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Dieses Werk wurde für den kleinen Literaten nominiert Frei von Wahrheiten


 
 
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Evolver
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
E


Beiträge: 31



E
Beitrag10.06.2012 18:03
Frei von Wahrheiten
von Evolver
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Neue Version »

Frei von Wahrheiten

In jungen Jahren meinen wir,
die Wahrheit schon gefunden.
Doch mit dem Alter sehen wir,
sie hat sich uns entwunden.

Manch Ding das wir als echt erkannt
und eifrig so verfochten,
wird dann als Illusion verbannt,
wie Knotenwerk entflochten.

So stehen wir von Neuem da,
wie einst vor vielen Jahren,
und fragen uns wie es geschah,
dass wir verblendet waren.

Der eine lernts, der andre nicht,
die Wahrheit ist nicht ewig.
Wer dies nun sieht verkümmert nicht,
dem ist das Schicksal gnädig.

Denn frei kann so durchs Leben geh'n
und klar die Welt betrachten,
wer sich nicht klammert an Ideen
und loslässt vom Erdachten.

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Gast







Beitrag10.06.2012 22:48

von Gast
Antworten mit Zitat

Hallo Evolver,

so ganz sagt mir dein Gedicht nicht zu, sowohl aus inhaltlichen Gründen wie aus Gründen des Aufbaus.

Inhaltlich stört mich die etwas dröge Art, in der mir die Welt erklärt wird. Es mag nur mein Geschmack sein, aber wenn sich ein Gedicht schon leistet, zu erklären (was es nicht so gut kann) statt zu zeigen (was es deutlich besser kann), dann muss es sich auch scharf, genau, "auf den Punkt" ausdrücken. Das geschieht mir hier zu wenig.

Am Aufbau stört mich mehreres.

 Füllstoff ist mir zuviel drin, sowohl an einzelnen Worten ("Wer dies nun sieht", "so"?!), um die Verse zu füllen, als auch an ganzen Versen, um die Strophen zu füllen ("dem ist das Schicksal gnädig." - das ist nur angeflickt. Schauerlicher Reim, auch, das ewig - gnädig!?).

- Die Zeichensetzung folgt dem Zufallsgedanken. Wenn schon, dann richtig!

- Stolperer im Satzbau. Klar: Der (Reim-)Vers darf den Satz ein Stückweit formen, aber bei dir geht es zu weit (Auch, weil die heutige Leserschaft da sehr mäkelig ist). Gleich S1,V1/V2 sind da ein gutes Beispiel: "meinen wir, / die Wahrheit schon gefunden"?! Das geht doch nicht, und selbst wenn es ginge, wäre es als erster Lese-Eindruck ziemlich verheerend!

Oje, das war jetzt auch von mir ziemlich mäkelig. Ich glaube aber ganz ehrlich, dein Gedicht braucht noch etwas Schliff.

Gruß,

Soleatus
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Osiana
Geschlecht:weiblichLeseratte


Beiträge: 158



Beitrag11.06.2012 11:00

von Osiana
Antworten mit Zitat

Hallo Evolver,
aus meiner Sicht hat dein Werk auf alle Fälle Potential - ich möchte
mich in meiner Kritik aber nur auf den Inhalt beschränken:

Ich finde es schade, daß die vielen einleuchtenden, weil in sich
schlüssigen Gedankengänge sich plötzlich relativieren.

Die dritte Strophe fasst zusammen, was die ersten beiden aufbauten,
doch plötzlich muß der Begriff Wahrheit herhalten - nicht mehr für
den Konsenz des bisher erkannten und bis dahin immer wieder
revidierten, sondern es folgt eine seltsame Prämisse, nämlich, daß
die Wahrheit nicht ewig ist ...
Falls dies der Versuch ist Wahrheit als nicht fassbar darzustellen, oder
die Theorie erklären möchte, daß Wahrheit, für jeden etwas anderes ist,
kommt es mir sehr unlogisch rüber - es paßt einfach nicht zum vorigen Text.

Vielleicht solltest du einfach das Wort Wahrheit selber verändern; weil du
es auch noch als Titel verwendest, fällt mir die Diskrepanz umso mehr auf.

Trotzdem gern gelesen ob der Nachdenklichkeit, die darin steckt.  Smile

Lieben Gruß
Osiana
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Evolver
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
E


Beiträge: 31



E
Beitrag11.06.2012 12:38

von Evolver
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Nun, erst einmal danke für die Kritik. Betrachte ich das Gedicht nun mit etwas mehr Distanz, missfällt mir die vierte Strophe sehr, inhaltlich und förmlich.

@soleatus
Wo konkret ist deiner Meinung nach die Zeichensetzung untragbar? Hier und da könnte man vielleicht ein Komma streichen, aber ich habe nicht das Gefühl, der deutschen Sprach hier Gewalt anzutun.
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Gast







Beitrag11.06.2012 12:52
Re: Frei von Wahrheiten
von Gast
Antworten mit Zitat

Hallo Evolver,

wenn es nur um richtige Zeichensetzung geht, solltest du keine Komma streichen, sondern welche ergänzen:

Manch Ding, das wir als echt erkannt

und fragen uns, wie es geschah,

Wer dies nun sieht, verkümmert nicht,

Wenn es um sinnvolle, den Leser führende Zeichensetzung geht, lohnte es sich vielleicht, auch die anderen verfügbaren Satzzeichen zu nutzen, um den Text zu gestalten, sprich, auch auf Semikolon, Doppelpunkt und Gedankenstrich zurückzugreifen. ZUm Beispiel in der ersten Strophe (ganz leichte Verschiebung des Sinns, das "meinen" muss grammatikalisch raus):

In jungen Jahren haben wir
Die Wahrheit schon gefunden,
Doch mit dem Alter sehen wir:
Sie hat sich uns entwunden.

Nur von der Bewegung her ist das weniger hibbelig, die Bögen sind weiter und ruhiger, der Leser wird besser geführt. Scheint mir.

Gruß,

Soleatus
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Evolver
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
E


Beiträge: 31



E
Beitrag11.06.2012 17:17

von Evolver
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ich habe, meiner Unzufriedenheit mit der vierten Strophe zum Danke, das Werk noch ein wenig überarbeitet. Die böse Strophe wurde ersetzt, sonst gab es nur ganz kleine Änderungen.


In jungen Jahren wähnten wir,
die Wahrheit schon gefunden.
Doch mit dem Alter sehen wir,
sie hat sich uns entwunden.

Manch Ding, das wir als echt erkannt
und eifrig so verfochten,
wird dann als Illusion verbannt,
wie Knotenwerk entflochten.

So stehen wir von Neuem da,
wie einst vor vielen Jahren,
und fragen uns, wie es geschah,
dass wir verblendet waren.

Fällt uns dann nicht schon wieder ein,
den gleichen Weg zu gehen,
dann könnt' dies uns're Chance sein,
die Wirklichkeit zu sehen.

Denn freier kann durchs Leben geh'n
und klar die Welt betrachten,
wer sich nicht klammert an Ideen
und loslässt vom Erdachten.
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Osiana
Geschlecht:weiblichLeseratte


Beiträge: 158



Beitrag11.06.2012 20:41

von Osiana
Antworten mit Zitat

Abend Evolver,
das kommt jetzt alles sehr viel stimmiger rüber, auch
die Quintessenzen sind gut nachvollziehbar!
Gern gelesen.
Gruß
Osiana
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seppman
Weltfriedenstreiber
S

Alter: 42
Beiträge: 923
Wohnort: Yaren


S
Beitrag12.06.2012 10:25

von seppman
Antworten mit Zitat

Moin

Schönes Stück mir gefällts
Grüßli
seppman


_________________
Ich bin Flexitarier, ich esse dann, wenn ich Hunger, das worauf ich Hunger habe und verlass mich da völlig auf mein Bauchgefühl. Nebenbei bin ich Anhänger der Multitoleranzbewegung.
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Aywa_Surreya
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 32
Beiträge: 16
Wohnort: Hannover


Beitrag24.07.2018 01:22

von Aywa_Surreya
Antworten mit Zitat

Das Gedicht liest sich gut und ist leicht verständlich, zudem gefällt mir der Schreibstil smile extra
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V.K.B.
Geschlecht:männlich[Error C7: not in list]

Alter: 51
Beiträge: 6155
Wohnort: Nullraum
Das goldene Rampenlicht Das silberne Boot
Goldenes Licht Weltrettung in Silber


Beitrag24.07.2018 04:55

von V.K.B.
Antworten mit Zitat

Aywa_Surreya hat Folgendes geschrieben:
Das Gedicht liest sich gut und ist leicht verständlich, zudem gefällt mir der Schreibstil smile extra
Und nur um das zu sagen, holst du ein 6 Jahre altes Gedicht von jemandem, der zum letzten Mal vor vier Jahren hier online war, aus der Versenkung? Oder hat das eher damit zu tun, dass dein Beitragzähler kurz nach Anmeldung genau auf 15 steht? Zumal ein Großteil der anderen 14 Posts ähnlich ist. Sorry, das ist keine Textarbeit in der Werkstatt, die irgendjemandem hilft, sondern Spam, um an die R-Threads zu kommen!

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Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills …
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