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PostNihil Schneckenpost
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Beiträge: 6
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ricochet Eselsohr
Alter: 68 Beiträge: 398 Wohnort: Graz
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24.06.2012 20:18
von ricochet
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Das geht sich aber mit 5 - 7- 5 Silben nicht aus.
rico
_________________ Ich schreibe, also bin ich. |
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Harald Show-don't-Tellefant
Alter: 76 Beiträge: 5133 Wohnort: Schlüchtern
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24.06.2012 20:30
von Harald
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ricochet hat Folgendes geschrieben: | Das geht sich aber mit 5 - 7- 5 Silben nicht aus.
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Hallo rico,
das mit de starren Silbezahl wird jetzt wohl nicht mehr so eng gesehen, aber ich würde dieses Gedicht fast als Senryū sehen, es beschreibt beinahe mehr eine Emotion als eine Naturbeobachtung.
http://de.wikipedia.org/wiki/Senry%C5%AB
_________________ Liebe Grüße vom Dichter, Denker, Taxi- Lenker
Harald
Um ein Ziel zu erreichen ist nicht der letzte Schritt ausschlaggebend, sondern der erste! |
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ricochet Eselsohr
Alter: 68 Beiträge: 398 Wohnort: Graz
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24.06.2012 20:46
von ricochet
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Hallo Harald,
schön dass wir uns wieder einmal unterhalten. Ich sehe das nicht so. Der Inhalt ist weniger das Problem, finde ich, aber mit der Silbenzahl nehmens die Japaner sehr genau. Die denken da viel strenger als wir. In unserer Kultur gibt es die Tendenz, (gar) nichts mehr so genau zu nehmen.
rico
_________________ Ich schreibe, also bin ich. |
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Harald Show-don't-Tellefant
Alter: 76 Beiträge: 5133 Wohnort: Schlüchtern
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24.06.2012 22:08
von Harald
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ricochet hat Folgendes geschrieben: |
... In unserer Kultur gibt es die Tendenz, (gar) nichts mehr so genau zu nehmen.
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Da gebe ich dir uneingeschränkt recht, denn diese "Lockerung" der Silbenzahl kommt ja von deutschen Haiku/Senryū-Spezialisten, die sich darauf berufen, dass die Übernahme der japanischen 5 - 7 - 5 Moren nicht eins zu eins auf 5 - 7 - 5 Silben der deutschen Sprache übertragen werden darf, mithin der starre Rhythmus nicht zeitgemäß wäre.
Ich persönlich sehe es auch lieber, wenn ein Haiku/Senryū im vorgegebenen Stil geschrieben wird.
Grüß mal in der Schreibwerkstatt, denen war ich ab und an zu ehrlich, bin geflogen ...
_________________ Liebe Grüße vom Dichter, Denker, Taxi- Lenker
Harald
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Gast
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25.06.2012 17:00
von Gast
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Hallo PostNihil,
die Geschichte mit den 7-5-7 Silben ist ein alter Hut, und du tust hier gut daran, dich nicht daran zu halten: sind doch deutsche Haiku dieser Form sehr oft breit, behäbig, unscharf, statt der Unmittelbarkeit des japanischen Vorbilds nachzueifern.
Leider ist dein Text trotz der angemessen Kürze sehr un-anschaulich, weil er so unbestimmte Begriffe wie "Morgen" und "Tag" verwendet; selbst der "Flügelschlag" ist ja nicht "sichtbar" - der eines Insekts? Der eines Vogels? Welchen Insekts, welchen Vogels?! Ich glaube, hier "versündigt" er sich schwer am Haiku-Gedanken.
Durch die fehlende Schärfe bleibt mir dein Text dann recht gleichgültig.
Gruß,
Soleatus
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ricochet Eselsohr
Alter: 68 Beiträge: 398 Wohnort: Graz
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25.06.2012 17:15
von ricochet
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Harald hat Folgendes geschrieben: | Grüß mal in der Schreibwerkstatt, denen war ich ab und an zu ehrlich, bin geflogen ... |
Ups, welcher Fred?
rico
_________________ Ich schreibe, also bin ich. |
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Mogmeier Grobspalter
Moderator Alter: 50 Beiträge: 2661 Wohnort: Reutlingen
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25.06.2012 21:46
von Mogmeier
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Auf der Suche nach einer eventuellen Silbenzahl-Vorgabe, bin ich auf folgenden Link gestoßen.
http://www.haiku-heute.de/Archiv/Haiku_Gute_Beispiele/haiku_gute_beispiele.html
Darin gibt es einige Beispiele zu lesen, die offensichtlich jenseits der anzustrebenden Silbenzahl (5 - 7 - 5) geschrieben worden sind.
Künstlerische Freiheit hin oder her ... Aber wenn es danach gehen würde, dann müsste man so ziemlich jeden abgehackten Dreizeiler als Haiku bezeichnen. Wie soll man sich da noch zurechtfinden?
Ich meine, ein Zweirad zeichnet sich ja schließlich dadurch aus, das es zwei Räder hat und nicht drei, denn dann wäre es ein Dreirad.
_________________ »Nichtstun ist besser, als mit viel Mühe nichts schaffen.«
Laotse |
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Gast
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25.06.2012 22:18
von Gast
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Hallo Mogmeier,
wenn du schon auf Haiku-heute.de warst, ist dir dort doch sicher unter "Charakterisierung" folgender Absatz von Volker Friebel aufgefallen:
Die japanische Zählung der Lauteinheiten lässt sich allerdings nicht einfach auf deutsche Silben übertragen, da diese von wechselnder Länge sind und oft aus mehreren Moren bestehen (17 japanische Lauteinheiten entsprechen etwa 10 deutschen Silben). Nach verschiedenen Versuchen, ein ähnlich festes Schema in europäischen Sprachen zu finden, werden heute Haiku in westlichen Ländern meistens in freien Versen geschrieben, fast immer dreizeilig, mit etwa 10 bis 17 Silben, ohne Endreim.
Und wenn ich so frei sein darf, das zu ergänzen: Zehn ist besser als 17. Darüber hinaus muss ein Haiku keinesfalls dreizeilig sein. Tut mir leid, aber so bequem, wie viele es da gern hätten ("Eins, zwei, drei ... siebzehn! Ein Haiku!") sind die Dinge eben nicht, und die Frage "Haiku oder nicht" entscheidet sich wesentlich eher über die anderen drei der vier von Friebel genannten Merkmale Kürze, Konkretheit, Gegenwärtigkeit und Offenheit.
Gruß,
Soleatus
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