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Die Vorboten


 
 
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Kätzchen
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 33
Beiträge: 713
Wohnort: Katzenkörbchen


Beitrag16.07.2012 11:07
Die Vorboten
von Kätzchen
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Hallo zusammen!
Ich bin neu hier seit heute, ich dachte mir es wird mal Zeit meine Leidenschaft auch mit anderen zu teilen. Ehrliche Kommentare und Verbesserungen liegen mir sehr am Herzen!

Dies ist eine Geschichte, die ich geschrieben habe nach der Vorlage eines Rollenspiels, das ich mit anderen Online gespielt habe. Sie spielt dem Rollenspiel-Server entsprechend in der Welt von Conan dem Barbaren (aus dem Spiel: Age of Conan).

Bisher ist es mein liebstes Stück, aber ich kann mich nicht aufraffen es weiterzumachen, geschweige denn fertig zu stellen. Vielleicht finde ich hier wieder etwas Motivation. Daher eine Leseprobe. Ich hoffe es gefällt euch ein wenig.

(Habe es mehrere Male Probe gelesen um möglichst Fehler zu vermeiden, aber nachdem ich irgendwann Kreuzchen in den Augen hatte, dürft ihr auch gern auf  Rechtschreibfehler ect. aufmerksam machen.)

 __________________________________________________


1.


Es war eine kalte, klare Vollmondnacht, als Latui lautlos die Straßen zum stygischen Hafen in Khemi schritt. Der Sand war feucht vom nächtlichen Tau und fühlte sich härter an als sonst. Doch sie nahm es kaum wahr, rückte stattdessen ihre Maske unter der dunkelblauen Kapuze zurecht und atmete geräuschlos tief durch.
„Da vorne ist er.“
Eine der Krähen-Wachen, die Latui bis hierher begleitet hatte, zeigte unter dem Torbogen hindurch, direkt zu einer kleinen Menschenansammlung am Hafen. Es war mitten in der Nacht, doch dass stumme Treiben war rege.  Lauter dunkle Schatten beluden und entluden ein geisterhaft wirkendes Schiff,  so leise dass sie es nicht glauben würde, hätte sie es nicht gerade mit eigenen Augen gesehen. Es waren viele, doch ihn erkannte sie sofort.
Die Diebin hatte ihn noch nie zuvor gesehen, er war nicht mal besonders viel größer als die anderen, oder auffälliger. Sie konnte ohnehin nur Umrisse erkennen.
Trotzdem, ihr Blut gefror, ein kalter Hauch streifte ihre Haut und stellte ihre Nackenhaare auf. Sie spürte blanke Boshaftigkeit, Ruhe und Leere. Und ohne ihn zu kennen, wusste sie sofort wer er war. Ihre menschlichen und diebischen Instinkte schrien es ihr förmlich entgegen. Er hinterließ eine so markant kalte Spur, dass sie sich fragte, wieso niemand sonst ihn bisher so gesehen hatte. zumindest hatte man ihr erzählt, er wäre ein ehrenvoller, strenger Heerführer. Ein stattlicher Soldat. Doch jetzt wo sie seine Anwesenheit sogar spüren konnte, war sie ganz anderer Meinung.
„Ich finde den Weg jetzt allein“, bestimmte sie knapp.
Ohne auf die Einwände der Wache einzugehen setzte sie ihre Schritte raubkatzenartig nach vorne, wie immer. Und wenn da vorne der Teufel selbst stand, das was hinter ihr her war, war schlimmer. Und was würde schon passieren?
„He du Göre du kannst jetzt nicht so einfach da hin!“
„Ist mir egal“
„Hast du mir nicht zugehört?“
Unsanft packte die Wache Latui am Arm und zerrte sie von den Beinen, doch die Diebin hatte sofort einen Konter parat. Blitzschnell nutzte sie seinen Griff um sich daran hoch zu stemmen und ihm gegen den Brustkorb zu treten.
„Du Miststück, hör auf!“
„Halt die Klappe und lass mich los du Affe!“
Latui stöhnte schmerzverzerrt auf als er ihren Arm zu drehen begann. Doch plötzlich ließ die Wache sie los und verbeugte sich tief. Die Diebin hatte alle Mühe nicht auf den Boden zu fallen wie ein Sack voll Kartoffeln, doch sie fing sich gerade so mehr oder weniger grazil auf.
Die Kalte Stimme schlang sich durch die Nacht wie ein Frostpfeil und traf Latui unvorbereitet, sodass sie gezwungen war dem Schatten vor ihr in die Augen zu blicken.
„Was ist hier los.“
Seine Stimme war normaler, als sie es erwartet hatte. Dennoch schwang eine dämonische Seelenruhe und Bestimmtheit darin, dass es sie ganz leicht schüttelte.
„Meister Huron!“, die Wache verbeugte sich tief vor dem Mann. „Das hier ist… Ich weiß nicht, wer sie ist. Sie sagte sie sei die Katze und müsse euch dringend sprechen. Ich habe sie hergebracht doch dann wollte das sture Weib ausbüchsen!“, knurrte er in Latuis Richtung.
„Nenn mich nicht Weib“, entgegnete sie ohne den Wachmann anzusehen.
„Spiel dich vor dem Meister nicht so auf, Weib!“
Die Betonung von Weib, war in Latuis Augen eindeutig die Falsche. Sie trat der Wache so schnell und unerwartet an den Knöchel, dass diese mit einem schmerzhaften Jaulen zu Boden ging. Die Katze hatte dafür nur einen kalten Seitenblick übrig.
 „Nenn mich nicht Weib, du Affe.“
Nicht einmal einen Augenaufschlag später standen sofort zwei  kräftige Männer an Hurons Seite, die Hände an ihren Waffen und bereit zu töten. Die Diebin war etwas beeindruckt, ließ sich aber nichts anmerken.
„Wie niedlich. Schickt eure Schoßhunde zurück in den Zwinger, ich bin nur ein kleines Kätzchen, ich tu schon keinem was.“  Ihr amüsiertes Grinsen war unter dem Mundschutz nur zu erahnen, doch ihre goldenen Katzenaugen strahlten Huron  verächtlich entgegen.  „Ihr habt doch keine Angst…?“
Der Schattenmeister beäugte die Diebin völlig emotionslos, die einzige Regung war das Zucken seines Mundwinkels, so routiniert, dass sie es fast übersehen hätte.
Huron hob seine Hand leicht, um seinen Leibwachen zu bedeuten, die Waffen stecken zu lassen. Misstrauisch folgten sie seinem Befehl.
„Katze, Kätzchen, Göre.. wie auch immer. Was erlaubt ihr euch hier aufzutauchen, vor meinen Augen und so ungehobelt und überheblich Ärger zu machen. Wisst ihr überhaupt, wen ihr vor euch habt?!“
Seine eiskalten, blauen Augen musterten die junge Frau vor ihm, die, statt zurückzuweichen, mit verschränkten Armen vor dem Schattenmeister stand und seinen Blick erwiderte.
„Irgendeinen geheimen Heerführer der Krähen, schätze ich“, erwiderte Latui kalt.
„Irgend ein geheimer Heerführer also. Hütet eure Zunge oder irgendein Heerführer wird euren Kopf auf einem Spieß am Hafen ausstellen, und eure hübschen großen Katzenaugen auf seinem Schreibtisch zur Schau stellen.“
Huron durchbohrte die Diebin förmlich mit seinem kalten Blick, und beugte sich etwas zu ihr vor.
„Ich nehme an, Katze, dass ihr nicht gekommen seid um euch mit mir anzulegen. Das wäre eine äußerst dumme Entscheidung, die ich nicht einmal jemandem wie euch zutrauen würde. Also, was ist euer  Begehr. Sprecht, oder verschwindet. Und das besser schneller als Zeiren laufen kann…“
Latuis Blick fiel auf den Stygier hinter Huron, dessen Körper schon zum Zerreißen gespannt war.  Seine Muskeln waren deutlich mehr sichtbar als noch vor einigen Augenblicken und sein Blick hatte sich an der Diebin festgebissen, wie ein Bluthund an seiner Beute. Sie glaubte sogar ihn leise knurren zu hören. Einen Moment lang schauderte es die Diebin, doch ihre undurchdringliche Fassade ließ keine Emotion nach außen. Sie senkte ihren Kopf mit dem belustigten Lächeln auf den Lippen, dass wie immer nur zu erahnen war.
„Schon gut, kein Grund die Köter auf mich zu hetzen“, begann sie leise und warf Zeiren einen verächtlichen Blick zu.
Der Schattenmeister fixierte Latuis Katzenaugen, beugte sich bestimmend und bedrohlich zu ihr vor und ergriff ihr Kinn mit einer Hand. Die Diebin empfand seinen Griff als erstaunlich fest und so präzise, dass sie sich nicht eben so losreißen konnte. Ihr blieb nichts übrig, als ihm in die eisblauen, endlos leeren Augen zu schauen. So leicht, als wär sie eine Puppe, hob er ihr maskiertes Gesicht näher zu sich heran.
„Wenn du meinen ersten Herold noch einmal beleidigst, reiße ich dir persönlich die Zunge raus und halte dich als kleine Stubenkatze. Verstanden?“
Hurons Blick ließ Latui das Blut in den Adern gefrieren. Er war seelenloser und kälter als alles was sie bisher gesehen hatte. Und sie wusste er würde seine Drohung ohne mit der Wimper zu zucken wahr machen.
Noch ehe sie ihre Gedanken fertig gedacht hatte, ließ er die Diebin so abrupt fallen, wie er sie herangezogen hatte. Im letzten Moment ersparte sie sich die Peinlichkeit in den Sand zu stolpern.
Aber was sollte sie jetzt sagen? Hilfe ich habe Probleme und brauche eine Zuflucht?  Dafür war die Diebin sich viel zu stolz. Doch Huron schnitt schon ihre Gedanken ab.
„Also Kätzchen, du hast dir ja eine Menge Mühe gegeben jetzt hier zu sein. Nicht ohne Grund nehme ich an.  Also was willst du hier.“
Noch immer versuchte die Diebin herauszufinden, woher diese Kälte in seiner Stimme kam, bei der sich ihr unwillkürlich die Nackenhaare aufstellten.  Langsam verschränkte sie die Arme vor der Brust und sah dem Krähenmeister direkt in die eisblauen Augen.
„Nun, sagen wir ich habe da ein paar Probleme. Und könnte kurz eine Auszeit gebrauchen.“
„Das Hotel in Khemi ist da drüben.“
Die Diebin dachte sich schon, dass sie es nicht gerade leicht haben würde.
„Du verstehst das nicht.“
Leicht nervös sah sie in die Dunkelheit hinter sich, nur um von Hurons Blick wieder aufgefangen zu werden.
„Ich verstehe sehr gut“, erwiderte er regungslos. „Zeiren, bring sie hier weg. Ich habe keine Zeit für solche Spielchen.“
Gerade als Huron sich umdrehte und den Arm hob um Zeiren das Kommando zu geben, packte Latui den Schattenmeister am Handgelenk, so fest, dass ihre Handschuhe knirschten.  Nicht einmal einen Augenblick später hatte sie die Schwerter aller Leibwächter am Hals und zwischen den Augen. Sie warteten nur auf einen Handwink  um zuzustechen. Der Meister der Krähen zuckte nicht, noch drehte er sich um. Latuis Herz hätte zerspringen können vor Angst, doch sie schaffte es ihren Blick hartnäckig und furchtlos zu halten. Ebenso wie das Handgelenk des kältesten Mannes, den sie je gesehen hatte.
Es schien ihr, als würde die Zeit stehenbleiben. Huron drehte sich um, erst den muskulösen Oberkörper, dann folgten die Beine. Ihre Knochen fühlten sich bei seinem Anblick tiefgefroren an, doch sie hielt den Schein aufrecht. Der Meister richtete seinen Arm langsam auf, dann zog er ihn rückartig nach oben und die Diebin stolperte gegen seine steinharte,  zum Zerreißen gespannte Brust. Eines der Schwerter schnitt ihr dabei in den Hals, doch sie spürte es kaum. Latui betete nur, dass er ihr rasendes Herz nicht hören würde.
„Sehr interessant. Ich hoffe du hast noch etwas zu sagen, bevor ich deinen leblosen Körper ins Meer werfe.“
Die Diebin beruhigte sich krampfhaft. Ihre Atmung regulierte sie ungeachtet des Geschehens mit aller diebischen Schauspielerfahrung. Und am Ende klang ihre Stimme tatsächlich ruhig und beständig.
„Ich kann dir von großem Nutzen sein.“

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Wolfsblume
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Beitrag16.07.2012 15:54
Re: Die Vorboten
von Wolfsblume
Antworten mit Zitat

Hallo Kätzchen. smile
Willkommen im Forum. Rollenspiele? Das klingt ganz nach meinem Geschmack. wink
Ein kleiner Tipp am Rande, damit du keine Sternchen mehr sehen musst: http://www.duden.de/rechtschreibpruefung-online
Text dort einfügen und korrigieren lassen erspart dir das.
So, los gehts:


Kätzchen hat Folgendes geschrieben:

1.

Es war eine kalte, klare Vollmondnacht, als Latui lautlos die Straßen zum stygischen Hafen in Khemi schritt. Der Sand war feucht vom nächtlichen Tau und fühlte sich härter an als sonst. Doch sie nahm es kaum wahr, rückte stattdessen ihre Maske unter der dunkelblauen Kapuze zurecht und atmete geräuschlos tief durch.
„Da vorne ist er.“
Eine der Krähen-Wachen, die Latui bis hierher begleitet hatte, zeigte unter dem Torbogen hindurch, direkt zu einer kleinen Menschenansammlung am Hafen. Es war mitten in der Nacht, doch dass stumme Treiben war rege.  Lauter dunkle Schatten beluden und entluden ein geisterhaft wirkendes Schiff,  so leise, dass sie es nicht glauben würde, hätte sie es nicht gerade mit eigenen Augen gesehen. Es waren viele, doch ihn erkannte sie sofort.
Die Diebin hatte ihn noch nie zuvor gesehen, er war nicht mal besonders viel größer als die anderen, oder auffälliger. Sie konnte ohnehin nur Umrisse erkennen.
Trotzdem, ihr Blut gefror, ein kalter Hauch streifte ihre Haut und stellte ihre Nackenhaare auf. Sie spürte blanke Boshaftigkeit, Ruhe und Leere. Und ohne ihn zu kennen, wusste sie sofort, wer er war. (Ich weiß nicht so recht, aber die beiden Sätze sagen doch ziemlich dasselbe aus. Vielleicht einen Satz der beiden umschreiben oder komplett rausstreichen?) Ihre menschlichen und diebischen Instinkte schrien es ihr förmlich entgegen. Er hinterließ eine so markant kalte Spur, dass sie sich fragte, wieso niemand sonst ihn bisher so gesehen hatte. Zumindest hatte man ihr erzählt, er wäre ein ehrenvoller, strenger Heerführer. Ein stattlicher Soldat. Doch jetzt wo sie seine Anwesenheit sogar spüren konnte, war sie ganz anderer Meinung.
„Ich finde den Weg jetzt allein“, bestimmte sie knapp.
Ohne auf die Einwände der Wache einzugehen, setzte sie ihre Schritte raubkatzenartig nach vorne, wie immer. Und wenn da vorne der Teufel selbst stand, das was hinter ihr her war, war schlimmer. Und was würde schon passieren?
„He du Göre du kannst jetzt nicht so einfach da hin!“
„Ist mir egal.
„Hast du mir nicht zugehört?“
Unsanft packte die Wache Latui am Arm und zerrte sie von den Beinen, doch die Diebin hatte sofort einen Konter parat. Blitzschnell nutzte sie seinen Griff, um sich daran hochzustemmen und ihm gegen den Brustkorb zu treten.
„Du Miststück, hör auf!“
„Halt die Klappe und lass mich los du Affe!“
Latui stöhnte schmerzverzerrt auf, als er ihren Arm zu drehen begann. Doch plötzlich ließ die Wache sie los und verbeugte sich tief. Die Diebin hatte alle Mühe nicht auf den Boden zu fallen wie ein Sack voll Kartoffeln, (Den Vergleich finde ich hier nicht sonderlich passend.) doch sie fing sich gerade so mehr oder weniger grazil auf.
Die kalte Stimme schlang sich durch die Nacht wie ein Frostpfeil und traf Latui unvorbereitet, sodass sie gezwungen war, dem Schatten vor ihr in die Augen zu blicken.
„Was ist hier los?
Seine Stimme war normaler, als sie es erwartet hatte. Dennoch schwang eine dämonische Seelenruhe und Bestimmtheit darin, dass es sie ganz leicht schüttelte.
„Meister Huron!“, die Wache verbeugte sich tief vor dem Mann. „Das hier ist… Ich weiß nicht, wer sie ist. Sie sagte, sie sei die Katze und müsse euch dringend sprechen. Ich habe sie hergebracht doch dann wollte das sture Weib ausbüchsen!“, knurrte er in Latuis Richtung.
„Nenn mich nicht Weib“, entgegnete sie ohne den Wachmann anzusehen.
„Spiel dich vor dem Meister nicht so auf, Weib!“
Die Betonung von Weib war in Latuis Augen eindeutig die Falsche. Sie trat der Wache so schnell und unerwartet an den Knöchel, dass diese mit einem schmerzhaften Jaulen zu Boden ging. Die Katze hatte dafür nur einen kalten Seitenblick übrig.
 „Nenn mich nicht Weib, du Affe.“
Nicht einmal einen Augenaufschlag später standen sofort zwei kräftige Männer an Hurons Seite, die Hände an ihren Waffen und bereit zu töten. Die Diebin war etwas beeindruckt, ließ sich aber nichts anmerken.
„Wie niedlich. Schickt eure Schoßhunde zurück in den Zwinger, ich bin nur ein kleines Kätzchen, ich tu schon keinem was.“  Ihr amüsiertes Grinsen war unter dem Mundschutz nur zu erahnen, doch ihre goldenen Katzenaugen strahlten Huron verächtlich entgegen.  „Ihr habt doch keine Angst…?“
Der Schattenmeister beäugte die Diebin völlig emotionslos, die einzige Regung war das Zucken seines Mundwinkels, so routiniert, dass sie es fast übersehen hätte.
Huron hob seine Hand leicht, um seinen Leibwachen zu bedeuten, die Waffen stecken zu lassen. Misstrauisch folgten sie seinem Befehl.
„Katze, Kätzchen, Göre.. wie auch immer. Was erlaubt Ihr ("Ihr" finde ich unpassend, wenn sie in seinen Augen eine Göre ist, die seine Ruhe stört. Herablassendes Du wäre vielleicht besser.)  euch hier aufzutauchen, vor meinen Augen und so ungehobelt und überheblich Ärger zu machen. Wisst ihr überhaupt, wen ihr vor euch habt?!“
Seine eiskalten, blauen Augen musterten die junge Frau vor ihm, die, statt zurückzuweichen, mit verschränkten Armen vor dem Schattenmeister stand und seinen Blick erwiderte.
„Irgendeinen geheimen Heerführer der Krähen, schätze ich“, erwiderte Latui kalt.
„Irgend ein geheimer Heerführer also. Hütet eure Zunge oder irgendein Heerführer wird euren Kopf auf einem Spieß am Hafen ausstellen, und eure hübschen großen Katzenaugen auf seinem Schreibtisch zur Schau stellen.“
Huron durchbohrte die Diebin förmlich mit seinem kalten Blick, und beugte sich etwas zu ihr vor.
„Ich nehme an, Katze, dass ihr nicht gekommen seid um euch mit mir anzulegen. Das wäre eine äußerst dumme Entscheidung, die ich nicht einmal jemandem wie euch zutrauen würde. Also, was ist euer  Begehr. Sprecht, oder verschwindet. Und das besser schneller als Zeiren laufen kann…“
Latuis Blick fiel auf den Stygier hinter Huron, dessen Körper schon zum Zerreißen gespannt war.  Seine Muskeln waren deutlich mehr sichtbar als noch vor einigen Augenblicken und sein Blick hatte sich an der Diebin festgebissen, wie ein Bluthund an seiner Beute. Sie glaubte sogar ihn leise knurren zu hören. Einen Moment lang schauderte es die Diebin, doch ihre undurchdringliche Fassade ließ keine Emotion nach außen. Sie senkte ihren Kopf mit dem belustigten Lächeln auf den Lippen, dass wie immer nur zu erahnen war.
„Schon gut, kein Grund die Köter auf mich zu hetzen“, begann sie leise und warf Zeiren einen verächtlichen Blick zu.
Der Schattenmeister fixierte Latuis Katzenaugen, beugte sich bestimmend und bedrohlich zu ihr vor und ergriff ihr Kinn mit einer Hand. Die Diebin empfand seinen Griff als erstaunlich fest und so präzise, dass sie sich nicht eben so losreißen konnte. Ihr blieb nichts übrig, als ihm in die eisblauen, endlos leeren Augen zu schauen. So leicht, als wär sie eine Puppe, hob er ihr maskiertes Gesicht näher zu sich heran.
„Wenn du meinen ersten Herold noch einmal beleidigst, reiße ich dir persönlich die Zunge raus und halte dich als kleine Stubenkatze. Verstanden?“
Hurons Blick ließ Latui das Blut in den Adern gefrieren. Er war seelenloser und kälter als alles, was sie bisher gesehen hatte. Und sie wusste er würde seine Drohung ohne mit der Wimper zu zucken wahr machen.
Noch ehe sie ihre Gedanken fertig gedacht hatte, ließ er die Diebin so abrupt fallen, wie er sie herangezogen hatte. Im letzten Moment ersparte sie sich die Peinlichkeit in den Sand zu stolpern.
Aber was sollte sie jetzt sagen? Hilfe ich habe Probleme und brauche eine Zuflucht? Dafür war die Diebin sich viel zu stolz. Doch Huron schnitt schon ihre Gedanken ab.
„Also Kätzchen, du hast dir ja eine Menge Mühe gegeben jetzt hier zu sein. Nicht ohne Grund nehme ich an.  Also was willst du hier.“
Noch immer versuchte die Diebin herauszufinden, woher diese Kälte in seiner Stimme kam, bei der sich ihr unwillkürlich die Nackenhaare aufstellten.  Langsam verschränkte sie die Arme vor der Brust und sah dem Krähenmeister direkt in die eisblauen Augen.
„Nun, sagen wir ich habe da ein paar Probleme. Und könnte kurz eine Auszeit gebrauchen.“
„Das Hotel in Khemi ist da drüben.“
Die Diebin dachte sich schon, dass sie es nicht gerade leicht haben würde.
„Du verstehst das nicht.“
Leicht nervös sah sie in die Dunkelheit hinter sich, nur um von Hurons Blick wieder aufgefangen zu werden.
„Ich verstehe sehr gut“, erwiderte er regungslos. „Zeiren, bring sie hier weg. Ich habe keine Zeit für solche Spielchen.“
Gerade als Huron sich umdrehte und den Arm hob, um Zeiren das Kommando zu geben, packte Latui den Schattenmeister am Handgelenk, so fest, dass ihre Handschuhe knirschten.  Nicht einmal einen Augenblick später hatte sie die Schwerter aller Leibwächter am Hals und zwischen den Augen. Sie warteten nur auf einen Handwink um zuzustechen. Der Meister der Krähen zuckte nicht, noch drehte er sich um. Latuis Herz hätte zerspringen können vor Angst, doch sie schaffte es ihren Blick hartnäckig und furchtlos zu halten. Ebenso wie das Handgelenk des kältesten Mannes, den sie je gesehen hatte.
Es schien ihr, als würde die Zeit stehenbleiben. Huron drehte sich um, erst den muskulösen Oberkörper, dann folgten die Beine. Ihre Knochen fühlten sich bei seinem Anblick tiefgefroren(wie erstarrt?) an, doch sie hielt den Schein aufrecht. Der Meister richtete seinen Arm langsam auf, dann zog er ihn rückartig nach oben und die Diebin stolperte gegen seine steinharte,  zum Zerreißen gespannte Brust. Eines der Schwerter schnitt ihr dabei in den Hals, doch sie spürte es kaum. Latui betete nur, dass er ihr rasendes Herz nicht hören würde.
„Sehr interessant. Ich hoffe du hast noch etwas zu sagen, bevor ich deinen leblosen Körper ins Meer werfe.“
Die Diebin beruhigte sich krampfhaft. Ihre Atmung regulierte sie ungeachtet des Geschehens mit aller diebischen Schauspielerfahrung. Und am Ende klang ihre Stimme tatsächlich ruhig und beständig.
„Ich kann dir von großem Nutzen sein.“



So, soviel erstmal zur Textkorrektur. Überwiegend nur Kommasetzung, die ich nicht extra eingefärbt habe, aber das ist ja eine Kleinigkeit. Was den Inhalt anbelangt, ich finde ihn sehr interessant. Das Rollenspiel kenne ich nur namentlich, deine Leseprobe reizt mich schon, mehr zu lesen. Aufmüpfige junge Frau, die sich mit den ganz Großen anlegt? Mich würde auf jeden Fall interessieren, wie sie ihm von Nutzen sein kann. Den einzigen, kleinen Kritikpunkt, den ich hätte, wäre, dass es ein bisschen klischeehaft wirkt, aber solange du das in der weiteren Handlung nicht beibehälst, habe ich nichts weiteres zu meckern.

Viele liebe Grüße
Wolfie


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"Leben heißt Veränderung!", sagte der Stein zur Blume und flog davon.
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Beitrag16.07.2012 15:59

von Kätzchen
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Vielen Dank Wolfsblume!
Die Kritik ist durchaus berechtigt, gerade an der der ersten Stelle, wo mehrere Sätze das Gleiche sagen. Aber wofür ich dir wirklich dankbar bin: du hast das Klischee angesprochen.
Die Aussagen Latuis, die sehr patzig sind, sind zuu Klischeehaft und müssen geändert werden, für die "Buchform". Ich setzte mich mal daran, denn die Patzigkeit hat ihre RP-Vorgeschichte, die der Leser nicht kennt.
Du bestätigst mein Problem, dafür danke ich dir sehr. Ich glaube ich weiß schon wie ich das ausbügeln kann!
 Very Happy
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Beitrag16.07.2012 16:10

von Wolfsblume
Antworten mit Zitat

Kätzchen hat Folgendes geschrieben:
Vielen Dank Wolfsblume!
Die Kritik ist durchaus berechtigt, gerade an der der ersten Stelle, wo mehrere Sätze das Gleiche sagen. Aber wofür ich dir wirklich dankbar bin: du hast das Klischee angesprochen.
Die Aussagen Latuis, die sehr patzig sind, sind zuu Klischeehaft und müssen geändert werden, für die "Buchform". Ich setzte mich mal daran, denn die Patzigkeit hat ihre RP-Vorgeschichte, die der Leser nicht kennt.
Du bestätigst mein Problem, dafür danke ich dir sehr. Ich glaube ich weiß schon wie ich das ausbügeln kann!
 Very Happy


Nichts zu danken, gerne doch. Habe mir schon gedacht, dass diese Patzigkeit schon ihren Ursprung im RP hat. Ich finde den Charakter mega toll, erinnert mich sehr an einen meiner Lieblingscharaktere. wink Ich bin gespannt, wie du deine Idee umsetzt.

Viele liebe Grüße bis dahin
Wolfie


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Beitrag17.07.2012 13:53

von Kätzchen
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Nach langem Überlegen und rumbasteln bin ich zu einem Schluss gekommen:

Je mehr ich bastel, je mehr Details ich anfüge, desto unechter wird es. Kurz gesagt: es ist nicht besonders toll wie es ist und es wird immer schlechter. Der Grund dafür ist denke ich, dass ich krampfhaft versuche, ein RP, wie es passiert ist, in eine Geschichte zu quetschen. Das funktioniert nicht.
Es tut mir weh zu lesen was ich immer mehr für Quatsch und Mist verzapfe  Confused

Daher habe ich mich entschieden, das als Prolog umzuformen. Kurz und prägnant. Denn in dem Text wie er war wird viel zu viel verraten und die Charaktere Latui und Huron, die sich gedanklich und in ihrer Arroganz ebenbürtig sind, in ein falsches Licht gerückt. Die Geschichte sollte ich besser sich selbst nach und nach aufbauen lassen. Der erste Teil wäre wie ich ihn gepostet habe ist und wäre zu viel des Guten. Daher werde ich demnächst einen Prolog daraus verfassen. Der nichts verrät und die mysteriöse Stimmung, die eigentlich herrscht, eine kalte Hassliebe zwischen den Charakteren besser möglich macht.

Trotzdem habe ich da noch etwas für euch. Ein Text der eher im Wendepunkt der Geschichte passiert. Ich weiß, dass ihr die Geschichte nicht kennt, dennoch möchte ich euch einen Eindruck von Latui vermitteln. Feedback dazu wäre trotzdem nett, auch ohne Zusammenhang!

______________________________________________

Ein erstickter Schrei durchbrach eine unheimliche Ruhe.
Latui brauchte eine Weile um zu realisieren, dass sie selbst geschrien hatte. Kalter Schweiß stand ihr auf der Stirn, sie fühlte sich fiebrig und hatte furchtbare Kopfschmerzen. Kurz gesagt, sie fühlte sich wie von einer Horde Mammuts übertrampelt.
„Hmpf…“
Als die Diebin sich an die Kopf greifen wollte, verlor sie plötzlich das Gleichgewicht und stürzte. Einige Sekunden später fing ihr Gesicht den Sturz ziemlich ungalant auf.
Wieso zur Hölle bin ich gefesselt!?
Latuis Handgelenke schmerzten höllisch, und plötzlich merkte sie, wie ihr Magen sich vor Hunger zusammen krampfte.
Wo war sie hier und warum war sie gefesselt? Hatte sie geschlafen oder war sie ohnmächtig? Und dann dieser Traum. Immer wieder dieser eine Traum, von Blut und Macht und … ihm.
Erinnere dich…
Latui kniff die Augen fest zusammen. Ein Traum von Blut, von Macht … von Huron … und … von Gift. Sie wurde von Huron vergiftet, in den Marschen.
Jetzt war das Bild wieder klar vor ihr, als wäre es gerade vor einigen Momenten passiert. Fassungslos starrte sie den etwas mitgenommen Holzboden an, auf dem sie unsanft gelandet war. Die Erkenntnis drang nur langsam in ihrem Kopf vor, aber als sie schließlich angekommen war, knurrte die Diebin wie eine wild gewordene Raubkatze.
„Dieser verdammte Mistkerl! Dreckskerl! So eine scheiße!“
Und was mach ich jetzt…
„Huron?“, fragte sie vorsichtig.
Doch es blieb totenstill. Das einzige was sie hörte war ihr unregelmäßiger Atem, der ein wenig Bodenstaub aufwirbelte. Latui hob den Kopf etwas an und schaute geradeaus. Einige Schritte vor ihr standen Töpfe, sie konnte Obst erkennen. Und die Töpfe kannte sie auch.
„Ich bin im Versteck … Fehed?“, versuchte sie es erneut.
Wieder keine Antwort. Kraftlos ließ die Diebin den Kopf wieder auf den Boden fallen. Was hatte das alles zu bedeuten? Doch zuerst nahm sie sich vor, sich um ihre Fesseln zu kümmern, welche sie in dieser misslichen Lage festhielten.
Langsam, unter unglaublichen Schmerzen, drehte die Diebin ihren Körper halb waagerecht zu der Wand neben ihr.
Der erste Versuch sich aufzurichten scheiterte mit einem halblauten Aufschrei.
Komm schon, du hast schon Schlimmeres erlebt.
Latui verharrte kurz und nahm dann all ihre Kräfte zusammen, um sich rücklings an der Wand hochzudrücken, sodass sie schließlich mit dem Rücken daran lehnte und ihre Fußfesseln betrachten konnte.
„Eisenketten. Da geht aber jemand auf Nummer sicher.“
Wenig begeistert testete sie die Spannung. Stahlhart, nichts zu machen. Sie würde sie schon knacken müssen. Völlig unmotiviert, erschöpft und entkräftet lehnte Latui ihren Kopf an der Wand an. Mit einem Mal fühlte sie sich seltsam einsam und verlassen. Nicht, dass es ihr je etwas ausgemacht hätte allein zu sein. Sie war ihr Leben lang allein gewesen. Und doch hatte sie die letzten Monate mehr oder weniger an Hurons Seite verbracht, bei den Krähen oder bei Fehed. Und nun fühlte sie sich wie ein ausgesetzter Straßenköter, durch Ketten zu Tode verurteilt. Am liebsten wäre sie einfach eingeschlafen.
Jetzt nicht melodramatisch werden. Komm schon.
Die Diebin schnaufte. Also so einfach würde sie hier nicht sterben. Egal wo alle waren, oder wie beschissen ihre Situation war. Es gab immer einen Weg. Und sie würde ihn finden. Und wenn sie den Weg und ihn gefunden hatte, würde sie ihn dafür töten. Genau hierfür.
Nachdem ihr Gedanke beschlossene Sache war, suchte Latui das Versteck nach Waffen, Zangen, Klammern oder Ähnlichem ab. Und tatsächlich, auf der verschlissenen Kommode auf der anderen Seite des Raumes, lagen Dolche. Nicht nur irgendwelche Dolche, es waren ihre eigenen Dolche. Ihre heißgeliebten Erbstücke, ihre Sonderanfertigungen.
Latuis Herz schlug schneller. Wenn sie die irgendwie da herunter bekäme, würde das die Sache hier deutlich erleichtern.
„Ich komme meine Schätzchen, nicht weglaufen.“
Mit einem Mal plumpste die Diebin nach vorne und fing den Stoß wieder mit ihrem Gesicht ab. Dabei fiel ihr auf, dass sie ihre Maske die ganze Zeit unterm Kinn trug. Ob wohl jemand ihr Gesicht gesehen hatte? Und Huron kannte es schon, was hatte das zu bedeuten?
Ihre Gedanken lenkten sie von den Schmerzen ab, während sie wie eine Raupe in Richtung der Kommode robbte.
Aber wo waren alle bloß hin? Ob Fehed und Huron doch unter einer Decke steckten und alles geplant haben, um sie hier verrotten zu lassen? Und nun vollgestopft mit Macht Geschichte schreiben? Vieles ging ihr gerade durch den Kopf, doch da erreichte sie endlich den Kommodensockel.
„Da wären wir.“
Latui kugelte sich zur Seite und wälzte sich mit dem Rücken zu dem kleinen Schrank. Langsam versuchte sie sich wie an der Wand hochzustemmen, blieb aber ständig an eingearbeiteten Ornamenten hängen.
„Autsch. So eine verdammte…!“
Schmerzverzerrt brach die Diebin in sich zusammen. Nur kurz blieb sie reglos liegen, bis sie, voller Wut in den Augen mit dem Kopf gegen die Kommode zu hämmern begann.
„Verdammter Mist, jetzt kommt schon, ich will hier nicht verrecken!“, knurrte Latui  während ihr Hinterkopf höllisch brannte.
Ohne Vorwarnung traf etwas Stählernes, Hartes ihren Kopf, gleich nochmal und sprang dann jeweils nach links und rechts ab. Die Schmerzen trieben der Diebin Tränen in die Augen, so dass sie vage ihre Dolche erkannte, die nun etwa zwei Schritt von ihr entfernt lagen.

[..]
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Beitrag17.07.2012 15:26

von Wolfsblume
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Huhu Kätzchen.

Zum Text selbst schreibe ich nachher etwas. Nur jetzt grad fehlt mir die Zeit und die Lust auf Grund nervtötender Kopfweh. Von daher schnell etwas zu deiner Anmerkung.

Das Problem, eine Geschichte basierend auf einem RP zu schreiben kenne ich in ähnlicher Situation. Mein Fantasy-Roman basiert auf einem MMORPG, den Rassen, Ländern, der Magie und der grundlegenden Welt. Aber das war einfach viel zu langweilig. Also habe ich die Welt kurzer Hand umgestaltet und aus der ehemaligen Welt ist eine komplett Andere entstanden. Mittlerweile tragen die Länder nur noch teilweise ihre alten Namen und die Karte ist komplett umgestaltet.

Von daher der Tipp, mach dein eigenes Ding und halte dich nicht zu sehr ans RP. Schränkt nur deine Fantasie ein. Auf dem RP basieren ist eine gute Idee, nur der Spaß am Schreiben sollte dir bleiben. wink

Viele liebe Grüße und bis nachher
Wolfie


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"Leben heißt Veränderung!", sagte der Stein zur Blume und flog davon.
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Kätzchen
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Beitrag18.07.2012 10:50

von Kätzchen
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So ich glaube ich bin ein wenig zufrieden mit dem neuen Prolog. Aber Anregungen und Kritik könnten den Text vielleicht so gestalten, dass er mir noch richtig gut gefällt. Dennoch, die Atmosphäre stimmt nun und die Charaktere kommen rüber, wie sie sollen. Also ab damit!

_______________________________________________

Prolog

Es war eine kalte, klare Vollmondnacht, als Latui lautlos die Straßen zum stygischen Hafen in Khemi schritt. Der Sand war feucht vom nächtlichen Tau und fühlte sich härter an als sonst. Doch sie nahm es kaum wahr, rückte stattdessen ihre Maske unter der dunkelblauen Kapuze zurecht und atmete geräuschlos tief durch.
„Da vorne ist er.“
Eine der Krähen-Wachen, die Latui bis hierher begleitet hatte, zeigte unter dem Torbogen hindurch, direkt zu einer kleinen Menschenansammlung am Hafen. Es war mitten in der Nacht, doch das stumme Treiben war rege.  Lauter dunkle Schatten beluden und entluden ein geisterhaft wirkendes Schiff,  so leise dass sie es nicht glauben würde, hätte sie es nicht gerade mit eigenen Augen gesehen. Es waren viele, doch ihn erkannte sie sofort.
Die Diebin hatte ihn noch nie zuvor gesehen, er war nicht mal besonders viel größer als die anderen, oder auffälliger. Sie konnte ohnehin nur Umrisse erkennen.
Trotzdem, ihr Blut gefror, ein kalter Hauch streifte ihre Haut und stellte ihre Nackenhaare auf. Sie spürte blanke Boshaftigkeit, Ruhe und Leere. Ihre menschlichen und diebischen Instinkte warnten sie, näher zu kommen. Er hinterließ eine so markant kalte Spur in der Umgebung, dass sie sich fragte, ob er überhaupt ein Mensch war.
„Ich finde den Weg jetzt allein“, bestimmte sie knapp.
Ohne auf die Einwände der Wache einzugehen setzte sie ihre Schritte geräuschlos nach vorne, wie immer. Und wenn da vorne der Teufel selbst stand, das was hinter ihr her war, war schlimmer. Und was würde schon passieren?
Mit langsamen, raubkatzenartigen Schritten stahl sie sich vorwärts, an den Schiffspackern vorbei, von Schatten zu Schatten. Zwischen einigen Kisten hielt sie kurz inne, bis sie mit dem Dunkel verschmolzen war.
Was würde er sagen? Würde er überhaupt etwas sagen? Ihr Plan war riskant, doch sie würde einen guten Auftritt brauchen. Und jetzt bot sich der Augenblick den sie lange vor dem inneren Auge durchgespielt hatte. Immer und immer wieder.
Der Augenblick war gut.
Die Diebin löste sich aus der Dunkelheit, so leise und geschickt, als wäre sie eben dieser Dunkelheit selbst entsprungen. Sie stand plötzlich so dicht hinter dem Schattenmeister, dass ihr Atem seinen Rücken berühren könnte, würde sie nicht die Maske tragen. Latui schloss die Augen und konzentrierte sich auf ihre eigene Präsenz. Mit einem Mal spürte sie, wie der Schattenmeister erstarrte.
Es war, als wäre die Zeit stehen geblieben. Ein eigenartiger Moment.
Eine Bewegung. Ihre Blicke trafen sich.  Stille.
Hurons eisblaue kalte Augen durchbohrten die gelben Katzenaugen der Diebin so intensiv, als versuchte er ihre Seele zu durchdringen. Latui fühlte sich dennoch nicht unwohl. Der Mann vor ihr war kalt und leer. So musste der Tod sein.
„Ich bin hier, weil ich euch ein Angebot machen möchte.“
Ihre Stimme war fest, aber leise. Ein Hauchen, das an sein Ohr drang. Die Diebin fühlte die Kälte, die von seiner Brust ausstrahlte. Ihre Körper standen so nah, dass man im Schatten nicht sagen konnte, ob sie sich berührten.
Schweigen auf beiden Seiten, kein Blinzeln. Die Luft schien zu gefrieren. Die Anspannung war unerträglich.
Keine Regung. Nur ein Flüstern drang rau zu ihr herüber.
„So so…“
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UtherPendragon
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U
Beitrag18.07.2012 17:46

von UtherPendragon
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Erstmal finde ich die neue Version echt klasse geschrieben und deine eigenen Kommentare zur erhofften Atmosphäre kann ich nur bestätigen! Ich persönlich wünsche mir bei einem Fantasy-Roman immer noch detaillreichere Beschreibungen, da ich finde, dass die Welten dadurch lebendiger werden, wünschen, aber das muss jeder für sich selbst entscheiden. Die erfolgreichsten Fantasy-Autoren belassen es meist bei ein paar groben Worten. Jetzt ein wenig Kritik:
Zitat:
Es war eine kalte, klare Vollmondnacht, als Latui lautlos die Straßen zum stygischen Hafen in Khemi schritt. Der Sand war feucht vom nächtlichen Tau und fühlte sich härter an als sonst. Doch sie nahm es kaum wahr, rückte stattdessen ihre Maske unter der dunkelblauen Kapuze zurecht und atmete geräuschlos tief durch.

Der Abschnitt ist total klasse und ein toller Einstieg!
Zitat:
Lauter dunkle Schatten beluden und entluden ein geisterhaft wirkendes Schiff

Warum wirkt es geisterhaft? Ohne Ausführungen ist das schwer vorstellbar und nicht wenige werden hier sicher glühende Mastenb vor sich sehen.
Zitat:
so leise dass sie es nicht glauben würde, hätte sie es nicht gerade mit eigenen Augen gesehen.
Diesr Satz mag und mag mir nicht gefallen. Liest sich lange nicht so schön wie der Rest, vielleicht schreibst du lieber, dass sie nur mit den Augen wahrnehmbar waren [Die Menschen] o.ä. aber nicht soo! Wenn man sagt, dass jemand etwas nicht glauben kann/könnte/hätte können, dann muss das auch schwer zu glauben sein. Ein Schiff, welches beladen wird ist im Gegenteil für mich ein eher alltäglicher Anblick in einem Hafen, selbst in der Nacht.
Zitat:
Er hinterließ eine so markant kalte Spur in der Umgebung, dass sie sich fragte, ob er überhaupt ein Mensch war.
Zu viele Personalpronomen dritter Klasse! Statt "Er" solltest du vielleicht öfter "Die Gestalt", "Der Schatten" sagen oder du beschreibst ihn durch etwas, was ihn von den anderen abhebt.
Zitat:
Und was würde schon passieren?
->Konnte?
Zitat:
Der Augenblick war gut.
->Wortwiederholung
Zitat:
Die Diebin löste sich aus der Dunkelheit, so leise und geschickt, als wäre sie eben dieser Dunkelheit selbst entsprungen.
Dito
Zitat:
würde sie nicht die Maske tragen.
besserer Konjunktiv: Hätte getragen
Zitat:
Es war, als wäre die Zeit stehen geblieben. Ein eigenartiger Moment.
WOW! Spannung Pur wink
Zitat:
„Ich bin hier, weil ich euch ein Angebot machen möchte.“
->[E]uch
Zitat:
Die Diebin fühlte die Kälte, die von seiner Brust ausstrahlte.
Öhhm ausstrahlte ist hier kein schönes Wort, entweder "die seine Brust ausstrahlte (klingt komisch) oder die von seiner Brust ausging oder so...
Zitat:
Schweigen auf beiden Seiten, kein Blinzeln. Die Luft schien zu gefrieren. Die Anspannung war unerträglich.
Keine Regung. Nur ein Flüstern drang rau zu ihr herüber.
„So so…“
->"Keine Regung" ist für mich ein halbsatz zuviel und sollte ausgebaut werden, der Rest geht klar nur am Ende sollte ein Doppelpunkt stehen.
Alles in allem: Alles nur Peanuts von mir, wie man sie wohl in jedem Werkstatttext findet. Coole Story bis jetzt und für den kurzen Abschnitt gradlinig gezeichnete Charaktere.
Liebe Grüße,
Uther Pendragon
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Kätzchen
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Beitrag19.07.2012 17:26

von Kätzchen
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Hi Uther, vielen lieben Dank für die Mühe!
Und ich muss dir in vielen Punkten Recht geben. Manche sind Geschmackssache, aber dennoch werde ich versuchen sie so anzupassen, dass sie auch für Ausführlich-Liebhaber herhalten können  Very Happy

Der Anfang gefällt mir auch sehr gut, darauf bin ich stolz smile Und alles andere. Da kann ich dir nur Recht geben. Das ist die objektive Meinung eindeutig die beste! Ich werd schauen was ich draus machen kann  Buch  

Na dann mal auf smile
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UtherPendragon
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U
Beitrag19.07.2012 19:30

von UtherPendragon
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Viel Erfolg dabei!
Bitte bitte für die Zeichnung deiner Charaktere so fein fort wie du sie begonnen hast dann wirds sicher klasse!


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Trearu
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Beitrag19.07.2012 20:19

von Trearu
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Ich bin jetzt nur mal über den Text hinübergeflogen, aber einiges ist mir doch aufgefallen.

Ich fand es schon immer seltsam, dass jeder, selbst Bettler, in einer mittelalterlichen Welt einander mit "Ihr" anspricht.

Die Art wie der Charakter immer wieder als Katze dargestellt wird finde ich großartig.

Mir kommt aber irgendwie vor als würde etwas mit deinen Dialogen nicht Stimmen.

Kätzchen hat Folgendes geschrieben:
„He du Göre du kannst jetzt nicht so einfach da hin!“
„Ist mir egal“
„Hast du mir nicht zugehört?“

Vielleicht liegt es an den fehlenden Satzzeichen.

Zitat:
„Was ist hier los.“

Oder an den falschen Satzzeichen.

Zitat:
„Du Miststück, hör auf!“
„Halt die Klappe und lass mich los du Affe!“

Es scheint mir die Charaktere würde glauben, der jeweils andere würde ihre Befehle befolgen.

Zitat:
„Nenn mich nicht Weib“

Würde ein weiblicher Charakter in einer Mittelalterlichen Welt dieses Wort wirklich so stören?

Zitat:
Ihr amüsiertes Grinsen war unter dem Mundschutz nur zu erahnen

Da der Charakter-Archetyp, den die Katze darstellt gerne ihren Mund versteckt versteht jeder, was du meinst. Aber eine Maske und ein Mundschutz sind nicht eindeutig das selbe.

Zitat:
„Das Hotel in Khemi ist da drüben.“

"Hotel" klingt etwas zu modern.

Zitat:
Nicht einmal einen Augenblick...

Das ließt sich etwas seltsam.

Zitat:

... später hatte sie die Schwerter aller Leibwächter am Hals und zwischen den Augen.

Es fällt mir schwer mir vorzustellen, dass jemand mehrere Schwerter zwischen den Augen hat.

Zusammengefasst, eine nette Geschichte, dessen Fortsetzung ich lesen würde. Sie wirkt interessant, obwohl es mir vorkommt, als hätte ich die Szene schon mal gesehen oder davon gelesen.
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Kätzchen
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Beitrag19.07.2012 21:43

von Kätzchen
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Danke Trearu!
Das ist alles vollkommen richtig. Aber ich habe bereits eine neue Prolog Version weiter unten reingestellt, würde mich freuen wenn du die auch so schön zerpflücken könntest!
Sie ist auch kürzer smile

In diesem Zug, habe ich alle Kritiken soweit umgesetzt und muss sagen, sie waren wirklich klasse. Der Text gefällt mir nun sehr viel besser und ich habe auch weitere, nicht genannte Personalpronomen ausgetauscht, die zuviel waren und nicht aussagekräftig genug. Viel Spaß, ich denke es ist jetzt viel angenehmer!

__________________________________________________

Es war eine kalte, klare Vollmondnacht, als Latui lautlos die Straßen zum stygischen Hafen in Khemi schritt. Der Sand war feucht vom nächtlichen Tau und fühlte sich härter an als sonst. Doch sie nahm es kaum wahr, rückte stattdessen ihre Maske unter der dunkelblauen Kapuze zurecht und atmete geräuschlos tief durch.
„Da vorne ist er.“
Eine der Krähen-Wachen, die Latui bis hierher begleitet hatte, zeigte unter dem Torbogen hindurch, direkt zu einer kleinen Menschenansammlung am Hafen. Es war mitten in der Nacht, doch das stumme Treiben war rege. Lauter dunkle Schatten beluden und entluden einen großen Frachter. Das Schiff wirkte geisterhaft, wie es  auf dem schwarzen Meer in Nebel gehüllt, mit den Wellen auf und ab wippte. Die Schemen bewegten sich mit solch lautloser Perfektion, dass nur das dumpfe Knarzen der Schiffsplanken die unheimliche Stille durchbrach.
Es tummelten sich viele Gestalten am Dock, doch ihn erkannte sie sofort.
Die Diebin hatte den Mann noch nie zuvor gesehen, er war nicht mal besonders viel größer als die anderen, oder auffälliger. Latui konnte ohnehin nur Umrisse erkennen.
Trotzdem, ihr Blut gefror, ein kalter Hauch streifte ihre Haut und stellte ihre Nackenhaare auf. Sie spürte blanke Boshaftigkeit, Ruhe und Leere. Ihre menschlichen und diebischen Instinkte warnten die Diebin, näher zu kommen. Der Schattenmeister hinterließ eine so markant kalte Spur in der Umgebung, dass sie sich fragte, ob er überhaupt ein Mensch war.
„Ich finde den Weg jetzt allein“, bestimmte sie knapp.
Ohne auf die Einwände der Wache einzugehen setzte sie ihre Schritte geräuschlos nach vorne, wie immer. Und wenn da vorne der Teufel selbst stand, das was hinter ihr her war, war schlimmer. Und was konnte schon passieren?
Mit langsamen, raubkatzenartigen Schritten stahl sie sich vorwärts, an den Schiffspackern vorbei, von Schatten zu Schatten. Zwischen einigen Kisten hielt sie kurz inne, bis sie mit dem Dunkel verschmolzen war.
Was würde er sagen? Würde er überhaupt etwas sagen? Ihr Plan war riskant, doch Latui würde einen guten Auftritt brauchen. Und jetzt bot sich der Augenblick den sie lange vor dem inneren Auge durchgespielt hatte. Immer und immer wieder.
Der Moment war gut.
Die Diebin löste sich aus der Dunkelheit, leise und geschickt wie eine Katze. Sie stand plötzlich so dicht hinter dem Schattenmeister, dass ihr Atem seinen Rücken berühren könnte, hätte sie nicht die Maske getragen. Latui schloss die Augen und konzentrierte sich auf ihre eigene Präsenz. Mit einem Mal spürte sie, wie der Schattenmeister erstarrte.
Es war, als wäre die Zeit stehen geblieben. Ein eigenartiger Moment.
Eine Bewegung. Ihre Blicke trafen sich. Stille.
Die eisblauen kalten Augen des Schatten durchbohrten die gelben Katzenaugen der Diebin so intensiv, als versuchte er ihre Seele zu durchdringen. Latui fühlte sich dennoch nicht unwohl. Der Mann vor ihr war kalt und leer. So musste der Tod sein.
„Ich bin hier, weil ich Euch ein Angebot machen möchte.“
Ihre Stimme war fest, aber leise. Ein Hauchen, das an sein Ohr drang. Latui fühlte die Kälte, die von diesem seltsamen Mann vor ihr ausging. Ihre Körper standen so nah, dass man im Schatten nicht sagen konnte, ob sie sich berührten.
Schweigen auf beiden Seiten, kein Blinzeln. Die Luft schien zu gefrieren. Die Anspannung war unerträglich.
Nur ein Flüstern drang rau zu ihr herüber.
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Trearu
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Beitrag19.07.2012 23:17

von Trearu
Antworten mit Zitat

Ich bin bei weiten kein Profi-Autor. Das ist nur meine persönliche Meinung ...

Kätzchen hat Folgendes geschrieben:
Der Sand war feucht vom nächtlichen Tau und fühlte sich härter an als sonst. Doch sie nahm es kaum wahr, rückte stattdessen ihre Maske unter der dunkelblauen Kapuze zurecht und atmete geräuschlos tief durch.

Wie kann sie nur halb wahrnehmen, dass der Sand härter ist?
Erfordert das das Tiefathmen und Zurechtrücken der "Maske" so viel Konzentration, dass sie sich nicht sicher sein kann, dass der Sand hart ist?

Zitat:
Lauter dunkle Schatten beluden und entluden ein geisterhaft wirkendes Schiff, so leise dass sie es nicht glauben würde, hätte sie es nicht gerade mit eigenen Augen gesehen.

Liest sich nicht nur seltsam. Mir kommt es auch unlogisch vor, dass sie eher durch die Augen wahrnimmt, dass sie leise sind.

Zitat:
ihr menschlichen und diebischen Instinkte

Müssen menschliche von diebischen Instinkten unterschieden werden?
Diebische Instinkte ... Das könnte man vielleicht etwas weiter beschreiben.

Zitat:
Er hinterließ eine so markant kalte Spur in der Umgebung, dass sie sich fragte, ob er überhaupt ein Mensch war.

Du schreibst recht 'umständlich'.

Zitat:
„Ich finde den Weg jetzt allein“

Ich wüsste auch nicht, wie man das besser formulieren könnte, aber diese Aussage wirkt so ... 'offensichtlich.'

Zitat:
Und wenn da vorne der Teufel selbst stand, das was hinter ihr her war, war schlimmer. Und was würde schon passieren?

Die 'Essenz' dieses Satzes finde ich sehr gut. Aber irgendetwas fehlt.
Vielleicht auch eine andere Formulierung. Man muss ja nicht immer alles zu einen Satz zusammenkleben. "Und würde dort vorne der Teufel stehen, es hätte sie nicht davon abgehalten ... Denn was hinter ihr war, war ..."

Zitat:
Mit langsamen, raubkatzenartigen Schritten stahl sie sich vorwärts, an den Schiffspackern vorbei.

"Vorwärtstehlen" klingt interessant.

Zitat:
Latui schloss die Augen und konzentrierte sich auf ihre eigene Präsenz.

Was genau bedeutet "sich auf die eigenen Präsenz konzentrieren"?

Zitat:
Hurons eisblaue kalte Augen durchbohrten die gelben Katzenaugen der Diebin so intensiv, als versuchte er ihre Seele zu durchdringen.

Seine Augen durchbohrten ihre? Ich habe bereits von einen "durch..." Blick gehört, aber noch nie von durchbohrenden Augen.

Zitat:
Latui fühlte sich dennoch nicht unwohl. Der Mann vor ihr war kalt und leer. So musste der Tod sein.

Wenn du es in dieser Reihenfolge schreibst wirkt es auf mich, als würde sich nicht unwohl fühlen weil er wie der Tot ist.

Zitat:
Ein Hauchen, das an sein Ohr drang.

Zitat:
Die Diebin fühlte die Kälte, die von seiner Brust ausstrahlte.

Das er eine Kälte ausstrahlte finde ich nicht ungewöhnlich, aber warum strahlt die ausgerechnet von seiner Brust heraus.

Die Handlung des ersten Textes gefiel mir wesentlich besser.
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UtherPendragon
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U
Beitrag19.07.2012 23:50

von UtherPendragon
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Ahh Ich habe jetzt nicht genügend Zeit für eine ausführliche Kritik aber werde einige Aspekte noch einmal abarbeiten.
Natürlich absolut subjektiv wink
Erstmal gefällt mir die neue Version besser, du hast besonders am Anfang einige sehr schöne stilistische Mittel verwendet, die sich ohne Probleme in deinen Text einschmiegen. Anderen mag es zuviel werden, für mich ist es gut so aber vielleicht lässt sich auf lange Sicht ein Mittelweg finden. Man muss sich auch von Anfang an überlegen, wie man durchgängig seine Story schreiben will und ich persönlich entscheide mich da immer für die ausfürlichere Variante, liegt wohl auch an den langatmigen Geschichten die ich schreibe.
Genug davon!
Zu Trearu:
Gute Kritik, nur
Zitat:
Zitat:
Latui fühlte sich dennoch nicht unwohl. Der Mann vor ihr war kalt und leer. So musste der Tod sein.

Wenn du es in dieser Reihenfolge schreibst wirkt es auf mich, als würde sich nicht unwohl fühlen weil er wie der Tot ist.

Jaaa! Und dass es ein ganz bisschen so klingt ist doch gerade das herrlich groteske und gibt ihr meiner Meinung nach eine sehr geheimnisvolle Aura!
Zitat:
Zitat:
Er hinterließ eine so markant kalte Spur in der Umgebung, dass sie sich fragte, ob er überhaupt ein Mensch war.

Du schreibst recht 'umständlich'.

An dieser Stelle muss ich zustimmen. Da ist der neue Text nicht ganz perfekt, denn der Zusammenhang zwischen der markanten Spur und der Frage um seine Menschlichkeit wirkt in sich nicht logisch.
Weiterhin:
Zitat:
Ohne auf die Einwände der Wache einzugehen setzte sie ihre Schritte geräuschlos nach vorne,
GAAAnz minimale Wortwiederholung, da du "geräuschlos" schon einmal verwendet hast, bietet sich vielleicht lautlos an?
Zitat:
Und was konnte schon passieren?
YAY lol2
Zitat:
Nur ein Flüstern drang rau zu ihr herüber.[:<-Doppelpunkt]
„So so…“

Insgesamt.. Toll! Wenn du vorhast einen Epos zu schreiben, empfehle ich dir, so weiterzuschreiben. Dir bleibt natürlich überlassen ob du Trearus Rat stattdessen befolgst und den im Endeffekt vielleicht actionreicheren Schreibstil des vorigen Prologs fortzuführen... Meine Meinung dazu kennst du jetzt ja und der Rest bleibt dir überlassen.
Wenn noch mehr da ist, her damit! Die Handlung klingt echt interessant!


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Trearu
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Beitrag20.07.2012 00:14

von Trearu
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Mir fehlt beim zweiten Text eigentlich hauptsächlich die geniale 'Katzenbeschreibung'.
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Kätzchen
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Beitrag20.07.2012 08:36

von Kätzchen
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Puh ich finde es wirklich klasse von euch beiden mir so zu helfen, freue mich wirklich smile

Trearu, viele deiner Kritiken finde ich gut. Auch das Umständliche wäre mir voher nie aufgefallen. Eine Sache wäre da noch die ich dir vielleicht erleuchten kann:

Zitat:
Wie kann sie nur halb wahrnehmen, dass der Sand härter ist?
Erfordert das das Tiefathmen und Zurechtrücken der "Maske" so viel Konzentration, dass sie sich nicht sicher sein kann, dass der Sand hart ist?


Ich dachte mir einfach, sie läuft zum Hafen, merkt zwischen den tausend Gedanken kurz, dass der Sand härter war als sonst. Sie soll eine Diebin sein und sogar eine belanglose Untergrundveränderung fällt ihr auf. Dennoch, es geht scheinbar um etwas sehr Wichtiges beim Treffen, dass sie, wie später erläutert, immer wieder im Kopf durchgeht. Daher konzentirert sich sich gerade sehr, und das Zurechtrücken und Einatmen ist mehr einTick. Ihre Gedanken sind ganz woanders, dennoch nimmt sie ihre Umgebung unterbewusst wahr. Das war so die Intension. Also somit wollte ich ausdrücken, was genau in ihr passiert: sie nimmt die Umgebung und kleinste Veränderung wahr, ist aber gedanklich schon einen Schritt weiter und anscheinend auch recht angespannt

Zitat:
Jaaa! Und dass es ein ganz bisschen so klingt ist doch gerade das herrlich groteske und gibt ihr meiner Meinung nach eine sehr geheimnisvolle Aura!


Ich bin wirklich begeistert, denn genau das mag ich auch daran. Es ist so unwirklich, grotesk und eigenartig. Das wird sich später nicht verlieren, versprochen! Denn so komisch es für dich klingt Trearu, ich kanns verstehen, aber irgendwie mag ich diese Dinge, die Latuis Gedanken fremd und eigenartig wirken lassen.

Dass mit der Katze kommt wieder. Es ist das was Latui ausmacht. Aber ich hatte mich letztenendes entschieden, den Prolog zu kürzen. Aber weitere Texte werden im Stile des ersten folgen, so denke ich dass die Art des Prologs Geschmackssache ist. Ich hoffe du liest es trotzdem weiter!

Um die anderen Sachen kümmere ich mich weiterhin. Trearu hat noch ein paar weitere Störenfriede entdeckt, die ich ausschalten möchte. Ich denke das danach wird die vorläufige entgültige Version sein! Danke nochmal  Daumen hoch
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Kätzchen
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Beitrag20.07.2012 09:14
Vorläufige letzte Prologversion
von Kätzchen
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Änderungen mit grün besser hervorgehoben.
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Es war eine kalte, klare Vollmondnacht, als Latui lautlos die Straßen zum stygischen Hafen in Khemi schritt. Der Sand war feucht vom nächtlichen Tau und fühlte sich härter an als sonst. Doch sie nahm es kaum wahr, rückte stattdessen ihre Maske unter der dunkelblauen Kapuze zurecht und atmete leise tief durch.
„Da vorne ist er.“
Eine der Krähen-Wachen, die Latui bis hierher begleitet hatte, zeigte unter dem Torbogen hindurch, direkt zu einer kleinen Menschenansammlung am Hafen. Es war mitten in der Nacht, doch das stumme Treiben war rege. Lauter dunkle Schatten beluden und entluden einen großen Frachter. Das Schiff wirkte geisterhaft, wie es auf dem schwarzen Meer in Nebel gehüllt, mit den Wellen auf und ab wippte. Die Schemen bewegten sich mit solch lautloser Perfektion, dass nur das dumpfe Knarzen der Schiffsplanken die unheimliche Stille durchbrach.
Es tummelten sich viele Gestalten am Dock, doch Ihn erkannte sie sofort.
Die Diebin hatte den Mann noch nie zuvor gesehen, er war nicht mal besonders viel größer als die anderen, oder auffälliger. Latui konnte ohnehin nur Umrisse erkennen.
Trotzdem, ihr Blut gefror, ein kalter Hauch streifte ihre Haut und stellte ihre Nackenhaare auf. Sie spürte blanke Boshaftigkeit, Ruhe und Leere. Ihre menschlichen Instinkte und ihre diebische Erfahrung warnten Latui, näher zu kommen. Um den Schattenmeister bündelte sich eine so außergewöhnliche Kälte, dass sie anfing sich zu fragen, ob er überhaupt ein Mensch war.
„Ich finde den Weg jetzt allein“, bestimmte sie knapp.
Ohne auf die Einwände der Wache einzugehen setzte sie ihre Schritte geräuschlos nach vorne, wie immer. Und wenn da vorne der Teufel selbst stand, das was hinter ihr her war, war schlimmer. Was konnte schon passieren?
Mit langsamen, raubkatzenartigen Schritten stahl sie sich vorwärts, an den Schiffspackern vorbei, von Schatten zu Schatten. Zwischen einigen Kisten hielt sie kurz inne, bis sie mit dem Dunkel verschmolzen war.
Was würde er sagen? Würde er überhaupt etwas sagen? Ihr Plan war riskant, doch Latui würde einen guten Auftritt brauchen. Und jetzt bot sich der Augenblick den sie lange vor dem inneren Auge durchgespielt hatte. Immer und immer wieder.
Der Moment war gut.
Die Diebin löste sich aus der Dunkelheit, leise und geschickt wie eine Katze. Sie stand plötzlich so dicht hinter dem Schattenmeister, dass ihr Atem seinen Rücken berühren könnte, hätte sie nicht die Maske getragen. Latui schloss die Augen und konzentrierte sich auf ihre eigene Präsenz. War sie eben noch kaum als Lebewesen wahrnehmbar gewesen, erblühte ihre Aura förmlich um sie herum. Eine schwere, aber effektive Diebeskunst.
Mit einem Mal spürte sie, wie der Schattenmeister erstarrte.
Es war, als wäre die Zeit stehen geblieben. Ein eigenartiger Moment.
Eine Bewegung. Ihre Blicke trafen sich. Stille.
Der Blick aus den eisblauen, kalten Augen des Schatten drang durch die gelben Katzenaugen der Diebin und bohrte sich in ihr Innerstes, tief in die dunkelsten Abgründe und Ecken ihres Selbst. Der Katze war, als versuchte er ihre Seele zu durchdringen. Doch sie versperrte ihm den Weg.
Latui fühlte sich dennoch nicht unwohl. Der Mann vor ihr war kalt und leer. So musste der Tod sein.
„Ich bin hier, weil ich Euch ein Angebot machen möchte.“
Ihre Stimme war fest, aber leise. Ein Hauchen, das an sein Ohr drang. Latui fühlte die Kälte, die von diesem seltsamen Mann vor ihr ausging. Ihre Körper standen so nah, dass man im Schatten nicht sagen konnte, ob sie sich berührten.
Schweigen auf beiden Seiten, kein Blinzeln. Die Luft schien zu gefrieren. Die Anspannung war unerträglich.
Nur ein Flüstern drang rau zu ihr herüber.
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Beitrag20.07.2012 11:18

von madrilena
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[Kätzchen hat geschrieben
______________________________________________

Ein erstickter Schrei durchbrach eine unheimliche Ruhe.
Latui brauchte eine Weile um zu realisieren, dass sie selbst geschrien hatte. Kalter Schweiß stand ihr auf der Stirn, sie fühlte sich fiebrig und hatte furchtbare Kopfschmerzen. Kurz gesagt, sie fühlte sich wie von einer Horde Mammuts übertrampelt.
„Hmpf…“
Als die Diebin sich an die Kopf greifen wollte, verlor sie plötzlich das Gleichgewicht und stürzte. Einige Sekunden später fing ihr Gesicht den Sturz ziemlich ungalant auf.
Wieso zur Hölle bin ich gefesselt!?
Latuis Handgelenke schmerzten höllisch, und plötzlich merkte sie, wie ihr Magen sich vor Hunger zusammen krampfte.
Wo war sie hier und warum war sie gefesselt? Hatte sie geschlafen oder war sie ohnmächtig? Und dann dieser Traum. Immer wieder dieser eine Traum, von Blut und Macht und … ihm.
Erinnere dich…
Latui kniff die Augen fest zusammen. Ein Traum von Blut, von Macht … von Huron … und … von Gift. Sie wurde von Huron vergiftet, in den Marschen.
Jetzt war das Bild wieder klar vor ihr, als wäre es gerade vor einigen Momenten passiert. Fassungslos starrte sie den etwas mitgenommen Holzboden an, auf dem sie unsanft gelandet war. Die Erkenntnis drang nur langsam in ihrem Kopf vor, aber als sie schließlich angekommen war, knurrte die Diebin wie eine wild gewordene Raubkatze.
„Dieser verdammte Mistkerl! Dreckskerl! So eine scheiße!“
Und was mach ich jetzt…
„Huron?“, fragte sie vorsichtig.
Doch es blieb totenstill. Das einzige was sie hörte war ihr unregelmäßiger Atem, der ein wenig Bodenstaub aufwirbelte. Latui hob den Kopf etwas an und schaute geradeaus. Einige Schritte vor ihr standen Töpfe, sie konnte Obst erkennen. Und die Töpfe kannte sie auch.
„Ich bin im Versteck … Fehed?“, versuchte sie es erneut.
Wieder keine Antwort. Kraftlos ließ die Diebin den Kopf wieder auf den Boden fallen. Was hatte das alles zu bedeuten? Doch zuerst nahm sie sich vor, sich um ihre Fesseln zu kümmern, welche sie in dieser misslichen Lage festhielten.
Langsam, unter unglaublichen Schmerzen, drehte die Diebin ihren Körper halb waagerecht zu der Wand neben ihr.
Der erste Versuch sich aufzurichten scheiterte mit einem halblauten Aufschrei.
Komm schon, du hast schon Schlimmeres erlebt.
Latui verharrte kurz und nahm dann all ihre Kräfte zusammen, um sich rücklings an der Wand hochzudrücken, sodass sie schließlich mit dem Rücken daran lehnte und ihre Fußfesseln betrachten konnte.
„Eisenketten. Da geht aber jemand auf Nummer sicher.“
Wenig begeistert testete sie die Spannung. Stahlhart, nichts zu machen. Sie würde sie schon knacken müssen. Völlig unmotiviert, erschöpft und entkräftet lehnte Latui ihren Kopf an der Wand an. Mit einem Mal fühlte sie sich seltsam einsam und verlassen. Nicht, dass es ihr je etwas ausgemacht hätte allein zu sein. Sie war ihr Leben lang allein gewesen. Und doch hatte sie die letzten Monate mehr oder weniger an Hurons Seite verbracht, bei den Krähen oder bei Fehed. Und nun fühlte sie sich wie ein ausgesetzter Straßenköter, durch Ketten zu Tode verurteilt. Am liebsten wäre sie einfach eingeschlafen.
Jetzt nicht melodramatisch werden. Komm schon.
Die Diebin schnaufte. Also so einfach würde sie hier nicht sterben. Egal wo alle waren, oder wie beschissen ihre Situation war. Es gab immer einen Weg. Und sie würde ihn finden. Und wenn sie den Weg und ihn gefunden hatte, würde sie ihn dafür töten. Genau hierfür.
Nachdem ihr Gedanke beschlossene Sache war, suchte Latui das Versteck nach Waffen, Zangen, Klammern oder Ähnlichem ab. Und tatsächlich, auf der verschlissenen Kommode auf der anderen Seite des Raumes, lagen Dolche. Nicht nur irgendwelche Dolche, es waren ihre eigenen Dolche. Ihre heißgeliebten Erbstücke, ihre Sonderanfertigungen.
Latuis Herz schlug schneller. Wenn sie die irgendwie da herunter bekäme, würde das die Sache hier deutlich erleichtern.
„Ich komme meine Schätzchen, nicht weglaufen.“
Mit einem Mal plumpste die Diebin nach vorne und fing den Stoß wieder mit ihrem Gesicht ab. Dabei fiel ihr auf, dass sie ihre Maske die ganze Zeit unterm Kinn trug. Ob wohl jemand ihr Gesicht gesehen hatte? Und Huron kannte es schon, was hatte das zu bedeuten?
Ihre Gedanken lenkten sie von den Schmerzen ab, während sie wie eine Raupe in Richtung der Kommode robbte.
Aber wo waren alle bloß hin? Ob Fehed und Huron doch unter einer Decke steckten und alles geplant haben, um sie hier verrotten zu lassen? Und nun vollgestopft mit Macht Geschichte schreiben? Vieles ging ihr gerade durch den Kopf, doch da erreichte sie endlich den Kommodensockel.
„Da wären wir.“
Latui kugelte sich zur Seite und wälzte sich mit dem Rücken zu dem kleinen Schrank. Langsam versuchte sie sich wie an der Wand hochzustemmen, blieb aber ständig an eingearbeiteten Ornamenten hängen.
„Autsch. So eine verdammte…!“
Schmerzverzerrt brach die Diebin in sich zusammen. Nur kurz blieb sie reglos liegen, bis sie, voller Wut in den Augen mit dem Kopf gegen die Kommode zu hämmern begann.
„Verdammter Mist, jetzt kommt schon, ich will hier nicht verrecken!“, knurrte Latui  während ihr Hinterkopf höllisch brannte.
Ohne Vorwarnung traf etwas Stählernes, Hartes ihren Kopf, gleich nochmal und sprang dann jeweils nach links und rechts ab. Die Schmerzen trieben der Diebin Tränen in die Augen, so dass sie vage ihre Dolche erkannte, die nun etwa zwei Schritt von ihr entfernt lagen.

[..][/quote]


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Bücher im Alkyon Irmgard Keil Verlag/Marbach "Schatten umarmen" Kranichsteiner Literaturverlag.
1. "den Himmel mit Händen fassen" ISBN
10:3934136303
2. "Schatten umarmen ISBN 10:3929265133
3. "...und die Zeit stand still" ISBN 10: 3934136311
4."leben" ISBN 10:3934136656
Erhältlich bei Amazon über buchimport Peter Reimer + in Buchhandlungen
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madrilena
Klammeraffe

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Beitrag20.07.2012 11:25

von madrilena
Antworten mit Zitat

Irgewndwie komme ich jetzt in den Text nicht rein (Unerfahrenheit), um etwas dazu zu schreiben, also mach ich es extra. Zuerst - ich mag eigentlich überhaupt keine Fantasy-Geschichten, aber Dein Text hat mich einfach hineingezogen in die Geschichte. Ich möchte ihn gern weiter verfolgen.
Meine kleinen Anmerkungen: in orange sind es meiner Meinung nach Kommafehler
In Rot sind es Rechtschreibfehler - ich nehme bei Deiner guten Rechtschreibung eher an, dass es Druckfehler sind.
Grün habe ich den Ausdruck markiert, den ich nicht so gut finde. Ich würde nicht so oft "die Diebin" wiederholen - in den meisten Fällen kannst Du mit "sie" arbeiten, was den Text für mich persönlicher macht.
Bin gespannt
madrilena


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madrilena
Klammeraffe

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Beitrag20.07.2012 11:26

von madrilena
Antworten mit Zitat

Stimmt nicht, mit grün ist das "wie" markiert, das gewiss "wieder" heißen soll. Aber das mit der Diebin halte ich für wichtig.
madrilena


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Kätzchen
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Beitrag20.07.2012 12:00

von Kätzchen
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Willkommen im Fanatsy-Reich madri smile

Danke für das Lesen um Kommentieren! Prinzipiell habe ich eine gute Rechtschreibung, aber Tippfehler mache ich in der Eile und Versunkenheit des Schreibens doch recht viele. Daher finde ich es gut, wenn jemand mich darauf hinweist!

Du hast dich mit dem Text befasst, den noch keiner kommentiert hat, was ich mag, da auch er etwas Feedback bekommt. Ich werde es aufnehmen und anwenden. Den Text wird man dann wieder finden, im späteren Verlauf smile

Ich mag es, dass du, die eigentlich eine ganz andere Richtung schreibt und ließt, dir die Mühe machst, hier einzusteigen. Ich stelle mir das sehr schwer vor sich dafür zu begeistern, wenn man das Genre nicht mag. Dennoch scheinst du es lesen zu können, ohne "Augenkrebs" zu bekommen. Das freut mich immer, wenn Leute die Fanatasy nicht mögen, es lesen und sagen: "Hey, war ganz okay für mich. Ich würde sogar wissen wollen, wie es weiter geht!"

Das finde ich eben so toll wie gute Kritik oder Lob von alten Fantasy-Hasen  Very Happy
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Kätzchen
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Beitrag23.07.2012 14:49

von Kätzchen
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Da noch niemand geantowrtet hat, editier ich den Beitrag eben und poste darunter den neuen, noch etwas weiter geführten Text des ersten Kapitels.

Feedback und Verbesserungen erwünscht!
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