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madrilena
Klammeraffe

Alter: 87
Beiträge: 647



Beitrag26.09.2012 23:27

von madrilena
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Hallo firstoffertio - dass Du nichts zum Text direkt sagen kannst, stimmt nun wahrhaftig nicht. Mit Deiner Idee des Präsens, hast du meinem gesamten Text eine tolle Wendung gegeben und nachdem ich auch noch in die Ich-form gewechselt habe, schreibe ich wieder mit einer unwahrscheinlichen Lust. Manchmal braucht man nur einen winzigen Anstoß und schon hat man die Schreibpause überwunden.
Unter Chrysalis verstehe ich ein Insekt in der Metamorphose. Aber Du hast Recht, das Wort als solches ist sehr schön. Es war ein tolles Erlebnis in diesem Schloss, und ich habe diesen ganzen Vorgang wirklich nur per Zufall entdeckt. Es hat mich enorm fasziniert.
Meine Prota ist Bildhauerin, aber ob es nun so sehr mit Steinen zu tun hat, dass es ein Buch für einen Steinmetzen ist, kann ich - noch - nicht beurteilen. Ich liebe Steine, habe auch eine Sammlung, aber mehr Erinnerungsstücke als wissenschaftlich fundiert.
Danke für die Rückmeldung.
LG madrilena


_________________
Bücher im Alkyon Irmgard Keil Verlag/Marbach "Schatten umarmen" Kranichsteiner Literaturverlag.
1. "den Himmel mit Händen fassen" ISBN
10:3934136303
2. "Schatten umarmen ISBN 10:3929265133
3. "...und die Zeit stand still" ISBN 10: 3934136311
4."leben" ISBN 10:3934136656
Erhältlich bei Amazon über buchimport Peter Reimer + in Buchhandlungen
Schatten umarmen auch über Libri.
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Kätzchen
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 33
Beiträge: 713
Wohnort: Katzenkörbchen


Beitrag28.09.2012 11:46

von Kätzchen
Antworten mit Zitat

Hallo madrilena!

Mir gefällt der Teil im Präsens auch deutlich besser, als der zuvor im Präteritum. Ein paar Kleinigkeiten sind mir zwecks Zeit und so aber aufgefallen:

Zitat:
Wie sollen wir je wieder den Weg zueinander finden.

Ich kenne diese Gedanken, die man selbst im Kopf eindeutig mit einem ratlosen Punkt abschließt. In einem Buch jedoch, so will es die Grammatik, sollte eine Frage mit einem Fragezeichen enden. Und glaub mir, es verliert dadurch wirklich nicht an Wirkung.

Zitat:
Durcheinander von Entwürfen, Skizzen und halbfertigen Arbeiten aus Ton zum zu meinem neuen Projekt, das mich vor der Auseinandersetzung mit Caroline so völlig gefangen genommen hat.

Klingt persönlicher!

Zitat:
Ein Zeitungsartikel hat mich auf diesen Ort aufmerksam gemacht. Nicht das im alten Glanz wieder auferstandene Schloss am Fuß des Burgbergs in der Nähe von Koblenz hat mich interessiert.

Hier muss die Vergangenheit her, also "hatte"!

Zitat:
Und hier geschah es - hier in diesem tropischen Stückchen Urwald hatte ich die Idee zu meinem nächsten Thema gefunden. Es geschah, als ich die verpuppten Larven der Schmetterlinge entdeckte und voller Bewunderung beobachtete, wie aus einem der aufgehängten Kokons ein Schmetterling schlüpfte.


Auch hier muss Prät her: Und *dort* war es geschehen -
Dort deswegen, weil sie ja in der Gegenwart erzählt und nicht mehr im Schloss ist.
WW geschah, das klingt nicht so schön!

Zitat:
In diesem dem Augenblick entschied ich, ‚das wird meine neue Arbeit!


*Dem*, weil sie immernoch im Präsens ist und der Augenblick nicht mehr gegenwärtig ist. Ein solcher Entschluss verdient auch ein Ausrufezeichen!

Zitat:
Ich spüre plötzlich den


"Plötzlich spüre ich", würde das Präsens hier deutlicher machen.

Zitat:
Gleichzeitig empfinde ich wieder diese Magie, die von dem Stein auszugehen scheint

Das "gleichzeitg" gefällt mir hier nicht. Es klingt damit wie eine stumpfe Ablaufbeschreibung, weniger wie Begeisterung. MMn ein Füllwort das du getrost streichen kannst!

Zitat:
streichE mit bebenden Händen über seine Oberfläche


Zitat:
über allem, was ich fühle, denke und unternehme, hängen



Ansonsten gefällt es mir wirklich gut!

LG

Katze


_________________
Wir sind, wer wir sind.
Ich tippe und rede schneller, als mein Hirn denken kann.
Erwachsener und unvernünftiger als je zuvor.
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madrilena
Klammeraffe

Alter: 87
Beiträge: 647



Beitrag28.09.2012 17:55

von madrilena
Antworten mit Zitat

Danke liebe Katze, für Deine Mühe. Alle Anmerkungen Deinerseits sind richtig - die Verbesserung wird noch heute Abend vorgenommen. Es sind ja immer diese "Kleinigkeiten", die einem selbst nicht auffallen und die ein Dritter dagegeb leicht ausfindig machen kann.
LG madrilena


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1. "den Himmel mit Händen fassen" ISBN
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madrilena
Klammeraffe

Alter: 87
Beiträge: 647



Beitrag04.10.2012 17:06

von madrilena
Antworten mit Zitat

Hallo liebe Schreibgemeinde - hier ist das nächste Kapitel. Wenn Ihr Lust habt - für Kritik bin ich wie immer sehr dankbar.
madrilena


13
Mittlerweile sind einige Tage vergangen. Ich habe mich seit meinem letzten Besuch in Konstanz nicht mehr bei Philipp gemeldet. Worauf warte ich eigentlich? Ich will mit ihm sprechen, ihn sehen, seine Nähe spüren und leise gesteh ich mir ein - und mit ihm schlafen. Ich bin so voller Wünsche, voller Begehren. Doch wie passt das zu den Gedanken vor Tagen in meinem Atelier? Was ist mit mir geschehen? Bin ich im Begriff, alle bisherigen Hemmungen abzustreifen, aus meinem Leben wie aus einem Zug auszusteigen – neu zu sein und doch ich zu bleiben?
Ein wenig schuldbewusst überlege ich, ob all diese Empfindungen auch mit der augenblicklichen Trennung von Caroline zu tun haben können. Fühle ich mich plötzlich frei oder gar befreit? Entsetzt weiche ich vor solchen Gedanken zurück. Caro ist meine Tochter, nie würde es eine innere Trennung geben können. Aber gleichzeitig bin ich immer überzeugter davon, dass ich ihr keine Rechenschaft ablegen, sie nicht um Erlaubnis für irgendein Tun von mir fragen muss.
‚Ach, Lisa, lass doch all diese sinnlosen Überlegungen, sie führen im Augenblick eh nirgends hin und wirklich überzeugt bist du von dem, was du eben gedacht hast, auch nicht. Dafür tut es noch viel zu weh.’ Ich merke, dass ich laut mit mir gesprochen habe – erste Alterserscheinungen?
Entschlossen zieh ich eine Jacke über, steige die Treppen hinunter, trete auf die Straße.
Voll Zuversicht schaue ich mich um, so, als müsste der Tag heute ein anderes Gesicht, eine ganz neue Ausstrahlung haben. Doch die Sonne scheint wie immer, nur mir kommt sie heller, wärmer, lebendiger vor.
Dieser Tag soll anders werden als all die Tage der vergangenen Wochen.
Wo ist denn all meine Unbeschwertheit, mein intensives Lebensgefühl geblieben?
Verloren gegangen durch die Trennung von Caroline?
Nein, nichts und niemand hat das Recht, so zerstörerisch in mein Leben einzugreifen.
Während ich die Ludwigstraße hinuntergehe, beschließe ich, mir heute ein ausgiebiges Frühstück in einer Cafeteria zu gönnen und füge trotzig hinzu: ‚Mit Prosecco und allem, was dazu gehört.’
Mir fällt auch gleich ein Lokal auf dem Ballplatz ein – ich erinnere mich an das reichhaltige Büfett, an die nette Kellnerin und spüre schon im Voraus die Intimität dieses von Häusern bewachten Platzes. Freue mich auf den kleinen Brunnen mit den beiden Kindern unterm Regenschirm und auf die Tauben, die über das Pflaster stolzieren auf der Suche nach ein paar Krümeln von reich gedeckten Tischen.
Als ich einen freien Tisch gefunden, das Frühstück mit einem Glas Prosecco bestellt und serviert bekommen habe, hebe ich spontan mein Glas, proste dem Morgen, der Sonne und der Neugier auf die nächste Zeit zu. Wiederhole leise die Frage, die ich vor einigen Tagen in einem Buch gelesen hatte: ‚Welche Farbe hat die Freude, welchen Klang die Hoffnung?’ Doch gibt es sie überhaupt noch in meinem Leben – Freude – Hoffnung? Ja – ja, und sie werde ich mir auch nicht nehmen lassen.
Plötzlich ist es mir, als würde ich Philipps Stimme hören. Suchend schaue ich mich um – nein, es ist die Stimme eines anderen Mannes. Er muss ebenfalls aus der Gegend von Konstanz kommen – es ist der gleiche Tonfall. Unerwartet wieder Sehnsucht, die meinen ganzen Körper, jede Zelle durchflutet. Ich spüre die Hitze, die über meine Brüste und meinen Hals zu meinem Gesicht hochsteigt.
Ich muss ihn spüren, seine Haut riechen, mich seinen zärtlich über meinen Körper streichelnden Händen hingeben und in seinem Begehren die Antwort auf meine Wünsche finden. Es ist schon so lange her, dass ich mir solche Gedanken oder gar Gefühle eingestanden habe. Mit Lukas – ja, aber das ist Vergangenheit: Selten kann ich mich noch an seine Zärtlichkeiten erinnern. Höre nicht mehr den erregten Klang seiner Stimme, wenn er mir die verrücktesten Liebesworte ins Ohr flüsterte. Weiß nicht mehr, was ich empfunden habe, als er langsam in mich eindrang, darauf bedacht, uns gleichzeitig Lust zu schenken..
Manchmal nur ist die Erinnerung beinahe noch fühlbar, dann, wenn ich die Musik auflege, die Lukas und ich in solchen Stunden liebten – die warme Stimme Nat King Coles bringt mir jedes Mal eine Ahnung unserer Nächte zurück und dann höre ich unser Lieblingslied:
‚Oh how I miss you tonight’
Leise summte ich den Text vor mich hin :
Oh, how I miss you tonight,
miss you while lights are low.
Oh, how I need you tonight,
more than you'll ever know.’

Und nun Philipp? Ja, mein Gott, das ist doch kein Grund für ein schlechtes Gewissen. Lukas ist tot, aber ich lebe, ich fühle, ich begehre, ich möchte meine Lebendigkeit spüren, und ich möchte mit Philipp zusammen sein.
Und deine Wünsche nach Aufbruch, nach Fremde und deine Suche nach Antworten! Was hat denn das eine mit dem andern zu tun?
Was? Ist das nicht Betrug an Philipp, wenn du ihn in dieser Situation an dich binden willst. Ich hasse diese vorwurfsvollen Diskussionen in mir. Entschlossen krame ich in meiner Handtasche, hole mein Handy hervor, drücke auf die Einschalttaste und wähle Philipps Nummer.
Als sein heiteres „Hallo“ – nie meldet er sich mit seinem Namen – die Kilometer zwischen Mainz und Konstanz überbrückt, empfind ich nichts anderes als eine helle, heiße Freude, die mich zunächst stumm sein lässt. Auf sein fragendes „Lisa?“ hin, zögere ich nur einen winzigen Augenblick, dann sage ich: „Schade, dass du nicht hier bist!“
„Soll das heißen, du möchtest, dass ich komme?“
Verwirrt über die Direktheit dieser Frage lenke ich ab, beschreib ihm lachend meine Umgebung, die Vielseitigkeit meines Frühstücks, die Menschen ringsumher. Proste ihm mit meinem Prosecco zu. Bis er wissen möchte:
„Und wo bist du in diesem Bild?“
Statt ihm zu antworten, frage ich nur¨ „Kommst du?“ Ich halt den Atem an – wie wichtig ist mir plötzlich seine Antwort, nein, die Art seiner Antwort. Seine Stimme klingt sachlich, nicht drängend: „Willst du das wirklich?“
‚Er merkt, dass es diesmal ein anderes Kommen bedeutet’. Deshalb antworte ich rasch mit einem klaren „Ja“ und schalte mein Handy aus.

Stunden später. Wir stehen uns gegenüber, zögernd, beinahe schüchtern. Doch dann nimmt mich Philipp in die Arme.
„Endlich“, seine Stimme, so zärtlich und leidenschaftlich. Das Gefühl, sich nie mehr loslassen zu wollen. Keine Zeit mehr zu verlieren. Sein Mund sucht meine Lippen, streicht mit der Zunge darüber, bis sie sich öffnen zu einem hungrigen Kuss voll Begierde und Sehnsucht. .Ungeduldig ziehen wir uns gegenseitig aus. Seine Hände in meinem Haar, Finger, die mein Gesicht nachzeichnen, über den Hals zu meinen Brüsten gleiten. Ich zittere, möchte mehr und mehr, wehr mich nicht, lass seine Hände und Lippen gewähren, mich überall berühren, spüre sein Erschauern, als ich seine Zärtlichkeiten erwidere!
Meine Haut brennt, mein Körper glüht, ein helles Lachen steigt in mir auf – ich bin jung. Ich bin stark und schön und ich lebe – und zu leben ist herrlich.
Als ich wieder zu Atem komme, sagt er sehr leise direkt an meinem Ohr „Ich hab so auf dich gewartet. Könnte es so nicht immer sein? “
Diesmal lass ich meine Zweifel nicht zu Wort kommen, nicht fragen „wie lange ist immer“. Ich kuschle mich in seine Wärme. Seine Arme halten mich fest. Mein Gesicht an seinem Hals. Tief atme ich den Geruch nach Schweiß und Rasierwasser ein - glücklich wie seit Jahren nicht mehr.

1234Wie es weitergeht »



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firstoffertio
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Beitrag06.10.2012 22:55

von firstoffertio
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Hallo Madrilena.

mir kommt das schon gut geschrieben vor. Ich kann aber nicht wirklich viel dazu sagen, weil ich Liebesgeschichten/ -romane sonst nicht lese.
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madrilena
Klammeraffe

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Beiträge: 647



Beitrag07.10.2012 12:05

von madrilena
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Hallo firstoffertio - es ist und wird kein Liebesroman, ich möchte allerdings eine menschliche Beziehung unbedingt reinbringen, bevor Lisa einen ganz anderen Weg geht.
Ich danke  Dir jedenfalls für Deine Rückmeldung.
Schönen Sonntag wünsch ich Dir
madrilena


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madrilena
Klammeraffe

Alter: 87
Beiträge: 647



Beitrag07.10.2012 13:00

von madrilena
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Ich mach einfach mal weiter mit dem nächsten Kapitel.
m.

14
Ich erwache erst spät am nächsten Vormittag. Mich auf meinen Ellbogen stützend, betrachte ich zärtlich den schlafenden Philipp. Zeichne mit meinen Blicken seine dunklen Augenbrauen nach, die schmale Nase, die Lippen. Spüre erneut Erregung aufsteigen, als ich mich seiner Berührungen, die keine Grenzen kannten, erinnere. Nie hätte ich gedacht, dass ich noch einmal fähig wäre, so hoch zu fliegen, ungehemmt und ohne Angst. Alles ist richtig so, und nichts anderes ist wichtig als diese Hingabe, uneingeschränkt und nur den Augenblick lebend.
Vorsichtig, um ihn nicht zu wecken, lege ich mich wieder in die Kissen zurück. An diesem Morgen gibt es keine Vergangenheit und keine Zukunft, nur das Heute, dieses unverbrauchte Heute. Keine Vergangenheit! Kein Zurückweichen? Wirklich nicht? Ich verfluche dieses skeptische Denken, das versucht, mich wieder in den Strudel der Zweifel hinab zu ziehen mit der Frage: Liebe oder Abenteuer einer Nacht? Was sollen solche Gedanken, was ist denn dann mit seinen Worten: „Ich habe auf dich gewartet, könnte es nicht immer so sein“?’
Und wenn es nur Sprüche sind? „Nein – hör auf - ich will das nicht. In all den Monaten, die wir uns kennen, hat er mir noch nie Grund gegeben, seine Worte anzuzweifeln.
Aber wenn ich gar nicht an ihm, sondern an mir zweifle? Nicht heute! Energisch schiebe ich alle Fragen beiseite, heute möchte ich einfach nur lieben und mich hingeben, ohne alle negativen Einsprüche meiner Gedanken. Einfach diese Stunden, diese Gefühle auskosten.
Ich suche Philipps Wärme, streichle ihn wach und erkenne, als er sich mir lächelnd zuwendet, in seinen Augen die gleichen Wünsche und Gefühle.
Beim Frühstück dann Lachen und Sorglosigkeit. Wie bunt, wie leicht kann das Leben sein.
‚Und heute zeig ich Philipp mein Atelier. Es ist ja nicht nur mein Atelier – es sind meine Träume.’ Und ein wenig dramatisierend denke ich: ‚Es ist wie ein geheimer Zugang zu einem Teil meines Selbst, das ich bisher nicht versteckt, aber gehütet habe wie ein unendlich wichtiges Eigenes. Vor wem versteckt? Für wen gehütet?’
Und wieder dieses vorsichtige Zaudern: „Will ich mich wirklich Philipp nicht nur körperlich, nein, auch seelisch so uneingeschränkt hingeben? Mein Atelier, meine Kunst – sie sind doch eine viel intensivere und bedingungslosere Hingabe als miteinander zu schlafen. Ist die überhaupt schon möglich. – nach nur einer gemeinsamen Nacht?’
Dann wieder die andere Stimme: ‚Und wie ist es bei ihm? Er hat mich an seinen Plänen und Träumen teilnehmen lassen? Ist, was du bisher gemacht hast, nicht eher Verrat an ihm?’
Entschlossen stehe ich vom Frühstückstisch auf: „Komm Philipp, ich möchte dir etwas zeigen.“
Fragend sieht er mich an, erhebt sich und folgt mir. Unschlüssig zaudere ich noch einmal an der Tür zum Atelier. Philipp, der sehr wohl mein Zaudern bemerkt, meint verwundert: „Was ist los mit dir? Was möchtest du mir zeigen und dann doch nicht, weil du so zögerst?“ Ein leicht irritierter Unterton ist nicht zu überhören.
Am liebsten möchte ich nun doch meine Absicht rückgängig machen. Möchte zurück an den Frühstückstisch, plaudern und scherzen. Irgendwann in den nächsten Tagen würde Philipp wieder nach Konstanz fahren, und wir würden uns in einer zwanglosen Liebesbeziehung alle paar Wochen sehen.
‚Was verunsichert mich nur derart? Woher kommen diese Zweifel? Ist es Angst – Angst vor der Verantwortung, die eine neue Beziehung bedeutet.’? Eben haben wir uns doch noch geliebt – ich bin es gewesen, die ihn gerufen hat, ich - die Sehnsucht nach ihm gehabt hat’. Gehabt hat? Das stimmt doch gar nicht, ich habe Sehnsucht nach ihm. Ich spüre, dass ich immer verwirrter werde, deshalb öffne ich energisch die Tür und lass Philipp den Vortritt. Er schaut mich verunsichert an: „Dieser Raum ist offensichtlich sehr wichtig für dich“!
„Geh ruhig rein“, höre ich mich ihn auffordern und gleichzeitig innerlich wie eine Bitte: ‚Nein, bleib draußen.’ Ich begreife gar nichts mehr, kann mir nicht erklären, was mir geschieht. Stumm folge ich Philipp, der mittlerweile eingetreten ist und dann mit einem Ruck stehen bleibt:
„Das – das ist deine Welt!?“
Er geht tiefer in den Raum, bemüht, leise aufzutreten, was mir beinahe die Tränen in die Augen treibt.
Nähert sich der Skulptur auf dem Bock, betrachtet sie von allen Seiten. Ohne sich nach mir umzudrehen, da ich an der Tür stehen geblieben bin, fragt er. „Warum – warum hast du mir das so lange verschwiegen? So wenig Vertrauen hast du in mich? Ist es Angst, ich könnte dich nicht verstehen, könnte dein Schaffen nicht ernst nehmen? Was bin ich denn dann für dich? Eine Episode – ein Flirt?“
Die Enttäuschung, aber auch aufkommender Ärger in seiner Stimme verunsichern mich noch mehr.
„Nein“, Ich trete zu Philipp, „nein, das ist es nicht. Glaub mir, bitte, ich will schon seit langem das alles mit dir teilen – ich habe nur den rechten Augenblick verpasst!“
„Welchen rechten Augenblick? Wolltest du mich erst prüfen nach dem Motto ‚ist er es überhaupt wert, dass ich ihn wirklich in mein Leben lasse? Wie dumm von mir, anzunehmen, dass es in einer Beziehung selbstverständlich wäre, Pläne und Träume teilen zu wollen!“
„Philipp nein, nein, so ist es nicht! Ich bin so lange allein gewesen, da fällt es mir einfach schwer, gleich zu teilen.“ Was für ein lächerliches Argument, was er auch gleich entkräftet.
„Ich bin genauso lange allein. Und dass es zwischen uns zu schnell gegangen wäre, kannst du wirklich nicht behaupten.“ Er schluckt, das Sprechen scheint ihm schwer zu fallen: „Wer bin ich für dich – was bedeute ich dir?“
Ich habe alles verdorben und verzweifelt versuche ich, mein Verschweigen zu erklären: „Philipp, glaub mir, so war es nicht. Wir sprachen von deinem Buch, ich versuchte, dich zu verstehen und was dein Thema für dich bedeutet. Ich wollte dich über diese Gespräche kennen lernen, und dann war es oft zu spät, über meine Arbeit zu sprechen.“ Ich schweig und denke: ‚Blödsinn - in Wirklichkeit wollte ich nur niemand zu nah an mich herankommen lassen – auch dich nicht’.
Laut sage ich noch: „Wahrscheinlich ist das eine Ausrede. Es fällt mir immer noch schwer, Gefühlen wirklich zu trauen, vor allem meinen eigenen, deshalb konnte ich all das,“ ich mache eine weit ausholende Handbewegung, „einfach noch nicht teilen“.
„Und warum heute? Glaubst du nun an uns? Hat dich die gemeinsame Nacht umgestimmt?“, noch immer klingt seine Stimme unversöhnlich.
Ich spüre, dass nur absolute Ehrlichkeit hilft, sonst habe ich ihn verloren.
„Nein, nicht die Nacht. Ich hatte einfach Angst, dich zu sehr in mein Leben zu lassen und gleichzeitig geahnt, dass ich einen unverzeihlichen Vertrauensbruch beging. Mit jedem Tag, mit jedem Zusammensein wurde es schwieriger für mich, dir plötzlich von meiner Kunst zu sprechen. Wie sollte ich dir mein Schweigen erklären? Erst heute Nacht ist mir bewusst geworden, wie sehr ich mir wünsche, dich ganz in mein Leben zu lassen, mit dir zu teilen, was mein Leben ausfüllt".
Philipp ist schweigend ans Fenster getreten. Wird dieser Augenblick über mein künftiges Leben entscheiden?
Ich kann ihn kaum verstehen, als er leise sagt: „Unser gemeinsames Interesse für Kunst hätte uns doch viel früher zu einer tieferen, intimeren Beziehung geführt. Warum nur dein Schweigen?“
„Vielleicht war ich mir einfach noch nicht sicher! Dieser Wunsch nach Gemeinschaft…. er war verloren gegangen in der langen Zeit meines Alleinseins. Da sind oft so unüberwindbare Grenzen in mir“, räume ich ein und frage mich gleichzeitig entsetzt: ‚Will ich sie denn überhaupt überwinden?’ Immer dieser Widerstreit zwischen dem Wunsch, sich Philipp ganz zu öffnen und meiner alarmbereiten Befürchtung, meine Selbständigkeit, ja – sogar meine innere und äußere Freiheit zu verlieren.
Philipp dreht sich um, tritt zu der schwarz glänzenden Figur, streicht leicht mit den Fingern darüber: „Ich bin ziemlich ratlos, Lisa, vor allem nach dieser Nacht.“
Er schweigt eine Weile. Ich unterbreche nicht dieses Schweigen. Was soll ich ihm auch sagen.
Als wolle er ablenken fragt er: „Warum hast du dich für Stein entschieden?“
Froh über sein Interesse antworte ich: „Er ist für mich eine Art Ausgangspunkt. Immer schon habe ich mich für Steine interessiert, habe Formen in sie hinein interpretiert, habe Geschichten über sie ersonnen, wollte ihnen eine Seele geben. Vielleicht … weil der Stein das Sinnbild der Unvergänglichkeit ist – jedenfalls für mich.“
„Sinnbild der Unvergänglichkeit! Komisch – hast du nicht von deiner Angst vor dem Nichts gesprochen? Schaffst aber gleichzeitig Werke, die unvergänglich sein sollen. Wie vereinbarst du das in dir – schließt nicht das eine das andere aus?“
„Möglich – vielleicht finde ich Trost darin, Steine deshalb zu berühren, weil sie schon seit Jahrmillionen existieren. Doch, wahrscheinlich hast du Recht, vielleicht ist es tatsächlich ein  Widerspruch“, und füge in Gedanken leise hinzu ‚wie so vieles in meinem Leben’.
Laut sage ich: „Komm, ich mach uns auf diesen Stühlen hier Platz, dann können wir noch ein wenig bleiben.“
Ich räume Tücher, herumliegende Feile und Schmirgelpapier, Schlag- und Spitzeisen auf ein Wandgestell, wische flüchtig über die staubigen Sitze. Zögernd lässt sich Philipp nieder, den Kopf gesenkt, der Rücken gebeugt, die Arme zwischen den Knien. Kutschersitz nennt man das in unserer Gymnastikstunde, wenn wir uns von anstrengenden Übungen entspannen wollen. Ist Philipp wirklich entspannt? Ich bezweifle es, bin dennoch dankbar für diese Pause in unserem Gespräch. Ich gebe mich ganz der Stille des Raumes hin. Einer Stille erfüllt von den hier erlebten und gedachten Emotionen, vom hellen Tageslicht, dem Glanz und den Schatten der Figuren und noch unbehauenen Steinen. Sagt diese Stimmung, die so intensiv diesen Raum zu beherrschen scheint, nicht mehr über mich aus als jedes gesprochene Wort? Schafft sie die Nähe, vor der ich ständig zurückweiche? Aber habe ich diese Nähe nicht schon früher im Zusammensein mit Philipp empfunden, damals - bei dem Gespräch über die Zeit? Gibt es das – ein Sichfinden in der Kunst und doch frei zu bleiben, trotz gemeinsamer Nächte?
Als ich spüre, dass das Schweigen zwischen Philipp und mir lastend wird, kehre ich zu unserem Gespräch zurück:
„Der Stein für Unsterblichkeit oder für Wiedergeburt oder wie immer du es nennen möchtest.“
Ich stocke einen Augenblick, sage dann noch gequält: „Ich möchte so gern an eine lebendige Unendlichkeit glauben. Aber ich schaff es einfach nicht! Und wenn ich dann mit Steinen Gedanken und Vorstellungen, ja, sogar Visionen ausdrücken kann“, ich schlucke, wie soll ich mich nur verständlich machen? Ich hole tief Luft, fahre dann fort: „Meine Skulpturen sind Träume. Wenn ich also in gewisser Weise in ihre steinerne Zeitlosigkeit eindringe, schenken sie mir vielleicht eines Tages die Einsicht, dass nichts vergänglich ist – auch ich nicht“, füge ich mit leiser Stimme hinzu.“
Philipp richtet sich auf: „Und unsere Liebe? Ist sie von jetzt auf gleich vergänglich? Existiert sie überhaupt?“
Und eindringlicher: „Liebst du mich überhaupt? Bitte antworte nicht gleich, ich möchte nicht, dass du dich gezwungen siehst, irgendetwas zu sagen. Aber du sollst wissen, dass ich dich liebe.“
Er erhebt sich, geht im Raum auf und ab: „Lisa, bitte, lass uns ehrlich zueinander sein. Wenn du nur Freundschaft möchtest und ab und an mal eine Nacht wie die vergangene, dann stehe dazu, sage es mir. Ob ich damit leben möchte, weiß ich noch nicht.“
Er bleibt vor mir stehen, nimmt mein Gesicht in seine Hände, küsst mich leicht auf den Mund: „Ich fahre nach Konstanz zurück, möchte aber, dass du weißt, dass ich dich in diesem Augenblick schon vermisse und dass ich warten kann. Bis wann?“ , er zuckt leicht mit den Schultern, zögernd, unentschlossen: „Ich weiß es nicht.“
Ich fühle mich wie gelähmt, unfähig, irgendetwas zu sagen. Willenlos folge ich ihm, als er das Atelier verlässt und schau ihm bekommen zu, wie er rasch seine Reisetasche packt. Ich weiß, das Erwachen aus dieser Betäubung wird schrecklich sein und mir ist nur noch zum Heulen zumute. Er kann doch nicht einfach so gehen? Aber er kann. Liebevoll-vorsichtig nimmt er mich nur noch einmal kurz in die Arme: „Bis dann, nein… vielleicht bis bald.“ In seiner Stimme schwingt so viel Traurigkeit, dass ich mich am liebsten in diese Arme werfen möchte darum bettelnd, „geh nicht fort bitte, bitte nicht“. Aber ich bleibe stumm.
Erst als ich den mir schon so vertrauten Klang seines Motorrads höre, stürze ich zum Fenster: „Philipp, Philipp nein, ich lieb dich doch auch“ Aber es ist zu spät.

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madrilena
Klammeraffe

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Beitrag16.10.2012 16:31

von madrilena
Antworten mit Zitat

Vielleicht gibt es ja doch den einen oder anderen, der seine Kritiklust an meinem Text auslassen möchte. Ich jedenfalls wäre sehr dankbar dafür. Werde mich demnächst auch wieder über hier eingestellte Texte "hermachen", konnte nur die ganze Zeit nicht schreiben, gebrochene Rippe am PC tut verflixt weh.
Gruß madrilena

Fortsetzung

15
Caroline stand am Fenster und starrte in den schon recht kahlen Volkspark hinüber. Es war ein grauer Tag – vom Horizont schob sich ein bleierner Himmel über die Landschaft. In der Ferne das Dröhnen eines Flugzeugs. Amelie saß in dem einzigen Sessel, den sie sich neben einer Couch angeschafft hatten, umgeben von gepackten Kisten.
„Caroline, so geht es doch nicht weiter. Wo ist dein Elan geblieben, die Vorfreude auf Berlin. Und wo das Glücksgefühl, etwas ganz Neues zu erleben?“
Sie stand auf, trat hinter die Freundin und legte ihr sanft die Hand auf die Schulter. “Was soll ich nur machen?“, stammelte Caroline. „Ich bin so enttäuscht, und… mir tut alles weh!“
Sie dachte immer wieder an das Gespräch mit ihrer Mutter, so als würde es gerade stattfinden. Dabei war es doch schon über anderthalb Monate her.
Leise sagte sie: „Anderthalb Monate! Nie hätte ich gedacht, dass wir uns so lange nicht sehen, nichts voneinander hören würden.“
"Dann mach endlich Schluss mit diesem Schweigen zwischen dir und deiner Mutter. Nur du kannst das. Sie versucht, mit dir Kontakt aufzunehmen, aber du gehst weder ans Telefon noch an dein Handy. Und selbst als sie dich besuchen kam, hast du sie einfach rausgeschmissen“, schimpfte Amelie.
"Ist das so schwer zu verstehen?" konterte Caroline trotzig. "Wie lange belügt sie mich schon? Wahrscheinlich geht das mit Philipp schon sehr lange, und sie erzählt mir einfach nichts, hat kein Vertrauen zu mir!"
"Du siehst doch selbst, welche Katastrophe dieses Vertrauen ausgelöst hat", sagte Amelie. Ihr Tonfall wurde weich und sie streichelte Carolines Arm. "Schau mal, seit dem Kindergarten sind wir beide die besten Freundinnen. Wir kennen uns so lange und so gut, und ich erinnere mich doch noch daran, wie sehr du damals bei dem Tod deines Vaters gelitten, wie sehr du ihn vermisst hast und wie ungerecht dir das Leben erschien. Die vielen Tränen, deine Wut, deine Verzweiflung, und all unsere Gespräche, ich werde sie nie vergessen. Und deine Mutter? Meinst du nicht, dass deine Mutter genauso gelitten hat wie du?"
"Aber gerade deshalb kann sie Papa doch nicht einfach ersetzen und vergessen!" Carolines Stimme klang hart und verzweifelt .
"Wer redet denn von ersetzen und vergessen? Du tust das, nicht sie!"
"Amelie, ein anderer Mann verdrängt die Erinnerung an meinen Vater. Er wird in den Hintergrund treten und keine Rolle mehr spielen. Es wird vielleicht noch ab und zu ein Wort über ihn fallen, aber die neue, große Liebe mit Philipp wird meinen Vater ersetzen, das kannst du doch nicht abstreiten."
"Verdammt Caroline", die Freundin wandte sich ab und setzte sich auf die Lehne des Sofas. Das tat sie immer, wenn sie kurz davor war, die Wohnung zu verlassen, aber noch zu vertieft in ein Gespräch war. "Du bist doch kein Kind mehr. Du meinst, so lange Lisa ihre Rolle als deine Mutter und Frau deines Vaters nach deinen Vorstellungen und Erwartungen erfüllt, kann sie sich deiner Liebe und Aufmerksamkeit immer gewiss sein. Aber ihr eigenes Leben darf sie nicht leben? Dann bestrafst du sie, indem du kein Wort mehr mit ihr redest?"
"Das habe ich nicht gesagt", erwiderte Caroline leicht gereizt. "Sie lebt doch ihr eigenes Leben, und das ganz gut. Es ging doch bisher auch ohne einen neuen Mann, weil sie Papa immer noch liebte. Sie selbst konnte sich niemanden anderes an ihrer Seite vorstellen. Das hat sie zumindest jahrelang behauptet. Alles gelogen!"

"Moment mal! Du meinst also, deine Mutter hätte sich als Frau mit deinem Vater begraben lassen sollen?" Amelie wunderte sich über ihre heftige Wortwahl, aber sie glaubte, ihre Freundin nur so zur Einsicht bringen zu können. "Acht Jahre sind seit dem Tod deines Vaters vergangen", fuhr sie fort, "und in dieser Zeit, die dir vielleicht zu kurz erscheint, die aber verdammt lang ist, hat sie keinen anderen Menschen in ihre Nähe gelassen, außer ihre Tochter. Vielleicht sollte dich das eher neugierig machen! Wer ist dieser Philipp, dass er es fertig gebracht hat, deine Mutter aus ihrem Schneckenhaus zu locken? Oder bist du gar eifersüchtig?"
"Ach Quatsch Hör auf damit! Das hat mit Eifersucht gar nichts zu tun", wehrte Caroline vehement diesen Verdacht ab. "Nur die Vorstellung, dass jemand anderes meine Mutter küsst, umarmt, mit ihr schläft... ein anderer Mann, dem sie 'ich liebe dich' ins Ohr flüstert. Ich mag mir die Bilder gar nicht vorstellen".
"Caroline, du tust deiner Mutter Unrecht, und ich glaube, dass du das weißt. Jeder Mensch hat ein Recht darauf zu lieben, und zwar nicht nur die Tochter. Vielleicht liegt deine Trauer eher daran, dass du dich noch gar nicht von ihr gelöst hast, gerade weil ihr durch den Verlust noch enger miteinander verbunden wart".
Amelie sprach ganz ruhig, während sie aufstand und nach ihrem Anorak griff. "Du warst die letzten acht Jahre immer der absolute Mittelpunkt im Leben deiner Mutter. Vielleicht befürchtest du, es könnte sich etwas an dieser Beziehung ändern, sie könnte dir ihre Aufmerksamkeit, ihre Zuwendung entziehen. Aber du weißt so gut wie ich, dass das absurd ist. Bevor du nach Berlin gehst, solltest du unbedingt mit ihr sprechen."
"Ich brauch noch etwas Zeit", erwiderte Caroline.
"Zeit? Wozu?" fragte Amelie, während sie den Reißverschluss der Jacke hochzog und sich einen Schal um den Hals wickelte. "Um dich an die neue Situation zu gewöhnen? Dann solltest du Philipp unbedingt erst kennen lernen, um dir ein Bild von ihm zu machen. Oder meintest du noch mehr Zeit, um zu schweigen und deiner Mutter damit zu verstehen geben, wie sehr sie dich verletzt hat?"
"Musst du heute unbedingt zu diesem Termin?" fragte Caroline hilflos.
"Tut mir sehr leid, ich würde wirklich lieber bei dir bleiben, aber ich muss da hin. Vielleicht ist es auch besser so. Ich habe dir meine Meinung gesagt. Überleg's dir, ob du wirklich nach Berlin gehen willst, ohne vorher mit deiner Mutter zu sprechen. Du weißt ja, wo das Telefon steht und die Nummer deiner Mutter wirst du ja noch auswendig können“, fügte sie mit einem liebevollen Lächeln hinzu.
Caroline sah ihrer Freundin nach, wie sie die Wohnungstür hinter sich zuzog. Amelie war immer für sie da gewesen, und sie sehnte sich bereits danach, sie in ein paar Stunden wieder zu sehen, um mit diesem Durcheinander ihrer Gefühle nicht allein zu sein. Ihre Gedanken wechselten zwischen Wut, Traurigkeit und Hilflosigkeit. Wollte sie Lisa wirklich mit ihrem Schweigen bestrafen? Oder war sie mit der neuen Situation einfach überfordert? Sie konnte ihrer Mutter ja schlecht sagen, wie sehr sie sich mit ihr freute, wenn dies nicht der Fall war. Es war ihr so elend zu Mute.
Wenn sie anrufen würde, müsste sie sich verstellen, und das konnte und wollte sie nicht. Im Gegenteil, am liebsten würde sie ihrer Mutter ins Gesicht schreien: "Wie kannst du mir so etwas antun?" Gleichzeitig musste sie sich eingestehen, dass ihr Verhalten völlig unangemessen war, und sie fühlte sich schuldig, was sie wiederum ärgerte.
‚Ich beweg mich ständig im Kreis! Ich halt das nicht mehr aus.’ In Gedanken setzte sie die abgebrochene Diskussion mit der Freundin fort: ‚Warum ich mehr Zeit brauche? Weil in mir ein Riesendurcheinander herrscht. Weil ich erst mit mir ins Reine kommen muss, damit ich dann ein ehrliches Gespräch mit meiner Mutter führen kann. Das geht jetzt  noch nicht!’
Sie beschloss, dass sie erst einmal nach Berlin fahren, sich in der fremden Umgebung, in der Wohnung und der neuen beruflichen Verantwortung einrichten würde. Und dann…?
Sie zog die Beine eng an den Körper und legte das Gesicht auf ihre Knie. Sie fror und war müde und selbst der Gedanke an Berlin und ihr Leben dort hatte seinen Reiz verloren.
'Mein Leben ist in Unordnung geraten. Warum nur musste Lisa diesen Philipp kennen lernen?' Und wusste – zumindest vom Kopf her – dass sie mit ihren Vorwürfen zu weit ging. Konnte sie aber trotzdem nicht unterdrücken.
'Papa, was sagst du denn dazu?' hörte sie sich leise fragen. 'Du und Mama, ihr gehört doch einfach zusammen. Euch kann nichts und niemand trennen.'
Es war dunkel geworden. Sie stand auf, ging zum Fenster und zog die Vorhänge zu. Dann suchte sie in ihrem CD-Schrank nach einer Musik, die ihrer Verzweiflung entsprach. Sie griff nach Ulysses Gaze von Eleni Karaindrou, wickelte sich in ihre Kuscheldecke und setzte sich auf den Boden mit dem Rücken zum Heizkörper. Bei der vierten Variation über Ulysses Thema fing sie hemmungslos an zu weinen.

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1. "den Himmel mit Händen fassen" ISBN
10:3934136303
2. "Schatten umarmen ISBN 10:3929265133
3. "...und die Zeit stand still" ISBN 10: 3934136311
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madrilena
Klammeraffe

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Beitrag25.10.2012 09:24

von madrilena
Antworten mit Zitat

Ob mein Buchtitel hier zutrifft: Worauf noch warten? Wahrscheinlich stelle ich zu viel Text ein, deshalb warte ich umsonst auf Kritik. Jedenfalls - sie wäre mir sehr willkommen, Eure Kritik.
Jetzt kann ich auch wieder aktiv an diesem Forum teilnehmen - wegen eines Rippenbruchs waren PC-Arbeiten mehr als schmerzhaft. Bin gespannt, was mittlerweile alles in dieses Forum gestellt wurde.
madrilena


16
Kein Wort von Caroline, nichts von Philipp. Jeden Morgen laufe ich immer noch voll Hoffnung zum Briefkasten. ‚Vielleicht hat sie, hat er mir geschrieben, wenn Gespräche so unmöglich sind.’ Doch nichts. Und enttäuscht kehre ich in die Wohnung zurück. Das Telefon trage ich ständig bei mir. Aber es kommt kein Anruf.
Ob ich noch einmal zu Caroline gehen soll? Nein, ich lasse mich nicht mehr so abweisen wie vor Wochen. Sie kann mich doch nicht bestrafen, nur weil ich nicht nach ihren Vorstellungen leben möchte!’ Und immer wieder die verzweifelte Frage, die sich in mein Hirn bohrt: ‚Ob Caroline wirklich nach Berlin geht, ohne uns die Chance zu einem klärenden Gespräch zu geben’?
Und wie ist es mit Philipp? Ich wage nicht, ihn anzurufen, möchte sein Schweigen respektieren und gleichzeitig ihm so gern sagen: „Philipp, es ist nicht so, wie du denkst. Du bist keine Episode, es ist nur – ja, was ist es eigentlich?’ Ich habe schon alle Argumente durchdacht, alle meine Ängste und finde mich oft einfach nur lächerlich mit meinem Wunsch nach Unabhängigkeit und meiner Furcht vor einer neuen Bindung.
Oft sitze ich auf der Ottomane, wo noch vor Wochen Caroline ihren Kaffee getrunken und wo danach diese schlimme Auseinandersetzung angefangen hatte. Und wo Philipp gesessen, wo wir  gelacht und gesprochen, Pläne gemacht hatten, einfach nur erfüllt vom gegenseitigen Dasein.
‚Lukas, warum kannst du mir nicht helfen? Ich will ihnen doch nicht wehtun. Hätte ich bei Caroline schweigen, und bei Philipp meine Ängste unterdrücken sollen’?
Ich stehe auf, erregt laufe ich hin und her: ‚Caroline, warum kannst du nicht einsehen, dass jede Liebe einmalig ist und dass ich deinen Vater, meinen Mann nicht verrate. Er ist ja nicht nur ein Teil deines Lebens, deiner Erinnerung. Er ist mein vergangenes Leben’.
Die aufkommende Sehnsucht nach Lukas schnürt mir die Kehle zu: ‚Begreif es doch, Caroline. Mein Mann ist tot! Nein, nicht meine Erinnerung an ihn, nicht die vielen tausend Augenblicke unserer Liebe. Die können mir niemals genommen werden. Die will ich doch auch gar nicht vergessen oder ersetzen, wie du es nennst. Lukas hätte nie erwartet, dass ich mich lebendig begrabe, weil er tot ist. Warum kannst du das nicht verstehen’.
Doch warum kann ich selbst diese Gewissheit nicht leben? Lukas wäre mit Philipp ganz sicher einverstanden.
Ich spüre, wie ich die mühsam aufrecht erhaltene Beherrschung verliere.
Dieses Durcheinander der Gefühle verwehrt mir auch zu arbeiten. Mein Atelier meide ich – der Zugang zu meiner Kreativität ist versperrt und noch weniger kann ich dieses Erfülltsein empfinden, wie ich es immer bei meinen Arbeiten erlebt habe.
Um dieser Trostlosigkeit zu entgehen, bin ich oft ganze Tage unterwegs, gehe durch den Volkspark ‚vielleicht macht Caroline dort auch einen Spaziergang’. Wenn ich abends nach Hause komme, bin ich so erschöpft, dass sich in mir schließlich eine große Gleichgültigkeit breitmacht, verbunden mit einem Schuldgefühl Philipp gegenüber.
Trotz des kalten Wetters und des leichten Schneefalls will ich auch heute einen ausgedehnten Stadtbummel machen. Ich schaue mir in den Boutiquen die neueste Mode an, was mir normalerweise sehr viel Spaß macht. Heute ist es nur langweilig. Ich wärme mich bei einem Capuccino im neu eröffneten Café in der Lotharstraße auf, bevor ich wieder in die feuchte Kälte hinausgehe.
Ich überquere die Große Bleiche, schaue mehr desinteressiert als neugierig die Auslagen der großen Buchhandlung an. Bleib plötzlich abrupt vor einem der Schaufester stehen.
Das ist es!
In einem der Schaufenster verteilt liegen aufgeschlagene Bildbände mit atemberaubend schönen Fotografien, daneben Erfahrungsberichte und Reiseliteratur über die Wüsten der Welt. Und alles unter dem Motto: „Unterwegs am Rande der Unendlichkeit.“
Ich merke, wie urplötzlich wieder Lebendigkeit in mir aufbricht, wie ich zitternd vor dieser großen Glasscheibe stehe und mir dauernd vorsage: ‚Ja, das ist es. Genau das möchte ich: Unterwegs sein am Rande der Unendlichkeit’.
Mit diesem Gedanken stürme ich in die Buchhandlung. Ich schäme mich ein wenig meines Ungestüms, aber es hat zumindest zur Folge, dass sich gleich drei Buchhändlerinnen um mich scharen. Wie im Chor klingen ihre Stimmen: „Kann ich Ihnen helfen?“
„Ja…! Ja, das können Sie“, ich bemühe mich, meine Stimme wieder in die Gewalt zu bekommen, sie nicht zu euphorisch klingen zu lassen. „Ich möchte mir alle Bücher, die Sie über das Thema Wüste haben, anschauen.“
Eine der jungen Frauen, die mir am nächsten steht, fragt lächelnd: „Interessiert Sie eine ganz bestimmte Wüstenlandschaft?“
Erstaunt höre ich mich, ohne zu überlegen, beinahe atemlos sagen:: „Ja, die Sahara“ .
Nur keine Zeit verlieren! Ich muss diese Bücher sehen, anfassen, in ihnen blättern, mich hineinlesen und vor allem, sie auch mit nach Hause nehmen .
Gleich im ersten Buch, das man mir bringt, sind es die dem ersten Kapitel voran gestellten Worte von Isabelle Eberhardt, die mich innerlich so aufwühlen, dass ich nur unter größter Anstrengung meine äußere Ruhe bewahren kann. Gebannt lese ich immer und immer wieder den kurzen Text: „Welch glückseliges Gefühl, eines Tages mutig alle Fesseln abzuschütteln, welche das moderne Leben und die Schwäche unseres Herzens uns unter dem Vorwand der Freiheit angelegt haben; sich symbolisch mit Stab und Bettelsack zu rüsten und fort zu gehen! Für den, der den Wert, den köstlichen Reiz der einsamen Freiheit kennt (denn man ist nur frei, solange man allein ist) ist der Aufbruch der mutigste Akt der Welt. Ein egoistisches Glück vielleicht. Doch für den, der es zu genießen weiß, ist es tatsächlich das Glück.“
Einsame Freiheit – welch ein Gedankenspiel! Und welch ein Widerspruch, wenn ich sie wirklich erstrebenswert fände. Ich will doch gar nicht einsam sein, ich weigere mich innerlich, Freiheit mit Einsamkeit gleichzusetzen und dennoch spüre ich, dass ich diese hier geäußerten Gedanken nachempfinden kann.
Wie um mir gleichzeitig zu beweisen, wie absurd diese Kombination von Freiheit und Einsamkeit ist, wünsche ich mir, dass Caroline oder Philipp da wären. Wie sehr vermisse ich in diesem Augenblick die Beiden Ich hätte sie so gern mit ihnen geteilt, diese auf mich einstürmenden Emotionen, die unterschiedlicher nicht sein können. Trotzdem weiß ich, dass Isabelle Eberhardt in diesen vier Sätzen all meine eigenen Empfindungen und Sehnsüchte gebündelt hat, die ich von Jugend an, ohne sie in Worte fassen zu können, in mir gespürt habe.
Die Buchhändlerin tritt neben die Couch, auf der ich mich niedergelassen habe und meint: „Ich müsste wissen, wohin Sie in der Sahara wollen? Z. B. nach Tunesien, Marokko, Ägypten, Libyen oder noch woanders hin? Dann könnte ich das Thema besser einkreisen?“
Wieder antworte ich, ohne nachzudenken: „Nach Marokko“. Es ist mir völlig unklar, warum ich gerade Marokko nenne, und bin mir doch mit einer Art traumwandlerischen Sicherheit bewusst, dass ich in diesem Augenblick den ersten Schritt für eine definitive Entscheidung mache.
Erst nach zwei Stunden verlasse ich die Buchhandlung, beladen mit drei Bildbänden, einem Kulturreiseführer, einem Reiselesebuch und Lektüre über Wanderungen in der Wüste.
Verdrängt sind im Moment all meine persönlichen Probleme, ich bin glücklich. Warum gerade heute diese Begegnung mit diesem Thema? Ist es vielleicht Bestimmung, dass ich erst in diese innere Krise habe schlittern müssen, um einen völlig neuen, unendlich wichtigen Entschluss fassen zu können – ohne Rücksicht auf irgendwelche Bindungen? Oder ist das eine Ausrede, die ich mir zurechtlege, um mich eben nicht mit Caroline, mit Philipp auseinandersetzen zu müssen? Gleichzeitig frage ich mich unsicher. „Soll das eine Flucht sein? Bin ich einfach nur feige und meine Absicht, diese Reise zu machen, bedeutet nichts weiter als das Vermeiden einer Konfrontation? Oder fliehe ich vor meinen Ängsten? Die Angst, Caroline und Philipp endgültig zu verlieren, aber auch die seit jeher in mir schlummernde Angst vor der Zukunft, vor dem Ende, vor dem Nachher und dem Wohin? Und was erwarte ich eigentlich von diesem Aufenthalt in totaler Einsamkeit in einer mir völlig fremden Landschaft? Eine Art Erleuchtung’? Trost? Oder gar eine mir bisher verborgene Gewissheit, dass nichts, absolut nichts in unserem Leben umsonst geschieht und sinnlos ist. Dieser Morgen berührt etwas in mir, das darauf gewartet hat, wahrgenommen zu werden.

Im Laufe des Abends breitet sich allerdings meine Ratlosigkeit wegen Caroline und Philipp immer mehr aus. Was soll ich machen? Muss ich beide nicht von meinen Plänen unterrichten? Es sind zwar erst Träume, aber ich bin mir sicher, dass ich schon in den nächsten Tagen einen Weg suchen werde, diese Träume Wirklichkeit werden zu lassen. Aber habe ich ein Recht darauf, die Menschen, die mir am wichtigsten sind, völlig im Unklaren über diese Reise zu lassen. Und wenn sie mich suchen? Wenn sie sich sorgen?
Doch wenn sie von meiner Reise wissen, besteht dann nicht die Gefahr, dass sie versuchen, mich unter allen Umständen von meiner Idee abzubringen?
‚Nimm dich doch nicht so wichtig, Caroline ist es im Augenblick völlig gleichgültig, was du machst. Und Philipp?
‚Ich weiß nicht, ich weiß gar nichts mehr, ich werde noch verrückt von diesem ständigen Hin und Her!’
Ich werfe mich auf mein Bett – es ist doch noch gar nicht so lange her, dass wir uns hier geliebt, dass wir das Gefühl gehabt haben, zueinander zu gehören! Stimmt, aber ich habe dieses Zueinander zerstört. Wenn ich nicht rede, wird er es als weiteren, vielleicht noch schlimmeren Vertrauensbruch empfinden und dann gibt es kein Zurück, dann hat unsere Beziehung wirklich keine Zukunft mehr.
Ich setze mich auf: ‚Ich werde ihm schreiben, aber er wird den Brief erst bekommen, wenn ich unterwegs sein werde.’
Der Gedanke schmerzt mehr, als ich es mir eingestehen will.
‚Trotzdem… diese Reise muss ich machen – ich fühle es einfach, wie wichtig diese Zeit für mich und mein zukünftiges Leben sein wird, auch wenn ich ein elender Feigling bin.’
Ich trete ans Fenster und blicke zum Dom hinüber. Es schneit noch immer – ich kann plötzlich die Kälte spüren, obgleich es in der Wohnung angenehm warm ist. Sie kriecht meinen Rücken hinauf, breitet sich aus. Ich schaudere: ‚Ob dieses Weggehen eine Entscheidung sein wird zwischen meiner Liebe zu Philipp und der zu meiner Tochter?
Trotzig begehre ich auf: ‚Das eine hat mit dem andern gar nichts zu tun? Ich verlasse Caroline nicht, wenn ich Philipp liebe. Also brauche ich mich auch nicht zu entscheiden. Wie kann ich Caro das nur begreiflich machen’?
Ausgelöscht ist das wunderbare Glücksgefühl, das ich seit dem Augenblick, da ich die Buchhandlung betreten habe, empfunden habe. ‚Caroline wird meine Pläne erst recht nicht verstehen, wenn ihr irgendein Verstehen überhaupt noch wichtig ist’.
Das viele Grübeln und Fragen, ohne Aussicht auf Antwort hat doch keinen Sinn. Besser, wenn ich mir mal überlege, wie ich mir den sachlichen Ablauf dieses Abenteuers vorstelle.
Ich muss herausbekommen, ob es ganz kleine Reisegruppen gibt, die sich nach Marokko aufmachen und ob ich mich, dort angekommen, von der Gruppe trennen kann.
‚Und was willst du dann allein? Na ja, allein werde ich eh nicht unterwegs sein. Trotz meiner Berufserfahrung, bin ich mit den Gegebenheiten dieser Landschaft völlig unerfahren’ Ich erinnere mich der beiden Reisen, die ich als Reiseleiterin nach Marokko vor Jahren unternommen hatte, aber dieser Aufenthalt galt den Städten Fes, Marrakesch oder Casablanca, den Kasbahs und Oasen. Ich muss lachen, als ich mich daran erinnere, wie wenig Enthusiasmus es von Seiten der Reiseteilnehmer für eine Exkursion in die Wüste gegeben hatte.
Diesmal wird es um etwas ganz anderes gehen. Orte und Städte sind nicht wichtig, obgleich mich damals Fes, Mekmes oder Marrakesch begeistert hatten.
Ich überlege und merke, dass ich schon längst innerlich beim inneren Umsetzen meines Planes angekommen bin. Es muss doch einheimische Reiseleiter geben, die sich auf solche Einzelwanderungen spezialisiert haben. Vielleicht sogar einen Tuareg, der mir die Möglichkeit gibt, ganz allein die ersten Schritte in dieses Erlebnis zu machen?’
Ich schaue mich nach einem Versteck für die Bücher und Bildbände um, niemand soll sie finden, bevor ich aufgebrochen bin. Dann halt ich inne – wer soll sie suchen? Ich bin allein, völlig allein. Philipp wird nicht kommen, wird vielleicht nie mehr wiederkommen und Caroline will den Bruch zwischen uns. Niemand wird also danach fragen, was ich für Pläne habe.
Ich habe mich noch nie so allein gefühlt.

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Isa
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Beitrag25.10.2012 11:16

von Isa
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Hi Madrilena,

mir gefällt es, wie du schreibst und auch worüber, aber "ich" (nur mein Eindruck!) hab immer noch das Problem, dass ich zwar die ruhigen Worte aufnehme, mir aber ein bisschen die "Lebendigkeit" fehlt. Kann das jetzt schlecht erklären...

Und darüber hinaus, ist es denn wirklich so, dass eine ungefähr Dreiundzwanzigjährige, die nach Abschluss des Studiums ins Berufsleben eintritt, ein Problem damit hätte, wenn ihre Mutter eine Beziehung ins Auge fassen würde? Meine Tochter wäre froh, wenn ich in einer vergleichbaren Situation „aufgeräumt“ wäre...

Dann auch das Leben der Protagonistin.  Sie doch Bildhauerin, warum macht sie jetzt nicht weiter, ist sie so „gelähmt“? Wenn es eine wirkliche Leidenschaft ist, dann hat man doch Projekte, die darauf warten, vollendet zu werden, also bei mir wäre es zumindest so...

Oder auch der Beruf, vielleicht hab ich das jetzt nicht mitbekommen, warum arbeitet sie zur Zeit nicht??? Was  macht sie den ganzen Tag, nur grübeln? Hat sie denn keine Freundinnen, mit denen sie sich trifft, oder überhaupt Termine, die sie wahrnehmen möchte/muss, geht sie nicht zur Yogastunde am Abend....   

Spannend würde ich das schon finden, wenn sie jetzt einen ganz anderen Weg beschreitet.
LG, Isa
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madrilena
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Beitrag25.10.2012 17:45

von madrilena
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Hallo Isa - Du hast genau den Finger in meine Wunde gelegt. Das ist der Grund, warum ich meinen Text hier reinstelle - nie wäre mir das bei meinen anderen Büchern auch nur eingefallen. Da war eine Leidenschaft des Schreibens dahinter, da war vor allem die Sicherheit, auf dem richtigen Weg zu sein. Ich kam  nicht mehr los von meinem Thema, da musste ich die meiste Zeit mit meinen Protagonisten verbringen - die haben Ansprüche gestellt, die haben mich herausgefordert,  - Lisa tut das nicht.

Ihr Problem ist ihre wahnwitzige Angst vor dem Tod - sie akzeptiert ihn nicht, sie kann ihn sich nicht vorstellen, sie braucht  Gewissheit, keine Hoffnungen und Vermutungen,  alle Glaubensüberlegungen, Versprechungen helfen gar nichts. Sie weiß, wie irrsinnig ihre Angst ist. Aber sie ist völllig im Jetzt, im Materiellen (Geruch, Geschmack,Licht, Lebendigkeit, Anforderung, dem Wunsch nach Leidenschaft und zwar in jeder Hinsicht )   gefangen. Ein Danach kann sie sich nicht vorstellen, das Nichts ist ein großes Loch, vor dem sie solche Angst hat, dass sie all das, was sie gern leben würde, gar nicht leben kann.
Ich glaube auch, dass dies immer wieder rübergebracht wird - aber zu nachdenklich, die Angst, die Panik kommt selten zu einem Ausbruch.
Natürlich hat sie ihre Bildhauerei, der zuliebe sie ja auch mehr oder weniger ihre Reiseführerinarbeit sehr eingeschränkt hat, aber jetzt sind plötzlich die verschiedensten Probleme da - die Tochter und das habe ich leider in der Bekanntschaft - das kann auch in diesem Alter noch ein Problem sein, wenn man in der Mutter "nur" die Mutter sieht, wenn man diese Mutter jahrelang nur für sich allein gehabt hat. Und da kommt plötzlich ein Mann, in ihren Augen setzt sie ihn an die Stelle ihres geliebten Vaters. Natürlich ist das unreif, aber das Problem gibt es nun mal. Und das belastet natürlich auch die Mutter, darf sie noch ein eigenes Leben führen, ist sie ihrem toten Mann damit nicht untreu, müsste sie nicht alles zurückstellen der Tochter wegen?
Und dann kommt noch der große Wunsch nach völliger Freiheit dazu - keine  Bindung mehr an einen Lebenspartner. Doch das stimmt auch nicht, denn sie liebt Philipp - will ihn aber einfach nicht wirklich in ihr Leben lassen, stößt ihn zurück. Was sie nicht wirklich will - sie ist ein völlig hin- und her gerissener Mensch.

Und dann entdeckt sie eine Möglichkeit, ihre absurde Angst vor Unausweichlichem den Kampf anzusagen, indem sie wochenlang in eine Landschaft (Wüste) geht (und zwar nur in Begleitug eines Tuareg) und hilflos jeglicher Herausforderung einer solchen Landschaft und ihren Gefahren ausgesetzt ist. Lernt sie dann die Akzeptanz vor Unausweichlichem? Kann man das auf diese Art überhaupt? Ich kann selbst noch nicht beurteilen, ob so was geht, es ist wie ein Experiment.
Du siehst, ich bin sehr ehrlich zu Dir - aber was hat es für einen Sinn, das, was einem Probleme beim eigenen Text macht, weshalb ich fast schon entschieden habe, es bei meinen vier anderen Büchern einfach zu belassen, zu verstecken. Aber ein Leben ohne Schreiben???
Ich danke Dir jedenfalls sehr.
LG madrilena


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Isa
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Beitrag25.10.2012 21:14

von Isa
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Liebe Madrilena,

Zitat:
Aber ein Leben ohne Schreiben???

das wäre das Letzte was ich mit  meinem Posting erreichen wollte, du sollst doch weiterschreiben.... es ist ein großer  Teil deines Lebens und nicht mehr wegzudenken.

Ich könnte mir vorstellen, dass es zumindest bei deinem autobiographischen Roman auch anders war, da war ja ziemlich genau vorgegeben, was du schreibst. Hier nun, und wohl auch bei deinen anderen Projekten, musst du frei erfinden, vermischt mit  Erfahrungen, auch klar...

Ich denke ganz sicher, dass du mit deiner Protagonistin „mitwachsen“ musst und auch wirst, lass ihr (und dir) doch bitte ein wenig Zeit dafür. Sie entwickelt sich erst, ich könnte mir vorstellen, dass hier an dieser Stelle eine entscheidende Wende eintritt:

Zitat:
Und dann entdeckt sie eine Möglichkeit, ihre absurde Angst vor Unausweichlichem den Kampf anzusagen, indem sie wochenlang in eine Landschaft (Wüste) geht (und zwar nur in Begleitug eines Tuareg) und hilflos jeglicher Herausforderung einer solchen Landschaft und ihren Gefahren ausgesetzt ist. Lernt sie dann die Akzeptanz vor Unausweichlichem? Kann man das auf diese Art überhaupt? Ich kann selbst noch nicht beurteilen, ob so was geht, es ist wie ein Experiment.


Das wird doch spannend, das zu recherchieren, sich in die Rolle hineinzuversetzen, Wagnisse einzugehen,...  ich hoffe du bleibst dran, und wenn nicht mit diesem Projekt dann eben mit einem Ähnlichen.

Lieben Gruß und schönen Abend,
Isa
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firstoffertio
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Beitrag25.10.2012 22:18

von firstoffertio
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Hallo Madrilena,

lass das Schreiben nicht! Du schreibst viel zu gut. Aber ich habe mir nun überlegt, aufgrund dessen, was du hier schriebst:

"Ihr Problem ist ihre wahnwitzige Angst vor dem Tod - sie akzeptiert ihn nicht, sie kann ihn sich nicht vorstellen, sie braucht Gewissheit, keine Hoffnungen und Vermutungen, alle Glaubensüberlegungen, Versprechungen helfen gar nichts. Sie weiß, wie irrsinnig ihre Angst ist. Aber sie ist völllig im Jetzt, im Materiellen (Geruch, Geschmack,Licht, Lebendigkeit, Anforderung, dem Wunsch nach Leidenschaft und zwar in jeder Hinsicht ) gefangen. Ein Danach kann sie sich nicht vorstellen, das Nichts ist ein großes Loch, vor dem sie solche Angst hat, dass sie all das, was sie gern leben würde, gar nicht leben kann.
Ich glaube auch, dass dies immer wieder rübergebracht wird - aber zu nachdenklich, die Angst, die Panik kommt selten zu einem Ausbruch."


Dass du das vielleicht mehr herausarbeiten könntest. Und das würde vielleicht schon besser passieren, wenn du die Probleme mit ihrer Tochter aufgrund ihrer neuen Bekanntschaft mit Philip einfach weg liessest?
Ich finde, beide Problemlagen (Tochter und neue Beziehung für sie) sind vielleicht zu viel.

Braucht es für das, was du im Sinn hast, diese Probleme mit der Tochter?

(Und wie Isa schrieb, mögen sie nicht jedem Leser einleuchten. Kommt noch dazu, vielleicht, als Grund, sie wegzulassen?)

Irgendwie meine ich, dass deine Geschichte vielleicht wirkungsvoller wäre, wenn du sie tatsächlich hauptsächlich auf dem von dir zitierten Text aufbauen würdest?

Ich hoffe, du kannst  mit meinen Gedanken etwas anfangen.
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madrilena
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Beitrag25.10.2012 22:43

von madrilena
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Hallo Isa und Hallo firstoffertio

Nein Isa, ich ließe das Schreiben niemals, weil mir jemand anders das sagen würde. Es ist einfach nur entmutigend, wenn man nicht die Begeisterung empfinden kann wie bei all meinen anderen Büchern. Die lebten, obgleich es  auch schwierige Themen waren (Ich werde sie nach und nach in das Forum Werbung stellen, damit man weiß, von was die handeln) aber es war halt ganz anders. Vielleicht ist mir dieses jetzige Thema auch selbst zu nah - nun ja, ich werde sehen.

Firstoffertio - das würde dann schwierig - denn ein großer Teil der bereits geschriebenen 115 Seiten müsste ich komplett ändern. Aber Du hast mir schon einmal einen so guten Vorschlag gemacht, ich werde das Geschriebene mal daraufhin prüfen. Die einzige wirkliche Schwierigkeit wird sein, dass ich sowohl Caroline als auch Philipp nichts von Lisas "Flucht" sagen möchte - wie aber macht man das bei der eigenen Tochter, wenn keine Probleme vorliegen. Wie gesagt - schaun wir mal.
Euch Beiden jedenfalls meinen ganz großen Dank
LG madrilena


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Beitrag28.10.2012 23:09

von firstoffertio
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Hallo Madrilena,

lass dich bitte nicht von mir verunsichern. Ich bin kein Prosa Profi, du hast viel mehr Erfahrung damit. Andere mögen die Probleme mit der Tochter gerade gut finden. Es ist nur schade, dass hier wenige noch mitlesen, weil der thread schon so lang ist. Das ist m.E. der Grund.
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madrilena
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Beitrag28.10.2012 23:58

von madrilena
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Hallo firstoffertio - ich glaube nicht, dass es an der Länge des threads liegt - ich habe hier schon Texte verfolgt, die bei weitem länger waren, die sich über 6 oder 7 Seiten zogen und einer sogar über 50 Seiten.

Vielleicht sind die einzelnen Kapitel einfach zu lang - aber das ist alles zweitrangig. Wäre es spannend, interessant und mitreißend, gäbe es auch mehr Leser.
Aber ich kann Dir versichern, dass ich NIEMALS aufgebe und dass ich schon angefangen habe, aus meinem Text zu viel erklärende Stellen zu kürzen, auch wenn ich erst bisher 8 von 113 Seiten geschafft habe. Irgendwann und irgendwie werde ich die Kurve bekommen und wenn nicht direkt so, dann eben in eine andere Richtung, aber mit dem gleichen Thema.
Ich finde es jedenfalls sehr nett und sehr kollegial von Dir, dass Du mir Rückmeldungen gibst.
Ich wünsche Dir einen guten Wochenanfang.
LG. madrilena


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