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Neue Leseprobe - erstes Kapitel. Bitte, bitte um. Bewertung


 
 
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Drudel
Gänsefüßchen
D


Beiträge: 20



D
Beitrag17.08.2012 12:44
Neue Leseprobe - erstes Kapitel. Bitte, bitte um. Bewertung
von Drudel
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Da ich bei meiner jüngst geposteten anscheinend eine etwas ungünstige Textstelle eingestellt habe (sprich mitten aus dem Roman mit ganz vielen Eigenbegriffen), habe ich mich entschlossen nun doch das erste Kapitel online zu stellen... Ich würde mcih sehr freuen, wenn ihr zumindest einen Teil des ersten Kapitels kritisieren könnten. Ganz liebe Grüße Eure Steffi

Kapitel I
Von allen guten Geistern verlassen


Timothy war an diesem Tag aus zwei Gründen besonders traurig: zum einen, weil es sein Geburtstag war, zum anderen, weil in wenigen Stunden vermutlich Scharen von Hexen, Geistern und Vampiren an der Tür klingen und vergeblich Süßes oder Saures fordern würden …
Vor der alten Stadtvilla in Edinburgh war bis vor kurzem noch das Schild „Zu verkaufen!“ eingepflockt gewesen, aber Timothys Vater hatte es gleich nach ihrem Einzug durch die unmissverständliche Botschaft „Betteln und Hausieren verboten!“ ersetzen lassen. Im gleichen Atemzug wurden die hohen Erkerfenster vergittert und die Mauer des kleinen Gartens auf gut drei Meter erhöht. An der massiven Eingangspforte heftete seit dem Morgen ein handgeschriebener Zettel, auf dem in dicken Lettern die Worte „KEINE HALLOWEENGESUCHE !“ zu lesen waren, was jedoch vollkommen überflüssig war. Niemand wäre auf die Idee gekommen, die gräuliche Villa zwischen den mit Kürbissen, Hexen und Spinennetzen dekorierten Häusern aufzusuchen.
Am liebsten hätte Timothy den ganzen Tag verschlafen, aber die spätherbstliche Sonne schien durch das Fenster in sein Dachgeschosszimmer und warf den Schatten des Gitters auf sein Gesicht. Mit zusammengekniffen Augen sah er auf den Wecker.
Es war bereits Mittag. Jedenfalls hatte Elsa ihn ausschlafen lassen, was bedeutete dass sein Vater immer noch nicht zurück sein konnte.
Kurz überlegte er, eines der dreizehn Geschenke auszupacken, die sich vor seinem Fußende türmten, verwarf den Gedanken aber wieder. Er wusste ohnehin, was sich darin verbarg: ein weiterer Fernseher, wahrscheinlich noch größer und flacher als der, den er letztes Jahr bekommen hatte, eine Spielkonsole - immerhin war seine bereits ein halbes Jahr auf dem Markt -,  jede Menge DVDs und, wie immer, eine Videobotschaft, auf der sein Vater ihm seine herzlichsten Glückwünsche ausrichtete. Meist vor der Kulisse irgendeines fremden Landes, das er in seiner Eigenschaft als Botschafter besuchte …
Gerade als Timothy beschloss, sich die Decke wieder über die Nasenspitze zu ziehen, hörte er Elsas schwerfällige Schritte auf der Stiege, die zu seinem Zimmer führte. Timothy sprang auf und fuhr sich mit den Fingern durch sein zerzaustes Haar. Er mochte Elsa und wollte nicht, dass sie sah, wie ihm zumute war.  Das Hausmädchen war eine handfeste, rundliche Frau, die aus der Bezeichnung Mädchen schon vor über einem halben Jahrhundert herausgewachsen war.
Elsa pochte mit dem Fuß gegen die Tür. Sie klemmte und musste ebenso dringend in Stand gesetzt werden wie der Rest des Hauses, denn bis jetzt war nur die Fassade neu gestrichen worden. Schnell schlüpfte Timothy in seine Jeans und zerrte an dem Tür. Als sie ruckartig nachgab, wäre er fast mit  einem rosa geblümten Tablett zusammengestoßen, auf dem eine Tasse Kakao dampfte und, in einen Napfkuchen gesteckt, fünfzehn Kerzen darauf  warteten, dass er sie auspustete.
„Na mein Jung`, bist du endlich auf den Beinen?“, fragte Elsa mit sanften Tadel und stellte das Tablett auf einen der großen Umzugskartons, die Timothy immer noch nicht ausgepackt hatte.
Der Junge rang sich ein Lächeln ab.
„Ich wollte die Geschenke nicht allein öffnen“, log er, wobei sich seine Ohren rosa färbten.
Elsa sah kopfschüttelnd zu den vielen Päckchen, die in das eintönige Geschenkpapier eines Versandhauses geschlagen waren, und zog ein Kuvert aus ihrer Schürze.
 Ich bin nicht die einzige, die dir zum Geburtstag gratuliert … „Häppei Börsdi, mein Bub“, sagte sie mit ihrem unverkennbar deutschen Akzent und drückte Timothy den Umschlag in die Hand.
Mit klopfendem Herzen sah der Junge auf den Absender. Das blütenweiße Papier trug unverkennbar die saubere Handschrift seines ehemaligen Hauslehrers aus Berlin. Enttäuscht ließ sich Timothy sich sein Bett fallen und las die eng geschriebenen Zeilen …

Lieber Timothy,
ich hoffe, dass Dich mein Brief noch rechtzeitig zu Deinem Geburtstag erreicht, zu dem ich Dir herzlich gratuliere. Inzwischen hast Du Edinburgh sicherlich schon erkundet und dabei alle Sehenswürdigkeiten besucht, über die wir in unserer letzten Unterrichtsstunde gesprochen haben, Edinburgh Castle, wie auch der Holyrood Palace …

Timothy ließ das Blatt sinken. Er hatte weder Schloss noch Palast je gesehen und genau genommen noch nicht einmal das vornehme Viertel, in dem er seit zwei Monaten wohnte, denn die Haustür war stets verschlossen, und natürlich hatte er keinen Schlüssel. Der angesehene Botschafter war der Meinung, so lange sein Sohn nicht Wirklichkeit und Phantasie auseinander halten könne, wäre dies die beste Lösung.
Als hätte Elsa seine trübsinnigen Gedanken erraten, sagte sie: „Is`n Verbrechen, dich hier einzusperren, nur weil …“ Ärgerlich winkte sie ab. „Jeder is` doch anders, komisch, was? Wenn man alle wegsperren würde, die mal was sehn, was gar nich da ist… Na dann wärn die Straßen wohl leer.“
Timothy sah verlegen in ihr breites Gesicht, das von einer silbern schimmernden Hochsteckfrisur gerahmt wurde, und zögerte  einen Augenblick. Dann aber fasste er sich ein Herz: „Ist kein Brief von Loo gekommen?“, fragte er mit schiefem Grinsen.
„Ach Junge, ich wünschte, du hättst` ein` echten Freund“, antwortete sie kopfschüttelnd und reichte ihm ein flaches Päckchen, nicht größer als eine Postkarte. „Das ist von mir. Na los! Machs` schon auf.“
„Loo ist echt. Es gibt ihn wirklich“, beharrte Timothy mit vorgeschobener Unterlippe, löste aber das aufgebügelte Papier.
Zum Vorschein kam eine brüchige Pappe, die von einigen Klammern in einem Holzrahmen gehalten wurde.
„Dreh es um“, forderte Elsa aufgeregt. „Ich wette, du hast es noch nie gesehen. Hab's beim Auszug auf eurem Speicher gefunden.“
Als Timothy auf die Rückseite sah, setzte sein Herz für eine Sekunde aus. Er blickte auf das jugendliche Gesicht seiner Mutter, die vor einer eigenartigen Ansammlung von Reagenzgläsern stand.
„Da müsste sie in deinem Alter sein ...“
„Ich kann mich nicht an sie erinnern …“, murmelte Timothy, der nur ein einziges Bild seiner Mutter besaß, das er wie ein Heiligtum in seiner Nachttischschublade hütete.
„Die grauen Augen mit den seltsamen goldenen Fünkchen darin, hast du von ihr. Genau, wie und das Grübchen am Kinn, so viel ist sicher. Weiß der Kuckuck, von wem diese schwarzen Zausel sind“, sagte Elsa lachend und verstrubbelte Timothy die Haare. „Also, packen wir jetzt deine anderen Geschenke aus und schlagen uns den Bauch mit Kuchen voll?“
„Klar doch“, antwortete Timothy mit gezwungenem Lächeln, stellte vorsichtig den Bilderrahmen auf seinen Nachttisch und holte tief Luft, um die Kerzen auszublasen. Doch dann geschah etwas, bei dem Elsa, hätte sie es sehen können, mit Sicherheit einer Ohnmacht nahe gewesen wäre: Ein  riesenhafter Mann trat durch die übereinander gestapelten Umzugskartons und blieb direkt hinter der Haushälterin stehen.
 „Alles in Ordnung?“, fragte sie und folgte unsicher Timothys entsetztem Blick.
Der Hüne sah über sie hinweg, legte drohend seinen Zeigefinger auf die Lippen und  brummte: „Kein Wort!“
Timothy nickte stumm.
Elsa, die sein Nicken als Antwort auf ihre Frage wertete, atmete erleichtert aus. Sie hatte unwillkürlich die Luft angehalten, als sie in Timothys angstverzerrtes Gesicht sah, aus dem schlagartig alle Farbe gewichen war.
„Na, dann blas'  schon die Kerzen aus! Sonst ruiniert uns das Wachs noch den Kuchen.“
Timothy zwang sich zur Ruhe und beugte sich zu dem Tablett, die Augen stur auf den Riesen gerichtet. Weit über zwei Meter hoch, die mächtigen Muskeln zum Zerreißen gespannt, bot er einen Angst einflößenden Anblick.
Langsam blies Timothy Kerze für Kerze aus und versuchte nicht zu zittern, während Elsa sich suchend umsah.
„Verflixt noch eins! Jetzt hab ich doch glatt das Messer zum Aufschneiden vergessen“, sagte sie verärgert. „Naja, was man nich` im Kopf hat, hat man ebn` in den Beinen.“
Timothy dankte dem Himmel dafür.
 „Ich komme mit!“, rief er und maß die Entfernung bis zur Tür. Er könnte es mit Glück in einem Satz schaffen.
Dem Riesen musste der gleiche Gedanke gekommen sein, denn seine handtellergroße Hand drückte Timothy mit Nachdruck auf das Bett. Der Junge starrte auf das oberschenkeldicke Handgelenk, um das sich ein metallbeschlagener Reifen schlang.
„Vielleicht warte ich doch“, kiekste er und sah Elsa verzweifelt hinterher.
Noch war die Tür offen …
„Bleib sitzen!“, befahl der Riese, drückte mit ausgestrecktem Arm die Tür zu und ließ Timothys Schulter langsam los. „Modriger Mummatsch, wo habe ich denn jetzt …“ Timothy, der erwartet hatte, jeden Moment einen aussichtslosen Kampf um sein Leben führen zu müssen, sah fassungslos zu, wie der Riese seinen wild tätowierten Oberkörper durch die Zimmerwand steckte, so dass nur seine überaus behaarten Beine zu sehen waren. Vielleicht trug er aber auch eine Hose aus Fell, so genau war das nicht zu erkennen. Timothy sprang zur Tür und zerrte mit aller Macht daran.
„Ah, da ist sie ja!“, hörte Timothy den Riesen jenseits der Mauer murmeln und beobeachte, wie er eine ausgebeulte Tasche in sein Zimmer zog. „Du sollst sitzen bleiben!“, knurrte er, während er eine altertümliche Pergamentrolle zu Tage förderte.
Es hatte ohnehin keinen Sinn, die Tür ließ sich einfach nicht öffnen, so sehr Timothy sich auch abmühte. Entmutigt ließ er sich an ihr hinabgleiten und sah dem Riesen dabei zu, wie er sich in die Schriftrolle vertiefte. Erst jetzt fiel ihm auf, dass der Kopf des Giganten so gar nicht zu dem martialisch wirkenden Körper passte … Auf den Schultern saß ein glatzköpfiges Ei, mit kugelrunden, gutmütigen Augen, einer dicken Knollnase und einem beträchtlich langen Bart, der kunstvoll zu vielerlei Zöpfen geflochten war. Im Grunde genommen wirkte er wie ein Schaf im Wolfspelz.
Noch bevor Timothy darüber nachdenken konnte, was dieses unpassende Bild ihm verriet, räusperte sich der Hüne vernehmlich und holte tief Luft.
„Zuuuuuum Taggeburt lang Bart, zuuuuuuuum Taggeburt laaaang Bart“, dröhnte er und sah Timothy dabei feierlich an. „Zuuuuuum Taggeburt liiiieber Timothy, zuum Taggeburt auch Lex!“ Der Riese ließ die Pergamentrolle sinken, von der er anscheinend abgelesen hatte. “Loo hatte Recht, bist wirklich ne` halbe Portion“, brummte er und reichte Timothy eine zerbeulte Pappschachtel, in der sich zuckrige Überreste von Pralinen befanden. „Tschuldigung - hab schon die eine oder andere genascht, war'n langer Weg.“
„Loo?“, vergewisserte sich Timothy erleichtert.
„Nein, Godo, mein Name i,st Godo“, antwortete der Riese und verbeugte sich so tief, dass sein Bart den Boden berührte. „Loo ist … äh … verhindert. Soll dir Glückwünsche ausrichten. Er holt`s später persönlich nach.“
Timothys Herz machte einen Hüpfer. Er hatte Loo so lange nicht mehr gesehen, dass er an manchen Tagen wirklich daran zweifelte, ob sein Freund aus Fleisch und Blut war. Freudig sprang er auf.
„Wann? Hat Loo gesagt, wann er kommt?“, fragte er atemlos.
Godo schielte unverhohlen nach dem Kuchen.
„Könnt ich vielleicht 'n Stück haben? War 'n weiter Weg…“, wiederholte er sich, und als Timothy zustimmend nickte, stopfte er sich den gesamten Kuchen samt Kerzen in den Mund. „Na, ich schätsch  in Kürtsche …“ sagte der Riese nach einer Weile, während er sich etwas Wachs aus den Zähnen pulte.
Im gleichen Moment rüttelte Elsa an der Tür.  Godo zwinkerte Timothy verschwörerisch zu und zog mit seinem kleinen Finger an der Klinke. Dabei riss er fast die gesamte Tür aus den Angeln.
„Wo ist denn der Kuchen?“, fragte Elsa mit dem Messer in der Hand und starrte mit offenem Mund auf das mit Krümeln übersäte Tablett.


*******

Zur selben Zeit, aber an einem anderen Ort, saßen sieben weißhaarige Männer an einem massiven steinernen Tisch und stritten über Timothys Zukunft.
Ein Dutzend Fackeln hing in eisernen Ringen und erhellte flackernd ihre Gesichter. Den Raum hätte ein erwachsener Mann mit zwanzig Schritten durchmessen können, wenn er denn hineingekommen wäre, was jedoch unmöglich war, denn das Gewölbe hatte weder Tür noch Fenster. Die Wände waren kreisrund aus primitivem Lehm geklopft, und der Boden schien eine Art Felsplatte zu sein, auf der mittig der längliche Tisch aus Stein stand.
Die sieben Vertreter des Ältestenrats saßen aufrecht auf einer kunstvoll behauenen Bank und wirkten dabei ausgesprochen hoheitsvoll. Ihre eindrucksvollen Bärte waren auf verschiedenste Weise verwunden, mal zu etlichen feinen Zöpfen mit klingenden Metallkugeln am Ende, mal zu formvollendeten Schlaufen, mal mit bunten Bändern durchwirkt oder einfach zu einem lässigen Knoten gefasst.
Abgesehen von den schmucken Bärten hätten die Greise unterschiedlicher nicht sein können. Der Eine war groß wie ein Baum, der Andere klein wie ein Wurzelzwerg, der Dritte schimmerte bläulich, der Vierte konnte jedem Paradiesvogel Konkurrenz machen. Ein weiterer war trotz seines Alters ungemein attraktiv, ein anderer ausnehmend hässlich.
In der Mitte saß der unauffälligste von ihnen. Ein hagerer Mann mit schwarzem Umhang, der sein Gesicht in die Hände gelegt hatte und sich dabei ermüdet die Augen rieb. „Meine Herren, wir diskutieren nun bereits seit neun Monden unermüdlich über das gleiche Thema, während die Situation um uns herum außer Kontrolle gerät“, sagte er beschwörend. „Ich denke, dass alle Argumente nun mehrfach ausgetauscht wurden, ohne dass wir uns einigen konnten.“
Darius hob sein Gesicht, und seine Augen strahlten trotz aller Erschöpfung große Güte und Weisheit aus. Seine gebogene Nase und die vielen kleinen Fältchen unterstrichen diesen Eindruck. Am bemerkenswertesten jedoch war das Leuchten, das den uralten Mann, wie eine Aura umspielte …
Darius erhob sich, und das Leuchten mit ihm.
„Älteste, lasst uns dieser endlosen Diskussion ein Ende bereiten und abstimmen“, verlangte er.
„Vielleicht sollten wir erstmal abstimmen, ob wir abstimmen“, quietschte ein rotgesichtiger Wicht zu seiner linken.
Ein aalglatter, bläulich schimmernder Mann überging den Vorschlag des Rotgesichtigen und ereiferte er sich: „Seit über acht Dekaden haben wir keinerlei Kontakt mehr zur menschlichen Welt, und dies nicht ohne Grund!“, blubberte er vor Empörung. „Das Risiko entdeckt zu werden ist untragbar!“
„Darin kann ich Aqulla nur zustimmen. Unsere Existenz könnte gefährdet werden“, stimmte eine düstere Stimme zu. Sie gehörte einer knochigen Gestalt, die leichenblass in die eigenartige Runde starrte. Seine Augen waren ohne Ausdruck. Zwei große schwarze Flächen, denen der weiße Lebensfunke fehlte. Diese winzige Andersartigkeit ließ die gesamte Gattung der Crucio bedrohlich wirken, obwohl längst nicht alle bösartig veranlagt waren.  
„Mit meiner Unterstützung werdet ihr niemals rechnen können“, sagte der Crucio schließlich, „egal, wie die Abstimmung entschieden wird.“
Darius seufzte ergeben. Er hatte diese Einwände nun zigfach gehört, und es schien kein Ende in Sicht. Trotzdem wagte er einen letzten Versuch und trug das bestechendste Argument vor, wenn auch nicht zum ersten Mal.
„Der Junge ist seit der Verbannung der einzige Mensch, der uns sehen kann. Ich persönlich werte das als ein Zeichen. Aber selbst wenn es nur ein abnormer Zufall sein sollte, kann außer ihm niemand die Außenwelt betreten!“ Darius hieb mit der Faust auf den Tisch. „Älteste, die Zeit läuft uns davon!“
Ein großer glatzköpfiger Mann erhob sich umständlich von der harten Steinbank. Er sah Godo zum Verwechseln ähnlich, nur dass sein Bart fast bis zum Boden reichte. Sein stählerner Oberkörper war ebenso mit schwarzen, ornagrammartigen Tätowierungen überzogen, und aus seinen Augen funkelte der gleiche Schalk.
„Lasst uns abstimmen“, dröhnte er. „Mein Weib wartet schon zu lange auf mich, und ich möchte, dass sie noch in einem Stück ist, wenn ich heim komme.“
Die übrigen fünf Männer erhoben sich - einer nach dem anderen. Als alle standen, forderte Darius erneut: „Lasst uns abstimmen“ und zog einen Siegelring von seinem Finger. Die Anderen taten es ihm schließlich nach.
Ihre Ringe trugen die gleiche auffällige Gravur: zwei zu einem X verschlungene Thymian-Zweige, die im Schein der Fackel aufleuchteten. Jeder Edelstein der sieben Alten aber hatte eine andere Farbe und war den jeweiligen Geschlechtern zugeordnet.
Darius gehörte zu der Familie der Dan, für die der Rubin stand. Der schwarze Blutstein „Hämatit“ vertrat das Haus der Crucio - eine heimtückische Familie, vor der man sich lieber in Acht nahm. Auch mit den wasserliebenden Niptraden war nicht gut Kirschen essen, insbesondere wenn sie zu lange an Land verbleiben mussten. Sie schmückte der blassblau schimmernde Aquamarin. Die Sippe der Vinen verabscheute hingegen Wasser, frönte aber umso mehr dem Wein. Für sie war der Granat stellvertretend. Die Bellaren waren allesamt anbetungswürdig schön, und so war die Tatsache, dass für sie der Diamant vorgesehen war, nicht weiter verwunderlich. Die Kraft und der Mut der Validen repräsentierte der braune Topas, und der Opal der Coloren changierte genau so bunt und farbenfroh, wie sie es liebten.
Darius hielt seinen rubinroten Wappenstein immer noch demonstrativ in die Höhe, wobei er die übrigen sechs auffordernd anschaute. Entschieden drückte er ihn, für alle sichtbar, in eine kleine Vertiefung der Steinplatte. Ein Unwissender hätte diese gewiss für eine außergewöhnlich fein gearbeitete Ausschmückung gehalten, die Eingeweihten wussten jedoch, dass der Tisch alsbald in silbernen oder schwarzen Nebel gehüllt sein würde …
Als alle Anwesenden ihre Stimme abgegeben hatten, sahen sie schweigend auf die Steintafel. Nur der rotgesichtige Vine räusperte sich nervös.
„Wieso dauert das so lange?“, kiekste er.
Darius bedeutete ihm sich zu gedulden.
Als endlich der Rauch empor stieg und kniehoch den gesamten Raum füllte, atmete Darius hörbar aus.
 „So ist es entschieden“, verkündete er. „Der Junge wird seinem Schicksal folgen.“ Ein Lächeln umspielte seine Lippen. „Drystan, sei doch so freundlich und rufe nach dem Schreiber und dem jungen Loo.“


*******

Da Loo nervös die Entscheidung der Ältesten abgewartet hatte, war es nicht verwunderlich, dass Godo und Timothy vergebens auf ihn warteten …
Der Riese hatte sich in einen Sessel gezwängt und Timothy gelassen dabei zugesehen, wie er Fernseher, Spielkonsole und eine Fotokamera zu Tage förderte, die er lustlos zu einem Stapel DVDs in eine Ecke schob. Erst als Timothy ein quadratisches Paket aus dem Papier zog, in dem sich neben einer Geburtstagskarte jede Menge orangefarbene Lutscher, Bonbons, Zuckerstangen und  Geleekürbisse befanden, rutschte Godo unruhig hin und her. Dass der Sessel dabei krachend in sich zusammenbrach, schreckte anscheinend nur Timothy auf. Elsa sammelte unberührt die vielen Papierschnipsel vom Boden, während Timothy Blut und Wasser schwitzte, dass sie dabei nicht über Godos gewaltige Füße stolperte.
„Blödsinn!“, schalt er sich selbst. Denn im Grunde genommen war ihm klar, dass der Riese seiner Fantasie entsprang, auch wenn er das zu gern vergaß.
„Was ist Blödsinn?“, unterbrach Elsa seine Gedanken.
„Äh - die Karte“, meinte Timothy ausweichend und las die wenigen Zeilen.

 „Sohn, auch wenn Du meine Entscheidung nicht verstehst, soll sie Dir nicht das Halloweenfest verderben. Anbei eine Auswahl der beliebtesten Artikel, wie man mir versicherte. Ich werde bis Thanksgiving wieder zurück sein. Mach mir keine Schande – Dein Vater

Als er geendet hatte, stand Elsa mit zwei DVDs in der Hand vor ihm.
„Welchen Film wollen wir sehen?“, fragte sie aufmunternd.
„Film? Lass gut sein, Elsa. Ich denke, ich werde schlafen gehen.“
Das Hausmädchen zuckte mit den Schultern.
„Wie du meinst, aber du verschläfst noch dein ganzes Leben, Junge.“
„Was für ein Leben?“, murmelte Timothy, doch Elsa hatte schon die Tür hinter sich zugezogen.
Als Timothy sich umdrehte, sah er Godo mit plattgedrückter Nase an dem vergitterten Erkerfenster stehen, der mit kindlichem Erstaunen die Kostüme der Halloweenkinder kommentierte. Gerade zog ein kleiner Junge mit spitzem Hut und prallgefüllter Tüte unter ihnen vorbei.
„Das ist doch keine Hexe!“, empörte sich der Riese. „Allein die Nase ..., keine Hexe hat so eine krumme Nase! Und dieser alberne Hut! Außerdem reisn` Hexen auf Holunderästen, nich` auf Kehrbesen.“
„Auf Holunderästen?“
Timothy zwängte sich neben Godo, der fast den gesamten Erker ausfüllte, und sah die orange beleuchtete Straße herunter.
„Ich schätze, an Halloween geht auch ein Besen durch …“
„Halloween? Es ist Hexensabbat!“, dröhnte Godo, packte Timothy bei den Schultern und hob ihn auf Augenhöhe. „Du brauchst keine Angst zu haben, Mensch. Wer Loos Freund ist, ist auch mein Freund! Keine Hexe wird dir was zu Leide tun!“, sagte er mit grimmigem Blick. „Dafür sorge ich schon.“
„Ich – äh  hab keine Angst vor Hexen“, erwiderte Timothy, der sich ganz und gar nicht sicher war, ob er nicht vor Godo Angst haben sollte.
„Nich‘? Bist aber 'n mutiges Kerlchen.“ Der Hüne stellte Timothy behutsam  auf den Boden zurück. „Sollte man gar nich‘ meinen, wenn man dich so ansieht. Oder du bist mächtig dumm, aber wenn du das alles gelesen hast …“, überlegte er und deutete mit seinem knubbeligen Zeigefinger auf Timothys Nachttisch, „kannste so dumm auch nich sein.“
Irritiert sah Timothy auf die drei Bücher neben seinem Bett.
„Ich bin lange nicht so mutig, wie du glaubst…“, murmelte er. „Eigentlich habe ich Angst vor allem Möglichen.“
„Wirklich?“, vergewisserte sich Godo. „Sag mir, wer dir Angst mach, und ich werde ihm den Baat verknoten!“
„Naja, da ist eigentlich niemand, vor dem ich Angst haben könnte … Das macht mir Angst …“ Timothy sprach leise und sah dabei auf die Erde. „Genau genommen fürchte ich mich vor allem, was ich nicht kenne, und … - und davor, dass ich Loo irgendwann nicht mehr sehe. Obwohl's vielleicht besser wär'.“
Timothy wusste selbst nicht genau, warum er dem Riesen erzählte, was er nicht einmal Elsa anvertraut hätte. Aus irgendeinem Grund fühlte er sich in seiner Gegenwart sicher.
„Meinst du, Loo kommt noch?“, fragte er schließlich, als wieder ein Licht in einem der Kürbisse, die durch unterschiedlichste Grimassen die Straße erhellten, erlosch.
„Hatter gesagt…“, brummte Godo und gähnte herzhaft. „Tschuldigung. Muss  an euer Zeit liegen.“
„Unsere Zeit?“
Godo schlug sich entsetzt die Hand vor den Mund.
„Ach du heilige Klettenwurzel, jetzt hab … ich zu viel geplappert“, stöhnte er. „Wollt auf jeden Fall kommen, sobald, sobald…..“ Godo zwirbelte verlegen an seinen Bartzöpfen und suchte dabei fieberhaft nach einer unverfänglichen Antwort. „Tja, ööööh, das mit Loo ist in so kurzer Zeit schwer zu erklären, kleiner Timothy. Aber Sorgen musste dir keine machen. Es geht ihm jedenfalls gut. Hab' erst gestern gegen ihn beim Gobbel-Tipp gewonnen. Drei Lex zu fünf Ringen!“ Godo biss sich erschrocken auf die Lippe. „Is wohl besser, er sagt's dir selbst“, murmelte er.
Timothy war erleichtert und verwirrt zugleich. Er wollte gerade fragen, was ein Gobbel-Tipp war, da beschlug die Scheibe vor ihnen so unerwartet, dass die Worte in seinem Hals stecken blieben. „W ... was … was ist das?“, brachte er stattdessen hervor und zog erschrocken seine Hand zurück.
Godo wischte mit seinem Ärmel über das Glas. Unter dem Reif kamen Eiskristalle zum Vorschein, die ihre silbrigweißen Fäden zu einer matt schimmernden Fläche spannen.
"Is verflucht kalt hier", brummte der Riese.
"Das verstehe ich nicht ... Es schneit doch noch nicht einmal."
"Wir sollten 'n Feuerchen machen, sonst friert uns noch der Bart ab. Öh - ich meine …  mir", verbesserte sich Godo mit mitleidigem Blick auf Timothys glattes Gesicht. "Auf dem Sessel kannste ohnehin nich mehr reisen. Was dagegen, wenn ich die Hütte 'n bisschen aufheize?"
"Reisen? Warum sollte ich auf einem Sessel reisen wollen?", fragte Timothy noch verwirrter als zuvor und drehte die Heizung auf.
Ein kalter Schauer überlief seinen Rücken, als er das eisige Metall berührte. Innerhalb kürzester Zeit musste die Temperatur seines Zimmers ins Bodenlose gefallen sein.
"Es ist viel zu kalt hier ..“, flüsterte er. "Ich glaube ... ich glaube, irgendetwas stimmt nicht. - Godo, ich habe Angst!"
Timothy fixierte den breiten Rücken des Riesen, der unbeweglich am Fenster stand.
"Godo! Sag was!"
Langsam drehte sich der Hüne zu ihm und suchte mit zusammengekniffenen Augen das Zimmer ab. Jeder Muskel seines Körpers war angespannt, die Hände hielt er zu Fäusten geballt.
Timothy drehte sich blitzartig um die eigene Achse. Sein Atem ging schnell und stoßweise.
"Was passiert hier?", schrie er mit aufgerissenen Augen.
Godo packte ihn am Arm.
"Ich hab nich den blassesten Schimmer. Aber unter freien Himmel solltest du sicher sein. Schnell, Mensch! Du musst raus!", donnerte er und gab dem Jungen einen Stoß Richtung Tür. Timothy zerrte daran, dachte an die ganzen verschlossenen Türen und vergitterten Fenster, die noch vor ihm lagen, als plötzlich ein Schatten über sein Gesicht fiel.
Er fuhr herum, sah jedoch nur Godo, in dessen Gesicht nichts, als blankes Entsetzen stand.
"Nicht der Junge, nicht jetzt!", schrie er und stürzte Blindlinks nach vorn. Dabei hieb er mit den Fäusten durch die Luft, ohne dass erkennbar war, wen er eigentlich treffen wollte.  
„Die verdammte Tür klemmt!“, rief Timothy verzweifelt und sah mit Grauen, wie sich das Eis von der Fensterbank über sein Bett, die Umzugskartons, einfach alles ausbreitete.
„Neeeeeeiiiin!“, brüllte Godo und war im gleichen Moment bei ihm.
Seine Hand griff nach der Klinke.
Timothy sprang blitzartig zur Seite, um nicht von der aufspringenden Tür zu Boden geworfen zu werden. Aber sie öffnete sich nicht.
Godos ausgestreckter Arm war von silbrigweißen verflochten Fäden überzogen, die sich knisternd ausbreiteten. In kürzester Zeit überspannen sie seinen kräftigen Oberkörper, erfassten die behaarten Beine, umschlossen seine zahllosen Bartzöpfe, um einen letzten Atemzug später  auch  Augenbrauen und Stirn mit frostigen Reif zu bedecken .
„Godo! Komm schon!“, keuchte Timothy, der nicht fassen konnte, was er sah. „Was ist hier los?“
Doch durch die todbringende Eisschicht blickte Timothy in Godos wutverzerrtes Gesicht, das ihm mit zum Schrei geöffnetem Mund und seltsam verdrehten Augen leblos entgegen
 starrte.
Timothys ganzer Arm zitterte, als er seine Hand nach dem Riesen ausstreckte. Aber kaum, dass er ihn berührt hatte, fiel dessen vereister Körper raschelnd in sich zusammen -  fast wie hauchdünnes Papier, das in Feuer aufging. Fassungslos blickte Timothy auf den gräulichen Rückstand, der eben noch Godo gewesen war. Timothy wollte seinen Augen nicht glauben und glaubte seinem Verstand nicht trauen zu können, und tatsächlich, als er sich umsah, war wieder alles so, wie es sein sollte. Sogar der wuchtige Sessel stand in unzerstört in der Ecke.
Misstrauisch klopfte Timothy seine Beine und Arme ab. Er selbst schien unverändert. Um sicher zu gehen, sprang er zum Fenster, das so klar war, als hätte Elsa es eben geputzt. Der Reif war verschwunden. Ungehindert gab das Glas den Blick auf die Straße frei, und in der Ferne sah Timothy zwei kleine Vampire, die auf ein Haus zusteuerten, vor dem sich drei gigantische Kürbisse türmten. Als er sich umblickte, war selbst die graue Asche verschwunden.
Das konnte nicht sein! Alles hatte so greifbar gewirkt. Timothy ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. Doch so sehr er auch suchte, er fand nirgends einen Beweis dafür, dass es Godo wirklich gegeben hatte. Traurig ließ er sich auf sein Bett sinken, zog die Decke fest über die Schultern und starrte auf die Umzugskartons, durch die Godo vor wenige Stunden in sein Leben getreten war …
Kurz bevor ihn die Müdigkeit in einen gnädigen Schlaf zwang, fiel ihm wieder der Kuchen ein.
„Die Krümel … Der Kuchen … Elsa hat es gesehen“, murmelte er.
Timothy lächelte. Gleich am nächsten Morgen würde er sie danach fragen.
Doch dazu kam es nicht mehr …


*******

Als Malignus den silbernen Rauch aufsteigen sah, warf er Darius einen vernichtenden Blick zu. Einige Sekunden lang sahen die beiden sich intensiv an, und es hatte fast den Anschein, als unterhielten sie sich in Geiste.
Dann riss der Blickkontakt ab. Darius verzog schmerzverzerrt das Gesicht und krümmte sich zusammen.
„Malignus, es ist dir nicht erlaubt, deine Gabe in diesem heiligen Raum einzusetzen!“, stöhnte er unter Schmerzen.
„Dann halte du dich aus meinen Gedanken fern, Ältester!“, erwiderte Malignus bedrohlich leise.
Er verlor niemals die Beherrschung. Das bedeutete jedoch keinesfalls, dass er zum Schlimmsten nicht fähig gewesen wäre. Wenn er sprach, lag eine Entschiedenheit in seinen Worten, die erahnen ließ, dass Malignus nicht nur drohte, sondern handelte.
„Deine Entscheidung wird nicht jedem gefallen, Darius“, sagte er jetzt. „Es wird sich als großer Fehler erweisen, den Jungen zu holen. Du wirst sehen …“
Malignus blickte Darius noch einmal aus seinen unergründlichen Augen an, machte auf dem Absatz kehrt und ging durch die Wand. Es gab nichts mehr zu sagen.
Die übrigen Ältesten hatten der Szene angespannt zugesehen, jeden Moment darauf gefasst, eingreifen zu müssen. Alle atmeten erleichtert auf, als Malignus den Raum verließ. Eine Fehde unter den Ältesten, war das Letzte, was sie jetzt noch brauchen konnten.
Der blauschimmernde Aqulla war, ebenso wie Malignus, dafür bekannt, dass er Menschen nicht mochte.
Als sein Sinnesbruder den Raum verließ, machte er Anstalten ihm zu folgen. Darius legte Aqulla beschwichtigend die Hand auf die Schulter und hielt ihn zurück.
„Es zwingt dich keiner, eine Entscheidung zu treffen, mein Freund. Du musst heute noch keine Position beziehen.“
Aqulla sah ihn skeptisch an.
„Dass der Junge uns sehen kann, ist eine Sache, Darius. Ein Mensch würde ihm niemals Glauben schenken, egal wie überzeugt der Knabe von uns ist. Aber dem Kind unsere Welt zeigen, ihn in unsere Geheimnisse einweihen und ihm unsere Portale  zeigen …, das verleiht ihm Macht, große Macht sogar! Versteh doch!“
Aqulla gestikulierte aufgebracht mit seinen flossenartigen Händen und schnappte dabei hektisch nach Luft. Die erdige Umgebung entsprach wirklich nicht seinem Element.
„Noch mag er ja ein harmloser Junge sein“, blubberte er weiter, „doch auch er wird erwachsen.
Hast du einmal daran gedacht, wie viel Einfluss ein Mensch haben würde, wenn er auch nur einen Bruchteil unseres Wissens hätte? …  er nur eine unserer Gaben beherrschte?“
Darius hob resigniert die Hände.
„Er ist der Einzige, der die Außenwelt betreten und zugleich mit uns sprechen kann. So ist es nun mal.  Er wird die Drudel finden“, schloss Darius überzeugt.
Aqulla schnaufte verächtlich.
„Die Drudel! Das Buch ist schon über 400 Dekaden alt. Wer weiß, ob es die Lösung für unsere Probleme in sich birgt und was alles darin stehen mag. Vielleicht das älteste Rezept für Panonüsse, oder wie man den Gobbels das Beißen abgewöhnt. Hast du jemals in der Drudel gelesen?“
Darius blickte auf.
„Nein, das war mir nie vergönnt, aber ich lege alle meine Hoffnungen in sie. Das Kristallisieren muss ein Ende haben! Es muss eine Lösung gefunden werden; wenn wir das Buch nicht finden, hört unsereins in greifbarer Zeit auf zu existieren! Wir haben bisher keine Alternative gefunden!“
Darius schüttelte traurig den Kopf, und sein kunstvoll in Schlaufen gelegter Bart wippte bedächtig.
„Es wird Zeit für mich zu gehen“, sagte Aqulla. „Ich habe meine Entscheidung noch nicht getroffen.“
Er wand sich zum Gehen.
Die anderen standen in Grüppchen zusammen und besprachen die bevorstehende Ankunft des Menschen. Darius hing noch einen Moment seinen Gedanken nach und bemerkte zunächst den kleinen Wicht nicht, der vor ihm aufgeregt von einem Bein aufs andere trat.
Darius sah verwundert nach unten.
„Was hast du zu sagen? Sprich frei“, forderte er das Männchen auf.
„Hochverehrte Dan, ihr habt nach mir rufen lassen. Da bin ich, also hier, im Decertum – dem Allerheiligsten des Ältestenrats. Ich stehe vor euch“, stammelte der Wicht.
„Loo, ich bin froh, dass Sie da sind.“
Darius ließ sich auf die Bank sinken.
„Es geht um den Jungen – um Timothy“, sagte er.
„Ihr habt zu seinen Gunsten entschieden!“
 
„Darf ich es ihm sagen? Bitte! Es wäre wirklich – also, er ist mein Freund, mein bester Freund“,  Loo quiekte vor Begeisterung.
Der Color hielt sich erschrocken die Hand vor den Mund und blickte Darius mit seinen großen Telleraugen fragend an. War er zu vorlaut gewesen? Hätte er diese Bitte überhaupt an einen Ältesten herantragen dürfen? Er kannte sich nicht genau mit den Protokollen des Decertum aus.
Darius jedoch konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Er mochte den jungen Loo.
„Ob unsere Entscheidung zu seinen Gunsten sein wird, muss sich zeigen ... Aber ja, Loo. Du wirst es ihm erklären. Ich hoffe, er glaubt dir“, fügte Darius mit leichtem Zweifel hinzu.
„Er wird mir glauben, hoher Dan, er wird endlich alles verstehen. Er wird es mit eigenen Augen sehen. Wann breche ich auf?“
Loo war voller Vorfreude. Fünfzehn Jahre lang hatte er seinem Freund die Wahrheit vorenthalten müssen. Er war sogar dabei gewesen, als der Junge laufen lernte und immer wieder nach den Glöckchen seiner Zipfelmütze griff. Damals hatte Loo erkannt, dass das Kind ihn sehen konnte ... und jetzt war der Moment gekommen, an dem Loo Timothy endlich die Gewissheit geben konnte, dass alles real war, was dieser gesehen hatte. Das und noch viel mehr …!  Er keine Minute länger warten!
Darius musste lachen.
„Nicht so ungeduldig, junger Loo. Zunächst sollten wir noch ein paar Sachen für den Menschen Timothy schneidern lassen. Er sollte nicht zu sehr auffallen, wenn er sich hier umtut, nicht wahr? Außerdem müssen wir noch das Problem mit der Zeitdifferenz überdenken. Keiner von uns weiß, wie er darauf reagieren wird.“ Darius kratzte sich am Kinn. „Ja, ich denke, zwei Diare wirst du dich noch gedulden müssen.“
Loo schaute betrübt auf den Boden, doch Darius zwinkerte ihm aufmunternd zu.
„Nun geh und erzähle es deiner Familie, sie soll sich vorbereiten. Das Kind wird zunächst bei dir wohnen.“


*******

Timothy schlief schlecht. Er träumte wirr und wachte von fürchterlichem Jucken und Zwicken geplagt auf.
Gerädert rieb er sich die Augen und sah auf den mondbeschienenen Wecker. Es war noch vor Mitternacht.
„Was für ein merkwürdiger Traum. Der totale Irrsinn.“ Timothy musste an Elsa denken, die steif und fest behauptete, Träume hätten eine tiefere Bedeutung.
„Alles hat einen Sinn, und es gibt viele Symbole, die für alles Mögliche stehen, weißt Du?“ hatte sie eines Tages gewichtig zu ihm gesagt.
„Welchen Sinn haben bloß Fellmonster mit Maßbändern?“, murmelte Timothy schlaftrunken.
Er schaltete das Licht ein, setzte sich auf und lugte vorsichtig unter die Decke, nur um sicher zu gehen, dass es tatsächlich ein Traum gewesen war …
Winzige hamstergroße Wesen, mit absonderlichen Maßbändern in den Fäustchen, waren auf seinem Bett herumgesprungen und unter die Decke gekrochen -  bis in seinen Pyjama hinein. Dabei hoben sie mal sein Bein, mal seinen Finger in die Höhe, um sämtliche Gliedmaßen genauesten zu vermessen. Timothy hatte den Geschöpfen dabei entgeistert zugeschaut und sich vollkommen bewegungsunfähig gefühlt. Eine der Kreaturen saß mit gekreuzten Beinen auf seiner Brust und starrte ihn minutenlang an. Sie hatte eine so flache Nase, als wenn jemand sein kleines Gesichtchen mutwillig plattgedrückt hätte. Seine Augen waren groß und staunend und fixierten Timothy unablässig. Ansonsten bestand das Wesen eigentlich nur aus Haaren. Lange struppige Haare auf dem Kopf, aus denen spitze Öhrchen ragten, und kurze struppige Haare um den tropfenförmigen Körper, der von zwei kurzen Beinchen mit Plattfüßen getragen wurde.
Timothy erinnerte sich plötzlich an jedes Wort, ganz so, als wäre es real gewesen …
„Ich glaube er sieht uns, er kann uns sehen, denke ich. Er schaut mir direkt in die Augen“, quiekte das Wesen auf seiner Decke mit hohem Stimmchen. “Beeilt euch, Männer, er scheint wach zu sein.“
„Wir sind fast fertig, nur noch den rechten Fuß“, piepste ein Winzling.
„So, kann losgehen! Wir haben alles …“, wisperte ein anderer unter der Bettdecke hervor.
Daraufhin schoss gut ein Dutzend der haarigen Kreaturen aus seinem Bett und huschte mit flatternden Maßbändern in den Händchen zur Tür hinaus.
Timothy schüttelte sich.
 „ … war zumindest das Merkwürdigste, das ich je geträumt habe“, sagte er zu sich selbst.
„Was war das Merkwürdigste, das du je geträumt hast?“
„Loo!“
Ein Strahlen erhellte Timothys Gesicht, als er sah, wer ihm vom Sessel aus entgegen blickte.
Dort saß ein kleiner untersetzter Kerl mit struppigem rotbraunem Haar und spärlichem Bart, der übers ganze Gesicht lachte.
„Timothy!!! - Mein Freund.“
Das Männlein sprang hoch.
Auf seinem etwas zu großen Kopf wippte ein spitzes rotes Filzhütchen, an dem allerlei Glöckchen bimmelten.
Die Gestalt bot einen komischen Anblick. Der Bauch so rund, als hätte es einen Medizinball verschluckt, und die dicken, viel zu kurzen Beinchen steckten in einem orangefarbenen und einem blauen Schnabelschuh. Über seine Schultern fiel eine Vielzahl bunter Bänder, was unwillkürlich an einen mit Lametta behangenen Weihnachtsbaum erinnerte.
Als Loo wild gestikulierend vor dem Bett stand, überragte Timothy ihn um fast einen Kopf, obwohl er saß. Loo ließ Timothy gar nicht zu Wort kommen, so aufgeregt war er.
„Timothy, endlich! – Endlich habe ich dich gefunden!“ Das von Lachfalten durchzogene Gesicht gluckste aufgeregt. „Du kannst dir nicht vorstellen, was ich durchgemacht habe: wochenlang habe ich nach dir gesucht – überall nach dir gefragt, die Hälfte der Häuser der gesamten Provinz durchwandert …, bis wir dich endlich gefunden haben …!“
Das Männchen schien völlig aufgelöst und fing plötzlich an zu schluchzen.
Timothy sah Loo mit vorgeschobenem Kinn an.
„Ich wollte dir ja sagen, dass wir wegziehen, aber … du hast mich nicht mehr besucht!“, platzte er heraus und wusste nicht, ob er sich freuen oder ärgern sollte.
Als Loo mit bebender Unterlippe zu Timothy hochsah, bereute der sofort, ihn so angeherrscht zu haben. Mit unbeholfener Geste legte er seine Hand auf Loos Schulter.
„Ich hab's nicht so gemeint. Es ist nur …“, Timothy stockte, „es war halt mordsmäßig langweilig ohne dich, weißt du?“
 Doch das machte es nicht besser. Jetzt rannen seinem Freund dicke Krokodilstränen über das Gesicht, und aus seiner Nase begann ein unappetitlicher Schleim zu laufen.
„Du warst plötzlich verschwunden, einfach weg, wir dachten schon, du hättest dich krista… - äh, … aufgelöst. Einfach weg! Ohne ein Wort …“, schluchzte er, schlang seine kurzen Ärmchen um Timothys Bauch und schniefte lautstark.
„Loo!“
Timothy befreite sich. Ein langer, milchiger Rotzfaden glitt tropfend an seinem Pyjama herunter und Loo grinste entschuldigend.
„Hat Godo dir mein Geschenk gegeben?“, fragte er neugierig.
Timothy war erleichtert, dass sein Freund nicht mehr weinte, und wollte nicht den nächsten Gefühlsausbruch riskieren …
 „Wir haben auf dich gewartet …“, fing er deswegen zögerlich an und nagte an seiner Unterlippe. Waren Godo und Loo befreundet gewesen? Timothy hatte keine Gelegenheit mehr gehabt, den Riesen zu fragen. Godo hatte etwas von einem Tipp gesagt, bei dem er gegen Loo gewonnen hatte. Sie mussten sich zumindest ab und zu gesehen haben. „Es ist etwas passiert …“, begann er ohne weiteres nachzudenken und erzählte seinem Freund stockend von dem Reif, der ihnen die Sicht durch das Fenster genommen hatte, der Kälte, den Eiskristallen und schließlich dem kleinen Häufchen Asche, das von Godo übrigblieb, bevor es ganz verschwunden war.
Loo hatte sich auf Timothys Bett niedergelassen und wirkte bei jedem Wort bestürzter. Als Timothy schließlich geendet hatte, war er vollkommen in sich zusammengesunken.
„Godo also auch …“, flüsterte er. “Du gütiger Dan - Es werden immer mehr, und anscheinend hat es schon unsere Provinz erreicht ...“
„Was bedeutet das? Immer mehr?“
Loo sah auf.
„Es bedeutet, dass uns keine Zeit mehr bleibt! Wir werden bald aufbrechen müssen.“
„Aufbrechen? Wohin? Loo, ich versteh nur Bahnhof!“
Der Ältestenrat hatte Loo angewiesen, Timothy gut auf das Bevorstehende vorzubereiten. Jetzt aber hatten sich die Dinge verändert. Nur, wie sollte er seinem Freund in Kürze erklären, dass es nicht nur Menschen und Tiere, sondern auch Lemuren, Dämonen und Pentraden gab, die in ihrer eigenen Welt lebten, mit eigenen Regeln und – naja - der einen oder anderen Andersartigkeit?


*******

Darius wand sich dem Troll zu.
Dieser saß über ein Pergament gebeugt an der steinernen Tafel und wartete darauf, dass seine Dienste gebraucht wurden. Trolle galten im Allgemeinen als sehr verschwiegen, weshalb sie oft als Schreiber oder Boten tätig waren. Sie wurden in der Regel uralt und trugen daher jede Menge Geheimnisse in sich.
Wie viele der Dämonen hatten auch sie spitze Ohren, die allerdings seitlich von ihrem birnenförmigen Kopf abstanden. Ansonsten waren Trollschädel kahl, denn Haare hatten sie nur auf den Füßen. Ihre Gesichter sahen ausnahmslos so aus, als seien sie aus brüchigem Leder modelliert worden, besonders bei den Alten.
Der Troll am Tisch war zumindest sehr alt, viel älter als Darius, und das wollte schon was heißen.
Der Dan räusperte sich und fing an zu diktieren: „Für die Archive. Am zweiten Diur des elften Mondes fasst der Rat der Ältesten folgenden Beschluss:
Der Menschenjunge Timothy wird in das Reich der Lemuren eingeweiht werden. Der junge Loo, aus dem Hause der Coloren, wird diese Aufgabe übernehmen und den Jungen führen und begleiten. Dies dient einzig dem Zwecke, die heilige Drudel zurück in unser Reich zu bringen. Wir hoffen, in ihr ein Mittel gegen das anhaltende Kristallisieren zu finden. Alle anderen Möglichkeiten wurden bereits ausgeschöpft. - Haben Sie das?“
Der Troll nickte eifrig und tauchte seine Feder wieder in die rot schimmernde Flüssigkeit. Darius verschränkte die Arme hinter dem Rücken und begann, während des Sprechens auf und ab zu gehen.
„Mein Vorschlag, dem Menschenjungen eine Gabe für diese Aufgabe zu übertragen, um ihm die besten Chancen mit auf den Weg zu geben, wurde mit Hinweis auf die unumstößlichen Regeln abgelehnt.
Desweiteren wurde entschieden, dass Nervulus von den Validen eine Liste mit Namen zusammenstellt, die sich als Berater für das Menschenkind eignen.
Loo von den Coloren wurde die Aufgabe übertragen, den Erdenbewohner vor Beginn seiner Suche in die Gebräuche und Sitten des Reiches einzuweihen und ihn ebenso über die Gefahren aufzuklären. Für den Zeitraum seiner Mission steht dem jungen Loo dabei ein Vermögen von 6.000 Lex zu zwanzig Ringen zur Verfügung, die er mit Bedacht zu verwalten hat. Ein darüber hinausgehender Betrag muss beantragt werden.“
Der Troll schnappte unwillkürlich nach Luft. Er hatte in den letzten knapp viertausend Jahren viele finanzielle Vereinbarungen niedergeschrieben, aber 6.000 Lex waren eine enorme Summe, besonders für ein Kind.
Darius wiederholte den letzten Satz ungeduldig, als er sah, dass der Troll aufgehört hatte zu schreiben.
„…darüber hinaus gehender Betrag muss beantragt werden. Das Kind wird in sechs Diuren das Reich erstmalig betreten. Unsere ganzen Hoffnungen ruhen auf ihm. - Entschieden durch Abstimmung der Ältesten, vier Stimmen für den Antrag, drei dagegen. Das Papier unterliegt bis auf weiteres der Geheimhaltung.“
Der Troll setzte mit einem langen kunstvollen Strich einen viel geübten Schnörkel unter das Geschriebene und rollte das Pergament zusammen. Sogleich entzündete er ein Stück kostbares Zedernholz und erhitzte damit das blutrote Siegelwachs, bis es langsam auf das Pergament tropfte. Darius drückte sein Siegel hinein und wartete. Die ganze Prozedur hatte etwas Zeremonielles.
Als die Siegelwachsfarbe von rot nach schwarz wechselte, fragte der Troll sachlich: „Soll ich einen Gargoyl rufen? Er wird die Nachricht am schnellsten in die Stadt der Archive bringen.“
Darius schüttelte den Kopf, Gargoyle waren ihm viel zu unberechenbar. Manchmal fiel es ihnen ein noch einen Verwandten zu besuchen, oder sie verbrachten Diuren auf dem zentralen Plaza, wo sie tratschend an irgendeiner Wurzel hingen und Neuigkeiten austauschten. Einige von ihnen waren auch bestechlich, und so manche Nachricht versickerte, im Tausch gegen irgendeinen billigen Skandal, bei einem der Informationshändler. Gargoyle taten fast alles für neuste Gerüchte und Skandale. Sie tratschten unablässig, egal, ob man sie hören wollte oder nicht.
„Keine Gargoyle, auf keinen Fall! Die sind viel zu unsicher! Du wirst die Urkunde persönlich der Archivarin überreichen und mit deinem Namen dafür bürgen, dass sie gut verwahrt wird.“
Der Troll verneigte sich tief, so dass seine faltige Stirn den Boden berührte.
„Ich garantiere dafür, hoher Dan, und werde mich umgehend auf den Weg machen.“


*******

Loo griff nach der Schachtel mit den Halloweensüßigkeiten. Zuckerzeug half ihm eben beim Denken. Dann atmete er tief durch und sah ernst in Timotyhs verstörtes Gesicht.
„Ich werde dir jetzt etwas erzählen, das sich für dich mit Sicherheit total verrückt anhört, aber - ich werde es dir nicht nur erzählen, ich werde es dir auch beweisen! Du wirst alles mit eigenen Augen sehen.“
„Was sehen?“, fragte Timothy und starrte ihn groß an.
„Du darfst mich nicht unterbrechen“, grunzte Loo. „Es muss eben schnell gehen - jede verstrichene Minute entspricht fast einer halben Stunde und, bei Paxus … in der kann viel passieren.“
Timothy öffnete seinen Mund, um etwas zu sagen, aber Loo fuhr ihm dazwischen.
„Pssst! Nicht unterbrechen!“
 Mit dem Finger versiegelte Timothy seine Lippen, und sein Freund nickte zufrieden.
„Also, früher … sehr viel früher, ich war noch lange nicht geboren, lebten Lemuren und Menschen friedlich zusammen.“
„Lemuren? Was -?“,
„Timothy!“
„Schon gut.“
„Wir Lemuren“, fuhr Loo fort „hatten natürlich mehr Fähigkeiten als ihr Menschen, dafür wart ihr aber erfindungsreicher.“ Loo machte eine ausholende Geste. „Computer, die schneller denken können als jeder Dan, Flugzeuge, die höher fliegen als jeder Gargoyl, Fernseher – fantastisch - alle Lemuren lieben Gruselfilme … und den Zauberwürfel nicht zu vergessen.“
„Zauberwürfel“, echote Timothy wie ein Papagei.
„Weißt du, das ist ein sechsfarbiger Würfel. Einen Zauberwürfel kann man durch Drehen in immer neue farbliche Konstellationen bringen. Ein wunderbarer Zeitvertreib. Dabei muss man versuchen … -“
Timothy verdrehte die Augen.
„Ich weiß, was ein Zauberwürfel ist. Aber was zum Teufel sind Lemuren?“
„Nicht unterbrechen! Es ist schon so schwierig genug in der Kürze der Zeit“, schimpfte Loo. „Also, Lemuren …, tja, das bin ich. Ich bin ein Lemur, ein Color genauer gesagt“; sagte er mit stolzgeschwellter Brust. „Wir sind eine eigene Wesensart für sich, anders als Menschen, und doch in vielen Dingen gleich.“
„Hä?“
„Na, wir haben wie ihr Hände und Füße“, sagte Loo und zappelte wie zum Beweis wild mit beiden Stummelbeinchen.
„Zumindest bist du ziemlich merkwürdig …“ erwiderte Timothy gedehnt bei Loos Anblick.
„Wir Lemuren sehen halt nicht so langweilig aus wie ihr Menschen …“, erwiderte Loo gekränkt, „und früher hat man uns sogar als Götter verehrt. So!“
„Götter…?! Du spinnst doch! Wie ein Gott siehst du nun wirklich nicht aus.“ Timothy zog spöttisch an Loos roter Zipfelmütze, dessen viele kleine Glöckchen wenig göttlich bimmelten. „Mehr wie der Weihnachtsmann zu Ostern.“
„Wir Coloren galten als Götterboten, wegen unserer enormen Geschwindigkeit – damit du's weist! Poseidon war aber ein Lemur und wurde als Gott verehrt. Er gehörte zu den Niptraden. Niptraden können nämlich unglaublich gut mit Wasser umgehen, verstehst du? Sie beherrschen das Wasser sozusagen.“
„Poseidon? Loo mach mal 'n Punkt.“
„Aber nein! Herkules war auch einer – ein überaus starker Valide. Und … und … Apollo, genau! Er war der musikalischste unter ihnen, aber in Wirklichkeit auch ein Lemur – ein Bellarus!“
Timothy schaute Loo skeptisch an.
„Ich versteh nicht, was das alles mit Godo zu tun hat. Götter, Lemuren … Godo war doch kein Gott, oder?“
Loo schüttelt ernst den Kopf.
 „Nein, das war er nicht“, sagte er. „Aber die Menschen haben uns eben so gesehen. Das heißt, unsere Vorfahren bis…“ Loo versenkte seine Hand erneut in der Schachtel mit dem orangefarbenen Zuckerzeug und versuchte sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
„Bis was?“, fragte Timothy ungeduldig.
„Bisch…“ Loo würgte einen großen Kürbismarshmallow herunter. „Bis unsere große Zeit irgendwann vorbei war. Götterverehrung wurde zu Götzenanbetung, und irgendwann wollte man uns gar nicht mehr da haben. Man verbot sogar, über uns zu schreiben, selbst Bilder waren untersagt. - Lächerlich!“
Loo schnaubte verächtlich.
„Götzenanbetung … das Verehren fremder Götter“, murmelte Timothy.
„Endlich verstehst du“, sagte Loo erleichtert, obwohl Timothy rein gar nichts verstand. Er sah seinen Freund mit offenem Mund an und war überzeugt, dass einer von ihnen nicht mehr bei klarem Verstand sein konnte. Er wollte etwas sagen, wusste aber nicht was. Stattdessen stieß er ein sinnloses „Ääääh“ aus und verstummte wieder.
 Loo hingegen war viel zu sehr darauf bedacht, die richtigen Worte zu finden, und merkte nicht, wie wenig Timothy ihm folgen konnte …
„Irgendwann haben einige unserer Vorfahren es wohl etwas übertrieben“, erklärte er gerade und knirschte dabei schuldbewusst mit den Zähnen, als sei er für die Geschehnisse verantwortlich. „Erst fiel ein Valide irgendwo ein und vernichtete eine ganze Legion, ein Niptrade löste wieder mal eine Sintflut aus und zerstörte dabei fast eine eurer Städte, nur weil sein Nachbar ihm noch Geld schuldete. Da war's natürlich vorbei mit der Anbetung.“
 Loo unterbrach sich und sah nervös auf die Uhr. Sie mussten bald aufbrechen, es war wohl besser, die ganze Geschichte abzukürzen …
„Zumindest blieb das alles nicht ohne Konsequenzen … Das Ende vom Lied war, dass man uns Hexerei vorwarf. Uns! Nicht etwa den Hexen“, sagte er grimmig. „Unnatürliche Kreaturen mit teuflischen Malen, hieß es.“
„Hexen ... das Mittelalter!“, sagte Timothy ungläubig.
„Weiß nicht ...“ Loo kratzte sich nachdenklich an seinem spärlich behaarten Kinn. “Wie und wann auch immer … Letztendlich wurden Tausende von Lemuren hingerichtet“, sagte er düster. „Wir haben uns natürlich gewehrt – Is viel Blut geflossen … Aber es gab wohl einfach zu viele Menschen und zu wenig Lemuren. Zum Schluss existierten nicht mehr als ein paar Tausend, und die Nex habt ihr sogar ausgelöscht.“
Loo starrte einige Sekunden grimmig vor sich hin. Auch wenn er zum Zeitpunkt der Geschehnisse noch nicht am Leben war, gehörten sie für jeden Lemur zu dem dunkelsten Kapitel ihrer Geschichte.
Timothy schluckte hörbar. Als er verstand, wie ernst es seinem Freund war, tobten plötzlich tausend Fragen durch seinen Kopf, die sich nicht sortieren wollten.
„Nex? Was meinst du mit ausgelöscht?“, stammelte er.
„Vergiss die Nex“, antwortete Loo aufgebracht. „Wichtig für dich ist, dass wir gezwungen wurden unsere Welt zu verlassen.“
„Unsere Welt -“, wiederholte Timothy stumpf und wurde bei jedem Wort, das Loo sagte, bleicher.
„Ja, die Ältesten trafen sich, um alles zu regeln, und die verfluchten unumstößlichen Regeln wurden aufgestellt. Du weißt schon … Kein Missbrauch der Gaben, nicht unter freiem Himmel, nur Dinge nehmen, die vergessen wurden, und so weiter …“
Timothy wusste es nicht.
„Ich schätze, wir müssen jetzt los“, sagte Loo entschieden und klatschte sich auf die Schenkel. „Noch Fragen?“
Geistlos stierte Timothy auf Loos zweifarbige Schnabelschuhe, die unruhig vor ihm wippten.
„Wieso ich?“
„Du?“
„Wieso kann ich dich sehen und andere nicht?“, stellte er mit klopfenden Herzen die Frage, die ihn schon sein Leben lang beschäftigte.
„Natürlich, das ist ja das Wichtigste!“, rief Loo erschrocken darüber, das vergessen zu haben. „Irgendwann müsst ihr  Menschen wohl die Fähigkeit verloren haben, uns Lemuren wahrzunehmen. Ob ihr es verlernt habt oder es etwas mit den Regeln zu tun hat, wissen wir nicht genau. Wir wissen nur, dass du, Timothy, die große Ausnahme bist.“
„Eine Ausnahme?“ Timothy hatte das Gefühl überzuschnappen. „Das sollte ich meinem Vater erzählen. Er wäre bestimmt begeistert, eine Ausnahme als Sohn zu haben“, höhnte er.
Loo sah ihn beleidigt an.
„Entschuldige, war nicht so gemeint“, meinte Timothy ohne zu verstehen, womit er Loo verärgert hatte. „Ich kapier das alles nicht … Wenn du tatsächlich real bist -“
„Natürlich bin ich real, ich esse gerade dein Zuckerzeug!“, empörte sich Loo.
„Wenn du tatsächlich existierst … und es noch mehr Lemusen …“
„Lemuren!“
„… Lemuren gibt … Wo sind die anderen?“
 „Oh! Unter der Erde natürlich - viele Bartlängen unter euch …“
„Hchi-“, kiekste Timothy und starrte auf seinen Fußboden, als erwartete er, dass sich jeden Moment ein Fahrstuhl nach unten auftut.
„So, das waren genug Fragen“, schloss Loo. „Wir müssen los - Hier, zieh das an!“
Er schleuderte Timothy ein flaches Päckchen entgegen, das, in graues Papier gewickelt, zu seinen Füßen gelegen hatte. Timothy ließ das Päckchen an sich abprallen und bohrte stattdessen den Finger in sein Kinngrübchen, was er immer dann tat, wenn er nachdachte. Doch so sehr er sich mühte, Denken brachte ihn einfach nicht weiter.
 „Es ist mir egal, ob du mir glaubst oder nicht“, sagte Loo ungehalten und nestelte ein mit bunten Perlen besetztes Leinengewand aus dem Papier hervor. „Du wirst es ohnehin gleich mit eigenen Augen sehen. Nur musst du das da jetzt anziehen“, verlangte er und zeigte auf ein paar lederne Sandalen, die neben dem Gewand lagen. „In deinem babyblauen Pyjama würdest du ja mehr auffallen als ein karierter Gobbel. – Na los! Es passt schon, die Mopsmännchen haben Tag und Nacht daran gearbeitet, nachdem sie dich vermessen haben“,
„Mopsmännchen? Vermessen ... ? … Mein Traum!“, rief Timothy aus, und das letzte bisschen Farbe wich aus seinem Gesicht, als er begriff.
„Du hast alles ernst gemeint ... - Jedes Wort oder?
… und … und jetzt willst du mich mitnehmen, um mir deine Welt zu zeigen“, sagte er sehr langsam, um sicher zu gehen, dass er richtig verstanden hatte. „Und diesen Perlenumhang soll ich dazu anziehen …“, wiederholte er weiter.
„Bei Paxus Bart! Er hats begriffen!“

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Beitrag17.08.2012 13:13

von DasProjekt
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Ähm, entschuldige - WER soll das lesen????????

Faustregel: nicht mehr als 500 Wörter auf einmal. Niemals gleich ein ganzes Buch. Lesen am Bildschirm ist ermüdend. Lesen am Bildschirm, um brauchbares Feedback zu geben, ist noch ermüdender.

Tut mir leid, so viel Zeit habe ich nicht. Echt nicht .  Confused


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Beitrag17.08.2012 13:28

von Murmel
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Ehrlich gesagt, finde ich es als für gar nicht schlecht geschrieben, nur tatsächlich zu lange für eine Textkritik. Vielleicht könntest du einen Mod bitten (am einfachsten auf das ! klicken), das ganze auf den ersten Abschnitt zu beschränken?

Kennst du Edinburgh? Du weißt, was Loo in dem Zusammenhang bedeutet? Ich fand's komisch und vermute, dass das unbeabsichtigt war. Immerhin soll es ein Kinder/Jugendbuch werden.


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Beitrag17.08.2012 13:41

von Drudel
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DasProjekt hat Folgendes geschrieben:
Ähm, entschuldige - WER soll das lesen????????

Faustregel: nicht mehr als 500 Wörter auf einmal. Niemals gleich ein ganzes Buch. Lesen am Bildschirm ist ermüdend. Lesen am Bildschirm, um brauchbares Feedback zu geben, ist noch ermüdender.

Tut mir leid, so viel Zeit habe ich nicht. Echt nicht .  Confused


Ohkay... Diese Faustregel kannte ich nicht. Aber wenn ich nict den ANfang reinstelle, macht das Geschriebene keinen SInn. Vielleicht hat ja trotzdem jemand die Zeit den Text zu lesen....  Trotzdem Dnake für die Rückmeldung.
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Drudel
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Beitrag17.08.2012 13:44

von Drudel
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Murmel hat Folgendes geschrieben:
Ehrlich gesagt, finde ich es als für gar nicht schlecht geschrieben, nur tatsächlich zu lange für eine Textkritik. Vielleicht könntest du einen Mod bitten (am einfachsten auf das ! klicken), das ganze auf den ersten Abschnitt zu beschränken?

Kennst du Edinburgh? Du weißt, was Loo in dem Zusammenhang bedeutet? Ich fand's komisch und vermute, dass das unbeabsichtigt war. Immerhin soll es ein Kinder/Jugendbuch werden.

Edinburgh kenne ich, ja. Das heißt, ich war in meiner Kindheit da. Den Zusammenhang kenne ich nicht. Ich google gleich nach. Kürzen werde ich jetzt nicht mehr, da ich es glaube ich sowieso niemanden recht machen kann. Die erste Leseprobe war zu verwirrend, die zweite zu lang... Aber trotzdem danke, dass DU Dir die Mühe gemacht hast reinzulesen.
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Luuna
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Beitrag17.08.2012 14:19

von Luuna
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Hallo Drudel
Ich habe eben den ersten Abschnitt gelesen und wollte dir kurz mein Feedback geben. (wenn sicherlich auch nicht so professionell wie hier üblich *schäm*)
Dein Stil gefällt mir.
Jedoch würde ich mir wünschen, dass vor dem erscheinen des 'Riesen' kurz etwas näher auf Timothys Fähigkeit eingegangen würde. Zwar erwähnst du es beiläufig, aber ich fand den Übergang recht hart.
Die aufgebaute Spannung nach betreten des Riesens fand ich gut. Was mich nur verwirrte war die spätere nähere Beschreibung.
Würde ich jemanden angsterfüllt beobachten so fiel mir wahrscheinlich die Unstimmigkeit zwischen Kopf und Körper auf. Vielleicht nimmt er bei seinem Vortrag einen Hut o.ä. ab, der zuvor sein Gesicht verbarg? Nur so ein kleiner Gedankengang wink
Sobald ich etwas mehr Zeit habe lese ich weiter...
Ich hoffe du kannst etwas damit anfangen^^
LG
Luuna
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Drudel
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Beitrag17.08.2012 14:31

von Drudel
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Luuna hat Folgendes geschrieben:
Hallo Drudel
Ich habe eben den ersten Abschnitt gelesen und wollte dir kurz mein Feedback geben. (wenn sicherlich auch nicht so professionell wie hier üblich *schäm*)
Dein Stil gefällt mir.
Jedoch würde ich mir wünschen, dass vor dem erscheinen des 'Riesen' kurz etwas näher auf Timothys Fähigkeit eingegangen würde. Zwar erwähnst du es beiläufig, aber ich fand den Übergang recht hart.
Die aufgebaute Spannung nach betreten des Riesens fand ich gut. Was mich nur verwirrte war die spätere nähere Beschreibung.
Würde ich jemanden angsterfüllt beobachten so fiel mir wahrscheinlich die Unstimmigkeit zwischen Kopf und Körper auf. Vielleicht nimmt er bei seinem Vortrag einen Hut o.ä. ab, der zuvor sein Gesicht verbarg? Nur so ein kleiner Gedankengang wink
Sobald ich etwas mehr Zeit habe lese ich weiter...
Ich hoffe du kannst etwas damit anfangen^^
LG
Luuna


Oh! Vielen Dank, dass Du Dir solche Mühe gibst. Das ist richtig lieb. Und professionelles Feedback ist nicht so wichtig, wie LEserfeedback. Die Idee mit dem Hut finde ich richtig genial! Ich werde die Passage ändern.
Was Timothys Fähigkeiten anbelangt, an dieser Stelle hatte er noch keine. Ich muss den TExt nochmals durchgehen und sehen, wo dieses Missverständnis aufgetaucht ist. Danke für die Rückmeldung.  LG Steffi
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Beitrag17.08.2012 16:26

von DasProjekt
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Du wirst dazu wahrscheinlich nichts finden, und ich weiß nicht, in welchem Zusammenhang du das Wort in deinem Text gebrauchst, aber "Loo" ist umgangssprachlich für Toilette (also zu deutsch "Klo"). Das ist wohl, was Murmel gemeint hat.

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Beitrag17.08.2012 16:57

von Klaus
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Hallo Drudel,

ist wirklich ein wenig viel, was du da eingestellt hast.
Ich habe mal son büschen in deinem Text gewerkelt.
Vielleicht kannst du ja etwas davon umsetzen.

Gruß
von
Klaus

Zitat:
Timothy war an diesem Tag aus zwei Gründen besonders traurig: zum einen, weil es sein Geburtstag war, (und) zum anderen, weil (würden) in wenigen Stunden vermutlich Scharen von Hexen, Geistern und Vampiren an der Tür klingen und vergeblich Süßes oder Saures fordern würden … (Punkt)
Vor der alten Stadtvilla in Edinburgh war bis vor kurzem noch das Schild „Zu verkaufen!“ eingepflockt gewesen (war gewesen = entweder war oder gewesen. In diesem Fall würde ich den Satz ändern: Vor der alten Stadtvilla in Edinburgh stand bis vor kurzem noch das Schild „Zu verkaufen“), aber Timothys Vater hatte es gleich nach ihrem Einzug durch die unmissverständliche Botschaft „Betteln und Hausieren verboten!“ ersetzen lassen. Im gleichen Atemzug wurden die hohen Erkerfenster vergittert und die Mauer des kleinen Gartens auf gut drei Meter erhöht. An der massiven Eingangspforte heftete seit dem Morgen ein handgeschriebener Zettel, auf dem in dicken Lettern die Worte „KEINE HALLOWEENGESUCHE !“ zu lesen waren, was jedoch vollkommen überflüssig war. Niemand wäre auf die Idee gekommen, die gräuliche Villa zwischen den mit Kürbissen, Hexen und Spinennetzen dekorierten Häusern aufzusuchen.
(Oberer Absatz nicht logisch weil: Im ersten (übrigens recht langen) Satz Timothy davon ausgeht, dass die Hexen, Geister etc. an der Tür klingeln werden. Zum anderen am Ende des Absatzes der Zettel an der Eingangstür als überflüssig angesehen wird, da eh keiner kommen würde. Vielleicht doch besser = seit gestern Abend, da Timothy bis zum Mittag schläft und nicht wissen kann, dass das Schild seit dem Morgen dort hängt)
   
Am liebsten hätte Timothy den ganzen Tag verschlafen, aber die spätherbstliche Sonne schien durch das Fenster in sein Dachgeschosszimmer (hinein,) und warf den Schatten des Gitters auf sein Gesicht. Mit zusammengekniffen Augen sah er auf den Wecker.
Es war bereits Mittag. Jedenfalls (Wenigstens oder Zumindest)hatte Elsa ihn ausschlafen lassen, was bedeutete dass sein Vater immer noch nicht zurück sein konnte. (schon hier solltest du Elsa kurz beschreiben)
Kurz überlegte er (Satzgegenstand/Satzaussage = Er überlegt kurz,), eines der dreizehn Geschenke auszupacken, die sich vor seinem Fußende türmten (Nebensatzposition ungünstig = Er überlegte kurz, ob er eines der dreizehn sich vor ihm auftürmenden Geschenke auspacken sollte, verwarf den Gedanken aber wieder.), verwarf den Gedanken aber wieder. Er wusste ohnehin, was sich darin verbarg: ein weiterer Fernseher, wahrscheinlich noch größer und flacher als der, den er letztes Jahr bekommen hatte, eine (die neueste) Spielkonsole - immerhin war seine bereits ein halbes Jahr auf dem Markt -, jede Menge DVDs und, wie immer, eine Videobotschaft, auf der sein Vater ihm seine herzlichsten Glückwünsche ausrichtete. Meist vor der Kulisse irgendeines fremden Landes, das er in seiner Eigenschaft als Botschafter besuchte … (Keine drei Punkte sonder Punkt)
Gerade als Timothy beschloss, sich die Decke wieder über die Nasenspitze zu ziehen, hörte er Elsas schwerfällige Schritte auf der Stiege, die zu seinem Zimmer führte. Timothy sprang auf und fuhr sich mit den Fingern durch sein zerzaustes Haar. Er mochte Elsa und wollte nicht, dass sie sah, wie ihm zumute war. Das Hausmädchen war eine handfeste (bodenständige? Handfest ist etwas anderes), rundliche Frau, die aus der Bezeichnung Mädchen schon vor über einem halben Jahrhundert herausgewachsen war.
Elsa pochte mit dem Fuß gegen die Tür. Sie klemmte und musste ebenso dringend in Stand gesetzt werden wie der Rest des Hauses, denn bis jetzt war nur die Fassade neu gestrichen worden. Schnell schlüpfte Timothy in seine Jeans und zerrte an dem (der) Tür(griff?). Als sie ("die Tür" oder "diese endlich") ruckartig nachgab, wäre er fast mit einem rosa geblümten Tablett zusammengestoßen, auf dem eine Tasse Kakao dampfte und in einen Napfkuchen gesteckt, fünfzehn Kerzen darauf warteten, dass er sie auspustete.(… auf dem eine Tasse Kakao dampfte und fünfzehn in einem Napfkuchen gesteckte Kerzen darauf warteten, von ihm ausgepustet zu werden.)
„Na mein Jung`, bist du endlich auf den Beinen?“, fragte Elsa mit sanften Tadel und stellte das Tablett auf einen der großen Umzugskartons, die Timothy immer noch nicht ausgepackt hatte.
Der Junge rang sich ein Lächeln ab.
„Ich wollte die Geschenke nicht allein öffnen“, log er, wobei sich seine Ohren rosa färbten.
Elsa sah kopfschüttelnd zu den vielen Päckchen, die in das eintönige Geschenkpapier eines Versandhauses geschlagen waren, und zog ein Kuvert aus ihrer Schürze.
Ich bin nicht die einzige, die dir zum Geburtstag gratuliert … „Häppei Börsdi (Besser wäre hier: happy birthday) , mein Bub“, sagte sie mit ihrem unverkennbar deutschen Akzent und drückte Timothy den Umschlag in die Hand.
Mit klopfendem Herzen sah der Junge auf den Absender. Das blütenweiße Papier trug unverkennbar die saubere Handschrift seines ehemaligen Hauslehrers aus Berlin (aus oder in? aus= wenn dieser sich nicht mehr in Berlin aufhält. in= wenn dieser noch in Berlin wohnt und von dort geschrieben hat). Enttäuscht ließ sich Timothy sich sein Bett fallen und las die eng geschriebenen Zeilen … (Auch hier keine drei Punkte, entweder Punkt oder Doppelpunkt.
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Beitrag17.08.2012 18:10

von crim
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Das ist echt nett, das wird bestimmt seine Leser finden. Sind viele Versatzstücke drin, die mich an diese ganzen Narnia-artigen Geschichten denken lassen. Das Kind das eine Fantasiewelt rettet. Ich lese sowas eher weniger, ist mir ab und an zu süßlich, aber das soll nicht heißen, dass das nicht schon gut geschrieben wäre. Ich hab mir auch die zugehörige Website angesehen, das passt gut, die ist sehr schön gemacht, kann funktionieren.

LG
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ney
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Beitrag18.08.2012 00:28

von ney
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hallo Steffi,

ich hab' deine Geschichte jetzt bis zum ersten Sternchen-Abschnitt gelesen und bis auf zwei kleine Logikfehler, über die ich gestolpert bin, gefällt sie mir richtig gut und macht auf jeden Fall Lust auf mehr. ein paar kleinere Tippfehler sind auch schnell ausgemerzt.

widersprüchlich fand ich folgende Stellen:

Zitat:
weil in wenigen Stunden vermutlich Scharen von Hexen, Geistern und Vampiren an der Tür klingen und vergeblich Süßes oder Saures fordern würden …
steht konträr zu
Zitat:
Niemand wäre auf die Idee gekommen, die gräuliche Villa zwischen den mit Kürbissen, Hexen und Spinennetzen dekorierten Häusern aufzusuchen.


zudem fand ich es etwas widersprüchlich, dass Halloween-Gäste anscheinend unerwünscht sind, das Haus aber feiertagsmäßig dekoriert ist.

außerdem hier:

Zitat:
Jedenfalls hatte Elsa ihn ausschlafen lassen, was bedeutete, dass sein Vater immer noch nicht zurück sein konnte.
und
Zitat:
eine Videobotschaft, auf der sein Vater ihm seine herzlichsten Glückwünsche ausrichtete


wenn Tim bereits weiß, dass sein Vater ihm nur eine Videobotschaft dalässt, sollte es ihn nicht überraschen, dass Elsa ihn hat ausschlafen lassen.

auf jeden Fall werde ich die weitere Textprobe auch noch lesen, denn ich bin schon gespannt, was es mit Tims Fähigkeit und dem geheimnisvollen Loo auf sich hat.

liebe Grüße

ney


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Nr. 5
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Beitrag18.08.2012 02:39
Re: Neue Leseprobe - erstes Kapitel. Bitte, bitte um. Bewer
von Nr. 5
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Drudel hat Folgendes geschrieben:

Schnell schlüpfte Timothy in seine Jeans und zerrte an dem Tür.

„Na mein Jung`, bist du endlich auf den Beinen?“, fragte Elsa mit sanften Tadel und stellte das Tablett auf einen der großen Umzugskartons, die Timothy immer noch nicht ausgepackt hatte.

Dann aber fasste er sich ein Herz: „Ist kein Brief von Loo gekommen?“, fragte er mit schiefem Grinsen.

„Die grauen Augen mit den seltsamen goldenen Fünkchen darin, hast du von ihr. Genau, wie und das Grübchen am Kinn, so viel ist sicher. Weiß der Kuckuck, von wem diese schwarzen Zausel sind“, sagte Elsa lachend und verstrubbelte Timothy die Haare.

„Na, dann blas'  schon die Kerzen aus! Sonst ruiniert uns das Wachs noch den Kuchen.“

„Nein, Godo, mein Name i,st Godo“, antwortete der Riese und verbeugte sich so tief, dass sein Bart den Boden berührte. „Loo ist … äh … verhindert.



Ich hab auch bis zu den ersten Sternchen gelesen.
Ja, der Logikfehler am Anfang ist schnell geändert und die Dreckfuhler die ich erkennen konnte hab ich mal fett markiert.
Die findet man selbts irgendwie nicht weil man den eigenen Text anders liest - man liest was man da schreiben wollte, nicht was da steht.

Wenn man in Neuseeland nach "Loo" fragt, bekommt man gezeigt wo die Toilette ist  Laughing
In Deutschland sollte das kein Problem sein, aber ich habe schon Übersetzungen gesehen wo Namen geändert wurden ("Raum" wurde in den deutschen Büchern von Michael Stackpole zu "Ramu") und ich wollte ursprünglch einen Charakter Feo nennen, hab den Namen aber dann verworfen weil das auf spanisch hässlich oder scheusslich heißt.

Das Aussehen deines Protagonisten hast du schön eingebaut, finde ich und die Kerzen, der Kuchen und das Wachs finde ich einen schön eingefügten Gedankengang.

So, mal sehen. Vielleicht komme ich heute oder morgen noch weiter im Text. Ich finde es unterhaltsam und gehs häppchenweise an.


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Drudel
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Beitrag18.08.2012 13:19

von Drudel
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DasProjekt hat Folgendes geschrieben:
Du wirst dazu wahrscheinlich nichts finden, und ich weiß nicht, in welchem Zusammenhang du das Wort in deinem Text gebrauchst, aber "Loo" ist umgangssprachlich für Toilette (also zu deutsch "Klo"). Das ist wohl, was Murmel gemeint hat.


Hihi! Ja jabe ich auch bei Google gefunden  Smile Als Firma für portable Toiletten. Aber falls das Manuskript auch im englischsprachigen Raum veröffentlicht wird, kann der Name ja noch geändert werden
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Drudel
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Beitrag18.08.2012 13:22
Re: Neue Leseprobe - erstes Kapitel. Bitte, bitte um. Bewer
von Drudel
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[quote="Nr. 5"]
Drudel hat Folgendes geschrieben:



Ich hab auch bis zu den ersten Sternchen gelesen.
Ja, der Logikfehler am Anfang ist schnell geändert und die Dreckfuhler die ich erkennen konnte hab ich mal fett markiert.



Es ist echt unglaublich! Ich musste die Textpassagen wirklich drei Mal lesen, um die so offensichtlichen Fehler zu erkennen. Ich blindes Huhn! Vielen Dank.

[quote="Nr. 5"]
Drudel hat Folgendes geschrieben:



Ich hab auch bis zu den ersten Sternchen gelesen..

Nach den Strenchen nimmt die GEschichte erst richtig an Fahrt auf. Also weiterlesen lohnt sich smile
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Drudel
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Beitrag18.08.2012 13:24

von Drudel
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ney hat Folgendes geschrieben:
hallo Steffi,

ich hab' deine Geschichte jetzt bis zum ersten Sternchen-Abschnitt gelesen und bis auf zwei kleine Logikfehler, über die ich gestolpert bin, gefällt sie mir richtig gut und macht auf jeden Fall Lust auf mehr. ein paar kleinere Tippfehler sind auch schnell ausgemerzt.

widersprüchlich fand ich folgende Stellen:



Lieben Dank, dass Du Dich gedanklich so damit auseinandergesetzt hast. Ich gebe Dir in den Punkten absolut recht und werde den Text entsprechend abändern. Ich würde mich sehr freuen, wenn Du noch etwas weiterliest, da die Geschichte nach den ersten Sternchen erst so richtig an Fahrt aufnimmt.
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Beitrag18.08.2012 13:27

von Drudel
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crim hat Folgendes geschrieben:
Das ist echt nett, das wird bestimmt seine Leser finden. Sind viele Versatzstücke drin, die mich an diese ganzen Narnia-artigen Geschichten denken lassen. Das Kind das eine Fantasiewelt rettet. Ich lese sowas eher weniger, ist mir ab und an zu süßlich, aber das soll nicht heißen, dass das nicht schon gut geschrieben wäre. Ich hab mir auch die zugehörige Website angesehen, das passt gut, die ist sehr schön gemacht, kann funktionieren.

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Vielen lieben Dank!!!!! Hast Du Dir den ganzen Text durchgelesen?
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ney
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Beitrag18.08.2012 14:40

von ney
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Drudel hat Folgendes geschrieben:


Lieben Dank, dass Du Dich gedanklich so damit auseinandergesetzt hast. Ich gebe Dir in den Punkten absolut recht und werde den Text entsprechend abändern. Ich würde mich sehr freuen, wenn Du noch etwas weiterliest, da die Geschichte nach den ersten Sternchen erst so richtig an Fahrt aufnimmt.


aber gern smile aus Zetigründen hab ich mich erstmal bis zum Ende des dritten Abschnitts vorgearbeitet, die weitere Geschichte werd' ich aber in jedem Fall auch noch lesen.

den Abschnitt mit den Ältesten hab' ich zwei Mal gelesen, um die vielen Informationen erstmal zu sortieren. es ist sicher schwierig, eine siebenköpfige Gruppe dem Leser in so kurzer Zeit vorzustellen (das Problem hab ich auch grad bei einer meiner Geschichten ^^'), aber nach dem zweiten Lesen hatte ich eine recht gute Vorstellung von den Leuten, die da am Tisch saßen. vllt ließen sich die Informatioen zu den Ringen aber noch etwas verteilen. (bzw. könnte man manches sogar erstmal rausnehmen, da es mehr beschrieben und nicht gezeigt wird, wie z.B. dass mit einer Sippe 'nicht gut Kirschen essen' ist.)
Zitat:
Den Raum hätte ein erwachsener Mann mit zwanzig Schritten durchmessen können, wenn er denn hineingekommen wäre, was jedoch unmöglich war, denn das Gewölbe hatte weder Tür noch Fenster.

wie sind denn die sieben Weisen hineingelangt?

einen Widerspruch, der vllt nur für mich besteht, fand ich darin, dass es erst hieß, alle Männer seien Greise mit Rauschebärten, an anderer Stelle aber, dass einer von ihnen durch seine besondere Attraktivität auffiele bzw. anbetungswürdig schön sei. was macht seine Attraktivität aus? das könntest du vllt. noch etwas deutlicher zeigen (vice versa die ausnehmende Hässlichkeit eines anderen).

ich hätte auch gern etwas mehr über die Diskussion erfahren, an deren Ende die Szene einsetzt. bisher habe ich es so verstanden, dass sie entscheiden wollten, ob sie in Tims Leben eingreifen oder nicht und sich letztlich dagegen entschieden haben, damit der Junge "seinem Schicksal folgen" kann. da ja einer der Sieben bereits signalisiert hat, dass er sich an keine Absprachen halten wird, ist es spannend zu erfahren, inwiefern er sich da noch einmischt.

im kommenden Abschnitt geht es weiter mit Tim und Godo. (Moment ... Tim beschließt, zu schlafen? ist er nicht eben erst aufgewacht?)
den Dialog zwischen den beiden fand ich sehr lebendig. man erfährt ein klein wenig über Godos Welt(anschauung) und auch über seine Beziehung zu Loo.
ab der Stelle, da es plötzlich so kalt wird, wird es mysteriös und übernatürliche Kräfte scheinen am Werk. doch ihr Ziel ist anscheinend nicht Tim sondern Godo, der zu Eisstaub zerfällt. danach ist alles wieder wie voher. am Ende dieses Abschnitts wunderte es mich etwas, dass Tim das Ganze so gelassen hinnimmt. Falls es eine Illusion war, sollte er nicht an seinem Verstand zweifeln und Angst bekommen, dass er verrückt wird? und falls er überzeugt ist, dass es echt war, sollte er sich nicht noch mehr Sorgen machen?

jedenfalls bleibt es spannend und ich hoffe, ich komme bald dazu, weiterzulesen.
soweit erstmal meine Eindrücke zu der bisherigen Geschichte, ich hoffe, es war etwas dabei, das für dich von Nutzen ist. ^^'

liebe Grüße

ney


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Drudel
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Beitrag18.08.2012 15:01

von Drudel
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Liebe Ney, ich kann DIr gar nicht sagen, wie dankbar ich bin, dass Du Dich so ausgiebig mit dem Inhalt beschäftigst. Ich muss jetzt weg und komme erst heute Abend wieder, so dass ich erst morgen auf Deine ausführliche (und dafür bin ich sehr dankbar) Kritik eingehen kann. Also, vielen lieben Dank und bis morgen...
Steffi
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Berti_Baum
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Beitrag18.08.2012 20:42

von Berti_Baum
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Der Abschnitt hat mir deutlich besser gefallen, als deine erste Vorstellung. Ich habe aber nur bis zu den ersten Sternen gelesen. Für eine Kritik von anderen Lesern ist der gesamte Text eindeutig zu lang.

Deinen Schreibstil finde ich toll und ich habe mich beim Lesen der Geschichte wohl gefühlt. Von daher gibt es erstmal nix zu meckern, sehr schön. Einige RS-Fehler sind noch drin, die du aber sicher noch ausbügeln wirst.

Was ich nicht verstanden habe, warum er traurig ist, dass sein Geburtstag ist und dann die Sache mit Halloween. Einerseits würden die Hexen und Geister an der Tür klopfen/klingeln, andererseits würde sich das niemand wagen.

Drudel hat Folgendes geschrieben:
An der massiven Eingangspforte heftete seit dem Morgen ein handgeschriebener Zettel, auf dem in dicken Lettern die Worte „KEINE HALLOWEENGESUCHE !“ zu lesen waren, was jedoch vollkommen überflüssig war.


Hier solltest du entweder die "dicken Letter" weglassen oder "Keine Halloweengesuche" klein schreiben (2. fände ich besser), da es sonst doppeltgemoppelt wäre.

Was deine HP angeht, finde ich sie erstmal super und es zeigt, wie viel Herzblut in dem Projekt steckt. Ein tolle Welt hast du dir da ausgedacht und auf den ersten Blick scheint die Geschichte jede Menge Potenzial zu haben. Alle Achtung!
Wie hast du dir das mit einer Veröffentlichung gedacht? Immerhin gibt es schon einen Buchtrailer. Den Bereich für Verleger verstehe ich ebenfalls nicht. Wer soll den nutzen? Gibt es schon Exposé und Leseprobe?


_________________
Der Junge, der Glück brachte (Jugendbuch/2013)
Das Mädchen, das Hoffnung brachte (Jugendbuch/ November 2014)
Tod und tiefer Fall (Thriller/18. Mai 2015)
Rache und roter Schnee (Thriller/Oktober 2015)
Blut und böser Mann (Thriller/März 2016)
Asche und alter Zorn (Thriller/August 2016)
Ein kleines Verbrechen (Thriller/Dezember 2016)
Blinde Krähen (Thriller/März 2017)
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Lele123
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Beitrag22.08.2012 15:35

von Lele123
Antworten mit Zitat

Hallo,

Mir gefällt dein Stil gut habe aber auch nur bis zu den Sternchen gelesen...

Zitat:
Was Timothys Fähigkeiten anbelangt, an dieser Stelle hatte er noch keine. Ich muss den TExt nochmals durchgehen und sehen, wo dieses Missverständnis aufgetaucht ist.


Wenn ich richtig verstanden habe, kann Timothy Geister sehen. Der Mann beugt sich ja durch die Mauer und dir Haushälterin kann ihn nicht sehen.

Zitat:
Timothy war an diesem Tag aus zwei Gründen besonders traurig: zum einen, weil es sein Geburtstag war, zum anderen, weil in wenigen Stunden vermutlich Scharen von Hexen, Geistern und Vampiren an der Tür klingen und vergeblich Süßes oder Saures fordern würden … Unlogisch
Vor der alten Stadtvilla in Edinburgh war bis vor kurzem noch das Schild „Zu verkaufen!“ eingepflockt gewesen, aber Timothys Vater hatte es gleich nach ihrem Einzug durch die unmissverständliche Botschaft „Betteln und Hausieren verboten!“ ersetzen lassen. Im gleichen Atemzug wurden die hohen Erkerfenster vergittert und die Mauer des kleinen Gartens auf gut drei Meter erhöht. An der massiven Eingangspforte heftete seit dem Morgen ein handgeschriebener Zettel, auf dem in dicken Lettern (dicke Lettern handgeschrieben? Vielleicht Buchstaben) die Worte „KEINE HALLOWEENGESUCHE !“ zu lesen waren, was jedoch vollkommen überflüssig war. Niemand wäre auf die Idee gekommen, die gräuliche Villa zwischen den mit Kürbissen, Hexen und Spinennetzen dekorierten Häusern aufzusuchen.
Am liebsten hätte Timothy den ganzen Tag verschlafen, aber die spätherbstliche Sonne schien durch das Fenster in sein Dachgeschosszimmer und warf den Schatten des Gitters auf sein Gesicht. Mit zusammengekniffen Augen sah er auf den Wecker.
Es war bereits Mittag. Jedenfalls hatte Elsa ihn ausschlafen lassen, was bedeutete dass sein Vater immer noch nicht zurück sein konnte. Unlogisch
Kurz überlegte er, eines der dreizehn Geschenke auszupacken, die sich vor seinem Fußende türmten, verwarf den Gedanken aber wieder. Er wusste ohnehin, was sich darin verbarg: ein weiterer Fernseher, wahrscheinlich noch größer und flacher als der, den er letztes Jahr bekommen hatte, eine Spielkonsole - immerhin war seine bereits ein halbes Jahr auf dem Markt -, jede Menge DVDs und, wie immer, eine Videobotschaft, auf der sein Vater ihm seine herzlichsten Glückwünsche ausrichtete. Meist vor der Kulisse irgendeines fremden Landes, das er in seiner Eigenschaft als Botschafter besuchte …
Gerade als Timothy beschloss, sich die Decke wieder über die Nasenspitze zu ziehen, hörte er Elsas schwerfällige Schritte auf der Stiege, die zu seinem Zimmer führte. Timothy sprang auf und fuhr sich mit den Fingern durch sein zerzaustes Haar. Er mochte Elsa und wollte nicht, dass sie sah, wie ihm zumute war. Das Hausmädchen war eine handfeste, rundliche Frau, die aus der Bezeichnung Mädchen schon vor über einem halben Jahrhundert herausgewachsen war.
Elsa pochte mit dem Fuß gegen die Tür. Sie klemmte und musste ebenso dringend in Stand gesetzt werden wie der Rest des Hauses, denn bis jetzt war nur die Fassade neu gestrichen worden. Schnell schlüpfte Timothy in seine Jeans und zerrte an dem Tür. Als sie ruckartig nachgab, wäre er fast mit einem rosa geblümten Tablett zusammengestoßen, (wenn etwas nachgibt an dem man anzieht stolpert man doch zurück und nicht nach vorne, oder?)auf dem eine Tasse Kakao dampfte und, in einen Napfkuchen gesteckt, fünfzehn Kerzen darauf warteten, dass er sie auspustete.
„Na mein Jung`, bist du endlich auf den Beinen?“, fragte Elsa mit sanften Tadel und stellte das Tablett auf einen der großen Umzugskartons, die Timothy immer noch nicht ausgepackt hatte.
Der Junge rang sich ein Lächeln ab.
„Ich wollte die Geschenke nicht allein öffnen“, log er, wobei sich seine Ohren rosa färbten. (Was hat das mit ihrer Frage zu tun, ob er schon wach sei?)
Elsa sah kopfschüttelnd zu den vielen Päckchen, die in das eintönige Geschenkpapier eines Versandhauses geschlagen waren, und zog ein Kuvert aus ihrer Schürze.
(Satzzeichen) Ich bin nicht die einzige, die dir zum Geburtstag gratuliert … „Häppei Börsdi, mein Bub“, sagte sie mit ihrem unverkennbar deutschen Akzent und drückte Timothy den Umschlag in die Hand.
Mit klopfendem Herzen sah der Junge auf den Absender. Das blütenweiße Papier trug unverkennbar die saubere Handschrift seines ehemaligen Hauslehrers aus Berlin. Enttäuscht ließ sich Timothy sich sein Bett fallen und las die eng geschriebenen Zeilen …

Lieber Timothy,
ich hoffe, dass Dich mein Brief noch rechtzeitig zu Deinem Geburtstag erreicht, zu dem ich Dir herzlich gratuliere. Inzwischen hast Du Edinburgh sicherlich schon erkundet und dabei alle Sehenswürdigkeiten besucht, über die wir in unserer letzten Unterrichtsstunde gesprochen haben, Edinburgh Castle, wie auch der Holyrood Palace …

Timothy ließ das Blatt sinken. Er hatte weder Schloss noch Palast je gesehen und genau genommen noch nicht einmal das vornehme Viertel, in dem er seit zwei Monaten wohnte, denn die Haustür war stets verschlossen, und natürlich hatte er keinen Schlüssel. Der angesehene Botschafter war der Meinung, so lange sein Sohn nicht Wirklichkeit und Phantasie auseinander halten könne, wäre dies die beste Lösung.
Als hätte Elsa seine trübsinnigen Gedanken erraten, sagte sie: „Is`n Verbrechen, dich hier einzusperren, nur weil …“ Ärgerlich winkte sie ab. „Jeder is` doch anders, komisch, was? Wenn man alle wegsperren würde, die mal was sehn, was gar nich da ist… Na dann wärn die Straßen wohl leer.“
Timothy sah verlegen in ihr breites Gesicht, das von einer silbern schimmernden Hochsteckfrisur gerahmt wurde, und zögerte einen Augenblick. Dann aber fasste er sich ein Herz: „Ist kein Brief von Loo gekommen?“, fragte er mit schiefem Grinsen.
„Ach Junge, ich wünschte, du hättst` ein` echten Freund“, antwortete sie kopfschüttelnd und reichte ihm ein flaches Päckchen, nicht größer als eine Postkarte. „Das ist von mir. Na los! Machs` schon auf.“
„Loo ist echt. Es gibt ihn wirklich“, beharrte Timothy mit vorgeschobener Unterlippe, löste aber das aufgebügelte Papier.
Zum Vorschein kam eine brüchige Pappe, die von einigen Klammern in einem Holzrahmen gehalten wurde.
„Dreh es um“, forderte Elsa aufgeregt. „Ich wette, du hast es noch nie gesehen. Hab's beim Auszug auf eurem Speicher gefunden.“
Als Timothy auf die Rückseite sah, setzte sein Herz für eine Sekunde aus. Er blickte auf das jugendliche Gesicht seiner Mutter, die vor einer eigenartigen Ansammlung von Reagenzgläsern stand.
„Da müsste sie in deinem Alter sein ...“
„Ich kann mich nicht an sie erinnern …“, murmelte Timothy, der nur ein einziges Bild seiner Mutter besaß, das er wie ein Heiligtum in seiner Nachttischschublade hütete.
„Die grauen Augen mit den seltsamen goldenen Fünkchen darin, hast du von ihr. Genau, wie und das Grübchen am Kinn, so viel ist sicher. Weiß der Kuckuck, von wem diese schwarzen Zausel sind“, sagte Elsa lachend und verstrubbelte Timothy die Haare. „Also, packen wir jetzt deine anderen Geschenke aus und schlagen uns den Bauch mit Kuchen voll?“
„Klar doch“, antwortete Timothy mit gezwungenem Lächeln, stellte vorsichtig den Bilderrahmen auf seinen Nachttisch und holte tief Luft, um die Kerzen auszublasen. Doch dann geschah etwas, bei dem Elsa, hätte sie es sehen können, mit Sicherheit einer Ohnmacht nahe gewesen wäre: Ein riesenhafter Mann trat durch die übereinander gestapelten Umzugskartons und blieb direkt hinter der Haushälterin stehen.
„Alles in Ordnung?“, fragte sie und folgte unsicher Timothys entsetztem Blick.
Der Hüne sah über sie hinweg, legte drohend seinen Zeigefinger auf die Lippen und brummte: „Kein Wort!“
Timothy nickte stumm.
Elsa, die sein Nicken als Antwort auf ihre Frage wertete, atmete erleichtert aus. Sie hatte unwillkürlich die Luft angehalten, als sie in Timothys angstverzerrtes Gesicht sah, aus dem schlagartig alle Farbe gewichen war.
„Na, dann blas' schon die Kerzen aus! Sonst ruiniert uns das Wachs noch den Kuchen.“
Timothy zwang sich zur Ruhe und beugte sich zu dem Tablett, die Augen stur auf den Riesen gerichtet. Weit über zwei Meter hoch, die mächtigen Muskeln zum Zerreißen gespannt, bot er einen Angst einflößenden Anblick.
Langsam blies Timothy Kerze für Kerze aus und versuchte nicht zu zittern, während Elsa sich suchend umsah.
„Verflixt noch eins! Jetzt hab ich doch glatt das Messer zum Aufschneiden vergessen“, sagte sie verärgert. „Naja, was man nich` im Kopf hat, hat man ebn` in den Beinen.“
Timothy dankte dem Himmel dafür.
„Ich komme mit!“, rief er und maß die Entfernung bis zur Tür. Er könnte es mit Glück in einem Satz schaffen.
Dem Riesen musste der gleiche Gedanke gekommen sein, denn seine handtellergroße (nur tellergroß wäre besser) Hand drückte Timothy mit Nachdruck auf das Bett. Der Junge starrte auf das oberschenkeldicke Handgelenk, um das sich ein metallbeschlagener Reifen schlang.
„Vielleicht warte ich doch“, kiekste er und sah Elsa verzweifelt hinterher.
Noch war die Tür offen …
„Bleib sitzen!“, befahl der Riese, drückte mit ausgestrecktem Arm die Tür zu und ließ Timothys Schulter langsam los. „Modriger Mummatsch, wo habe ich denn jetzt …“ Timothy, der erwartet hatte, jeden Moment einen aussichtslosen Kampf um sein Leben führen zu müssen, sah fassungslos zu, wie der Riese seinen wild tätowierten Oberkörper durch die Zimmerwand steckte, so dass nur seine überaus behaarten Beine zu sehen waren. Vielleicht trug er aber auch eine Hose aus Fell, so genau war das nicht zu erkennen. Timothy sprang zur Tür und zerrte mit aller Macht daran.
„Ah, da ist sie ja!“, hörte Timothy den Riesen jenseits der Mauer murmeln und beobeachte, wie er eine ausgebeulte Tasche in sein Zimmer zog. „Du sollst sitzen bleiben!“, knurrte er, während er eine altertümliche Pergamentrolle zu Tage förderte.
Es hatte ohnehin keinen Sinn, die Tür ließ sich einfach nicht öffnen, so sehr Timothy sich auch abmühte. Entmutigt ließ er sich an ihr hinabgleiten und sah dem Riesen dabei zu, wie er sich in die Schriftrolle vertiefte. Erst jetzt fiel ihm auf, dass der Kopf des Giganten so gar nicht zu dem martialisch wirkenden Körper passte … Auf den Schultern saß ein glatzköpfiges Ei, mit kugelrunden, gutmütigen Augen, einer dicken Knollnase und einem beträchtlich langen Bart, der kunstvoll zu vielerlei Zöpfen geflochten war. Im Grunde genommen wirkte er wie ein Schaf im Wolfspelz. (Logikfehler wie Luuna schon gesagt hat)
Noch bevor Timothy darüber nachdenken konnte, was dieses unpassende Bild ihm verriet, räusperte sich der Hüne vernehmlich und holte tief Luft.
„Zuuuuuum Taggeburt lang Bart, zuuuuuuuum Taggeburt laaaang Bart“, dröhnte er und sah Timothy dabei feierlich an. „Zuuuuuum Taggeburt liiiieber Timothy, zuum Taggeburt auch Lex!“ Der Riese ließ die Pergamentrolle sinken, von der er anscheinend abgelesen hatte. “Loo hatte Recht, bist wirklich ne` halbe Portion“, brummte er und reichte Timothy eine zerbeulte Pappschachtel, in der sich zuckrige Überreste von Pralinen befanden. „Tschuldigung - hab schon die eine oder andere genascht, war'n langer Weg.“
„Loo?“, vergewisserte sich Timothy erleichtert.
„Nein, Godo, mein Name i,st Godo“, antwortete der Riese und verbeugte sich so tief, dass sein Bart den Boden berührte. „Loo ist … äh … verhindert. Soll dir Glückwünsche ausrichten. Er holt`s später persönlich nach.“
Timothys Herz machte einen Hüpfer. Er hatte Loo so lange nicht mehr gesehen, dass er an manchen Tagen wirklich daran zweifelte, ob sein Freund aus Fleisch und Blut war. Freudig sprang er auf.
„Wann? Hat Loo gesagt, wann er kommt?“, fragte er atemlos.
Godo schielte unverhohlen nach dem Kuchen.
„Könnt ich vielleicht 'n Stück haben? War 'n weiter Weg…“, wiederholte er sich, und als Timothy zustimmend nickte, stopfte er sich den gesamten Kuchen samt Kerzen in den Mund. „Na, ich schätsch in Kürtsche …“ sagte der Riese nach einer Weile, während er sich etwas Wachs aus den Zähnen pulte.
Im gleichen Moment rüttelte Elsa an der Tür. Godo zwinkerte Timothy verschwörerisch zu und zog mit seinem kleinen Finger an der Klinke. Dabei riss er fast die gesamte Tür aus den Angeln.
„Wo ist denn der Kuchen?“, fragte Elsa mit dem Messer in der Hand und starrte mit offenem Mund auf das mit Krümeln übersäte Tablett.


Hoff ich konnte dir helfen smile

Lg
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Beitrag23.08.2012 10:12

von Drudel
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Hallo Lele
Oh Mann ! Das ist wirklich lieb von Dir! Ich war ein paar Tage nicht online und habe Deinen Kommentar erst jetzt gelesen. Er ist wirklich sehr hilfreich für mich. Habe lieben Dank! Ich werde in den nächsten Tagen nochmals alles Überarbeiten und dann die korrigierte Version reinstellen. Was für ein Glück, dass es dieses Forum gibt!
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Lele123
Geschlecht:weiblichLeseratte


Beiträge: 109
Wohnort: Ponyhof oder Wörterlabyrinth


Beitrag23.08.2012 21:07

von Lele123
Antworten mit Zitat

So, habe es fertig gelesen, werde mich aber auf das Allgemeine beschränken smile

In der zweiten Szene, die mit dem Rat der Ältesten, würde ich die Beschreibungen überarbeiten. Ich war etwas verwirrt wer, wer ist, außer bei Darius. Es war einfach zu viel für mich, die Gattung, den Namen und das Aussehen einander zu zu sortieren und zu merken. Ich würde nicht alles verteilt erklären sondern, wenn eine Person spricht, den Namen schreiben, Aussehen beschreiben und Gattung. Nur ganz kurz und perfekt wäre es, wenn es auch noch ein bisschen abwechslungsreich wäre, aber das ist möglicherweise schon zu viel verlangt wink

Zitat:
Dass der Sessel dabei krachend in sich zusammenbrach, schreckte anscheinend nur Timothy auf. Elsa sammelte unberührt die vielen Papierschnipsel vom Boden, während Timothy Blut und Wasser schwitzte, dass sie dabei nicht über Godos gewaltige Füße stolperte.


Warum Elsa nicht merkt, dass der Stuhl zusammenbricht, aber, dass die Torte weg ist schon habe ich nicht ganz verstanden.

Den Rest werde ich mir vielleicht das nächste mal genauer vornehmen. smile

Lg Lele
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