Raus

[Lyrwir]

Ich will nicht spielen,
ich will beißen.
Die Hand ausschlagen,
die ihr reicht.
Ich will nicht unter Dialog geraten.
Ich will nicht zuhörn,
und die Laute schreien,
aus denen ihr Verständnis brecht.
Ich will nicht nützlich sein,
Ich will nicht tauschen,
und alles, was ihr habt,
könnt ihr für Euch behalten.
Ich will nichts wert sein,
ich will raus.

[Taugenichts]

Das spricht mich ganz stark an.
Die Stimmung die du beschreibst habe ich Myriaden von Malen versucht in Worte zu fassen und es nie geschafft! Du hast es hingegen perfekt geschafft.

"Ich will nicht unter Dialog geraten.
Ich will nicht zuhörn,
und die Laute schreien,
aus denen ihr Verständnis brecht."

Mein Favourit, großartig!!
Das nenn ich Sprache!

Das ist kämpferisch und stark, allein die letzte Zeile stört für mich. Ich kann sie zwar auch nachfühlen, aber irgendwie scheint sie mir da nicht hinzugehören. Ich will raus, das ist eine Form von Aufgabe. Ein die Waffen strecken und selbst wenn man es kämpferisch deuten wollen würde, scheiterte dies daran, dass es keine vollendete Handlung ist. Ich will raus heisst auch, ich bin noch drin, gegen meinen Willen.
Das stört mir ein wenig, die Energie des Gedichts.
Ansonsten perfekt!

[Pencake]

Nabend, Lyrwir.

Gefällt mir auch hervorragend.
Auch das Ende finde ich passend -
letztlich die schlüssige Lösung:
Flucht.

Mir gefällt besonders die Knappheit
des Texts. Du kommst mit verdammt
wenig aus, um große Energien
zu beschreiben, die auf dich einwirken -
Und mindestens ebensoviel Explosives,
das aus dir herausbrechen will.

Niko

[Lyrwir]

Hallo Taugenichts,
danke für deine Antwort. Ich glaube, zu verstehen, was du meinst und ändere das Ende. Nach dem ganzen "ich will" muss wirklich was passieren.
Hallo Pencake,
Flucht ist manchmal die mutigere Lösung, oder? Freut mich, dass es dir gefällt. Ende editiert,
LG,
LW
Ich kann gerade nicht editieren, aus technischen Gründen.
Neues Ende: Ich bin raus.

[tinko]

Hallo Lyrwir!
Das ist ein guter Text!
Ich bin ganz froh, dass Du bis jetzt nicht editieren konntest, denn wärst Du schon ´draussen´, hätte das Gedicht vielleicht nicht mehr diesen (fast verzweifelten) Ausdruck. Ich erlebe den letzten Satz , "Ketten sprengend".
Schöne Grüße von Katja

[Lyrwir]

Hallo tinko,
ja, ich habe nochmal drüber nachgedacht und glaube, ich bleibe beim "Ich will". Raus bin ich ja noch nicht, vielleicht auch nie. Aber wollen wollte ich schon.
LG,
LW

[tinko]

Wenn Du willst (und nicht "nur" wolltes) hilft das Schicksal   und mit dem (verbalen) Antrieb feuerst Du sicher eine ganz besonders persönliche "Silvesterrakete"gen Himmel.
Viel Glück dafür.
Katja