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gitano
Wortedrechsler


Beiträge: 91
Wohnort: inne Appelwoitäler


Beitrag06.11.2012 15:23
vielleicht morgen
von gitano
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Kneipengeschichten zu borgen,
das Gaffen in fremde Wohnungen,
ist nicht mein Ding. Nur drin zu sitzen,
im Fauchen des Computerlüfters,
- auf meine Finger – wenn ich tippe…

Wieder traf ich beim „Nachtluft schnappen“
die Alte, in Abfallkörben wühlend.
Die Ausbeute, in Plastiktüten Gesammeltes
Eschrecken… Schützt sich mit Nacht,
leisen Schritten, einer Perrücke…

Ich schloss mich angstvoll ein, im Dachgeschoss,
stand vor Büchern, hatte keine Lust
auf Licht. Was wußte ich
noch von wärmenden Kartoffelkrautfeuern
und von Schlafenszeiten?

Vielleicht morgen
endet die Angeblichkeit der Worte
nicht an der Wohnungstür.


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Caphalor
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
C

Alter: 24
Beiträge: 26



C
Beitrag06.11.2012 21:21

von Caphalor
Antworten mit Zitat

Bitte fühle dich nicht angegriffen aber :

Ich habe es gelesen und habe nicht wirklich rein gefunden........  Shocked  und du hättest andere Wörter benutzten können z.b
"die Alte, in Abfallkörben wühlend." vielleicht  anstatt wühlend vielleicht " suchen" ? Rolling Eyes    
kann auch sein das ich noch zu jung bin um es zu verstehen aber... Laughing
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gitano
Wortedrechsler


Beiträge: 91
Wohnort: inne Appelwoitäler


Beitrag06.11.2012 22:21

von gitano
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Caphalor!
Nein, ich fühle mich keinesfalls angegriffen!
Es ist sehr schön, dass Du Dein klares und ehrliches Statement hier eingetippt hast. Dankeschön!
gitano
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Stimmgabel
Geschlecht:männlichPapiertiger


Beiträge: 4370
Wohnort: vor allem da
Bronzener Sturmschaden Der goldene Spiegel - Lyrik (2)



Beitrag07.11.2012 12:40

von Stimmgabel
Antworten mit Zitat

-


vielleicht morgen

 
Kneipengeschichten zu borgen,
das Gaffen in fremde Wohnungen,
ist nicht mein Ding. Nur drin zu sitzen,
im Fauchen des Computerlüfters,
- auf meine Finger – wenn ich tippe…

Wieder traf ich beim „Nachtluft schnappen“
die Alte, in Abfallkörben wühlend.
Die Ausbeute, in Plastiktüten Gesammeltes
Eschrecken… Schützt sich mit Nacht,
leisen Schritten, einer Perrücke…

Ich schloss mich angstvoll ein, im Dachgeschoss,
stand vor Büchern, hatte keine Lust
auf Licht. Was wußte ich
noch von wärmenden Kartoffelkrautfeuern
und von Schlafenszeiten?

Vielleicht morgen
endet die Angeblichkeit der Worte
nicht an der Wohnungstür.

--------------------------


Hallo gitano,

Dein Gedicht gefällt mir smile / entspricht u.a. meinem Gusto ...

Ein gelungener vers-libre Text (... Kombi aus Lyrik und lyrischer Prosa), gute Umbrüche und dann mMn auch zwei sehr interessante Apokoinus (Koinon in Rot markiert - oben)

Auch sitzt hier für mich jedes Wort und Bild, ebenso die Zeichensetzung ( ... plus Tippfehler, hi hi ... / Erschrecken /  Perücke / "Nachtluft Schnappen" ...

Zum Inhalt:

Für mich gehts hier um die Isolation der Menschen untereinander (trotz Begegnung) - aber auch um die Isolation aus/im zueinander Kommunizieren der Menschen untereinander.

/ ... im weitesten Sinne vllt auch um das benutzte, verwendete Wort des Senders/Benutzers, also sein befüllter Wert, den es erst im Nutzen erhält - oder eben nicht, wie hier dann wohl gemeint - also die allermeist dann leer agierenden Worte ... Wink

- zumindest um jene Komm-Isolation, die hier das LI empfindet
 - zumindest, wenn es sich um außerhalb einzig plaudernder und leerer Kommunikationen handelt, als wär fast das Meiste einzig eine Kneipenfüllselei ...

 / Li sieht sich ebenso durch sich selbst in eine Gegen-Isolation gedrängt ( allein vorm Computer, allein im Dachgeschoss, lustlos vor den Büchern ...),

... jene allgemeine Isolation genauso in den Abbildern jener "Alten" refelektiert, die sich im Dunkel der Nacht zu verstecken versucht ( letztlich wie auch das LI selbst schon / "Nachtluft Schnappen" ... )

... und die Hoffnung, kleine Gegenwehr von LI, in einem neuen Tag vllt eine Änderung vorzufinden - aber mMn doch sehr passiv, ohne selbstinitiierende Aktio des LI ...

... es bleibt dem LI jenes:

Vielleicht morgen
endet die Angeblichkeit der Worte  
nicht an der Wohnungstür.

In der letzten Strophe wird nochmal sehr deutlich widergespiegelt ( ... "Angeblichkeit der Worte" ), dass es hier zwei Arten von Worten gibt - jene, die unbefüllt getauscht werden (also einzig in ihrerselbst Definition),

und jene, die vom Sender mit Leben und Inhalt getauscht werden (können).
Also hier jene "Angeblichkeit", die das eine wie auch das andere bedeuten kann, so, wie ich es sehe Wink .

Zu beiden Apokoinus:


in fremde Wohnungen,
ist nicht mein Ding. Nur drin zu sitzen,
im Fauchen des Computerlüfters

Hier bemerkt LI selbst seine Abkapselung (vorm PC) vor einer Draußenkommunikation / Koinon: "Nur drin sitzen" wird hier mit "ist nicht mein Ding" kombiniert.


in Abfallkörben wühlend.
Die Ausbeute, in Plastiktüten Gesammeltes
E(r)schrecken… Schützt sich mit Nacht

Die Ausbeute (... z,B, der kommunizierten Worte ...) wird zu einem quasi leeren "Gesammelten" (Koinon), was konjunkt zu einem "Erschrecken" führt.

-----------------

gitano - mal so meine Gedanken zu Deinem mMn gelungenen und sehr genau austarierten Gedicht / hat mir echt gefallen Smile , hierin mitlesen zu können / sag Dir wieder ein Tschüss, Frank



Nachtrag: Auf die Einlesung des Gedichts komme ich dann noch später zurück ...., bis dann ...


-


_________________
Gabel im Mund / nicht so hastig...
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Doris D.
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
D


Beiträge: 46



D
Beitrag07.11.2012 14:04

von Doris D.
Antworten mit Zitat

Hallo Gitano,

ein guter Text, der an wenigen Stellen etwas schwächelt.

Zitat:
ist nicht mein Ding. Nur drin zu sitzen,
im Fauchen des Computerlüfters,
- auf meine Finger – wenn ich tippe…


"-auf meine Finger - wenn ich tippe" ist zu sehr aus dem Zusammenhang gerissen. Ich denke LI meint, dass es lieber auf seine Finger gafft als in anderer Leute Fenster. Aber wenn der Leser an dieser Stelle ist, dann liegen die ersten Gedanken auf die LI sich bezieht gedanklich bereits hinter zwei Ecken.

Bei der zweiten Strophe klingt mir zuviel Klischee mit. "Die Alte, die in Mülltonnen wühlt" - ein Bild, das schon zu verbraucht ist, um zünden zu können. Auch hier sind die Gedanken zu weit voneinander entfernt. Du knüpfst einfach wieder am Satzgegenstand des vorangegangenen Satzes an, wenn es heißt:
Zitat:
Schützt sich mit Nacht,
leisen Schritten, einer Perrücke…

Grammatisch korrekt bezieht sich diese Aussage aber auf das Subjekt: die Ausbeute.

Den abschließenden Gedanken deines Textes empfinde ich als treffend, originell und sprachlich sehr gut.

LG,
Doris D.
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Doris D.
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
D


Beiträge: 46



D
Beitrag07.11.2012 14:13

von Doris D.
Antworten mit Zitat

Kleiner Nachtrag:

Habe eben noch die gesprochene Version gehört. Dabei viel mir auf, dass du die Zeilen:

Zitat:
auf Licht. Was wußte ich
noch von wärmenden Kartoffelkrautfeuern


so gesprochen hast:
Zitat:
auf Licht. Was wußte ich noch
von wärmenden Kartoffelkrautfeuern


Der Zeilensprung in der gesprochenen Version ist noch ein Tick besser und ich würde empfehlen, auch die schriftliche Form dahingehend zu optimieren.

LG,
Doris D.
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Nina
Geschlecht:weiblichDichterin


Beiträge: 4996
Wohnort: Berlin


Beitrag07.11.2012 14:27
Re: vielleicht morgen
von Nina
Antworten mit Zitat

lieber gitano, schöne stimme hast du. ich war mal so frei und habe dein gedicht etwas verändert. vielleicht ist etwas dabei, was dir zusagt. lg nina


Zitat:
kneipengeschichten borgen
das gaffen in fremde wohnungen
ist nicht mein ding. nur drin zu sitzen
im fauchen
des computerlüfters auf meine finger,
wenn ich tippe.

wieder traf ich beim "nachtluft schnappen"
die alte, - in abfallkörben wühlend.
die ausbeute? in plastiktüten gesammeltes
erschrecken schützt sich mit nacht,
leisen schritten, einer perücke ...

ich schloss mich ein im dachgeschoss
stand ich vor büchern, hatte keine lust
auf licht. was wußte ich noch
von kartoffelkrautfeuern und
von schlafenszeiten?

vielleicht endet morgen die angeblichkeit
der worte nicht
an der wohnungstür


_________________
Liebe tut der Seele gut.
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gitano
Wortedrechsler


Beiträge: 91
Wohnort: inne Appelwoitäler


Beitrag07.11.2012 17:23

von gitano
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Frank, Doris D. und Nina!
Ganz herzlichen Dank für eure Eindrücke und Anregungen!

Für einen schon 2x totgesagten Text ist eure Resonanz sehr konkret.
Der Text ist schon - in Forenzeit gemessen - etwas älter (2 Jahre) und ist zum Problemtext geworden, weil er ist mehrmals als "nicht zugänglich" verissen worden.
Allererste Sahne ist er auch aus meiner Sicht nicht - aber an der Idee der Inhaltsumsetzung hänge ich auch heute noch und die Episode gab es wirklich....einer der seltenen Fälle, wo bei mir LI im Text und Autor  (ca. 80 %) identisch ist.
Die zwei  Hauptthemen "Was gelten Worte?"(Bücher, Versprechen, Wertebeschwörungen, Wissen in Wörtern...) und die zunehmende soziale Isolation bis hin zu m.M.n. extremen Verrohung.
Da der Text idiell wichtig ist, könnte man vermuten ich sei sensibel zu Veränderungen...dem ist nicht Der Abstand ist groß genug und der Text ist Text.

Ich wollte episoden Anreißen und dann im Umschneiden in eine nächste und diese nebeneinander stellen in der Hoffnung dass sich dies zeigt.
Die letzte Sentenz sollte dies summieren.

Durch eure Kommentare habe ich zumindest die wieder Hoffnung den Text doch noch "retten" zu können.

Wenn ich nicht gleich und allen im Detail antworte liegt es daran, daß ich nach einem Unfall eine schwer ledierte rechte Hand habe (Handgewölbe nach StützAufprall)..ich kann nur langsam  tippen und mit zwei Fingern ...
Aber das Tippen ist auch Training wink Auch viele Tippfehler rühren daher ...*Mist*...

Ich habe mir auf jeden Fall vorgenommen bald möglichst allen zu antworten. Danke für euer Verständnis!

@ Frank:
Es ist bewundernswert, wie Du Dich diesen Text annäherst. Was mir besonders gut daran ist: Du behauptest nichts als fixe Gegebenheit...lässt eine Irrtumswahrscheinlichkeit offen, stellst Beziehungen dar. Das hat mir sehr gefallen! Einer meiner Intensionen ist: das Lyrik sehr konkret ist - auch wenn sie in den Ansichten und Deutungen Räume offen lässt.

Die Tipperfehler sind aber in diesem Fall meine Nachlässigkeit - soviel wer ich auf Schlüssige Sentenzen lege - so nachlässig bin ich in Interpunktion (manchmal) und Zweifachkontrolle zu Tipfehlern...
Dazu brauche ich ab und an mal einen Stups.

Ein sehr schönes Kompliment lese ich zu meinem Worteinsatz. ich bin mal gespannt was wir dann zu meinen sehr reduzierten Texten herausfinden. wink

Der Vers libre ist mein zweites Feld neben den historischen Formen und ein paar Experimenten. Beim Lesen Deines Kommentares bekam ich über die Erinnerung Deines jüngsten Textes in etwa eine Ahnung davon, warum er Dein Gusto trifft.
Ich übe mich ab und an in der "Kunst" des Nichtgesagten inmitten einer Umgebung von "Belanglosigkeiten".

Dein Kommentar hat mir als erster gezeigt, dass die Zweifel zur NICHTRezeptionsfähigkeit des Textes anzuzweifeln sind.

Die Sprachlichen Feinheiten sind Dir aufgefallen. Ich benutze gern solche und andere Gestaltungsmittel, besonders mit assoziativen Charakter.

Danke Du hast mir ne dicke Portion Zuversicht dagelassen und Lob, über dass ich mich sehr freue.

@ Doris D.
Deine sehr direkte Art kommt gleich zum Thema...
Also: es gab eine Vorversion die hierzu auch besser paßte:
 
Zitat:
"-auf meine Finger - wenn ich tippe" ist zu sehr aus dem Zusammenhang gerissen. Ich denke LI meint, dass es lieber auf seine Finger gafft als in anderer Leute Fenster. Aber wenn der Leser an dieser Stelle ist, dann liegen die ersten Gedanken auf die LI sich bezieht gedanklich bereits hinter zwei Ecken.

ich tippe sie mal hier ein und du wirst bemerken, es gab tatsächlich einen Bezug zu den "um die Ecke"...wurde aber als maniriert bekritteln und dan von mir getsrichen;

ist nicht mein Ding. Nur drin zu sitzen,
im Fauchen des Computerlüfters,
- auf meine Finger – wenn ich tippe…

Wieder traf ich beim „um die Ecke gehen
die Alte, in Abfallkörben wühlend.

Ich selbst bemerke nun anahnd Deiner Kritik dass es wahrscheinlich ein Fehler war so schnell auszutauschen
Was meinst Du?


Zitat:
Bei der zweiten Strophe klingt mir zuviel Klischee mit. "Die Alte, die in Mülltonnen wühlt" - ein Bild, das schon zu verbraucht ist, um zünden zu können. Auch hier sind die Gedanken zu weit voneinander entfernt. Du knüpfst einfach wieder am Satzgegenstand des vorangegangenen Satzes an, wenn es heißt:

Meine Idee: ein Bild, dass für jeden Vorstellbar ist - nicht zu spektakulär -
wirklichkeitsnah,
Selbst wenn es Klischee wäre, würde es doch gut passen...
Wie verroht muss man denn sein, dass man aus solchen Gründen nich tmehr genau hinschaut , die Einfachheit nicht mehr ernst nimmt weil sie nicht genügend stimmuliert?
Dies ist ja gleich mittendrin im Textthema....
Hättest Du für mich eventuell einen konkreteren Stups? Ich stehe betreff einer Änderung etwas auf der Leitung...

Zitat:
Zitat:
Schützt sich mit Nacht,
leisen Schritten, einer Perrücke…

Grammatisch korrekt bezieht sich diese Aussage aber auf das Subjekt: die Ausbeute.


Hm:
Lies mal bitte:
Gesammeltes / Eschrecken… Schützt sich mit Nacht,
leisen Schritten, einer Perrücke…
(das Erschrecken [Substantivierung]

Zitat:
Den abschließenden Gedanken deines Textes empfinde ich als treffend, originell und sprachlich sehr gut.

Ich freue mich, dass er rüberkommt und Anklang findet.

Vielen Dank, dass Du Deine Kritikpunkte aufgezeigt hast. Vielleicht bist ja nochmal bereit mir den oben genannten Stups /Anregung zu geben?

Dankeschön!
gitano
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gitano
Wortedrechsler


Beiträge: 91
Wohnort: inne Appelwoitäler


Beitrag07.11.2012 17:25

von gitano
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Zum Nachtrag Doris D.:
Stimmt! Ändere ich.
Danke
gitano
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gitano
Wortedrechsler


Beiträge: 91
Wohnort: inne Appelwoitäler


Beitrag07.11.2012 17:29

von gitano
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Neue Arbeitsversion (II):

Kneipengeschichten zu borgen,
das Gaffen in fremde Wohnungen,
ist nicht mein Ding. Nur drin zu sitzen,
im Fauchen des Computerlüfters,
- auf meine Finger – wenn ich tippe …
(noch zur event.  Änderung offen...)

Wieder traf ich beim „ (nachts?) um die Ecke gehen
die Alte, in Abfallkörben wühlend.
Die Ausbeute, in Plastiktüten Gesammeltes
Eschrecken… Schützt sich mit Nacht,
leisen Schritten, einer Perrücke …

Ich schloss mich angstvoll ein, im Dachgeschoss,
stand vor Büchern, hatte keine Lust
auf Licht. Was wußte ich noch
von wärmenden Kartoffelkrautfeuern
und von Schlafenszeiten?

Vielleicht morgen
endet die Angeblichkeit der Worte
nicht an der Wohnungstür.



na...das  wird doch!
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firstoffertio
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Beitrag07.11.2012 17:39

von firstoffertio
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Ich hatte gerade eine längere Antwort geschrieben, und verloren.

Deswegen nun ein kürzerer Kommentar.

Ich hatte dein Gedicht mehrmals gelesen, und empfand darin irgendetwas verdreht (wie du in deinem anderen Gedicht schreibst). Einerseits geht das LI nicht raus, nicht in Kneipen und andere Wohnungen, dann schnappt es plötzlich doch immer wieder Nachtluft.
Bis mir die Anführungszeichen auffielen. Nun verstehe ich es so, dass es gar nicht rausgeht, sondern sein Tun am PC,  beschrieben wird. Es ist selber die Alte, sie sammelt im Internet. Dass LI sich auf die Finger schaut beim Tippen, das Nicht mehr Bücher lesen, die Erinnern an Kartoffelfeuer, vor-digitale Zeit, deutet für mich auch auf ein älteres LI. Warum sie Angst hat, sich versteckt, wird mir nicht ganz deutlich. (Aber vielleicht ist doch nur einfach ein heutiges LI beschrieben. Das mit seinen Händen nicht mehr viel tut, außer Tippen.)

Die Angeblichkeift der Worte sehe ich nun auch in diesem Zusammenhang, und LI nimmt sich immer wieder vor, sie draußen mit Welt zu verifizieren. Morgen.
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gitano
Wortedrechsler


Beiträge: 91
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Beitrag07.11.2012 17:42

von gitano
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Liebe Nina!
Du unterbreitest mir gleich eine ganze Reihe von Vorschlägen...
Ein paar Dinge kann ich schon filtern , für andere brauch eich etwas Zeit bitte:

also:
"angstvoll" im vorletztem Abschnitt streichen...
dem stimme ich gern zu, dies war auch einer dieser Korrekturergebnisse mit denen ich nicht zufrieden war.
Finde ich toll, dass ee Dir aufgefallen ist...wie so eine Art "nich twirklich Funktionstragendes Adjektiv"..eigentlich zuviel, weil ja die Situation (Erschrecken) schon viel davon impliziert und noch nahe steht.
Danke!

bei der "Schlußformel" zuerst vertagung /dann Inhalt
möchte ich bleiben weil sie so wie sie dort steht mir auch metrisch / klanglich dem Inhalt dienlich (unterstützend) erscheint
mit der desillusionierten Haltung am Ende (Senkung) und nur einem Resthoffen des LI

Im Mittelteil finde ich noch folgenden Vorschlag sehr spanned:
Zitat:
die alte, - in abfallkörben wühlend.
die ausbeute?


Dein Vorschlag für Z4 und 5
verläßt den Tonfall des Lapidaren...dies würde meine Idee eher nicht stützen ...sie hat aber auch interessante Aspekte.

Vielen Dank für die sehr brauchbaren Denkanstöße!
gitano
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gitano
Wortedrechsler


Beiträge: 91
Wohnort: inne Appelwoitäler


Beitrag07.11.2012 17:49

von gitano
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Hallo firstoffertio!
Tut mir leid, dass Dir Dein Kommentar flöten gegangen ist...leider passiert mir dies auch immer wieder wegen dem automat. LogOut....

Wärst Du bitte so freundlich und schust oben in den langen Antworttbeitrag, Dort steht etwas zur Intension des Textes (inhalt- und Umsetzungsidee)
Sonst müßte ich jetzt nochmal alles tippen, dass ist mit meiner ledierten Hand ziemlich mühselig. Danke.
Aber dies soll kein Abwürgen bedeuten. Natürlich beantworten ich gern Deine Fragen oder nehme Deine Anregungen entgegen. Klar!
Ok?
Sorry für die Abkürzung des Beitrages
gitano
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Aranka
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Beitrag07.11.2012 17:56

von Aranka
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Hallo gitano,

ich habe es nachgesehen, weil es mir noch schwante: es war mein allererster Kommentar überhaupt, am 18. 12. 2010, den ich unter dieses Gedicht geschrieben habe. Da war diese Stelle, "um die Ecke gehen" noch drin.
Würde den Kommentar heute nicht viel anders schreiben, daher hier nur ganz kurz.

Das Gedicht spricht mich nach wie vor an. Die neue Arbeits-Fassung gefällt mir besser. Das "nachts" muss nicht drin sein. Kurz danach finde ich ja: "schützt sich mit Nacht."

Dein Einlesen gefällt mir sehr. Hast eine schöne volle Stimme, ich kann dir gut zuhören, nimmst mich als Zuhörer gut mit hinein in den Text.

Wünsche dem Gedicht nun bald ein gutes endgültiges Gewandt.

Liebe Grüße Aranka


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"Wie dahingelangen, Alltägliches zu schreiben, so unauffällig, dass es gereiht aussieht und doch als Ganzes leuchtet?" (Peter Handke)

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gitano
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Beitrag07.11.2012 19:11

von gitano
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Arbeitsversion (III)
Der Text nähert sich wieder meiner Ursprungsversion an. Wahrscheinlich habe ich inzwischen Verschlimmbessert *grübel*


Kneipengeschichten zu borgen,
das Gaffen in fremde Wohnungen,
ist nicht mein Ding. Nur drin zu sitzen,
im Fauchen des Computerlüfters,
- auf meine Finger – wenn ich tippe
… (noch zur event. Änderung offen...)

Wieder traf ich beim „ [...] um die Ecke gehen
die Alte, in Abfallkörben wühlend.
Die Ausbeute, in Plastiktüten Gesammeltes
Eschrecken… Schützt sich mit Nacht,
leisen Schritten, einer Perrücke …

Ich schloss mich [...]l ein, im Dachgeschoss,
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Danke für eure Mitarbeit!
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Beitrag07.11.2012 19:21

von gitano
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Hallo Aranka!
Ich habe Dir auf Deine aussergewöhnlich einfühlsame Interpretation vom 18.12.2010 am 19.12.2010 21:42 SW-Zeit geantwortet...man, man schon so lange her!
Ich habe mir gerade nochmal in die Beiträge von damals durchgelesen.
Yepp! es ist wie es war! Obwohl der Text 2x völlig verissen wurde, hatte damals schon Deine Interpretation Bestand.
Nun geschieht dem Text noch Gutes...
Eine schöne Entwicklung
Danke für die guten Wünsche!
...meine Stimme...anscheinend ist noch einwenig übrig geblieben...aus den Sänger- und Sprecherzeiten....freut mich, dass sie angenehm rüberkommt.
Grüße ins Rheinland und Gutes Gelingen!
gitano
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Doris D.
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
D


Beiträge: 46



D
Beitrag07.11.2012 23:39

von Doris D.
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Hallo Gitano,

also ich bastele ungerne an anderer Autoren Gedichte herum. Ich denke das ist Sache des Verfassers. Ich treffe nicht deinen einzigartigen Stil. Jeder hat seine eigene Sprache. Du kennst ja den Spruch: Zu viele Köche ...

Wenn du magst, streiche ich mal farbig an, was sprachlich noch holpert in meinem Ohr und schreibe in Klammern meine Assoziation dahinter. Vielleicht ist was für dich dabei.


Kneipengeschichten zu borgen,
das Gaffen in fremde Wohnungen,
ist nicht mein Ding. Nur drin zu sitzen (Hocke) ,
im Fauchen des Computerlüfters,
(starre) auf meine Finger – wenn ich tippe

Wieder traf ich beim „ [...] um die Ecke gehen ( an der Ecke)
die Alte (das Elend), in Abfallkörben wühlend.
Schützt(e) sich mit Nacht,
leisen Schritten, einer Perrücke …


Ich schloss mich [...]l ein, im Dachgeschoss,
stand vor Büchern, hatte keine Lust (abgestoßen vom)
auf Licht. Was wußte ich noch
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gitano
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Beitrag08.11.2012 08:49
Vorschlagfundus
von gitano
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Hallo Nina, hallo Doris D. !
Ich kopiere mir euere Vorschläge und Anregungen in die Textdatei. Die Prüfung einer "Einarbeitung" erfordert vielleicht wieder etwas mehr Distanz.
Derzeitig bin ich mit dem Ergebnis, der Arbeitsversion III, schon recht zufrieden.
Es ist aber noch nicht heraus, ob dies auch dei Endversion ist.
Vielen Dank für den Fundus eurer Vorschläge.
gitano
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