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Erstens kommt es anders....


 
 
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adelbo
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1830
Wohnort: Im heiligen Hafen


Beitrag01.10.2012 18:24
Erstens kommt es anders....
von adelbo
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Der erste Teil einer kleinen Geschichte über die man schmunzeln, den Kopf schütteln, sich wundern könnte.

Die Sonne wirft weit gefächerte goldene Strahlen durch die großen Panoramascheiben, über die grauen Stufen hinweg, bis in die äußersten Winkel der Halle. Das blaue Geländer, die blau gefassten Ausstellungsvitrinen, die graublaue Korb-Sitzecke sind nur schemenhaft zu erkennen.
Eine Tür, die zu Büroräumen führt, öffnet sich und in den Flur eilt Ute Bennetti, die seit gestern mit roter Pagenfrisur verschönerte Verkaufsleiterin der Firma Kaiser. Sie hat keinen Blick für das fast verwunschene Bild, das das Sonnenlicht zaubert, strebt auf die in der Halle gegenüberliegende Tür zu. Die wird in diesem Moment geöffnet und ähnlich zielstrebig, tritt Frau Bergmann, die Personalchefin der Firma in das Sonnenlicht. Sie blinzelt, hält einen Moment inne, wendet sich nach links zur Treppe hin.
„Haben sie schon gehört, das Geld ist weg.“ Bennetti schreit die Worte Bergmann förmlich entgegen.
Die bleibt mit großen Augen stehen, ist es doch das erste Mal seit einigen Wochen, dass Bennetti das Wort an jemanden richtet. Eine ihrer Anwandlungen, die sie im Jahr mehrmals heimsuchen.  
Fast atemlos hält sie unmittelbar vor Bergmann an, fuchtelt aufgeregt mit den Händen. „Ich habe es doch gewusst, mir der stimmt was nicht. Wie konnte Kaiser die einstellen. Jetzt hat er die Quittung, sie hat ihn beklaut.“
„Welches Geld ist weg?“ Bergmann tritt einen Schritt zurück, blickt Bennetti kühl an.
„Das im Sekretär von Kaiser, das Geld, das er morgen mitnehmen wollte, sie wissen schon, für den spanischen Agenten.“
„Ich denke das wurde zur Bank gebracht?“
„Durfte ich nicht“, schallt es von der Treppe herunter, auf deren Mitte ein junger Mann steht, einen langen Schatten in die Halle wirft und spöttisch grinst. „Frau Bennetti meinte, für die zwei Nächte könne damit nichts passieren. Ich solle nicht den Oberbuchhalter heraushängen.“ Vor sich hin grienend geht er an den beiden Frauen vorbei.
Das Gesicht von Bennetti verfärbt sich. „Wer konnte denn ahnen, dass Kaiser eine Sekretärin eingestellt hat, die klaut.“ Es sieht fast aus, als wolle sie mit den Füßen aufstampfen.
„Wissen Sie genau, dass die Lindberg das Geld genommen hat?“
„Es kann nur sie gewesen sein. Außer ihr und mir wusste niemand davon.“
Erneut fällt ein Schatten in die Halle, auf der Treppe erscheint eine zierliche, dunkelhaarige Person. Bennetti sieht sie, macht auf dem Absatz kehrt und rennt fast auf die Türe zu, aus der sie eben getreten ist.
Die Person gleitet wie ein Luftzug die Treppe herunter, verzieht, als sie neben Bergmann steht, den Mund zu einem Lächeln.
Die tritt einen Schritt nach vorne, schaut prüfend in alle Richtungen. „Frau Lindberg, Frau Bennetti behauptet das Geld wäre verschwunden, wissen Sie etwas davon?“
Lindberg strafft den Rücken, zieht die Augenbrauen in die Höhe, presst die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen, sieht Bergmann herausfordernd an. „Das ist Unsinn, heute Morgen war das Geld noch da.“ Sie wartet keine Antwort ab, schiebt sich an Bergmann vorbei und verschwindet durch die Drehtür, die nach draußen führt und noch eine kleine Weile alleine weiterdreht.
Bergmann schüttelt den Kopf, atmet tief durch und geht auf die Treppe zu.
Die Drehtür erhält neuen Schwung. Ein mittelgroßer, gedrungener Mann, mit tiefem blondem Haaransatz, in einem graumelierten Anzug hat sie in Bewegung gesetzt.
Noch in der Tür ruft er: „Das ist doch ein Ding. Haben Sie schon gehört Frau Bergmann, das Geld ist weg.“
Erneut bleibt Bergmann stehen, blickt überrascht auf Schulz. Er ist Betriebsleiter, Prokurist und die rechte Hand von Kaiser.
„Frau Bennetti hat mich angerufen.“ Er stellt seinen Aktenkoffer mitten in der Halle auf den Boden und geht mit ausgestreckter Hand auf Bergmann zu.
Während sie sich begrüßen meint er: „Dass mit der Lindberg irgendwas nicht stimmt, haben wir ja alle vermutet, aber dass sie klaut, kommt nun doch überraschend.“
„Noch wissen wir nicht ob sie es war.“ Bergmann wiegt bedenklich den Kopf.
„Ich bin mir fast sicher, denken Sie an die vielen dubiosen Rechnungen, die hier ins Haus geflattert sind, oder an die letzte Besprechung, aus der sie davongestoben ist, damit sie ihr zu Hause den Strom nicht absperren.“
„Dass sie nicht bei Kasse ist, daraus macht sie kein Geheimnis, aber deshalb stiehlt sie nicht zwangsläufig.“
„Wenn es einem leicht gemacht wird, man nur zugreifen braucht.“ Schulz zieht die Schultern hoch. „Wer kennt die Frau überhaupt, was wissen wir von ihr. Sie hat Kaiser, so wie er sagt, souverän und charmant im Autohaus beraten, ihn gekonnt in seinem sechshunderter Mercedes nach Hause kutschiert. Sein Angebot, für ihn als seine Sekretärin zu arbeiten, hat sie ohne zu zögern angenommen.“



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lady-in-black
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Beitrag02.10.2012 09:09

von lady-in-black
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Moin adelbo,  Cool

ich weiß, wie hibbelig man werden kann, wenn erste Anwtorten auf einen neu eingestellten Text auf sich warten lassen ...  Rolling Eyes

Also dann, ran an die Arbeit.  

adelbo hat Folgendes geschrieben:
Der erste Teil einer kleinen Geschichte über die man schmunzeln, den Kopf schütteln, sich wundern könnte


Den Kopf schüttel ich prinzipiell nur selten und wundern tue ich mich hier im Forum mittlerweile über fast gar nichts mehr.
Daher entscheide ich mich für's schmunzeln, weil du es m.E. einfach nicht lassen kannst ...  Razz

Es ist mal wieder eine deiner typischen Büro-Geschichten, bei denen ich immer den Eindruck habe, dass du sie in irgendeiner Form, ganz oder teilweise, persönlich (mit)erlebt hast.
Du bevorzugst jedoch die Position/Erzählperspektive eines vermeintlich neutralen Beobachters und stürzt dich dabei vor allem in eine emotionslose Aufzählung und/oder Wiedergabe von optischen und akkustischen Wahrnehmungen ...  

Zitat:
Die Drehtür erhält neuen Schwung. Ein mittelgroßer, gedrungener Mann, mit tiefem blondem Haaransatz, in einem graumelierten Anzug hat sie in Bewegung gesetzt.


Keine Ahnung, wie es anderen Lesern erging. Aber mir fällt es etwas schwer, sog. "nichtssagende" Beschreibungen dann mit den vielen Namen der Mitwirkenden, die du zügig hintereinander ins Spiel bringst, zu verknüpfen.   Embarassed

Wer war nochmal Benetti, Betriebsleiter, klein, rechte Hand, Prokurist, graumeliert, Agent, blond, Bergmann, Frisör, Spanier, rot, Personalschefin, Lindberg, Sekretärin, Kaiser, mittelgroß, Sekretär, zierlich, Verkaufsleiterin, Schulz, gedrungen ...

 hüüülfe ...


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- Ich würde mich gerne geistig mit Dir duellieren ... aber ich sehe Du bist leider unbewaffnet.
- Nein, Stil ist nicht das Ende vom Besen.
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ELsa
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Beitrag02.10.2012 09:26

von ELsa
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Liebe adelbo, öhm, ich habs ehrlich gesagt nur angelesen, weil mich die Adjektivitis total verschreckt hat. Auch wenn es unter Trash steht, ich habe echt Probleme damit...

Liebe Grüße
Elsa


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Aranka
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A
Beitrag02.10.2012 10:16

von Aranka
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Hallo adelbo,

bin heute morgen in deine kleine Geschichte hineingestolpert. Eine vielleicht als typisch angenommene Buro-Tratsch-Neid-Geschichte. Ob es denn nun wirklich so zugeht, ich kann das nicht beurteilen. Denke jedoch, es müsste sich inhaltlich noch etwas anderes ergeben, außer dieser „Verdächtigungs- und Beschuldigunsszenerie“, damit es für mich interessant wäre.

Es ist das erste, was ich von dir lese und ich kann nur sagen, was mir an dieser Geschichte auffällt, und ich ziehe daraus keine genrellen Schlüsse auf deinen Schreibstil.

Du breitest die Eingangshalle wie eine Bühne vor dem Leser aus und dann lässt du nach und nach die handelnden Personen (ganz schön viele für eine so schmale Geschichte, so ganz bekomme ich sie nicht als „Type“ in den Griff) auftreten, wie auf eine Theaterbühne. Und so empfinde ich den Text an manchen Stellen wie eine Regieanweisung oder ein Drehbuch.

Hier eine Stelle, wo es sehr auffällig ist:

Zitat:
Erneut fällt ein Schatten in die Halle, auf der Treppe erscheint eine zierliche, dunkelhaarige Person. Bennetti sieht sie, macht auf dem Absatz kehrt und rennt fast auf die Türe zu, aus der sie eben getreten ist.
Die Person gleitet wie ein Luftzug die Treppe herunter, verzieht, als sie neben Bergmann steht, den Mund zu einem Lächeln.
Die tritt einen Schritt nach vorne, schaut prüfend in alle Richtungen. „Frau Lindberg, Frau Bennetti behauptet das Geld wäre verschwunden, wissen Sie etwas davon?“
Lindberg strafft den Rücken, zieht die Augenbrauen in die Höhe, presst die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen, sieht Bergmann herausfordernd an. „Das ist Unsinn, heute Morgen war das Geld noch da.“ Sie wartet keine Antwort ab, schiebt sich an Bergmann vorbei und verschwindet durch die Drehtür, die nach draußen führt und noch eine kleine Weile alleine weiterdreht.
Bergmann schüttelt den Kopf, atmet tief durch und geht auf die Treppe zu.
Die Drehtür erhält neuen Schwung. Ein mittelgroßer, gedrungener Mann, mit tiefem blondem Haaransatz, in einem graumelierten Anzug hat sie in Bewegung gesetzt.


Hier weiß der Beleuchter, wann er den Scheinwerfer zu bewegen hat, die Schauspieler, wann sie Lippen, Augenbrauen und Rücken zu straffen haben.
Das ist alles sehr detailliert und wenn ich das gespielt sehen würde, könnten vielleicht die Dialoge wirken. So werden sie einfach zugeschüttet und ich muss sie mir immer wieder nach vorne holen, um die Geschichte zu verfolgen.
Ich nehme ja als Leser den Blick des Erzählers ein und der ist sehr weit draußen, der konzentriert und verliert sich auf so Details und verliert für mich den roten Faden. Er könnte für mich auch mehr gewichten und nicht alles und jeden mit gleicher Aufmerksamkeit betrachten.

Ich denke, du kannst gut beobachten, hast auch ein breites Wortrepertoire, aber über die Erzählerrolle solltest du vielleicht mal nachdenken und es einfach mal mit einer anderen Erzählperspektive probieren.
Auch könnte man hier doch ruhig einmal reinstolpern in die Szene und die „Bühne“ entwickelt sich erst nach und nach vor dem Leser.

(Beispiel für einen anderen Anfang: „Haben Sie schon gehört, das Geld ist weg!“ Benetti stürzt …...)

Vielleicht kannst du mit meinen Überlegungen etwas anfangen.

Liebe Grüße Aranka


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adelbo
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Beitrag02.10.2012 11:07

von adelbo
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Moin LiB  love

Nun kann ich erleichtert ausatmen, es war nicht ganz so schlimm wie befürchtet.  

Keine Angst ich leide nicht an Masochismus und Altersstarrsinn hat mein Mann auch noch keinen bei mir festgestellt. (Er wäre doch bestimmt der Erste, der das merken müsste  Embarassed )
Die Geschichte steht noch auf meiner Liste, man könnte sie Auftragsarbeit nennen, sie ist versprochen.    Laughing

Und ein paar wertvolle Hinweise habe ich ja auch schon erhalten.
Danke dir LiB fürs Vorbeischauen, gerne immer wieder.  Liebe Grüße.
 smile  

Moin Elsa

Du hast Recht, es sind besonders beim Einstieg zu viele Adjektive drin. Ich wollte die Szene so anschaulich wie möglich beschreiben, aber das ist wohl ein wenig zu viel des Guten.  Bevor ich den zweiten Teil (wenn überhaupt?) einstelle, gehe ich mal drüber.
Danke dir für deinen Eindruck und liebe Grüße.


Moin aranka

Zitat:
Du breitest die Eingangshalle wie eine Bühne vor dem Leser aus und dann lässt du nach und nach die handelnden Personen (ganz schön viele für eine so schmale Geschichte, so ganz bekomme ich sie nicht als „Type“ in den Griff) auftreten, wie auf eine Theaterbühne. Und so empfinde ich den Text an manchen Stellen wie eine Regieanweisung oder ein Drehbuch.


In die Richtung sollte es schon gehen, wird es wohl zwangsläufig auch gehen, mit einem neutralen Erzähler. Ich weiß nicht warum, ich mag es sehr gerne so zu erzählen, mit Bilder, Gesten, Mimik zu arbeiten. Es passt noch nicht, aber ich arbeite daran. Es darf eben nicht nach Drehbuch klingen und schon gar nicht nach Regieanweisung.
Eine Bühne ausbreiten, auf der man die Protagonisten mit Spannung verfolgt, das wäre schön.  Embarassed
Das Thema ist für die Meisten, besonders auch in diesem Forum, nicht sonderlich interessant und da wäre es schon was, wenn jemand sagen würde, trotzdem gerne gelesen.  Was sehr schwer ist, mit einem neutralen Erzähler, die menschlichen Schwächen und Stärken, die auch in dieser Geschichte stecken, näher zu bringen
Danke auch dir fürs Reinschauen und liebe Grüße.


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ELsa
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Beiträge: 1398



Beitrag02.10.2012 11:17

von ELsa
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bin gespannt auf die Überarbeitung. *wart*

Liebe Grüße,
Elsa


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Münsch
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Beitrag02.10.2012 11:19

von Münsch
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Hallo, Adelbo.

Zitat:
Das Thema ist für die Meisten, besonders auch in diesem Forum, nicht sonderlich interessant


Ich glaube, es geht überhaupt nicht um das Thema. Es geht um die Aufbereitung.

Das banalste Thema (und ich will damit nicht sagen, dass das von dir behandelte Thema banal ist) kann spannend, witzig, nachdenklich behandelt werden und großes Leserinteresse auf sich ziehen.

Das ist hier - aus den Gründen, die meine Vorredner schon geschrieben haben - leider (noch) nicht gelungen.
Ich habe den Text gestern Abend schon gelesen und bin ebenfalls in all diesen Beschreibungen, Gesten, "Regieanweisungen" förmlich ertrunken.

Wenn du das in den Griff kriegst, ist schon viel gewonnen und wenn die Geschichte dann letztlich auf mehr hinausläuft, als auf "Alle verdächtigen die Neue und die war's dann gar nicht", dann wär's umso besser.

Viele Grüße
Münsch


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firstoffertio
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Beitrag02.10.2012 22:21

von firstoffertio
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Hallo Adelbo,

es geht mir leider wie den anderen. Ich komme mit den Namen durcheinander. Alles geht so Schlag auf Schlag. Die nicht gesprochenen Teile geben eigentlich keine hilfreichen Informationen, keine Atmosphäre, an den Leser. Man weiss nicht, wo man als Leser da ist.
Aranka's Idee mit Theaterstück finde ich irgendwie zutreffend. Da würden die Personen am Anfang eingeführt, und dann würden sie halt reden.

Jemand sagte, eine andere Erzaehlperspektive könnte hilfreich sein. Das könnte ich mir auch vorstellen als Möglichkeit.
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adelbo
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Beitrag03.10.2012 12:15

von adelbo
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Eine um Adjektive und Regieanweisungen bereinigte Version. Ich empfand beim Ändern, weniger ist doch oft mehr.


Die Sonne wirft weit gefächerte goldene Strahlen durch die Panoramascheiben, über die Stufen hinweg, bis in die äußersten Winkel der Halle. Das Treppengeländer, die Ausstellungsvitrinen, die Korb-Sitzecke sind nur schemenhaft zu erkennen.
Eine Tür, die zu Büroräumen führt, öffnet sich und in den Flur eilt, mit zerzauster roter Pagenfrisur, Ute Bennetti, Verkaufsleiterin der Firma Kaiser. Sie hat keinen Blick für das verwunschene Bild, das das Sonnenlicht zaubert, strebt auf die in der Halle gegenüberliegende Tür zu.
Aus dieser tritt in diesem Moment Frau Bergmann, Personalchefin der Firma, blonder Kurzhaarschnitt, dunkelblauer Blazer über weißer Bluse und hellblauer Jeans.  
„Haben sie schon gehört, das Geld ist weg.“ Bennetti schreit die Worte Bergmann förmlich entgegen.
Die schaut ihr mit großen Augen entgegen, ist es doch das erste Mal seit einigen Wochen, dass Bennetti das Wort an jemanden richtet. Eine ihrer Anwandlungen, die sie im Jahr mehrmals heimsuchen.  
Fast atemlos bleibt sie vor Bergmann stehen, fuchtelt aufgeregt mit den Händen. „Ich habe es doch gewusst, mir der stimmt was nicht. Wie konnte Kaiser die einstellen. Jetzt hat er die Quittung, sie hat ihn beklaut.“
„Welches Geld ist weg?“ Bergmann blickt Bennetti kühl an.
„Das im Sekretär von Kaiser, das Geld, das er morgen mitnehmen wollte, sie wissen schon, für den spanischen Agenten.“
„Ich denke das wurde zur Bank gebracht?“
„Durfte ich nicht“, schallt es von der Treppe herunter, auf deren Mitte ein junger Mann steht, einen langen Schatten in die Halle wirft und spöttisch grinst. „Frau Bennetti meinte, für die zwei Nächte könne damit nichts passieren. Ich solle nicht den Oberbuchhalter heraushängen.“ Vor sich hin grienend stolziert er an den beiden Frauen vorbei.
Das Gesicht von Bennetti verfärbt sich. „Wer konnte denn ahnen, dass Kaiser eine Sekretärin eingestellt hat, die klaut.“ Es sieht fast aus, als wolle sie mit den Füßen aufstampfen.
„Wissen Sie genau, dass die Lindberg das Geld genommen hat?“
„Es kann nur sie gewesen sein. Außer ihr und mir wusste niemand davon.“
Erneut fällt ein Schatten in die Halle, auf der Treppe erscheint eine zierliche, dunkelhaarige Person. Bennetti sieht sie, macht auf dem Absatz kehrt und entschwindet durch die Tür, aus der sie eben getreten ist.  
Die Person gleitet wie ein Luftzug die Treppe herunter, verzieht, als sie neben Bergmann steht, den Mund zu einem Lächeln.
Die schaut prüfend in alle Richtungen. „Frau Lindberg, Frau Bennetti behauptet das Geld wäre verschwunden, wissen Sie etwas davon?“
Lindberg zieht die Augenbrauen in die Höhe, sieht Bergmann herausfordernd an. „Das ist Unsinn, heute Morgen war das Geld noch da.“ Sie wartet keine Antwort ab, schiebt sich an Bergmann vorbei und verschwindet durch die Drehtür, die nach draußen führt und noch eine kleine Weile alleine weiterdreht.
Bergmann schüttelt tief durchatmend den Kopf und geht auf die Treppe zu.
Die Drehtür erhält neuen Schwung. Ein mittelgroßer, gedrungener Mann hat sie in Bewegung gesetzt.
Noch in der Tür ruft er: „Das ist doch ein Ding. Haben Sie schon gehört, Frau Bergmann, das Geld ist weg.“
Erneut bleibt Bergmann stehen, blickt überrascht auf Schulz. Er ist Betriebsleiter, Prokurist und die rechte Hand von Kaiser.
„Frau Bennetti hat mich angerufen.“ Er stellt seinen Aktenkoffer mitten in der Halle auf den Boden und geht mit ausgestreckter Hand auf Bergmann zu.
„Dass mit der Lindberg irgendwas nicht stimmt, haben wir ja alle vermutet, aber dass sie klaut, kommt nun doch überraschend.“
„Noch wissen wir nicht, ob sie es war.“ Bergmann wiegt bedenklich den Kopf.
„Ich bin mir fast sicher, denken Sie an die vielen dubiosen Rechnungen, die hier ins Haus geflattert sind, oder an die letzte Besprechung, aus der sie davongestoben ist, damit sie ihr zu Hause den Strom nicht absperren.“
„Dass sie nicht bei Kasse ist, daraus macht sie kein Geheimnis, aber deshalb stiehlt sie nicht zwangsläufig.“
„Wenn es einem leicht gemacht wird, man nur zugreifen braucht.“ Schulz zieht die Schultern hoch. „Wer kennt die Frau überhaupt, was wissen wir von ihr. Sie hat Kaiser, so wie er sagt, souverän und charmant im Autohaus beraten, ihn gekonnt in seinem sechshunderter Mercedes nach Hause kutschiert. Sein Angebot, für ihn als seine Sekretärin zu arbeiten, hat sie sofort angenommen.“


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adelbo
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Beitrag03.10.2012 14:50

von adelbo
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Hallo Münsch, ich freue mich, dass du einmal bei einem Text von mir verharrst.  Smile

Zitat:
Wenn du das in den Griff kriegst, ist schon viel gewonnen und wenn die Geschichte dann letztlich auf mehr hinausläuft, als auf "Alle verdächtigen die Neue und die war's dann gar nicht", dann wär's umso besser.


Ich hoffe, dass der Text nun gefälliger ist, sich nicht mehr wie ein Drehbuch liest. Mehr Emotionen habe ich bewusst nicht dargestellt, weil sie nicht in mein Konzept für die Geschichte passen.
Habe im Moment nicht viel Zeit, will aber heute Abend, nach einer Überarbeitung den zweiten Teil der Geschichte einstellen.

Danke dir für deinen Kommentar und liebe Grüße
adelbo


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adelbo
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Beitrag03.10.2012 14:57

von adelbo
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Hallo firstoffertio,
 

Zitat:
jemand sagte, eine andere Erzaehlperspektive könnte hilfreich sein. Das könnte ich mir auch vorstellen als Möglichkeit.


Ich könnte aus der Sicht der Bergmann, vielleicht noch besser aus der Sicht der Bennetti schreiben, aber das gefällt mir persönlich nicht so gut. Es wäre die Betrachtungsweise einer an der Geschichte beteiligten Personen. Ich wollte bewusst ohne eine Meinung auskommen, um das für den Außenstehenden vielleicht Groteske, Widersprüchliche und menschliche, (nicht nur von einer Seite) irgendwie wertfrei zu vermitteln.
Mal schauen, wenn die Geschichte komplett eingestellt, wie die Meinungen dann ausschauen.

danke für`s Lesen und Kommentieren und liebe Grüße

adelbo.


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Aranka
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A
Beitrag03.10.2012 17:38

von Aranka
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Hallo adelbo,

du hast deine Geschichte überarbeitet und ich erkenne durchaus deutliche Verbesserungen. Der Erzähler steht nicht mehr ganz so außerhalb und die „Beschreibungen“ haben sich deutlich verringert. Ich finde sie so auf jeden Fall schon besser.

Du schreibst, dass du den außenstehenden Erzähler, der den gleichen Blick auf alle Protas hat und jederzeit auch kommentierend und ausleuchtend in Erscheinung treten kann für diese Geschichte als geeigneter hältst. Die Erzählperspektive ist immer eine sehr grundlegende, die der Autor trifft und die dann auch den Charakter der Erzählung prägen. Ich gehe da also nicht mehr drauf ein.

Ich greife jetzt einfach einmal drei Stellen heraus um daran etwas zum Schreibstil aufzuzeigen und zwar in einer generellen Form, so dass dies vielleicht auch auf dein generelles Schreiben übertragbar ist.

Aus meiner Sicht nutzt du manchmal die „Schlagkraft eines Satzes nicht gut aus. Diese liegt in hohem Maße im Satzanfang und dann noch im Schluss. Hier sollte dann auch die „Hauptbotschaft des Satzes stecken und nicht irgendwo in der Mitte, eingeklemmt zwischen unwichtigen Aussagen.

Zitat:
Du schreibst:
Eine Tür, die zu Büroräumen führt, öffnet sich und in den Flur eilt, mit zerzauster roter Pagenfrisur, Ute Bennetti, Verkaufsleiterin der Firma Kaiser.


Der ganze erste Teil verstellt die eigentlich interessante Botschaft.
(Nur ein Versuch: Ute Bennetti reißt die Burotür auf. Mit zerzauster roter Pagenfrisur, eilt die Verkaufsleiterin der Firma Kaiser auf den Flur.)

Ich denke, durch zwei kürzere Sätze schaffst du einfach mehr Raum, die Personen und auch deren Aussehen vor das Leserauge zu holen, statt es in so einer uninteressanten Raum- und Türbeschreibung zu verschachteln. Ich hoffe, ich konnte mich hier verständlich machen.

Zitat:
Du schreibst weiter:
Sie hat keinen Blick für das verwunschene Bild, das das Sonnenlicht zaubert, strebt auf die in der Halle gegenüberliegende Tür zu.


Das ist auch so ein Satzkonstrukt, das dem Leser jedes Miterleben duch die Verschachteltheit verstellt. „das Bild, das das ….“ „auf die in der Halle gegenüberliegende Tür“ . Ich würde auch das was sie nicht sieht, in den wichtigen Satzanfang legen, damit der Leser es wenigstens sieht und nicht diesen satzteil damit vertun, um zu sagen, dass sie keinen Blick hat.
(Versuch: Die Sonne zaubert ein verwunschenes Bild in die Halle, das sie nicht wahrnimmt. Zielstrebig geht sie auf die gegenüberliegende zu. / oder ähnlich)


Zitat:
Aus dieser tritt in diesem Moment Frau Bergmann, Personalchefin der Firma, blonder Kurzhaarschnitt, dunkelblauer Blazer über weißer Bluse und hellblauer Jeans.


Vorsicht mit Einschüben! Sie sollten zusammengehörige Satzteile nicht so weit trennen, dass ihre Aussagekraft verloren geht. Hier so ein Beispiel:

Zitat:
Die Person gleitet wie ein Luftzug die Treppe herunter, verzieht, als sie neben Bergmann steht, den Mund zu einem Lächeln.


Warum reißt du hier diese Aussage auseinander: „verzieht den Mund zu einem Lächeln“
Versetze dich doch mal in den Leser. Der liest: „verzieht“ und wartet nun darauf, was sie verzieht, damit ein Bild entsteht. Statt dessen platzierst du nun erst mal das in der Luft hängende „verzieht“ neben die Bergmann und dann erst lässt du mich wieder auf den Mund schauen. Du machst dir hier selbst die Satzwirkung kaputt.
(Sie verzieht den Mund zu einem Lächeln, als sie neben Frau Bergmann steht.)

Zitat:
Es sieht fast aus, als wolle sie mit den Füßen aufstampfen.


„Es sieht aus, als“ Das ist so ein Satzanfang, da geht bei mir ein Lämpchen an. Ich habe ihn aus meinem Repertoire gestrichen. Wenn etwas nur so aussieht als ob, aber nicht so ist, dann braucht man es nicht zu schreiben. Entweder sie stampft mit den Füßen, oder sie zuckt damit oder sie lässt den Fuß in der Luft hängen und setzt ihn im letzten Augenblick doch leise auf. Ich als Leser will hören und sehen, was der Erzähler sieht, woraus er die Wut, das Aufstampfen schließt. Mich interessiert nicht was so aussieht als ob es so wäre und doch nicht so ist.

Ich habe jetzt nichts mehr zum Inhalt gesagt, bin einfach mal auf drei Einzelheiten im Stil eingegangen, da du ja an deiner Schreiberei feste arbeitest. Hoffentlich findest du meinen Blick jetzt nicht als zu kritisch. Vielleicht helfen dir diese drei Anmerkungen ja. Ich bin jetzt gespannt, wie es weiter geht.

Gruß Aranka


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adelbo
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Beitrag03.10.2012 19:48

von adelbo
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„Er ist dieses Mal seinem Bauchgefühl gefolgt, hat er mir erzählt.“ Bergmann schmunzelt. „Die zehntausend Euro, die er das letzte Mal für die Suche nach einer Sekretärin ausgegeben hat, hat er gespart. Was haben sie ihm denn gebracht, Frau Schneider wurde kurz nach der Probezeit schwanger.“
Wie auf ein Stichwort, setzt sich die Drehtür erneut in Bewegung und als erstes befördert sie einen behäbigen Rottweiler in die Halle und danach das nicht minder behäbig  wirkende Herrchen. Wobei die Bezeichnung Herrchen absolut unpassend ist, für den Einmeterfünfundneunzig großen, schätzungsweise hundertvierzig Kilo schweren Kaiser, dessen rötliche Löwenmähne auch heute von einem Kamm verschont geblieben ist.
Er schiebt sich mehr als er geht auf die Sitzgruppe zu, lässt sich in einen Sessel fallen, nickt freundlich in Richtung Bergmann und sagt schwer atmend zu Schulz. „Schön Thomas, dass du schon da bist.“ – Schulz gehört zu dem Kreis der Mitarbeiter, denen Kaiser das Du angeboten hat. Meistens denjenigen, die ihn auf einer seiner Sauftouren begleitet haben. – „Gibt`s was Neues?“
Schulz sieht Bergmann an, sie neigt leicht den Kopf.
„Wenn du so fragst, Frau Bennetti rief mich unterwegs an und erzählte aufgeregt, dass das Geld aus deinem Sekretär verschwunden ist.“
„Geld ist verschwunden? Welches Geld?“
„Das du morgen dem Agenten von Grimme mitnehmen wolltest, du weißt schon!“
„Wie, das kann doch nicht einfach verschwinden.“
„Frau Bennetti ist felsenfest davon überzeugt, dass Frau Lindberg es genommen hat. Nur sie und die Lindberg wussten von dem Geld.“
Kaiser runzelt die Stirn, lässt sich in den Sessel zurücksinken.
„Da könnte was dran sein“, murmelt er, streichelt Susi dem Rottweiler, der es sich seitlich von ihm gemütlich gemacht hat, über den großen Kopf.
„Ist sie oben?“ Er sieht Bergmann an.
„Nein, sie ist vor ein paar Minuten nach draußen.“
Kaiser zieht sich mühsam aus dem Sessel. Er geht bedächtig, gefolgt von Susi auf die Treppe zu. „Schickt sie mir“, sagt er und sie erklimmen Stufe für Stufe.
Es dauert eine geraume Zeit bis das Geräusch der schließenden Tür nach unten dringt. Bergmann und Schulz haben sich derweil über alltägliche Themen unterhalten.
„Wenn sie es wirklich war, bin ich gespannt, wie er sich aus der Nummer wieder raus windet.“ Schulz sieht Bergmann grinsend an. „Er wird niemals einen Fehlgriff zugeben.“
Zwei Stunden später, Bergmann sitzt an ihrem Schreibtisch, kommt Schulz in ihr Büro.
„Haben Sie schon etwas gehört?“ Er nimmt auf dem Besucherstuhl Platz. „Bennetti sagt, Lindberg war über eine Stunde bei ihm drinnen.“
„Kaiser hat mich vor ein paar Minuten angerufen und wollte wissen, ob Lindberg auch von mir Vorschuss bekommen hat. Er rückte damit heraus, dass er ihr vor drei Wochen privat vierhundert Euro gegeben hat.“
„Das glaube ich jetzt nicht.“ Schulz klopft sich lachend auf den Schenkel. „Kaiser gibt jemand von seinem privaten Geld einen Vorschuss? Ich lach mich tot. Mir ist auch klar warum, er wollte nicht, dass jemand erfährt, dass seine neue Starsekretärin Pleite ist.“
Das Telefon klingelt. Bergmann hört eine Weile aufmerksam zu. Dann nickt sie, grinst Schulz an. „Ja, er ist hier. OK, wir kommen.“
„Lindberg hat es zugegeben“, sagt sie, nachdem sie sich überzeugt hat, dass der Hörer richtig aufgelegt ist. „Sie hatte vor das Geld spätestens morgen früh wieder zurücklegen. Hat es aber nicht mehr. Wir sollen nach oben kommen, er will mit uns reden.“
In der Halle treffen sie auf Bennetti. Sie schleudert ihnen giftig entgegen:
„Ich habs doch gewusst. Mit der stimmt was nicht.“
“Was regst du dich so auf Ute.“ Schulz grinst sie an. „Du wirst sie wieder los. Das wolltest du doch von Anfang an.“
Bennetti sieht ihn wütend an, zwängt sich ohne ein weiteres Wort an Bergmann und Schulz vorbei und eilt vor ihnen die Treppe hinauf.
Als die Beiden eintreten, sitzt sie bereits vor dem großen dunklen Schreibtisch. Geschäftig wühlt sie auf ihren Knien in einem Packen Unterlagen und nimmt keine Notiz davon, dass Schulz und Bergmann neben ihr Platz nehmen. Auch als Susi die drei der Reihe nach beschnuppert, sie mit ihrem großen Kopf kurz anstößt, sich dann lang ausgestreckt vor ihre Füße legt, wühlt sie weiter.
Kaiser sitzt stöhnend auf seinem schwarzen Sessel, legt sich ein weißes Erfrischungstuch auf die Stirn und rührt mit einem Brieföffner in einem hohen Glas.
„Mir bleibt wirklich nichts erspart.“ Er legt den Brieföffner zur Seite, nimmt einen tiefen Schluck von der milchigen Flüssigkeit. Mit Nachdruck stellt er das Glas zurück, sieht Bennetti, Schulz und Bergmann der Reihe nach an.

12Wie es weitergeht »



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adelbo
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Beitrag03.10.2012 21:21

von adelbo
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Hallo Aranka,

danke, dass du dir noch mal so viele Mühe mit meinem Text gemacht hast.  

Zitat:
us meiner Sicht nutzt du manchmal die „Schlagkraft eines Satzes nicht gut aus. Diese liegt in hohem Maße im Satzanfang und dann noch im Schluss. Hier sollte dann auch die „Hauptbotschaft des Satzes stecken und nicht irgendwo in der Mitte, eingeklemmt zwischen unwichtigen Aussagen.

Zitat:
Du schreibst:
Eine Tür, die zu Büroräumen führt, öffnet sich und in den Flur eilt, mit zerzauster roter Pagenfrisur, Ute Bennetti, Verkaufsleiterin der Firma Kaiser.


Der ganze erste Teil verstellt die eigentlich interessante Botschaft.
(Nur ein Versuch: Ute Bennetti reißt die Burotür auf. Mit zerzauster roter Pagenfrisur, eilt die Verkaufsleiterin der Firma Kaiser auf den Flur.)   


Das ist richtig,  wenn ich das Augenmerk nur auf Bennetti richten möchte. Mein Anliegen oder mein Versuch liegt darin, dem Leser die Kulisse, das Bild und die handelnden Personen zu präsentieren. (Vielleicht funktioniert das ja nicht ) Embarassed

Mit dem Satz wollte ich erreichen, dass der Leser zunächst die Tür in der Halle sieht, aus der dann Bennetti heraus kommt.

Zitat:
Zitat:
Du schreibst weiter:
Sie hat keinen Blick für das verwunschene Bild, das das Sonnenlicht zaubert, strebt auf die in der Halle gegenüberliegende Tür zu.


Das ist auch so ein Satzkonstrukt, das dem Leser jedes Miterleben duch die Verschachteltheit verstellt. „das Bild, das das ….“ „auf die in der Halle gegenüberliegende Tür“ . Ich würde auch das was sie nicht sieht, in den wichtigen Satzanfang legen, damit der Leser es wenigstens sieht und nicht diesen satzteil damit vertun, um zu sagen, dass sie keinen Blick hat.
(Versuch: Die Sonne zaubert ein verwunschenes Bild in die Halle, das sie nicht wahrnimmt. Zielstrebig geht sie auf die gegenüberliegende zu. / oder ähnlich)
Zitat:
Aus dieser tritt in diesem Moment Frau Bergmann, Personalchefin der Firma, blonder Kurzhaarschnitt, dunkelblauer Blazer über weißer Bluse und hellblauer Jeans
 


Ich habe ja Eingangs beschrieben, wie das Sonnenlicht in die Halle fällt, das Bild gezeichnet, nun tritt sie aus der Tür, hat keinen Blick für das verwunschene Bild. Ich bestätige, festige das Bild und will sagen, sie sieht das Beschriebene nicht.

Zitat:
Vorsicht mit Einschüben! Sie sollten zusammengehörige Satzteile nicht so weit trennen, dass ihre Aussagekraft verloren geht. Hier so ein Beispiel:

Zitat:
Die Person gleitet wie ein Luftzug die Treppe herunter, verzieht, als sie neben Bergmann steht, den Mund zu einem Lächeln.

Warum reißt du hier diese Aussage auseinander: „verzieht den Mund zu einem Lächeln“
Versetze dich doch mal in den Leser. Der liest: „verzieht“ und wartet nun darauf, was sie verzieht, damit ein Bild entsteht. Statt dessen platzierst du nun erst mal das in der Luft hängende „verzieht“ neben die Bergmann und dann erst lässt du mich wieder auf den Mund schauen. Du machst dir hier selbst die Satzwirkung kaputt.
(Sie verzieht den Mund zu einem Lächeln, als sie neben Frau Bergmann steht.)


Du hast vollkommen Recht, da habe ich mich wieder mal nur auf mein Klanggefühl verlassen.  Es klingt in meinen Augen besser.  

Zitat:
Es sieht fast aus, als wolle sie mit den Füßen aufstampfen.


„Es sieht aus, als“ Das ist so ein Satzanfang, da geht bei mir ein Lämpchen an. Ich habe ihn aus meinem Repertoire gestrichen. Wenn etwas nur so aussieht als ob, aber nicht so ist, dann braucht man es nicht zu schreiben. Entweder sie stampft mit den Füßen, oder sie zuckt damit oder sie lässt den Fuß in der Luft hängen und setzt ihn im letzten Augenblick doch leise auf. Ich als Leser will hören und sehen, was der Erzähler sieht, woraus er die Wut, das Aufstampfen schließt. Mich interessiert nicht was so aussieht als ob es so wäre und doch nicht so ist.


Da muss ich drüber nachdenken. Irgendwie gehe ich da nicht ganz konform mit dir. Ich weiß nicht ob du solche Situationen kennst, dass du denkst, dein Gegenüber macht gleich etwas, man wartet förmlich drauf. Der Gesichtsausdruck in diesem Fall ist der eines trotzigen, wütenden Kindes.

Vielen Dank Aranka und liebe Grüße

adelbo


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Beitrag03.10.2012 23:29

von firstoffertio
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Hallo Adelbo,

erst mal habe ich mir überlegt, ob vielleicht, vor allem hier mit dem breiten Text, aber auch im Prinzip, dein Text leserlicher wäre, wenn du nicht so viele Absätze einbauen würdest, also eher so:

Die Sonne wirft weit gefächerte goldene Strahlen durch die Panoramascheiben, über die Stufen hinweg, bis in die äußersten Winkel der Halle. Das Treppengeländer, die Ausstellungsvitrinen, die Korb-Sitzecke sind nur schemenhaft zu erkennen. Eine Tür, die zu Büroräumen führt, öffnet sich und in den Flur eilt, mit zerzauster roter Pagenfrisur, Ute Bennetti, Verkaufsleiterin der Firma Kaiser. Sie hat keinen Blick für das verwunschene Bild, das das Sonnenlicht zaubert, strebt auf die in der Halle gegenüberliegende Tür zu. Aus dieser tritt in diesem Moment Frau Bergmann, Personalchefin der Firma, blonder Kurzhaarschnitt, dunkelblauer Blazer über weißer Bluse und hellblauer Jeans.
„Haben sie schon gehört, das Geld ist weg.“
Bennetti schreit die Worte Bergmann förmlich entgegen. Die schaut ihr mit großen Augen entgegen, ist es doch das erste Mal seit einigen Wochen, dass Bennetti das Wort an jemanden richtet. Eine ihrer Anwandlungen, die sie im Jahr mehrmals heimsuchen. Fast atemlos bleibt sie vor Bergmann stehen, fuchtelt aufgeregt mit den Händen.
„Ich habe es doch gewusst, mir der stimmt was nicht. Wie konnte Kaiser die einstellen. Jetzt hat er die Quittung, sie hat ihn beklaut.“
„Welches Geld ist weg?“
Bergmann blickt Bennetti kühl an.

Weiterhin habe ich aber Probleme, da mit zu beobachten, wie du das ja gerne hättest, so wie ich dich verstehe. Ich kann all die Leute nicht auseinanderhalten. Die vielen Nachnamen. Warum gebrauchst du lauter Nachnamen? Aber auch davon abgesehen wirken die Leute wie Statisten, Puppen, sie zeigen keine menschlichen Gefühle, Eigenarten, Reaktionen.

Beispiel:

"Zwei Stunden später, Bergmann sitzt an ihrem Schreibtisch, kommt Schulz in ihr Büro.
„Haben Sie schon etwas gehört?“ Er nimmt auf dem Besucherstuhl Platz. „Bennetti sagt, Lindberg war über eine Stunde bei ihm drinnen.“
„Kaiser hat mich vor ein paar Minuten angerufen und wollte wissen, ob Lindberg auch von mir Vorschuss bekommen hat. Er rückte damit heraus, dass er ihr vor drei Wochen privat vierhundert Euro gegeben hat.“
„Das glaube ich jetzt nicht.“ Schulz klopft sich lachend auf den Schenkel. „Kaiser gibt jemand von seinem privaten Geld einen Vorschuss? Ich lach mich tot. Mir ist auch klar warum, er wollte nicht, dass jemand erfährt, dass seine neue Starsekretärin Pleite ist.“

Ich kann verstehen, dass du den Erzähler beobachtend vorgehen lassen möchtest. Aber warum beobachtet er nicht die Menschen?
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Beitrag05.10.2012 13:47

von adelbo
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Hallo firstoffertio,

irgendwie stehe ich im Moment auf dem Schlauch, kann nicht ganz verstehen, was du meinst.

Zitat:
Ich kann verstehen, dass du den Erzähler beobachtend vorgehen lassen möchtest. Aber warum beobachtet er nicht die Menschen


Der Erzähler beobachtet doch die Menschen, er beschreibt das Verhalten der einzelnen Personen. Er kann natürlich nicht hinter ihre Stirn schauen. Die Emotionen in dieser Geschichte können nur über die Dialoge, über die Gestik und Mimik an den Leser weiter gegeben werden.

Es geht ja in dieser Geschichte um nichts, was den Einzelnen in seinem tiefsten Innern verletzten, kränken oder belasten sollte, könnte. Wobei es bei der Bennetti doch der Fall zu sein scheint.
Es geht unterschürfig um kleine Machtkämpfe, um die Gunst des Chefs und um Schadenfreude. Und vor allem um das Verhalten, die Stimmung,  in einer solchen Situation. Würde ich das aus der Sicht einer der Protagonisten schildern, wäre es mir zu einseitig, es könnten natürlich wesentlich mehr Emotionen vermittelt werden.

Vielleicht wird es mir an einem Beispiel klarer was du meinst.

Liebe Grüße
adelbo


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adelbo
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Beitrag05.10.2012 18:34

von adelbo
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Einfach der Vollständigkeit halber der letzte Teil.   Smile


„Sie hat..“, sein Blick verharrt auf den Händen von Bennetti, „hör mit der Wühlerei auf, wenn ich rede.“ Bennetti zuckt zusammen, ihre Hände umklammern die Papiere. Schulz rutscht auf seinem Stuhl nach vorne und Bergmann betrachtet, scheinbar gelassen, das leere Glas.
„Sie hat das Geld gestern Abend ihrem Vermieter für die rückständige Miete gegeben. Er hat ihr gedroht, sie eigenhändig aus der Wohnung zu werfen, davor hatte sie Angst.“ Kaiser nimmt das Erfrischungstuch von der Stirn, wirft es achtlos zu Boden, faltet umständlich ein neues auseinander.
Schulz setzt sich gerade. „Das klingt ja fast, als hättest du Verständnis für sie?“
„Und, hast du was dagegen?“
„Klaus, sie hat gestohlen. Das kannst du nicht gut heißen. Sie ist deine Sekretärin, da musst du, müssen wir Vertrauen zu haben.“
„Rede nicht so einen Blödsinn. Ich heiße es nicht gut, ich gebe ihr eine Chance.“
„Du willst sie nicht wirklich behalten?“ Schulz sieht hilfesuchend auf Bennetti und Bergmann.
„Nein Herr Kaiser, das können sie nicht machen, sie können die Lindberg nicht behalten." Bennetti ist entsetzt, ihre Augen sind weit aufgerissen.
„Du“, Kaiser schiebt mit Schwung seinen Stuhl dicht an den Schreibtisch heran, beugt sich nach vorne und zeigt mit dem Finger empört auf seine Verkaufsleiterin,  die seit über dreißig Jahren in der Firma beschäftigt ist, in ihr gelernt hat und die er ab und an, wenn sie etwas Besonderes geleistet hat, als sein Werk bezeichnet. „Du hältst am besten die Klappe. Hättest du das Geld mit nach Hause genommen und unter deinen dicken Hintern gelegt, statt in den ungesicherten Sekretär, dann säßen wir jetzt nicht hier. Dich sollte ich rausschmeißen.“
Er bleibt regungslos sitzen, stiert furchteinflößend über den Schreibtisch.
Bennetti drückt sich in ihren Stuhl, wird abwechselnd rot und blass, mit eingezogenem Kopf murmelt sie: „Aber Herr Kaiser, das ist ungerecht, ich konnte doch nicht wissen, dass ihre Sekretärin klaut.“
„Verdammt noch mal“, Kaiser schiebt seinen Stuhl ein Stück zurück. „Was für eine dumme Ausrede. Man muss immer mit allem rechnen, das predige ich dir seit dreißig Jahren.“
„Bennetti hat Recht, du.…..“ Schulz kommt nicht weit.  
Kaiser schlägt so heftig mit der flachen Hand auf den Schreibtisch, dass sich Susi bedrohlich knurrend in die Höhe wuchtet.
„Ruhe“, schreit Kaiser, fährt mit einem Blick auf Susi etwas gedämpfter fort. „Keine Diskussionen, ich habe mich entschlossen.“
Es herrscht Schweigen.
Kaiser  sinkt stöhnend in seinen Sessel zurück, sucht nach dem abhanden gekommenen Erfrischungstuch, legt es auf die Stirn.
„Also beschlossen und verkündet, Lindberg kriegt ihre Chance, die hat jeder verdient, Frau Bergmann?“
Bergmann sieht Kaiser ruhig an, zögert einen Moment. „Wenn es hier im Hause keine Kreise zieht, dann hat sie eine Chance.“
Kaiser scheint überrascht, schaut fragend auf Schulz, auf Bennetti, dann versteht er. „Davon gehe ich aus, das darf diesen Raum nicht verlassen, Ute, Thomas?“, grollt er.
Bennetti nickt eifrig, Schulz scheint in Gedanken abwesend, er reagiert nicht.
„Thomas“, Kaiser erhebt die Stimme, Schulz schreckt auf. „Absolutes Stillschweigen darüber. Aber das ist doch selbstverständlich“, sagt Kaiser und sieht Bergmann kopfschüttelnd an.  
Nach einigen Sekunden Schweigen erhebt er sich mühsam. Susi folgt seinem Beispiel im gleichen Tempo.
„Es ist alles gesagt.“ Er bewegt sich am Schreibtisch entlang auf eine Tür zu. „Wenn es etwas Neues gibt, lasse ich es euch wissen.“ Er lässt Susi den Vortritt und geht hinter ihr aus dem Raum.
Kaum ist die Tür geschlossen, schießt Bennetti aus ihrem Stuhl, rafft ihre Unterlagen zusammen und schimpft leise vor sich hin. „Er wird schon sehen, was er sich da angelacht hat. Das hat er nicht umsonst gesagt, von wegen unter meinen dicken Hintern…“ Empört schnaufend reißt sie die Tür zum Treppenhaus auf und ist binnen Sekunden verschwunden.
„Jetzt wissen wir, wie er sich aus der Nummer wieder rausbringt“, sagt Bergmann, während sie ihren Stuhl gerade hinstellt.
„Mit allem hätte ich gerechnet, aber damit nie.“ Schulz greift kopfschüttelnd nach seiner Aktentasche. „Sie hat gestohlen und er behält sie. Er kann doch nicht allen Ernstes glauben, dass das hier niemand erfährt.“ Grinsend schaut er in die Richtung, in die vor ein paar Sekunden Bennetti verschwunden ist. „Möchte nicht wissen, wem sie gerade ihren Kummer erzählt.“

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Beitrag05.10.2012 23:15

von firstoffertio
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adelbo hat Folgendes geschrieben:
Hallo firstoffertio,

irgendwie stehe ich im Moment auf dem Schlauch, kann nicht ganz verstehen, was du meinst.

Zitat:
Ich kann verstehen, dass du den Erzähler beobachtend vorgehen lassen möchtest. Aber warum beobachtet er nicht die Menschen


Der Erzähler beobachtet doch die Menschen, er beschreibt das Verhalten der einzelnen Personen. Er kann natürlich nicht hinter ihre Stirn schauen. Die Emotionen in dieser Geschichte können nur über die Dialoge, über die Gestik und Mimik an den Leser weiter gegeben werden.

Liebe Grüße
adelbo


Davon sehe ich halt sehr wenig in dem Text. Dafür hatte ich doch ein Beispiel zitiert.

Es ist richtig erleichternd, als zum Schluss einige Vornamen im Gespräch benutzt werden.
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Beitrag06.10.2012 18:52

von adelbo
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Hallo firstoffertio

Zitat:
Es ist richtig erleichternd, als zum Schluss einige Vornamen im Gespräch benutzt werden.


 Very Happy


Du hast ja Recht, warum habe ich nicht alles auf Vornamen aufgebaut. Da war wieder meine Angst, vor den vielleicht ganz Genauen. "In deutschen Büros duzt man sich nicht",  aber durch die Nachnamen (natürlich nicht nur
  Laughing ) leidet der Text.

Liebe Grüße
adelbo


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