurück. Ich wär losgezogen. Keine Frage..."
"Hast du auch diese Stimmen im Kopf, Bloom?", will ich wissen.
"Anatol", sagt er zu mir, " du mußt ruhiger werden!"
" Ich bin nicht Stiller", entgegne ich beleidigt."Ich hör schon wieder den Wal. Es ist ein Einzelgänger, das hör ich am Gesang!
 Weiß ist er, und groß, und er wird uns zerschmettern!"
Schon hat uns der Kellner, der auf den Namen Queequeg hört, neue Tequila hingestellt.
"Hören sie mal", nuschelt er in gebrochenem Englisch," die Bar schließt gleich, wenn sie also noch ein Getränk heben
 möchten, dann..."
"Gib uns die ganze Flasche Tequila, und Zitrone und Salz, für Anatol, du Lump", brüllt Bloom. Dann wirft er die Hände
 in die Höhe und flüstert, "Introibo ad altare dei."
Der Wal, jetzt höre ich ihn nicht nur, er erscheint leibhaftig.
"Ihr müsst nur die Laufrichtung ändern," blubbert es aus seinem Schlund.
Davon erzähl` ich Bloom besser nichts. Also schütte ich einfach Tequila in unsere Gläser, und ignoriere den Wal.
"Pass mal auf," sagt Bloom,"ich hatte da mal einen Bekannten, der hieß Ulrich, war Österreicher. Alles in allem ein Mann
 ohne Eigenschaften. Der hat mir seinerzeit beigebracht, wie man die Bilder in seinem Kopf los wird, wie alles verschwindet,
 bis auf das Blinde!"
Ich drehe mich zu ihm herum. Er wirkt plötzlich sehr ernst.
"Mach mir keine Angst, Bloom", sage ich."Um mich herum passiert schon genug!"
Er greift sich also die Flasche Tequila, schüttet nochmal nach, schneidet zwei saftige Stücke Zitrone ab, nimmt den Salztreuer,
schüttet zwei erkleckliche Häuflein davon vor uns auf den Tresen und drückt mir einen Strohhalm in die Hand.
"Und jetzt," frage ich.
"Jetzt ist Psycho-Tequila Zeit!"
Er legt den Kopf weit in den Nacken, hält sich mit der einen Hand das rechte Auge auf, während er mit der Anderen nach
der Zitrone greift. "So muß es sein", ruft er. Dann zerdrückt er die Zironenscheibe über seinem offenen Auge. Der Saft
spritzt hinein. Sofort greift er zum Glas, kippt den Tequila hinunter, nimmt laut fluchend, mit tränenden Augen den Strohhalm,
steckt ihn in die Nase und saugt das Salz in einem Rutsch durch sie in seine Stirnhöhle.
"Jetzt du", kreischt er.
Der Wal neben mir schüttelt mit dem Kopf, Castorp und Raskalnikow wollen mich aufhalten. Aber ich bin schneller.
Ah, dieser Schmerz. Nichts ist mehr. Die Zitronensäure frisst sich in meine Bilder und das Salz kriecht durch die Nasenhöhle
in mein Gehirn, löscht dort alles was es findet.
Brechreiz. Ich übergebe mich zu meinen Füßen.
"Und, was ist", schnauft Bloom zu mir herüber.
"Nichts ist. Ich bin allein."
Dann Schlaf.
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Ralf Langer
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 57
Beiträge: 699
Wohnort: Gelsenkirchen


Beitrag26.11.2012 16:11

von Ralf Langer
Antworten mit Zitat

Hallo,
endlich hab ich`s mit der Editierung begriffen Idea
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Constantine
Geschlecht:männlichBücherwurm


Beiträge: 3311

Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag13.08.2013 22:02

von Constantine
Antworten mit Zitat

Hallo Ralf,

coole Trink-Geschichte mit schönen literarischen Referenzen.
Stimme mit Bukowski-mäßig leider nicht überein. Kafka sehe ich in der Geschichte auch nirgends. Für mich hat es eher etwas von Elmore Leonard.
Verschiedene Leser haben unterschiedliche Assoziationen.

Ich liebe den Wal und Raskolnikow. Smile

Sehr gerne gelesen und geschmunzelt.

LG,
Constantine
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Ralf Langer
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 57
Beiträge: 699
Wohnort: Gelsenkirchen


Beitrag14.08.2013 13:56

von Ralf Langer
Antworten mit Zitat

hallo constantine,

freut mich das du diese geschichte auds den tiefen des forums
hervorgaholt hast.

ist ja seinerzeit viel zu geschrieben worden. mich freuts das du gefallen finden kontest
(ob kafka oder nicht wink  )
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Constantine
Geschlecht:männlichBücherwurm


Beiträge: 3311

Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag14.08.2013 14:20

von Constantine
Antworten mit Zitat

Hallo Ralf,

mir ist ein original Ralf Langer sehr sympathisch (ob mit Kafka oder ohne Wink)

Das einzige, was ich anzumerken hätte: ich hätte mir gewünscht, neben der Beschreibung der Kleidung (und seiner leichten Magerkeit) des Iren, einige markante Gesichtszüge, Mimik, einzubauen, oder Dinge, die dem Prota auffallen, wie z.B: wie hält der Ire sein Glas, während er spricht. Das würde dem Gespräch eine zusätzliche "Körperlichkeit" geben und den Iren nicht Hauptsächlich auf Trinkgesten und Gesprächsinhalte reduziert.

LG,
Constantine
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lilli.vostry
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Beiträge: 1219
Wohnort: Dresden


Beitrag16.08.2013 13:05
aw:psycho-tequila
von lilli.vostry
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Hallo Ralf,

ich hab Deine Geschichte einige Male gelesen, auch versucht "Zwischen den Zeilen zu lesen", wie im Untertitel steht.
Der IchErzähler leidet unter seinem Alleinsein und behauptet zugleich, es gebe kein Alleinsein, weil in und um einen herum immer Stimmen, Menschen, Geräusche sind, die man wahrnimmt und mit ihnen kommunizieren kann.
Die Idee an sich find ich toll, die Umsetzung find ich jedoch nicht so spannend und berauschend. Für einen Mann im Rausch, ist das was ihm widerfährt, erstaunlich kühl-sachlich und kalkuliert erzählt.
Auch wenn er mit Stimmen im Kopf redet, lit. Figuren wie sich herausstellt, finde ich den Text weder komisch noch absurd. Dafür müssten die Stimmen/Figuren ein viel deftig überdrehteres, lebhaftes Eigenleben entwickeln, sicht- und hörbar in der Darstellung für den Leser.
So bleibt es bei der Namensaufzählung und Andeutungen.
Gegen Ende hin wird die Geschichte etwas schärfer, sarkastisch und bitter. Doch man könnte sicher noch viel mehr aus der an sich guten Grundidee herausholen.
Zu Deiner Bemerkung, eine Geschichte brauche nicht unbedingt einen Sinn... Wozu schreibt ein Autor sie dann überhaupt, wenn er sie von vornherein für sinnlos hält?!
Genau dieses Unschlüssige was eigentlich erzählt werden soll, merkt man der Geschichte auch an.

Grüße,
Lilli


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Ralf Langer
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 57
Beiträge: 699
Wohnort: Gelsenkirchen


Beitrag16.08.2013 13:38

von Ralf Langer
Antworten mit Zitat

hallo lilli.vostri,

was ist sinn? ich denke jeder verfolgt seinen zweck, aber nicht alles was einem zweck folgt, hat auch sinn.

in meiner erkenntnis von welt ist das leben durchaus sinnlos(apriori)
und doch wenn ich mein leben meistern will, verfolge ich verschieden zwecke....

herzlichen dank für deine meldung

lg
ralf
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