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Hardy-Kern
Kopfloser

Alter: 74
Beiträge: 4841
Wohnort: Deutschland


Beitrag08.08.2012 19:22

von Hardy-Kern
Antworten mit Zitat

Wenn ich merke, jemand meint es ernst und gibt sich Mühe, ist das ein Bedürfnis einige Hinweise zu geben. Smile

Schreiben muss man schon selbst; man kann nur lernen und du hast viel Zeit.

Hardy
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madrilena
Klammeraffe

Alter: 87
Beiträge: 647



Beitrag09.08.2012 18:29

von madrilena
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Ich finde den Text und Stil gut und spannend - sind kleine Unebenheiten drin, vielleicht hilft Dir meine Verbesserung (so sie für Dich denn eine ist!!!)
LG madrilena
_____________________________________________

2.

„Hohepriester Medarin, Meister Huron ist eingetroffen.“
Noch während der Türsteher sprach, wurde die massive Eichentür problemlos aufgestemmt und die schönen Goldornamente, den Gott Mitra zeigend, wurden erbarmungslos gegen die Wand geschlagen. Zeiren ließ die Türflügel los und machte Platz, grimmig die Arme verschränkend. Huron trat langsam ein, während seine kalte Aura und der Anblick seiner tiefschwarzen Lederpanzerung die Priester und Diener im Raum sofort verstummen ließ. Die Halle war riesig, doch mit einem Mal schien sie sich unter seiner Präsenz zusammenzuziehen. Die Anwesenden rückten näher beisammen, der Marmor verlor seinen erstaunlichen Glanz und der ganze Prunk aus Gold und Platinum hörte auf zu leuchten. Selbst Medarin fröstelte es kurz, bis er allmählich seine Stimme wiederfand.
„Meister Huron, wie schön das(dass) ihr wohlbehalten angekommen seid.“ Ein Hauch von Bedauern oder Sarkasmus schwang in seinen Worten mit, als er sich zusätzlich (find ich keinen guten Ausdruck vielleicht eher -zusätzlich noch oder außerdem noch zu einem ausdruckslosen Lächeln zwang.
„Nur keine falsche Freundlichkeit, Priester.“
Der Schatten ließ Medarin mit seiner Begrüßung alleine stehen und hatte sich, mit den Händen auf dem Rücken verschränkt, gemächlich einen Weg zu dem marmornen Schreibtisch gebahnt, auf dem allerlei Dokumente verstreut lagen. Eines davon nahm er in die Hand, um es zu mustern.
„Wie ich hörte, Medarin, wurden einige Dörfer unter eurem Schutz befallen?“ (meinst bestimmt "überfallen"
Die Anschuldigung stand im Raum wie eine schwere Rauchwolke. Der Priester kniff die Augen zusammen und setzte eine äußerst missmutige Miene auf. Der Schattenmeister drehte sich nicht einmal um.
„Hab ich einen Dolch im Rücken, Priester, oder wieso starrt ihr mich so an.“
Huron konnte hören, wie Medarin der Atem stockte und labte sich genüsslich an dem Erstaunen und der Angst, die mittlerweile den Raum ausfüllte. So war es gut. Sie alle würden bald vor ihm erzittern, wenn er diesen lästigen Hohepriester erst einmal aus dem Amt geräumt hatte. Huron schmunzelte, (passt zu Huron wirklich das Wort schmunzeln? Das hat so einen gutmütigen Unterton). als hinter ihm Medarins Stimme ertönte.
„Raus, ihr alle!“
Augenblicklich war der Raum leer, nur Zeiren war davon wenig beeindruckt und wartete auf Hurons Befehle. Der Schatten nickte seinem Herold zu, den Raum zu verlassen.
Das Bollwerk von Tür (klingt nicht gut, ich finde, da würde "schwere" oder ähnliches besser passen) fiel zu und es herrschte eine eisige Ruhe. Huron legte das Pergament beiseite und verschränkte die Arme vor der Brust, während er sich auf dem Stuhl hinter dem Schreibtisch niederließ. Dann sah er den Priester mit einem kalten Schmunzeln(er schmunzelt ein bisschen viel)  an.
„Huron!“, schrie Medarin völlig außer sich, „was "wer"glaubt ihr was ihr seid? Hier hereinzukommen und sich so in einem Tempel Mitras zu verhalten!“ Wütend stürmte er zum Schreibtisch und beugte sich zu dem Schatten, beide Hände krampfhaft auf den Tisch gestützt, dass die Blätter nur so davonflogen.(können Blätter davonfliegen, wenn man die Hände auf den Tisch stützt? „Ihr seid ein Niemand und ich werde dafür sorgen, dass ihr auch ein Niemand bleibt! Glaubt ja nicht ihr könnt mich täuschen oder einschüchtern, wie alle anderen hier. Ich werde diese Spielchen nicht dulden!“
Huron hatte nicht einmal geblinzelt, lediglich, seine Mundwinkel zuckten und ließen sein seichtes Grinsen kurzzeitig wie eine dämonische Grimasse wirken. Langsam stand der Schatten auf, stemmte seine Hände ebenfalls auf den Tisch und fixierte Medarins Augen mit seinem eiskalten Blick. Hurons Stimme war der kalte Hauch einer unausgesprochenen Drohung.
„Wo sind eure Manieren geblieben, Medarin?“
Eine funkengeladene Stille schob sich dazwischen, doch Medarin gab nicht nach. Seine Augen glänzten vor Wut.
„Wenigstens ist mir noch eine Seele und ein Herz für mein Volk geblieben!“
„Wollt ihr damit sagen, ich hätte keines mehr?“ Ein kühles, wissendes Schmunzeln rang (rang sich auf die Lippen, das geht nicht "rang er sich ab", aber nicht schon wieder Schmunzeln)sich auf die Lippen des Schattenmeisters.
„Ihr seid ein intrigantes Monster Huron und ich wünschte es einfacher (ich wünschte einfach, es...)euch auszuradieren!“
Wieder stemmten sie ihre Blicke gegeneinander. Doch diesmal war es Huron, der mit einer unausgesprochen großen Beherrschung in der Stimme das Wort ergriff.
„Wenn ihr die Überfälle in Kopshef nicht in den Griff bekommt, sehe ich mich gezwungen mein Misstrauen zu äußern.“
„Deswegen seid ihr hergekommen? Um mir das zu sagen?“
„Ich bin bestimmt nicht hier, weil ich euch so sehr bewundere. Und Zeit für euer Geschrei habe ich auch nicht, Priester.“
Medarin schwieg darauf, kochend vor Zorn.
Ohne den Priester eines Blickes zu würdigen, wandte Huron sich ab. Bedächtig setzte er seine Schritte durch den Raum, als Zeiren wie auf Kommando die Tür für ihn öffnete. Zufrieden vernahm der Schatten er, wie Medarin auf den Tisch schlug.
„Ihr seid wie ein widerliches, wucherndes Geschwür, Huron.“
Huron passierte bereits die Tür, als er kurz stehen blieb und belustigt die Augen schloss.
„Hütet eure Zunge Medarin Iskarioth, sonst könntet ihr mit einem solchen Geschwür am Hals aufwachen.“
Mit einem lauten, endgültigen Knall fiel die Tür zu.

Der Schatten lief grimmig neben Zeiren her, während seine finstere Miene noch dunkler wurde. Dieser Medarin hatte sich eindeutig übernommen, noch einmal würde er sich das nicht gefallen lassen. Aber es würde nicht mehr lange dauern, bald war seine Zeit gekommen.
„Die Angriffe auf Kopshef verstärken?“, fragte der Herold, ohne die Augen von den prunkvollen Palastgängen zu nehmen. Alles war eine beeindruckende Mischung aus Sandstein und Marmor, gespickt mit Statuen und Gemälden von Mitra. Wie er die Menschen segnet, wie er Kranke heilt. Alle paar Schritte konnte man neue Wundertaten des Gottes bestaunen.
Huron nickte nur schlecht gelaunt. „Wie spät ist es?“
„Die Sonne ist vor einer halben Stunde untergegangen.“
Der Schattenmeister warf nun selbst seinen Blick aus einem der Fenster, während sie fast am Ausgang angekommen waren. „Gut, dann gehen wir ein Kätzchen einfangen.“
Schweigend traten die beiden in die wohlige Dunkelheit Khemis und ließen den Tempel samt Priester hinter sich.
__________________________________________


_________________
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10:3934136303
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Huron
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Beitrag10.08.2012 08:36

von Huron
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Schön zu sehen dass du es tatsächlich anpackst der alten Geschichte eine "Verpackung" zu geben!

Da ich selbst kein Rollenspiel mehr betreibe und auch meine Zeiten als Schreiberling vorbei sind, ist es umso schöner deine Arbeit hier zu lesen.

Ich bin gespannt wie du mit deinen Worten unsere Geschichte weiter erzählst!

Wenn du noch Gedächtnis-Stützen benötigst werde ich natürlich versuchen dir zu helfen. Ich denke an so einiges was meinen Charakter und die gemeinsam erlebte Geschichte anbelangt kann ich mich noch erinnern. Schließlich hab ich ihm damals selbst einen "halben Roman" als Vorgeschichte gegeben.

Aber gut dass du es schreibst - bei meiner Rechtschreibung würde sich wahrscheinlich den Herrschaften hier der Magen umdrehen.  

Ich lese aufmerksam mit - sei gewiss Katze!   Wink
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Kätzchen
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Beitrag10.08.2012 08:55

von Kätzchen
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Danke Huron!
Ich denke wirklich, manchmal werde ich dich fragen müssen. Vielleicht solltest du mir auch Bescheid sagen, wenn dir etwas unstimmig erscheint. Immerhin schreibe ich gerade noch in der "Freihand"-Zone und sauge mir alles mehr oder weniger aus den Fingern. Aber ich grins dieses dämliche Honigkuchenpferd-Idiotengrinsen seit du vorbeigeschaut hast. Schlimm  Smile

Achja an alle anderen, darf ich vorstellen: Huron, das Original!

Liebe madrilena,

vielen Dank nochmal. Zwei drei Stellen haben mich noch etwas gestört, aber du hast sie gefunden. Werde ich sofort im Skript übernehmen. Danke dass du so fleißig weiterließt, und das als Leserin einer ganz anderen "Branche" smile

Heute gehts direkt weiter im Text. Ich werd ihn nochmal aus Distanz lesen und dann hier hereinstellen.


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Huron
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Beitrag10.08.2012 11:22

von Huron
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So nun hab ich auch wirklich alles (inklusive den Beiträgen der fleißigen Helfer) gelesen und bin wirklich gespant wie es weiter geht. smile

Zitat: "Das Original...!" *schmunzel*

-
Ich werde mich nur dann melden, wenn mir auffällt dass du "meinen" Charakter anders darstellst als ich ihn damals erfunden habe. Also wenn du zu sehr eine neue Figur daraus erschaffst. Ich denke allerdings, du  hast die Rolle im Nachhinein durchaus verstanden (nicht während des Rollenspiels - da war ich absichtlich sehr "undurchsichtig") und bist absolut in der Lage sie mit deinen Worten gut "rüber zu bringen".  Cool
-
Ich habe mich ja absichtlich dazu entschlossen die Geschichte nicht zu Papier zu bringen. Mir fehlt einfach das Gefühl beim Schreiben das ich damals hatte. Und wie gesagt: Der Charakter gehört dir.
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Kätzchen
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Beitrag10.08.2012 11:48

von Kätzchen
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Zitat:
Der Charakter gehört dir.


Und ich gebe ihn niemals her.

Ich denke auch, über die Jahre habe ich deinen Charakter gut studiert und fühle mich größtenteils in der Lage, ihn originalgetrau wiederzugeben. Ich möchte genau die Stimmung des RPs rüberbringen, was sich erst in späteren Kapiteln besser aufbauen kann.

Worum ich dich bitten würde, wenn du mal Zeit hast, wäre:

Mir fehlt ein wichtiger Log:

Als Huron und Latui im Zelt stehen, Fehed gefangen ist und er ihr die Steintafel präsentiert, als plötzlich das Zelt brennt. Ich fand die Stelle und Handlungen beim Brand und danach essenziell um diese komische Beziehung der beiden zueinander darzustellen. Du könntest alles was dir an Details dazu einfällt per PM oder so schicken, wäre sehr dankbar. Die Szene verschwimmt bei mir nämlich teilweise mit der anderen im Zelt *g*

Liebe Madrilena,
du meintes ja das Schmunzeln wäre zu freundlich. Ich stimme dir zu, wenn es nicht das kalte Schmunzeln eines Schattenmeisters wäre.

Zitat:
"Das Original...!" *schmunzel*


Was soll ich dazu noch sagen  Cool ?


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Huron
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Beitrag10.08.2012 12:21

von Huron
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Kätzchen hat Folgendes geschrieben:


Zitat:
"Das Original...!" *schmunzel*


Was soll ich dazu noch sagen  Cool ?


Naja, näher am Original wäre dann doch das...

*ein seichtes Schmunzeln umspielte seine Lippen*

wink

Aber nur soviel dazu.
-
Zu der Pasage: Ich werde versuchen mich zu erinnern (sind ja doch 3 Jahre vergangen) was genau in dieser Szene passiert ist. Am besten aber per "Teamspeak" austauschen. Ich denke wenn ich sehe was du noch an Informationen dazu hast kommen auch meine Erinnerungen wieder. Aber nun lass dich nicht von einer Szene die noch so weit in der Zukunft liegt aufhalten. Pack die Geschichte Stück für Stück an und versuch nicht ein Drehbuch zu schreiben, nachdem du dann deine Geschichte formst.

Ich glaube das hatte hier schon einmal jemand erwähnt.
Das Rollenspiel das tatsächlich geschehen ist, soll dir nicht so ein Kopfzerbrechen bereiten, dass dir wohl möglich die Lust am Schreiben vergeht. Keiner wird dir die Rübe abhauen, wenn du improvisierst oder ein wenig deine Phantasie spielen lässt. - "Was hätte sein können?"
-
Du machst das schon.
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Kätzchen
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Beitrag10.08.2012 12:26

von Kätzchen
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Okay, wenn du das sagst, dann wird das schon!
Was wir fabriziert haben, daran werde ich niemals die Lust am Schreiben verlieren. So viel steht fest. Sonst hätte ich dich nicht ständig irgendwo aus den Weiten des www erschnüffelt  Sig

So dann gehts mal weiter. Habe lange dafür gebraucht und viel geändert, um die Atmosphäre einigermaßen aufrecht zu erhalten. Da das eine der Ältesten Erinnerungen in meinem Kopf ist, war das gar nicht so einfach. Wie immer, Anmerkungen und Kritik erwünscht!

________________________________________________

Nervös lehnte Latui an einem brüchigen Treppengelände. Eine alte, baufällige Sandsteinruine im ältesten Viertel Khemis schirmte sie vor neugierigen Blicken ab, niemand außer ein paar Bettlern würde sich hier aufhalten, vor allem nicht um diese Uhrzeit. Ein gut gewählter Treffpunkt, musste sie zugeben. Die Diebin drehte sich auf der beengenden Treppe um und blickte auf die ruhige Bucht. Das Wasser sah bei Nacht aus wie flüssiges Onyx Gestein, vor allem weil es von keiner noch so kleinen Welle erschüttert wurde. Nur die schwachen Lichter von Fackeln am Ufern, zauberten flackernde Sterne hinein.
Sie hatte keine Zeit gehabt ihre Kleidung zu wechseln oder zu waschen. Zu lange war sie immer wieder auf der Hafenstraße hin und zurück geschlichen. Einmal fest entschlossen wegzulaufen, zu verschwinden und alles zu vergessen.  Jedes Mal, wenn sie vor dem Fährboot stand, drehte sie sich auf dem Absatz weg, um sich doch mit Huron zu treffen. Ein heftiger, innerer Kampf, den die Dummheit gewonnen haben musste. Ansonsten konnte Latui sich nicht erklären, warum sie jetzt hier war.
Ein leises Knirschen, mehr ein Gefühl ließ sie herumfahren. Tatsächlich, einen Augenblick später hielt sie die Luft an:
Huron und Zeiren tauchten auf dem spärlich beleuchteten, kleinen Weg auf . Dieser Moment, den sie so fürchtete,  wurde noch viel schlimmer als die Diebin ihre grimmigen Gesichter im Halbdunkel erkennen konnte. Hatten sie es etwa schon herausbekommen? Unmöglich.
Mit aller noch verfügbaren Willenskraft sammelte Latui sich innerlich. Ihre Atmung beruhigte sich, der Blick wurde ausdruckslos und recht lässig lehnte sie sich zurück an das Geländer. Wenn man dem Schattenmeister mit Angst begegnete, hatte man schon verloren.
Huron bedeutete seinem Herold zu warten, dann kam er alleine durch die dunkle, enge Gasse auf die Diebin zu.
Latui schaffte es ruhig zu bleiben, als er sich zu ihr auf die Treppe stellte. Er stand so nah, dass sie seinen Atem hören konnte. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Sie hoffte nur, er würde sie nicht in der Bucht unter ihr ertränken. Es waren vielleicht zwei Schritte bis zum knietiefen Wasser, aber das würde ausreichen um sie elendig verrecken zu lassen.
Mit einem missmutigen Kopfschütteln verdrängte sie diese Tatsachen aus ihren Gedanken. Die Fronten mussten geklärt werden, egal wie.
„Ich hoffe ihr habt was ich begehre, Katze“, schnitt er ihre Fantasien mit kalter Stimme ab.
Latui versuchte seinen Gesichtsausdruck zu deuten, oder den seiner Augen. Aber sie fand nichts als Gleichgültigkeit und absolute Leere. Es war zwecklos Gefühle darin zu suchen.
„Ich habe die Papiere nicht…“, kam es der Diebin langsam und bedächtig über die Lippen.
Gespannt wartete sie eine Reaktion ab. Doch nichts rührte sich, außer dass seine Mundwinkel leicht zuckten. Wobei sie hätte schwören können, dass sie das immer taten.
„Also ich habe sie nicht, aber…“
Mit einem Mal umfasste er Latuis Hals so schnell und fest, dass sie aufkeuchte. Reflexartig legte die Diebin beide Hände um seine behandschuhte Rechte Hand, welche ihre Kehle gnadenlos strangulierte. Sie war vor Schock wie gelähmt. Wie hatte er sich so schnell vor sie gedrängt? Sie fühlte, wie sie langsam in Rückenlage geriet und warf verstohlen einen Seitenblick nach unten:
Huron drückte sie so fest gegen das morsche Geländer, das es beinahe aus dem alten Standstein herausbrach. Jeden Moment würde sie mit dem alten Stück Holz zusammen ins Wasser fallen. Doch sein Griff war eisern und hielt sie in dieser misslichen Lage fest.
Latui wand sich und zog mit beiden Händen an seinen Fingern, bewirkte aber nichts, außer dass ein lebloses Schmunzeln auf seinen Lippen erschien. Langsam begann sich die Welt zu drehen, ihre Lungen ächzten nach Luft. Huron packte Latuis Kinn bestimmend und drehte ihren Kopf so, wie er ihn gerade ansehen wollte.
„Sieh an, das Kätzchen hatte einige Probleme.“ Keine Emotion war zu hören.
Missbilligend nahm sie seine Musterung hin, was sollte sie auch tun? Ihn wegdrücken? Es schien ihr alles plötzlich so surreal, dass sie verwegen grinste. Der Körper dieses Mannes war eiskalt, und sie spürte seinen Herzschlag nicht. Das konnte alles nur ein schlechter Traum sein. Wahrscheinlich war sie längst ohnmächtig oder tot.
Der Schattenmeister schien ihr Grinsen selbst unter dem Stoff der Maske bemerkt zu haben, denn er drückte ihre Kieferknochen schmerzhaft zusammen und holte sie mit einem Mal in das Hier und Jetzt zurück.
„Au!“
„Findest du mich auf irgendeine Art lustig?“
Er riss sie brutal von dem morschen Geländer weg und presste sie mit der vollen Wucht seines harten Körpers gegen die Wand der Ruine. Latuis Hinterkopf brannte höllisch vor Schmerzen,  ihre Knochen erzitterten. Sein kalter Blick, aus den abgrundtiefen, eisblauen Augen durchbohrte die Diebin. Seine Nasenspitze berührte fast ihre Maske und sie hatte alle Hände voll damit zu tun, sich zu beruhigen. Bloß keine Angst zeigen, dass konnte und musste vielmehr der einzige Weg hier raus sein. Wenn sie jetzt unter ihm nachgeben würde, war alles umsonst. Entweder versuchte sie sich seinen Respekt zu ergattern, oder sie würde sterben. Latuis Intuition hatte sie noch nie im Stich gelassen und sofort gehorchte ihr Herzschlag. Die Diebin hatte nicht jahrelang trainiert um in solch einer Situation zu versagen. Sie schluckte alle Bedenken und Schmerzen mit einem Mal hinunter. Und dann strahlten ihre gelben Augen wieder voller Selbstbewusstsein: der gerissene Blick einer Raubkatze.
„Du bringst mich um!“, keuchte Latui dem Schattenmeister entgegen, während ihre Finger sich in seinen Handschuh bohrten.
„Nenn mir einen Grund warum ich dich nicht töten sollte, nachdem du versagt hast!“ Der Griff um ihren Hals verstärkte sich wieder und er drückte ihren Kopf nach hinten, sodass sie gezwungen war, ihn anzuschauen. „Jeder Anfänger hätte die Pläne besorgt. Und du hast versagt. Wir hatten eine Abmachung.“
Das Huron sichtlich gereizt war, entging ihr nicht. Aber vielleicht konnte eine andere Information ihn milder stimmen. Mit allen Kräften legte sie ihre Arme auf seinen ab, mit dem Versuch sich hochzudrücken, um nicht zu ersticken. Ihre gelben Katzenaugen erwiderten seinen Blick starr, als sie einige Worte aus ihrem geschundenen Körper presste:
„Taniz Haus wurde angezündet. Ein anderer hat die Pläne mitgenommen. Es gibt noch jemanden, der sie haben will.“
Hurons Gesicht ließ keine Schlüsse auf Emotionen zu und langsam fragte Latui sich, ob er überhaupt welche hatte. Dieser in allen Hinsichten unterkühlte Mann vor ihr war einfach nicht zu durchschauen. Der Schatten nahm den Blick nicht von der Diebin und so starrten sie sich an, beide triefend vor Arroganz. Der Moment zog sich ins Unendliche, bis er ihren Kopf ruckartig weiter nach hinten drückte.
Huron fuhr mit seinem Daumen langsam, fast zärtlich, über eine Schürfwunde an Latuis Wange, sein kalter Blick ließ sie nicht los.
„Wer ist es, Kätzchen?“
„Es ist Fehed.“
Sie spürte wie sein gesamter Körper sich bei dem Namen verspannte. Mit stummer Wut ballte er seine Hand zur Faust und die Naht an seinem Lederhandschuh bohrte sich dabei in die wunde Stelle in ihrem Gesicht. Latui biss sich mit einem leisen, schmerzverzerrten Stöhnen auf die Unterlippe. Huron sah sie eindringlich an.
„Bist du dir sicher?“
„Verdammt ja! Ich habe die Pläne ja nur nicht bekommen weil seine Leute vor mir da waren und meinten, das Haus abbrennen zu müssen! Ich habe sie danach eben belauscht.“
Erst nach einer erdrückenden, halben Ewigkeit trat Huron unerwartet einen Schritt zurück, ließ sie los und Latui sackte auf Knien in sich zusammen, schwer atmend. Dankbar gruben sich ihre Finger in den sandigen Boden. Der Schattenmeister musterte die Katze von oben bis unten, schien sich jedes Detail und jede Schramme einzuprägen, bis er ihren Blick wieder einfing.
„Steh auf.“
„Was?“
Verwirrt blickte Latui ihn aus großen Katzenaugen an.
„Sieh dich an, ein Haufen Elend auf vier Pfoten. So kann ich dich nicht gebrauchen.“
Unsanft packte er Latui am Arm und zerrte sie hoch. Ihr Brustkorb fühlte sich von dem Einbruch, dem Würgen und Herumschleudern grauenvoll an.
„Ich hasse dich“ sagte sie leise knurrend, mehr gab ihre Stimme nicht mehr her.
„Ich weiß.“
Er wischte den kleinen Bluttropfen von ihrer Wange und packte sie fester am Arm, sodass sie gegen seine Brust torkelte. „Wenn du versucht wegzulaufen oder Unsinn machst, wirst du den darauffolgenden Tag nicht erleben“, hauchte er ihr entgegen. Dann ließ er sie unsanft auf die Treppe sinken.
„Morgen findest du Fehed. Ich denke du weißt was zu tun ist.“
„Ich brauche keine Pause, danke der Nachfrage“, knurrte sie mit bösem Blick, als er sich abwandte.
Huron nahm die Stufen der Treppen mit zwei Schritten und als er bei Zeiren stand, drehte er sich noch einmal um.
„Mach nichts Dummes Kätzchen – ich finde dich.“
Einen Augenaufschlag später waren sie in der Nacht verschwunden. Erschöpft lehnte die Diebin sich an die Hauswand. Es war ihr tatsächlich gelungen. Sie war immer noch am Leben und ihre Abmachung war wieder gültig. Schutz, für ihre Fähigkeiten. Augenblicklich meldete sich ihr durch den Misserfolg gekränktes Ego und sie zog sich auf die Beine. Diesmal würde sie nicht versagen.  Aber zuallererst musste sie diese dreckigen Klamotten loswerden.
____________________________________

Mir fehlt gerade die Distanz, um das selbst zu beurteilen. Viel zu oft drüber gelesen in den letzten Tagen.

LG

Mietz

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madrilena
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Beitrag11.08.2012 17:22

von madrilena
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Nervös lehnte Latui an einem brüchigen Treppengelände. Eine alte, baufällige Sandsteinruine im ältesten Viertel Khemis schirmte sie vor neugierigen Blicken ab. Niemand außer ein paar Bettlern würde sich hier aufhalten, vor allem nicht um diese Uhrzeit. Ein gut gewählter Treffpunkt, musste sie zugeben. Die Diebin drehte sich auf der beengenden (Vorschlag engen) Treppe um und blickte auf die ruhige Bucht. Das Wasser sah bei Nacht aus wie flüssiges Onyx Gestein, vor allem weil es von keiner noch so kleinen Welle erschüttert wurde. ((Schönes Bild. würde trotzdem statt erschüttert bewegt nehmen) Nur die schwachen Lichter von Fackeln am Ufern, (beides weg)zauberten flackernde Sterne hinein.
Sie hatte keine Zeit gehabt ihre Kleidung zu wechseln oder zu waschen. Zu lange war sie immer wieder auf der Hafenstraße hin und zurück geschlichen. Einmal fest entschlossen wegzulaufen, zu verschwinden und alles zu vergessen. Jedes Mal, wenn sie vor dem Fährboot stand, drehte sie sich auf dem Absatz weg, um sich doch mit Huron zu treffen (würde ich schreiben "auf dem Absatz um und entschied, sich doch mit H. zu treffen). Ein heftiger, innerer Kampf, den die Dummheit gewonnen haben musste. Ansonsten konnte Latui sich nicht erklären, warum sie jetzt hier war.
Ein leises Knirschen, mehr ein Gefühl ließ sie herumfahren. Tatsächlich, einen Augenblick später hielt sie die Luft an:
Huron und Zeiren tauchten auf dem spärlich beleuchteten, kleinen Weg auf . Dieser Moment, den sie so fürchtete, wurde noch viel schlimmer als die Diebin ihre grimmigen Gesichter im Halbdunkel erkennen konnte. Hatten sie es etwa schon herausbekommen? Unmöglich.
Mit aller noch verfügbaren Willenskraft sammelte Latui sich innerlich. Ihre Atmung beruhigte sich, der Blick wurde ausdruckslos und recht lässig lehnte sie sich zurück an das Geländer. Wenn man dem Schattenmeister mit Angst begegnete, hatte man schon verloren.
Huron bedeutete seinem Herold zu warten, dann kam er alleine durch die dunkle, enge Gasse auf die Diebin zu.
Latui schaffte es ruhig zu bleiben, als er sich zu ihr auf die Treppe stellte. Er stand so nah, dass sie seinen Atem hören konnte. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Sie hoffte nur, er würde sie nicht in der Bucht unter ihr ertränken. Es waren vielleicht zwei Schritte bis zum knietiefen Wasser, aber das würde ausreichen, um sie elendig elendiglich verrecken zu lassen.
Mit einem missmutigen Kopfschütteln verdrängte sie diese Tatsachen aus ihren Gedanken. Die Fronten mussten geklärt werden, egal wie.
„Ich hoffe ihr habt, was ich begehre, Katze“, schnitt er ihre Fantasien mit kalter Stimme ab.
Latui versuchte, seinen Gesichtsausdruck zu deuten, oder den seiner Augen. Aber sie fand nichts als Gleichgültigkeit und absolute Leere. Es war zwecklos, Gefühle darin zu suchen.
„Ich habe die Papiere nicht…“, kam es der Diebin langsam und bedächtig über die Lippen.
Gespannt wartete sie eine Reaktion ab. Doch nichts rührte sich, außer dass seine Mundwinkel leicht zuckten. Wobei sie hätte schwören können, dass sie das immer taten.
„Also ich habe sie nicht, aber…“
Mit einem Mal umfasste er Latuis Hals so schnell und fest, dass sie aufkeuchte. Reflexartig legte die Diebin beide Hände um seine behandschuhte Rechte rechte Hand, welche ihre Kehle gnadenlos strangulierte. Sie war vor Schock wie gelähmt. Wie hatte er sich so schnell vor sie gedrängt? Sie fühlte, wie sie langsam in Rückenlage geriet und warf verstohlen einen Seitenblick nach unten:
Huron drückte sie so fest gegen das morsche Geländer, dasdass es beinahe aus dem alten Standstein herausbrach. Jeden Moment würde sie mit dem alten Stück Holz zusammen ins Wasser fallen. Doch sein Griff war eisern und hielt sie in dieser misslichen Lage fest.
Latui wand sich und zog mit beiden Händen an seinen Fingern, bewirkte aber nichts, außer dass ein lebloses Schmunzeln auf seinen Lippen erschien. Langsam begann sich die Welt zu drehen, ihre Lungen ächzten nach Luft. Huron packte Latuis Kinn bestimmend und drehte ihren Kopf so, wie er ihn gerade ansehen wollte.
„Sieh an, das Kätzchen hatte hat einige Probleme.“ Keine Emotion war zu hören.
Missbilligend nahm sie seine Musterung hin, was sollte sie auch tun? Ihn wegdrücken? Es schien ihr alles plötzlich so surreal, dass sie verwegen grinste. Der Körper dieses Mannes war eiskalt, und sie spürte seinen Herzschlag nicht. Das konnte alles nur ein schlechter Traum sein. Wahrscheinlich war sie längst ohnmächtig oder tot.
Der Schattenmeister schien ihr Grinsen selbst unter dem Stoff der Maske bemerkt zu haben, denn er drückte ihre Kieferknochen schmerzhaft zusammen und holte sie mit einem Mal in das Hier und Jetzt zurück.
„Au!“
„Findest du mich auf irgendeine Art lustig?“
Er riss sie brutal von dem morschen Geländer weg und presste sie mit der vollen Wucht seines harten Körpers gegen die Wand der Ruine. Latuis Hinterkopf brannte höllisch vor Schmerzen, ihre Knochen erzitterten. Sein kalter Blick, aus den abgrundtiefen, eisblauen Augen durchbohrte die Diebin. Seine Nasenspitze berührte fast ihre Maske und sie hatte alle Hände voll damit zu tun, sich zu beruhigen. Bloß keine Angst zeigen, dass das konnte und musste vielmehr (passt nicht )der einzige Weg hier raus sein. Wenn sie jetzt unter ihm nachgeben würde, war alles umsonst. Entweder versuchte sie sich seinen Respekt zu ergattern, oder sie würde sterben. Latuis Intuition hatte sie noch nie im Stich gelassen und sofort gehorchte ihr Herzschlag. Die Diebin hatte nicht jahrelang trainiert um in solch einer Situation zu versagen. Sie schluckte alle Bedenken und Schmerzen mit einem Mal hinunter. Und dann strahlten ihre gelben Augen wieder voller Selbstbewusstsein: der gerissene Blick einer Raubkatze.
„Du bringst mich um!“, keuchte Latui dem Schattenmeister entgegen, während ihre Finger sich in seinen Handschuh bohrten.
„Nenn mir einen Grund warum ich dich nicht töten sollte, nachdem du versagt hast!“ Der Griff um ihren Hals verstärkte sich wieder und er (dieses "er" bezieht sich auf "Griff", würde Huron schreiben)drückte ihren Kopf nach hinten, sodass sie gezwungen war, ihn anzuschauen. „Jeder Anfänger hätte die Pläne besorgt. Und du hast versagt. Wir hatten eine Abmachung.“
Das Dass Huron sichtlich gereizt war, entging ihr nicht. Aber vielleicht konnte eine andere Information ihn milder stimmen. Mit allen Kräften legte sie ihre Arme auf seinen ab, mit dem Versuch sich hochzudrücken, um nicht zu ersticken. Ihre gelben Katzenaugen erwiderten seinen Blick starr, als sie einige Worte aus ihrem geschundenen Körper presste:
„Taniz Haus wurde angezündet. Ein anderer hat die Pläne mitgenommen. Es gibt noch jemanden, der sie haben will.“
Hurons Gesicht ließ keine Schlüsse auf Emotionen zu und langsam fragte Latui sich, ob er überhaupt welche hatte. Dieser in allen Hinsichten (in jeder Hinsicht) unterkühlte Mann vor ihr war einfach nicht zu durchschauen. Der Schatten nahm den Blick nicht von der Diebin und so starrten sie sich an, beide triefend vor Arroganz. Der Moment zog sich ins Unendliche, bis er ihren Kopf ruckartig weiter nach hinten drückte.
Huron fuhr mit seinem Daumen langsam, fast zärtlich, über eine Schürfwunde an Latuis Wange, sein kalter Blick ließ sie nicht los.
„Wer ist es, Kätzchen?“
„Es ist Fehed.“
Sie spürte wie sein gesamter Körper sich bei dem Namen verspannte. Mit stummer Wut ballte er seine Hand zur Faust und die Naht an seinem Lederhandschuh bohrte sich dabei in die wunde Stelle in ihrem Gesicht. Latui biss sich mit einem leisen, schmerzverzerrten Stöhnen auf die Unterlippe. Huron sah sie eindringlich an.
„Bist du dir sicher?“
„Verdammt ja! Ich habe die Pläne ja nur nicht bekommen weil seine Leute vor mir da waren und meinten, das Haus abbrennen zu müssen! Ich habe sie danach eben belauscht.“
Erst nach einer erdrückenden, halben Ewigkeit trat Huron unerwartet einen Schritt zurück, ließ sie los und Latui sackte auf Knien (würde ich weglassen) in sich zusammen, schwer atmend.(würde ich folgendermaßen schreiben: ...und Latui sackte schwer atmend in sich zusammen)  Dankbar gruben sich ihre Finger in den sandigen Boden. Der Schattenmeister musterte die Katze von oben bis unten, schien sich jedes Detail und jede Schramme einzuprägen, bis er ihren Blick wieder einfing.
„Steh auf.“
„Was?“
Verwirrt blickte Latui ihn aus großen Katzenaugen an.
„Sieh dich an, ein Haufen Elend auf vier Pfoten. So kann ich dich nicht gebrauchen.“
Unsanft packte er Latui am Arm und zerrte sie hoch. Ihr Brustkorb fühlte sich von dem Einbruch, dem Würgen und Herumschleudern grauenvoll an.
„Ich hasse dich“ sagte sie leise knurrend, mehr gab ihre Stimme nicht mehr her.
„Ich weiß.“
Er wischte den kleinen Bluttropfen von ihrer Wange und packte sie fester am Arm, sodass sie gegen seine Brust torkelte. „Wenn du versucht wegzulaufen oder Unsinn machst, wirst du den darauf folgenden Tag nicht erleben“, hauchte er ihr entgegen. Dann ließ er sie unsanft auf die Treppe sinken.
„Morgen findest du Fehed. Ich denke, du weißt was zu tun ist.“
„Ich brauche keine Pause, danke der Nachfrage“, knurrte sie mit bösem Blick, als er sich abwandte.
Huron nahm die Stufen der Treppen mit zwei Schritten und als er bei Zeiren stand, drehte er sich noch einmal um.
„Mach nichts Dummes (keine Dummheiten) Kätzchen – ich finde dich.“
Einen Augenaufschlag später waren sie in der Nacht verschwunden. Erschöpft lehnte die Diebin sich an die Hauswand. Es war ihr tatsächlich gelungen. Sie war immer noch am Leben und ihre Abmachung war wieder gültig. Schutz, für ihre Fähigkeiten. Augenblicklich meldete sich ihr durch den Misserfolg gekränktes Ego und sie zog sich auf die Beine. Diesmal würde sie nicht versagen. Aber zuallererst musste sie diese dreckigen Klamotten loswerden.


_________________
Bücher im Alkyon Irmgard Keil Verlag/Marbach "Schatten umarmen" Kranichsteiner Literaturverlag.
1. "den Himmel mit Händen fassen" ISBN
10:3934136303
2. "Schatten umarmen ISBN 10:3929265133
3. "...und die Zeit stand still" ISBN 10: 3934136311
4."leben" ISBN 10:3934136656
Erhältlich bei Amazon über buchimport Peter Reimer + in Buchhandlungen
Schatten umarmen auch über Libri.
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madrilena
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Beitrag11.08.2012 17:22

von madrilena
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Kommentar dazu - spannend, guter Stil, neugierig machend.
madrilena


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1. "den Himmel mit Händen fassen" ISBN
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UtherPendragon
Eselsohr
U


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U
Beitrag12.08.2012 16:17

von UtherPendragon
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Einen schönen Sonntag wünsche ich:)
Zuerst einmal entschuldige ich mich für die späte Antwort, aber ich habe bisher einfach noch keine ruhige Minute gefunden, mich diesem Abschnitt einmal näher zu widmen.
Du wirst die nächsten zwei Wochen auch auf mich verzichten müssen, da mir vorerst kein Internet mehr zur Verfügung stehen wird.
Jetzt aber zur Kritik!
Ich kann mich madrilena nur anschließen, dein Stil wird immer besser, dieser Teil gefällt mir weitaus besser als der (trotzdem gelungene) davor. Spannung top. Habe kaum sachen gefunden (wein) lol2
Zitat:
Nervös lehnte Latui an einem brüchigen Treppengelände.
Treppengeländer* da es der erste Satz ist, würde ich ihn außerdem umstellen: "Latui lehnte nervös etc.."
Zitat:
Eine alte, baufällige Sandsteinruine im ältesten Viertel Khemis schirmte sie vor neugierigen Blicken ab
im verlauf des Texts ist sie doch in der Runine, oder nicht? Schreib doch lieber, dass die Wände einer alten Ruine sie abschirmten.
Zitat:
Das Wasser sah bei Nacht aus wie flüssiges Onyx Gestein
Toll toll toll. aber das "Gestein" kannst du weglassen. Dann ist Onyx, wie du sicher weißt, flüssiger, also sächlich.
Zitat:
Nur die schwachen Lichter von Fackeln am Ufern, zauberten flackernde Sterne hinein.
Komma weg. Super Bild.
Zitat:
Zu lange war sie immer wieder auf der Hafenstraße hin und zurück geschlichen.
Auf einer Hauptstraße schleichen? die ganze Zeit? Dieses Bild erscheint eher merkwürdig, aber es unterstreicht dafür das Katzenhafte Latuis. Der Mittelweg wäre die "umherstreifende" Katze wink
Zitat:
Jedes Mal, wenn sie vor dem Fährboot stand, drehte sie sich auf dem Absatz weg, um sich doch mit Huron zu treffen.
hier fehlt ein "aber", ein "doch", ein "allerdings" oder ein anderes Gegensatzkonstrukt finde ich
Zitat:
Ein heftiger, innerer Kampf, den die Dummheit gewonnen haben musste. Ansonsten konnte Latui sich nicht erklären, warum sie jetzt hier war.
SEEhr cool.
Übrigens habe ich dass mit der Ruine noch nicht so ganz begriffen bis jetzt. Ist sie jetzt in der Ruine oder ind er Gasse?
Zitat:
„Ich hoffe ihr habt was ich begehre, Katze“
ooch warum dutzt er sie nicht einfach? smile
Zitat:
Mit einem Mal umfasste er Latuis Hals so schnell und fest
Mit einem Mal!! Dieses Wortkonstrukt hatte ich irgendwie total aus meinem Hirn verbannt. Danke für die Erleuchtung mit einem Mal!
Hierzu noch: Das "er" sollte ersetzt werden, stört sonst den Lesefluss.
Zitat:
„Sieh an, das Kätzchen hatte einige Probleme.“
@Madrilena "hatte" geht hier voll klar meine ich, wenn Huron auf das Versagen der Diebin anspielt wink
Zitat:
Keine Emotion war zu hören.
AAchhh mpppff spp neee! smile Das ist jetzt zuviel hier.. Emotionen zu hören, viel zu hölzern für diesen tollen Dialog! "Heraushören" würde ich vielleicht noch akzeptieren;D Aber auch dann wäre es inhaltlich gesehen sehr oft erwähnt. Lass es lieber ganz weg.
„Findest du mich auf irgendeine Art lustig?“  Finde ich, könnte man NOCH besser schreiben. "Belustigt dich Irgendetwas an mir?!" Wäre mein Vorschlag.
Zitat:
Er riss sie brutal von dem morschen Geländer weg und presste sie mit der vollen Wucht seines harten Körpers gegen die Wand der Ruine.
Ruine ->Außenmauer mimimi?!smile
Zitat:
ihre Knochen erzitterten.
mimimi Muskeln?smile
Zitat:
und sie hatte alle Hände voll damit zu tun, sich zu beruhigen.
Mit den Händen sich beruhigen? Ein Stolperstein, vielleicht legte sie all ihre Konzentration darein, oder so ähnlich da solltest du nochmal tüfteln.
Zitat:
Das Huron sichtlich gereizt war, entging ihr nicht. Aber vielleicht konnte eine andere Information ihn milder stimmen. Mit allen Kräften legte sie ihre Arme auf seinen ab, mit dem Versuch sich hochzudrücken, um nicht zu ersticken. Ihre gelben Katzenaugen erwiderten seinen Blick starr, als sie einige Worte aus ihrem geschundenen Körper presste:
Augenschmaus. Lesezentrumssex. Dialogwunder.
Zitat:
Dieser in allen Hinsichten unterkühlte Mann
"In fast jeder Hinsicht unterkühlte Mann" oder eben "scheinbar in jeder Hinsicht unterkühlte" wären doch irgendwie schlüssiger, da eine körperliche Unterkühlung ihn in dieser Szene doch eher ungefährlich gemacht hätte.
Zitat:
„Bist du dir sicher?“
HA! Er dutzt sie! BAM lol2
Zitat:
„Verdammt ja! Ich habe die Pläne ja nur nicht bekommen weil seine Leute vor mir da waren und meinten, das Haus abbrennen zu müssen! Ich habe sie danach eben belauscht.“
Latuis umgangssprache war bisher immer gut gewählt, nur an dieser Stelle ZU Lau. Ein bisschen epischer könnte das schon sein.
Wieder folgt ein grandioser Teil des Dialogs.
Also ich hatte, wie man sieht, echt spaß bei der Kritik lol2 Ich hoffe, das mindert nicht ihren Informationsgehalt.
Gern gelesen und spätestens in etwas über zwei Wochen wieder richtig online,
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Kätzchen
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Beitrag12.08.2012 17:29

von Kätzchen
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Wiw vielen lieben Dank euch beiden lol2

Da freut sich das Schriftstellerherz, vor allem über den "Lesezentrumssex"! (Wundervoller Neologismus!!)

Ich werde gleich morgen alle Ideen einfließen lassen, finde sie wie immer außerordentlich schlüssig und gut!

*hüpf hüpf* Danke danke lol2


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Kätzchen
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Beitrag13.08.2012 08:13

von Kätzchen
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So noch einmal im Detail:

Liebe Madrilena,
ich habe bis auf das "hatte Probleme" alle Vorschläge gut übernehmen können, allerdings weiß ich nicht, was mich diesmal beim "das, dass" geritten hat  Smile  Bei den Problemen soll es wirklich eine Anspielung auf ihr Versagen sein.

Hey Penthi,
das ist aber schade. Ich hoffe du kommst bald wieder in den Genuss des www! Ich vermisse deine Kritik jetzt schon, sie triffts meist 99,9% auf den Punkt und zeigt jeden Schwachsinn auf  Very Happy



Zitat:
AAchhh mpppff spp neee!  Das ist jetzt zuviel hier.. Emotionen zu hören, viel zu hölzern für diesen tollen Dialog! "Heraushören" würde ich vielleicht noch akzeptieren;D Aber auch dann wäre es inhaltlich gesehen sehr oft erwähnt. Lass es lieber ganz weg.
„Findest du mich auf irgendeine Art lustig?“ Finde ich, könnte man NOCH besser schreiben. "Belustigt dich Irgendetwas an mir?!" Wäre mein Vorschlag.


Natürlich hast du Recht. Ich bin wieder halb an einem Lachkrampf erstickt als ich es nochmal gelesen habe  Laughing

Zitat:
ooch warum dutzt er sie nicht einfach?  


Check! Irgendwo hab ich dringesteckt mit meinen Gedanken, aber nicht so ganz in Hurons Kopf  Exclamation

Zitat:
mimimi Muskeln?


Muskeln gefällt mir in dem Zusammenhang nicht ganz so gut. Aber ich überlege fieberhaft, wie man das ersetzen könnte. Am liebsten mit "Körper", aber der kommt im Satz zuvor schon vor.

Na dann komm bald wieder  Sig
Nach dem nächsten Abschnitt muss ich sowieso überlegen wies weiter geht  Confused


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Kätzchen
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Beitrag13.08.2012 08:28

von Kätzchen
Antworten mit Zitat

* Korrektur
_____________________________

Latui lehnte nervös an einem brüchigen Treppengeländer. Die Mauern einer alten, baufälligen Sandsteinruine im ältesten Viertel Khemis schirmten sie vor neugierigen Blicken ab. Niemand außer ein paar Bettlern würde sich hier aufhalten, vor allem nicht um diese Uhrzeit. Ein gut gewählter Treffpunkt, musste sie zugeben. Die Diebin drehte sich auf der beengenden Treppe, welche an der äußeren Hauswand angebracht war, um und blickte auf die ruhige Bucht. Das Wasser sah bei Nacht aus wie flüssiger Onyx, vor allem weil es von keiner noch so kleinen Welle erschüttert wurde. Nur die schwachen Lichter von Fackeln am Ufern zauberten flackernde Sterne hinein.
Sie hatte keine Zeit gehabt ihre Kleidung zu wechseln oder zu waschen. Zu lange war sie immer wieder auf der Hafenstraße umhergestrichen. Einmal fest entschlossen wegzulaufen, zu verschwinden und alles zu vergessen. Aber jedes Mal  wenn sie vor dem Fährboot stand, drehte sie sich auf dem Absatz weg, um sich doch mit Huron zu treffen. Ein heftiger, innerer Kampf, den die Dummheit gewonnen haben musste. Ansonsten konnte Latui sich nicht erklären, warum sie jetzt hier war.
Ein leises Knirschen, mehr ein Gefühl ließ sie herumfahren. Tatsächlich, einen Augenblick später hielt sie die Luft an:
Huron und Zeiren tauchten auf dem spärlich beleuchteten, kleinen Weg auf. Dieser Moment, den sie so fürchtete,  wurde noch viel schlimmer als die Diebin ihre grimmigen Gesichter im Halbdunkel erkennen konnte. Hatten sie es etwa schon herausbekommen? Unmöglich.
Mit aller noch verfügbaren Willenskraft sammelte Latui sich innerlich. Ihre Atmung beruhigte sich, der Blick wurde ausdruckslos und recht lässig lehnte sie sich zurück an das Geländer. Wenn man dem Schattenmeister mit Angst begegnete, hatte man schon verloren.
Huron bedeutet seinem Herold zu warten, dann kam er alleine durch die dunkle, enge Gasse auf die Diebin zu.
Latui schaffte es ruhig zu bleiben, als der Schatten sich zu ihr auf die Treppe stellte. Er stand so nah, dass sie seinen Atem hören konnte. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Sie hoffte nur, er würde sie nicht in der Bucht unter ihr ertränken. Es waren vielleicht zwei Schritte bis zum knietiefen Wasser, aber das würde ausreichen um sie elendig verrecken zu lassen.
Mit einem missmutigen Kopfschütteln verdrängte sie diese Tatsachen aus ihren Gedanken. Die Fronten mussten geklärt werden, egal wie.
„Ich hoffe du hast was ich begehre, Katze“, schnitt er ihre Fantasien mit kalter Stimme ab.
Latui versuchte seinen Gesichtsausdruck zu deuten, oder den seiner Augen. Aber sie fand nichts als Gleichgültigkeit und absolute Leere. Es war zwecklos darin nach Gefühlen zu suchen.
„Ich habe die Papiere nicht…“, kam es der Diebin langsam und bedächtig über die Lippen.
Gespannt wartete sie eine Reaktion ab. Doch nichts rührte sich, außer dass seine Mundwinkel leicht zuckten. Wobei sie hätte schwören können, dass sie das immer taten.
„Also ich habe sie nicht, aber…“
Mit einem Mal umfasste Huron Latuis Hals so schnell und fest, dass sie aufkeuchte. Reflexartig legte die Diebin beide Hände um seine behandschuhte rechte Hand, welche ihre Kehle gnadenlos strangulierte. Sie war vor Schock wie gelähmt. Wie hatte er sich so schnell vor sie gedrängt? Sie fühlte, wie sie langsam in Rückenlage geriet und warf verstohlen einen Seitenblick nach unten:
Huron drückte sie so fest gegen das morsche Geländer, dass es beinahe aus dem alten Standstein herausbrach. Jeden Moment würde sie mit dem alten Stück Holz zusammen ins Wasser fallen. Doch sein Griff war eisern und hielt sie in dieser misslichen Lage fest.
Latui wand sich und zog mit beiden Händen an seinen Fingern, bewirkte aber nichts, außer dass ein lebloses Schmunzeln auf seinen Lippen erschien. Langsam begann sich die Welt zu drehen, ihre Lungen ächzten nach Luft. Huron packte Latuis Kinn bestimmend und drehte ihren Kopf so, wie er ihn gerade haben wollte.
„Sieh an, das Kätzchen hatte einige Probleme.“
Missbilligend nahm sie seine Musterung hin, was sollte sie auch tun? Ihn wegdrücken? Es schien ihr alles plötzlich so surreal, dass sie verwegen grinste. Der Körper dieses Mannes war eiskalt, und sie spürte seinen Herzschlag nicht. Das konnte alles nur ein schlechter Traum sein. Wahrscheinlich war sie längst ohnmächtig oder tot.
Der Schattenmeister schien ihr Grinsen selbst unter dem Stoff der Maske bemerkt zu haben, denn er drückte ihre Kieferknochen schmerzhaft zusammen und holte sie mit einem Mal in das Hier und Jetzt zurück.
„Au!“
„Belustigt dich meine Anwesenheit etwa?“
Er riss sie brutal von dem morschen Geländer weg und presste sie mit der vollen Wucht seines harten Körpers gegen die Außenwand der Ruine. Latuis Hinterkopf brannte höllisch vor Schmerzen, ihr Brustkorb erzitterte. Sein kalter Blick, aus den abgrundtiefen, eisblauen Augen durchbohrte die Diebin. Seine Nasenspitze berührte fast ihre Maske und sie hatte große Mühe, sich zu beruhigen. Bloß keine Angst zeigen, das konnte und musste der einzige Weg hier raus sein. Wenn sie jetzt unter ihm nachgeben würde, war alles umsonst. Entweder versuchte sie sich seinen Respekt zu ergattern, oder sie würde sterben. Latuis Intuition hatte sie noch nie im Stich gelassen und sofort gehorchte ihr Herzschlag. Die Diebin hatte nicht jahrelang trainiert um in solch einer Situation zu versagen. Sie schluckte alle Bedenken und Schmerzen mit einem Mal hinunter. Und dann strahlten ihre gelben Augen wieder voller Selbstbewusstsein: der gerissene Blick einer Raubkatze.
„Du bringst mich um!“, keuchte Latui dem Schattenmeister entgegen, während ihre Finger sich in seinen Handschuh bohrten.
„Nenn mir einen Grund warum ich dich nicht töten sollte, nachdem du versagt hast!“ Der Griff um ihren Hals verstärkte sich wieder und der Schatten drückte ihren Kopf nach hinten, sodass sie gezwungen war, ihn anzuschauen. „Jeder Anfänger hätte die Pläne besorgt. Und du hast versagt. Wir hatten eine Abmachung.“
Dass Huron sichtlich gereizt war, entging ihr nicht. Aber vielleicht konnte eine andere Information ihn milder stimmen. Mit allen Kräften legte sie ihre Arme auf seinen ab, mit dem Versuch sich hochzudrücken, um nicht zu ersticken. Ihre gelben Katzenaugen erwiderten seinen Blick starr, als sie einige Worte aus ihrem geschundenen Körper presste:
„Taniz Haus wurde angezündet. Ein anderer hat die Pläne mitgenommen. Es gibt noch jemanden, der sie haben will.“
Hurons Gesicht ließ keine Schlüsse auf Emotionen zu und langsam fragte Latui sich, ob er überhaupt welche hatte. Dieser in jeder Hinsicht unterkühlte Mann vor ihr war einfach nicht zu durchschauen. Der Schatten nahm den Blick nicht von der Diebin und so starrten sie sich an, beide triefend vor Arroganz. Der Moment zog sich ins Unendliche, bis er ihren Kopf ruckartig weiter nach hinten drückte.
Dann fuhr er mit seinem Daumen langsam, fast zärtlich, über eine Schürfwunde an Latuis Wange, sein kalter Blick ließ sie nicht los.
„Wer ist es, Kätzchen?“
„Es ist Fehed.“
Sie spürte wie sein gesamter Körper sich bei dem Namen verspannte. Mit stummer Wut ballte er seine Hand zur Faust und die Naht an seinem Lederhandschuh bohrte sich dabei in die wunde Stelle in ihrem Gesicht. Latui biss sich mit einem leisen, schmerzverzerrten Stöhnen auf die Unterlippe. Huron sah sie eindringlich an.
„Bist du dir sicher?“
„Verdammt ja! Ich habe die Pläne nur nicht bekommen weil seine Leute vor mir da waren und in Taniz Haus ein Feuer gelegt haben! Ich bin einem von Ihnen gefolgt und habe ihn belauscht.“
Erst nach einer erdrückenden, halben Ewigkeit trat Huron unerwartet einen Schritt zurück, ließ sie los und Latui sackte schwer atmend in sich zusammen. Dankbar gruben sich ihre Finger in den sandigen Boden. Der Schattenmeister musterte die Katze von oben bis unten, schien sich jedes Detail und jede Schramme einzuprägen, bis er ihren Blick wieder einfing.
„Steh auf.“
„Was?“
Verwirrt schaute Latui ihn aus großen Katzenaugen an.
„Sieh dich an, ein Haufen Elend auf vier Pfoten. So kann ich dich nicht gebrauchen.“
Unsanft packte er Latui am Arm und zerrte sie hoch. Ihre Brust fühlte sich von dem Einbruch, dem Würgen und Herumschleudern grauenvoll an.
„Ich hasse dich“ sagte sie leise knurrend, mehr gab ihre Stimme nicht mehr her.
„Ich weiß.“
Er wischte den kleinen Bluttropfen von ihrer Wange und packte sie fester am Arm, sodass sie gegen seine Brust torkelte. „Wenn du versucht wegzulaufen oder Unsinn machst, wirst du den darauffolgenden Tag nicht erleben“, hauchte er ihr entgegen. Der Schatten versicherte sich, dass seine Drohung bei ihr angekommen war, dann ließ er sie unsanft auf die Treppe sinken.
„Morgen findest du Fehed. Ich denke du weißt was zu tun ist.“
„Ich brauche keine Pause, danke der Nachfrage“, knurrte sie mit bösem Blick, als er sich abwandte.
Huron nahm die Stufen der Treppen mit zwei Schritten und als er bei Zeiren stand, drehte er sich noch einmal um.
„Mach nichts Dummes Kätzchen – ich finde dich.“
Einen Augenaufschlag später waren sie in der Nacht verschwunden. Erschöpft lehnte die Diebin sich an die Hauswand. Es war ihr tatsächlich gelungen. Sie war immer noch am Leben und ihre Abmachung war wieder gültig. Schutz, für ihre Fähigkeiten. Augenblicklich meldete sich ihr durch den Misserfolg gekränktes Ego und sie zog sich auf die Beine. Diesmal würde sie nicht versagen. Aber zuallererst musste sie diese dreckigen Klamotten loswerden.


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Kätzchen
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Beitrag13.08.2012 15:12

von Kätzchen
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Weiter gehts -

_____________________________________

Zögerlich ging die Sonne am östlichen Horizont auf und tauchte Khemi in ein Meer aus tiefrotem Licht. Vor Wärme glühende Sandsteinhäuser befreiten die Straßen vom morgendlichen Nebel, die Wassersäulen aus den Schlangenbrunnen glitzerten wie Schwärme voll Glühwürmchen.  Ein wunderschöner Morgen zog über der Hafenstadt auf.
Latui hatte heute Nacht nicht geschlafen. Zumindest zählte sie unruhiges Hin und Her wälzen nicht dazu. Dementsprechend konnte sie sich gut ausgereifter Augenringe erfreuen, die sie mit dem Hochrücken der Maske zu kaschieren versuchte. Bei manchen schreckhaften Gesichtern der Schiffspacker und Haremsdamen war sie sich aber fast sicher, dass es nicht funktionierte. Es lief eben nicht jeden Morgen eine vollmaskierte, mit Schrammen übersäte, humpelnde Frau seelenruhig die Marktstraße entlang und verteilte großzügig böse Blicke.
Die Katze fühlte sich wie von einem Großraumfrachter überfahren.
Schließlich kam sie vor den Treppen zum Schlangenkopf zum Stehen. Noch nie waren ihr die fein geschliffenen Steintreppen so grausam vorgekommen: zehn Stufen, dann nochmal zehn um die Ecke, bis zum kleinen Innenhof. So muss es sich angefühlt haben, als irgendein cimmerischer Soldat als erster den Nebelberg bestiegen hat.
Die fein gearbeiteten, eisernen Schlangenköpfe auf dem breiten Treppengeländer aus Sandstein kamen Latui da nur gelegen. Von einem Schmuckstück zum nächsten zog sie sich vielmehr die Treppe hinauf, als dass sie lief. Völlig fertig erreichte sie schließlich den kleinen Innenhof, wo sich schon zwei in bunte Tücher gehüllte Tänzerinnen tummelten. Doch als sie die Diebin erblickten, verschwanden sie tuschelnd im Inneren der Schänke, sodass Latui sich langsam fragte, ob sie wirklich so schrecklich gruselig aussah. Zum Glück war alles was im Schlangenkopf zählte Silber oder Gold. Und davon besaß die Katze einiges. Vielleicht war es nicht die sauberste Arbeit  sich an anderen Leuten zu bereichern, aber lukrativ war sie alle mal.
Nach einer kurzen Verschnaufpause konzentrierte Latui sich darauf, ihre Schmerzen zu ignorieren. Schwäche konnte sie sich bei ihrem neuen Vorhaben nicht erlauben, vor allem nicht Fehed gegenüber. In ihrer Schlaflosigkeit hatte sie Berichte und Zeitungen der letzten Wochen studiert und mit einer gewissen Interpretationsgabe festgestellt, dass Fehed ein abgebrühter Taktiker war. Alles was er tat, jeder Satz den er sagte, baute auf einem großen Ganzen auf. Doch was das Ziel seines Handelns war, das musste sie wohl oder übel selbst herausfinden. Aber wenn sogar Huron mit dem Schlimmsten rechnete, dann musste das ja ein ganz großes Ding sein.
Latui trat durch zwei rote Samtvorhänge in den Schlangenkopf ein.
Das Licht war gedämpft und beschränkte sich auf Kerzen und kleine Fackeln an den Wänden. Die Decken waren zu flachen Kuppeln gewölbt und an den Seiten waren überall Sitznischen eingelassen, vollgestopft mit bunten Seidenkissen. Die runden Tische waren nur Kniehoch, mit Sitzkissen umgeben. An den dunklen Wänden hingen prächtige Wandteppiche und Gemälde von leichtbekleideten Tänzerinnen.  In der kleinen Eingangshalle, in der die Diebin sich noch befand, stand ein massiver Eichentresen. Hier konnte man Getränke, Frauen und Zimmer bestellen. Ein stygisches Paradies, dachte Latui sich und schnipste dem Schankwirt geschickt im Vorbeilaufen ein Silberstück zu. Er steckte es umgehend ein und verbeugte sich leicht.
„Willkommen im Schlangenkopf! Einen angenehmen Aufenthalt.“
Das schätzte die Diebin hier am meisten. Keine Fragen, keine Bemerkungen, einfach pure Anonymität. Sie fühlte sich sofort besser in dem Schummerlicht des großen, verwinkelten Raumes,
ihr Blick glitt gelassen durch die noch fast leeren Sitzecken -  und blieb abrupt an einem maskierten Mann hängen.
Neben seinem Tisch lag ein Zweihandschwert und er nippte genüsslich an einem Weinkelch, während er die Diebin über den Rand hinweg beobachtete.
Latui rollte mit den Augen.  Das konnte doch jetzt nicht wahr sein. Missmutig seufzend ging sie auf seinen Tisch zu und ließ sich vorsichtig in ein weiches Kissen sinken. Balsam für ihren kaputten Körper. Ihm gegenüber konnte sie nun auch in seine Augen sehen und ihre Vermutung bestätigen: Zeiren, hallte es wie ein Schimpfwort in ihrem Kopf.
Als hätte sie ihn angesprochen, zog der Herold mit einem geschickten Handgriff den Mundschutz komplett aus dem Gesicht und legte ihn liebevoll auf seinem Bihänder ab.
„Etwas zu trinken?“, fragte er höflich, aber sein verwegener Gesichtsausdruck sprach eine ganz andere Sprache.
Ohne auf eine Antwort zu warten stellte er Latui einen Kelch Wein auf den Tisch. Die Diebin verfolgte seine Bewegungen misstrauisch, schaute skeptisch in den Kelch und hob ihren Blick wieder in seine dunkelgrünen Augen.
„Danke, aber ich trinke nicht bei der Arbeit“, erwiderte sie schließlich kühl.
Zeiren lachte leise, sichtlich belustigt, dann nahm er einen großzügigen Schluck Wein. Eine ganze Weile schaute Latui ihm einfach zu, wie er trank und sich einige Haferkekse in den Mund steckte. Wieder so ein unwirklicher Moment, der sie festhielt. Zeiren nahm sich bedächtig einen Apfel aus der Obstschale und begann damit herumzuspielen. Endlich sah er sie wieder an.
„Na Katze, hast du gut geschlafen?“, fragte der Stygier, während er den fruchtigen Ball hochwarf und wieder auffing.
Der Herold ließ seinen Blick nicht von der Diebin und lehnte sich gemütlich an einen massiven Stützpfeiler aus Holz. Sein breites Grinsen verriet ihr, dass sie eindeutig schrecklich aussah.
„Vorzüglich“, antwortete die Diebin emotionslos.
Wie auf Kommando rutschte die Maske etwas nach unten und ihre Augenringe präsentierten sich von ihrer besten Seite. Ohne weiter auf den Vorfall einzugehen, schob sie das störrische Stück Stoff wieder dicht unter die Augen.
Zeiren grinste breit.
„Du hast eine Menge Sinn für Humor für eine Diebin.“
„Du bist ein ziemlicher Schnüffler für einen Acolyten.“
Zeiren hielt den Apfel mit einem Mal fest und verschränkte die Arme vor der Brust, immer noch mit diesem verschmitzten Grinsen auf den Lippen.
„Sehr scharfsinnig Katze, wirklich scharfsinnig! Du hast also erkannt, dass ich ein Magier in Lehre bin.“
Noch bevor er weiter reden konnte fiel die Diebin ihm ins Wort. Sie klang gelangweilt, als hätte sie einem kleinen Jungen das Spielzeug geklaut.
„Jeder halbwegs belesene Mensch mit etwas Beobachtungsgabe hätte das gesehen.  Du solltest dich mehr konzentrieren.“  
Zeiren lachte wieder leise und biss schließlich in den giftgrünen Apfel. Erst als er fertiggekaut hatte, nickte er anerkennend mit dem Kopf.
„Was hat mich verraten?“
„Die Kerze.“
Unbeeindruckt streckte Latui einen Finger der behandschuhten Hand aus um auf die kleine Flamme zu deuten. „Sie brannte unregelmäßig, die ganze Zeit. Doch irgendwann fand sie den gleichen Rhythmus wie der Apfel.“
„Beeindruckend.“
„Erfahrung.“
Trocken nippte sie schließlich an dem Kelch voll Wein, ohne dass die Maske ihr Gesicht preisgab. Zeiren wollte den Mund öffnen um etwas zu erwidern, dann lachte er nur leise, und griff selbst zum Wein.
„Langsam verstehe ich“, gestand er nachdenklich, den Wein dabei im Becher schwenkend.
„Verstehst du was?“
Zeiren antwortet nicht, stattdessen sah er an Latui vorbei.
„Sieh mal wer da kommt.“
Latui ließ die Frage im Raum stehen und linste unauffällig nach rechts. Ein Mann, etwa so groß wie Zeiren, in einer prächtigen lila Seidenrobe kam mit zwei stämmigen Leibwächter die Treppe herunter und nahm an einem der Randtische Platz, wo die Beleuchtung mehr als spärlich ausfiel. Sofort scharrten sich zwei reizende Tänzerinnen um ihn, die er gewähren ließ. Ein Angestellter vom Schlangenkopf brachte augenblicklich ein Tablett mit üppigem Frühstück. Alles in allem schien der Mann davon eher gelangweilt zu sein. Aber seine Macht war unübersehbar, er hatte sie alle in der Hand. Das war also Fehed.
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Beitrag14.08.2012 01:38

von UtherPendragon
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Na, also einmal komme ich wohl noch in den Genuss eines weiteren Abschnitts!
Na denn!
Zitat:
Vor Wärme glühende Sandsteinhäuser befreiten die Straßen vom morgendlichen Nebel, die Wassersäulen aus den Schlangenbrunnen glitzerten wie Schwärme voll Glühwürmchen.
Dazu habe ich einiges zu sagen, die Ansätze sind schön, aber
Zuerst: Die Häuser, welche die Straßen vom Nebel befreien sind eine eher unglückliche Personifikation. Gleichzeitig frage ich mich: Was wollen Häuser auf der Straße, um diese vom Nebel zu befreien? Ich würde dieses tolle Bild vielleicht mit dem Verb "herausschälen" beschreiben.
Zweitens hört es sich so an, als wären die Häuser die Nacht über vor Wärme glühend geblieben bis in den Morgen.
Drittens und letztens: "Wie Schwärme voll von Glühwürmchen" wink Da diese Metapher aber eine so enge Verbindung mit der Nacht einzugehen pflegt, würde ich aber doch eher zu etwas anderem Greifen und diese aufsparen. Glitzerndes Silber oder so ähnlich, da findest du bestimmt was  wink
Sooo kann mich nicht erinnern je so viel zu einem deiner Sätze gesagt zu haben, tut mir auch leid, aber keine Sorge, es bleibt sicher nicht lange so wink
Zitat:
Zumindest zählte sie unruhiges Hin und Her wälzen nicht dazu.
-> "Hin- und Hergewälze" =besser?
Zitat:
und verteilte großzügig böse Blicke.
Schöne Ironie, welche aber die schreckhaften Blicke aber erklären würde :// Somit wären diese dann kein anzeichen mehr auf erkennbare Augenringe. Ich bin wieder pingeliig! lol2
Zitat:
So muss es sich angefühlt haben, als irgendein cimmerischer Soldat als erster den Nebelberg bestiegen hat.
-> musste, hatte
Zitat:
Die fein gearbeiteten, eisernen Schlangenköpfe auf dem breiten Treppengeländer aus Sandstein kamen Latui da nur gelegen.
man versteht leider nicht genau wieso? Ein "in Griffweite" könnte Abhilfe schaffen, denke ich
Nebenbei, dieses Etablissement ist ganz klasse klassisch!
Zitat:
Völlig fertig erreichte sie schließlich den kleinen Innenhof, wo sich schon zwei in bunte Tücher gehüllte Tänzerinnen tummelten.
"Ihre Künste zum besten Gaben", "ihre Körper zur Schau stellten", wies dir gefällt, aber "tummeln" ist doch eher für Mengen reserviert.
Zitat:
Nach einer kurzen Verschnaufpause konzentrierte Latui sich darauf, ihre Schmerzen zu ignorieren.
im Lesefluss sollte "Latui" durch "sie" und das nächste/übernächste Pronomen durch "die Diebin" ersetzt werden.
Zitat:
dass Fehed ein abgebrühter Taktiker war.
-> sein musste? es ist ja immer noch ein Schluss
Zitat:
dann musste das ja ein ganz großes Ding sein.
ein wenig zu platt finde ich. "Dann musste es sich ja um etwas sehr großes handeln" ach ich geb zu viele Vorschläge diesmal:) Nicht angezweifelt fühlen davon bin ich Lichtjährchen entfernt.
Zitat:
Das Licht war gedämpft und beschränkte sich auf Kerzen und kleine Fackeln an den Wänden.
ging aus von?
Zitat:
Die runden Tische waren nur Kniehoch, mit Sitzkissen umgeben.
tststs lol2D kniehoch* und eigentlich auch "von umgeben" oder?
Zitat:
An den dunklen Wänden hingen prächtige Wandteppiche und Gemälde von leichtbekleideten Tänzerinnen.
Gleich eine ganze Horde Malerinnen! lol2 tschuldige, es ist unglaublich kleinlich, aber ich glaub du weißt was ich meine^^
Zitat:
dachte Latui sich

Ein klitzekleines Adjektiv zum Schankwirt vielleicht?
Nebenbei: Positive Kritik kann ich diesmal eher schlecht an einzelnen Passagen festmachen, aber Latui bleibt hier sehr schön ihrem Charakter treu.
Zitat:
Er steckte es umgehend ein und verbeugte sich leicht.
Statt "er" "dieser" mag ich stilistisch gesehen lieber
Zitat:
ihr Blick glitt gelassen durch die noch fast leeren Sitzecken
über
Zitat:
Neben seinem Tisch lag ein Zweihandschwert
Das Verb mag ich nicht! Vielleicht lehnte es ja aber an seinem Tisch?
Zitat:
und er nippte genüsslich an einem Weinkelch, während er die Diebin über den Rand hinweg beobachtete.
und doch konkrete, positive, brauchbare Kritik: SEHR LEBENDIG.
Zitat:
Als hätte sie ihn angesprochen, zog der Herold mit einem geschickten Handgriff den Mundschutz komplett
beim ersten Durchgang dachte ich, es handle sich um ihre Maske, da ja beide maskiert sind. "sein" dazu.
Ähhm die Maske könnte doch auch als vermuteter Grund angegeben sein, als die Leute so komisch auf ihren Besuch im Schlangenkopf reagieren.
Zitat:
„Etwas zu trinken?“, fragte er höflich,
UH UH! Eine Idee!  "fast höflich" klingt doch gut, oder nicht? lol2
Zitat:
Ohne auf eine Antwort zu warten stellte er Latui einen Kelch Wein auf den Tisch.
In meinem Kopf geht die hälfte des Inhalts daneben. Sich kaputt lachenD Schreib lieber, dass er in einen zweiten Kelch einschenkt^^
Zitat:
Zeiren lachte leise, sichtlich belustigt, dann nahm er einen großzügigen Schluck Wein
WW Wein davor. Gesöff, Getränk, Tropfen, Synonyme a mas
Zitat:
Zeiren nahm sich bedächtig einen Apfel aus der Obstschale und begann damit herumzuspielen.
Da fehlt noch ein Wort der Chronologie. Ein dann, daraufähnliches.
Zitat:
Sein breites Grinsen verriet ihr, dass sie eindeutig schrecklich aussah.
Zieh das "eindeutig" als Adverb hinter "ihr".
Zitat:
„Du hast eine Menge Sinn für Humor für eine Diebin.“
„Du bist ein ziemlicher Schnüffler für einen Acolyten.“
Haha, eiskalt Cool
Zitat:
„Sie brannte unregelmäßig, die ganze Zeit. Doch irgendwann fand sie den gleichen Rhythmus wie der Apfel.“
Wie der Apfel? Beim rauf und runterfallen? Das wird nicht so ganz deutlich
Zitat:
Zeiren wollte den Mund öffnen um etwas zu erwidern, dann lachte er nur leise, und griff selbst zum Wein.
da fehlen ein "aber" hinter "dann" und ein "wieder" hinter "selbst" Wein ist WW
Zitat:
Ein Mann, etwa so groß wie Zeiren, in einer prächtigen lila Seidenrobe
"in eine gekleidet"? mimimimi
Zitat:
Das war also Fehed.
"Das also war Fehed"=epischer
Haha, hat mich gefreut dass du so fix mit dem neuen Teil warst.
Liebe Grüße und bis in zwei Wochen (vllt komme ich vorher doch nochmal ins www irgendwie)
Uther "Penthi" Pendragon.


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Beitrag14.08.2012 08:56

von Kätzchen
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Gottseidank warst du doch nochmal da, ich hatte sowas bei dem Text schon vermutet, habs alleine aber nimmer gerade bekommen lol2

Eben genau für die zuwendungsbedürftigeren Teile braucht man gute Kritiken, daher schon mal vielen Dank. Ich werds dann mal grundsanieren. Ist die Handlung überhaupt nachvollziehbar, wie sie Zeiren trifft und so? Also wie findet ihr die Szene generell? Sinnvoll, unnötig? Ich hatte beim Schreiben so meine Zweifel, möchte sie aber jetzt wo sie fertig ist behalten. Meinungen?

Achja, das "Penthi" kannst du dir ja in den Perso schreiben lassen  Laughing  Freu mich wenn du wieder kommst, ansonsten eine erholsame Inet-freie Zeit! Willst du eigentlich nicht Lektor bei irgendwelchen Verlägen werden?

Und ich merk schon, ich bin mal beim Schreiben wieder mim Kopf irgendwo in der Wand hängen geblieben <.<


LG

Katzi


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Beitrag14.08.2012 09:27

von UtherPendragon
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Zitat:
Eben genau für die zuwendungsbedürftigeren Teile braucht man gute Kritiken, daher schon mal vielen Dank. Ich werds dann mal grundsanieren. Ist die Handlung überhaupt nachvollziehbar, wie sie Zeiren trifft und so? Also wie findet ihr die Szene generell? Sinnvoll, unnötig? Ich hatte beim Schreiben so meine Zweifel, möchte sie aber jetzt wo sie fertig ist behalten. Meinungen?

Das ist sehr schwierig zu sagen. Da dieser Part direkt nach dem Treffen mit Zeiren und Huron folgt, kommt es dem Leser eventuell unnötig vor, dass Latui noch einmal auf Zeiren trifft.
Vielleicht findest du ja noch einen triftigen Grund dafür, den könntest du dann mithilfe deiner Dialogkünste in das Gespräch einbauen und es so auch NOCH lebendiger machen. Ein bestimmter Gegenstand, eine Warnung, ein Gesprächsthema, von dem Huron nichts weiß. Ganz schwierig, aber das machst du schon! Ansonsten mag ich den "Schlangenkopf", richtig schön zwielichtig ist der.
Zitat:
Achja, das "Penthi" kannst du dir ja in den Perso schreiben lassen Laughing Freu mich wenn du wieder kommst, ansonsten eine erholsame Inet-freie Zeit! Willst du eigentlich nicht Lektor bei irgendwelchen Verlägen werden?
Das ist jetzt aber zuviel! Danke, danke *erröt*
 Embarassed
Zitat:
Und ich merk schon, ich bin mal beim Schreiben wieder mim Kopf irgendwo in der Wand hängen geblieben <.<

Oman genau das dacht ich auch gestern über mich, als ich versuchte, Freiraum durch eher sinnfreie Dialoge zu stopfen. lol2 wic!
Danke, bitte und viele, viele Grüße bis dahin!
wink Penthi


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Kätzchen
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Beitrag14.08.2012 11:17

von Kätzchen
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So ich habe den Text nochmal grundsaniert, ein bisschen was hinzugefügt und geändert. Ich persönlich finde, er fühlt sich nun lebendiger und greifbarer an. Zufrieden war ich mit dem letzten nicht und ich hoffe, dank der Kritiken und meinen eigenen Ideen, den Text verbessert zu haben. (Die Hoffnunf stirbt zuletzt lol2)

___________________________________________________________

Zögerlich ging die Sonne am östlichen Horizont auf und tauchte Khemi in ein Meer aus tiefrotem Licht. Ihre Strahlen schlichen sich durch die noch schlafenden Straßen, ließen Sandsteinhäuser zart schimmernd erstrahlen und verwandelten das Wasser am Hafen in einen glitzernden Diamantenteppich. Ein wunderschöner Morgen zog über der Stadt auf, der zögerlich die Bewohner auf die Gassen lockte.
Latui hatte heute Nacht nicht geschlafen. Zumindest zählte sie unruhiges Hin- und Hergewälze nicht dazu. Dementsprechend konnte sie sich gut ausgereifter Augenringe erfreuen, die sie mit dem Hochrücken der Maske zu kaschieren versuchte. Bei manchen schreckhaften Gesichtern der Schiffspacker und Haremsdamen war sie sich aber fast sicher, dass es nicht funktionierte. Es lief eben nicht jeden Morgen eine vollmaskierte, mit Schrammen übersäte, humpelnde Frau seelenruhig die Marktstraße entlang und erwiderte großzügig böse Blicke.
Die Katze fühlte sich wie von einem Großraumfrachter überfahren. Dieser arrogante, selbstgefällige Mistkerl von Schattenmeister, hoffentlich stürzte er von irgendeiner Klippe und brach sich alle Knochen.
Huron innerlich verdammend, kam sie schließlich vor den Treppen zum Schlangenkopf zum Stehen
. Noch nie waren ihr die glatt geschliffenen Steintreppen so grausam vorgekommen: zehn Stufen, dann nochmal zehn um die Ecke, bis zum kleinen Innenhof. So musste es sich angefühlt haben, als irgendein cimmerischer Soldat als erster den Nebelberg bestiegen hatte.
Die fein gearbeiteten, eisernen Schlangenköpfe auf dem breiten Treppengeländer aus Sandstein, waren in Griffweite und kamen Latui daher nur gelegen. Von einem Schmuckstück zum nächsten zog sie sich vielmehr die Treppe hinauf, als dass sie lief. Völlig fertig erreichte sie schließlich den kleinen Innenhof, wo schon zwei in bunte Tücher gehüllte Tänzerinnen ihre schlanken, tätowierten Körper zur Schau stellten. Doch sofort nachdem sie die Diebin erblickt hatten, verschwanden sie ängstlich tuschelnd im Inneren der Schänke. Latui fragte sich allmählich, ob sie wirklich so schrecklich gruselig aussah. Zum Glück war alles was im Schlangenkopf zählte Silber oder Gold. Und davon besaß sie einiges. Vielleicht war es nicht die sauberste Arbeit  sich an anderen Leuten zu bereichern, aber lukrativ war sie alle mal. Außerdem kannte die Diebin keine Katze, die nicht gerne fremde Näpfe plünderte.
Nach einer kurzen Verschnaufpause konzentrierte sie sich darauf, ihre Schmerzen zu ignorieren. Schwäche konnte sie sich bei ihrem neuen Vorhaben nicht erlauben, vor allem nicht Fehed gegenüber. In ihrer Schlaflosigkeit hatte Latui Berichte und Zeitungen der letzten Wochen studiert und mit einer gewissen Interpretationsgabe festgestellt, dass Fehed ein abgebrühter Taktiker sein musste. Alles was er tat, jeder Satz den er sagte, baute auf einem großen Ganzen auf. Doch was das Ziel seines Handelns war, das musste sie wohl oder übel selbst herausfinden. Aber wenn sogar Huron mit dem Schlimmsten rechnete, dann musste es sich ja um etwas sehr Großes handeln.
Latui trat durch zwei rote Samtvorhänge in den Schlangenkopf ein.
Das Licht war gedämpft und beschränkte sich lediglich auf Kerzen und kleine Fackeln an den Wänden. Die Decken waren zu flachen Kuppeln gewölbt und an den Seiten waren überall Sitznischen eingelassen, vollgestopft mit bunten Seidenkissen. Die runden Tische waren nur kniehoch, von Sitzkissen umgeben. An den dunklen Wänden hingen prächtige Wandteppiche und Gemälde, welche leichtbekleidete Tänzerinnen zeigten.  In der kleinen Eingangshalle, in der die Diebin sich noch befand, stand ein massiver Eichentresen. Hier konnte man Getränke, Frauen und Zimmer bestellen: ein stygisches Paradies. Latui schnipste dem schrill gekleideten Schankwirt im Vorbeilaufen geschickt ein Silberstück zu. Dieser steckte es umgehend ein und verbeugte sich leicht.
„Willkommen im Schlangenkopf! Einen angenehmen Aufenthalt.“
Das schätzte die Diebin hier am meisten. Keine Fragen, keine Bemerkungen, einfach pure Anonymität. Sie fühlte sich sofort besser in dem Schummerlicht des großen, verwinkelten Raumes, ihr Blick glitt gelassen über die noch fast leeren Sitzecken - und blieb abrupt an einem maskierten Mann hängen.
Neben seinem Tisch ruhte ein Zweihandschwert und er nippte genüsslich an einem Weinkelch, während er die Diebin über den Rand hinweg beobachtete.
Latui rollte mit den Augen. Das konnte doch jetzt nicht wahr sein. Missmutig seufzend ging sie auf seinen Tisch zu und ließ sich vorsichtig in ein weiches Kissen sinken. Balsam für ihren kaputten Körper. Ihm gegenüber konnte sie nun auch in seine Augen sehen und ihre Vermutung bestätigen: Zeiren, hallte es wie ein Schimpfwort in ihrem Kopf.
Als hätte sie ihn angesprochen, zog der Herold mit einem geschickten Handgriff seinen Mundschutz komplett aus dem Gesicht und legte ihn liebevoll auf seinem Bihänder ab.
„Etwas zu trinken?“, fragte er fast höflich, aber sein verwegener Gesichtsausdruck sprach eine ganz andere Sprache.
Ohne auf eine Antwort zu warten, schenkte er einen zweiten Kelch Wein ein und stellte ihn vor Latui auf den Tisch. Die Diebin verfolgte seine Bewegungen misstrauisch, schaute skeptisch in den Becher und hob ihren Blick wieder in seine dunkelgrünen Augen.
„Danke, aber ich trinke nicht bei der Arbeit“, erwiderte sie schließlich kühl.
Der Herold lachte leise, sichtlich belustigt, dann nahm er einen großzügigen Schluck aus seinem Kelch. Latui linste auf das Etikett: feinster kushitischer Sorgenbrecher. Der hatte seinen Namen eindeutig verdient.
Eine ganze Weile schaute die Diebin ihm einfach zu, wie er trank und sich bedächtig einige Haferkekse in den Mund steckte. Wie um alles in der Welt konnte man mit einer solchen Seelenruhe essen und trinken? Wieder so ein unwirklicher Moment, der sie festhielt. Schließlich nahm Zeiren sich gemächlich einen wohlgeformten Apfel aus der Obstschale und sah wieder zu der Diebin auf.
Latui kamen augenblicklich die Bilder von gestern Abend in den Sinn. Genau mit diesem ruhigen Blick musste er ihre Torturen mitverfolgt haben. Ob er Hurons brutale Art wohl guthieß? Denn die Diebin wurde das Gefühl nicht los, dass Zeiren von einem ganz anderen Schlag Mensch war. Und trotzdem schien er mehr zu sein, als nur Hurons Leibwächter, vielmehr eine Vertrauensperson. Wenn sie recht überlegte brauchte jeder Anführer, egal wie grimmig und kalt, jemanden, auf den er sich immer verlassen konnte. Zu gern hätte sie gewusst, wie die beiden Schatten zueinander gefunden hatten.
„Na Katze, hast du gut geschlafen?“, fragte der Stygier und riss sie aus ihren Gedanken. Auf eine Antwort wartend, warf er den fruchtigen Ball bis knapp unter die niedrige Decke und fing ihn mit Leichtigkeit wieder auf. Er ließ seinen Blick dabei nicht von der Diebin und lehnte sich gemütlich an einen massiven Stützpfeiler aus Holz, ohne seine Spielerei zu unterbrechen.
„Vorzüglich“, antwortete die Diebin emotionslos.
Wie auf Kommando rutschte die Maske etwas nach unten und ihre Augenringe präsentierten sich von ihrer besten Seite. Ohne weiter auf den Vorfall einzugehen, schob sie das störrische Stück Stoff wieder dicht unter die Augen. Zeirens breites Grinsen verriet ihr eindeutig, dass sie schrecklich aussah.
„Du hast eine Menge Sinn für Humor für eine Diebin.“
„Du bist ein ziemlicher Schnüffler für einen Acolyten.“
Zeiren hielt den Apfel mit einem Mal fest und verschränkte die Arme vor der Brust, immer noch mit diesem verschmitzten Grinsen auf den Lippen.
„Sehr scharfsinnig Katze, wirklich scharfsinnig! Du hast also erkannt, dass ich ein Magier in Lehre bin.“
Noch bevor er weiter reden konnte fiel die Diebin ihm ins Wort. Sie klang gelangweilt, als hätte sie einem kleinen Jungen das Spielzeug geklaut.
„Jeder halbwegs belesene Mensch mit etwas Beobachtungsgabe hätte das gesehen.  Du solltest dich mehr konzentrieren.“  
Zeiren lachte wieder leise und biss schließlich in sein saftiges, grünes Spielzeug. Erst als er fertiggekaut hatte, nickte er anerkennend mit dem Kopf.
„Was hat mich verraten?“
„Die Kerze.“
Unbeeindruckt streckte Latui einen Finger der behandschuhten Hand aus um auf die kleine Flamme zu deuten. „Sie brannte unregelmäßig, die ganze Zeit. Doch irgendwann fand sie den gleichen auf-und-ab-Rhythmus wie der Apfel.“
„Beeindruckend.“
„Erfahrung.“
Trocken nippte sie schließlich an ihrem Kelch voll kushitischem Sorgenbrecher, ohne dass die Maske ihr Gesicht preisgab. Zeiren wollte den Mund öffnen um etwas zu erwidern, dann grinste er nur undurchschaubar, und griff selbst zum Wein.
„Langsam verstehe ich“, gestand er nachdenklich, den edlen Tropfen dabei im Becher schwenkend.
„Verstehst du was?“
Zeiren antwortet nicht, stattdessen blickte er mit zusammengezogenen Brauen an Latui vorbei.
„Sieh mal wer da kommt.“
Latui ließ die Frage im Raum stehen und linste unauffällig nach rechts. Ein Mann, etwa so groß wie Zeiren, in eine prächtigen lila Seidenrobe gekleidet, kam mit zwei stämmigen Leibwächter die Treppe herunter und nahm an einem der Randtische Platz, wo die Beleuchtung mehr als spärlich ausfiel. Sofort schaarten sich einige reizende Tänzerinnen um ihn, die er gewähren ließ. Ein Bediensteter vom Schlangenkopf brachte sofort ein Tablett mit üppigem Frühstück. Alles in allem schien der Mann davon eher gelangweilt zu sein, aber seine Wirkung war unübersehbar. Er hatte sie alle in der Hand.
Das also war Fehed.

________________________________________________

So und nun muss ich überlegen wie es weiter geht  Neutral


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Beitrag14.08.2012 11:20

von Kätzchen
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Zitat:
Das ist sehr schwierig zu sagen. Da dieser Part direkt nach dem Treffen mit Zeiren und Huron folgt, kommt es dem Leser eventuell unnötig vor, dass Latui noch einmal auf Zeiren trifft.
Vielleicht findest du ja noch einen triftigen Grund dafür, den könntest du dann mithilfe deiner Dialogkünste in das Gespräch einbauen und es so auch NOCH lebendiger machen. Ein bestimmter Gegenstand, eine Warnung, ein Gesprächsthema, von dem Huron nichts weiß.


Du bist echt ein Genie, ich möchte dich gerne anmieten wenns geht. GENAU das ist, was mir fehlt. Wie du oben sehen kannst, habe ich den Text auf ein vertretbares Niveau überarbeitet. Aber diesen Part werde ich definitiv ergänzen und einfügen *aufgeregt hin und her hüpf*
 Cool


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Beitrag14.08.2012 12:23

von Kätzchen
Antworten mit Zitat

Hier mein Vorschlag. Ich habe die Sätze davor und danach mitgepostet, um den Zusammenhang zu sehen.
___________________________

„Beeindruckend.“
„Erfahrung.“
Trocken nippte sie schließlich an ihrem Kelch voll kushitischem Sorgenbrecher, ohne dass die Maske ihr Gesicht preisgab. Zeiren wollte den Mund öffnen um etwas zu erwidern, dann grinste er nur undurchschaubar, und griff selbst zum Wein. Plötzlich, wie aus heiterem Himmel, wurde seine Miene ernst.
„Du denkst Huron hat mich geschickt. Aber ich bin nicht deswegen hier.“
Latui hob fragend eine Augenbraue und wartete, bis er fortfuhr.
„Was erhoffst du dir von diesem Abkommen mit dem Meister wirklich? Hast du jemals daran gedacht was es eigentlich bedeutet?“ Er klang mehr als belehrend und seine Augen funkelten sie ärgerlich an.
Latui zögerte kurz. Was wollte er denn jetzt bezwecken?
„Ich suche Schutz Zeiren, das hast du doch gehört.“
„Eine glänzende Idee“, er verdrehte theatralisch die Augen. „Ein kleines Kätzchen sucht Schutz in der Höhle des Löwen. Du begreifst das Ausmaß der Dinge nicht. Hast du etwa gedacht du bringst ihm die Papiere und er gibt dir ein hübsches Zimmer in den Gewölben der Krähen? Hast du das wirklich gedacht?“
Die Diebin schwieg und ihre Miene verfinsterte sich.  Was sollte das alles werden? Wollte er etwa, dass sie sich aus dem Staub machte? Ihre gelben Katzenaugen funkelten ihn kühl an, bevor sie ihre Gedanken aussprach:
„Zeiren, was willst du mir damit sagen?“
Der Herold konnte es anscheinend nicht glauben, dass sie immer noch nicht verstanden hatte, was er andeuten wollte.  Er zwang sich zur Ruhe und beugte sich verschwörerisch über den Holztisch.
„Du bist eine kluge junge Frau Katze, mit nicht zu verachtendem Geschick und Scharfsinn. Willst du dein Leben einfach so wegwerfen?“
Als Latui nichts erwiderte, sondern ihren Kelch umklammerte, sprach er weiter:
„Huron ist gefährlich! Er hätte dich gestern fast umgebracht falls dir das entgangen ist. Und heute trittst du hier an, als ob nichts gewesen wäre und willst dich allen Ernstes in Feheds vertrauten Kreis einschleusen?“
„So war der Plan“, erwiderte sie knapp, ohne sich ihr Erstaunen anmerken zu lassen.
„Zwischen den Stühlen der beiden mächtigsten Männer Khemis. Entweder bist du dumm oder verrückt. Oder beides.“ Resigniert ließ er sich wieder gegen den Holzpfeiler fallen und trank grimmig seinen Becher leer.
„Willst du etwa, dass ich abhaue?“, fragte sie schließlich halblaut.
„Am besten gehst du in den hohen Norden oder tauchst irgendwo in Aquilonien unter.“
„Ich kann nicht glauben was du da gerade von dir gibst.“
Beide sahen sich undurchdringlich an. Zeiren schloss seine grünen Augen und seufzte kaum hörbar.
„Weil du anders bist. Und weil du eine Wahl hast.“
Latui war nun noch verwirrter, als die letzten Tage. Jetzt verstand sie absolut gar nichts mehr. Hatte er etwa keinen freien Willen? Als hätte er ihre Gedanken gelesen, beantwortete Zeiren ihre stumme Frage.
„Ich bin kein Sklave. Auch kein Diener in dem Sinne. Ich bin ein Schatten, der Huron begleitet und das völlig freiwillig.“
„Und du behauptest ich wäre dumm“, schmunzelte die Diebin sarkastisch. Der Herold ging nicht weiter darauf ein, sondern sammelte seine Gedanken zu Worten:
„Du weißt nicht was es bedeutet, ein Schatten des Namenlosen zu sein.“
„Wer ist der Namenlose?“
„Das versuchen wir herauszufinden.“  Zeiren betrachtete abwesend das schimmernde Etikett an der Flasche Sorgenbrecher. „Was du fühlst, ist echt.“
Dann schwieg er. Latuis Kopf drohte zu zerspringen. Soviel Informationen und doch alles nur Rätsel. Unwillkürlich hielt sie sich die Stirn, als könnten die Kopfschmerzen dadurch verschwinden.
„Warum sagst du mir das alles?“
Der Stygier antwortet nicht, stattdessen blickte er mit zusammengezogenen Brauen an Latui vorbei.
„Sieh mal wer da kommt.“
Unwillig ließ Latui die Frage im Raum stehen und linste unauffällig nach rechts.
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Beitrag14.08.2012 20:09

von madrilena
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Weiter gehts -

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Zögerlich ging die Sonne am östlichen Horizont auf und tauchte Khemi in ein Meer aus tiefrotem Licht. Vor Wärme glühende Sandsteinhäuser (schon am frühen Morgen?) befreiten die Straßen vom morgendlichen Nebel, die Wassersäulen aus den Schlangenbrunnen glitzerten wie Schwärme voll Glühwürmchen.  Ein wunderschöner Morgen (würde ich "Tag" sagen wegen der Wiederholung) zog über der Hafenstadt auf.
Latui hatte heute Nacht nicht geschlafen. Zumindest zählte sie unruhiges Hin und Her (entweder Du schreibst Hin- und Herwälzen zusammen oder hin und her klein und wälzen groß) wälzen nicht dazu. Dementsprechend konnte sie sich gut ausgereifter (seltsamer Ausdruck für Augenringe) Augenringe erfreuen, die sie mit dem Hochrücken der Maske zu kaschieren versuchte. Bei manchen schreckhaften Gesichtern der Schiffspacker und Haremsdamen war sie sich aber fast sicher, dass es nicht funktionierte. Es lief eben nicht jeden Morgen eine vollmaskierte, mit Schrammen übersäte, humpelnde Frau seelenruhig die Marktstraße entlang und verteilte großzügig böse Blicke.
Die Katze fühlte sich wie von einem Großraumfrachter überfahren.
Schließlich kam sie vor den Treppen zum Schlangenkopf zum Stehen. Noch nie waren ihr die fein geschliffenen Steintreppen so grausam vorgekommen: zehn Stufen, dann nochmal zehn um die Ecke, bis zum kleinen Innenhof. So muss es sich angefühlt haben, als irgendein cimmerischer Soldat als erster den Nebelberg bestiegen hat.
Die fein gearbeiteten, eisernen Schlangenköpfe auf dem breiten Treppengeländer aus Sandstein kamen Latui da nur gelegen. Von einem Schmuckstück zum nächsten zog sie sich vielmehr (mehr) als dass sie lief die Treppe hinauf, als dass sie lief. (weg) Völlig fertig erreichte sie schließlich den kleinen Innenhof, wo sich schon zwei in bunte Tücher gehüllte Tänzerinnen tummelten. Doch als sie die Diebin erblickten, verschwanden sie tuschelnd im Inneren der Schänke, sodass Latui sich langsam fragte, ob sie wirklich so schrecklich gruselig aussah. Zum Glück war alles, was im Schlangenkopf zählte, Silber oder Gold. Und davon besaß die Katze einiges. Vielleicht war es nicht die sauberste Arbeit  sich an anderen Leuten zu bereichern, aber lukrativ war sie alle mal. (den Satz finde ich komisch: sich an anderen Leuten zu bereichern. Sie bereichert sich doch nicht an den Leuten!)
Nach einer kurzen Verschnaufpause konzentrierte Latui sich darauf, ihre Schmerzen zu ignorieren. Schwäche konnte sie sich bei ihrem neuen Vorhaben nicht erlauben, vor allem nicht Fehed gegenüber. In ihrer Schlaflosigkeit hatte sie Berichte und Zeitungen der letzten Wochen studiert und mit einer gewissen Interpretationsgabe festgestellt, dass Fehed ein abgebrühter Taktiker war. Alles was er tat, jeder Satz den er sagte, baute auf einem großen Ganzen auf. Doch was das Ziel seines Handelns war, das musste sie wohl oder übel selbst herausfinden. Aber wenn sogar Huron mit dem Schlimmsten rechnete, dann musste das ja ein ganz großes Ding sein.
Latui trat durch zwei rote Samtvorhänge in den Schlangenkopf ein.
Das Licht war gedämpft und beschränkte sich auf Kerzen und kleine Fackeln an den Wänden. Die Decken waren zu flachen Kuppeln gewölbt und an den Seiten waren überall Sitznischen eingelassen, vollgestopft mit bunten Seidenkissen. Die runden Tische waren nur Kniehoch, (kniehoch) mit Sitzkissen umgeben. (Das hast Du doch schon für die Nischen erwähnt, stehen die Tische nicht in den Nischen?) An den dunklen Wänden hingen prächtige Wandteppiche und Gemälde von leichtbekleideten Tänzerinnen.  In der kleinen Eingangshalle, in der die Diebin sich noch befand, stand ein massiver Eichentresen. Hier konnte man Getränke, Frauen und Zimmer bestellen. Ein stygisches Paradies, dachte Latui sich und schnipste dem Schankwirt geschickt im Vorbeilaufen ein Silberstück zu. Er steckte es umgehend ein und verbeugte sich leicht.
„Willkommen im Schlangenkopf! Einen angenehmen Aufenthalt.“
Das schätzte die Diebin hier am meisten. Keine Fragen, keine Bemerkungen, einfach pure Anonymität. Sie fühlte sich sofort besser in dem Schummerlicht des großen, verwinkelten Raumes,.
ihr Ihr Blick glitt gelassen durch die noch fast leeren Sitzecken -  und blieb abrupt an einem maskierten Mann hängen.
Neben seinem Tisch lag ein Zweihandschwert und er nippte genüsslich an einem Weinkelch, während er die Diebin über den Rand hinweg beobachtete.
Latui rollte mit den Augen.  Das konnte doch jetzt nicht wahr sein. Missmutig seufzend ging sie auf seinen Tisch zu und ließ sich vorsichtig in ein weiches Kissen sinken. Balsam für ihren kaputten Körper. Ihm gegenüber konnte sie nun auch in seine Augen sehen und ihre Vermutung bestätigen: Zeiren, hallte es wie ein Schimpfwort in ihrem Kopf.
Als hätte sie ihn angesprochen, zog der Herold mit einem geschickten Handgriff den Mundschutz komplett aus dem Gesicht und legte ihn liebevoll auf seinem Bihänder ab.
„Etwas zu trinken?“, fragte er höflich, aber sein verwegener Gesichtsausdruck sprach eine ganz andere Sprache.
Ohne auf eine Antwort zu warten, stellte er Latui einen Kelch Wein auf den Tisch. Die Diebin verfolgte seine Bewegungen misstrauisch, schaute skeptisch in den Kelch und hob ihren Blick wieder in seine dunkelgrünen Augen.
„Danke, aber ich trinke nicht bei der Arbeit“, erwiderte sie schließlich kühl.
Zeiren lachte leise, sichtlich belustigt, dann nahm er einen großzügigen Schluck Wein. Eine ganze Weile schaute Latui ihm einfach zu, wie er trank und sich einige Haferkekse in den Mund steckte. Wieder so ein unwirklicher Moment, der sie festhielt. Zeiren nahm sich bedächtig einen Apfel aus der Obstschale und begann damit herumzuspielen. Endlich sah er sie wieder an.
„Na Katze, hast du gut geschlafen?“, fragte der Stygier, während er den fruchtigen Ball hochwarf und wieder auffing.
Der Herold ließ seinen Blick nicht von der Diebin und lehnte sich gemütlich an einen massiven Stützpfeiler aus Holz. Sein breites Grinsen verriet ihr, dass sie eindeutig schrecklich aussah.
„Vorzüglich“, antwortete die Diebin emotionslos.
Wie auf Kommando rutschte die Maske etwas nach unten und ihre Augenringe präsentierten sich von ihrer besten Seite. Ohne weiter auf den Vorfall einzugehen, schob sie das störrische Stück Stoff wieder dicht unter die Augen.
Zeiren grinste breit.
„Du hast eine Menge Sinn für Humor für eine Diebin.“
„Du bist ein ziemlicher Schnüffler für einen Acolyten.“
Zeiren hielt den Apfel (mit einem Mal würde ich eher schreiben: plötzlich oder unerwartet) fest und verschränkte die Arme vor der Brust, immer noch mit diesem verschmitzten Grinsen auf den Lippen.
„Sehr scharfsinnig Katze, wirklich scharfsinnig! Du hast also erkannt, dass ich ein Magier in Lehre bin.“
Noch bevor er weiter reden konnte, fiel die Diebin ihm ins Wort. Sie klang gelangweilt, als hätte sie einem kleinen Jungen das Spielzeug geklaut.
„Jeder halbwegs belesene Mensch mit etwas Beobachtungsgabe hätte das gesehen.  Du solltest dich mehr konzentrieren.“  
Zeiren lachte wieder leise und biss schließlich in den giftgrünen Apfel. Erst als er fertiggekaut hatte, nickte er anerkennend mit dem Kopf.
„Was hat mich verraten?“
„Die Kerze.“
Unbeeindruckt streckte Latui einen Finger der behandschuhten Hand aus um auf die kleine Flamme zu deuten. „Sie brannte unregelmäßig, die ganze Zeit. Doch irgendwann fand sie den gleichen Rhythmus wie der Apfel.“
„Beeindruckend.“
„Erfahrung.“
Trocken (gefällt mir nicht) nippte sie schließlich an dem Kelch voll Wein, ohne dass die Maske ihr Gesicht preisgab. Zeiren wollte den Mund öffnen, um etwas zu erwidern, dann lachte er nur leise, und griff selbst zum Wein.
„Langsam verstehe ich“, gestand er nachdenklich, den Wein dabei im Becher schwenkend.
„Verstehst du was?“
Zeiren antwortet nicht, stattdessen sah er an Latui vorbei.
„Sieh mal wer da kommt.“
Latui ließ die Frage im Raum stehen und linste unauffällig nach rechts. Ein Mann, etwa so groß wie Zeiren, in einer prächtigen lila Seidenrobe kam mit zwei stämmigen Leibwächter (Leibwächtern) die Treppe herunter und nahm an einem der Randtische Platz, wo die Beleuchtung mehr als spärlich ausfiel. Sofort scharrten sich zwei reizende Tänzerinnen um ihn, die er gewähren ließ. Ein Angestellter vom Schlangenkopf brachte augenblicklich ein Tablett mit üppigem Frühstück. Alles in allem schien der Mann davon eher gelangweilt zu sein. Aber seine Macht war unübersehbar, er hatte sie alle in der Hand. Das war also Fehed.
_____________________________

Nach wie vor spannend, wenn ich auch mit der Schilderung der Figuren nicht so viel anfangen kann. Sie scheinen in der Welt der Fantasy bekannt zu sein oder? Die Katze gefällt mir ausgesprochen gut.
Jetzt verreise ich erst mal fünf Tage.
Bis bald madrilena____[/quote]


_________________
Bücher im Alkyon Irmgard Keil Verlag/Marbach "Schatten umarmen" Kranichsteiner Literaturverlag.
1. "den Himmel mit Händen fassen" ISBN
10:3934136303
2. "Schatten umarmen ISBN 10:3929265133
3. "...und die Zeit stand still" ISBN 10: 3934136311
4."leben" ISBN 10:3934136656
Erhältlich bei Amazon über buchimport Peter Reimer + in Buchhandlungen
Schatten umarmen auch über Libri.
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