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Fremdbetrachtungen


 
 
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versa
Schneckenpost
V


Beiträge: 5



V
Beitrag10.04.2012 15:56
Fremdbetrachtungen
von versa
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Eine Fremdbetrachtung. Inspiriert von den zahllosen Gesprächen mit einem sehr guten Freund, der schwer krank ist, dem es an Begabung und Verständnis aber nicht zu fehlen scheint. Es existieren weitere Teile. Einige Stellen sind gekürzt, da ich den Text jugendfrei und nicht allzu belastend halten möchte.

Über Kritik, Anregungen, inhaltiche Anmerkungen und Kommentare jeder Art freue ich mich sehr.

_____________________________________________________


Nüchtern und objektiv.

Lass es Neid sein; lass es Hass sein. Wen interessiert das am Ende? Ich möchte keine Bindungen mehr, die mich als Teil einer gesellschaftlichen Funktion betrachten - ob bewusst oder nicht. Auch das interessiert niemanden. Ich will keine Spiele mehr; ich finde doch nichts hinter all diesen Gesten und kleinen Anspielungen. Es bleibt nichts als Ernüchterung.
Ich fühle mich verraten. Man ist doch irgendwann einfach gegangen. & es reichen keine Worte; es reicht nicht, wenn wir uns in Schemata pressen, die dieses menschliche Theater perfektionieren. Was soll ich auch tun, wenn - ach und oh weh - in meiner Brust zwei Seelen wohnen, die sich gegenseitig belächeln und zerstören wollen? Goethe war doch nur so ein Feigling. So ein elender, kleiner Hund, der sich mit den zwei Seelen zu helfen versuchte, wo doch all die möglichen Ausprägungen in ihrer Mannigfaltigkeit grenzenlos zu sein scheinen. Überaus ausgeprägte Sinne und Empfindungen für das Analytische lassen doch häufig die Natur vermissen. & so lache ich mich aus, wenn ich in den Bars und auf irgendwelchen Partys mit Menschen spreche, Frauen hinterher gaffe, wie ein Primat und doch nur mit all den Affen im Kreis tanze. Ich kann all diesen Dingen Namen und schreckliche Ursachen zuschreiben. Triebe und gieriger, einfältiger Egoismus, der mit allen Mitteln gerechtfertigt und durchgesetzt wird; die Lust nach Gleichgesinnung und nach Anerkennung; der Wunsch gesehen zu werden, wie es möglichst ertragreich ist.

Ich hasse mich so sehr dafür, dass mich all diese Dinge mit mehr Leben und Glück erfüllen, als all die träge und fade Erkenntnis tausender Seiten irgendwelcher Selbstmörder und Feiglinge. Hinter mir steht in all diesen Momenten der Einfältigkeit der arrogante, von oben herab lachende Teil meiner Seele, der all das verachtet, weil er begriffen hat, welchem Kern in mir all diese Phrasen und eingeübten Minen dienen. Ebenso ist es oft der moralische, vernünftige Aspekt der Selbstbetrachtung, die mich zwingt und antreibt zu agieren, wie es notwendig ist. Zwei Ausprägungen sind krankhaft in mir herangereift. Rechtfertigung um jeden Preis; ich musste all das verstehen; ich musste all diese Ereignisse - in erster Linie die Gewalt und all das Schlechte aus meiner Kindheit vor mir und dem Verstand erklären, um nicht an dem Leben zu verzweifeln, wie es vor mir stand. Ich konnte auch verzeihen. Das ewige "Warum"; die Summe meiner Erlebnisse. Zuletzt habe ich Mitleid. Ein Teil in mir trauert um einen Menschen, der ein Kind misshandelt; ein Teil in mir sorgt sich um diese Welt, auf der der Trichter der Vereinheitlichung bald die letzen Fetzen der großartigen - bisweilen als göttlich betrachteten - Evolution im Keim erstickt. Fortschritt ist beinahe unmöglich. Träumer, Schwärmer; echte, wahrhaftig verzweifelte Fehlgeburten entstehen wahrlich nur noch selten. So findet doch jeder der Versager und Weltverbesserer irgendwann noch einen Zugang zu der Quelle der Einheit, die ihn dann als Mensch klassifiziert; die ihn dann alle Funktionen erleben lässt. Davor steht oft ein großes Theater vollgestopft und bald platzend voller Pathos und selbstmitleidigem Gesülze, dass absolut substanzlos daherkommt.

Schließlich muss man sich doch immer mitteilen; man muss sich immer äußern und interagieren, um noch sicher zu gehen, dass man existent ist. - Wie es auch immer sein mag; ich könnte wahrscheinlich mehrere Bücher füllen. In mir reiht sich Gedanke an Gedanke und Zusammenhang an Zusammenhang. Es reduziert jegliche Erlebensqualität auf äußerst unehrenhafte Grundlagen; nicht zuletzt jede Handlung auf das egozentrische Ziel ebendieser. & es lacht mich aus; es hasst mich selbst so sehr an, wenn ich all diese Dinge in mich aufnehme, weil sie mir wie die Luft zum Atmen als notwendig bekannt sind. Ich verstand nicht nur das Schlechte, ich verstand jegliche Aspekte grundlegender menschlicher Existenz - und ich muss sagen, dass dieses subjektive Gedankenkonstrukt genügend Gründe liefert, sich dem Atmen zu entziehen. Dieses ewige Luft anhalten mit einer Flasche Whiskey oder viel zu viel Bier; was ist das schon, als ein "aus den Dingen heraustreten"?

[...] Ich kam zu dem Schluss, dass mich auch die Analyse in ihrer großkotzigen Endgültigkeit und Härte zu nichts führen kann, da sie eine Ausprägung äußerster Destruktivität ist und doch nur verneint, was ich nicht zu können glaube. Erfahrungen bestätigen all das. Ich sehe mich als völlig wahnsinnig; als völlig krank und dennoch: Ja, es bleibt bei dieser einzigen wahrhaftigen und sicheren objektiven Erkenntnis, dass jeder Blick auf die Dinge Sinn und Zweck hat, sich jedoch so sehr und grundlegend - mit der in diesem Fall gegensätzlichen Sicht - ins eigene (und einzige) Fleisch schneidet, dass er auf Dauer alles, was einmal wichtig war, einmal wichtig sein kann; vielleicht sogar all die trüben und glücklichen vergangenen Momente neutralisiert. Was bleibt schon, wenn in mir ein Kampf tobt, der eine ewige Ambivalenz zur Folge hat? Ich musste einmal verstehen. & das habe ich. Ich selbst bin so ekelerregend und von mir selbst eingenommen; ich selbst genieße diese Gesellschaft in ihrer Perversion - und ich hasse mich dafür, dass ich ebenso bin, wie die Menschen, die mich zu diesem Menschen gemacht haben; & ich hasse mich durchaus ebenso dafür, dass ich mich in dieser Welt nur als absolut krank und unpassend betrachten kann, wenn ich doch hasse, was ich im Grunde absolut benötige. & was wirklich wahr und richtig ist; was wirklich in mir liegt und mich beherrscht und erfüllt ist höchstwahrscheinlich eine der unendlichen Kombinationen von Ausprägungen, die schweigend an mir vorbeiziehen. Einfache Handlungen und Momente, die ich einfach so ziehen lasse, weil ich sie mit den - ach und oh weh! - zwei Seelen in meiner Brust nicht wahrnehmen kann; weil ich auf die gleichen Punkte starre und absolut verloren scheine. Nach Jahren der Gedankenwühlerei, steh ich hier - man kennt das ja. Selten war ich so unglücklich, da ich nun doch angekommen bin & kein Weg mehr weiter führt. Wie gerne würde ich ein paar Schritte zurück treten. - Oder einfach in irgendeinen Abgrund fallen. Ich stehe hier. Denn ich sagte ja, dass auch ich ein Mensch bin. Meine Artgenossen in ihrem Glück schenken mir Hoffnung, die ich mir selbst nicht nehmen kann - nicht als moralischer Mensch, der genießt, was er sehen, hören, riechen, schmecken und fühlen kann - und auch nicht als der wütende, rohe, unbeherrschte und verzweifelte Unmensch, der hasst, was es braucht um zu leben, wie es Menschen gewöhnlich vorziehen. [...] Über die Vereinigung im Humor: Nicht heute.

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G.T.
Geschlecht:männlichKlammeraffe
G

Alter: 38
Beiträge: 680



G
Beitrag11.04.2012 14:48

von G.T.
Antworten mit Zitat

Moin, moin!

Wir sind hier in der Prosa-Prosa, will heißen: Du hältst deinen Text für fertig und geradezu verlagsreif und bist offen für schonungslose Kritik.
Dies nur zu Beginn meines Beitrags, falls du mit den Einsortierungen der Texte in diesem Forum noch nicht ganz vertraut bist.

Nun zur Sache: Das ist eine nette Selbsttherapie. Mehr nicht.
Klingt hart, ist auch so gemeint. Was du schreibst, hat für mich als Leser kaum Sinn. Ich lese einen vor Bitterkeit strotzenden Text, ohne dass mir die Möglichkeit gegeben wird, die Auslöser dafür nachzuvollziehen.
Im, sagen wir mal, fremdwörterdurchwirkten Tagebuchstil legt der Erzähler (dein Freund?) seine Weltsicht dar - wozu? Warum möchtest du, dass andere Menschen diesen Text lesen?
Das frage ich deshalb, weil er viel zu persönlich gehalten ist. Die Zeilen strotzen vor Anspielungen. Beispielhaft:
Zitat:
in erster Linie die Gewalt und all das Schlechte aus meiner Kindheit vor mir und dem Verstand erklären, um nicht an dem Leben zu verzweifeln, wie es vor mir stand.

Zitat:
Erfahrungen bestätigen all das.

Was soll das? Der Leser kann nicht verstehen, was du meinst. Es ist offensichtlich, dass Resultate - die, da sie geballt auftreten, und erläuterungsarm aneinandergereiht werden, recht selbstmitleidig wirken - gezogen werden, die auf Erfahrungen zurückgehen; die Erfahrungen selber werden dem Leser aber vorenthalten.
Also: Was soll der Leser deiner Zeilen mit den paar Gedankengängen, die sich auf NICHTS nachvollziehbares, greifbares beziehen, anfangen?

Das ist ein privater Text. Ihn im Detail zu kritisieren, erscheint mir daher überflüssig.
Du bezeichnet ihn als "Fremdbetrachtung", das kommt für mich aber nicht rüber. Hättest du es nicht über den Text geschrieben, ich wäre nicht drauf gekommen. Ich hätte es für Tagebuch gehalten.

Nichts für ungut. Wink          G.T.

P.S.: Auch wenn es nur ironisch gemeint ist - schon in den ersten Zeilen einen der bedeutendsten Dichter des Landes als Feigling zu bezeichnen, ist ... sagen wir mal unvorteilhaft. Die Arroganz des Erzählers kommt zu plötzlich. Der Erzähler will nicht verstanden werden. Und genau das bekommt er.
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Wasserwaage
Eselsohr

Alter: 107
Beiträge: 224
Wohnort: Terra incognita


Beitrag11.04.2012 22:48

von Wasserwaage
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Guten Abend Versa,

von deinen einleitenden Worten ausgehend, habe ich hier die von dir dokumentierten Gedanken eines schwer erkrankten Menschen vor mir. Du schreibst auch davon, dass dieser dein Freund wäre...
Falls dem wirklich so sein sollte, frage ich mich allen Ernstes, wofür Worte noch alles herhalten sollen. Auf die Beschäftigung mit Literarischem verzichte ich in diesem Fall ausdrücklich. Ich kann dir an dieser Stelle nur wünschen, dass du dir Gedanken darüber machst, was es bedeutet, derart vertrauliche ÜberLebensÄußerungen auf die Mainstreet zu zerren.
Ich finds zum Heulen ("Kotzen" wollte ich hier nicht schreiben).
Kampusch läßt grüßen


_________________
ich vergebe der Sprache, den Worten und mir
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versa
Schneckenpost
V


Beiträge: 5



V
Beitrag12.04.2012 16:16

von versa
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Hallo G.T. und Wasserwaage,

danke für eure Antworten!

An G.T.:

Ich möchte nun wirklich nicht trotzig wirken, aber ich bezweifle, dass du die Zusammenhänge, wie sie sich darstellen, verstanden hast. Es bedarf wohl wirklich großer empathischer Fähigkeiten zu verstehen, was der Protagonist auszudrücken versucht. Es geht ganz und gar nicht um Selbstmitleid; es geht um die Verzweiflung, die man empfindet, wenn man die eigene Fremdartigkeit begriffen hat und es gleichzeitig leid ist, mit ebendieser zu kämpfen. Es geht darum, ein Mensch zu sein und es im gleichen Maße zu hassen, weil man begriffen hat, was wir einander antun. Dieser Text ist keinesfalls als gleichgültige Romanvorlage zu verstehen. Es sind keine privaten Gedanken - es ist ein Protokoll des Irrationalen. Vielleicht ist es zu viel verlangt, sich darauf einzulassen, aber ich denke, dass der Text  durchaus Anspruch beinhaltet, der jenseits von willkürlichen Erzählungen liegt. Prosa bedeutet nicht erzählend-konforme Gleichgültigkeit. Ich habe mir inhaltliche Kritik erhofft. Vielleicht liegt dir das Thema auch einfach nicht?

Das ist auch nicht böse gemeint! Etwas ernüchtert bin ich jedoch schon.

________________________________

Zitat:
Auf die Beschäftigung mit Literarischem verzichte ich in diesem Fall ausdrücklich. Ich kann dir an dieser Stelle nur wünschen, dass du dir Gedanken darüber machst, was es bedeutet, derart vertrauliche ÜberLebensÄußerungen auf die Mainstreet zu zerren.


Warum verzichtest du auf die Beschäftigung mit Literarischem? Wo ist dein Horizont? Ich meine das nicht böse, aber ich frage mich, wie du "literarisch" definierst? Welche (deiner) Kriterien hat der Text nicht erfüllt? Ich erwarte Feedback und nicht reine Abwertung! Ich bin für alles offen, aber aus deiner Antwort gibt es nichts zu lernen, das finde ich schade.

Die Gedanken sind weiterhin nicht vertraulich; sie sind eher eine Zusammenstellung aus Gesprächen, Erfahrungen und Schlussfolgerungen. Hast du mal grundlegende Literatur wie den "Steppenwolf" von Hesse gelesen? Hast du mal etwas von Frisch oder Nietzsche gelesen? Wie subjektiv darf man für dich sein? Und warum geht es nur um die "Mainstreet"? All diese Autoren haben teilweise noch wesentlich mehr aus der "Ich-Perspektive" und ebenso persönlich, verzweifelt und vertraulich berichtet. Ich möchte mir jedoch nicht anmaßen mich mit ihnen zu vergleichen, es geht nur um die Art der Erzählung und ihre "Berechtigung".

____________________

Grundlegend bin ich wirklich offen für schonungslose Kritik, aber das hier waren nur Abwertungen. Ich denke nicht, dass man um jeden Preis versuchen sollte, "schonungslos" zu sein; das wirkt doch dann aufgesetzt und hilft niemandem weiter, weil es nichts als Wertungen enthält.  Wasserwaage findet es zum Kotzen und G.T. sagt im Grunde nur, dass er "NICHTS" nachvollziehen kann. Gut, was ich als Anregung annehme ist, dass ich die Erfahrungen genauer hätte beschreiben können; wenigstens Beispielhaft.

Dennoch Danke für euer Feedback!

Lieben Gruß,

versa
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hobbes
Geschlecht:weiblichTretbootliteratin & Verkaufsgenie

Moderatorin

Beiträge: 4294

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Beitrag12.04.2012 16:37

von hobbes
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Das hat schon was, finde ich. Trotzdem schaffe ich es nicht über den zweiten Absatz hinaus. Weil es mir zu anstrengend ist.

Ist "nüchtern und objektiv" eigentlich der Titel? Nüchtern - ja. Aber objektiv? Eher nein.

Und wozu das "&"?

Zitat:
Lass es Neid sein; lass es Hass sein. Wen interessiert das am Ende? Ich möchte keine Bindungen mehr, die mich als Teil einer gesellschaftlichen Funktion betrachten - ob bewusst oder nicht. Auch das interessiert niemanden. Ich will keine Spiele mehr; ich finde doch nichts hinter all diesen Gesten und kleinen Anspielungen. Es bleibt nichts als Ernüchterung.


Das spricht mich an. Gerade die ersten beiden Sätze. Einmal vom Inhalt her und meiner Vermutung: Da macht sich jemand Gedanken über Dinge, über die ich mir auch gern mal Gedanken mache.
Auch weil der Absatz analog zu seinem Inhalt ebenfalls nüchtern, hart und klar daherkommt. Ohne (Selbst)Mitleid. Teilweise, jedenfalls.

Aber dann wird es ausschweifend. Dachte ich zuerst noch "oha, da rechnet einer mit sich und der Welt ab", frage ich mich jetzt, was eigentlich genau sein Problem ist. Sprich, ich verliere irgendwie den Faden und immer mehr drängt sich der Verdacht auf, dass auch eine Portion Selbstmitleid ins Spiel kommt.
Selbstmitleid mag ich nicht. Gerade wenn sie unter dem Mantel einer objektiven Abrechnung mit der Welt daherkommt.
Wobei - Selbstmitleid ist nicht der richtige Ausdruck. Verbitterung. Verurteilung. Zwar sind ausnahmsweise nicht (nur) die anderen schuld - trotzdem, oder gerade deswegen fehlt mir das Mitgefühl.

Jetzt schreib ich irgendwie viel zu viel zum Inhalt, merke ich. Öhm. Nächster Versuch.
Wie gesagt, ich find's anstrengend, zu lesen. Ist mir zu unklar, zu viel drumherum, so dass ich als Leser zu lange darüber nachdenken muss "Was will er/sie mir nun eigentlich sagen?"

Weiß nicht, ob Du damit was anfangen kannst.


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G.T.
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Beiträge: 680



G
Beitrag12.04.2012 16:43

von G.T.
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Moin, moin!

Du hast dir inhaltliche Kritik erhofft - und so habe ich meinen Beitrag auch durchaus gemeint.
Zitat:
aber ich bezweifle, dass du die Zusammenhänge, wie sie sich darstellen, verstanden hast. Es bedarf wohl wirklich großer empathischer Fähigkeiten zu verstehen, was der Protagonist auszudrücken versucht.

Damit triffst du den Nagel wahrscheinlich auf den Kopf. Ich habe die Zusammenhänge in der Tat nicht verstanden. Und ich frage mich, ob du nicht etwas zu viel der "Empathie" vom Leser erwartest.
Dein Text ist mir einfach zu abstrakt. Was daran ist die Kernaussage? Was soll verstanden werden? Und vor allem: Wie?
Ich lese eine Aneinaderreihung von Empfindungen und Thesen, die nicht nachvollziehbar gemacht werden. Und mir bei jeder Andeutung von zurückliegenden Ereignissen selber etwas ausdenken zu müssen, um es irgendwie nachzuvollziehen - ach, du hast recht, ich bin einfach nicht dein Publikum.
Ich will keinen Text lesen, den ich zur Hälfte schreiben muss.
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firstoffertio
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Beitrag12.04.2012 23:49

von firstoffertio
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Ich finde den Text interessant und packend. Jedoch verstehe ich leider auch das Meiste nicht, weil mir Hintergrundwissen zu der Person, die da spricht, fehlt. Als allgemeine Gedanken zu irgendeiner Art von Kranksein kann ich den Text nicht lesen, dazu sind die Gedanken zu spezifisch, zu persönlich. Wenn daher dem Text noch ein Rahmen gegeben werden könnte, der mehr Hintergründe liefert...
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versa
Schneckenpost
V


Beiträge: 5



V
Beitrag14.04.2012 23:12

von versa
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An G.T.:

Du hast sicherlich recht damit, dass ich die zurückliegenden Ereignisse beschreiben könnte, um alles etwas verständlicher zu machen. Danke für die Anregung; der ganze Text hat allerdings eine Grundaussage, die auch ohne reale Ereignisse zu verstehen sein sollte. Es geht um Diskrepanzen zwischen dem, was man als Mensch braucht und dem, was einen in der Vergangenheit verletzt hat. Die Motivation für dieses verletzende Verhalten entspringt allerdings nur den Bedürfnissen eines Menschen (die man selbst auch hat); somit gilt es sich selbst zu hassen, wenn man objektiv (oder kausal) zu Ende denkt. Das Leben und die Menschen in ihm leben für sich und wie sie es brauchen; ganz und gar egoistisch. Somit kann man Menschen, die einen benutzt oder verletzt haben, nicht auf Triebe oder Egoismen reduzieren, dieses Verhalten veurteilen und gleichzeitig leben, "wie es Menschen gewönlich vorziehen", da man sonst gleichzeitig lebt, was man verachtet. Hier geht es darum, wie man lernt sich selbst zu hassen, weil man begreift, das man ist, was man hasst, wenn man in gesellschaftlichen Kontexten viel erlitten hat - ein Mensch. Vielleicht wurde es jetzt deutlich?

____________________________________________


An hobbes:

Du hast wohl recht, der Text ist nicht wirklich objektiv. Da ist Ironie im Spiel, die man selbstredend nicht nachvollziehen kann, wenn man die betreffende Person nicht kennt. Das sollte ich verbessern. Das Objektive bezieht sich auf die Erkenntnis, dass es gewisse Kontexte im Menschein gibt, in denen wir alle gleichgeschaltet sind. Wir sind auf das Nehmen beschränkt. Da ist viel Verbitterung und Verurteilung. Es ist eine Abrechnung mit sich selbst und all dem "selbstmitleidigen Gesülze", das vor der Erkenntnis steht, dass man selbst nichts Anderes als ein bedürfnisgeleitetes Ebenbild aller Menschen ist. Der Protagonist erkennt: Menschen sind gleich, Kontexte nicht.

Danke für deine Kritik! Ich werde versuchen den Text einfacher zu gestalten und in jedem Fall mehr Hintergrundinformationen integrieren. Außerdem werde ich mehr aus der "Erzählersicht" schildern. Dann wirkt es nicht wie ein Gedankenprotokoll.

____________________________________


An firstoffertio:

Auch deiner Kritik entnehme ich, dass ich wesentlich mehr Hintergründe beschreiben sollte. Ich werde versuchen eine Geschichte drumherum zu konstruieren. Das Problem ist wohl, dass es sich nicht um einen Roman handelt, sodern um ein Selbstgespräch, dass ich beobachtet und anschließend niedergeschrieben habe. In Absprache mit der Person natürlich.

Ich werde eventuell eine überarbeitete Version hier rein stellen, wobei dafür momentan die Zeit fehlt. Ansonsten kommt vielleicht bald auch einfach die Fortsetzung. Es gibt schließlich mehrere Teile.

Lieben Gruß und vielen Dank für eure Worte,

versa
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Gast







Beitrag15.04.2012 04:38

von Gast
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So, ich hab mich jetzt auch mal durch diesen, zugegebenermaßen, etwas hochtrabenden Text durchgearbeitet und möchte dazu nun meine Meinung kundtun.

Der Text erscheint mir als Monolog einer durchaus intelligenten aber sehr jungen (16-20 Jahre alt) Person welche sich bemüht die sog. "Human Condition" zu lösen oder wenigstens zu kommentieren. Dieser Zwiespalt des einerseits erhaben scheinenden Egos und der tierisch und unwürdig erscheinenden Natur des Selbst ist ein Problem mit sich jeder Mensch an einem gewissen Punkt seines Lebens auseinandersetzt, insofern er denn eine gewisse Fähigkeit zur Introspektive besitzt.
Mehr ist der Text jedoch nicht. Er hat keine neuen Ideen, zeigt uns keine neuen Wege und stellt nichtmal neue Fragen. Er ist lediglich eine Art geistige Masturbation der betreffenden Person, da diese sich von ihrer eigenen Andersartigkeit überzeugen will.
Diese Gedanken weisen des Weiteren eindeutig nihilistische Tendenzen auf und werden sich in Zukunft wahrscheinlich in Richtung des Existenzialismus bzw. des Absurdismus weiterentwickeln. Der oder die Autor/in wird sicherlich viel Gefallen an Camus/Sartre/Schopenhauer/Nietzsche und anderen finden.

Also: veröffentlichen muss man sowas nicht aber die Gedanken, die in diesem Text kundgetan werden, sind durchaus interessant und wichtig und werden ihrem Urheber bestimmt noch einige Freude beim Studium der Philosophie bereiten.
Sollte ich irgendetwas falsch gedeutet haben, dann lass es mich wissen!

P.S.: Gute Besserung an deinen Freund.
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last-virgin
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

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Beiträge: 565
Wohnort: Berlin


Beitrag15.04.2012 10:48

von last-virgin
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Guten Morgen,
es ist kein leichter Text, trotzdem war es aus meiner Sicht nicht schwer, ihm zu folgen.
Ich empfinde dabei die große Verzweiflung, in der sich Dein schwer kranker Freund befindet.
Gleichzeitig aber fühle ich mich als Leser in der Rolle eines Voyeurs und das ist mir fast peinlich.
Ich würde darum keine weiteren Teile lesen wollen.
Das Grundthema dieser Fremdbetrachtung scheint mir Ambivalenz zu sein, aber als das "sowohl als auch"funktioniert es aus meiner Sicht nicht, da die Verzweiflung des Protagonisten es nicht zulässt.
Die Sätze sind mir zu lang, doch wenn es als ein Zeichen der Verwirrtheit Deines Freundes gedacht ist, dann ist es für mich wiederum ok.
Der Text selbst erscheint mir als unterbrechungsfreier Übergang von der Pubertät zur Midlifecrisis.

lieben Gruß

last-virgin


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Das "Ganze" ist mehr als die Summe seiner Einzelelemente.
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Harald
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Alter: 76
Beiträge: 5132
Wohnort: Schlüchtern


Beitrag15.04.2012 11:40

von Harald
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Hallo versa,
jetzt mal abgesehen davon, was den Inhalt und die Herkunft deines Textes betrifft - für mich sieht das aus wie eine eventuelle Selbsterkenntnis eins Schizophrenen - und ob der einen realen Freund/Bekannten/Patienten betrifft oder von dir aus Gesprächen mit mehreren Betroffenen so zusammengestellt wurde, er bringt schon sehr gut eine innere Zerrissenheit des Protagonisten herüber.

Was mir - immer bedenkend, dass wir uns in einem Forum befinden, in dem sich Leute aufhalten, die ihre Fertigkeiten als Schreiber verbessern wollen - an deinem auch noch in "Prosa -> Prosa" vorgestellten, also von dir so als veröffentlichungswürdig angesehen Text auffällt sind erhebliche Mängel in der Interpunktion, einige Rechtschreibfehler und teilweise fast ins Leere laufende Schachtelsätze.

Dazu kommen noch einige SMS-Untugenden wie die Verwendung von "&" statt "und" ...

Auch fände ich an manchen Stellen eine Hervorhebung durch Gliederung sehr sinnvoll, z. B. hier >>

...Selten war ich so unglücklich, da ich nun doch angekommen bin und kein Weg mehr weiter führt. Wie gerne würde ich ein paar Schritte zurück treten - oder einfach in irgendeinen Abgrund fallen.
(Aber?)Ich stehe hier.
Denn ich sagte ja, dass auch ich ein Mensch bin. Meine Artgenossen in ihrem Glück schenken mir Hoffnung, die ich mir selbst nicht nehmen kann - nicht als moralischer Mensch, der genießt, was er sehen, hören, riechen, schmecken und fühlen kann ...


Fazit:

Um Veröffentlichen zu können musst du noch einiges an deinem Schreibstil verbessern.

LG

Harald


_________________
Liebe Grüße vom Dichter, Denker, Taxi- Lenker

Harald

Um ein Ziel zu erreichen ist nicht der letzte Schritt ausschlaggebend, sondern der erste!
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versa
Schneckenpost
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Beiträge: 5



V
Beitrag03.05.2012 21:04

von versa
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Liebe Schriftsteller,

hier eine Fortsetzung des ersten Teils. Ich habe versucht mehr zu erzählen und einige Eurer Vorschläge umzusetzen.

Über Resosanz und produktive Kritik freue ich mich sehr.

Liebe Grüße,

versa

___________________________________________________________

Die Vereinigung im Humor.

Ich sieche so dahin und bei all den provokanten Angeboten lässt es sich kaum vermeiden, die völlige Ironie aller Dinge zu betrachten. Ironie ist der treue Begleiter aller Gegensätzlichkeit. Sie vereint gewissermaßen die Ambivalenz; sie macht es möglich, sie als funktionierende Einheit zu betrachten. Ich könnte nur lachen; manchmal bleibt mir die Luft weg, wenn es mich zerreißt. Und ich liebe es. In völliger Resignation möglichst ausdruckslos die Ironie erkennen und die eigene Abartigkeit im gesellschaftlichen Kontext als so bizarr und unbeholfen betrachten, dass nichts bleibt als eine überhebliche Geste der Verachtung, die beißend und unbequem zwischen alles Interagieren und Handeln geworfen wird.

Unmenschliches, unmoralisches und völlig übertriebenes Gelächter in absolut menschlichen - geradezu faden und bürgerlichen Kontexten, denen all die Zuneigung, Anerkennung und Existenzsicherung der notwendigen Schauspielerei geschuldet ist. In seltenen Momenten der Einheit finden diese beiden Welten zusammen. Sie ergänzen sich; sie laufen gewissermaßen mit überlegenem Blick - jede Seite für sich ihrer Stärken bewusst - nebeneinander her und zerstreuen Zweifel, indem sie beide Wege zulassen und darüber lachen, dass es völlig unsinnig und unpassend ist, wenngleich auf der Suche nach Sinn und Zweck, durch zwei starke und gleichwertige Triebe (meinetwegen auch Gedanken oder Hoffnungen) jede der Seiten in sich logisch und dennoch der Anderen gegensätzlich ist. Alles was man bräuchte wäre eine Einigung und alles, was man findet ist doch nur ein Kompromiss; ein kurzer Augenblick der willenlosen und gleichgültigen Lebensmüdigkeit, der nicht einmal eine Ahnung von wahrer Hoffnung am Leben lässt; ein aberwitziges vor Augen führen der eigentlichen Realität, die neben, unter, in und zwischen den Dingen steht.

So brauche ich beispielsweise die Liebe von dieser Frau - und es scheint, als wäre sie wirklich bereit, alles zu geben, was ihr möglich ist. Vor wenigen Stunden hasste ich die Welt mit ihrer einfachen Art und nun liegt sie mit ihrem Kopf auf meiner Schulter und mit ihrem rechten Bein auf meinem; und ich genieße diesen Augenblick. - Es ist sicherlich schwer zu verstehen: Es ist wie etwas in der gleichen Art zu hassen, wie man es liebt; oder wie ein intensives und lebendiges Lebensgefühl zu erdenken und gleichzeitig das absolute Gegenteil zu erfahren. In welche Richtung sich die Ironie bewegt, hängt von Faktoren ab, die nicht weiter interessieren. Ich brauche nur ein einziges Mal die Gewissheit, dass ich - mit welcher Sicht auch immer - konsequent im Recht bin; ich darf nur ein einziges Mal nicht Ewigkeiten suchen, um etwas zu finden, dass sich im nächsten Moment - und nur für diesen Moment - als absolut Realitätsfremd und sinnlos herausstellt, indem es durch einfach Erfahrungen verwischt oder verfälscht wird. Es ist wie etwas finden und anschließend erkennen, dass ausgerechnet diese Logik falsch ist; das dieses wunderschöne Bild einer Realität absolut wertlos ist. [...]

Was bleibt mir, als in diesen Momenten zu lachen? Dieser Umstand bildet einen offensichtlich sehr beliebten Humor, der bei vielen Menschen einen Eindruck von Wissen und Tiefgründigkeit hervorruft. Auch das ist im Grunde wirklich lustig, da es ja in den meisten Fällen nichts als Beleidigungen gegen den Mensch an sich sind, der sich in vielen Fragen armselig und entgegen seinen Aussagen, seinen Wahrnehmungen, seinen Gefühlen oder seiner Natur verhält. Die Gewissheit, dass es immer und immer wieder so kommt, wie es schon Jahrelang ist, hat einen gewissen Reiz; vielleicht gibt sie sogar eine gewisse Sicherheit. Immerhin kann ich relativ oft überlegen lachen und in mir darf der Wolf dem Menschen helfen, sich lieben und beachten zu lassen, wie es dem Menschen lieb ist, während sich der Wolf an ebendiesem traurigen und armseligen Verhalten weidet und lacht und vor lauter Bestätigung ganz feist und faul wird; womit dann allen gedient wäre. Das alles ist doch eine große Lachnummer. Vorhin kamen mir kurz die Tränen vor Lachen, als ich den Versuch unternahm, dieser meinen halbnackten Lebensliebe, die schon länger bei mir verweilte zu erklären, was in mir so vor sich geht. Ich sagte etwas wie: "Und jetzt liegst du hier, neben mir und siehst sehr schön aus und dennoch weiß ich genau, was du hören willst - und das sage ich ja schließlich auch - und ich weiß auch, warum ich diese Dinge sage. Es geht darum etwas für mich zu tun - und nicht etwa etwas für dich. Wir sind füreinander da, verstehst du das? Ich brauche dich als Mensch und ich hasse es, dich zu brauchen, weil es mit so viel Theater und flachen Spielchen verbunden ist; mit so vielen Ritualen, denen ich im Grunde nichts abgewinnen kann, weil sie so primitiv sind; so einfältig und verlogen." Sie unterbrach mich und sagte, dass ich dringend mal aufhören sollte so einen verrückten Quatsch zu reden, woraufhin ich etwas sagte wie: "Du willst das nicht wahr haben und es ist dein gutes Recht zu glauben, dass wir alle in uns eine Einheit sind, die handelt, wie es nun mal angebracht und folgerichtig ist."

Sie setzte sich dann auf und dachte wohl, dass ich dringend jemanden bräuchte, mit dem ich ernsthaft und lange reden müsste. Ich versuchte abzulenken, was mir auch gelang und schließlich begann sie mir Zuneigung zu schenken, die ich auch dankend und innerlich lachend annahm; sie hatte sich neu geschminkt um das Theater fort zu führen, ohne zu merken, dass der Wolf in mir sie auslachte und verachtete, während der Mensch alles erdenkliche für sie tun würde; nur damit sie bei mir bleibt und ihren Kopf - sowieso ihren ganzen schönen Körper - immer an mich legt, wenn sie einschläft; und davor natürlich auch! Es ist doch alles nur zum Lachen. Ich erbärmlicher Hund - und nicht Goethe, der kluge Kerl, der doch so alt wurde, ohne wahrlich zu verzweifeln! - benenne meine Gedanken nach Wölfen und Menschen; bald nach Bäumen und Farben. Ich hänge so sehr in dieser Welt, dass ich die Mannigfaltigkeit vergessen haben muss; die vielen Momente und die Gleichheit aller Menschen - welche nicht zuletzt durch das Fehlen von Individualität eine Gleichheit an Möglichkeiten offenbaren. Tausende Momente ziehen vor meinem geistigen Auge vorbei. Was habe ich nicht alles liegen lassen? Habe ich - und auch all die anderen verzweifelten und ironisch begabten Menschen - daran gedacht, dass man alles hätte formen können? Durch die eigene Tat in der Vergangenheit! - Wo doch jetzt, in diesem Augenblick, alles so leblos verloren scheint? In solchen Momenten vergeht jedem Wesen in mir das Lachen. In solchen Momenten bleibt nichts als die Depression und der verächtliche Blick auf das eigentliche Selbst im Spiegel, dass keine der Aufmerksamkeiten echter Menschen wert ist, die an mir ihre kostbare Einfältigkeit verschwenden und von mir und meinem Wesen gezwungen werden, in der bitteren Ironie und durch die Augen des arroganten und wütenden Zynismus in mir, für Momente zu erleiden, was sie nicht zu erleiden im Stande sind. Da lache ich doch lieber lauthals und vereinige alles in mir im Humor, in der letzten Freude, die - wie auch sonst: Ironischerweise - aus dem größten Leiden meiner Existenz – der ewigen Zwiespältigkeit - entsteht und dort ihre Kraft und Quelle findet. Unklarheiten und Zweifel an Fremdbetrachtungen: Nicht heute - aber ziemlich sicher in nächster Zeit.

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