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Autor |
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lilli.vostry Wortschmiedin
Beiträge: 1219 Wohnort: Dresden
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28.05.2012 23:04 Tango-Sehnsucht von lilli.vostry
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Tango-Sehnsucht
Die Stimme
des Sängers
streichelt mich
Lockt
Ruft
Flüstert
Schreit
Feurig
Trägt der Gesang
Mich fort
Ich möchte
Fliegen
Mit dir
im Tanz
Doch ich klebe
am Boden
Die Tanzenden
Fliegen an mir
vorbei
Ein wogender Körperreigen
der Eitelkeiten
Die Bewegungen
und Blicke
ein Versprechen
Solange die Tangomusik
das auf den Knien hüpfende Bandoneon
die flinken Finge am Cello und Klavier
die Sehnsucht schüren
Das weiße Strahlelächeln
des Sängers
ganz in Schwarz
lacht den Schmerz
fort
Ich kann fliegen
Auch ohne dich
Bis der letzte Ton
verhallt
am Morgen
Weitere Werke von lilli.vostry:
_________________ Wer schreibt, bleibt und lebt intensiver |
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Erman Eselsohr
Beiträge: 486 Wohnort: Erde
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15.07.2012 20:29
von Erman
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Liebe Lilli,
das Gedicht gefällt mir, weil ich darin sehr viele Gefühle lese, darum will ich es auch versuchen, zu kommentieren.
Wie der Titel schon sagt, hier drückst du die Sehnsucht sehr schön aus. Aber am Ende versteckst du sie, und drückst mit der letzten Strophe auch die Unabhängigkeit des LI aus.
Die Musik weckt im LI die Sehnsucht nach dem Tanzen mit dem LDU, das als fliegen der Gefühle empfunden wird, das Lyrische DU fehlt aber für den Tanz zum ''Fliegen''.
Das LI beneidet die anderen Tänzer - ist fast eifersüchtig, empfindet deren Tanz als Eitelkeit. Doch die Sehnsucht soll auf das LDU nicht beschränkt sein, das LI möchte unbedingt den Tango tanzen und versteckt damit im letzten Ausdruck die wahre Sehnsucht, die sich dahinter verbirgt, nämlich den mit dem LD gemeinsam zu tanzen, um mit ihm im Reigen der Gefühle zu fliegen...und das Thermometer der Gefühle für das LDU sinkt dabei nicht ...
Gern gelesen.
Liebe Grüße
Erman
_________________ Ein Lächeln zeigt die einzig ungerade Linie,
die viele Dinge gerade biegen kann. - Erman |
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Stimmgabel Papiertiger
Beiträge: 4370 Wohnort: vor allem da
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15.07.2012 21:16
von Stimmgabel
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Hallo lilli.vostry,
zu Deinem Gedicht komme ich gerne
Und dennoch bin ich komplett gespalten, geradezu 1 :1 .... / bzgl des Inhalts und zu den transportierten Gefühlen – hier meiner Meinung nach ein echter Schade Bruch vorliegt.
Bin mit dem Inhalt, und seinem taktilen Hin –und Her, komplett zufrieden, ja, geradezu begeistert – gerade auch so trefflich, mMn, in die Zwischenzeilen dieses Themas gehend.
Aber leider lese ich fast nur die treffenden Worte, ohne sie fühlen zu können. Gerade bzgl Tango und seiner immanenten Bedeutung.
Zum einen meine ich, dass hier teilweise falsche Zeilenumbrüche vorliegen – zum anderen fehlen mir genau diese an manchen Stellen, also zäsierende Brüche (im Einklang zum tangonischen immer wieder Taktilen Brechen ...) / und zu dieser Stelle meiner Meinung nach ein sprachlich verschwurbeltes Zuviel:
lilli.vostry hat Folgendes geschrieben: | Solange die Tangomusik
das auf den Knien hüpfende Bandoneon
die flinken Finge am Cello und Klavier
die Sehnsucht schüren |
und der Kombi „Das weiße Strahlelächeln“ kann ich nun garnichts abgewinnen ...
Falls Du Lust und Interesse hast, würde ich dbzgl mal ein Hubberle rumfummeln. / klar, wäre dann mein tangonisches Betonen, aber vielleicht ???
Sag mir kurz bescheid ...
Erst mal ein Tschüss – habe hier gerne gelesen , Stimmgabel
--
_________________ Gabel im Mund / nicht so hastig... |
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lilli.vostry Wortschmiedin
Beiträge: 1219 Wohnort: Dresden
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15.07.2012 22:03 aw:Tango-Sehnsucht von lilli.vostry
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Lieber Erman,
ich freue mich sehr, dass Dir mein Tango-Gedicht gefällt, Deine Zeilen spiegeln einfühlsam und genau die Stimmung wider, die mit der Tangomusik und Tanzen für mich damit verbunden ist.
Lebensfreude, Lust, Sinnlichkeit, aber auch Wehmut, Sehnsucht mit der Musik zu fliegen und sich von ihr tragen zu lassen, egal ob jemand gerade an deiner Seite ist...
Liebe Grüße,
Lilli
Danke auch Dir, Stimmgabel, für Deine Gedanken zu diesem Gedicht.
Der Inhalt erreicht Dich, löst aber keine Gefühle aus? Seltsam...
Was vermisst Du denn?
Gerade beim Tango kann es schnell in Kitsch oder Klischees abgleiten, was ich unter allen Umständen vermeiden wollte, sondern einfach die (klaren) Worte pur für sich sprechen lassen wollte und denke aus dem Zusammenhang entsteht doch eine bestimmte Athmosphäre, die einzufangen versucht habe.
Das weiße Strahlelächeln des Sängers in schwarzen Sachen ist ironisch gemeint, spielt auch mit dem Latino-Klischee.
Wo sind Deiner Meinung nach "falsche" Brüche? Ich setze sie immer nach Gefühl...
Du kannst natürlich gern beispielhaft Deine Version zu einzelnen Versen der "Tango-Sehnsucht" hier einstellen.
Bin gespannt.
Viele Grüße,
Lilli
_________________ Wer schreibt, bleibt und lebt intensiver |
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