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slow_cheetah Schneckenpost
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Beiträge: 8
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S 12.02.2012 03:51 EIN Innerer Konflikt im ersten Kapitel, mehr nicht? von slow_cheetah
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Hallo Ihr Lieben,
ich versuche mich an einem Roman.
Meine Hauptfigur hat mehrere Probleme:
-Er mag seinen Job nicht, hat ihn aber zu lange ausgeführt, um noch zu wechseln. Seine eigentliche "Bestimmung" war ein anderer Job
-Er betrügt permanent seine Frau , weil diese ihm, obwohl sie wunderschön ist, total egal ist. Allgemein sind alle Frauen ihm egal geworden, waren sie früher nicht.
-Alle neiden ihm seinen Job und seine Frau, eigtl sein ganzes Leben,aber er ist todunglücklich und wird auch noch einen Selbstmordversuch untersuchen.
Später stellt sich heraus, dass diese Probleme alle einen Grund haben, der aber noch versteckt bleiben soll
-->Das sind sehr viele Probleme. Ich habe versucht, alle schon im ersten Kapitel anzusprechen, merke aber beim Durchlesen, dass das zuviel ist. Man kann sich die ganzen Probleme gar nicht merken, und letztendlich bleibt keines so richtig im Gedächtnis.
Habt ihr eine Idee, wie ich das lösen kann?
Meine erste Idee war grade, die ganzen Probleme unter einem "Sammelbegriff" zusammenzufassen, zB immer wieder zu sagen "Vor 20 Jahren hätte Jonas (Name meines Charakters) noch anders gehandelt. Vor 20 Jahren war er noch ein anderer Mensch."
Somit würde sich das Problem denke ich mal besser einprägen, weil es ein Oberbegriff ist.
Was denkt ihr?
Viele Grüße
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Akiragirl Dünnhäuterin
Alter: 33 Beiträge: 3632 Wohnort: Leipzig
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12.02.2012 10:07
von Akiragirl
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Hey slow_cheetah!
Also das mit dem Sammelbegriff halte ich für keine so gute Idee. Wenn Konflikte nur so "allgemein" und "nebulös" bleiben, ist es schwerer, die Leser dafür zu interessieren.
Überleg dir am besten, welcher der drei Konflikte der stärkste ist, und vielleicht auch die anderen nach sich zieht? Den würde ich auch als erstes ansprechen.
Abgesehen davon - ich weiß ja nicht, wie lang dein 1.Kapitel ist - glaube ich schon, dass man alle 3 Konflikte da schon anschneiden kann. Wenn du den Lesern die Konflikte richtig vor Augen führst und nicht nur "nacherzählst", werden sie auch hängen bleiben.
Ich hatte bei meinem 1.Kapitel auch sehr viele verschiedene Konflikte gleich zu Beginn angeschnitten (Einsamkeit, Depression, Hass auf den Job, offensichtliche Probleme mit den Eltern). Ich bin sicher, dass man sowas hinbekommen kann.
Vielleicht wäre es ja gut, wenn du das 1.Kapitel einfach mal ins Forum stellen würdest, dann könnten wir dir mehr dazu sagen.
Liebe Grüße
Anne
_________________ "Man bereut nicht, was man getan hat, sondern das, was man nicht getan hat." (Mark Aurel) |
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Miss Havisham Leseratte
M
Beiträge: 102
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M 12.02.2012 12:14
von Miss Havisham
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Ich schließe mich Akiragirl an. Das kriegst du mühelos in ein Kapitel. Da sieht man die Hochzeitsfotos auf denen er seine Frau noch anschmachtet, dort tritt seine Geliebte in Erscheinung, hier macht jemand eine neidische Bemerkung über seinen Job...alles ganz mühelos nebenbei, während die Handlung läuft.
Ich wär jetzt gespannt, was er denn hat. Kopfverletzung und Verlust jeglichen Mitgefühls? Vielleicht hängt die offenbar vorhandene Depression auch damit zusammen?
Dass er früher ein treusorgender Ehemann und ein fröhlicher Mensch war, solltest du ganz groß rausstellen - das weckt Neugier. Aber nicht einfach erzählen - zeigen!
Ein behauptetes "früher war er ganz anders" hat man tatsächlich zehn Zeilen später vergessen.
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Circum Klammeraffe
Alter: 34 Beiträge: 814
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12.02.2012 12:45 Re: EIN Innerer Konflikt im ersten Kapitel, mehr nicht? von Circum
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slow_cheetah hat Folgendes geschrieben: | und wird auch noch einen Selbstmordversuch untersuchen |
Kann es sein, dass du "unternehmen" meinst? Nur um Klarheit zu schaffen. Denn der Grad zwischen Hobbydetektiv, der den Selbstmordversuch des Nachbarn untersucht, und dem Versuch, sich selbst das Leben zu nehmen, ist doch nicht sooo schmal.
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Myrine Eselsohr
Alter: 35 Beiträge: 478 Wohnort: München
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12.02.2012 13:09
von Myrine
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Hallo,
ich denke auch, dass man das in ein Kapitel bringen können müsste, aber das hängt natürlich auch ein bisschen von deinem Kapitelaufbau ab.
Was ich mir z.B. vorstellen könnte (rein spekulativ, natürlich! Ich habe ja keine Ahnung, wie der Plot aussieht) ist, ihn bei der Arbeit oder auf dem Heimweg zu zeigen und dann die Ankunft zu Hause - also in Situationen, in denen die Probleme des Protagonisten sozusagen akut sind. Ich denke nicht, dass das dann zu viel wird.
Wenn du unbedingt reduzieren möchtest, könnte ich mir vorstellen, das man die Neid-Thematik später anschneidet, in einer dritten passenden Situation. Ich denke aber nicht, dass das nötig ist.
Den Oberbegriff halte ich auch für keine gute Idee. Wie Anne schon geschrieben hat, bleibt das zu vage, der Leser kann sich nichts vorstellen und verliert das Interesse.
Wie gesagt, ohne zu wissen, wie das Kapitel aufgebaut ist, ist es schwer, konkretere Tips zu geben. Vielleicht magst du noch ein bisschen was dazu schreiben oder das Kapitel in die Werkstatt stellen?
Liebe Grüße,
Myrine
_________________ Schläft ein Lied in allen Dingen,
die da träumen fort und fort,
und die Welt hebt an zu singen,
triffst du nur das Zauberwort.
(Joseph Freiherr von Eichendorff) |
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Merlinor Art & Brain
Alter: 72 Beiträge: 8666 Wohnort: Bayern
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12.02.2012 13:40
von Merlinor
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Hallo slow_cheetah
Zeigen, nicht beschreiben ist hier - wie so oft - die Devise.
Beispiel: Da hockt ein ausgelutschter Mittvierziger missmutig in seinem Büro und kämpft sich durch Berge ungeliebter Akten.
Seine hübsche Sekretärin himmelt ihn an, er bemerkt das aber nicht einmal.
Dem Hochzeitsfoto auf seinem Schreibtisch steckt er die Zunge heraus, als seine Frau ihn anruft und fragt, ob er sie nach der Arbeit ais dem Tennisclub abholt.
Sein Partner kommt ins Büro und staucht ihn zusammen, weil er sich so wenig für die gemeinsame Kanzlei engagiert.
Im folgenden Streitgespräch wird deutlich, dass seinen Mitmenschen allen Grund haben, ihn um seine beruflichen und privaten Erfolge zu beneiden.
Ihm selbst hilft diese Erkenntnis aber nicht aus dem Tief.
Das kriegst Du alles glatt und ohne den Leser zu überfrachten in einer einzigen Szene unter.
Du musst lernen, nicht gleich Alle Fakten und Hindernisse in all ihren Details und Verästelungen darstellen zu wollen, sondern dass es durchaus genügt, solche Problematiken zuerst einmal nur kurz anzureißen.
Es ist doch Aufgabe des Romans, diese Details im Zuge des Handlungsfortschrittes nach und nach zu vertiefen, sie dabei zu Bausteinen der verschiedenen Spannungsbögen zu machen und so den Leser immer weiter in den Plot hineinzuziehen.
LG Merlinor
_________________ „Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“
MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942 |
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sleepless_lives Schall und Wahn
Administrator Alter: 58 Beiträge: 6477 Wohnort: München
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12.02.2012 14:17
von sleepless_lives
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Ich halte das für die falsche Frage. Das klingt mir zu sehr nach "Wie soll ich denn meinen Roman schreiben?" Was du in deinem Eröffnungspost angibst, diese Probleme zu lösen, ist genau die Aufgabe eines Autoren. Da solltest du nicht fragen, da sollte dir niemand helfen. Trainiere solche Probleme zu lösen, in Übungen, sei es zum Beispiel in den Schreibübungen oder in unabhängigen Kurzgeschichten. Und dann setz dich selbst daran.
Unbekannt hat Folgendes geschrieben: | Die Kinder sind von der bösen Hexe im Hexenhaus gefangen und die Hexe will sie verspeisen. Wie rette ich die Kinder? Hat jemand eine Idee? |
Castorp hat Folgendes geschrieben: | Mein Held ist eigentlich gesund und besucht nur seinen Vetter in einem Lungensanatorium in der Schweiz. Er soll aber über die ganze Dauer der Romans (mehrere Jahre) dort bleiben. Wie kann ich das machen? Bin für jede Hilfe dankbar. |
_________________ Es sollte endlich Klarheit darüber bestehen, dass es uns nicht zukommt, Wirklichkeit zu liefern, sondern Anspielungen auf ein Denkbares zu erfinden, das nicht dargestellt werden kann. (Jean-François Lyotard)
If you had a million Shakespeares, could they write like a monkey? (Steven Wright) |
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slow_cheetah Schneckenpost
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Beiträge: 8
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seitenlinie Reißwolf
Beiträge: 1829
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12.02.2012 21:32
von seitenlinie
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sleepless_lives hat Folgendes geschrieben: | ... ist genau die Aufgabe eines Autoren.
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Das scheint ein Virus zu sein. Deshalb muss ich mal den Stock rausholen:
http://lohmannsland.blogspot.com/2007/02/der-fehler-des-autoren-ist-der-genitiv.html
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Nordlicht Waldschrätin
Beiträge: 3755
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12.02.2012 21:53
von Nordlicht
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Das ist das verbreitete Problem des Infodump. Man meint, dem Leser schon sofort auf den ersten Seiten alles Wichtige über den Prota mitteilen zu müssen, obwohl man ein ganzes Buch lang Zeit hat.
Je nachdem, ob du eine Planernatur bist oder eher spontan an die Sache rangehst, kannst du einfach weiterschreiben und später den Anfang noch mal umändern. Oder du setzt dich hin und informierst dich darüber, was es mit "Spannungsbogen" auf sich hat und ordenst entsprechend, was wann in deinem Roman angesprochen wird.
Ich reiße im ersten Kapitel meist nur ein Problem an und lasse den Rest sich so peu à peu über die nächsten Kapitel dazugesellen. Im ersten Kapitel musst du "nur" einen Weg finden, deinen Prota dem Leser so interessant oder sympathisch werden zu lassen, dass er weiterlesen will. Den Leser sofort detailliert über die Person, Hintergrund und sämtliche Konflikte zu informieren, verbaut dir meist die Atmosphäre und wirkt wie eine Buchstabenkeule gegen die Stirn.
Small is beautiful - beschränke dich im ersten Kapitel auf ein, zwei Dinge, wenn die Probleme des Prota schon seit Langem schwelen. Für alles Andere braucht es mM mehr Geschick, als man als Anfänger zu bieten hat.
_________________ If I waited for perfection, I would never write a word - Margaret Atwood |
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seitenlinie Reißwolf
Beiträge: 1829
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12.02.2012 23:08
von seitenlinie
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Hallo slow_cheetah,
bevor Du Dich im Detail verlierst, solltest Du den Plot entwickeln. Das ist das Gerüst Deiner Geschichte. Daraus ergibt sich der optimale
Einstiegspunkt, ergibt sich welche Information Du wann lieferst.
Womit möchtest Du Spannung erzeugen? Der zurückgehaltene Grund für seine Konflikte wird nicht für ein ganzes Buch ausreichen.
Welche Wirkung möchtest Du erzielen? Die Erzählung über einen Mörder könnte z.B. mit seiner Geburt beginnen, an einer
Abzweigung seines Lebensweges oder mit seiner Hinrichtung. Wirft man den Leser sofort in den Konflikt, kann die spätere
Schilderung der Ursachen langweilig werden. Der Leser möchte vor allem wissen, wie es weitergeht.
Scheitert der Held oder gibt es ein Happy End? Auch danach richtet sich der Aufbau einer Geschichte.
Zitat: | "Vor 20 Jahren hätte Jonas (Name meines Charakters) noch anders gehandelt. Vor 20 Jahren war er noch ein anderer Mensch." |
Das ist die Stimme aus dem Off. Wer spricht, aus welcher Perspektive erzählst Du Deine Geschichte?
Mit einem soliden Gerüst steht kannst Du über Details nachdenken. Fotos (oder andere Dinge) als Brücke in die Vergangenheit zu
nutzen, wie von Miss Havisham vorgeschlagen, wäre doch ein guter Anhaltspunkt.
Gruß,
Carsten
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sleepless_lives Schall und Wahn
Administrator Alter: 58 Beiträge: 6477 Wohnort: München
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14.02.2012 03:25
von sleepless_lives
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Das Schlimme an Missionaren ist, dass sie vom heiligen Eifer getrieben sind und der lässt sie nicht ruhen, auch wenn der betreffende Umstand schon in allen Aspekten diskutiert und beleuchtet wurde. Auch lässt er sie nicht die soziale Situation erkennen, in denen die Beteiligten wenig interessiert sind, auch nur ein missionierendes Wort zu vernehmen. Wie oft haben wir jetzt hier in verschiedenen Threads Sprachwandel diskutiert? Wie oft sind die verschiedenen Argumente vorgetragen wurden? Wie oft wurden dazu Themen-fremde Threads missbraucht. Aber wen der Eifer schüttelt, der kann es nicht lassen und betet den Sermon von der grammatikalischen Wahrheit jenseits des Empirischen in immer neuen Variationen herunter. Ich, Grammatik.
Eine Google-Suche von "des Autoren" (als Phrase) ergibt 241.000 Resultate. Davon muss man eine ganze Menge abziehen, weil sie Plural-plus-Bindestrich-Konstruktionen sind, aber es bleiben mutmaßlich mehr als hunderttausend. Manche davon sind von Verlags-Webseiten, eine große Zahl aus geisteswissenschaftlichen Fachartikeln. Das Bild ändert sich wenig, wenn man die Suche auf veröffentliche Bücher reduziert. Zwar ist die Variante mit dem "-en"-Genitiv immer klar in der Minderheit, nichtsdestotrotz taucht sie konsistent auf. Das ist auch kein neues Phänomen: Beschränkt man die Suche auf Bücher des 19. oder sogar 18. Jahrhundert, so finden sich immer noch genügend Beispiele. Offensichtlich gibt es eine grammatische Interpretation in Teilen der Bevölkerung, die von der Mehrheitsmeinung abweicht. Wenn man genügend Belege dafür finden kann (siehe oben), dann ist dieses Abweichen kein Zufall, sondern beruht auf einer Systematik, zumal "en" statt "s" auch kein wahrscheinlicher Tipp- oder Satzfehler ist. Die Gründe für diese abweichende Interpretation wären vielleicht ein linguistische Analyse wert, möglicherweise wird das Wort "Autor" in die Kategorie von Substantiven gesteckt, in der "Bauer" und "Mohr" sind (wenn das überhaupt dieselbe Kategorie ist). Auf jeden Fall haben wir da auch einen Nominativ Plural, der auf "n" endet, und einen Genitiv Singular, der auf "n" endet (mit einer, im Fall von "Bauer", seltenen Variante auf "s"). Da spricht auch eigentlich nichts dagegen, "Autor" ist auch männlich und endet auf "r" und bezeichnet einen Menschen. Das ist jetzt aber nur Spekulation aus der hohlen Hand. Es scheint übrigens, dass die Variante "des Autor" auch recht verbreitet ist, weniger als "-en" aber doch beachtlich. Das weist auch auf die Tatsache hin, dass es bei Einordnung von "Autor" zu Mehrdeutigkeiten kommt. Hier kann man allerdings Tippfehler schwer erkennen und ausschließen.
Nun könnte man natürlich argumentieren, da die Variante mit "-en" (noch) nicht im Duden steht, ist sie für den amtlichen Gebrauch nicht richtig. Stimmt! Aber ein literarischer Text jedoch hat größere Freiheiten und muss nicht zur Gänze dem amtlichen ... Moment, was? ... Wir reden nicht von einem literarischen Text? ... Sondern von einem Online-Beitrag im Forum ... Nein, kann nicht sein! Niemand ist so ein Kontrollfreak, dass er sich bei normalen Posts mockieren würde. Was wär denn da das Nächste? Dass Smilies nicht den Zeichensatzregeln entsprechen?
_________________ Es sollte endlich Klarheit darüber bestehen, dass es uns nicht zukommt, Wirklichkeit zu liefern, sondern Anspielungen auf ein Denkbares zu erfinden, das nicht dargestellt werden kann. (Jean-François Lyotard)
If you had a million Shakespeares, could they write like a monkey? (Steven Wright) |
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slow_cheetah Schneckenpost
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Beiträge: 8
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S 19.02.2012 09:57
von slow_cheetah
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Merlinor hat Folgendes geschrieben: |
Zeigen, nicht beschreiben ist hier - wie so oft - die Devise
Du musst lernen, nicht gleich Alle Fakten und Hindernisse in all ihren Details und Verästelungen darstellen zu wollen, sondern dass es durchaus genügt, solche Problematiken zuerst einmal nur kurz anzureißen.
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Akiragirl hat Folgendes geschrieben: |
Wenn du den Lesern die Konflikte richtig vor Augen führst und nicht nur "nacherzählst", werden sie auch hängen bleiben.
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Miss Havisham hat Folgendes geschrieben: |
Dass er früher ein treusorgender Ehemann und ein fröhlicher Mensch war, solltest du ganz groß rausstellen - das weckt Neugier. Aber nicht einfach erzählen - zeigen!
Ein behauptetes "früher war er ganz anders" hat man tatsächlich zehn Zeilen später vergessen. |
Hallo zusammen, und vorallem hallo noch mal an Miss Havisham, Akiragirl und Merlinor.
Das Kommentar mit dem Show - Don't tell leuchtet mir ein. Es nimmt einfach einen großen Teil an Spannung weg, das merke ich manchmal selber.
Allerdings habe ich bei komplexen Beschreibungen der Motive meines Charakters das Gefühl, dass es oft auch nicht anders geht - vielleicht liegt das daran, dass meine Geschichte sehr charakterbezogen läuft.
Ein Bsp. ist der Roman Was zusammengehört von Markus Feldenkirchen. Falls ihn jmd vorliegen hat - S.79-85 ist beispielsweise fast ausnahmslos Tell, da beschreibt der Ich-Erzähler seine Motive in sehr langen Passagen
Was zusammengehört hat Folgendes geschrieben: | Ich war jetzt 36 Jahre alt, und wenn ich ehrlich Bilanz zog, war ich in Fragen der Liebe nicht wirklich vorangekommen...
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In dem Roman von ihm wird die Spannung dadurch hochgehalten, dass er die ganze Zeit einen Brief von seiner verlorenen Liebe mit sich rumträgt, ohne ihn zu lesen - zumindest kommt es mir so vor, dass er diesen Konflikt dadurch löst.
Wie groß ist der Rahmen, in dem das "Tell"en ok ist, und wie kann ich ihn noch vergrößern, sodass mein Text weiterhin spannend bleibt.
Teilweise hat meine Person soviel Hintergrundgedanken, auch aus Ihrer Vergangenheit, dass sie nicht immer direkt auf etwas, was sie sieht oder macht, beruhen können, sondern eher Stream of conciousness sind.
Oh mann ich hoffe das ist nicht zu kompliziert geworden. Bei mir ist es auch grade 3 uhr nachts, vielleicht sollte ich es für heute mal ruhen lassen und morgen weiter machen.
Bis dahin freu ich mich auf eure Kommentare!
LG
Christian
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seitenlinie Reißwolf
Beiträge: 1829
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19.02.2012 12:50
von seitenlinie
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sleepless_lives hat Folgendes geschrieben: | Das Schlimme an Missionaren ist, dass sie vom heiligen Eifer getrieben sind und der lässt sie nicht ruhen, ... |
Warum die Diskussion? Es handelt sich um einen Schreibfehler.
Der Genitiv von Autor, Lektor, Mentor, Doktor, Pastor oder Traktor hat nun mal kein "en" am Ende.
Die Google-Suche ergibt, dass es 46 von 47 Leuten richtig schreiben - insofern kein Handlungsbedarf für die Duden-Redaktion.
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Trearu Eselsohr
Alter: 16 Beiträge: 342 Wohnort: Jenseits der Legenden
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08.05.2012 12:02 Re: EIN Innerer Konflikt im ersten Kapitel, mehr nicht? von Trearu
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slow_cheetah hat Folgendes geschrieben: | Was denkt ihr? |
Wie wäre es wenn du dich zuerst auf die Arbeit konzentrierst, dabei müsste doch auch eine Möglichkeit auftauchen automatisch auf den Neid genauer einzugehen. Mit der Frau musst du dich womöglich vorerst nicht so genau befassen. Erwähne sie einfach im Zusammenhand mit den Neid und womöglich noch ein zweites Mal, in einem Detail.
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KeTam Ungeduld
Alter: 49 Beiträge: 4947
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16.05.2012 22:13
von KeTam
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Hallo,
ich finde auch, du solltest seine Konflikte zeigen.
Und das kannst du ja dann auch langsam tun.
Dass ihm seine Frau egal ist, könntest du anhand einer Situation zeigen, wo ein liebender Ehemann aufmerksamer wäre.
Genauso beim Job.
Lg,KeTam.
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