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Dienstwerk Reißwolf
Alter: 55 Beiträge: 1254 Wohnort: Gera/Markkleeberg
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25.03.2012 18:00 Blindes Vertrauen von Dienstwerk
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Blindes Vertrauen
Gib mir Deine Hand
Ich reiche Dir meine Schulter
Was Du nicht siehst
Schmerzt doppelt nur
Wenn Du es zulässt
Verhüllung ist Verheißung
Schleier fallen zögerlich
Doch wenn Du fällst
Halte ich Dich
Weitere Werke von Dienstwerk:
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Gast
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26.03.2012 11:16
von Gast
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Hallo,
der Text gerät mir in deutlich zu große Nähe von Kalendersprüchen und anderer Erbauungsliteratur. Tut mir leid, aber das ist so gar nicht meins; und ich glaube eigentlich auch allgemein nicht, dass sich Lyrik so präsentieren sollte.
Gruß,
Soleatus
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Pünktchen Leseratte
Alter: 30 Beiträge: 195
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26.03.2012 13:12
von Pünktchen
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Lyrik ist für mich schön klingend. Sie muss sich in einer Art Fluss lesen lassen. Dabei muss sich ihr Inhalt mir nicht sofort erschließen. Nachdenken zu müssen ist gern gesehen. Allerdings sollte ich beim zweiten oder dritten Lesen zumindest eine Richtung haben, ein Gefühl. Auf dieser Vorstellung von Lyrik basiert meine Befederung.
Ich sortiere es zu "Den Liebenden" und vor Allem der Titel gefällt mir, in Bezug auf das vorgegebene Bild, sehr gut.
"Was du nicht siehst schmerzt doppelt nur", diese Zeile ist der Aufhänger, an dem ich das restliche Gedicht zu verstehen glaube. Jemand will die Augen verschließen vor der Wahrheit, doch das lyrische Ich bietet ihm seine Hilfe an, der Warheit ins Auge zu sehen und sie zu ertragen (?).
Mir gefällt der Lesefluss des Gedichtes, lediglich der vorgegebene Satz "Verhülling ist Verheißung" scheint mir ein wenig deplatziert und wirkt, meiner Meinung nach, eher "eingefügt".
Von mir gibts 6 Federn
Liebe Grüße
.chen
_________________ "Teile die Welt nicht in Schwarz und Weiß. Versuchs mit Farben."
by a friend. |
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Kekewa Klammeraffe
Beiträge: 543 Wohnort: in Oberbayern (dirndlfrei)
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26.03.2012 21:47
von Kekewa
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Könnte glatt ein Songtext sein, denke ich mir beim zweiten Lesen.
Und dann schaue ich noch einmal auf den Titel und stelle fest, dass er nicht zuviel
versprochen hat.
Ich hätte nach der 5.Zeile eine kleine Zäsur gesetzt, um den Rhythmus zu unterstreichen.
Bin da immer wieder gestolpert und bin mit der Stimme nicht hinunter gegangen.
Am Schönsten die zwei letzten Zeilen und das Schulterreichen.
Einzig habe ich nicht kapiert, warum das, was man nicht sieht, doppelt schmerzt, wenn man es zulässt?
_________________ „Alltag ist nur durch Wunder erträglich.“
Max Frisch (1911-91) |
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kskreativ Märchenerzähler
K Alter: 59 Beiträge: 2232 Wohnort: Ezy sur Eure, France
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K 27.03.2012 15:57
von kskreativ
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In der Lyrik bin ich nicht so besonders bewandert, daher werde ich auch nur nach Bauchgefühl bewerten und kommentieren.
Das musste ich jetzt einige Male lesen. Schmerz doppelt nur, den Satz fand ich jetzt nicht so gelungen. Aber sonst finde ich es sehr schön.
_________________ C'est la vie. oder: Du würdest dich wundern, was man so alles überleben kann. |
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Enfant Terrible alte Motzbirne
Alter: 30 Beiträge: 7278 Wohnort: München
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27.03.2012 19:01
von Enfant Terrible
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Auf mich wirkt das Gedicht ein wenig wie ein stichpunktartiges Brainstorming, denn wie ein abgerundetes Werk. Die Ideen sind zwar lose verbunden, aber nicht stringend genug, um bei mir als Leser Emotionen oder Assoziationen auszulösen. Inhaltlich verbleibst du auf einer für das Thema konventionellen Assoziationsebene, eine originelle Herangehensweise finde ich nicht.
_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
ASP
Geschmacksverwirrte über meine Schreibe:
"Schreib nie mehr sowas. Ich bitte dich darum." © Eddie
"Deine Sprache ist so saftig, fast möchte man reinbeißen." © Hallogallo |
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Eredor Dichter und dichter
Moderator Alter: 32 Beiträge: 3416 Wohnort: Heidelberg
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28.03.2012 16:34
von Eredor
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was mir gefällt, ist das wortspiel
was du nicht siehst, schmerzt - schmerzt doppelt nur wenn du es zulässst
das gedicht an sich ist stabil. nichts besonderes, aber stabil. 6 punkte!
_________________ "vielleicht ist der mensch das was man in den/ ersten sekunden in ihm sieht/ die umwege könnte man sich sparen/ auch bei sich selbst"
- Lütfiye Güzel |
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Rufina Klammeraffe
Beiträge: 693
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29.03.2012 17:07
von Rufina
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Hallo,
hier habe ich das Gefühl, dass du Schwierigkeiten hattest "Verhüllung ist Verheißung" unterzubringen und so mag es in dein Gedicht auch nicht richtig reinpassen.
Zitat: | Verhüllung ist Verheißung
Schleier fallen zögerlich |
Das reißt mich komplett aus dem inhaltlichen Zusammenhang. Während ich alles, was zuvor kam, noch mit Blindheit und/oder dem "blinden Vertrauen" aus dem Titel zusammenbringen konnte, geht das hier nun nicht mehr. Ich frage mich, was das eine mit dem anderen zu tun hat. Welche Schleier sind es, die hier plötzlich fallen? Vielleicht habe ich von Anfang an fehlinterpretiert, aber da mir auch Ansatzpunkte für eine andere Interpretation fehlen ...
Viele Grüße
Rufina
_________________ Noch sind wir zwar keine gefährdete Art, aber es ist nicht so, dass wir nicht oft genug versucht hätten, eine zu werden. (Douglas Adams) |
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Gast
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29.03.2012 21:14
von Gast
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schlicht. Aber hat was echtes.
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MrPink Lyromane
Alter: 53 Beiträge: 2431 Wohnort: Oberbayern
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29.03.2012 21:30
von MrPink
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Hallo,
liest sich recht gefällig. Mag mich aber nicht überzeugen, da fehlt mir ein konkreter Aufhänger, irgendwas was haften bleibt.
andi
_________________ „Das Schreiben wird nicht von Schmerzen besorgt, sondern von einem Autor.“
(Buk) |
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Jocelyn Bernsteinzimmer
Alter: 59 Beiträge: 2251 Wohnort: Königstein im Taunus
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01.04.2012 15:52
von Jocelyn
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Schon wieder so ein einfallsloses Gedicht. Ich weiß gar nicht, was ich dazu schreiben soll. Die ersten beiden Verse sind grausam.
Aber die Aufgabenstellung wurde erfüllt. Zwei Federn.
_________________ If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)
Die beständigen Dinge vergeuden sich nicht, sie brauchen nichts als eine einzige, ewig gleiche Beziehung zur Welt.
(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)
"Si Dieu n'existait pas, il faudrait l'inventer."
(Voltaire) |
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bookwriter Wortedrechsler
Alter: 88 Beiträge: 84 Wohnort: Berlin
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02.04.2012 11:42
von bookwriter
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Das gefällt mir gut, auch weil es noch eine nachdenkliche philosophische Aussage damit verbindet.
_________________ Das Gedicht ist wahrscheinlich das einzige kulturelle Produkt, das zur Profitmaximierung völlig ungeeignet ist. Das ist Freiheit. Wunderbar.
Hans Magnus Enzensberger "Zu große Fragen" 1978 |
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Mardii Stiefmütterle
Alter: 64 Beiträge: 1774
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02.04.2012 18:58
von Mardii
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Es fällt mir schwer zu diesem Gedicht etwas zu schreiben. Eine Stelle hat mich lange beschäftigt, ohne dass ich zu einem Schluss komme:
Zitat: | Was Du nicht siehst
Schmerzt doppelt nur
Wenn Du es zulässt |
Es ist eigentlich die interessanteste Stelle und der Kern des Gedichts. Aber die Aussage löst sich nicht im Rest auf oder wird befriedigend aufgegriffen. Die Lösung, dass der Partner den Schmerz auffängt, ist zwar ein Versprechen, das einleuchtet, aber das hebt das Gedicht nicht über profane Liebeslieder hinaus.
_________________ `bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully |
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Piratin Exposéadler
Alter: 58 Beiträge: 2186 Wohnort: Mallorca
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03.04.2012 10:51
von Piratin
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Lieber LeZePro-Teilnehmer,
ich gebe zu, die Lyrik nur nach meinem Empfinden bewerten zu können, da ich mich mit den Techniken der Lyrik nicht auskenne.
Der Schluß berührt mich, aber leider bleibe ich vorher irgendwie "draußen".
Liebe Grüße
Piratin
_________________ Das größte Hobby des Autors ist, neben dem Schreiben, das Lesen. |
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FloK.Ti Wortedrechsler
Alter: 66 Beiträge: 55 Wohnort: Monte Verita
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05.04.2012 12:29
von FloK.Ti
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Hallo Inko,
Leider verstehe ich Dein Gedicht nicht.
Und die Sprache nimmt mich auch nicht gefangen, es kommt mir ziemlich beliebig vor, was für Sätze Du da aneinander gereiht hast.
leider nicht so meins.
3 Federn von mir.
Lieben Gruß
Flora
_________________ Das Amt des Dichters ist nicht das Zeigen der Wege, sondern vor allem das Wecken der Sehnsucht. (Hermann Hesse)
Ich bin kein ausgeklügeltes Buch;
ich bin ein Mensch mit seinem Widerspruch. (C.F.Meyer) |
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adelbo Reißwolf
Beiträge: 1830 Wohnort: Im heiligen Hafen
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05.04.2012 14:15
von adelbo
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Hier komme ich nur schwer ran. Folgendes würde mir einleuchten.
Blindes Vertrauen, in wen? In andere und das schmerzt dich.
Weil er oder sie auf falsche Fassaden hereinfällt und sich nicht warnen lässt.
Und trotzdem bietest du ihr oder ihm nach der Enttäuschung die Schulter.
Diese Interpretation könnte mir gefallen.
Die Wortwahl finde ich teilweise etwas zu einfach, zu oft benutzt.
adelbo
_________________ „Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.“
Bertrand Russell |
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Aknaib Klammeraffe
Alter: 64 Beiträge: 740 Wohnort: Dresden
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06.04.2012 19:03
von Aknaib
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Hallo Unbekannte(r),
Keine Frage, das Thema ist umgesetztund die Aussage klar jedoch nichts Ungewöhnliches.
Ich tue mich schwer mit den automatisch großgeschriebenen Buchstaben am Zeilenanfang; als Stilmittel gefällt es mir hier nicht.
Bianka
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Lilie Wortedrechsler
L
Beiträge: 61
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L 07.04.2012 14:25
von Lilie
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Hallo Poet/in,
das Gedicht überzeugt mich.
Doch auch hier fehlt ein Knalleffekt.
Etwas, was den Leser wach rüttelt, sofort ins Auge sticht.
5 Federn
LG Lilie
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Dienstwerk Reißwolf
Alter: 55 Beiträge: 1254 Wohnort: Gera/Markkleeberg
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20.04.2012 17:52
von Dienstwerk
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Danke allen Kommentierenden.
Nun habe ich vor lauter Arbeit doch glatt den Ausgang des Wettbewerbs vergessen, so wie ich den Anfang des Wettbewerbs beinahe verpasst hatte.
Da nur noch 10 Minuten Zeit waren, hätte ich nie im Leben eine Kurzgeschichte hinbekommen. Deshalb dachte ich als Nichtlyriker "Schreibst halt mal ein Gedicht."
Da ich nicht Letzter geworden bin (wie vermutet), sondern Vorletzter, sehe ich den Versuch als gelungenen Schnellschuss an.
LG, Ana
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