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Kätzchen
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 33
Beiträge: 713
Wohnort: Katzenkörbchen


Beitrag17.08.2012 09:54

von Kätzchen
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Danke Madrilena smile

Wie ein Fuchs immer aufmerksam! Du findest wirklich alle Kleinigkeiten smile Bereits gändert und die Szene fertig gestellt. Ich werde sie nochmal am Stück posten, der alte Teil wird farbig hervorgehoben und bereits als korrigiert angesehen, bis auf den eingeschobenen Part.
Tja und danach bin ich mit meinem Latein fast am Ende für den Moment und muss mich mal mit Huron zusammensetzen und ein paar Anregungen schnorren. Ich hoffe es dauert nicht allzulange!


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Kätzchen
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 33
Beiträge: 713
Wohnort: Katzenkörbchen


Beitrag17.08.2012 10:01

von Kätzchen
Antworten mit Zitat

blau = bereits korrigiert.
grün = hervorgehobene Änderungen im alten Text, noch nicht korrigiert
Rest wurde eigeschoben und bearbeitet, mit der Hoffnung auf mehr Sinn, Verschwörung und Lebendigkeit.
_______________________________________________________________

Zögerlich ging die Sonne am östlichen Horizont auf und tauchte Khemi in ein Meer aus tiefrotem Licht. Ihre Strahlen schlichen sich durch die noch schlafenden Straßen, ließen Sandsteinhäuser zart schimmernd erstrahlen und verwandelten das Wasser am Hafen in einen glitzernden Diamantenteppich. Ein wunderschöner Morgen zog über der Stadt auf, der zögerlich die Bewohner auf die Gassen lockte.
Latui hatte heute Nacht nicht geschlafen. Zumindest zählte sie unruhiges Hin- und Hergewälze nicht dazu. Dementsprechend konnte sie sich gut ausgereifter Augenringe erfreuen, die sie mit dem Hochrücken der Maske zu kaschieren versuchte. Bei manchen schreckhaften Gesichtern der Schiffspacker und Haremsdamen war sie sich aber fast sicher, dass es nicht funktionierte. Es lief eben nicht jeden Morgen eine vollmaskierte, mit Schrammen übersäte, humpelnde Frau seelenruhig die Marktstraße entlang und erwiderte großzügig böse Blicke.
Die Katze fühlte sich wie von einem Großraumfrachter überfahren. Dieser arrogante, selbstgefällige Mistkerl von Schattenmeister. Latui hoffte er würde von einer Klippe stürzen und sich dabei alle Knochen brechen.
Huron innerlich verdammend
, kam sie schließlich vor den Treppen zum Schlangenkopf zum Stehen. Noch nie waren ihr die glatt geschliffenen Steintreppen so grausam vorgekommen: zehn Stufen, dann nochmal zehn um die Ecke, bis zum kleinen Innenhof. So musste es sich angefühlt haben, als irgendein cimmerischer Soldat als erster den Nebelberg bestiegen hatte.
Die fein gearbeiteten, eisernen Schlangenköpfe auf dem breiten Treppengeländer aus Sandstein, waren in Griffweite und kamen Latui daher nur gelegen. Von einem Schmuckstück zum nächsten zog sie sich vielmehr die Treppe hinauf, als dass sie lief. Völlig fertig erreichte sie schließlich den kleinen Innenhof, wo schon zwei in bunte Tücher gehüllte Tänzerinnen ihre schlanken, tätowierten Körper zur Schau stellten. Doch sofort nachdem sie die Diebin erblickt hatten, verschwanden sie ängstlich  tuschelnd im Inneren der Schänke.  Latui fragte sich allmählich, ob sie wirklich so schrecklich gruselig aussah. Zum Glück war alles was im Schlangenkopf zählte Silber oder Gold. Und davon besaß sie einiges. Vielleicht war es nicht die sauberste Arbeit  sich an anderen Leuten zu bereichern, aber lukrativ war sie alle mal.
Außerdem kannte die Diebin keine Katze, die nicht gerne fremde Näpfe plünderte.Nach einer kurzen Verschnaufpause konzentrierte sie sich darauf, ihre Schmerzen zu ignorieren. Schwäche konnte sie sich bei ihrem neuen Vorhaben nicht erlauben, vor allem nicht Fehed gegenüber. In ihrer Schlaflosigkeit hatte Latui Berichte und Zeitungen der letzten Wochen studiert und mit einer gewissen Interpretationsgabe festgestellt, dass Fehed ein abgebrühter Taktiker sein musste. Alles was er tat, jeder Satz den er sagte, baute auf einem großen Ganzen auf. Doch was das Ziel seines Handelns war, das musste sie wohl oder übel selbst herausfinden. Aber wenn sogar Huron mit dem Schlimmsten rechnete, dann musste es sich ja um etwas sehr Großes handeln.
Latui trat durch zwei rote Samtvorhänge in den Schlangenkopf ein.
Das Licht war gedämpft und beschränkte sich lediglich auf Kerzen und kleine Fackeln an den Wänden. Die Decken waren zu flachen Kuppeln gewölbt und an den Seiten waren überall Sitznischen eingelassen, vollgestopft mit bunten Seidenkissen. Die runden Tische waren nur kniehoch, von Sitzkissen umgeben. An den dunklen Wänden hingen prächtige Wandteppiche und Gemälde, welche leichtbekleidete Tänzerinnen zeigten.  In der kleinen Eingangshalle, in der die Diebin sich noch befand, stand ein massiver Eichentresen. Hier konnte man Getränke, Frauen und Zimmer bestellen: ein stygisches Paradies. Latui schnipste dem schrill gekleideten Schankwirt im Vorbeilaufen geschickt ein Silberstück zu. Dieser steckte es umgehend ein und verbeugte sich leicht.
„Willkommen im Schlangenkopf! Einen angenehmen Aufenthalt.“
Das schätzte die Diebin hier am meisten. Keine Fragen, keine Bemerkungen, einfach pure Anonymität. Sie fühlte sich sofort besser in dem Schummerlicht des großen, verwinkelten Raumes,
ihr Blick glitt gelassen über die noch fast leeren Sitzecken -  und blieb abrupt an einem maskierten Mann hängen.
Neben seinem Tisch ruhte ein Zweihandschwert und er nippte genüsslich an einem Weinkelch, während er die Diebin über den Rand hinweg beobachtete.
Latui rollte mit den Augen.  Das konnte doch jetzt nicht wahr sein. Missmutig seufzend ging sie auf seinen Tisch zu und ließ sich vorsichtig in ein weiches Kissen sinken. Balsam für ihren kaputten Körper. Ihm gegenüber sitzend konnte sie nun auch in seine Augen sehen und ihre Vermutung bestätigen: „Zeiren“, hallte es wie ein Schimpfwort in ihrem Kopf.
Als hätte sie ihn angesprochen, zog der Herold mit einem geschickten Handgriff seinen Mundschutz komplett aus dem Gesicht und legte ihn liebevoll auf seinem Bihänder ab.
„Etwas zu trinken?“, fragte er fast höflich, aber sein verwegener Gesichtsausdruck sprach eine ganz andere Sprache.
Ohne auf eine Antwort zu warten, schenkte er einen zweiten Kelch Wein ein und stellte ihn vor Latui auf den Tisch. Die Diebin verfolgte seine Bewegungen misstrauisch, schaute skeptisch in den Becher und hob ihren Blick schließlich wieder in seine dunkelgrünen Augen.
„Danke, aber ich trinke nicht bei der Arbeit“, erwiderte sie kühl.
Der Herold lachte leise, sichtlich belustigt,
dann nahm er einen großzügigen Schluck aus seinem Kelch. Latui linste auf das Etikett: feinster kushitischer Sorgenbrecher. Der hatte seinen Namen eindeutig verdient.
Eine ganze Weile schaute die Diebin ihm einfach zu, wie er trank und sich bedächtig einige Haferkekse in den Mund steckte. Wie um alles in der Welt konnte man mit einer solchen Seelenruhe essen und trinken? Wieder so ein unwirklicher Moment, der sie festhielt. Schließlich nahm Zeiren sich gemächlich einen wohlgeformten Apfel aus der Obstschale und sah wieder zu der Diebin auf.
Latui kamen augenblicklich die Bilder von gestern Abend in den Sinn. Genau mit diesem ruhigen Blick musste er ihre Torturen mitverfolgt haben. Ob er Hurons brutale Art wohl guthieß? Denn die Diebin wurde das Gefühl nicht los, dass Zeiren von einem ganz anderen Schlag Mensch war. Und trotzdem schien er mehr zu sein, als nur Hurons Leibwächter, vielmehr eine Vertrauensperson. Wenn sie recht überlegte brauchte jeder Anführer, egal wie grimmig und kalt, jemanden, auf den er sich immer verlassen konnte. Zu gern hätte sie gewusst, wie die beiden Schatten zueinander gefunden hatten.  
„Na Katze, hast du gut geschlafen?“, fragte der Stygier und riss sie aus ihren Gedanken. Auf eine Antwort wartend, warf er den fruchtigen Ball bis knapp unter die niedrige Decke und fing ihn mit Leichtigkeit wieder auf. Zeiren ließ seinen Blick dabei nicht von der Diebin und lehnte sich gemütlich an einen massiven Stützpfeiler aus Holz, ohne seine Spielerei zu unterbrechen. „Vorzüglich“, antwortete die Diebin emotionslos.
Wie auf Kommando rutschte die Maske etwas nach unten und ihre Augenringe präsentierten sich von ihrer besten Seite. Ohne weiter auf den Vorfall einzugehen, schob sie das störrische Stück Stoff wieder dicht unter die Augen. Zeirens breites Grinsen verriet ihr eindeutig, dass sie schrecklich aussah.
„Du hast eine Menge Sinn für Humor für eine Diebin.“
„Du bist ein ziemlicher Schnüffler für einen Acolyten.“
Zeiren hielt den Apfel mit einem Mal fest und verschränkte die Arme vor der Brust, immer noch mit diesem verschmitzten Grinsen auf den Lippen.
„Sehr scharfsinnig Katze, wirklich scharfsinnig! Du hast also erkannt, dass ich ein Magier in Lehre bin.“
Noch bevor er weiter reden konnte fiel die Diebin ihm ins Wort. Sie klang gelangweilt, als hätte sie einem kleinen Jungen das Spielzeug geklaut.
„Jeder halbwegs belesene Mensch mit etwas Beobachtungsgabe hätte das gesehen.  Du solltest dich mehr konzentrieren.“  
Zeiren lachte wieder leise und biss schließlich in sein saftiges, grünes Spielzeug. Erst als er fertiggekaut hatte, nickte er anerkennend mit dem Kopf.
„Was hat mich verraten?“
„Die Kerze.“
Unbeeindruckt streckte Latui einen Finger der behandschuhten Hand aus um auf die kleine Flamme zu deuten. „Sie brannte unregelmäßig, die ganze Zeit. Doch irgendwann fand sie den gleichen auf-und-ab-Rhythmus wie der Apfel.“
„Beeindruckend.“
„Erfahrung.“
Trocken nippte sie schließlich an ihrem Kelch voll kushitischem Sorgenbrecher, ohne dass die Maske ihr Gesicht preisgab. Zeiren wollte den Mund öffnen um etwas zu erwidern, dann grinste er nur undurchschaubar, und griff selbst zum Wein.
Plötzlich wurde seine Miene ernst.
„Du denkst Huron hat mich geschickt. Aber ich bin nicht deswegen hier.“
Latui hob fragend eine Augenbraue und wartete, bis er fortfuhr.
„Was erhoffst du dir von diesem Abkommen mit dem Meister wirklich? Hast du jemals daran gedacht was es eigentlich bedeutet?“ Er klang mehr als belehrend und seine Augen funkelten sie ärgerlich an.
Latui zögerte kurz. Was wollte er denn jetzt bezwecken?
„Ich suche Schutz Zeiren, das hast du doch gehört.“
„Eine glänzende Idee“, er verdrehte theatralisch die Augen. „Ein kleines Kätzchen sucht Schutz in der Höhle des Löwen. Du begreifst das Ausmaß der Dinge nicht. Hast du etwa gedacht du bringst ihm die Papiere und er gibt dir ein hübsches Zimmer in den Gewölben der Krähen? Hast du das wirklich gedacht?“
Die Diebin schwieg und ihre Miene verfinsterte sich. Was sollte das alles werden? Wollte er etwa, dass sie sich aus dem Staub machte? Ihre gelben Katzenaugen funkelten ihn kühl an, bevor sie ihre Gedanken aussprach:
„Zeiren, was willst du mir damit sagen?“
Der Herold konnte es anscheinend nicht glauben, dass sie immer noch nicht verstanden hatte, was er andeuten wollte. Er zwang sich zur Ruhe und beugte sich verschwörerisch über den Holztisch.
„Du bist eine kluge junge Frau Katze, mit nicht zu verachtendem Geschick und Scharfsinn. Willst du dein Leben einfach so wegwerfen?“
Als Latui nichts erwiderte, sondern ihren Kelch umklammerte, sprach er weiter:
„Huron ist gefährlich! Er hätte dich gestern fast umgebracht falls dir das entgangen ist. Und heute trittst du hier an, als ob nichts gewesen wäre und willst dich allen Ernstes in Feheds vertrauten Kreis einschleusen?“
„So war der Plan“, erwiderte sie knapp, ohne sich ihr Erstaunen anmerken zu lassen.
„Zwischen den Stühlen der beiden mächtigsten Männer Khemis. Entweder bist du dumm oder verrückt. Oder beides.“ Resigniert ließ er sich wieder gegen den Holzpfeiler fallen und trank grimmig seinen Becher leer.
„Willst du etwa, dass ich abhaue?“, fragte sie schließlich halblaut.
„Am besten gehst du in den hohen Norden oder tauchst irgendwo in Aquilonien unter.“
„Ich kann nicht glauben was du da gerade von dir gibst. Wieso?“
Beide sahen sich undurchdringlich an. Zeiren schloss seine grünen Augen und seufzte kaum hörbar.
„Weil du anders bist. Und weil du eine Wahl hast.“
Latui war nun noch verwirrter, als die letzten Tage. Jetzt verstand sie absolut gar nichts mehr. Hatte er etwa keinen freien Willen? Als hätte er ihre Gedanken gelesen, beantwortete Zeiren ihre stumme Frage.
„Ich bin kein Sklave. Auch kein Diener in dem Sinne. Ich bin ein Schatten, der Huron begleitet und das völlig freiwillig.“
„Und du behauptest ich wäre dumm“, schmunzelte die Diebin sarkastisch. Der Herold ging nicht weiter darauf ein, sondern sammelte seine Gedanken zu Worten:
„Du weißt nicht was es bedeutet, ein Schatten des Namenlosen zu sein.“
„Wer ist der Namenlose?“
„Das versuchen wir herauszufinden.“ Zeiren betrachtete abwesend das schimmernde Etikett an der Flasche Sorgenbrecher. „Was du fühlst, ist echt.“
Dann schwieg er. Latuis Kopf drohte zu zerspringen. Soviel Informationen und doch alles nur Rätsel. Unwillkürlich hielt sie sich die Stirn, als könnten die Kopfschmerzen dadurch verschwinden.
„Warum sagst du mir das alles?“
Der Stygier antwortet nicht, stattdessen blickte er mit zusammengezogenen Brauen an Latui vorbei.
„Sieh mal wer da kommt.“
Unwillig ließ Latui die Frage im Raum stehen und linste unauffällig nach rechts. Ein Mann, etwa so groß wie Zeiren, in eine prächtigen lila Seidenrobe gekleidet, kam mit zwei stämmigen Leibwächter die Treppe herunter und nahm an einem der Randtische Platz, wo die Beleuchtung mehr als spärlich ausfiel. Sofort scharrten sich einige reizende Tänzerinnen um ihn, die er gewähren ließ. Ein Bediensteter vom Schlangenkopf brachte sofort ein Tablett mit üppigem Frühstück. Alles in allem schien der Mann davon eher gelangweilt zu sein, aber seine Wirkung war unübersehbar. Er hatte sie alle in der Hand. Das also war Fehed.
„Überleg es dir Katze. Es gibt kein Zurück mehr, wenn du einmal angefangen hast.“
Latui wandte ihren stechenden Blick von Fehed zu Zeiren. Trotz ihrer hervorragenden Menschenkenntnis, konnte sie ihn genauso wenig einschätzen wie den Schattenmeister selbst.
„Ich habe schon schlimmere Menschen getroffen als Huron.“
„Auch welche, deren Herz nicht mehr schlägt?“
Latui musterte ihn eindringlich. „Du meinst das metaphorisch.“
Wieder starrten die beiden sich wortlos an.
Langsam wurde Latui von dem Gefühl beschlichen, dass etwas gewaltig nicht stimmte, mit diesen Schatten.  Aber sie hatte schon eine Idee, wo sie heute Abend stöbern konnte, um vielleicht eine Antwort zu finden. Zeiren schwieg noch immer, als plötzlich ein Bediensteter neben dem Tisch der beiden auftauchte. Auf einem makellosen Silbertablett lag eine kleine Karte mit schwungvoller Handschrift.
„Die Dame.“
Er verbeugte sich so tief, dass Latui den Zettel herunterfischen konnte. Dann war der Mann auch schon wieder verschwunden.
Zeiren schien nicht annährend so verwundert zu sein, wie die Diebin selbst.
„Das geht schneller als ich dachte“, seufzte der Herold und hob beide Brauen an.
Latui drehte das Kärtchen um:

Komm herüber und setz dich zu mir. Das ist keine Bitte.

Ihre gelben Katzenaugen schauten nach rechts, direkt in die Roten von Fehed. Die Tänzerinnen vor ihm, beachtete er nicht, sondern sah geradewegs zu ihr herüber.
„Du musst das nicht tun Katze“, flüsterte Zeiren und auch er blickte zu Fehed herüber.
Latui stand trotzdem auf, ohne sich ihre Schmerzen anmerken zu lassen.
„Danke, aber für gewöhnlich halte ich mich an meine Versprechen und Abmachungen. Selbst eine Diebin hat so etwas wie Ehrgefühl.“
Schließlich nickte der Herold steif und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Gut. Möge der Namenlose mit dir sein, Katze.“
Latui nickte ebenfalls. Was sollte sie darauf auch antworten? Sie wusste ja nicht mal wer oder was der Namenlose sein sollte, geschweige denn warum Zeiren so einen Aufstand machte. Wobei er es geschafft hatte, ihr ein flaues Gefühl in der Magengegend zu hinterlassen.
Professionell verdrängte sie mit einem Schlag das gesamte Gespräch und beschloss, sich später darüber Gedanken zu machen. Anmutig setzte Latui schließlich einen Fuß federleicht vor den anderen und streckte den letzten Schritt leicht verzögert, wie Katzen es eben taten, wenn man sie herrief. Fehed musterte die Diebin von oben bis unten und deutete auf ein Kissen neben sich.
„Setz dich. Und ihr anderen verschwindet.“
Für seine Anweisung hob er nicht einmal den Blick. Trotzdem packten die Tänzerinnen und Bediensteten schnell ihre Sachen zusammen und verschwanden augenblicklich aus der düsteren Sitzecke des Raumes.  Beeindruckt sah Latui ihnen nach.
„Die sind alle langweilig“, bemerkte er nebenher, während er mit akribischer Präzision einen Teebeutel aus seiner Tasse zog und ihn auf einem kleinen Teller zusammengerollt ablegte.
„Und wieso wolltet Ihr, dass ich herkomme?“
„Sag einfach Fehed, Katze.“
Latui hob fragend eine Braue und setzte noch einmal an, als er einfach nichts mehr sagte und apathisch auf seinen Tee starrte:
„Und wieso wolltest du, dass ich herkomme, Fehed?“
Erst jetzt reagierte er wieder auf ihre Frage. Ein ziemlich seltsamer Typ wie sie fand, aber was tat man nicht alles um einen Auftrag zu erfüllen.
„Ich sah dich durch die Straßen streunen und wollte dich haben.“
Der Gesichtsausdruck der Diebin wurde eisern. Was hatte der Kerl denn jetzt vor? Langsam fühlte sie sich erschöpft von den vielen Informationen am frühen Morgen und die Schmerzen des vergangenen Tages begannen mit einem Mal wieder an ihr zu zehren.
„Keiner kann mich besitzen“, gab sie schließlich gelassen zurück.
„Ich kann es. Ich möchte in diese gelben Augen schauen wann ich will.“
Er blickte von der Tasse auf und legte den Kopf schief. Skeptisch beäugte die Diebin den Mann vor ihr. Konnte das wirklich einer der mächtigsten Männer hier in Khemi sein? Konnte man mächtig und verrückt gleichzeitig sein, oder ging das sogar immer Hand in Hand? Wie es auch war, sie musste die Gelegenheit beim Schopf packen, wenn sie sich schon anbot.
„Ich werde für dich arbeiten. Du könntest meine Fähigkeiten brauchen“, bot sie ihm mit verschränkten Armen an.
„Du kommst wenn ich dich rufe.“
„Sobald ich kann“, versuchte Latui auszuhandeln.
Fehed beugte sich gefährlich nah zu der Diebin vor und vergrub seinen leicht glasigen Blick in ihren gelben Katzenaugen.
„Du verstehst nicht Katze. Ich mache die Spielregeln. Du kommst wenn ich dich rufe.“
Latui zuckte nicht zurück, sogar ein leises Knurren raunte ihr über die Lippen, als sie alle Optionen durchging. Nebenbei versuchte sie einzuschätzen, wer nun schlimmer war: Huron oder Fehed.
Die Diebin entschied sich für ersteren und da hatte sie noch einen Auftrag zu erfüllen. Also nickte sie schließlich schwer seufzend. „Einverstanden.“
„Wundervoll.“ Fehed klatschte zufrieden in die Hände, dann wurde er plötzlich wieder ernst.
Latui musste unwillkürlich an Besessenheit oder Schizophrenie denken, als sie ihn so betrachtete. Wieso musste ausgerechnet jetzt mit allen Leuten irgendetwas nicht stimmen? Was war aus den guten alten Opfern geworden?
Fehed reichte der Diebin noch einen Zettel und misstrauisch fragte die Diebin sich, ob er die alle bereits im Voraus geschrieben hatte. Auf jeden Fall hatte er das Talent, aus guten Momenten das Beste herauszuholen.
„Heute Abend, dort. Jetzt geh Kätzchen, du musst ausgeschlafen sein.“ Wie um seine Aussage zu bestätigen, scheuchte er sie mit einem Handwinken vom Kissen herunter und verfiel dann wieder in das apathische Teetassenstarren. Einfach unglaublich.
Mit verständnislosem Kopfschütteln sah die Diebin nach links zu dem Tisch, wo sie mit Zeiren gesessen hatte, doch dieser war bereits abgeräumt. Auch von dem Herold war keine Spur mehr zu sehen.
Einen letzten, skeptischen Blick warf sie auf den regungslosen Fehed, dann verließ Latui den Schlangenkopf, mit stechenden Kopfschmerzen, einem verheißungsvollen Zettel und tausenden von ungeklärten Fragen.
_____________________________________________

Damit wäre die Szene nach der Überarbeitung komplett und abgeschlossen. Kritik zu den eigefügten Parts und zum Gesamten sind natürlich mehr als erwünscht.


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UtherPendragon
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Beitrag30.08.2012 23:23

von UtherPendragon
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Hallo Liebes Kätzchen!
Zitat:
Du bist echt ein Genie, ich möchte dich gerne anmieten wenns geht. GENAU das ist, was mir fehlt. Wie du oben sehen kannst, habe ich den Text auf ein vertretbares Niveau überarbeitet. Aber diesen Part werde ich definitiv ergänzen und einfügen *aufgeregt hin und her hüpf*

Bin soeben zurück in der virtuellen Welt und werde gleich eingebildet, so geht das ja nicht!! lol2 *Sich verlegen abwendend*
Wollte mich jedenfalls aus der Sommerpause zurückmelden, gut erholt aber doch ein wenig müde.
Sobald ich Zeit habe mache ich mich somit wieder ans kritisieren!
Bis dahin, Heil Sithis! <- If you know what I mean wink


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Nr. 5
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Beitrag31.08.2012 01:58

von Nr. 5
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Hallo Kätzchen!
Dass du eine Geschichte im Conan-Setting schreibst, finde ich ja mal echt klasse  Cool
Ich habe gerade vor Kurzem die Origilalgeschichten aus den 30-ern gelesen und fand sie recht interessant, wenn auch einseitig. Interessant, weil der Autor seinen Prota immer wieder neu vorstellen muss in jeder Geschichte.
Falls du es noch nicht gelesen hast - hier als Tipp zur Inspiration und um in die Stimmung des Settings zu kommen, die du für deine Geschichte brauchst.

Ich muss unbedingt mal vorne ansetzen und diesen Thread komplett lesen, wenn ich mehr Zeit habe.

Nur eine Bemerkung muss ich loswerden:
[quote="Kätzchen] ...Latui musste unwillkürlich an Besessenheit oder Schizophrenie denken, als sie ihn so betrachtete. Wieso musste ausgerechnet jetzt mit allen Leuten irgendetwas nicht stimmen?...[/quote]
Versuch vielleicht für Schizophrenie eine andere Bezeichnung zu finden oder den Eindruck zu umschreiben. Der Begriff passt nicht ins Setting.
Klar weiß der Leser damit gleich wie es gemeint ist, aber es wirkt unauthentisch im Zusammenhang.
Ich hatte neulich ein ähnliches Problem mit einem Hufeisen (in meiner Welt gibt es aber keine Pferde)  Rolling Eyes

Ansonsten: Mir gefällt die Geschichte. Sehr erfrischend und ich würde weiter lesen  Daumen hoch


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"Gilt übrigens auch für Überarbeitungen." Die Fünf
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UtherPendragon
Eselsohr
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U
Beitrag31.08.2012 15:33

von UtherPendragon
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Jetzt habe ich doch viel früher Zeit gefunden als gedacht!
Naja, um so besser.
Nicht, dass es mich freut dass der Thread sich seit meinem Schwänzen nicht sehr weit gefüllt hat, aber so ist es mir doch leichter, den roten Faden zu behalten.
Auf, auf, pingeliger als je zuvor! lol2
Zitat:
Zögerlich ging die Sonne am östlichen Horizont auf und tauchte Khemi in ein Meer aus tiefrotem Licht. Ihre Strahlen schlichen sich durch die noch schlafenden Straßen, ließen Sandsteinhäuser zart schimmernd erstrahlen und verwandelten das Wasser am Hafen in einen glitzernden Diamantenteppich. Ein wunderschöner Morgen zog über der Stadt auf, der zögerlich die Bewohner auf die Gassen lockte.
Eine sehr schöne, bildhafte und atmosphärische Beschreibung. Da deine Geschichte aber auch sehr viel auf momentane Spannung aufgebaut ist, mag mir der letzte Satz als zu viel des Guten erscheinen. Ich schlage mal eine kleine Änderung vor: "Dieser wunderschöne Morgen lockte die Bewohner schon früh aus den Gassen." Jetzt habe ich sogar in den Inhalt eingegriffen, aber so ist es logischer glaube ich.
Zitat:
Dieser arrogante, selbstgefällige Mistkerl von Schattenmeister.!

Zitat:
Latui fragte sich allmählich, ob sie wirklich so schrecklich gruselig aussah
Das "gruselig" ist überflüssig
Zitat:
Vielleicht war es nicht die sauberste Arbeit, sich an anderen Leuten zu bereichern,

Zitat:
In ihrer Schlaflosigkeit hatte Latui Berichte und Zeitungen der letzten Wochen studiert und mit einer gewissen Interpretationsgabe festgestellt, dass Fehed ein abgebrühter Taktiker sein musste. Alles was er tat, jeder Satz den er sagte, baute auf einem großen Ganzen auf. Doch was das Ziel seines Handelns war, das musste sie wohl oder übel selbst herausfinden. Aber wenn sogar Huron mit dem Schlimmsten rechnete, dann musste es sich ja um etwas sehr Großes handeln.
Hier bleibt der Hintergrund ein wenig schwammig. Vielleicht schaffst du es ja noch zu erläutern, warum sich dieser Eindruck manestifiziert oder wer Fehed ist, dass man in der Zeitung über ihn erfährt.
Sie betritt das Etablissement. Super beschrieben  und sehr lebendig smile
Zitat:
und blieb abrupt an einem maskierten Mann hängen.
Warum ist zeiren maskíert? Ich fände es persönlich cooler, er würde im Schatten sitzen oder hätte eine weite Kapuze auf.
Zitat:
Der Herold lachte leise, sichtlich belustigt
Rmmpfff ich bin hier wieder zu genau ich weiß ich weiß. Aber irgendwie wirkt diese Handlung von Zeiren wie ein Lückenfüller. Ein grinsen vielleicht, das wäre besser! wink
Zitat:
Wie um alles in der Welt konnte man mit einer solchen Seelenruhe essen und trinken? Wieder so ein unwirklicher Moment, der sie festhielt.
Wieso denn wieder?
Zitat:
Schließlich nahm Zeiren sich gemächlich einen wohlgeformten Apfel aus der Obstschale
SEXY APFEL! lol2 Ok, nein, aber unter "perfekt geformt" kann man sich glaube ich mehr vorstellen...
Zitat:
Latui kamen augenblicklich die Bilder von gestern Abend in den Sinn. Genau mit diesem ruhigen Blick musste er ihre Torturen mitverfolgt haben. Ob er Hurons brutale Art wohl guthieß? Denn die Diebin wurde das Gefühl nicht los, dass Zeiren von einem ganz anderen Schlag Mensch war. Und trotzdem schien er mehr zu sein, als nur Hurons Leibwächter, vielmehr eine Vertrauensperson. Wenn sie recht überlegte brauchte jeder Anführer, egal wie grimmig und kalt, jemanden, auf den er sich immer verlassen konnte. Zu gern hätte sie gewusst, wie die beiden Schatten zueinander gefunden hatten.
Ein schamloses Lob für diesen Teil.
Zitat:
Sie klang gelangweilt, als hätte sie einem kleinen Jungen das Spielzeug geklaut.
hmm zeitlich, ist man gelangweilt, nachdem man das Spielzeug geklaut hat? Nicht dass ich sowas tue *hust*. "Sie klang gelangweilt wie jemand, der einem kleinen Jungen das Spielzeug stahl" ?mimmimi und dann noch einen Doppelpunkt bitte
Zitat:
er verdrehte theatralisch die Augen.
NEIN!!!! Das ist Katzenart! lol2 Der Charakter von Zeiren rückt hier zusehr an die Katze.. Ich überlege gerade, was ein "harter Mann" wie Zeiren stattdessen tun könnte.. Ein missbilligendes/missgünstiges Brummen vielleicht?
Zitat:
Ein kleines Kätzchen sucht Schutz in der Höhle des Löwen.
Hehe das ist irgendwie auch zu weiblich(zwischen den Zeilen, ich kann das an keinem genauen Wort festmachen, nur an der Seele des ganzen), diesen Satz hätte ich eher in Latuis Hirnwindungen erwartet.
Der Dialog ist wie gewohnt ganz fantastisch aber einem Gelegenheitsleser wie mir rücken die beiden Gesprächspartner hier zu nah zusammen, wenn du verstehst was ich meine^^ Vorher sind beide ganz toll gezeichnet nebenbei.
Abseits meiner Kritik für diesen Teil: Vielleicht könnte irgendwo in der Geschichte deutlich werden, dass "Die Katze" ein allgemein gebräuchlicher Kosename für Latui ist. Huron und Zeiren sprechen sie unabhängig voneinander so an und verwenden dieses Wort sehr oft, weshalb dies nicht bloß von ihrer Raubtierhaften/heimlichen Art herrühren kann. Vielmehr muss sie wirklich unter diesem Nickname (Und wieder ein Anglizismus) bekannt sein..
Zitat:
Ihre gelben Katzenaugen funkelten ihn kühl an, bevor sie ihre Gedanken aussprach:
„Zeiren, was willst du mir damit sagen?“
Sie spricht ihren Gedanken ja gar nicht aus. smile Übrigens würde ich das "bevor" irgendwie durch ein "dann" ersetzen.
Zitat:
„Du bist eine kluge junge Frau Katze, mit nicht zu verachtendem Geschick und Scharfsinn.
Klassee! Aber Das "Katze" bitte einmal rausstreichen. Sonst wirds zu viel und dann stimmts auch mit den Kommas (alles vorherbestimmt!! lol2 )
Zitat:
Als Latui nichts erwiderte, sondern ihren Kelch umklammerte,
Das "Kelch umklammern" ist kein sehr guter Gegensatz zum erwidern, weshalb das Wort "sondern" fehl am Platz ist. "Als Latui ihren Kelch umklammernd nichts erwiderte." Oder einfach ein "nur still" oder "nur schweigsam" dazu. Ich hoffe, du magst meine Vorschläge noch?
Die Dialoge gehen dir echt wunderbar von der Hand. Kompliment.
Zitat:
Latui war nun noch verwirrter, als die letzten Tage.
[kein Komma]"als in den letzten Tagen"
Zitat:
Ich bin ein Schatten, der Huron begleitet und das völlig freiwillig.“
"Ich bin Hurons Schatten und begleite ihn völlig freiwillig" mimimi? Klingt schöner finde ich.
Zitat:
Zeiren betrachtete abwesend das schimmernde Etikett an der Flasche Sorgenbrecher.
och nöö von der Flasche habe ich genug gehört, bekomme zwar Durst aber das ist hier zu viel ^^
Zitat:
Der Stygier antwortet nicht, stattdessen blickte er mit zusammengezogenen Brauen an Latui vorbei.
„Sieh mal wer da kommt.“
Gelungener Übergang im "Show-don't tell"-Stil
Oh was jetzt kommt, ist schon wieder verschlingungswürdig. Fehed finde ich, könnte sich etwas mehr von anderen Personen abheben. Irgendwelche markanten Merkmale auf Lager, die du irgendwo einbauen kannst? Ich habe ihn mir übrigens erst recht dick und Paschamäßig vorgestellt;)
Zitat:
„Auch welche, deren Herz nicht mehr schlägt?“
BÖSE!!!
Zitat:
Ihre gelben Katzenaugen schauten nach rechts, direkt in die Roten von Fehed.
Die Katzenaugen hast du schonmal verwendet. Irgendwas anderes vielleicht? smile
Zitat:
„Gut. Möge der Namenlose mit dir sein, Katze.“
Für meinen Geschmack ist das ein "Katze" zuviel.
Zitat:
Trotzdem packten die Tänzerinnen und Bediensteten schnell ihre Sachen zusammen und
Bei den "Sachen" Sehe ich Koffer, vielleicht liegts am noch nicht lange vergangenen Urlaub^^ ähhhhhm da fällt mir aber gerade auch keine Alternative ein, ich habe selbst sehr lange nicht mehr geschrieben sad
Zitat:

„Sag einfach Fehed, Katze.“
Hmm alle nennen sie Katze, aber das ist etwas zu früh im Gespräch finde ich. Die EInleitung mit "Die sind alle langweilig" zeichnet aber wieder einen ausführlichen Strich in Feheds Charakter.
 
Zitat:
Langsam fühlte sie sich erschöpft von den vielen Informationen
Naja sie ist ja den ganzen schönen lieben Tag schon erschöpft. "Die vielen Informationen an diesem frühen Morgen erschöpften sie" wäre glaube ich passender.
Zitat:
Konnte man mächtig und verrückt gleichzeitig sein, oder ging das sogar immer Hand in Hand?
Haha gute Frage lol2
Zitat:
Nebenbei versuchte sie einzuschätzen, wer nun schlimmer war: Huron oder Fehed.
Schreib doch statt "Huron" "Der Schattenmeister" + "oder der geheimnisvolle Fehed" oder irgendwie so, dass du ihnen in diesem Satz ein paar Eigenschaften zugestehst.
Zitat:
Fehed reichte der Diebin noch einen Zettel und misstrauisch fragte die Diebin sich, ob er die alle bereits im Voraus geschrieben hatte.
WW Diebin. Und wenn sie sich das fragt gesteht sie damit ein, nicht richtig aufzupassen, was er mit seinen Händen tut. So unprofessionell ist sie doch bestimmt nicht;) Also erscheint dieser Einschub auch etwas überflüssig.
Sooo. Ich hoffe, man kann das hier gebrauchen. Es ist wirklich mehr ein Feinschliff. Eine Bemerkung noch, ich würde mir irgendwann genauere Informationen darüber wünschen, wer Fehed eigentlich ist. Denn sonst steht einfach im Raum, er sei einer der Mächtigsten männer Khemis. Naja, Kleinigkeit für dich.
Hat wie immer Spaß gemacht, zu lesen^^ Ich werde mich jetzt wohl auch mal wieder ranmachen und etwas zu Papier bringen und eigentlich hatte ich vor, mal ein Kapitel zu posten. Vielleicht bist du dann ja dabei, liebes Kätzchen, würde mich sehr freuen!
Sommerliche Grüße trotz Regen und Sturm!


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Kätzchen
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Beitrag06.09.2012 08:00

von Kätzchen
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Hallo zusammen :3

@ Nr. 5: Dankeschön! Es freut mich dass jemand, der nicht zum engen Kreis der Kritiker gehört, auch gerne einsteigen würde beim lesen, sowas motiviert ja immer doppelt! lol2 Die Conan Reihe habe ich tatsächlich gelesen und das Spiel 4 Jahre lang gespielt, daher beruhen die Welt eher auf dem, was ich im Spiel und RP kennenlernen durfte. Aber selbst ich muss mir öfter mal die Weltkarte anschauen und denke gerne an einige Conan-Geschichten zurück!

@ Penthi: Willkommen zurück Herr Lektor lol2
Ich bin im Moment auch Recht eingespannt und hatte selbst Urlaub, was das fehlende Vorankommen erklärt! Vielen Dank für deine mal wieder sehr hilfreiche und ausführliche Kritik! Wo ich gleich ein paar genauere Fragen habe und auf manches extra eingehen möchte. Alles andere wird wieder mal kommentarlos übernommen ^^:

Zitat:
Vielleicht schaffst du es ja noch zu erläutern, warum sich dieser Eindruck manestifiziert oder wer Fehed ist, dass man in der Zeitung über ihn erfährt.


Mhm kommt auf die Liste, ist eigentlich ein wirklich wichtiger Punkt, den ich für den Leser übersehen habe. Ist ja klar dass es für mich selbstverständlich ist Razz

Zitat:
Warum ist zeiren maskíert? Ich fände es persönlich cooler, er würde im Schatten sitzen oder hätte eine weite Kapuze auf.


Eigentlich dachte ich sogar an eine Kaputze. Irgendwie hat mein Hirn mich übergangen!

Zitat:
Rmmpfff ich bin hier wieder zu genau ich weiß ich weiß. Aber irgendwie wirkt diese Handlung von Zeiren wie ein Lückenfüller


Erwischt! Das finde ich nämlich auch...

Zitat:
NEIN!!!! Das ist Katzenart!  Der Charakter von Zeiren rückt hier zusehr an die Katze.. Ich überlege gerade, was ein "harter Mann" wie Zeiren stattdessen tun könnte.. Ein missbilligendes/missgünstiges Brummen vielleicht?


Stimmt, von seiner manchmal ganz freundlichen Art schimmert zuviel durch. Also, Kopf zurückspulen, Zeiren mehr großer-böser-Mann (was er ja sehr lange auch ist) Authenzität geben. Sehr gut bemerkt, danke.

Zitat:
Vielleicht könnte irgendwo in der Geschichte deutlich werden, dass "Die Katze" ein allgemein gebräuchlicher Kosename für Latui ist. Huron und Zeiren sprechen sie unabhängig voneinander so an und verwenden dieses Wort sehr oft, weshalb dies nicht bloß von ihrer Raubtierhaften/heimlichen Art herrühren kann. Vielmehr muss sie wirklich unter diesem Nickname (Und wieder ein Anglizismus) bekannt sein..


Voll ins Schwarze Penthi! Aber das müsste etwas früher geschehen. Ich bin mir noch nicht sicher wos am besten passen könnte, daher muss ich wohl mal drüber nachdenken. Notiert ist es. Im Zuge dazu eine wichtige Frage: Wie um alles in der Welt soll ich die Anrede "Katze" vermeiden, wenn es stellvertretend für ihren Namen steht? Lieber im Text damit sparen und dafür die Anrede lassen? Man kennt sie nur so, ihren wahren Namen kennt eine Person die noch auftaucht und im späteren Verlauf wissen ihn auch nur noch eine weitere. Was meinst du? (Gerade dachte ich daran, dass mit dem Nickname sogar im letzten Satzes des Prologs anzubringen: "Mann nennt mich "die Katze" und ich möchte euch..." <.<)

Zitat:
Ich hoffe, du magst meine Vorschläge noch?


Abersowas von lol2

Zitat:
Fehed finde ich, könnte sich etwas mehr von anderen Personen abheben.


True Story (wollte auch mal was englisches sagen)! Ich lass mir was einfallen, eine Tättowierung im Gesicht hätten wir schon mal im Angebot. Und ziemlich dürr für einen Mann dieser Welt. Das sollte vielleicht beschrieben werden, weil man später weiß woher das kommt. Wieder also ein überaus nützlicher Hinweis!

 
Zitat:
Schreib doch statt "Huron" "Der Schattenmeister" + "oder der geheimnisvolle Fehed" oder irgendwie so, dass du ihnen in diesem Satz ein paar Eigenschaften zugestehst.


Lebendiger Einwand, gefällt mir!

Somit danke wie gesagt, das Bearbeiten und so könnte nun länger dauern. So ist das halt mit der Arbeit <.< Mal ists mehr, mal weniger smile


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UtherPendragon
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U
Beitrag06.09.2012 08:43

von UtherPendragon
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Zitat:
@ Penthi: Willkommen zurück Herr Lektor lol2

Hehe Danke^^
Zitat:
Voll ins Schwarze Penthi! Aber das müsste etwas früher geschehen. Ich bin mir noch nicht sicher wos am besten passen könnte, daher muss ich wohl mal drüber nachdenken. Notiert ist es. Im Zuge dazu eine wichtige Frage: Wie um alles in der Welt soll ich die Anrede "Katze" vermeiden, wenn es stellvertretend für ihren Namen steht? Lieber im Text damit sparen und dafür die Anrede lassen? Man kennt sie nur so, ihren wahren Namen kennt eine Person die noch auftaucht und im späteren Verlauf wissen ihn auch nur noch eine weitere. Was meinst du? (Gerade dachte ich daran, dass mit dem Nickname sogar im letzten Satzes des Prologs anzubringen: "Mann nennt mich "die Katze" und ich möchte euch..." <.<)

"Man nennt mich die Katze" ist ganz klasse!! Fehed könnte auch etwas sagen was daran angelehnt ist, "Ich habe gehört, man nennt dich die Katze" oder so.
Weiterhin könnte im Prolog kurz deutlich erläutert sein, dass es ihr Kosename ist (Das ist es doch noch nicht, oder?) smile
Zitat:
Zitat:
Ich hoffe, du magst meine Vorschläge noch?



Abersowas von lol2

Freut mich sehr wink
Zitat:
True Story (wollte auch mal was englisches sagen)! Ich lass mir was einfallen, eine Tättowierung im Gesicht hätten wir schon mal im Angebot. Und ziemlich dürr für einen Mann dieser Welt. Das sollte vielleicht beschrieben werden, weil man später weiß woher das kommt. Wieder also ein überaus nützlicher Hinweis!
Klingt gut, wäre dann alles andere als ein Stereotyp!
Zitat:
Zitat:
NEIN!!!! Das ist Katzenart! Der Charakter von Zeiren rückt hier zusehr an die Katze.. Ich überlege gerade, was ein "harter Mann" wie Zeiren stattdessen tun könnte.. Ein missbilligendes/missgünstiges Brummen vielleicht?


Stimmt, von seiner manchmal ganz freundlichen Art schimmert zuviel durch. Also, Kopf zurückspulen, Zeiren mehr großer-böser-Mann (was er ja sehr lange auch ist) Authenzität geben. Sehr gut bemerkt, danke.
Ach, von seiner freundlichen Art kann ja was rüberkommen, nur im Moment benutzt er so ähnliche Worte und Wendungen wie die Katze. Das könnte man auch nebenbei mit Adjektiven regeln, die wörtliche Rede etwas verändern und dann noch ein "fürsorglich", "anscheinend ehrlich besorgt" etc hinzu, das kannst du doch am besten!smile Fertig ist der Kuchen
Zitat:
Somit danke wie gesagt, das Bearbeiten und so könnte nun länger dauern. So ist das halt mit der Arbeit <.< Mal ists mehr, mal weniger smile
Lass dir Zeit, davon haben wir gott seid dank genug!
Liebe Grüße^^(meine Story is jetz auch endlich drin, ein ziemlich Bearbeitungswürdiger Teil zwar, aber endlich habe ich mich getraut, u.a. dank netter Menschen wie dir^^)
Uther


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Kätzchen
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Beitrag06.09.2012 10:44

von Kätzchen
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Du hast auch was reingestellt smile
Da kann ich mich dann später auch gleich mal drüber hermachen! Ich, nett  Twisted Evil ?
Freut mich dass du dich endlich getraut hast. So kann ich mich auch mal als nützlich erweisen und meinen Senf drauf schmieren lol2
Freu mich schon aufs Lesen!!


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Kätzchen
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Beitrag06.09.2012 16:35

von Kätzchen
Antworten mit Zitat

Hier die Überarbeitung, diesmal ohne Markierung. Zu viele kleine Dinge und Feinheiten wurden geändert. Könnt ja an den entsprechenden Stellen schauen, obs euch besser gefällt smile

_________________________________________________________________

Zögerlich ging die Sonne am östlichen Horizont auf und tauchte Khemi in ein Meer aus tiefrotem Licht. Ihre Strahlen schlichen sich durch die noch schlafenden Straßen, ließen Sandsteinhäuser zart schimmernd erstrahlen und verwandelten das Wasser am Hafen in einen glitzernden Diamantenteppich. Dieser wunderschöne Morgen lockte die Bewohner der Stadt schon sehr früh auf die Gassen.
Latui hatte heute Nacht nicht geschlafen. Zumindest zählte sie unruhiges Hin- und Hergewälze nicht dazu. Dementsprechend konnte sie sich gut ausgereifter Augenringe erfreuen, die sie mit dem Hochrücken der Maske zu kaschieren versuchte. Bei manchen schreckhaften Gesichtern der Schiffspacker und Haremsdamen war sie sich aber fast sicher, dass es nicht funktionierte. Es lief eben nicht jeden Morgen eine vollmaskierte, mit Schrammen übersäte, humpelnde Frau seelenruhig die Marktstraße entlang und erwiderte großzügig böse Blicke.
Die Katze fühlte sich wie von einem Großraumfrachter überfahren. Dieser arrogante, selbstgefällige Mistkerl von Schattenmeister! Latui hoffte er würde von einer Klippe stürzen und sich dabei alle Knochen brechen.
Huron innerlich verdammend, kam sie schließlich vor den Treppen zum Schlangenkopf zum Stehen. Noch nie waren ihr die glatt geschliffenen Steintreppen so grausam vorgekommen: zehn Stufen, dann nochmal zehn um die Ecke, bis zum kleinen Innenhof. So musste es sich angefühlt haben, als irgendein cimmerischer Soldat als erster den Nebelberg bestiegen hatte.
Die fein gearbeiteten, eisernen Schlangenköpfe auf dem breiten Treppengeländer aus Sandstein, waren in Griffweite und kamen Latui daher nur gelegen. Von einem Schmuckstück zum nächsten zog sie sich vielmehr die Treppe hinauf, als dass sie lief. Völlig fertig erreichte sie schließlich den kleinen Innenhof, wo schon zwei in bunte Tücher gehüllte Tänzerinnen ihre schlanken, tätowierten Körper zur Schau stellten. Doch sofort nachdem sie die Diebin erblickt hatten, verschwanden sie ängstlich  tuschelnd im Inneren der Schänke.  Latui fragte sich allmählich, ob sie wirklich so schrecklich aussah. Zum Glück war alles was im Schlangenkopf zählte Silber oder Gold. Und davon besaß sie einiges. Vielleicht war es nicht die sauberste Arbeit,  sich an anderen Leuten zu bereichern, aber lukrativ war sie alle mal. Außerdem kannte die Diebin keine Katze, die nicht gerne fremde Näpfe plünderte.
Nach einer kurzen Verschnaufpause konzentrierte sie sich darauf, ihre Schmerzen zu ignorieren. Schwäche konnte sie sich bei ihrem neuen Vorhaben nicht erlauben, vor allem nicht Fehed gegenüber. Er war der hartnäckige Gegenspieler zu Taniz, der neue Anwärter auf das Amt des Wesirs. Die Leute und der Rat waren zufrieden mit ihrer Wesirin, nach einigen Jahren war Fehed also der erste, der die Stadtregentin in Frage stellte. Und das sehr vehement und herablassend.
In ihrer Schlaflosigkeit hatte Latui Berichte und Zeitungen der letzten Wochen studiert, die Reden die er gehalten hatte, und mit einer gewissen Interpretationsgabe festgestellt, dass Fehed ein abgebrühter Taktiker sein musste. Oder er war einfach verrückt. Alles was er tat, jeder Satz den er sagte, baute auf einem großen Ganzen auf: Wer ihm nicht folgte, sollte es bereuen.  Fast glaubte sie, er wäre ein Fanatiker, gar ein Kultist. Seine Reden waren mehr Predigten, vom Untergang, vom Bösen. Doch was letzten Endes wirklich das Ziel seines Handelns war, das musste sie wohl oder übel selbst herausfinden. Aber wenn sogar Huron mit dem Schlimmsten rechnete, dann musste es sich ja um etwas sehr Großes handeln.
Latui trat durch zwei rote Samtvorhänge in den Schlangenkopf ein.
Das Licht war gedämpft und beschränkte sich lediglich auf Kerzen und kleine Fackeln an den Wänden. Die Decken waren zu flachen Kuppeln gewölbt und an den Seiten waren überall Sitznischen eingelassen, vollgestopft mit bunten Seidenkissen. Die runden Tische waren nur kniehoch, von Sitzkissen umgeben. An den dunklen Wänden hingen prächtige Wandteppiche und Gemälde, welche leichtbekleidete Tänzerinnen zeigten.  In der kleinen Eingangshalle, in der die Diebin sich noch befand, stand ein massiver Eichentresen. Hier konnte man Getränke, Frauen und Zimmer bestellen: ein stygisches Paradies. Latui schnipste dem schrill gekleideten Schankwirt im Vorbeilaufen geschickt ein Silberstück zu. Dieser steckte es umgehend ein und verbeugte sich leicht.
„Willkommen im Schlangenkopf! Einen angenehmen Aufenthalt.“
Das schätzte die Diebin hier am meisten. Keine Fragen, keine Bemerkungen, einfach pure Anonymität. Sie fühlte sich sofort besser in dem Schummerlicht des großen, verwinkelten Raumes,
ihr Blick glitt gelassen über die noch fast leeren Sitzecken -  und blieb abrupt an einer bekannten Silhouette hängen:
Ein mittelgroßer Stygier, die dunkelblaue Kapuze tief ins Gesicht gezogen, lehnte lässig an dem niedrigen Tisch. Neben ihm ruhte ein Zweihandschwert und er nippte genüsslich an einem Weinkelch, während er die Diebin über den Rand hinweg beobachtete.
Latui rollte mit den Augen.  Das konnte doch jetzt nicht wahr sein. Missmutig seufzend ging sie auf seinen Platz zu und ließ sich vorsichtig in ein weiches Kissen sinken. Balsam für ihren kaputten Körper. Ihm gegenüber sitzend konnte sie nun auch in seine Augen sehen und ihre Vermutung bestätigen: „Zeiren“, hallte es wie ein Schimpfwort in ihrem Kopf.
Als hätte sie ihn angesprochen, zog der Herold mit einem geschickten Handgriff die Kapuze aus dem Gesicht und legte eine Hand liebevoll auf seinem Bihänder ab.
„Etwas zu trinken?“, fragte er fast höflich, aber sein verwegener Gesichtsausdruck sprach eine ganz andere Sprache.
Ohne auf eine Antwort zu warten, schenkte er einen zweiten Kelch Wein ein und stellte ihn vor Latui auf den Tisch. Die Diebin verfolgte seine Bewegungen misstrauisch, schaute skeptisch in den Becher und hob ihren Blick schließlich wieder in seine dunkelgrünen Augen.
„Danke, aber ich trinke nicht bei der Arbeit“, erwiderte sie kühl.
Der Herold grinste, dann nahm er einen großzügigen Schluck aus seinem Kelch. Latui linste auf das Etikett: feinster kushitischer Sorgenbrecher. Der hatte seinen Namen eindeutig verdient.  
Eine stumme Weile schaute die Diebin ihm einfach zu, wie er trank und sich bedächtig einige Haferkekse in den Mund steckte. Wie um alles in der Welt konnte man mit einer solchen Seelenruhe essen und trinken? Endlich nahm Zeiren sich gemächlich einen tiefroten Apfel aus der Obstschale und sah wieder zu der Diebin auf.
Latui kamen augenblicklich die Bilder von gestern Abend in den Sinn. Genau mit diesem ruhigen Blick musste er ihre Torturen mitverfolgt haben. Ob er Hurons brutale Art wohl guthieß? Denn die Diebin wurde das Gefühl nicht los, dass Zeiren von einem ganz anderen Schlag Mensch war. Und trotzdem schien er mehr zu sein, als nur Hurons Leibwächter, vielmehr eine Vertrauensperson. Wenn sie recht überlegte brauchte jeder Anführer, egal wie grimmig und kalt, jemanden, auf den er sich immer verlassen konnte. Zu gern hätte sie gewusst, wie die beiden Schatten zueinander gefunden hatten.  
„Na Katze, hast du gut geschlafen?“, fragte der Stygier und riss sie aus ihren Gedanken. Auf eine Antwort wartend, warf er den fruchtigen Ball bis knapp unter die niedrige Decke und fing ihn mit Leichtigkeit wieder auf. Zeiren ließ seinen Blick dabei nicht von der Diebin und lehnte sich gemütlich an einen massiven Stützpfeiler aus Holz, ohne seine Spielerei zu unterbrechen.
„Vorzüglich“, antwortete die Diebin emotionslos.
Wie auf Kommando rutschte die Maske etwas nach unten und ihre Augenringe präsentierten sich von ihrer besten Seite. Ohne weiter auf den Vorfall einzugehen, schob sie das störrische Stück Stoff wieder dicht unter die Augen. Zeirens breites Grinsen verriet ihr eindeutig, dass sie schrecklich aussah.
„Du hast eine Menge Sinn für Humor für eine Diebin.“
„Du bist ein ziemlicher Schnüffler für einen Acolyten.“
Zeiren hielt den Apfel mit einem Mal fest und verschränkte die Arme vor der Brust, immer noch mit diesem verschmitzten Grinsen auf den Lippen.
„Sehr scharfsinnig Katze, wirklich scharfsinnig! Du hast also erkannt, dass ich ein Magier in Lehre bin.“
Noch bevor er weiter reden konnte fiel die Diebin ihm gelangweilt ins Wort.
„Jeder halbwegs belesene Mensch mit etwas Beobachtungsgabe hätte das gesehen.  Du solltest dich mehr konzentrieren.“  
Zeiren lachte wieder leise und biss schließlich in sein saftiges, rotes Spielzeug. Erst als er fertiggekaut hatte, nickte er anerkennend mit dem Kopf.
„Was hat mich verraten?“
„Die Kerze.“
Unbeeindruckt streckte Latui einen Finger der behandschuhten Hand aus um auf die kleine Flamme zu deuten. „Sie brannte unregelmäßig, die ganze Zeit. Doch irgendwann fand sie den gleichen auf-und-ab-Rhythmus wie der Apfel.“
„Beeindruckend.“
„Erfahrung.“
Trocken nippte sie schließlich an ihrem Kelch voll kushitischem Sorgenbrecher, ohne dass die Maske ihr Gesicht preisgab. Mit einem Mal wurde Zeirens Miene ernst, so plötzlich wie eines dieser Platzregengewitter, die aus dem Nichts auftauchten.
„Du denkst Huron hat mich geschickt. Aber ich bin nicht deswegen hier.“
Latui hob fragend eine Augenbraue und wartete, bis er fortfuhr.
„Was erhoffst du dir von diesem Abkommen mit dem Meister wirklich? Hast du jemals daran gedacht was es eigentlich bedeutet?“ Er klang mehr als belehrend und seine Augen funkelten sie ärgerlich an.
Latui zögerte kurz. Was wollte er denn jetzt bezwecken?
„Ich suche Schutz Zeiren, das hast du doch gehört.“
„Eine glänzende Idee“, brummte er missmutig. „Von Huron Schutz zu verlangen ist, als würde man in eine Löwengrube springen und glauben, dort wäre man vor allem sicher. Natürlich springt niemand hinterher, die Grube ist viel zu bedrohlich. Aber man selbst sitzt nun zwischen den ausgehungerten Raubtieren.“ Er ließ seine Worte kurz wirken. „Du begreifst das Ausmaß der Dinge nicht. Hast du etwa gedacht du bringst ihm die Papiere und er gibt dir ein hübsches Zimmer in den Gewölben der Krähen? Hast du das wirklich gedacht?“
Die Diebin schwieg und ihre Miene verfinsterte sich. Was sollte das alles werden? Wollte er etwa, dass sie sich aus dem Staub machte? Ihre gelben Augen funkelten ihn kühl an, bevor sie ihre Gedanken aussprach:
„Zeiren, was soll das werden?“
Der Herold konnte es anscheinend nicht glauben, dass sie immer noch nicht verstanden hatte, was er andeuten wollte. Er zwang sich zur Ruhe und beugte sich verschwörerisch über den Holztisch.
„Du bist eine kluge junge Frau, mit nicht zu verachtendem Geschick und Scharfsinn. Ich halte dich nicht für so dumm, dass du nicht verstehst was ich meine.“
Als Latui nichts erwiderte und ihren Kelch umklammerte, sprach er weiter:
„Huron ist kein Retter in der Not! Er hätte dich gestern fast umgebracht falls dir das entgangen ist. Und heute trittst du hier an, als ob nichts gewesen wäre und willst dich allen Ernstes in Feheds vertrauten Kreis einschleusen?“
„So war der Plan“, erwiderte sie knapp, ohne sich ihr Erstaunen anmerken zu lassen.
„Zwischen den Stühlen der beiden mächtigsten Männer Khemis. Entweder bist du doch dumm oder verrückt. Oder beides.“ Grummelnd ließ er sich wieder gegen den Holzpfeiler fallen und trank grimmig seinen Becher leer.
„Willst du etwa, dass ich abhaue?“, fragte sie schließlich misstrauisch.
„Wenn du dich entscheidest hier zu bleiben, will ich dass du die richtige Wahl triffst. Wenn nicht, solltest du gehen.“
Beide sahen sich undurchdringlich an. Zeiren schloss die Augen und schüttelte den Kopf.
Latui war mehr als verwirrt, aber eine Sache stand für sie absolut fest:
„Ich bleibe Zeiren. Und ob alles was ich tue richtig ist, werden wir sehen. Hat Huron mehr von solchen aufdringlichen Schoßhündchen wie dir?“
„Ich bin kein Sklave. Ich bin Hurons Schatten und begleite ihn völlig freiwillig.“ Über ihre stichelnde Bemerkung schien er mit viel Beherrschung hinwegzusehen.
„Und du behauptest ich wäre dumm“, schmunzelte die Diebin sarkastisch. Der Herold ging nicht weiter darauf ein, sondern sammelte seine Gedanken zu Worten:
„Du weißt nicht was es bedeutet, ein Schatten des Namenlosen zu sein.“
„Wer ist der Namenlose?“
„Das versuchen wir herauszufinden.“ Zeiren betrachtete abwesend die schimmernde Prägung seines Zweihänders. „Was du fühlst, ist echt.“
Dann schwieg er. Latuis Kopf drohte zu zerspringen. Soviel Informationen und doch alles nur Rätsel. Sie hielt sich die Stirn, als könnten die Kopfschmerzen dadurch verschwinden.
„Warum sagst du mir das alles?“
Der Stygier antwortet nicht, stattdessen blickte er mit zusammengezogenen Brauen an Latui vorbei.
„Sieh mal wer da kommt.“
Unwillig ließ Latui die Frage im Raum stehen und linste unauffällig nach rechts. Ein Mann, etwa so groß wie Zeiren, in eine prächtigen lila Seidenrobe gekleidet, kam mit zwei stämmigen Leibwächter die Treppe herunter. Er war unerwartet dünn, nein vielmehr dürr, und ein eine schwarze Tätowierung, in Form eines dämonisch aussehenden Stiefkopfes,  zog sich von seiner Stirn über Nase, Wangen und Kinn bis zum Hals herunter, wo sie in dem Halsausschnitt der Robe verschwand. Latui hätte schwören können er war sterbenskrank, wenn sie nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, wie grazil er sich bewegte. Der Fremde nahm an einem der Randtische Platz, wo die Beleuchtung mehr als spärlich ausfiel. Sofort scharrten sich einige reizende Tänzerinnen um ihn, die er gewähren ließ. Ein Bediensteter vom Schlangenkopf brachte eilig ein Tablett mit üppigem Frühstück. Alles in allem schien der Mann davon eher gelangweilt zu sein, aber seine Wirkung war unübersehbar. Er hatte sie alle in der Hand. Das also war Fehed.
„Überleg es dir Katze. Es gibt kein Zurück mehr, wenn du einmal angefangen hast.“
Latui wandte ihren stechenden Blick von Fehed zu Zeiren.  Trotz ihrer hervorragenden Menschenkenntnis, konnte sie ihn genauso wenig einschätzen wie den Schattenmeister selbst.
„Ich habe schon schlimmere Menschen getroffen als Huron.“
„Auch welche, deren Herz nicht mehr schlägt?“
Latui musterte ihn eindringlich. „Du meinst das metaphorisch.“
Wieder starrten die beiden sich wortlos an.
Langsam wurde Latui von dem Gefühl beschlichen, dass etwas gewaltig nicht stimmte, mit diesen Schatten.  Aber sie hatte schon eine Idee, wo sie heute Abend stöbern konnte, um vielleicht eine Antwort zu finden. Zeiren schwieg noch immer, als plötzlich ein Bediensteter neben dem Tisch der beiden auftauchte. Auf einem makellosen Silbertablett lag eine kleine Karte mit schwungvoller Handschrift.
„Die Dame.“
Er verbeugte sich so tief, dass Latui den Zettel herunterfischen konnte. Dann war der Mann auch schon wieder verschwunden.
Zeiren schien nicht annährend so verwundert zu sein, wie die Diebin selbst.
„Das geht schneller als ich dachte“, seufzte der Herold und hob beide Brauen an.
Latui drehte das Kärtchen um:

Komm herüber und setz dich zu mir. Das ist keine Bitte.

Ihr Blick fiel nach rechts, direkt in die roten Augen von Fehed. Die Tänzerinnen vor ihm beachtete er nicht, sondern sah geradewegs zu ihr herüber.
„Du musst das nicht tun Katze“, flüsterte Zeiren und auch er blickte zu Fehed herüber.
Latui stand trotzdem auf, ohne sich ihre Schmerzen anmerken zu lassen.
„Danke, aber für gewöhnlich halte ich mich an meine Versprechen und Abmachungen. Selbst eine Diebin hat so etwas wie Ehrgefühl.“
Schließlich nickte der Herold steif und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Gut. Möge der Namenlose mit dir sein.“
Latui nickte ebenfalls. Was sollte sie darauf auch antworten? Sie wusste ja nicht mal wer oder was der Namenlose sein sollte, geschweige denn warum Zeiren so einen Aufstand machte. Wobei er es geschafft hatte, ihr ein flaues Gefühl in der Magengegend zu hinterlassen.
Professionell verdrängte sie mit einem Schlag das gesamte Gespräch und beschloss, sich später darüber Gedanken zu machen. Anmutig setzte Latui schließlich einen Fuß federleicht vor den anderen und streckte den letzten Schritt leicht verzögert, wie Miezen es eben taten, wenn man sie herrief. Fehed musterte die Diebin von oben bis unten und deutete auf ein Kissen neben sich.
„Setz dich. Und ihr anderen verschwindet.“
Für seine Anweisung hob er nicht einmal den Blick. Trotzdem packten die Tänzerinnen und Bediensteten schnell ihre Tücher und Brettchen zusammen und verschwanden augenblicklich aus der düsteren Sitzecke des Raumes.  Beeindruckt sah Latui ihnen nach.
„Die sind alle langweilig“, bemerkte er nebenher, während er mit akribischer Präzision einen Teebeutel aus seiner Tasse zog und ihn auf einem kleinen Teller zusammengerollt ablegte.
„Und wieso wolltet Ihr, dass ich herkomme?“
„Sag einfach Fehed. Und du bist die Katze, nicht wahr?“
Latui nickte sachte und erwartete dass er weitersprach. Aber Fehed schwieg eisern. Langsam hob die Diebin fragend eine Braue und setzte noch einmal an, als er einfach nichts mehr sagte und apathisch auf seinen Tee starrte:
„Und wieso wolltest du, dass ich herkomme, Fehed?“
Erst jetzt reagierte er wieder auf ihre Frage. Ein ziemlich seltsamer Typ wie sie fand, aber was tat man nicht alles um einen Auftrag zu erfüllen.
„Ich sah dich durch die Straßen streunen und wollte dich haben.“
Der Gesichtsausdruck der Diebin wurde steinern. Was hatte der Kerl denn jetzt vor? Die vielen Informationen und Tatsachen am Morgen erschöpften sie ungemein, sodass die Schmerzen des vergangenen Tages begannen mit einem Mal wieder an ihr zu zehren.
„Keiner kann mich besitzen“, gab sie schließlich gelassen zurück.
„Ich kann es. Ich möchte in diese gelben Augen schauen wann ich will.“
Er blickte von der Tasse auf und legte den Kopf schief. Skeptisch beäugte die Diebin den Mann vor ihr. Konnte das wirklich einer der mächtigsten Männer hier in Khemi sein? Der Mann der Taniz stürzen wollte und waghalsige Drohungen gegen die alten Götter sprach? Konnte man mächtig und verrückt gleichzeitig sein, oder ging das sogar immer Hand in Hand? Wie es auch war, sie musste die Gelegenheit beim Schopf packen, wenn sie sich schon anbot.
„Ich werde für dich arbeiten. Du könntest meine Fähigkeiten brauchen“, bot sie ihm mit verschränkten Armen an.
„Du kommst wenn ich dich rufe.“
„Sobald ich kann“, versuchte Latui auszuhandeln.
Fehed beugte sich gefährlich nah zu der Diebin vor und vergrub seinen leicht glasigen Blick in ihren gelben Katzenaugen.
„Du verstehst nicht Katze. Ich mache die Spielregeln. Du kommst wenn ich dich rufe.“
Latui zuckte nicht zurück, sogar ein leises Knurren raunte ihr über die Lippen, als sie alle Optionen durchging. Nebenbei versuchte sie einzuschätzen, wer nun schlimmer war: der gefühlstote Schattenmeister oder der verrückte Fanatiker.
Die Diebin entschied sich für ersteren und da hatte sie noch einen Auftrag zu erfüllen. Also nickte sie schließlich schwer seufzend. „Einverstanden.“
„Wundervoll.“ Fehed klatschte zufrieden in die Hände, dann wurde er plötzlich wieder ernst.
Latui musste unwillkürlich an Besessenheit oder eine gespaltene Persönlichkeit denken, als sie ihn so betrachtete. Wieso musste ausgerechnet jetzt mit allen Leuten irgendetwas nicht stimmen? Was war aus den guten alten Opfern geworden?
Fehed reichte der Diebin noch einen Zettel und misstrauisch fragte die Diebin sich, ob er die alle bereits im Voraus geschrieben hatte. Trotz aller Beobachtung schien er sie einfach aus dem Ärmel zu ziehen. Die Vorstellung, dass er gewusst haben könnte, was nun geschah, bevor es passierte, ließ Latui erschaudern. Vielleicht hatte er auch einfach nur das Talent, aus guten Momenten das Beste herauszuholen, versuchte sie sich zu beruhigen.
„Heute Abend, dort. Jetzt geh Kätzchen, du musst ausgeschlafen sein.“ Wie um seine Aussage zu bestätigen, scheuchte er sie mit einem Handwinken vom Kissen herunter und verfiel dann wieder in das apathische Teetassenstarren. Einfach unglaublich.
Mit verständnislosem Kopfschütteln sah die Diebin nach links zu dem Tisch, wo sie mit Zeiren gesessen hatte, doch dieser war bereits abgeräumt. Auch von dem Herold war keine Spur mehr zu sehen.
Einen letzten, skeptischen Blick warf sie auf den regungslosen Fehed, dann verließ Latui den Schlangenkopf, mit einem verheißungsvollen Zettel und tausenden von ungeklärten Fragen.
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UtherPendragon
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Beitrag06.09.2012 22:48

von UtherPendragon
Antworten mit Zitat

Na, ich schmeiß nochmal mit Senf zurück. Ich betone: ABSOLUTER FEINSCHLIFF, Kleinigkeiten und Peanuts, viel Lärm um wenige Ecken und Kanten
Zitat:
Bei manchen schreckhaften Gesichtern der Schiffspacker und Haremsdamen war sie sich aber fast sicher, dass es nicht funktionierte.
Ist mir bisher nicht aufgefallen, aber ein "Beim Anblick-" Konstrukt wäre logischer
Zitat:
Noch nie waren ihr die glatt geschliffenen Steintreppen so grausam vorgekommen: zehn Stufen, dann nochmal zehn um die Ecke, bis zum kleinen Innenhof.
noch ein winziges, klitzekleines Sächelchen: Es hört sich so an, als hätte sie diesen Aufstieg bereits zu diesem Zeitpunkt hinter sich. Deswegen kommt die folgende Passage etwas überraschend. Vorschlag: "Vor ihr lagen" oder für den Extraspritzer Ironie: "Vor ihr lagen zehn ganze Stufen und dann noch einmal zehn" wink
Zitat:
Außerdem kannte die Diebin keine Katze, die nicht gerne fremde Näpfe plünderte
Ach, der Satz ist toll!smile
Zitat:
Er war der hartnäckige Gegenspieler zu Taniz
->"Er war Tanitz hartnäckiger Gegenspieler", das andere kommt so ein bisschen gestolpert.
Zitat:
die Reden die er gehalten hatte
"All seine Reden" mimimi zur "Entschachtelung"?
Zitat:
Alles was er tat, jeder Satz den er sagte, baute auf einem großen Ganzen auf: Wer ihm nicht folgte, sollte es bereuen.
Ohne Witz, ich hatte, als ich das erste Mal diese neue Wendung, diese perfekte Lösung gelesen habe, ein leichtes Kribbeln im Bauch lol2 Superb
Zitat:
Seine Reden waren mehr Predigten, vom Untergang, vom Bösen.
"eher" statt "mehr" finde ich schöner, das erste Komma würde ich außerdem weglassen, das zweite vielleicht durch ein "und" ersetzen. Als Vorschlag für ein ergänzendes Adjektiv hätte ich da noch das "allgegenwärtige Böse" im Angebot lol2 lol2
Zitat:
das Ziel seines Handelns war,
-> einfach sein Ziel, sonst hast du am Ende eine mehr oder weniger Wortwiederholung durch das Verb "handeln"
Zitat:
In der kleinen Eingangshalle, in der die Diebin sich noch befand,
Von der aus die Diebin sich umsah?
Zitat:
Ein mittelgroßer Stygier, die dunkelblaue Kapuze tief ins Gesicht gezogen, lehnte lässig an dem niedrigen Tisch
"an einem niedrigen Tisch"
Zitat:
Latui rollte mit den Augen. Das konnte doch jetzt nicht wahr sein. Missmutig seufzend ging sie auf seinen Platz zu und ließ sich vorsichtig in ein weiches Kissen sinken. Balsam für ihren kaputten Körper. Ihm gegenüber sitzend konnte sie nun auch in seine Augen sehen und ihre Vermutung bestätigen: „Zeiren“, hallte es wie ein Schimpfwort in ihrem Kopf.
Als hätte sie ihn angesprochen, zog der Herold mit einem geschickten Handgriff die Kapuze aus dem Gesicht und legte eine Hand liebevoll auf seinem Bihänder ab.
„Etwas zu trinken?“, fragte er fast höflich, aber sein verwegener Gesichtsausdruck sprach eine ganz andere Sprache.
Ohne auf eine Antwort zu warten, schenkte er einen zweiten Kelch Wein ein und stellte ihn vor Latui auf den Tisch. Die Diebin verfolgte seine Bewegungen misstrauisch, schaute skeptisch in den Becher und hob ihren Blick schließlich wieder in seine dunkelgrünen Augen.
„Danke, aber ich trinke nicht bei der Arbeit“, erwiderte sie kühl.
Super Abschnitt, sehr lebendig!
Zitat:
„Na Katze, hast du gut geschlafen?“, fragte der Stygier und riss sie aus ihren Gedanken.
An dieser Stelle kommt das "Katze" absolut schlüssig
Zitat:
Trocken nippte sie schließlich an ihrem Kelch voll kushitischem Sorgenbrecher, ohne dass die Maske ihr Gesicht preisgab
Ich weiß nicht, der Nebensatz erscheint mir ein wenig überflüssig. Es sei denn mit einem "diesmal", da ihr die Maske zuvor ja durchaus davongeglitten war.
Zitat:
Aber ich bin nicht deswegen hier.“
seinetwegen?
Zitat:
Von Huron Schutz zu verlangen ist, als würde man in eine Löwengrube springen und glauben, dort wäre man vor allem sicher. Natürlich springt niemand hinterher, die Grube ist viel zu bedrohlich. Aber man selbst sitzt nun zwischen den ausgehungerten Raubtieren.
Gefällt mir viel besser! Das "vor allem" würde ich wegstreichen, denn es klingt nicht so schön. Vorschlag: "dort wäre man in Sicherheit"
Jaaaa! Jetzt bekommt Zeiren wirklich Charakter! Er ist menschlich, eigenständig, grob und ein wenig boshaft; dazu macht er sich seine eigenen Gedanken. Ein Spritzer vom Geheimnissvollen, vóila. Jetzt gefällt er mir gut.
Zitat:
Huron ist kein Retter in der Not!

"nicht dein" klingt mehr auf Latui bezogen, findest du nicht auch? wink
Zitat:
Grummelnd ließ er sich wieder gegen den Holzpfeiler fallen und trank grimmig seinen Becher leer.
Wahrscheinlich habe ich Tintenkleckser dir sogar dazu geraten, aber "grummelnd" und "grimmig" ist ein wenig doppelt gemoppelt. "mit grimmiger Miene"?
Zitat:
„Ich bleibe, Zeiren.
Ein Komma verhindert den Rollentausch! lol2 Ansonsten ist der inhaltliche Übergang dazu, wem sie jetzt dienen solle, sehr gelungen.
Zitat:
Hat Huron mehr von solchen aufdringlichen Schoßhündchen wie dir?“
Dich*
Zitat:
Unwillig ließ Latui die Frage im Raum stehen und linste unauffällig nach rechts
zwei Un-Wörte in einem Satz tönen so unschön. Für eines von beiden habe ich leider kein Foto. sad
Zitat:
und ein eine schwarze Tätowierung, in Form eines dämonisch aussehenden Stiefkopfes,
Kommas weg^^
Zitat:
Latui hätte schwören können er war sterbenskrank
"hätte geschworen, er wäre sterbenskrank" "hätte geschworen, einen Sterbenskranken vor sich zu haben" irgendwas mit Konjunktiv jedenfalls
Zitat:
Auf einem makellosen Silbertablett
Ein "makelloses Silbertablett" diese kleinen Details sind, glaube ich, die Kunst der Schriftstellerei!
Zitat:
Zeiren schien nicht annährend so verwundert zu sein, wie die Diebin selbst.
Komma wech
Zitat:
„Sag einfach Fehed. Und du bist die Katze, nicht wahr?“
So muss das sein!
Zitat:
sodass die Schmerzen des vergangenen Tages begannen mit einem Mal wieder an ihr zu zehre
Iss Klaa glaub ich^^
Zitat:
„Ich kann es. Ich möchte in diese gelben Augen schauen wann ich will.
WW "will"->"verlange"?
Zitat:
Der Mann, der Taniz stürzen wollte und waghalsige Drohungen gegen die alten Götter sprach?

Zitat:
Fehed beugte sich gefährlich nah zu der Diebin vor und vergrub seinen leicht glasigen Blick in ihren gelben Katzenaugen.
(Y)
Zitat:
Fehed reichte der Diebin noch einen Zettel und misstrauisch fragte die Diebin sich, ob er die alle bereits im Voraus geschrieben hatte. Trotz aller Beobachtung schien er sie einfach aus dem Ärmel zu ziehen. Die Vorstellung, dass er gewusst haben könnte, was nun geschah, bevor es passierte, ließ Latui erschaudern. Vielleicht hatte er auch einfach nur das Talent, aus guten Momenten das Beste herauszuholen, versuchte sie sich zu beruhigen.
Naja, es gab ja nur zwei Möglichkeiten: Katze macht Miau (Ja) oder Miauz (Nein) lol2 Das könnte irgendwie schwächend auf die Wirkung dieser Geste sein. Latui könnte sich über seine Sicherheit wundern, sie zu überzeugen, oder jene, das Fehed immer alles bekommen würde, was er wollte.
So, das wars, wie gesagt, Winzigkeiten, um das Gesamtbild zu ergänzen.
Nebenbei, nur weil meine Kritik zu diesem Teil so positiv ausfällt, wickle mich bitte nicht, solltest du wieder irgendwann mir eine Kritik geben, in Samthandschuhe. Ich will hier nicht Gut Milchschüssel machen, deine Geschichte ist bloß einfach gut Sich kaputt lachen
Liebe Grüße!
Uther Pendragon.


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Kätzchen
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Beitrag07.09.2012 07:50

von Kätzchen
Antworten mit Zitat

Wow es ist doch eine ganze Menge aber trotzdem nicht viel. Aber alles rundet das Ganze wirklich nochmal ab. Perfekt wenn ich danach fertig bin, bin ich wohl zufrieden lol2 Sehr sinnvolle Einwände. Diesmal gefallen mir besonders die Vorschläge gut, die du an Satzbau gemacht hast smile Die werd ich wohl alle so übernehmen. Naja mein Kampf gegen die Zeichensetzung geht weiter. Wie man wohl sehr gut sehen kann lol2

Zitat:
Ein "makelloses Silbertablett" diese kleinen Details sind, glaube ich, die Kunst der Schriftstellerei!


Sehr schön gesagt und ich finde, dass du mehr als Recht hast!  


Ich Samthandschuhe? Katzen haben Krallen! *Empörung* lol2


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madrilena
Klammeraffe

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Beitrag07.09.2012 10:16

von madrilena
Antworten mit Zitat

Kätzchen hat Folgendes geschrieben:
Hier die Überarbeitung, diesmal ohne Markierung. Zu viele kleine Dinge und Feinheiten wurden geändert. Könnt ja an den entsprechenden Stellen schauen, obs euch besser gefällt smile

_________________________________________________________________

Zögerlich ging die Sonne am östlichen Horizont auf und tauchte Khemi in ein Meer aus tiefrotem Licht. Ihre Strahlen schlichen sich durch die noch schlafenden Straßen, ließen Sandsteinhäuser zart schimmernd erstrahlen und verwandelten das Wasser am Hafen in einen glitzernden Diamantenteppich. Dieser wunderschöne Morgen lockte die Bewohner der Stadt schon sehr früh auf die Gassen.
Latui hatte heute Nacht nicht geschlafen. Zumindest zählte sie unruhiges Hin- und Hergewälze nicht dazu. Dementsprechend konnte sie sich gut ausgereifter Augenringe erfreuen, die sie mit dem Hochrücken der Maske zu kaschieren versuchte. Bei manchen schreckhaften Gesichtern der Schiffspacker und Haremsdamen war sie sich aber fast sicher, dass es nicht funktionierte. Es lief eben nicht jeden Morgen eine vollmaskierte, mit Schrammen übersäte, humpelnde Frau seelenruhig die Marktstraße entlang und erwiderte großzügig böse Blicke.
Die Katze fühlte sich wie von einem Großraumfrachter überfahren. Dieser arrogante, selbstgefällige Mistkerl von Schattenmeister! Latui hoffte er würde von einer Klippe stürzen und sich dabei alle Knochen brechen.
Huron innerlich verdammend, kam sie schließlich vor den Treppen zum Schlangenkopf zum Stehen. Noch nie waren ihr die glatt geschliffenen Steintreppen so grausam vorgekommen: zehn Stufen, dann nochmal zehn um die Ecke, bis zum kleinen Innenhof. So musste es sich angefühlt haben, als irgendein cimmerischer Soldat als erster den Nebelberg bestiegen hatte.
Die fein gearbeiteten, eisernen Schlangenköpfe auf dem breiten Treppengeländer aus Sandstein, waren in Griffweite und kamen Latui daher nur gelegen. Von einem Schmuckstück zum nächsten zog sie sich vielmehr (es langt mehr die Treppen hinauf)die Treppe hinauf, als dass sie lief. Völlig fertig erreichte sie schließlich den kleinen Innenhof, wo schon zwei in bunte Tücher gehüllte Tänzerinnen ihre schlanken, tätowierten Körper zur Schau stellten. Doch sofort nachdem sie die Diebin erblickt hatten, verschwanden sie ängstlich  tuschelnd im Inneren der Schänke.  Latui fragte sich allmählich, ob sie wirklich so schrecklich aussah. Zum Glück war alles was im Schlangenkopf zählte Silber oder Gold. Und davon besaß sie einiges. Vielleicht war es nicht die sauberste Arbeit,  sich an anderen Leuten zu bereichern, aber lukrativ war sie alle mal. Außerdem kannte die Diebin keine Katze, die nicht gerne fremde Näpfe plünderte.
Nach einer kurzen Verschnaufpause konzentrierte sie sich darauf, ihre Schmerzen zu ignorieren. Schwäche konnte sie sich bei ihrem neuen Vorhaben nicht erlauben, vor allem nicht Fehed gegenüber. Er war der hartnäckige Gegenspieler zu Taniz, der neue Anwärter auf das Amt des Wesirs. Die Leute und der Rat waren zufrieden mit ihrer Wesirin, nach einigen Jahren war Fehed also der erste, der die Stadtregentin in Frage stellte. Und das sehr vehement und herablassend.
In ihrer Schlaflosigkeit (schlaflosen Nacht)  hatte Latui Berichte und Zeitungen der letzten Wochen studiert, die Reden die er gehalten hatte, und mit einer gewissen Interpretationsgabe festgestellt, dass Fehed ein abgebrühter Taktiker sein musste. Oder er war einfach verrückt. Alles was er tat, jeder Satz den er sagte, baute auf einem großen Ganzen auf: Wer ihm nicht folgte, sollte es bereuen.  Fast glaubte sie, er wäre ein Fanatiker, gar ein Kultist. Seine Reden waren mehr (eher) Predigten, vom Untergang, vom Bösen. Doch was letzten Endes wirklich das Ziel seines Handelns war, das musste sie wohl oder übel selbst herausfinden. Aber wenn sogar Huron mit dem Schlimmsten rechnete, dann musste es sich ja um etwas sehr Großes handeln.
Latui trat durch zwei rote Samtvorhänge in den Schlangenkopf ein.
Das Licht war gedämpft und beschränkte sich lediglich auf Kerzen und kleine Fackeln an den Wänden. Die Decken waren zu flachen Kuppeln gewölbt und an den Seiten waren überall Sitznischen eingelassen, vollgestopft mit bunten Seidenkissen. Die runden Tische waren nur kniehoch, von Sitzkissen umgeben. An den dunklen Wänden hingen prächtige Wandteppiche und Gemälde, welche leichtbekleidete Tänzerinnen zeigten.  In der kleinen Eingangshalle, in der die Diebin sich noch befand, stand ein massiver Eichentresen. Hier konnte man Getränke, Frauen und Zimmer bestellen: ein stygisches Paradies. Latui schnipste dem schrill gekleideten Schankwirt im Vorbeilaufen geschickt ein Silberstück zu. Dieser steckte es umgehend ein und verbeugte sich leicht.
„Willkommen im Schlangenkopf! Einen angenehmen Aufenthalt.“
Das schätzte die Diebin hier am meisten. Keine Fragen, keine Bemerkungen, einfach pure Anonymität. Sie fühlte sich sofort besser in dem Schummerlicht des großen, verwinkelten Raumes,
ihr Blick glitt gelassen über die noch fast leeren Sitzecken -  und blieb abrupt an einer bekannten Silhouette hängen:
Ein mittelgroßer Stygier, die dunkelblaue Kapuze tief ins Gesicht gezogen, lehnte lässig an dem niedrigen Tisch. Neben ihm ruhte ein Zweihandschwert und er nippte genüsslich an einem Weinkelch, während er die Diebin über den Rand hinweg beobachtete.
Latui rollte mit den Augen.  Das konnte doch jetzt nicht wahr sein. Missmutig seufzend ging sie auf seinen Platz zu und ließ sich vorsichtig in ein weiches Kissen sinken. Balsam für ihren kaputten Körper. Ihm gegenüber sitzend, konnte sie nun auch in seine Augen sehen und ihre Vermutung bestätigen: „Zeiren“, hallte es wie ein Schimpfwort in ihrem Kopf.
Als hätte sie ihn angesprochen, zog der Herold mit einem geschickten Handgriff die Kapuze aus dem Gesicht und legte eine Hand liebevoll auf seinem Bihänder ab.
„Etwas zu trinken?“, fragte er fast höflich, aber sein verwegener Gesichtsausdruck sprach eine ganz andere Sprache.
Ohne auf eine Antwort zu warten, schenkte er (in - denn er schenkt ja nicht den Kelch ein)einen zweiten Kelch Wein ein und stellte ihn vor Latui auf den Tisch. Die Diebin verfolgte seine Bewegungen misstrauisch, schaute skeptisch in den Becher und hob ihren Blick schließlich wieder in seine dunkelgrünen Augen.
„Danke, aber ich trinke nicht bei der Arbeit“, erwiderte sie kühl.
Der Herold grinste, dann nahm er einen großzügigen Schluck aus seinem Kelch. Latui linste auf das Etikett: feinster kushitischer Sorgenbrecher. Der hatte seinen Namen eindeutig verdient.  
Eine stumme Weile schaute die Diebin ihm einfach zu, wie er trank und sich bedächtig einige Haferkekse in den Mund steckte. Wie um alles in der Welt konnte man mit einer solchen Seelenruhe essen und trinken? Endlich nahm Zeiren sich gemächlich einen tiefroten Apfel aus der Obstschale und sah wieder zu der Diebin auf.
Latui kamen augenblicklich die Bilder von gestern Abend in den Sinn. Genau mit diesem ruhigen Blick musste er ihre Torturen mitverfolgt haben. Ob er Hurons brutale Art wohl guthieß? Denn die Diebin wurde das Gefühl nicht los, dass Zeiren von einem ganz anderen Schlag Mensch war. Und trotzdem schien er mehr zu sein, als nur Hurons Leibwächter, vielmehr eine Vertrauensperson. Wenn sie recht überlegte brauchte jeder Anführer, egal wie grimmig und kalt, jemanden, auf den er sich immer verlassen konnte. Zu gern hätte sie gewusst, wie die beiden Schatten zueinander gefunden hatten.  
„Na Katze, hast du gut geschlafen?“, fragte der Stygier und riss sie aus ihren Gedanken. Auf eine Antwort wartend, warf er den fruchtigen Ball bis knapp unter die niedrige Decke und fing ihn mit Leichtigkeit wieder auf. Zeiren ließ seinen Blick dabei nicht von der Diebin und lehnte sich gemütlich an einen massiven Stützpfeiler aus Holz, ohne seine Spielerei zu unterbrechen.
„Vorzüglich“, antwortete die Diebin emotionslos.
Wie auf Kommando rutschte die Maske etwas nach unten und ihre Augenringe präsentierten sich von ihrer besten Seite. Ohne weiter auf den Vorfall einzugehen, schob sie das störrische Stück Stoff wieder dicht unter die Augen. Zeirens breites Grinsen verriet ihr eindeutig, dass sie schrecklich aussah.
„Du hast eine Menge Sinn für Humor für eine Diebin.“
„Du bist ein ziemlicher Schnüffler für einen Acolyten.“
Zeiren hielt den Apfel mit einem Mal fest und verschränkte die Arme vor der Brust, immer noch mit diesem verschmitzten Grinsen auf den Lippen.
„Sehr scharfsinnig Katze, wirklich scharfsinnig! Du hast also erkannt, dass ich ein Magier in Lehre bin.“
Noch bevor er weiter reden konnte fiel die Diebin ihm gelangweilt ins Wort.
„Jeder halbwegs belesene Mensch mit etwas Beobachtungsgabe hätte das gesehen.  Du solltest dich mehr konzentrieren.“  
Zeiren lachte wieder leise und biss schließlich in sein saftiges, rotes Spielzeug. Erst als er fertiggekaut hatte, nickte er anerkennend mit dem Kopf.
„Was hat mich verraten?“
„Die Kerze.“
Unbeeindruckt streckte Latui einen Finger der behandschuhten Hand aus um auf die kleine Flamme zu deuten. „Sie brannte unregelmäßig, die ganze Zeit. Doch irgendwann fand sie den gleichen auf-und-ab-Rhythmus wie der Apfel.“
„Beeindruckend.“
„Erfahrung.“
Trocken nippte sie schließlich an ihrem Kelch voll kushitischem Sorgenbrecher, ohne dass die Maske ihr Gesicht preisgab. Mit einem Mal wurde Zeirens Miene ernst, so plötzlich wie eines dieser Platzregengewitter, die aus dem Nichts auftauchten.
„Du denkst Huron hat mich geschickt. Aber ich bin nicht deswegen hier.“
Latui hob fragend eine Augenbraue und wartete, bis er fortfuhr.
„Was erhoffst du dir von diesem Abkommen mit dem Meister wirklich? Hast du jemals daran gedacht was es eigentlich bedeutet?“ Er klang mehr als belehrend und seine Augen funkelten sie ärgerlich an.
Latui zögerte kurz. Was wollte er denn jetzt bezwecken?
„Ich suche Schutz Zeiren, das hast du doch gehört.“
„Eine glänzende Idee“, brummte er missmutig. „Von Huron Schutz zu verlangen ist, als würde man in eine Löwengrube springen und glauben, dort wäre man vor allem sicher. Natürlich springt niemand hinterher, die Grube ist viel zu bedrohlich. Aber man selbst sitzt nun zwischen den ausgehungerten Raubtieren.“ Er ließ seine Worte kurz wirken. „Du begreifst das Ausmaß der Dinge nicht. Hast du etwa gedacht du bringst ihm die Papiere und er gibt dir ein hübsches Zimmer in den Gewölben der Krähen? Hast du das wirklich gedacht?“
Die Diebin schwieg und ihre Miene verfinsterte sich. Was sollte das alles werden? Wollte er etwa, dass sie sich aus dem Staub machte? Ihre gelben Augen funkelten ihn kühl an, bevor sie ihre Gedanken aussprach:
„Zeiren, was soll das werden?“
Der Herold konnte es anscheinend nicht glauben, dass sie immer noch nicht verstanden hatte, was er andeuten wollte. Er zwang sich zur Ruhe und beugte sich verschwörerisch über den Holztisch.
„Du bist eine kluge junge Frau, mit nicht zu verachtendem Geschick und Scharfsinn. Ich halte dich nicht für so dumm, dass du nicht verstehst was ich meine.“
Als Latui nichts erwiderte und ihren Kelch umklammerte, sprach er weiter:
„Huron ist kein Retter in der Not! Er hätte dich gestern fast umgebracht falls dir das entgangen ist. Und heute trittst du hier an, als ob nichts gewesen wäre und willst dich allen Ernstes in Feheds vertrauten Kreis einschleusen?“
„So war der Plan“, erwiderte sie knapp, ohne sich ihr Erstaunen anmerken zu lassen.
„Zwischen den Stühlen der beiden mächtigsten Männer Khemis. Entweder bist du doch dumm oder verrückt. Oder beides.“ Grummelnd ließ er sich wieder gegen den Holzpfeiler fallen und trank grimmig seinen Becher leer.
„Willst du etwa, dass ich abhaue?“, fragte sie schließlich misstrauisch.
„Wenn du dich entscheidest hier zu bleiben, will ich dass du die richtige Wahl triffst. Wenn nicht, solltest du gehen.“
Beide sahen sich undurchdringlich an. Zeiren schloss die Augen und schüttelte den Kopf.
Latui war mehr als verwirrt, aber eine Sache stand für sie absolut fest:
„Ich bleibe Zeiren. Und ob alles was ich tue richtig ist, werden wir sehen. Hat Huron mehr von solchen aufdringlichen Schoßhündchen wie dir?“
„Ich bin kein Sklave. Ich bin Hurons Schatten und begleite ihn völlig freiwillig.“ Über ihre stichelnde Bemerkung schien er mit viel Beherrschung hinwegzusehen.
„Und du behauptest ich wäre dumm“, schmunzelte die Diebin sarkastisch. Der Herold ging nicht weiter darauf ein, sondern sammelte seine Gedanken zu Worten:
„Du weißt nicht was es bedeutet, ein Schatten des Namenlosen zu sein.“
„Wer ist der Namenlose?“
„Das versuchen wir herauszufinden.“ Zeiren betrachtete abwesend die schimmernde Prägung seines Zweihänders. „Was du fühlst, ist echt.“
Dann schwieg er. Latuis Kopf drohte zu zerspringen. Soviel Informationen und doch alles nur Rätsel. Sie hielt sich die Stirn, als könnten die Kopfschmerzen dadurch verschwinden.
„Warum sagst du mir das alles?“
Der Stygier antwortet nicht, stattdessen blickte er mit zusammengezogenen Brauen an Latui vorbei.
„Sieh mal wer da kommt.“
Unwillig ließ Latui die Frage im Raum stehen und linste unauffällig nach rechts. Ein Mann, etwa so groß wie Zeiren, in eine prächtigen lila Seidenrobe gekleidet, kam mit zwei stämmigen Leibwächter(n) die Treppe herunter. Er war unerwartet dünn, nein vielmehr dürr, und ein eine schwarze Tätowierung, in Form eines dämonisch aussehenden Stiefkopfes (wahrscheinlich "Stierkopf)   zog sich von seiner Stirn über Nase, Wangen und Kinn bis zum Hals herunter, wo sie in dem Halsausschnitt der Robe verschwand. Latui hätte schwören können er war sterbenskrank, wenn sie nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, wie grazil er sich bewegte. Der Fremde nahm an einem der Randtische Platz, wo die Beleuchtung mehr als spärlich ausfiel. Sofort scharrten sich einige reizende Tänzerinnen um ihn, die er gewähren ließ. Ein Bediensteter vom Schlangenkopf brachte eilig ein Tablett mit üppigem Frühstück. Alles in allem schien der Mann davon(bezieht sich so auf Frühstück, soll doch wohl eher gelangweilt von all dem um ihn herum sein oder?) eher gelangweilt zu sein, aber seine Wirkung war unübersehbar. Er hatte sie alle in der Hand. Das also war Fehed.
„Überleg es dir Katze. Es gibt kein Zurück mehr, wenn du einmal angefangen hast.“
Latui wandte ihren stechenden Blick von Fehed zu Zeiren.  Trotz ihrer hervorragenden Menschenkenntnis, konnte sie ihn genauso wenig einschätzen wie den Schattenmeister selbst.
„Ich habe schon schlimmere Menschen getroffen als Huron.“
„Auch welche, deren Herz nicht mehr schlägt?“
Latui musterte ihn eindringlich. „Du meinst das metaphorisch.“
Wieder starrten die beiden sich wortlos an.
Langsam wurde Latui von dem Gefühl beschlichen, dass etwas gewaltig nicht stimmte, mit diesen Schatten.  Aber sie hatte schon eine Idee, wo sie heute Abend stöbern konnte, um vielleicht eine Antwort zu finden. Zeiren schwieg noch immer, als plötzlich ein Bediensteter neben dem Tisch der beiden auftauchte. Auf einem makellosen Silbertablett lag eine kleine Karte mit schwungvoller Handschrift.
„Die Dame.“
Er verbeugte sich so tief, dass Latui den Zettel herunterfischen konnte. Dann war der Mann auch schon wieder verschwunden.
Zeiren schien nicht annährend so verwundert zu sein, wie die Diebin selbst.
„Das geht schneller als ich dachte“, seufzte der Herold und hob beide Brauen an.
Latui drehte das Kärtchen um:

Komm herüber und setz dich zu mir. Das ist keine Bitte.

Ihr Blick fiel nach rechts, direkt in die roten Augen von Fehed. Die Tänzerinnen vor ihm beachtete er nicht, sondern sah geradewegs zu ihr herüber.
„Du musst das nicht tun Katze“, flüsterte Zeiren und auch er blickte zu Fehed herüber.
Latui stand trotzdem auf, ohne sich ihre Schmerzen anmerken zu lassen.
„Danke, aber für gewöhnlich halte ich mich an meine Versprechen und Abmachungen. Selbst eine Diebin hat so etwas wie Ehrgefühl.“
Schließlich nickte der Herold steif und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Gut. Möge der Namenlose mit dir sein.“
Latui nickte ebenfalls. Was sollte sie darauf auch antworten? Sie wusste ja nicht mal wer oder was der Namenlose sein sollte, geschweige denn warum Zeiren so einen Aufstand machte. Wobei er es geschafft hatte, ihr ein flaues Gefühl in der Magengegend zu hinterlassen.
Professionell verdrängte sie mit einem Schlag das gesamte Gespräch und beschloss, sich später darüber Gedanken zu machen. Anmutig setzte Latui schließlich einen Fuß federleicht vor den anderen und streckte den letzten Schritt leicht verzögert, wie Miezen es eben taten, wenn man sie herrief. Fehed musterte die Diebin von oben bis unten und deutete auf ein Kissen neben sich.
„Setz dich. Und ihr anderen verschwindet.“
Für seine Anweisung hob er nicht einmal den Blick. Trotzdem packten die Tänzerinnen und Bediensteten schnell ihre Tücher und Brettchen zusammen und verschwanden augenblicklich aus der düsteren Sitzecke des Raumes.  Beeindruckt sah Latui ihnen nach.
„Die sind alle langweilig“, bemerkte er nebenher, während er mit akribischer Präzision einen Teebeutel aus seiner Tasse zog und ihn auf einem kleinen Teller zusammengerollt ablegte.
„Und wieso wolltet Ihr, dass ich herkomme?“
„Sag einfach Fehed. Und du bist die Katze, nicht wahr?“
Latui nickte sachte und erwartete, dass er weitersprach. Aber Fehed schwieg eisern. Langsam hob die Diebin fragend eine Braue und setzte noch einmal an, als er einfach nichts mehr sagte und apathisch auf seinen Tee starrte:
„Und wieso wolltest du, dass ich herkomme, Fehed?“
Erst jetzt reagierte er wieder auf ihre Frage. Ein ziemlich seltsamer Typ wie sie fand, aber was tat man nicht alles um einen Auftrag zu erfüllen.
„Ich sah dich durch die Straßen streunen und wollte dich haben.“
Der Gesichtsausdruck der Diebin wurde steinern. Was hatte der Kerl denn jetzt vor? Die vielen Informationen und Tatsachen am Morgen erschöpften sie ungemein, sodass die Schmerzen des vergangenen Tages begannen mit einem Mal wieder an ihr zu zehren.(sodass die Schmerzen des vergangnenen Tages mit einem Mal wieder an ihr zu zehren begannen)
„Keiner kann mich besitzen“, gab sie schließlich gelassen zurück.
„Ich kann es. Ich möchte in diese gelben Augen schauen, wann ich will.“
Er blickte von der Tasse auf und legte den Kopf schief. Skeptisch beäugte die Diebin den Mann vor ihr. Konnte das wirklich einer der mächtigsten Männer hier in Khemi sein? Der Mann, der Taniz stürzen wollte und waghalsige Drohungen gegen die alten Götter sprach? Konnte man mächtig und verrückt gleichzeitig sein, oder ging das sogar immer Hand in Hand? Wie es auch war, sie musste die Gelegenheit beim Schopf packen, wenn sie sich schon anbot.
„Ich werde für dich arbeiten. Du könntest meine Fähigkeiten brauchen“, bot sie ihm mit verschränkten Armen an.
„Du kommst, wenn ich dich rufe.“
„Sobald ich kann“, versuchte Latui auszuhandeln.
Fehed beugte sich gefährlich nah zu der Diebin vor und vergrub seinen leicht glasigen Blick in ihren gelben Katzenaugen.
„Du verstehst nicht Katze. Ich mache die Spielregeln. Du kommst, wenn ich dich rufe.“
Latui zuckte nicht zurück, sogar ein leises Knurren raunte ihr über die Lippen, als sie alle Optionen durchging. Nebenbei versuchte sie einzuschätzen, wer nun schlimmer war: der gefühlstote Schattenmeister oder der verrückte Fanatiker.
Die Diebin entschied sich für ersteren und da hatte sie noch einen Auftrag zu erfüllen. Also nickte sie schließlich schwer seufzend. „Einverstanden.“
„Wundervoll.“ Fehed klatschte zufrieden in die Hände, dann wurde er plötzlich wieder ernst.
Latui musste unwillkürlich an Besessenheit oder eine gespaltene Persönlichkeit denken, als sie ihn so betrachtete. Wieso musste ausgerechnet jetzt mit allen Leuten irgendetwas nicht stimmen? Was war aus den guten alten Opfern geworden?
Fehed reichte der Diebin noch einen Zettel und misstrauisch fragte die Diebin sich, ob er die alle bereits im Voraus geschrieben hatte. Trotz aller Beobachtung schien er sie einfach aus dem Ärmel zu ziehen. Die Vorstellung, dass er gewusst haben könnte, was nun geschah, bevor es passierte, ließ Latui erschaudern. Vielleicht hatte er auch einfach nur das Talent, aus guten Momenten das Beste herauszuholen, versuchte sie sich zu beruhigen.
„Heute Abend, dort. Jetzt geh Kätzchen, du musst ausgeschlafen sein.“ Wie um seine Aussage zu bestätigen, scheuchte er sie mit einem Handwinken vom Kissen herunter und verfiel dann wieder in das apathische Teetassenstarren. Einfach unglaublich.
Mit verständnislosem Kopfschütteln sah die Diebin nach links zu dem Tisch, wo sie mit Zeiren gesessen hatte, doch dieser war bereits abgeräumt.  Auch von dem Herold war keine Spur mehr zu sehen.
Einen letzten, skeptischen Blick warf sie auf den regungslosen Fehed, dann verließ Latui den Schlangenkopf, mit einem verheißungsvollen Zettel und tausenden von ungeklärten Fragen.

Toll geschrieben, gute Bilder, pingelige Kleinigkeiten von meiner Seite, alles andere wurde Dir von anderen schon gesagt. Bin gespannt auf die Fortsetzung.
LG madrilena

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Bücher im Alkyon Irmgard Keil Verlag/Marbach "Schatten umarmen" Kranichsteiner Literaturverlag.
1. "den Himmel mit Händen fassen" ISBN
10:3934136303
2. "Schatten umarmen ISBN 10:3929265133
3. "...und die Zeit stand still" ISBN 10: 3934136311
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Kätzchen
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Wohnort: Katzenkörbchen


Beitrag07.09.2012 12:34

von Kätzchen
Antworten mit Zitat

So dank eurem Feedback und der Verbesserung kleiner Rechtschreib- und Grammtikfehler ist die Version komplett. Nochmal poste ich das nicht, das wäre zu viel des Guten. Also weiter im Text, ich war fleißig smile Eine vielleicht unerwartet Szene, aber ich hoffe sie gefällt!

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Latui lag auf dem großen, weichen Federbett ihres Verstecks in der Altstadt von Khemi. Es war ein altes Kellergewölbe unter einem bewohnten Haus, von dem allgemein angenommen wurde, es sei verschüttet worden.  Mit ein wenig Arbeit und Geduld hatte die Diebin herausgefunden, dass der Unterbau noch intakt war, und hatte sich, mit einem alten Freund zusammen, einen stabilen Zugang gelegt. Mittlerweile war aus dem kahlen Gemäuer eine gemütliche Wohnung geworden. Durch fünf Räume warfen Gaslampen ihr warmes Licht an die mit Diebesgut behangenen Wände, überall in den Ecken lagen Kissen, fast jede freie Stelle wurde von einem Bücherregal besetzt  und die tiefen Decken verliehen dem ganzen einen angenehm beschützenden Höhlencharakter.
Latui wühlte sich schon seit ihrer Rückkehr vom Schlangenkopf durch ganze Stapel an Pergamenten und Schriften: ‚Okkultismus‘, ‚Dämonologie‘, ‚verbannte Götter‘, ‚Schattenwesen‘, ‚vergessene Geschöpfe chronologisch aufgeführt‘. Doch bisher war alles immer noch ein großes Mysterium. Sie hatte einfach nichts finden können, was annährend Zeirens Aussagen beschreiben würde.
Die Diebin rollte sich auf den Rücken, schloss die Augen und legte das Buch in ihren Händen nachdenklich auf ihrem Gesicht ab.
Was waren diese Schatten nun wirklich? Und stimmte es, dass sie nicht mehr von Huron wegkonnte, jetzt wo sie eingewilligt hatte? Aber was wollte er dagegen tun, wenn sie verschwand? Nichts war in diesen verdammten Schriften zu finden, das konnte einfach nicht wahr sein.
Ein leises Klopfen riss die Diebin aus ihren Gedanken. Zweimal lang, dann dreimal kurz. Obwohl es nur einen Menschen gab, der ihre Zuflucht kannte, war dieses Zeichen eine zusätzliche Sicherheit. Latui hievte sich von der Matratze und lief von ihrem Schlaf- und Wohnzimmer durch einen äußerst engen, mit gestohlenen Bildern behangenen Flur zu der dicken Eisentür. Mit geschickten Hangriffen öffnete sie alle vier Riegel und zog mit einem festen Ruck die schwere Tür auf.
Ein stattlicher, aquilonischer Mann, mit sehr kurzem Haarschnitt, in praktischer Seidenkleidung, ähnlich der von Latui, lächelte die Diebin freundlich an.
„Hallo Latui.“
Seine Stimme war warm und liebevoll, wie flüssiges Karamell. Die Katze zuckte innerlich trotzdem jedes Mal zusammen, wenn er sie beim Namen nannte.
„Schön dich lebendig zu sehen, Libao“, seufzte Latui und presst sich an die Wand um ihn vorbeizulassen. „Was macht der Schwarzmarkt?“
Jetzt wo er da war, fühlte sie sich so unendlich müde, dass sie sich am liebsten schlafen gelegt hätte. Der Schwarzwarenhändler drängte sich in den engen Flur, doch als er die Diebin von oben bis unten betrachtete, schloss er eilig die Tür und blieb genau vor ihr stehen. Sanft legte er beide Hände auf ihren Wangen ab und hob ihren Kopf leicht an, sodass er ihr in die müden Augen sehen konnte.
„Was ist jetzt schon wieder passiert Kätzchen? Du siehst furchtbar aus.“
„Libao, der Flur ist so eng, ich bekomme gleich keine Luft mehr“, versuchte sie ihn abzulenken, doch irgendwie war sie dankbar für das bisschen tröstende Wärme, die sein makellos trainierter Körper spendete. Außerdem war ihre letzte Begegnung mit einer Wand deutlich schlimmer ausgefallen.
„Wenn ich dich loslasse, findest du wieder Mittel und Wege meiner Fragerei zu entwischen.“ Er lächelte sanft.
„Libao, mit deiner Fürsorge würdest du den perfekten Ehemann einer braven Frau abgeben“, seufzte die Diebin gespielt genervt, doch ein leichtes Lächeln rang sich dabei auf ihre Lippen. Ohne Maske  fiel ihr das Lächeln irgendwie leichter.
Libao grinste breit.
„Du sollst mich nicht in Verlegenheit bringen, sondern meine Frage beantworten.“
„Du würdest mich nur wieder tadeln wenn ich dir alles erzähle.“
„Das werde ich mit Vergnügen tun!“ Ohne auf ihre Einwände zu achten nahm er ihre Hand und zog sich hinter sich her. Er dirigierte sie auf ihr Bett und als sie sich gesetzt hatte, nahm auch er Platz. Die Diebin war sich sicher, nie wieder einen solch höflichen Mann getroffen zu haben, wie Libao. Aber seine Manieren waren schließlich bei seinem Schwarzmarkttreiben wichtig. Trotzdem war es ihr ein Rätsel, wie er noch immer allein sein konnte.
„Also?“ fragte er schließlich und begutachtete all ihre Schürfwunden.
„Du machst mich fertig. Also gut.“
Während Latui ihm alles erzählte, von Huron über Zeiren bis hin zu Fehed, war Libao aufgestanden und hatte einige Salben aus dem Schrank geholt, um vorsichtig alle schmerzenden Stellen der Diebin einzureiben. Latui konnte nicht sagen, was er von allem hielt, denn sein Gesichtsausdruck blieb äußerst konzentriert, und als sie fertig gesprochen hatte, inspizierte er akribisch ihre Wange.
„Und Herr Händler? Was habe ich diesmal alles falsch gemacht“, fragte sie drängend, als sie die Stille nicht mehr ertragen konnte.
„Alles. Wie immer“, gab Libao monoton zurück und drückte einen Finger voll Salbe in ihr Gesicht.
„Au! Spinnst du?! Ich habe dich was gefragt. Hast du überhaupt zugehört?“, fauchte sie wie eine Katze, der man auf den Schwanz getreten war.
Libao schüttelte verständnislos den Kopf. „Wozu bringe ich dir das ganze teure Zeug aus Übersee, wenn du es nicht benutzt?“
Als er außer einem beleidigten Blick keine Antwort bekam, legte er eine Hand beruhigend auf ihren Arm. „Latui, du hast schon immer einen Dickkopf gehabt, jeder Politiker könnte sich an deinem Eigensinn ein Beispiel nehmen. Und jedes Mal bist du irgendwie aus dem Schlamassel wieder herausgekommen. Aber soll ich ehrlich sein?“
Die Diebin nickte zögerlich, also fuhr er fort:
„Das hier ist mit Abstand die größte Dummheit, die dir hätte einfallen können. Die Sache mit Fehed allein ist gefährlich, aber auch noch Huron? Du weißt ich kriege eine Menge mit, schließlich handle ich mit Informationen. Aber über Huron habe ich nur sehr spärliche Auskünfte, da die meisten nach einer Begegnung nie wieder aufgetaucht sind.“
Latui verzerrte kurz das Gesicht als sie sich in einen Schneidersitz positionierte. „Willst du mir damit sagen, ich bin bisher die einzige, die wieder aufgetaucht ist?“
„Es gab noch ein paar Leute, aber die waren nicht mehr ganz sie selbst.“
„Soll ich dir Dinge über ihn erzählen?“ Noch während sie ihre Frage aussprach, packte Libao sie an beiden Schultern und zog sie leicht zu sich nach vorne:
„Ich will nicht das du mir was erzählst, sondern das du es sein lässt. Ich bringe dich weg von hier. Am besten jetzt gleich.“
In vollem Eifer stand er abrupt auf, doch die Diebin packte sein Handgelenk. Sie sahen sich lange in die Augen und nach einer ganzen Weile seufzte Libao.
„Du willst gar nicht verschwinden, habe ich Recht?“
Latui nickte nur. Der Händler ließ sich zurück aufs Bett fallen. „Was findest du nur immer an zwielichtigen Gestalten. Vielleicht sollte ich das auch mal ausprobieren.“ Wie auf Kommando grinsten die beiden um die Wette.
„Libao, hab ich schon erwähnt, dass du  einen zu guten Ehemann abgeben würdest?“
„Vielen Dank die hübsche Dame“, er hauchte theatralisch einen höflichen Kuss auf ihren Handrücken, dass Latui leise lachen musste. Es war schön nicht immer allein sein zu müssen. Auch wenn sie es von Kindestagen an gewohnt war.
Libao schnappte sich derweil eines der herumliegenden Bücher und schlug das Inhaltsverzeichnis auf. Die Diebin rückte vorsichtig zu ihm heran, dass auch sie etwas erkennen konnte. Ohne sie anzusehen nahm der Händler eine kaufmännische Haltung und einen ebensolchen Ton an. „Also, was weißt du über diesen Huron.“
Latui überlegte. „Er ist kalt. Ich meine nicht nur metaphorisch. Er ist wirklich kalt.“  
Libao hob eine Augenbraue, unterbrach sie aber nicht:
„Er scheint mir sehr  stark zu sein, zumindest hat er mit meinem Körper ohne Probleme ein Treppengeländer aus der Verankerung gerissen. Sein Herz schlägt nicht, aber ob das nun metaphorisch gemeint ist, oder nicht, kann ich dir auch nicht sagen. Auf jeden Fall scheint er absolut keine Gefühle zu haben.“
Libao schlug einige Seiten nach und überflog diese kurz, während er antwortete:
„Wie schaffst du es immer genau an diesen Typ Mann zu geraten. Was noch?“
„Sie sind wohl auf der Suche nach dem Namenlosen. Was auch immer das sein soll.“
Er legte das Buch bei Seite, als ihm eine Erinnerung zu dämmern schien. „Ich glaube, ich habe davon schon gehört.“ Die Augen zu schlitzen verzogen verschwand er in dem kleinen Zimmer, welches als Bibliothek diente und kam kurze Zeit später zurück. Latui fiel auf, dass das Buch gar keinen Titel hatte.
„Die Jungs nennen sich Schatten und werden von dem Auserwählten angeführt, der wiederrum von dem Einen ausgesucht worden ist. Der Namenlose ist übrigens ein Gott.“ Lässig ließ er sich zur Diebin aufs Bett fallen.
„Ein Gott? Ich kenne die Legenden über Götter und Dämonen und ihre Kriege, aber glaubst du etwa wirklich daran? Dass ein Gott in unser Leben eingreifen kann?“ Misstrauisch hob Latui eine Augenbraue, als Libao wieder ansetzte:
„Ich würde das nicht unterschätzen. Findest du Huron denn gar nicht unheimlich?“
Gute Frage, musste sie zugeben. Aber irgendwie fand sie das ganz und gar nicht. Für sie war er ein außergewöhnlicher Mann, wahrscheinlich aus Aquilonien, der eindeutig an Größenwahn und Kontrollsucht litt. Langsam schüttelte die Katze den Kopf.
„Latui, dieser Mann ist wahrscheinlich tot. Auf eine Art und Weise, die über unser Verständnis hinausreicht“, versuchte Libao ihr mit Nachdruck klar zu machen.
„Für mich sieht er quicklebendig aus“, erwiderte sie trotzig.
 Libao stand langsam auf und seufzte.
„Du und dein Dickkopf. Also gut, ich kann ja sowieso nichts ausrichten. Ich werde mich umhören und mal wieder vorbeischauen. Wenn du bis dahin noch am Leben bist.“ Die Bitterkeit in seiner Stimme entging der Diebin nicht und als er sich zum Gehen wandte, sprang sie unter Schmerzen auf, um sich neben ihm durch den schmalen Flur zur Tür zu quetschen. An dem massiven Eisen angekommen sah Libao ihr noch einmal in die Augen und streifte der Diebin liebevoll eine Strähne hinters Ohr.
„Pass auf dich auf Latui. Sonst erbe ich all deine Sachen. Und dann werde ich noch reicher und einer von diesen Schnöseln.“ Er warf ihr wieder dieses gerissene Grinsen zu, dass sie jedes Mal wie von selbst erwiderte:
„Sei nicht so großkotzig, sonst bleibt es dir im Hals stecken.“
Dann fiel die schwere Tür zu. Mit einem Mal fühlte Latui sich wieder einsam.
Die Diebin schwor sich jedes Mal, seine Besuche so gering wie möglich zu halten, denn sie mochte Libao. Auf eine Art und Weise förderte er ihre menschliche, liebevolle Seite zu Tage. Aber genau diese Seite machte der Diebin Angst, machte sie verletzlich. Das war das absolut Letzte was sie gerade brauchen konnte. Wie spät war es eigentlich?
Latui schlenderte in ihr Wohnzimmer zurück und warf einen Blick durch das schmale Kellerfenster, welches einen Ausblick auf den Nachthimmel ermöglichte. Sternenklar, ohne Wölkchen, etwa zwei Stunden nach Sonnenuntergang. Sie musste sich langsam fertig machen, denn Fehed schätzte sie als nicht besonders geduldig ein. Immerhin war er gewöhnt, alles zu bekommen was er wollte.
Die Diebin schnappte sich neue Kleider aus dem massiven Eschenschrank:
Dunkelblaue Lederstiefel und Armschienen, mit diesem einzigartig resistenten Seidenstoff vom Schwarzmarkt überzogen, durch gelbgoldfarbene Schnüre zusammengebunden. Dazu ebensolche enganliegenden Hosen, die in den Stiefeln verschwanden. Darüber kam noch ein großzügig ausgeschnittener, hauchdünner Seidenwams mit goldener Stickerei, der am Oberkörper lediglich die Vorderseite bedeckte und am Hals zusammengehalten wurde, ebenso mit einem dünnen Strang Stoff am Rücken. Der Rest zeigte nackte Haut und garantierte maximale Bewegungsfreiheit, wenn es auch sehr freizügig war. Doch auch das war bei manchen Aufträgen von Vorteil. Mit einem Gürtel zusammengebunden ging der Wams weiter bis zu den Knien, war vorne aber eine Hand breit der Länge nach offen. Alles war perfekt abgestimmt auf die Diebin sowie ihre Bewegungen und schmiegte sich wie eine zweite Haut um ihren Körper, bis auf den unteren Teil des Seidenwams, der ähnlich einem Rock Dolche und allerlei andere Schurkereien verbergen konnte. Diese Sonderanfertigungen hatte sie ebenfalls über Libao und den Schwarzmarkt erhalten und er brachte ihr immer mal wieder neue mit. Mal in Rot, mal komplett weiß, sogar in schwarz-gold.  Immerhin schaffte sie es, genug von diesen wunderschönen Kombinationen bei Aufträgen zu zerstören.
Endlich fertig angezogen flocht die Diebin ihre schulterlangen, hellblonden Haare zu zwei Zöpfen zusammen und setzte schließlich die Kapuzen-Masken- Kombination auf. Grauer, feuerfester Stoff der garantierte, dass nur ihre Augenpartie sichtbar war. Wo diese wunderlichen Sachen immer herkamen fragte sie sich manchmal schon. Vor allem ob solche feuerresistenten Kapuzen vielleicht verzaubert waren? Geben sollte es so etwas ja, gesehen hatte sie es noch nicht. So lange alles funktionierte wie es sollte, war es ja auch vollkommen egal.
In Gedanken schloss Latui die Tür hinter sich sorgsam zu und machte sich mit einem mulmigen Gefühl im Bauch zum alten verlassenen Hafen auf, wo Fehed auf sie warten würde.

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madrilena
Klammeraffe

Alter: 87
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Beitrag07.09.2012 16:31

von madrilena
Antworten mit Zitat

______________________________________________________

Latui lag auf dem großen, weichen Federbett ihres Verstecks in der Altstadt von Khemi. Es war ein altes Kellergewölbe unter einem bewohnten Haus, von dem allgemein angenommen wurde, es sei verschüttet worden.  Mit ein wenig Arbeit und Geduld hatte die Diebin herausgefunden, dass der Unterbau noch intakt war, und hatte sich, mit einem alten Freund zusammen, einen stabilen Zugang gelegt. Mittlerweile war aus dem kahlen Gemäuer eine gemütliche Wohnung geworden. Durch fünf Räume warfen Gaslampen ihr warmes Licht an die mit Diebesgut behangenen Wände, überall in den Ecken lagen Kissen, fast jede freie Stelle wurde von einem Bücherregal besetzt  und die tiefen Decken verliehen dem ganzen einen angenehm beschützenden Höhlencharakter.
Latui wühlte sich schon seit ihrer Rückkehr vom Schlangenkopf durch ganze Stapel an Pergamenten und Schriften: ‚Okkultismus‘, ‚Dämonologie‘, ‚verbannte Götter‘, ‚Schattenwesen‘, ‚vergessene Geschöpfe chronologisch aufgeführt‘. Doch bisher war alles immer noch ein großes Mysterium. Sie hatte einfach nichts finden können, was annährend Zeirens Aussagen beschreiben würde.
Die Diebin rollte sich auf den Rücken, schloss die Augen und legte das Buch in ihren Händen nachdenklich auf ihrem Gesicht ab.
Was waren diese Schatten nun wirklich? Und stimmte es, dass sie nicht mehr von Huron wegkonnte (weg konnte), jetzt wo sie eingewilligt hatte? Aber was wollte er dagegen tun, wenn sie verschwand? Nichts war in diesen verdammten Schriften zu finden, das konnte einfach nicht wahr sein.
Ein leises Klopfen riss die Diebin aus ihren Gedanken. Zweimal lang, dann dreimal kurz. Obwohl es nur einen Menschen gab, der ihre Zuflucht kannte, war dieses Zeichen eine zusätzliche Sicherheit. Latui hievte (anderes Wort? Katzen ist doch geschmeidig und flink, hievte gehört für mich zu dicken Menschen) sich von der Matratze und lief von ihrem Schlaf- und Wohnzimmer durch einen äußerst engen, mit gestohlenen Bildern behangenen Flur zu der dicken Eisentür. Mit geschickten Hangriffen öffnete sie alle vier Riegel und zog mit einem festen Ruck die schwere Tür auf.
Ein stattlicher, aquilonischer Mann, mit sehr kurzem Haarschnitt, in praktischer Seidenkleidung, ähnlich der von Latui, lächelte die Diebin freundlich an.
„Hallo Latui.“
Seine Stimme war warm und liebevoll, wie flüssiges Karamell. Die Katze zuckte innerlich trotzdem jedes Mal zusammen, wenn er sie beim Namen nannte.
„Schön dich lebendig zu sehen, Libao“, seufzte Latui und presst sich an die Wand, um ihn vorbeizulassen. „Was macht der Schwarzmarkt?“
Jetzt wo er da war, fühlte sie sich so unendlich müde, so dass sie sich am liebsten schlafen gelegt hätte. Der Schwarzwarenhändler drängte sich in den engen Flur, doch als er die Diebin von oben bis unten betrachtete, schloss er eilig die Tür und blieb genau vor ihr stehen. Sanft legte er beide Hände auf ihren Wangen ab (langt nicht "auf ihre Wangen") und hob ihren Kopf leicht an, sodass er ihr in die müden Augen sehen konnte.
„Was ist jetzt schon wieder passiert Kätzchen? Du siehst furchtbar aus.“
„Libao, der Flur ist so eng, ich bekomme gleich keine Luft mehr“, versuchte sie ihn abzulenken, doch irgendwie war sie dankbar für das bisschen tröstende Wärme, die sein makellos trainierter Körper spendete. Außerdem war ihre letzte Begegnung mit einer Wand deutlich schlimmer ausgefallen.
„Wenn ich dich loslasse, findest du wieder Mittel und Wege meiner Fragerei zu entwischen.“ Er lächelte sanft.
„Libao, mit deiner Fürsorge würdest du den perfekten Ehemann einer braven Frau abgeben“, seufzte die Diebin gespielt genervt, doch ein leichtes Lächeln rang sich dabei auf ihre Lippen. Ohne Maske  fiel ihr das Lächeln irgendwie leichter.
Libao grinste breit.
„Du sollst mich nicht in Verlegenheit bringen, sondern meine Frage beantworten.“
„Du würdest mich nur wieder tadeln wenn ich dir alles erzähle.(erzählte? Konjunktiv )
„Das werde ich mit Vergnügen tun!“ Ohne auf ihre Einwände zu achten, nahm er ihre Hand und zog sich (sie) hinter sich her. Er dirigierte sie auf ihr Bett und als sie sich gesetzt hatte, nahm auch er Platz. Die Diebin war sich sicher, nie wieder (zuvor - wen sie noch trifft, weiß sie ja nicht) einen solch höflichen Mann getroffen zu haben, wie Libao. Aber seine Manieren waren schließlich bei seinem Schwarzmarkttreiben wichtig. Trotzdem war es ihr ein Rätsel, wie er noch immer allein sein konnte.
„Also?“ fragte er schließlich und begutachtete all ihre Schürfwunden.
„Du machst mich fertig. Also gut.“
Während Latui ihm alles erzählte, von Huron über Zeiren bis hin zu Fehed, war Libao aufgestanden und hatte einige Salben aus dem Schrank geholt, um vorsichtig alle schmerzenden Stellen der Diebin einzureiben. Latui konnte nicht sagen, was er von allem hielt, denn sein Gesichtsausdruck blieb äußerst konzentriert, und als sie fertig gesprochen hatte, inspizierte er akribisch ihre Wange.
„Und Herr Händler? Was habe ich diesmal alles falsch gemacht“, fragte sie drängend, als sie die Stille nicht mehr ertragen konnte.
„Alles. Wie immer“, gab Libao monoton zurück und drückte einen Finger voll Salbe in ihr Gesicht.
„Au! Spinnst du?! Ich habe dich was gefragt. Hast du überhaupt zugehört?“, fauchte sie wie eine Katze, der man auf den Schwanz getreten war.
Libao schüttelte verständnislos den Kopf. „Wozu bringe ich dir das ganze teure Zeug aus Übersee, wenn du es nicht benutzt?“
Als er außer einem beleidigten Blick keine Antwort bekam, legte er eine Hand beruhigend auf ihren Arm. „Latui, du hast schon immer einen Dickkopf gehabt, jeder Politiker könnte sich an deinem Eigensinn ein Beispiel nehmen. Und jedes Mal bist du irgendwie aus dem Schlamassel wieder herausgekommen. Aber soll ich ehrlich sein?“
Die Diebin nickte zögerlich, also fuhr er fort:
„Das hier ist mit Abstand die größte Dummheit, die dir hätte einfallen können. Die Sache mit Fehed allein ist gefährlich, aber auch noch Huron? Du weißt, ich kriege eine Menge mit, schließlich handle ich mit Informationen. Aber über Huron habe ich nur sehr spärliche Auskünfte, da die meisten nach einer Begegnung nie wieder aufgetaucht sind.“
Latui verzerrte kurz das Gesicht als sie sich in einen Schneidersitz positionierte. „Willst du mir damit sagen, ich bin bisher die einzige (Einzige), die wieder aufgetaucht ist?“
„Es gab noch ein paar Leute, aber die waren nicht mehr ganz sie selbst.“
„Soll ich dir Dinge über ihn erzählen?“ Noch während sie ihre Frage aussprach, packte Libao sie an beiden Schultern und zog sie leicht zu sich nach vorne:
„Ich will nicht, das (dass) du mir was erzählst, sondern das (dass) du es sein lässt. Ich bringe dich weg von hier. Am besten jetzt gleich.“
In vollem Eifer stand er abrupt auf, doch die Diebin packte sein Handgelenk. Sie sahen sich lange in die Augen und nach einer ganzen Weile seufzte Libao.
„Du willst gar nicht verschwinden, habe ich Recht?“
Latui nickte nur. Der Händler ließ sich zurück aufs Bett (zurück) fallen. „Was findest du nur immer an zwielichtigen Gestalten. Vielleicht sollte ich das auch mal ausprobieren.“ Wie auf Kommando grinsten die beiden um die Wette.
„Libao, hab ich schon erwähnt, dass du  einen zu guten Ehemann abgeben würdest?“
„Vielen Dank die hübsche Dame“, er hauchte theatralisch einen höflichen Kuss auf ihren Handrücken, dass Latui leise lachen musste. Es war schön, nicht immer allein sein zu müssen. Auch wenn sie es von Kindestagen an gewohnt war.
Libao schnappte sich derweil eines der herumliegenden Bücher und schlug das Inhaltsverzeichnis auf. Die Diebin rückte vorsichtig zu ihm heran, dass auch sie etwas erkennen konnte. Ohne sie anzusehen, nahm der Händler eine kaufmännische Haltung und einen ebensolchen Ton an. „Also, was weißt du über diesen Huron.“
Latui überlegte. „Er ist kalt. Ich meine nicht nur metaphorisch. Er ist wirklich kalt.“  
Libao hob eine Augenbraue, unterbrach sie aber nicht:
„Er scheint mir sehr  stark zu sein, zumindest hat er mit meinem Körper ohne Probleme ein Treppengeländer aus der Verankerung gerissen. Sein Herz schlägt nicht, aber ob das nun metaphorisch gemeint ist, oder nicht, kann ich dir auch nicht sagen. Auf jeden Fall scheint er absolut keine Gefühle zu haben.“
Libao schlug einige Seiten nach und überflog diese kurz, während er antwortete:
„Wie schaffst du es immer genau an diesen Typ Mann zu geraten. Was noch?“
„Sie sind wohl auf der Suche nach dem Namenlosen. Was auch immer das sein soll.“
Er legte das Buch bei Seite, als ihm eine Erinnerung zu dämmern schien. „Ich glaube, ich habe davon schon gehört.“ Die Augen zu schlitzen (Schlitzen) verzogen, verschwand er in dem kleinen Zimmer, welches als Bibliothek diente und kam kurze Zeit später zurück. Latui fiel auf, dass das Buch gar keinen Titel hatte.
„Die Jungs nennen sich Schatten und werden von dem Auserwählten angeführt, der wiederrum von dem Einen ausgesucht worden ist. Der Namenlose ist übrigens ein Gott.“ Lässig ließ er sich zur Diebin aufs Bett fallen.
„Ein Gott? Ich kenne die Legenden über Götter und Dämonen und ihre Kriege, aber glaubst du etwa wirklich daran? Dass ein Gott in unser Leben eingreifen kann?“ Misstrauisch hob Latui eine Augenbraue, als Libao wieder ansetzte:
„Ich würde das nicht unterschätzen. Findest du Huron denn gar nicht unheimlich?“
Gute Frage, musste sie zugeben. Aber irgendwie fand sie das ganz und gar nicht. Für sie war er ein außergewöhnlicher Mann, wahrscheinlich aus Aquilonien, der eindeutig an Größenwahn und Kontrollsucht litt. Langsam schüttelte die Katze den Kopf.
„Latui, dieser Mann ist wahrscheinlich tot. Auf eine Art und Weise, die über unser Verständnis hinausreicht“, versuchte Libao ihr mit Nachdruck klar zu machen.
„Für mich sieht er quicklebendig aus“, erwiderte sie trotzig.
 Libao stand langsam auf und seufzte.
„Du und dein Dickkopf. Also gut, ich kann ja sowieso nichts ausrichten. Ich werde mich umhören und mal wieder vorbeischauen. Wenn du bis dahin noch am Leben bist.“ Die Bitterkeit in seiner Stimme entging der Diebin nicht und als er sich zum Gehen wandte, sprang sie unter Schmerzen auf, um sich neben ihm durch den schmalen Flur zur Tür zu quetschen. An dem massiven Eisen angekommen, sah Libao ihr noch einmal in die Augen und streifte der Diebin liebevoll eine Strähne hinters Ohr.
„Pass auf dich auf Latui. Sonst erbe ich all deine Sachen. Und dann werde ich noch reicher und einer von diesen Schnöseln.“ Er warf ihr wieder dieses gerissene Grinsen zu, dass sie jedes Mal wie von selbst erwiderte:
„Sei nicht so großkotzig, sonst bleibt es dir im Hals stecken.“
Dann fiel die schwere Tür zu. Mit einem Mal fühlte Latui sich wieder einsam.
Die Diebin schwor sich jedes Mal, seine Besuche so gering wie möglich zu halten, denn sie mochte Libao. Auf eine Art und Weise förderte er ihre menschliche, liebevolle Seite zu Tage. Aber genau diese Seite machte der Diebin Angst, machte sie verletzlich. Das war das absolut Letzte, was sie gerade brauchen konnte. Wie spät war es eigentlich?
Latui schlenderte in ihr Wohnzimmer zurück und warf einen Blick durch das schmale Kellerfenster, welches einen Ausblick auf den Nachthimmel ermöglichte. Sternenklar, ohne Wölkchen, etwa zwei Stunden nach Sonnenuntergang. Sie musste sich langsam fertig machen, denn Fehed schätzte sie als nicht besonders geduldig ein. Immerhin war er gewöhnt, alles zu bekommen was er wollte.
Die Diebin schnappte sich neue Kleider aus dem massiven Eschenschrank:
Dunkelblaue Lederstiefel und Armschienen, mit diesem einzigartig resistenten Seidenstoff vom Schwarzmarkt überzogen, durch gelbgoldfarbene Schnüre zusammengebunden. Dazu ebensolche enganliegenden Hosen, die in den Stiefeln verschwanden. Darüber kam noch ein großzügig ausgeschnittener, hauchdünner Seidenwams mit goldener Stickerei, der am Oberkörper lediglich die Vorderseite bedeckte und am Hals zusammengehalten wurde, ebenso mit einem dünnen Strang Stoff am Rücken. Der Rest zeigte nackte Haut und garantierte maximale Bewegungsfreiheit, wenn es auch sehr freizügig war. Doch auch das war bei manchen Aufträgen von Vorteil. Mit einem Gürtel zusammengebunden, ging der Wams weiter bis zu den Knien, war vorne aber eine Hand breit der Länge nach offen. Alles war perfekt abgestimmt auf die Diebin sowie ihre Bewegungen und schmiegte sich wie eine zweite Haut um ihren Körper, bis auf den unteren Teil des Seidenwams, der ähnlich einem Rock Dolche und allerlei andere Schurkereien verbergen konnte. Diese Sonderanfertigungen hatte sie ebenfalls über Libao und den Schwarzmarkt erhalten, und er brachte ihr immer mal wieder neue mit. Mal in Rot, mal komplett weiß, sogar in schwarz-gold.  Immerhin schaffte sie es, genug von diesen wunderschönen Kombinationen bei Aufträgen zu zerstören.
Endlich fertig angezogen flocht die Diebin ihre schulterlangen, hellblonden Haare zu zwei Zöpfen zusammen und setzte schließlich die Kapuzen-Masken- Kombination auf. Grauer, feuerfester Stoff der garantierte, dass nur ihre Augenpartie sichtbar war. Wo diese wunderlichen Sachen immer herkamen, fragte sie sich manchmal schon. Vor allem ob solche feuerresistenten Kapuzen vielleicht verzaubert waren? Geben sollte es so etwas ja, gesehen hatte sie es noch nicht. So lange alles funktionierte, wie es sollte, war es ja auch vollkommen egal.
In Gedanken n Gedanken versunken! denn sie schließt ja wirklich und nicht nur in Gedanken ab) schloss Latui die Tür hinter sich sorgsam zu und machte sich mit einem mulmigen Gefühl im Bauch zum alten verlassenen Hafen auf, wo Fehed auf sie warten würde.

Ich kann mir die Katze wirklich gut vorstellen. Mir gefällt Dein Stil und wie Du es verstehst, die Spannung aufecht zu erhalten, denn davon lebt Dein Roman ja. Ich freue mich auf die Fortsetzung.
LG madrilena


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UtherPendragon
Eselsohr
U


Beiträge: 402



U
Beitrag08.09.2012 15:10

von UtherPendragon
Antworten mit Zitat

Wunderschönen Guten Tag, auf in die Schlacht!
Hatte selbst gestern wunderbaren Schreibfluss, mal sehen ob der Lesefluss sich heute ebenso verhält wink
Nach dem ersten lesen: Latuis Katzenkörbchen ist ja mal über alle Maßen geil! Eine richtige Höhle, mitten in der Stadt!
Zitat:
Latui lag auf dem großen, weichen Federbett ihres Verstecks in der Altstadt von Khemi.
*in ihrem Versteck
Zitat:
Mit ein wenig Arbeit und Geduld hatte die Diebin herausgefunden, dass der Unterbau noch intakt war,
"größtenteils intakt" wäre glaubwürdiger
Zitat:
und hatte sich, mit einem alten Freund zusammen, einen stabilen Zugang gelegt.
Kommas weg, zusammen vorziehen. smile
Zitat:
Mittlerweile war aus dem kahlen Gemäuer eine gemütliche Wohnung geworden.
Ein "so", um den Prozess zu verdeutlichen?
Zitat:
und die tiefen Decken verliehen dem ganzen einen angenehm beschützenden Höhlencharakter.
Ich mag die Wörter, aber nicht die Satzstellung. Vorschlag: "und durch die tiefen Decken fühlte Latuis sich geborgen wie in einer Höhle." Oder "Katzenkorb"? lol2
Zitat:
Latui wühlte sich schon seit ihrer Rückkehr vom Schlangenkopf durch ganze Stapel an Pergamenten und Schriften: ‚Okkultismus‘, ‚Dämonologie‘, ‚verbannte Götter‘, ‚Schattenwesen‘, ‚vergessene Geschöpfe chronologisch aufgeführt‘. Doch bisher war alles immer noch ein großes Mysterium.
Die Titel sind sehr cool, aber du solltest sie nicht einfach so einwerfen. "[...] hatte sie schon beiseite gelegt", "sie hatte unzählige Titel wie [...] in den Händen gehalten" irgendwie sowas.
Zitat:
Und stimmte es, dass sie nicht mehr von Huron wegkonnte

Sich lösen? mimi
Zitat:
jetzt wo sie eingewilligt hatte?
noch en "einmal" dazu?
Zitat:
Zweimal lang, dann dreimal kurz.
2/3 Sos lol2 nein geht klar
Zitat:
Ein stattlicher, aquilonischer Mann, mit sehr kurzem Haarschnitt, in praktischer Seidenkleidung, ähnlich der von Latui, lächelte die Diebin freundlich an.
Hmm alle Kommas bis auf das erste könne weg.
Die "praktische Seidenkleidung" ist meiner Meinung nach eine zu... wie sage ich das,.. auktoriale Beschreibung. Das praktische finde ich nicht so schön, das könntest du weglassen und die Seidenkleidung einfach so in den Satz fädeln. Oder du beschreibst näher, warum sie praktisch ist. "Bei Tätigkeiten im Schatten", zum schleichen lalala lol2 ohh ich hab Spaß
Zitat:
„Hallo Latui.“
Seine Stimme war warm und liebevoll, wie flüssiges Karamell. Die Katze zuckte innerlich trotzdem jedes Mal zusammen, wenn er sie beim Namen nannte.
Süß smile
Zitat:
Der Schwarzwarenhändler drängte sich in den engen Flur
Statt dass du seine "Geschäfte" erwähnst, würde ich als Leser lieber eine kurze Beschreibung seiner Gestalt oder seines Gangs vorziehen. Sicher wird Libao nämlich noch eine größere Bedeutung in der Story zukommen, oder nicht?
Madrilena schrieb/zitierte:
Zitat:
„Libao, der Flur ist so eng, ich bekomme gleich keine Luft mehr“, versuchte sie ihn abzulenken, doch irgendwie war sie dankbar für das bisschen tröstende Wärme, die sein makellos trainierter Körper spendete. Außerdem war ihre letzte Begegnung mit einer Wand deutlich schlimmer ausgefallen.
„Wenn ich dich loslasse, findest du wieder Mittel und Wege meiner Fragerei zu entwischen.“ Er lächelte sanft.
„Libao, mit deiner Fürsorge würdest du den perfekten Ehemann einer braven Frau abgeben“, seufzte die Diebin gespielt genervt, doch ein leichtes Lächeln rang sich dabei auf ihre Lippen. Ohne Maske fiel ihr das Lächeln irgendwie leichter.
Libao grinste breit.
„Du sollst mich nicht in Verlegenheit bringen, sondern meine Frage beantworten.“
„Du würdest mich nur wieder tadeln wenn ich dir alles erzähle.“ (erzählte? Konjunktiv )
„Das werde ich mit Vergnügen tun!“ Ohne auf ihre Einwände zu achten, nahm er ihre Hand und zog sich (sie) hinter sich her. Er dirigierte sie auf ihr Bett und als sie sich gesetzt hatte, nahm auch er Platz. Die Diebin war sich sicher, nie wieder (zuvor - wen sie noch trifft, weiß sie ja nicht) einen solch höflichen Mann getroffen zu haben, wie Libao.
Hier habe ich Madrilena nichts hinzuzufügen. Ansonsten sehr lebendig^^
Zitat:
Aber seine Manieren waren schließlich bei seinem Schwarzmarkttreiben wichtig.
Klingt unschön. "Aber Manieren waren schließlich auch gefragt in seinem Geschäft" <-Wenn du nicht willst, dass ich ständig solche Vorschläge mache, musst dus sagen! smile extra
Zitat:
Während Latui ihm alles erzählte, von Huron über Zeiren bis hin zu Fehed, war Libao aufgestanden und hatte einige Salben aus dem Schrank geholt
"bis hin zu ihrem Treffen mit Fehed"* DER Schrank ist überflüssig, da ich ihn persönlich nicht kenne. Mann kann Töpfchen mit Salben auch aus den Vorräten, einer Schublade oder einer kleinen Truhe, oder Einem Schrank nehmen lol2
Zitat:
um vorsichtig alle schmerzenden Stellen der Diebin einzureiben.
damit*?
Zitat:
Latui konnte nicht sagen, was er von allem hielt,
von allem ist so nichtssagend. "Von ihrem Bericht" vllt?
Zitat:
inspizierte er akribisch ihre Wange.
Da frag ich mich ja wieso? Ist die Wange "verletzt", "wundgescheuert", sucht er nach blauen Flecken? Sooo viele Fragen, wollt nur sagen das ein Adjektiv hier gut täte.
Zitat:
„Und Herr Händler? Was habe ich diesmal alles falsch gemacht“, fragte sie drängend, als sie die Stille nicht mehr ertragen konnte.
„Alles. Wie immer“
Find ich klasse!
Zitat:
jeder Politiker könnte sich an deinem Eigensinn ein Beispiel nehmen
"Politiker" das Wort ist soo.. neu. Aber den "Staatsmann" gibts ja auch noch!
Zitat:
Aber soll ich ehrlich sein?“
+"zu dir"?
Zitat:
Die Sache mit Fehed allein ist gefährlich, aber auch noch Huron?
"Die Sache mit Fehed" hmmm..... schreib doch einfach "Fehed"
Zitat:
ich kriege eine Menge mit
"bekomme" klingt weniger nach Krieg, sage ich mir immer^^
Zitat:
Aber über Huron habe ich nur sehr spärliche Auskünfte, da die meisten nach einer Begegnung nie wieder aufgetaucht sind.“
"selbst ich" noch dazu im ersten Teil? Geschmackssache. Aber ein "mit ihm" muss unbedingt in den zweiten Teil
Zitat:
als sie sich in einen Schneidersitz positionierte.
einfach "im"
Zitat:
„Willst du mir damit sagen, ich bin bisher die einzige
sei*
Zitat:
„Es gab noch ein paar Leute, aber die waren nicht mehr ganz sie selbst.“
Bedrohlich! gefällt mir sehr gut. Nicht so ausgelutscht.
Zitat:
„Ich will nicht, das (dass) du mir was erzählst, sondern das (dass) du es sein lässt.
Ich kanns nicht ändern, das "was" stört mich. "von ihm" oder "über ihn sprichst"
Zitat:
„Du willst gar nicht verschwinden, habe ich Recht?“
Inhaltlich, dass sie nicht verschwinden will ist ja irgendwie klar. "hattest nie vor" da wäre noch mehr Vorwurf drin!
Soo das ist mein erster Eindruck, muss an dieser Stelle leider abbrechen, weil draußen noch ein bisschen geknüppelt werden muss. Insgesamt: Deine Dialogkünste sind unerreicht, teilweise wirkt der Text etwas eilig, damit meine ich, dass er an manchen Stellen nicht ganz so schön formuliert ist wie sonst. Den musst du nochmal ein bisschen überarbeiten wink Das Setting um den Geheimkeller und Libao ist super!
Liebe Grüße
Uther


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Kätzchen
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Beitrag08.09.2012 22:01

von Kätzchen
Antworten mit Zitat

Zitat:
Soo das ist mein erster Eindruck, muss an dieser Stelle leider abbrechen, weil draußen noch ein bisschen geknüppelt werden muss.


Ich hoffe du meinst arbeiten Razz

Vielen Dank schon Mal, ich warte geduldig auf den Rest. Natürlich möchte ich das du Vorschläge machst. Bei mir ist öfter mal das Problem, ich bin zwar hochdeutsch aufgewachsen (zumindest hab ichs mir selbst beigebracht, da meine Eltern Polen sind) und komme aus der Pfalz (Übeldialekt) und wohne bei Mannheim (noch mehr Dialekt), aber mit unterlaufen trotzdem viele umgangssprachliche Fehler die ich gar nicht mehr spüre, weil es einfach ständig um mich herum ist. Daher MUSST du diese Satzbauvorschläge machen. Sie helfen mir sehr smile

Zu gehetzt. Ja ich habe eine grobe Vorstellung, aber wenn du Zeit hast könntest du mir ja sagen, wo du dir "mehr" wünschen würdest, damit es  stimmig flowt (english òÓ Razz )? Wenn du mal Zeit hast wäre das wirklich klasse, ich habe nur eine Vermutung, dass es so wirkt weil Latui die Geschichte abkürzt, was normalerweise garnicht meinem Schreibstil entspricht. Also die "Erzählung" wird verkürzt. Für mich klingt es daher bisschen abgekürzt, vielleicht findest du anderes/ mehr!

Freu mich schon deinen Schreibfluss begutachten zu könne lol2 Frohes knüppeln  Shocked


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UtherPendragon
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Beitrag09.09.2012 21:14

von UtherPendragon
Antworten mit Zitat

Tschuldigung für die späte Antwort wink

Zitat:
Zitat:
Zitat:
Soo das ist mein erster Eindruck, muss an dieser Stelle leider abbrechen, weil draußen noch ein bisschen geknüppelt werden muss.



Ich hoffe du meinst arbeiten Razz

jaaa hat sich ein wenig hingezogen fürchte ich^^
Zitat:
Vielen Dank schon Mal, ich warte geduldig auf den Rest. Natürlich möchte ich das du Vorschläge machst. Bei mir ist öfter mal das Problem, ich bin zwar hochdeutsch aufgewachsen (zumindest hab ichs mir selbst beigebracht, da meine Eltern Polen sind) und komme aus der Pfalz (Übeldialekt) und wohne bei Mannheim (noch mehr Dialekt), aber mit unterlaufen trotzdem viele umgangssprachliche Fehler die ich gar nicht mehr spüre, weil es einfach ständig um mich herum ist. Daher MUSST du diese Satzbauvorschläge machen. Sie helfen mir sehr smile

Zu gehetzt. Ja ich habe eine grobe Vorstellung, aber wenn du Zeit hast könntest du mir ja sagen, wo du dir "mehr" wünschen würdest, damit es stimmig flowt (english òÓ Razz )? Wenn du mal Zeit hast wäre das wirklich klasse, ich habe nur eine Vermutung, dass es so wirkt weil Latui die Geschichte abkürzt, was normalerweise garnicht meinem Schreibstil entspricht. Also die "Erzählung" wird verkürzt. Für mich klingt es daher bisschen abgekürzt, vielleicht findest du anderes/ mehr!
Jaa ich mach mich doch sofort gern ran wink Es sind ja keine wirklichen Fehler aber man hat halt den Eindruck, dass dieser Text stellenweise etwas weniger liebevoll geschrieben wurde wie ich das jetzt bisher verwöhnterweise gewohnt bin von dir lol2
 Die Pfalz ist cool übrigens, wer weiß denn heute schon noch was das ist lol2
Zitat:
Ein stattlicher, aquilonischer Mann, mit sehr kurzem Haarschnitt, in praktischer Seidenkleidung, ähnlich der von Latui,
Nunja, hier ist einmal ein inhaltliches Beispiel. Libao könnte wenigstens später noch etwas einzigartiger sein smile
Zitat:
Latui lag auf dem großen, weichen Federbett ihres Verstecks in der Altstadt von Khemi. Es war ein altes Kellergewölbe unter einem bewohnten Haus, von dem allgemein angenommen wurde, es sei verschüttet worden. Mit ein wenig Arbeit und Geduld hatte die Diebin herausgefunden, dass der Unterbau noch intakt war, und hatte sich, mit einem alten Freund zusammen, einen stabilen Zugang gelegt. Mittlerweile war aus dem kahlen Gemäuer eine gemütliche Wohnung geworden. Durch fünf Räume warfen Gaslampen ihr warmes Licht an die mit Diebesgut behangenen Wände, überall in den Ecken lagen Kissen, fast jede freie Stelle wurde von einem Bücherregal besetzt und die tiefen Decken verliehen dem ganzen einen angenehm beschützenden Höhlencharakter.
Dieser Abschnitt ist an sich kaum zu bemängeln, aber er ist auch nicht herausragend, wenn ich auch wie schon gesagt Latuis Versteck ganz klasse finde!Ich versuche dich einmal zu inspirieren:  *Klein wenig überlegen*
Vorschlag: "Latui hatte sich in ihr Geheimversteck, ein altes Kellergewölbe in der Altstadt von Khemi zurückgezogen. Die Bewohner ein Stockwerk darüber ahnten nach einem Einsturz nichts mehr von den intakten Teilen des Unterbaus, doch Latui war es nach einigen Nachforschungen gelungen, gemeinsam mit einem alten Freund einen stabilen Zugang zu ihrer neuen Katzenhöhle zu legen. Inzwischen zierten die Regale und Wände... [und hier hör ich auf]" Ich weiß ja, dass du nicht mehr als einen kleinen Wink mit dem Zaunpfahl brauchst, damit es wie gewohnt weitergeht lol2 Fürs weiterschreiben sage ich noch, dass ich statt "tiefe" "niedrige" Decken schreiben würde und dass das Wort Wohnung aus dem Abschnitt verschwinden sollte.
Zitat:
ich habe nur eine Vermutung, dass es so wirkt weil Latui die Geschichte abkürzt, was normalerweise garnicht meinem Schreibstil entspricht.
Ich habe stellenweise einfach den Eindruck, dass einige Sachen nicht ganz lebensecht klingen, oder die Klarheit ein bisschen leidet, sodass DER EINDRUCK entsteht, manche Dinge seien für den Verlauf der Geschichte überflüssig:
Zitat:
Jetzt wo er da war, fühlte sie sich so unendlich müde
Hier zum Beispiel frage ich mich, warum ausgerechnet weil er kam?  Du wolltest sagen, dass sie müde wird, bringst es aber mit Libaos kommen in Verbindung, um den Lesefluss nicht zu stören. Dass Libaos Ankunft aber als zeitlicher Grund für ihre Müdigkeit benannt wird, findet keinen guten Grund. Du solltest hier Latuis Müdigkeit von libaos Ankunft inhaltlich abgrenzen: "Plötzlich fühlte sie sich unendlich müde"
Zitat:
doch als er die Diebin von oben bis unten betrachtete, schloss er eilig die Tür und blieb genau vor ihr stehen.
Auch etwas schwammig. Im Grunde kein Grund zur Beanstandung, aber es wird nicht ganz klar, weshalb sein Verhalten sich ändert. Ändere die Reihenfolge ein wenig, Zum Beispiel:
Erst das in den Flur Gedränge, dann das Türenschließen und jetzt: "Dann betrachtete er Latui ganz genau, legte schließlich sanft beide Hände auf ihre Wangen usw."
Dann zeigt er sich besorgt, der Teil ist schön, wie gewohnt, die Karamellstimme gefällt mir besonders, allerdings könnte Libao ruhig noch genauere Merkmale aufweisen. Im Moment kommt es außerdem rüber, als würde Libao der gute "Gatte" sein, der von der Arbeit zurückkehrt, sprich, das Bild ist etwas zu sehr an den Alltag gebunden. Abhilfe schaffen könntest du, indem du erstmal diese Frage "Was macht der Schwarzmarkt" ("Wie war die Arbeit Schatz?") durch etwas anderes ersetzt. Vielleicht beschreibst du Libaos Geschäfte genauer? Auf jeden Fall muss die Frage weg smile
Jetz etwas zu meinem Eindruck, manche Dinge würden überflüssig erscheinen. Eigentlich ist es nicht mein Recht, so etwas bei dir anzuprangern, wenn ich an meinen Schund teilweise denke. Aber ich vermute ja dass du kritikempfänglicher bist als ich vor mir selbst lol2
Zitat:
„Was ist jetzt schon wieder passiert Kätzchen? Du siehst furchtbar aus.“
Der erste Teil scheint ein Lückenfüller zu sein. Das hier ist Feinschliff, die Worte in der jetzigen Form aber in der Endversion nicht gerade schön.
Zitat:
Außerdem war ihre letzte Begegnung mit einer Wand deutlich schlimmer ausgefallen.
Dieser Einwurf lenkt das Gedächtnis mit Schrecken auf das Treffen mit huron zurück! Muss auf jeden Fall irgendwie rein, aber in anderer Form. Lies es dir einmal so wie es ist durch und es wirkt irgendwie überflüssig, da man sich wieder nach dem Grund für diesen Einschub fragt. Ganz einfach verändert könntest du zum Beispiel schreiben [Ich versuche jetzt mal, deinen Schreibstil nachzuahmen: ] "Latui fühlte sich schmerzlich an ihre letzte Begegnung mit einer Wand zurückerinnert." Naja du solltest dich bei einigen Sätzen fragen, ob sie so wie sie bei dir stehen Einen Grund haben, warum sie gesagt werden, ob sie Klarheit haben und dann erscheinen wertvolle Infos im Endeffekt auch nicht überflüssig.
Zitat:
„Libao, mit deiner Fürsorge würdest du den perfekten Ehemann einer braven Frau abgeben“, seufzte die Diebin gespielt genervt,
Hier ruft ein einziges Wort diesen Eindruck hervor: "seufzte" passt nicht gerade mit ihrer Äußerung zusammen [oder ist das jetzt nur mein geschmack?] Könnte jedenfalls ein kratzbürstigeres Wort sein, zeterte oder so.
Zitat:
„Das werde ich mit Vergnügen tun!“ Ohne auf ihre Einwände zu achten, nahm er ihre Hand und zog sich (sie) hinter sich her. Er dirigierte sie auf ihr Bett und als sie sich gesetzt hatte, nahm auch er Platz. Die Diebin war sich sicher, nie wieder (zuvor - wen sie noch trifft, weiß sie ja nicht) einen solch höflichen Mann getroffen zu haben, wie Libao. Aber seine Manieren waren schließlich bei seinem Schwarzmarkttreiben wichtig. Trotzdem war es ihr ein Rätsel, wie er noch immer allein sein konnte.
„Also?“ fragte er schließlich und begutachtete all ihre Schürfwunden.
„Du machst mich fertig. Also gut.“
Das Zitat ist von Madrilena, wie alle anderen auch, ich mache das, um ihre Kritikpunkte nicht zu wiederholen. herzlichen Dank fürs Bereitstellen, Madrilena lol2 Dieser Teil, wollte ich sagen, ist wie von dir gewohnt inhaltlich makellos. "er begutachtete all ihre Schürfwunden" da könnte noch ein besorgt hin. Die anderen kritikpunkte habe ich ja bereits geliefert.
Ab jetzt wirds besser, du hast dir zuvor die Logik immer nur durch wenige Wortkonstrukte etwas verdorben:)
Zitat:
Willst du mir damit sagen, ich bin bisher die einzige (Einzige), die wieder aufgetaucht ist?“
Dieser Satz ist meiner Meinung nach auch etwas sehr in die Länge gezogen.
Zitat:
„Es gab noch ein paar Leute, aber die waren nicht mehr ganz sie selbst.“
„Soll ich dir Dinge über ihn erzählen?“
Der erste Teil ist einfach genial, aber der zweite ist noch nicht ganz perfekt, ich kann dir aber nicht genau sagen, was mir daran nicht gefällt oder wieso, aber in mir manestifiziert sich so ein Gefühl, dass Latui diesen Satz in der Realität nicht gesagt hätte. Ich weiß, ich mache das alles hier sehr chaotisch und umständlich, aber so bin ich nunmal lol2


An dieser Stelle fahre ich mal mit der "normalen" Kritik fort:
Zitat:
„Vielen Dank die hübsche Dame“
das "die" ist doof wink
Zitat:
er hauchte theatralisch einen höflichen Kuss auf ihren Handrücken, dass Latui leise lachen musste. Es war schön, nicht immer allein sein zu müssen. Auch wenn sie es von Kindestagen an gewohnt war.
Diesen Abschnitt finde ich sehr schön und bildhaft wink
Zitat:
„Er scheint mir sehr stark zu sein, zumindest hat er mit meinem Körper ohne Probleme ein Treppengeländer aus der Verankerung gerissen. Sein Herz schlägt nicht, aber ob das nun metaphorisch gemeint ist, oder nicht, kann ich dir auch nicht sagen. Auf jeden Fall scheint er absolut keine Gefühle zu haben.“
oooh da bahnt sich was an! smile extra
Das Leserherz schlägt höher, aber auch hier finde ich beim zweiten Lesen den Inhalt ungeheuer spannend, die Erzählweise aber noch nicht ganz so lebensecht in Latuis Art.
Das mit dem Treppengeländer steht ohne jeden Zusammenhang, da solltest du Details hinzufügen: Ich meine das so: "Auf jeden Fall hat er bei unserem Treffen am Hafen ohne Mühe...etc"
"Er scheint mir sehr stark zu sein"-> er scheint sehr stark zu sein
Nun, diese wörtliche Rede muss näher an Latuis Person rücken, es muss wirklich aus ihrem Mund kommen. Mein Vorschlag wären unter anderem Ich-bezogene Konstrukte: "Ich glaube er hat nicht einmal Gefühle" "Ich hatte als ich ihn sah das unheimliche Gefühl, sein Herz würde nicht schlagen" oder in der Manier-> Alles nur um dich zu inspirieren! Da wirst du schon den besten weg finden!
Zitat:
Libao schlug einige Seiten nach und überflog diese kurz, während er antwortete:
"Seiten nachschlagen" klingt unglücklich.
Zitat:
„Wie schaffst du es, immer genau an diesen Typ Mann zu geraten.?/! Was noch?“

Zitat:
Ein Gott? Ich kenne [all?] die Legenden über Götter und Dämonen und ihre Kriege, [Vorschlag siehe unten: "Aber vom Namenlosen habe ich noch nie gehört."] aber glaubst du etwa wirklich daran? Dass ein Gott in unser Leben eingreifen kann?
Etwas zu naiv für meinen Geschmack, wenn ich mir die Situation vorstelle: Er eröffnet ihr, der "Namenlose" sei ein Gott und prompt kommt solch eine philosophische Frage. Da muss noch Stoff dazwischen, damit das Gespräch so richtig echt bleibt, aber da mache ich mir überhaupt keine Sorgen bei deinen Dialogkünsten!
Zitat:
„Ich würde das nicht unterschätzen. Findest du Huron denn gar nicht unheimlich?“
  Ich bin so in Fahrt, dass mir alles mögliche gerade auffällt, wird sicher viel Quak dabei sein und soll auf keinen Fall darüber hinwegtäuschen, dass ich nach wie vor begeisterter Leser bin!"Findest du Huron denn gar nicht unheimlich?" Diese Frage kommt auch etwas zu prompt. Da muss stoff zwischen, oder eine Pause.
Zitat:
„Latui, dieser Mann ist wahrscheinlich tot. Auf eine Art und Weise, die über unser Verständnis hinausreicht“
aaahhh Eine erfrischende Abkehr vom Klischee: "ER IST EIN UUUUNNTOOOTER :DDD" á la TwilightxD
Zitat:
„Für mich sieht er quicklebendig aus“, erwiderte sie trotzig.
Libao stand langsam auf und seufzte.
„Du und dein Dickkopf. Also gut, ich kann ja sowieso nichts ausrichten. Ich werde mich umhören und mal wieder vorbeischauen. Wenn du bis dahin noch am Leben bist.“ Die Bitterkeit in seiner Stimme entging der Diebin nicht und als er sich zum Gehen wandte, sprang sie unter Schmerzen auf, um sich neben ihm durch den schmalen Flur zur Tür zu quetschen. An dem massiven Eisen angekommen, sah Libao ihr noch einmal in die Augen und streifte der Diebin liebevoll eine Strähne hinters Ohr.
„Pass auf dich auf Latui. Sonst erbe ich all deine Sachen. Und dann werde ich noch reicher und einer von diesen Schnöseln.“ Er warf ihr wieder dieses gerissene Grinsen zu, dass sie jedes Mal wie von selbst erwiderte:
„Sei nicht so großkotzig, sonst bleibt es dir im Hals stecken.“
Dann fiel die schwere Tür zu. Mit einem Mal fühlte Latui sich wieder einsam.
Makellos, soweit ich das erkennen kann. Schöner Lesefluss.
Zitat:
Die Diebin schwor sich jedes Mal, seine Besuche so gering wie möglich zu halten
logisch betrachtet kann sie das aber nicht, wenn er stets sie besucht. Außerdem dachte ich bis zu diesem zeitpunkt, das Libao als alter Freund mit ihr in der Katzenhöhle wohnen würde. Am Anfang muss daher irgendwie noch klarer werden, dass er zu Besuch da ist. Im Moment herrscht zwischen den beiden im Anfangsgespräch ein Selbstverständnis, welches das gegenteil vermuten lässt.
Zitat:
Wohnzimmer
"Wohnkammer" mimimi? lol2
Zitat:
Sie musste sich langsam fertig machen, denn Fehed schätzte sie als nicht besonders geduldig ein. Immerhin war er gewöhnt, alles zu bekommen was er wollte.
vorschlag: "Sie musste sich beeilen, denn Fehed schätzte sie als jemanden ein, der es tatsächlich gewohnt war, stets zu bekommen, was er wollte. Also war er sicher auch nicht von der geduldigen Sorte"
Zitat:
Dazu ebensolche enganliegenden Hosen
ebensolche? Das Wort ist an diesem Platz unverständlich, denn so vergleichst du die Hosen eigentlich mit etwas. Aber mit was?
Zitat:
Dunkelblaue Lederstiefel und Armschienen, mit diesem einzigartig resistenten Seidenstoff vom Schwarzmarkt überzogen, durch gelbgoldfarbene Schnüre zusammengebunden. Dazu ebensolche enganliegenden Hosen, die in den Stiefeln verschwanden. Darüber kam noch ein großzügig ausgeschnittener, hauchdünner Seidenwams mit goldener Stickerei, der am Oberkörper lediglich die Vorderseite bedeckte und am Hals zusammengehalten wurde, ebenso mit einem dünnen Strang Stoff am Rücken. Der Rest zeigte nackte Haut und garantierte maximale Bewegungsfreiheit, wenn es auch sehr freizügig war. Doch auch das war bei manchen Aufträgen von Vorteil. Mit einem Gürtel zusammengebunden, ging der Wams weiter bis zu den Knien, war vorne aber eine Hand breit der Länge nach offen.
Ehrliche Meinung hierzu: geniales Equipment, allerdings mind. ein Hilfverb. Vorschlag: "Darüber ließ sie einen ..[Wams].. gleiten"
"wenn es auch sehr freizügig war"->"aber auch Freizügigkeit"
"ging der Wams"->"reichte"

Zitat:
der ähnlich einem Rock Dolche und allerlei andere Schurkereien verbergen konnte.
Wie Röcke das eben so tun, ich komm meiner Freundin nie wieder Quer! lol2
Zitat:
bis auf den unteren Teil des Seidenwams, der ähnlich einem Rock Dolche und allerlei andere Schurkereien verbergen konnte.
Vorschlag: "Nur der untere Teil des Seidenwams ähnelte einem Rock, sodass sie [Schurkereien] auf der Innenseite verbergen konnte"
Zitat:
Immerhin schaffte sie es, genug von diesen wunderschönen Kombinationen bei Aufträgen zu zerstören.
etwas überflüssig ausgearbeitet: "immerhin zerstörte sie auch genug von diesen...bei ihren Aufträgen"
Madrilena schrieb:
Zitat:
Ich kann mir die Katze wirklich gut vorstellen. Mir gefällt Dein Stil und wie Du es verstehst, die Spannung aufecht zu erhalten, denn davon lebt Dein Roman ja. Ich freue mich auf die Fortsetzung.
LG madrilena
Ja. Ganz meine Meinung, auch wenn meine UNGLAUBLICHE UNVERSCHÄMTE Pingeligkeit diesmal einen anderen Eindruck machen mag. Jetzt habe ich mir wirklich Zeit genommen um dir viel Arbeit zu machen und ich weiß, dass das alles sehr genau genommen ist, aber ebenso kenne ich diese Probleme sehr gut selbst. Ich kämpfe erbittert mit diversen Lückenfüllern in meinen neuesten Texten. naja, ich hoffe das hier kann dir trotz miserabler Struktur weiterhelfen.
Zitat:
Freu mich schon deinen Schreibfluss begutachten zu könne lol2 Frohes knüppeln Shocked
kein dingm kommt bald und wie gesagt; Das war ein Kampf lol2 Dafür kannst du mich dann auch "vernichten" ;D
Also immer munter drauf los, wir wollen meehr.
Uther Pendragon.


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Beitrag10.09.2012 00:19

von Kätzchen
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Wow vielen Dank! Dich vernichten? Niemals absichtlich. Aber wie du gut erkannt hast, was muss das muss! Und ehrlich gesagt bin ich wahnsinnig beendruckt von den vielfältigen Facetten die du in dieser sehr ausführlichen Analyse aufgezeigt hast. Ich bin sprachlos, einfach beeindruckt! Danke ich weiß dass wirklich sehr zu schätzen.
Und sei dir Gewiss: Ich weiß schon genau wie ichs tun werde  Cool

Wirklich, deine Denkanstöße und perspektiven sind Gold wert! smile
Morgen früh/mittag/abend (je nach dem) knüpf ich mir deinen Text vor. Wir wollen ja dass du auch mal weiterkommst lol2


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Beitrag10.09.2012 00:37

von UtherPendragon
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Gerne, gerne smile extra Hat ja auch spaß gemacht.
Wies aussieht sind wir Nachtaktiv ;D Lass dir Zeit mit der Bearbeitung^^


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Kätzchen
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Beitrag10.09.2012 08:15

von Kätzchen
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Ja ich werde ne Weile brauchen, soviel steht fest lol2
Und Nachtaktiv ja - wenn am nächsten Morgen nicht die Arbeit wäre  Schlafen


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Beitrag11.09.2012 19:44

von Walküre
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Da Du bereits unheimlich viele Kommentare und Verbesserungsvorschläge erhalten hast, die Du ja zum Teil in Deinen neueren Versionen schon einbautest, bleibt mir nur zu sagen, dass mir die Geschichte, so, wie sie jetzt dasteht, prima gefällt.
LG Walküre
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Beitrag11.09.2012 21:11

von UtherPendragon
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Freut mich, dass dir meine Mühen von Wert sein können^^
Frohes Schaffen!


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