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Dieses Werk wurde für den kleinen Literaten nominiert Patricia Highsmith und Toltec im Supermarkt


 
 
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toltec-head
Eselsohr
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Alter: 48
Beiträge: 304



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Beitrag27.06.2012 08:24

von toltec-head
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Hardy-Kern, ich finde Du fasst den Inhalt dieses Threads sehr gut zusammen und ziehst einen Schlussstrich:

A tale told by an idiot, full of sound and fury, signifying nothing.

Mal sehen, was als nächstes kommt...
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Gast







Beitrag27.06.2012 14:44

von Gast
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Boah, die Linken übrigens, wie sie mal waren bei dieser einen Veranstaltung mit Uli Maurer, die ich mal besuchte: Was für ein wehleidiger Haufen von begossenen Pudeln! Aber das ist wieder ne andere Geschichte. Schreib ich vielleicht mal.

Zurück also zu Patricia Highsmith und dem Supermarkt, wo sie mal mit Sonnenbrille und Kopftuch auf reinging, um Milch für ihre Katzen zu kaufen.

Und langweilige Geschichte: Das ist ja erst der Anfang. Von jetzt an wird jede besser als die vorhergegangene. Das werden noch soooo die tophinreißenden Storys, mit 666 Antwortpostings drunter.
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toltec-head
Eselsohr
T

Alter: 48
Beiträge: 304



T
Beitrag28.06.2012 10:45

von toltec-head
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Auf einem Parteitag "Der Linken" irgendwo im Oberfränkischen.

In einem abgelegenen Teil der Mehrzweckhalle, im Untergeschoss, auf einer Toilette, am Pissoir Tom Ripley, kleines Kärtchen als Presseausweis um den Hals, lustvoll in sein Pinkeln vertieft.

Es durchzittert ihn als auf einmal die Tür aufgeht.

Um keinesfalls zerstreuen zu lassen, was das Yoga-Sutra Ekagrata nennt, konzentriert er sich ganz fest auf die oberste Spitze seines Penis mit dem Loch darin. Als er merkt wie der alte Sack neben ihm nicht Pissen kann und dabei auch noch heimlich zu ihm herüberschaut, reißt ihm der Geduldsfaden. Er zerrt diesen mit einem Mal in eine der gegenüberliegenden Toilettenkabinen und  tunkt seinen Kopf so lange in die Kloschüssel bis das Zucken aufhört. Sodann beendet er sein Geschäft, indem er wieder lustvoll auf die reglose Glatze zu seinen Füßen zu Ende pinkelt.

Er verlässt die Toilette, nicht ohne sich vorher gründlich die Hände zu waschen.

Zurück im Saal spricht gerade Sarah Wagenknecht.

Er hört sich das kurz an und geht dann doch lieber erst mal eine rauchen. Werden sich schon Textbausteine finden..., denkt er.
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Gast







Beitrag28.06.2012 14:43

von Gast
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Das ist jetzt aber ja Katja Kipping, die da spricht. Mit der könnte man Tom doch was unternehmen lassen. Sie hält ihn für einen todschicken Galeristen aus London und die brausen da so durchs Ochsenfurter Gäu (Unterfranken, ich weiß) und gehen Eis essen und Jude Law tritt von hinten herzu und bläst ein Stan-Getz-Solo auf dem Saxophon und sie lachen sich zu dritt den Hals ab und sitzen dann wieder in diesem italienischen Supercabrio und es reut sie schon ein wenig, dass sie immer nur interessante Männer interessant findet und nie ostdeutsche Arbeitslose aus Sachsen-Anhalt.

Auch - hab mir tatsächlich selber schon Kloschüssel-Szenen fantasiert, die so elende Wichte demütigen und bestrafen, weiß gar nicht, wie ich auf so was kam - ist das Problem ja: Wie kriegt er das hin, dass sein Pinkelheiner sofort abstellt und nicht die edlen Schuhe und die elastische Bundfaltenhose bespritzt? Auf so etwas kann er ja gar nicht ab. Dass er nachher irgendwo mit Tropfen rumrennt, also er doch nicht, er hat Klasse!

Und es stimmt nicht, dass er so einfach die Fassung verliert und einen umbringt, weil der ihm einmal auf die Pelle gerückt ist und ein klebriger Schwitzbrocken war. Sondern, das passiert ja, weil er das muss. Also: die umbringen. Er will das ja nicht. Aber die Dinge laufen so aus dem Ruder und diese Kerle sind so penetrant eklig zu ihm, dass das reine Selbstverteidung ist, wenn er sie wegmacht.

Außerdem, jetzt erkläre du mir mal, was Tom Ripley auf einer Parteiversammlung (von irgendwem) zu suchen hat? Klar, der war da nicht Delegierter, das war nur die Rolle, die er kurz mal spielen musste. Aber wieso? Tom Ripley - und die Highsmith ebenso, die würden sich doch nie auch nur auf Meilenweite zu irgendwas hinbegeben, was mit heutiger Medien- (sogenannter) - "Demokratie" zu tun hat! Solange man Kunst sammeln, Bücher schreiben und Cool Jazz hören kann statt dessen!

Ich weiß ja nun gar nicht, wie es im Ostdeutschen ist, aber hier im Westfränkischen ist das so, dass diese Leute von den Linken-Versammlungen durchweg solche sind, mit denen du in einem Highsmith-Werk überhaupt nichts anfangen kannst. Weißt du, das sind eher so Hochschulprofessoren, Heilpädagogen, Heilpraktikerinnen, jahrzehntelang in sittenstrenger SPD-Kameraderie marschierte Großindustrie-Betriebsräte, die irgendwie nicht die Kurve zur sogenannten MODERNEN SPD gekriegt haben, sonden meinten, die SPD war doch immer sozialistisch und der Oskar sei das doch. Das sind vornehmlich so Männer, so in den Vierzigern, Fünfzigern, so asketische Marathon-Radfahrer-Typen und ja, höre und staune, Buddhismus- und Hesse-Erleuchtete, die sich gegenseitig vorheulen, dass das total unfair ist, dass die ganze ARD immer jeden Furz bringt, den die Merkel lässt oder Gay-Guido oder Oberlehrer Frank-Walter, aber nie die guten Ideen zur Zähmung des Geldmarkt-Kapitalismus', die sie aus, man höre und staune, den USA übernehmen wollen.

Die sind nicht wirklich alt (nicht hier bei uns), die sind auf gar keinen Fall besonders dick, die haben keine Glatzen, dafür teilweise Vollbärte, die schwitzen nicht und die gehen nicht in den Keller aufs Klo, weil nämlich oben die Wagenknecht spricht und der wollen sie jetzt wirklich mal die Meinung sagen, damit das endlich richtig gemacht wird von der.

Andererseits haben sie halt schon paar richtige Ansichten. Sie meinen eben nicht, dass das alternativlos sei, dass man die Armen rettet, indem man den Reichen sämtliche Steuern erlässt, was denen vielleicht die Idee eingibt, dafür Arbeitspltze zu schaffen, die meinen nicht, dass die Bundeswehr dazu da ist, in Hinterasien den Frieden herzustellen, dieses zehn Jahre lang, es zwar überhaupt nicht hinkriegt in der ganzen Zeit, war aber doch gut, dass wir dort waren, die meinen nicht, dass es bei uns längst genauso zuginge wie in Griechenland und Spanien, wenn der große Gerhard und der große Wolfgang nicht 2005 endlich das Hartz IV abgehakt hätten (worüber man jetzt auch gar nicht mehr reden muss, denn seither ist das klar), die meinen nicht, dass all die, welche das eben Genannte nicht für "alternativlos" halten, dann eben "Populisten" sind. Und möglicherweise chatten sie sogar im Internet und sind ganz, ganz sympathische Leute, finden aber nicht, dass man deswegen schon eine eigene Partei aufmachen muss.

Allein, dem Tom Ripley und der Patricia Highsmith ist das total egal, was es für Alternativen bei politischen Wahlen geben mag. Die beiden sind nie wählen gegangen. Sie hatten Besseres zu tun. Sie waren Profis.
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toltec-head
Eselsohr
T

Alter: 48
Beiträge: 304



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Beitrag28.06.2012 20:54

von toltec-head
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Am Abend schrieb Tom schnell den Artikel für den Oberfränkischen Generalanzeiger zusammen. Wieder einmal überkamen ihn Zweifel wie lange er noch mit diesem Job durchhalten würde. Überregionale Parteitage waren ja eher eines der spannenderen Themen, über die er zu schreiben hatte. Mit irgendwas musste man aber halt sein Geld verdienen. Und dies war eine einfache Arbeit, die weitgehend im Copy & Paste Verfahren zu erledigen war und keinerlei innerliches Commitment von ihm forderte. Außerdem gefiel es ihm hier in der Provinz unendlich gut. Ein kleines Haus im Grünen voller Katzen mit einem kleinen Garten. Far from the maddening Crowd. Was wollte man mehr?

Perry, sein rothaariger Lieblingskater setzte sich zu ihm auf den Schoß, und während er ihn streichelte loggte er sich unter seinem Nick THUNDERBOLT kurz noch bei Gayromeo ein, um zu schauen, was der Tag so gebracht hatte. 320 Besucher auf seinem Profil, 15 Messages. Die Primitivität seiner schwulen Mitbrüder überraschte ihn immer wieder. Pawlow´scher Reflex jemanden aufgrund von Facepic mit passenden Statusangaben gleich mit Sexanfragen zu überschütten. Clonartigkeit ihres Verhaltens. Gehirne wie infiziert von einem kleinen Invader from out of Space. Leute, die noch heute Abend ganz unbedingt sofort 200 km zurück legen wollen, um dann mit verschwitztem Arsch vor ihm zu stehen. Wenn er all die Anfragen jemals auch nur beantworten wollte, bräuchte er einen Sekretär. Oder vielleicht sollte er sich doch eine Frau anschaffen, die zu derartigen Korrespondenzen Lust hatte und nebenher auch noch seinen Haushalt erledigen konnte. Sinnlos. Es war erst drei Wochen her, dass er seiner letzten Putzfrau hatte kündigen müssen. Dieser Geruch von Frau in der Luft, wenn er Abends heim kam, war einfach nicht mehr zu ertragen gewesen. Nicht auszuschließen, dass sie sogar in seiner Abwesenheit seine Toilette benutzt hatte. Fingerspuren mit homöopathischen Dosen von Menstruationsblut auf seinen Büchern hinterlassen hatte.

Er loggte sich noch kurz bei DSFO unter seinem Nick toltec-head ein. Seit er dem Sex und dem Morden weitgehend abgeschworen hatte, stellte er dort manchmal aus purer Verzweifelung über die Langweiligkeit seiner Abende Gedichte von sich rein, um zu sehen wie die Leute reagierten. War aber meist auch nicht sehr amüsant. Ältere Herren, die sich beschwerten, dass er seine Gedichte nicht in Alexandrinern oder sechsfüßigen Jamben verfasst hatte und ihn mit Versschemata zutexteten ("Toltec, interessanter gedanklicher Ansatz. Ich denke aber dein Text ist in der Lyrikwerkstatt besser aufgehoben bis du ein passendes Metrum gefunden hast. Versuchs doch mal mit dem iambischen Trimeter: Û_U_Û/_U_Û_U_"). Er loggte sich praktisch sofort wieder aus.

Dem Sex und dem Morden hatte er abgeschworen - weitgehend, also nicht völlig. Während er früher eine Routine in solchen Dingen hatte, brach es jetzt der Freud´schen Verdrängungshypothese verflixt nahe kommend einfach manchmal vulkanartig aus ihm heraus. Wie heute Vormittag. Der arme Idiot. Warum hatte er sich aber auch in diese Toilette in dem abgelegenen Teil der Mehrzweckhalle verlaufen müssen, wo er nichts verloren hatte? Ein bischen tat es ihm schon leid. Aber solchen Leuten musste aufgezeigt werden (und sei es für ihr kommendes Leben), dass es für sie einfach nicht lohnend war, aus der für sie vorgesehenen Routine auszubrechen. Hennen sollen Eier legen und Parteitagsdickerchen sich nicht auf Toiletten rumtreiben.

Er machte Stockhausens Mantra an, öffnete das Fenster und rauchte während er den vollen Mond betrachtete eine Mentholzigarette. Witzig wie der Mond dem glatzigen Hinterkopf in der Kloschüssel ähnelte.

Er musste an Gurdjieff und dessen seltsame Theorie denken, dass Normalo-Menschen einfach Essen für den Mond sind. Absolut verrückt wie vieles bei Gurdjieff. Als wenn der Mond einen Mund und Verdauungsorgane hätte. Aber dass der Mond um zu essen einen Mund und Verdauungsorgane braucht, war wahrscheinlich nichts anderes als eine bloße Normalo-Vorstellung. Wenn er die Zigarette ausgeraucht hatte, würde er heute früh zu Bett gehen.
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Gast







Beitrag29.06.2012 16:45

von Gast
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"Der Fränkische Tag" in Bamberg, eine angenehm klein und verspielt in der Hand liegende Zeitung, die "Main Post" in Würzburg und Schweinfurt, ein viel zu ordinär ausgreifendes Blatt, man kam bei der Lektüre in Flugzeugen und Fernreisezügen nicht umhin, sich bei bedeutungslosen Mitreisenden wieder und wieder entschuldigen zu müssen, weil man deren Kreise gestört hatte.

Dazwischen die arschigen Rundungen des Steigerwaldes, Kloster Ebrach, dort legte er gerne einen Zwischenstopp ein. Und es war auch nicht das Verkehrteste, an einem Sommerabend, wenn die Regenschauer die Stadt abgekühlt hatten, in dem Biergarten am Stephansberg zu sitzen und den überaus braven und treuherzigen Deutschen bei ihrem hart verdienten Feierabend zuzuschauen. Unter sich den schönen Fluss, den sie natürlich, effizient wie sie waren, längst in eine Schifffahrtsstraße verwandelt hatten, diese trauliche Mischung aus barocken Sandsteinpalais und bäuerischen Fachwerkkaten, all die Hügel, auf denen katholische Kirchen hockten, darunter der etwas protzig geratene Dom mit seinen angespitzten vier Türmen. Er schien anzudeuten, dass in diesem Landstrich der Harmlosigkeit einst tief gebildete Geister um die Erkenntnis der Unendlichkeit gerungen hatten.

Aber ohne Frage war Deutschland ein Fehler gewesen. Er würde auch gar nicht mehr lange bleiben, er hatte schon was im Auge. Als transozeanischer Ausländer konnte man es in der Ile de France oder in einem dieser nur noch von Keramikerinnen und Nackttänzern bewohnten Tessiner Täler wenigstens aushalten. Dort wurde man respektvoll ignoriert, mit der gebotenen Höflichkeit und Freundlichkeit im Bus oder an der Kasse des Coop-Marktes unaufdringlich bedient. Aber hier in Deutschland! Da trug jeder jede Sekunde eines ganz gewöhnlichen Tages seinen kleinen Teil der Last des Schöpfungsplanes auf gramgebeugten Schultern. Ging man in den Supermarkt, hielt das bei Bierflaschen meist ziemlich versteckte Haltbarkeitsdatum ans Licht, - Tom hasste es, wenn Bier nicht mehr ganz frisch war, früher hatte man das Zeug nicht einmal das ganze Jahr hindurch verkaufen dürfen wegen der Hitze und es hatte überall Eiskeller gegeben, gerade hier in Deutschland, wo sie es doch so gerne tranken -, schon seifte einen einer dieser stadtbekannten Hobbyliteraten mit feistem Grinsen ein und begann ein Gespräch über Namen von Schriftstellern oder die von Gitarrenbands. Vorgeblich sollte es dem einvernehmlichen Ausbrechen aus der Langeweile dieser überall einförmigen Kettengeschafte wie Lidl, Aldi, Rewe, Edeka, Norma, Penny, Kaufland dienen, in Wahrheit aber diente es dem ewigen Ausfechten eines manischen Streites: "Wer von uns weiß mehr und hat mehr Recht?" Die Deutschen mussten immer im Recht sein. Es gab hier niemals Ruhe, bevor nicht geklärt war: was Recht sei und wer es hätte.

Nun gut, die Tessiner, von denen es zum Glück aber eigentlich keine mehr gab, und die Nordfranzosen waren genauso. Aber sie ließen einen in Ruhe, als Ausländer, der Geld hatte, von dem man nicht wusste, wo es herkam, schien man dort in den Genuss einer Regel zu kommen, die lautete: "Kümmer dich nicht!" Die Deutschen waren ein Volk, das sich ständig kümmerte, um alles. Hier konnte man nichts "so lassen", man musste ewig "etwas daraus machen". Für die Eigenheimbesitzer gab es diese praktischen obi-Märkte, wo sie sich ihre Blumenrabattenregale oder Zierpergolagitter holten. "Auspacken - Aufbauen - Austicken." So hübsch, sicher und sauber diese niedlichen Kulissenstädtchen wie Rothenburg, Coburg, Gößweinstein auch waren, man konnte sich nicht eben in den Wagen setzen und einige Stunden durch Mailand oder Paris flanieren, etwas einkaufen, einen Café oder Kir trinken. Hier erreichte man Metropolen wie Frankfurt, Nürnberg, Erfurt, die einem mitteilten, man hätte auch daheim bleiben können.

Ihn störte es nicht, dass man die lokale Politkamarilla ins seriöseste Licht zu setzen hatte, wenn sie ihre Erschließungspläne für neue Mischgewerbegebiete erließen und den zu gewärtigenden Segen an Arbeitsplätzen und Kaufkraft für die Region verkündeten, wenn sie alten Muttchen in den Seniorenresidenzen ein Stück Torte kredenzten oder den Gewerkschaftern von Burgkunstadt gelobten, sie würden nicht mehr locker lassen, bis eine Aktienverkaufssteuer durchgedrückt sei. Er wusste mittlerweile, dass in jedem Artikel über die Grünen vorzukommen hatte, sie seien konstruktiv-diskutierend und basisnah, in jedem über die Linken, sie seien marxismusnostalgisch, und in jedem über die Piraten, sie seien planlos, aber immerhin für jeden neuen Vorschlag offen. Diese Texte haute er locker weg, das sabberte sich wie von selbst. Er war ja kein Deutscher, er wollte nicht Spaß haben bei der Arbeit und Sinn stiften. Er wusste, dass er das Spiel anderer Leute spielte. Wie andere Leute sein Spiel spielten. Und er würde schon sehr bald ein ganz anderes spielen als das hier.

Der Mond war zur Zeit sein einziger Freund. Dass irgendetwas in ihm auf geradezu kindische Weise immer wieder nach Freunden verlangte, es war seine Archillesferse und Tom wusste das. Dickie Greenleaf, ach, er wollte jetzt nicht daran denken, es war so lange her, die Welt hatte vergessen, dass es einen Dickie Greenleaf je gegeben hatte. Der Mond war eindeutig weiblich, Frauen als Freunde waren wohl auch das Beste, was es gab. Der Mond hatte keine Mission, der musste nicht immer wieder aus sich heraus aufs Neue explodieren und verglühen und leer brennen, musste nichts versengen oder antreiben. Nun ja, das Wasser der Meere zog er mal hier hin, mal dort, immer im Kreis, wie er dort oben so auf seiner Bahn kühl, dezent und bescheiden um die Erde spazierte, ein sachliches Auge auf sie hatte, im Herzen aber unbewegt blieb, ganz eins mit sich und dem, was er war. Er (oder sie) war edel und milde mit seinem stillen Licht, das einem nur immer sagte: "Hier ist jemand, der mit dir ist." Der Mond war rund. Alles Runde ist immer das Makelloseste, dachte Tom. Man muss immer nur nach der Rundung streben, man muss sich vor den Spitzen hüten, schon weiß man seinen Weg. Doch launisch war dieser Mond auch, ständig wechselte er die Erscheinungsweise, tat kess immer wieder so, als sei er alles andere als rund.

Gurdjeff, wer immer das gewesen sein mochte, Tom hatte es, wie so vieles, irgendwo aufgeschnappt und konnte sich längst nicht mehr erinnern, wann und wo das gewesen war, hatte gesagt: "Die üblichen Menschen gibt es nur, damit der Mond sich ernähren kann." Der Mann hatte wahrscheinlich sogar Recht. Man brauchte sich nur diese Franken anzuschauen, wie sie geradezu aufplatzten, einrissen und ihren inneren Brei um sich verspritzten vor Sinnhaftigkeit und Bedeutsamkeit, wenn sie einem die strenge Alexandrinerform ihrer Verse oder den Wirkungsgrad ihrer Solardächer auseinandersetzten, um zu verstehen, dass das alles Futter war für irgendwas.

Im Steigerwald hatte Tom an einem falben Morgen angehalten, überall lagen genau in diesem Moment aufreißende Nebelbänke auf den kleinen Tälern, an einer unermesslich großen, wie vergessen vor sich hinblühenden Wiese, die aber, so weit man auch blickte, frisch eingezäunt gewesen war. Dann hatte er gemerkt, dass auf der Wiese Hunderte graziler Rehe herumstanden, die ihn gesehen hatten, bevor er sie gesehen hatte und jetzt verständnisvoll und kollegial musterten. Diese malerischen, friedlichen Lebewesen, hatte ihm eingeleuchtet, sie wissen es nicht im Geringsten, aber es gibt sie nur, weil es Rehpfeffer, gespickten Rücken und Hubertusschnitzel gibt. Eigentlich waren diese Rehe sogar formschöner und dezenter als die leider oft sehr herumkrakeelenden Franken. Eigentlich hätte ihnen in der Nahrungskette der Platz oberhalb der Menschen gebührt. Sie hätten die Menschen essen, selber dann erst vom Mond, dieser blassen Freundin, verspeist werden sollen.

Wie du von diesen Männern, dachte Tom und grinste. Homosexualität war ihm immer wieder nachgesagt worden. Nicht zuletzt die Homosexuellen taten das und, um sie zu foppen, war er in ihr Internetforum eingetreten und hatte sich dort als einen ihresgleichen maskiert, ein Spiel, er wusste noch nicht, wohin es führen würde. Seine Hände und Knöchel seien so zierlich. Sein Stil so perfekt. Sein Gesicht so jungenhaft. (Er hatte sich mit dem Alter 24 eingetragen, denn ihm war natürlich klar gewesen, dass der männliche Verstand sich an Zahlen orientieren würde. Tatsächlich war er schon 37, aber es kam äußerst selten vor, dass ihn einer skeptisch musterte, wenn er ihm erstmals von Angesicht zu Angesicht gegenüber stand.) War die Stimmung schließlich ins Derbere gerutscht, hieß es stets, sein Gesäß sei megageil und ein Äpfelchen von "Knackarsch". Auch, was die Vorderseite anging, konnte er mit einer grandiosen Zahl aufwarten. Sie war noch nicht mal gelogen, das wäre irgendwann aufgeflogen. Tom log längst nur noch dann, wenn er wusste, dass es nie auffliegen konnte.

Sex mit Männern bedeutete Tom fast gar nichts. Und Liebe war eine groteske Mystifikation, unter der jeder das verstehen konnte, was ihm gerade in den Kram passte. Worum es ursprünglich mal gegangen war: einen Freund zu finden, einen Ebenbürtigen; Tom hatte nie einen Bruder gehabt. Es gab immer die Zärtlichkeit und Opferbereitschaft der Frauen. Ja, eigentlich waren Frauen möglicherweise die perfekteren Menschen und Tom verehrte eine nicht unbeträchtliche Menge von ihnen. Aber Frauen verlangte es in einem fort nach Ich-Du-Verwischung. "Ich bin für dich da wie du für mich." Was für ein ausgemachter Quatsch, dachte Tom. Er war hier für überhaupt nichts und niemanden da, außer, um irgendwann vom Mond verspeist zu werden, wodurch sich gegebenenfalls zeigen würde, dass er auch nur ein üblicher Mensch war.

Was Tom vorschwebte, waren Zwillingssterne, die, ohne sich je wirklich zu berühren, gefasst und unerbittlich nebeneinander durchs luftleere All sausten. Leute, die absolut nichts voneinander wollten, sich aber einer im anderen spiegelten und sich wohl befanden damit.

Was statt dessen gekommen war, waren flippige Jungen gewesen, die von ihm genommen sein wollten, weil sie offenbar in ihrer Jungenexistenz nicht ohne Ersatzvater sein konnten oder, noch schlimmer, weil sie sich innerlich als Mädchen verstanden, was sie aber zweifelsfrei gar nicht waren.

Aber dann hatte es auch Männer gegeben, die ihn überwinden und besitzen wollten. Etwas, was Tom instinktiv interessiert hatte. Einer, der ihn in einen kristallinen oder elfenbeinernen Kunstgegenstand verwandelte, dem er auf ewig einen Ehrenplatz in seiner Sammlung zuweisen würde. Einen Kenner, der seit Jahren die Märkte beobachtete, archaische Kampfrituale absolvierte, um ihn, endlich ihn zu bekommen und zu haben. Haben, etwas wirklich haben und jede Sekunde wissen, dass man es hat und keiner sonst. Tom selbst hatte immer schon schöne Dinge gesammelt. Einmal selbst das allerschönste Ding zu werden, das jemand besaß, diese Vorstellung hatte etwas für sich. Aber es konnte natürlich nicht Irgendwer sein.

Es würde ein Mann sein, das leuchtete ihm ein, denn Männer strebten nach dem Siegerpodest, Männer brauchten einen Pokal, mit dem sie anderen Männern klar machten, wer hier der Sieger war. Frauen würden damit beginnen, dass sie ihm helfen wollten, irgendetwas Besseres aus sich selbst zu machen. Wie lächerlich! Würden irgendwann damit ankommen, dass er Pampers kaufen sollte im Drogeriemarkt. Für eine dieser abstrusen, mampfenden, scheißenden und sinnlos Brabbeln absondernden Kleinkindkitzchen. Einfach nur lächerlich!

Tom verstand Sexualität nicht. Sex war etwas Bestialisches, das einen würdelose Dinge tun ließ, um würdelose Ziele zu erreichen. Zyklen des Begehrens, die sich auf allerödeste Weise ständig gleich blieben und in die ewig gleichen, Ausscheidungsvorgängen ähnelnden, ordinären Verrichtungen einmündeten. Warum um Himmelswillen hätte er irgendeinen Teil von sich in die haarige, stinkende Afteröffnung eines Mannes tauchen und sich dabei gut fühlen sollen? Warum sollte er einen schön finden, der eigentlich ganz genauso aussah wie er, bloß längst nicht so gut? Für solche Zwecke wurde man bei Frauen schon zufriedenstellend bedient.

Aber dieses: dass sie Mann waren wie man selbst, dass sie möglicherweise auf einer Stufe mit einem standen oder sogar darüber, dass sie einen dann als Kunstwerk erkannten, einen haben und vollständig besitzen, einsperren und aufbewahren und ihren eigenen Rang damit unterstreichen konnten für alle Zeit, das faszinierte ihn.

Was dann im Einzelnen vorgefallen war, nun, es war ausnahmslos peinlich und geschmacklos gewesen. Sie waren Fetischisten. Dutzende Male war ihm sein "Knackarsch" vorgehalten worden, sein "strammes Rohr", seine schmale Taille, seine schwache Behaarung, seine kleinen Brustwarzen, seine strahlenden Augen, sein volles, elastisches Haar, seine völlig faltenfreie Haut. Jeder kaufmännische Angestellte fand an Tom Ripley irgendwas, wonach sich sein Begehren verzehrte, was er "kriegen" und verehren wollte. Sogar seine Zehen waren schon mal drangekommen. Sein Genick! Sie schienen zu Hause ihre Festplatten stehen zu haben, von denen sie sich nächtelang Galerien mit eben diesen Teilen auf die Augen pressten, um die später erlegte Beute danach zu kategorisieren.

Wie sie auch von sich selber sprachen: "Nicht wahr, mein Schwanz ist toll!" Jeder einzelne von ihnen hatte denselben Schwanz gehabt. "Oaah, werde ich jetzt abspritzen!" Jeder einzelne von ihnen hatte gleich gespritzt wie alle anderen. Falls überhaupt.

Aber keiner von ihnen hatte ihn gesehen, ihn, so, wie nur er war. Tom Ripley, das Hinreißendste aller Kunstwerke. Wenn jemand einen Tizian im Kuhstall hängen hat, ist das kein Tizian mehr. "Dickie? Wo steckst du? Warum hast du dich so lange nicht mehr blicken lassen?", flüsterte Tom und griff nach der weißen Zigarettenschachtel.
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toltec-head
Eselsohr
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Alter: 48
Beiträge: 304



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Beitrag29.06.2012 21:27

von toltec-head
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Man kann nicht sagen, dass die Toiletten im Obi in Wunsiedel besonders gut ausgeschildert seien. Dementprechend selten verliert sich auch dort jemand hin. Dabei sitzt den ganzen Tag vor den Toiletten ein nettes altes Mütterchen, das sogar deutsch wenn auch nur russlanddeutsch ist. Jedenfalls sah sie mit ihrem Kopftuch und den verhärmten Gesichtszügen so aus. An diesem Tag hatte sie 12 Stunden dort gesessen, ohne auch nur ein einziges Mal aufzustehen. Warum auch, wenn kaum jemand kommt und wenn, dann nur ein Oberbayer oder eine Oberbayerin, die selbst Toiletten, nein, also die schon mal gar nicht, in keinster Weise dreckig machen.

Was seltsam war, dass die Alte die ganze Zeit über irgendetwas in ein kleines Notzibuch krakelte. Und wenn man genau hinschaute, waren ihre Gesichtszüge zwar pferdekopfartig aber gar nicht verhärmt, sondern taten bisweilen wohl nur so. Sie hatte tiefliegende, unendliche traurig dunkle Augen, die die Last nicht nur von ganz Oberbayern sondern von diesem Mega-Oberbayern zu spiegeln schienen, das die Menschen Welt nennen. Trotzdem meinte man zuweilen so etwas wie ein Lächeln um ihre Lippen spielen zu sehen. Tout comprendre, c´est tout pardonner. N´est-ce pas?

Seltsam war auch, dass sie in regelmäßigen Abständen ein Swarowski-Etui zückte, eine Menthol-Zigarette entnahm und diese sodann genüsslich, dabei mit den Krakeleien in ihrem Notizbuch (Swarowksi?) fortfahrend, rauchte. Und das obwohl ihrem Stuhl genau gegenüber ein großes Rauchverbotsschild angebracht war. Aber kein Oberbayer oder Oberbayerin störte sich hieran. Denn kein Oberbayer oder Oberbayerin sah es.

Pünktlich um 20 Uhr schlug die Babuschka ihr Notizbuch zu, steckte ihren Goldfederfüllhalter in die Brusttasche ihres geblümten Toilettenkleids und ging, ohne ihre Toiletten auch nur eines Blickes zu würdigen, friedlich  Nachhause. Wahrscheinlich tat sie das immer so. An diesem Tag war es jedoch ihr besonderes Glück gewesen, denn als der Nachtwächter, ein oberbayerischer Buar, ein paar Stunden später vorbeischaute, bot sich ihm auf der Herrentoilette in einer der Kabinen ein Bild des Schreckens:

Tom Ripley alias THUNDERBOLT alias toltec-head splitternackt und blutüberströmt auf dem Boden liegend, das Gesicht total entstellt. Über der Leiche und drumherum ganz viele Fußballbildchen zerstreut. Jemand, der  so etwas wie ein Liebhaber der Werke des Bildhauers Günther Uecker sein musste, hatte in Toms Gesicht mehrere Packungen Nägel eingeschlagen, kreisrund und mit verschiedenen Driften, so dass sich vor den Resten des blutüberströmten Gesichts eine Art Vexierbild bot, das unseren oberbayerischen Buar für einen kurzen Moment doch tatsächlich in Trance versetzte, aus der er sich aber alsald wieder lösen konnte, um wimmernd draußen die Polizei zu rufen. Erst diese stellte fest und vermerkte in ihrem Bericht an die Staatsanwaltschaft, dass Tom vorne, hinten und um die Taille mit blutigen Schriftzügen überzogen war. Auf seinem Oberkörper standen vertikal die Worte "FOOD FOR THE MOON" und auf seinem Rücken vertikal "ICH ABER BIN EIN MAYA-SCHREIBER", weshalb dieser Mord in die Kriminalgeschichte auch unter dem Namen der Maya-Mörder eingehen sollte. Das Entziffern der Worte um die Taille bereitete dem Kreiskomissaroberinspektor einige Mühe, weshalb er zunächst nur die Buchstaben aufschrieb:
"SKATOLOGEKATHOLOSSHITZWIEBELNUNDLOGOS"
Später sollte man einen Germanisten der Universität Bayreuth beiziehen, der hierzu aber auch nur wenig erhellendes zu sagen hatte.
Einige Tage darauf erschien im Generalanzeiger für Oberbayern eine belanglose Todesanzeige, gez. Die Redaktion.
Kein Geistlicher oder Forenmoderator hat ihn begleitet.
Ein roter Kater trauert immer noch um ihn.
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Gast







Beitrag30.06.2012 19:41

von Gast
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Uppsa! Ein trauernder roter Kater. Da müsst man jetzt als Möchtgern-Bambärrcher aber halt schon ETA-Hoffmann-sattelfest sein.

Aber Schwamm drüber. Es liest eh keiner mehr. Und ein kleins bissel schad ist schon, wo hier so ewig-schöne Perlen dieses brandheißen (brutalst möglich gelogen, denn in Wahrheit ist es dreißig Jahre alt und auch wieder voll verspätet, weil post-modernistisch) Blog-Literaturessay-Roman-Genres grad am Angezüchtet-Werden sind.

Zitat:
Maya-Mörder /  Nagelkünstler Uecker: "Ich war's nicht" /  Der verrückte Avantgarde-Künstler Günther Uecker (82) zum Klokabinen-Blutbad von Wunsiedel: "Was ich ausdrücke, kann man nur mit meinem Medium sagen: mit Nägeln! Ich texte nicht. Wer Worte braucht, soll sich BILD holen oder die Sachen von meiner Kollegin Barbara Kruger (67) anschauen." / Der Tote aus dem obi von Wunsiedel im Sechsämterland ("Sechsämtertropfen") ist jetzt als Tom Ripley (24), amerikanischer Society-Beau und Galerist mit Wohnsitz im Steuerparadies Cayman Islands identifiziert. Das BILD-Foto zeigt den Frauenverwöhner zusammen mit Heidi Klum (39). Da war ihm sein spitzbübisches Lachen noch nicht vergangen. / Chefinspektor Stefan Klein (36, verheiratet, drei Kinder, darunter ein behindertes Dhafur-Mädchen (9), adoptiert): "Es war wie bei einem Ritualmord. Der Täter hat das Gesicht komplett ausgelöscht, überall am Körper mysteriöse Zitate wie ICH BIN DER MAYA-SCHREIBER  und TOLOGEKATHOLOSS." Die Textquellen werden im Internet erforscht. BILD-Leser können mithelfen unter www.maya-morde-magi.net. / Deutschlands tollster Nagler, Happening-Künstler Uecker, kürzlich wieder im Gespräch wegen seinem BILD-Block, den es als limitierte Bronzeserie noch zu kaufen gibt, ist ein weitgereister Mann, hat vieles erlebt. Vor dem SED-Regime floh der Ost-Berliner 1953 an die Akademie von Düsseldorf. "Da steckt ein Mantra (buddhistisch: "heiliger Spruch") drin. In Aktionsmalerei übersetzt! Also ein Mandala. Der Mörder wollte die Seele seines Opfers vom Fleisch lösen und auf die astronomische Reise schicken." / Wir sprachen mit Oberfrankens bekanntestetem Politiker, Freiherr Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU, 41) über die grauenhafte Tat, die ganz Nordbayern um den Schlaf brachte. "Als ehemaliger Bundesverteidigungsminister weiß ich, wie kostbar Menschenleben sind. Und unersetzlich. Tom Ripley war eine geheimnisumwitterte Gestalt aus der globalen Jetsetter-Szene. Meine Frau und ich mussten ihn aus Schloss Guttenberg weisen, weil er unseren höchsten moralischen Ansprüchen nicht genügte. Dennoch: Er war ein Mensch, viele haben ihn gern gehabt mit seiner frischen Art. Er hat das nicht verdient. Ich wünschte, ich persönlich könnte gehen und ihn zurückholen." Der Baron will jetzt bei CSU-Seehofer (63) durchdrücken, dass die Polizeistellen von Wunsiedel, Selb und Marktredwitz doppelte Mannstärke bekommen. "Diese Idee von mir ist nicht neu." / Der russlanddeutschen Klofrau Maria M. (63) geht es schon wieder besser. Sie konnte nach ihrem Schwächeanfall (BILD berichtete) aus dem Krankenhaus zur Tochter (44) zurück.


Aber ja, nee! Fiction-Leser sind selbstverständlich gewitzter. Wen da der toctec-head Ripley vermutlich ausgelöscht hat, das waren Der_Professor oder Schibboleth oder Bärbel. Und denen weint ja auch kein Moderator-Priester eine Träne nach. Er selbst ist auf und davon und klöppelt vielleicht im Hesse-Haus in Montagnola ob Lugano froh-vergnügt seine hinkenden Verse zusammen. Erst einmal hat er dieses Russenmuttchen so erschreckt, dass sie einen Schwächeanfall bekam, dann hat er einen seiner Feinde ausgeschaltet und es so hingedreht, dass es aussah, als sei er der Tote. Der ist nur mal wieder in ein neues Leben umgestiegen.

Wo er das aber gemacht hat, das wissen die Götter. Denn einen Buarm gibt's im fränkischen Fichtelgebirge nicht, da gibt's nur einen Bubb mit zwei b. Oberbayern, ist kein Wunder, dass die Toilettenfrau kaum welche gesehen hat am fraglichen Tag, obwohl die jetzt schon auch so überall auftauchen können wie Wetterauer, die am Sauerland vorbeizügeln. Oberbayern (mehr oder weniger nur südlich der Donau, obwohl Eichstätt mittlerweile dazuzählt, aber nur auf dem Papier) mit Franken zu verwechseln, ist wie Wein mit Bier gemixt auf Ex zu kippen. Die nächsten Ober-, die da kommen, das sind die Oberpfälzer, selbst da schon, wo die Therese von Konnersreuth daheim ist und die Bettwäsche von Weiden. Sie sind sogar wirkliche Bayern, der Seehofer, als ehemaliger Regierungsrat in Regensburg (obwohl er ein Oberbayer aus Ingolstadt war) ist dort mal daheim gewesen.

Wunsiedel aber, bekannt auch für seine Luisenburg-Festspiele, hat alldieweil rein gar nichts mit Oberbayern zu tun, da es im ehemaligen evangelischen Brandenburg-Kulmbach-Bayreuth (und also zeitweilig sogar Preußischen) gelegen ist. Und ist ja dann daselbst auch vor 249 Jahren (Jahr, ick hör dir kommen!) der Jean Paul Fritz Richter geboren, welchen die Welt als Teil einer vielköpfigen evangelischen Pfarrerskinderschar kennt. Welcher dann ja alsbald seine liebsten Rosen-, Duft- und Blütenknospentage an der Saale hellem Strande verlebte, denn ja, der elbzugewandte, askanisch-wettinische Saalestrom entströmt ebenfalls diesem evangelisch-bierfränkischen Sechsämterlande. Wo nicht weit davon weg, nämlich stracks zwischen Hof und Kulmbach ("Erste Kulmbacher Union") besagter Freiherr seinen Stammsitz hat. Welcher darob dann auch alles andere als ein Bayer oder sogar Oberbayer ist. Da würden sich die Oberbayern aber bekreuzigen.

Dass nun aber die Professoren der Universität Bayreuth (Regierungssitz von Oberfranken - und ja, es heißt nach den Bayern, ist aber ganz und gar nicht bayerisch, das jetzt zu erklären, wäre wohl zu viel der Zumutung) "auch nicht viel zu sagen" haben, ist ein Eindruck, dem aufs Entschiedenste widersprochen werden muss. Reicht es denn nicht, dass sich hinfort ewiglich und aber doch ganz grund- und gegenstandslos der Eindruck wird fortzeugen, dass in Bayreuth einem die Professoren für jede Copy&Paste-Doktorarbeit einen Titel hinterherschmeißen, soweit man aus einer superreichen Family stammt und diese der Alma Mater vorher jahrelang die Mäzenatengelder der Gestalt zugeschanzt hat, dass der tanzende Golddukate freudig vom Tisch auf den starkbierverspritzten Fußboden sprang, wo irgendwann der toltec-head tatsächlich liegen wird mit einem Nagel mitten in der Stirn?
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Hardy-Kern
Kopfloser

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Beitrag30.06.2012 21:34

von Hardy-Kern
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Ich lese schon noch ihr beiden (G)Schaukeler. Wer die Schaukel höher bekommt, dem winkt die Belohnung des Volkes mit Geschrei für diese gelungene Gaukelei. Entsprechende Löhnung wird nicht verwehrt.
Schiffschaukeln sind schon bei einer entsprechenden Unterhaltung genehm, wenn man denn die Bekleidung zuschnürt.

Ich gestehe, ihr seid im Jahrmarkt der Bescheidenheit und der Sinnlichkeiten, welche nur durch ausführliche Recherchen zu verstehen sind angekommen. Allerdings weiß ich immer noch nicht wohin ihr eure Zielsetzungen justieren wollt. Wenn's eine Kraftprobe ist, finde ich die gelungen.

Schuld war ich, wohl letztlich. Wie konnte ich auch die flotte Sahra der Linken vergessen. Jeder schafft sich seine Prioritäten und wenn's beim Pissen ist. Die Fliegen an den Wänden werden abgestrahlt oder die summenden Erkenntnisse der Belästigung eines Mitglieds, werden durch Gefühle interpretiert. Scheiß auf die Fliegen, das Glied zuckt trotzdem nicht. Die bunten Ständer, an den Autos sind wichtig und viele Fliegen fliegen denen hinterher. Da stinktst wahrscheinlich angenehmer.

Hardy
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Gast







Beitrag01.07.2012 16:20

von Gast
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Oh... ? Sorry. I must have been dozing off somehow.

Ich behaupte nicht, dass es hierher gehört. Aber was mag schon überhaupt noch hierher gehören?

So Ende der achtziger Jahre stand ich mal in längerem Briefkontakt mit einem Genossen, nö, Genosse braucht man hier nicht zu sagen, also, es war halt so ein Schwuler, ein ganz ein Kleiner, der immer so Schiebermützen und Brille trug und ganz verloren irgendwie rüberkam auf den Fotos, die er mir schickte, welcher da in diesem toltec-head-Land wohnte, da so irgendwo zwischen Bielefeld und Harburg und dort ewig und drei Tage studiert hatte und dann immer die Filmkritiken für so ein Stadtmagazin tippte, vorzugsweise über Horrorfilme, der fand das total schade, dass die meisten Schwulen überhaupt keinen Sinn fürs Horrorkino haben, meinte, kein anderes populäres Genrekino würde so erhellende Bilder für unsere gegenwärtige Welt finden.

Und der verweilte gerne in den Herrenabteilungen öffentlicher Toiletten. (Also, da wo ich wohne, gibt's so was heutzutage gar nicht mehr, alles abgebaut, damit die Kommunen Gelder sparen können, aber vielleicht ja noch da, wo ihr wohnt.) Da beklagte der sich aber ganz bitter! Ihm sei ein immer mehr zunehmender Zeitgeisttrend aufgefallen. Der Querpisser. Wie sich derselbe genau vorzustellen war, konnte mein geistiges Auge nie so plastisch nachvollziehen. Jedenfalls, so er, es werde immer mehr üblich, dass die Männer auf öffentlichen Toiletten ihre, ähem, Teile, mit größtem Bedacht, so schräg oder quer hielten, dass man von nebendran gar nicht mehr draufschauen könne. Dieses enspreche aber ja gar nicht mehr dem naturwüchsigen Bubentum des Mannes, das ja ein gewisses Vergnügen gerade darin finde, auf das genannte Teil äußerst stolz zu sein und es darum möglichst herumzeigen zu wollen, wofür eben die öffentliche Herrentoilette traditionsgemäß einen Freiraum geboten hätte.

Nun. Fast zwanzig Jahre später stand ich in auch wieder nur rein brieflichem Kontakt mit einem jungen Bisexuellen in Hessen. Der war so jung, dass er sogar noch zur Schule ging. Also, schrieb ich ihm, wo ich schon mal Gelegenheit bekomme, mit einem so jungen Mann über derlei intime Dinge mich zu unterhalten, wie kommt es eigentlich, dass diese jungen Typen (ich sah das jetzt vornehmlich im WC eines Großkinocenters, kommunale Anlagen gab es ja keine mehr, der Neoliberalismus hatte mittlerweile alles privatisiert) erst immer ihre Gürtel aufmachen und dann die oberen Hosenknöpfe und dann den gesamten Schlitz und dann ihre Unterwäsche auch noch etwas herunterziehen, bevor sie zur Erleichterung schreiten? Fast so, als würden sie eine Show daraus machen wollen. Was sie aber gar nicht zu wollen scheinen, denn sie suchen sich immer die allerentferntest und abgelegensten Plätze aus und gucken sich vorher schnell um und stellen sich absichtlich schief, also nicht parallel zur Wand auf und drücken sich auch möglichst dicht gegen dieselbe, damit wirklich absolut sicher ist, dass niemand irgendwas sehen kann. Man kriegt dann aber halt immer diese ganzen Ent- und später wieder Be-Kleidungsoperationen mit, die die da veranstalten. Warum denn, wenn doch auch sie (nehme ich an) Schlitze in ihrer Unterwäsche haben und auf jeden Fall welche vorn an der Hose, die man weit genug aufkriegt, um alles greifen und herausheben zu können?

Ja, schrieb er zurück. Wir Jungs machen das alle so. Warum, weiß ich aber auch nicht. Man macht es halt so.
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toltec-head
Eselsohr
T

Alter: 48
Beiträge: 304



T
Beitrag01.07.2012 21:42

von toltec-head
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Dominik, mit Thread als Kunstform ist nicht das sinnlose Anfügen von Texten und das Austasten der Moderatorentoleranzgrenze gemeint. Les vielleicht die Passage mit der Toilettenfrau noch einmal genau. Der Thread trägt ja den Titel "Toltec und Patricia Highsmith im Supermarkt". Wunsiedel in Oberbayern dürfte von Böhmen am Meer nicht gar zu weit entfernt liegen und Obi wird man doch wohl als einen Supermarkt bezeichnen können.

Aber werden wir deutlicher und setzen (ohne freilich jemandem das Wort abschneiden zu wollen) unser

LETZTES KAPITEL


Die Alte von der Toilette ging schnellen Schritts zum Hinterausgang. Sie hängte ihren geblümten Kittel dort an einem Haken auf, nahm das Kopftuch ab, schaute in einen Spiegel und sah das:

http://g-ecx.images-amazon.com/images/G/03/ciu/c9/97/3511cbc81ac90a22d17a7c.L._V200129451_SL290_.jpg

Nachdem sie ihre Haare gerichtet hatte, verließ sie den Obi und nachdem sie einige Häuserblocke gegangen war, stieg sie in einen babyblauen BMW Cabrio M6.

- Ufff!, sie ließ sich in den Sitz fallen und fuhr das Verdeck nach Hinten.

Und mit dem Aufheulen des Motors, im Moment des Losfahrens erscholl ein lautes, nicht mehr ganz menschlich klingendes Lachen.

- Ignoring people out of existence? Der arme Idiot! Only writing them out of existence works.

In den nächsten Wochen erschütterte Deutschland eine kleine Serie weiterer abscheulicher Toilettenmorde.

Auf der Uni-Toilette des germanistischen Seminars Mainz fand man einen Studenten, den jemand gezwungen hatte, die Gesamtausgaben von Grass und Walser Seite für Seite zu essen. Sein Gesicht war blau angelaufen, sein Bauch zum Zerplatzen angeschwollen. Das war Schiboleth.

Auf einer Toilette im Stadtpark von Rothenburg fand man einen Mann besten Alters mit mehreren Packungen Kondomen im Hals. Seine Todesursache war wie sich herausstellte jedoch eine ganz andere gewesen. Jemand hatte in sein Hinterteil eine Box mit Ratten geschoben, die eine kleine, von den Ratten erst noch zu findende und aufzuknabbernde Öffnung nur zu der Seite hatte, die in das Hinterteil weiter hineinführte. Der Mann war seit längerem HartzIV-Empfänger gewesen, nannte sich aber in Internetforen gern schon mal Herr_Professor.

Der schrecklichste Mord geschah aber auf einer Privattoilette in einer kleinen Stadt in der Nähe von München. Dort hatte ein offenbarer Dilletant versucht das Snuffvideo des Porno-Mörders in allen Einzelheiten nachzuspielen mit der einzigen Variante, dass sein Opfer eine Frau war. Das war Bärbel.

Nachdem sie den Katzen Futter gegeben hatte, setzte sich Patricia Highsmith in den Wohnzimmersessel, schaute aus der großen Fensterfront in ihren Garten, zog an einer Mentholzigarette und sagte:

- Alleine! Endlich wieder alleine.
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Gast







Beitrag02.07.2012 16:30

von Gast
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Das leuchtet mir ein.

So möge es gewesen sein.

(Und hat die Highsmith tatsächlch MENTHOLzigaretten geraucht? Ist das verbürgt?)
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Molly Mahagonny
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Beitrag02.07.2012 19:29
Epilog!!!
von Molly Mahagonny
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Also!

Verbürgt ist auf jeden Fall, dass BÄRBEL Mentholzigaretten raucht.

Und zwar raucht sie jeden Tag eine, nämlich als Tagesabschlusszigarette zwischen zwei Uhr nachts und vier Uhr morgens, bevor sie dann schlafen geht.

Und was dieses Happy-End angeht, mit den drei Morden und Patricia endilch allein undsoweiter - okeeh, schön und gut, aber da muss noch nen kleiner Nachtrag hin, das ist nicht ganz korrekt so wie der Mayachronist es niedergelegt hat.

Dieser Pornomord in der Privattoilette da in München ist nämlich dann doch anders gelaufen. Ich stehe unter Schweigepflicht und möchte außerdem wegen womöglich hier rumsurfender Minderjähriger mit Rücksicht auf deren wahrscheinlich noch zarte und kaum abgebrühte Seelenkonstitution sowieso weniger ins Detail gehen, aber das muss ich doch erwähnen, dass Bärbel schon länger von einem verrflossenen Ex gestalkt wurde, der in seiner kummervollen Eifersucht zum Teil gar nicht mehr wusste, wo er noch hin rasen sollte, Hannes-Achim Gribbel hieß der, ein Weintrinker war der, jawoll, und irgendwann hatte Bärbel die Schnauze voll und so was von genug von dem Gribbel seinen Mätzchen und Zickereien, dass sie ihn besuchen ging. WAS sich dann da in München während Bärbels Aufenthalt in Gribbels Wohnung in der Privattoilette ereignete, das muss jetzt, wie gesagt, nicht im Einzelnen verdingst werden, aber es war allerhand, so viel ist sicher, und nach einer Weile kam erst Bärbel raus, aus der Toilette kam die rausgefegt wie ein inspirierter Derwisch auf Speed, meine Fresse, wenn wer die gesehen hätte in dem Moment, als die da aus der Privattoilettentür brach und die Wohnungsdiele lang preschte, dann wäre klar gewesen: Die ist auf MEHR als 180. Und Bärbel verließ die Gribbel'sche Privatwohnung als freie Frau und Gribbel hörte auf, ihr hinterher zu stalken, trug außerdem seit diesem Zusammenprall mit Bärbel in seiner Privattoilette in München ein Toupet, denn Bärbel hatte ihm wohl unter anderem auch den Kopf gewaschen. Die kann das, die arbeitet im KapSalong, und wenn es sein muss, langt die auch schon mal kräftiger hin.

Langer rede kurzer Sinn: Bärbel lebt und war und ist kein Opfer, schon gar nicht in München in einer Privattoilette. Gribbel lebt übrigens auch. Aber zurückgezogen ganz im Norden irgendwo abseits von der Zivilisation.

Ja, SO war das, woll.
Und nun bin ich still, bevor moderativ noch irgendwas Schlimmes passiert.


_________________
We have lingered in the chambers of the sea
By sea-girls wreathed with seaweed red and brown
Till human voices wake us, and we drown.

(aus: T.S. Eliot, The Love Song of J. Alfred Prufrock)
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Gast







Beitrag02.07.2012 22:56

von Gast
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Gibt's eigentlich irgendwo ne Stelle, wo das Molly-Avatar so groß kommt, dass man dieses Gedicht "Sonntagsfahrt" auch entziffern kann?

Ich gestehe: Gerade eben zum ersten Mal die Zitate von Mollys Signatur tatsächlich gelesen.

Wusst dann nicht, wer Chuck Palahniuk ist und hab's wikipedet. Hey, das ist der, der "Fight Club" geschrieben hat. Die Buchgrundlage von einem Film, den ich ja äußerst gelungen fand.

Sweeney Tood kenne ich als "The Demon Barber of Baker Street". Von dem einzigen Menschen, der mich nach wie vor an Musicals glauben lässt: Stephen Sondheim, obwohl ich dieses ja nicht zu seinen tatsächlich Gelungenen rechnen würde. (Man sagt mir dann immer, dass in Deutschland nach wie vor niemand Stephen Sondheim tatsächlich kennen und mögen würde - außer den Schwulen, deren liebster Streisand-Komponist er ja sei. Und das würde einen nicht unbedingt davon überzeugen, ihm einmal das Ohr zu leihen. Hingegen kenne ICH bloß Schwule, die ihn entweder nicht kennen oder für dasselbe halten wie Andrew Lloyd-Webber und... wer hat noch mal "Miss Saigon" geschrieben?)

[Das Ganze wollte ich irgendwohin schreiben. Hier gehört es nicht hin. Eine persönliche Nachricht wollte ich ihr auch nicht schicken. "Endlich allein", wie P. H. so schön sagte. Jetzt steht es eben doch hier.]

Die Mottos von dieser Molly scheinen jedenfalls drauf hinzudeuten, dass sie es irgendwie mit Gewalt hat. Hat bestimmt Haare auf den Zähnen wie die Bärbel.
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toltec-head
Eselsohr
T

Alter: 48
Beiträge: 304



T
Beitrag03.07.2012 20:00

von toltec-head
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Also an sich kribbelts mich jetzt ja was zu Gribbel zu skribbeln, hätte vorher aber mal eine bescheidene Frage, ihr Lieben.

Thread als Kunstform hin oder her. Glaubt Ihr eigentlich, dass es eine gute Idee ist, nach dem Abgang des allwissenden Autoren oder in unserem Fall der allwissenden Autorin als drittklassige Geschöpfe eben jenes Pantokrators oder in unserem Fall jener Pantokratorin in Nebenrollen Alternativgeschichten zu spinnen (Molly) bzw. mit Small-Talk über Kinofilme (Dominik) anzufangen? Ist der Sabbat wirklich der richtige Tag, an der Schöpfungsgeschichte rumzumäkeln oder für off-topic Geschwätz?

Nur so als Frage.

Also ich bin ja hier in Hannover und kleide meine Worte gern political correct käsmannartig in eine Toleranzduftwolke. Aber war es denn so schwer, den Wink mit dem Zaunpfahl der großen alten Lesbe zu verstehen? WRITING PEOPLE OUT OF EXISTENCE! Out of existence, wen? Methinks you two jedenfalls aussi.

Ich meine, now does my project gather to a head, das ist doch offensichtlich. My charms crack not. Und daher gilt für meine spirits, and spirits you two are indeed: obey, obey, obey!

Und die Zeit sie gehe aufrecht bei einem so schönen Kutscher. How's the day?


LG P.H.
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Molly Mahagonny
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen


Beiträge: 42
Wohnort: im Großstadtschatten


Beitrag03.07.2012 23:05

von Molly Mahagonny
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Zitat:
... obey, obey, obey!


Schon gut, schon gut, schon gut, Lady!
Molly schweigt: sounds of silence now.


_________________
We have lingered in the chambers of the sea
By sea-girls wreathed with seaweed red and brown
Till human voices wake us, and we drown.

(aus: T.S. Eliot, The Love Song of J. Alfred Prufrock)
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