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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Lesezeichenpoesie 03/2012
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Autor Nachricht
FloK.Ti
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

Alter: 66
Beiträge: 55
Wohnort: Monte Verita


Beitrag25.03.2012 19:00
verlangen
von FloK.Ti
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

verlangen

verborgen
streunen
deine zweifel
verhüllung ist verheißung
verblichenes tuch
verschlingt
fetzen deiner gegenwart
schmiegen sich
ins dunkle
verknotet
mit deiner vergangenheit
versinkst du
in schweigen
vergiss mich
oder vertrau mir
verlust
ist nur ein wort
verwegen
ist die liebe
und für immer

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Gast







Beitrag26.03.2012 11:30

von Gast
Antworten mit Zitat

Hallo,

das kommt für mich wie eine rein gedankliche Übung, ein Text, in dem eben fast alles "nur ein Wort ist". Von daher fällt es schwer, eine Bindung an diesen Text zu bekommen. Die letzten drei Zeilen als Abschluss von etwas wesentlich gegenständlicherem könnte ich mir aber gut vorstellen, denn die haben schon Kraft.

Gruß,

Soleatus
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Pünktchen
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 30
Beiträge: 195

Ei 9


Beitrag26.03.2012 14:53

von Pünktchen
Antworten mit Zitat

Lyrik ist für mich schön klingend. Sie muss sich in einer Art Fluss lesen lassen. Dabei muss sich ihr Inhalt mir nicht sofort erschließen. Nachdenken zu müssen ist gern gesehen. Allerdings sollte ich beim zweiten oder dritten Lesen zumindest eine Richtung haben, ein Gefühl.  Auf dieser Vorstellung von Lyrik basiert meine Befederung.

Mir läuft die Zeit davon, deshalb ein kurzer Kommenta um Federn geben zu können. Davon gibt es 5. Sollte ich nicht mehr die Zeit finden, das hier auszuführen, gerne Näheres über PN!

Liebe Grüße
.chen


_________________
"Teile die Welt nicht in Schwarz und Weiß. Versuchs mit Farben."
by a friend.
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Enfant Terrible
Geschlecht:weiblichalte Motzbirne

Alter: 30
Beiträge: 7278
Wohnort: München


Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag27.03.2012 07:28

von Enfant Terrible
Antworten mit Zitat

Die Vorgaben des ersten Themas hast du bei deinem Gedicht zwar nicht revolutionär, aber konsequent und stimmig umgesetzt: Ein lyrisches Brainstorming, wie man es zu dem vorliegenden Gemälde erwarten würde.
Gefühlsmäßig stört mich ein wenig die Platzierung des Schlüsselsatzes, ich hätte sie später im Gedicht erwartet, vielleicht wegen der "xxx ist yyy"-Konstruktion irgendwo in der Nähe von "verwegen ist die liebe".
Dein Gedicht wartet mit einigen schönen Bildern auf, mir gefällt es, wie du die Tuchmetapher ausführst: "verknotet mit der vergangenheit" ist ein gelungenes, schlichtes Bild. Insgesamt hast du es geschafft, die Stimmung gut zu transportieren und viele an das Thema geknüpfte Emotionen und Vorstellungen anzuschneiden.


_________________
"...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
ASP

Geschmacksverwirrte über meine Schreibe:
"Schreib nie mehr sowas. Ich bitte dich darum." © Eddie
"Deine Sprache ist so saftig, fast möchte man reinbeißen." © Hallogallo
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Kekewa
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 543
Wohnort: in Oberbayern (dirndlfrei)


Beitrag27.03.2012 18:46

von Kekewa
Antworten mit Zitat

Um überhaupt eine Aussage zu dem Gedicht treffen zu können, musste ich es mehr als  3 x lesen.
Und ich stelle fest, dass ich es sezieren müsste, um es irgendwie besser fassen zu können, was ich aber nicht tun werde.
Ich habe es natürlich auch versucht laut vorzutragen, um vielleicht eher den Bauch über das „gefällt“ oder „gefällt nicht“ entscheiden zu lassen. Aber auch das will nicht wirklich gelingen. Ich stocke immer wieder an den verschiedensten Stellen. Es holpert arg. Vielleicht ist auch das beabsichtigt?

Ich frage mich gerade, ob das Gedicht am ehesten als ein Gebilde von Assoziationen zu verstehen ist, die dem Dichter beim Anblick des vorgegebenen Bildes kamen?
Liege ich da richtig oder tappe ich völlig im Dunkeln? Confused


_________________
„Alltag ist nur durch Wunder erträglich.“
Max Frisch (1911-91)
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Rufina
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 693



Beitrag29.03.2012 15:43

von Rufina
Antworten mit Zitat

Hallo,

es gefällt mir gut, wie sich der Beginn mit ver- durch das ganze Gedicht zieht, ohne zu aufdringlich zu sein. Gerade durch die Unregelmäßigkeit hat das einen gewissen Reiz. Inhaltlich vermischen sich für mich Andeutungen zur Hintergrundgeschichte mit einer Momentaufnahme. Der Titel ist vom Wort her stärker als das, was das Gedicht letztlich rüberbringt. Vielleicht hätte ich dafür ein schwächeres Wort gewählt, denn Verlangen drückt für mich aus, dass sich die eine Person regelrecht nach der anderen verzehrt. Dafür fehlt mir ein bisschen die Leidenschaft.

Viele Grüße
Rufina


_________________
Noch sind wir zwar keine gefährdete Art, aber es ist nicht so, dass wir nicht oft genug versucht hätten, eine zu werden. (Douglas Adams)
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Gast







Beitrag29.03.2012 22:47

von Gast
Antworten mit Zitat

Pro: das geht sehr klar und gerade zu einer schlichten, aber durchaus fundierten Aussage. Soll so was heißen wie: das ist Zug drin.

Kontra: das greift nicht ganz ineinander - Bild an Bild. Besser kann ich das gerade nicht erklären.
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MrPink
Geschlecht:männlichLyromane

Alter: 53
Beiträge: 2431
Wohnort: Oberbayern
Der Bronzene Wegweiser


Beitrag29.03.2012 23:30

von MrPink
Antworten mit Zitat

Hallo,
die Textvorgabe sticht unangenehm heraus. Zum Ende hin wird es der Text flüssiger und besser, finde ich.

andi


_________________
„Das Schreiben wird nicht von Schmerzen besorgt, sondern von einem Autor.“
(Buk)
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Jocelyn
Bernsteinzimmer

Alter: 59
Beiträge: 2251
Wohnort: Königstein im Taunus
Das Silberne Fahrrad Ei 1



Beitrag30.03.2012 09:57
Re: verlangen
von Jocelyn
Antworten mit Zitat

postkartenprosa hat Folgendes geschrieben:
verlangen

verborgen
streunen
deine zweifel
verhüllung ist verheißung
verblichenes tuch
verschlingt
fetzen deiner gegenwart
schmiegen sich
ins dunkle
verknotet
mit deiner vergangenheit
versinkst du
in schweigen
vergiss mich
oder vertrau mir
verlust
ist nur ein wort
verwegen
ist die liebe
und für immer


Hier wollte jemand viel sagen, obwohl nur eine begrenzte Silbenzahl zur Verfügung stand. Also entschied man sich für Schlagworte. Das Ergebnis sind Wortfetzen, die sich der Leser zu einem Ganzen zusammenfügen soll. Die Wortfetzen erinnern an bekannte Liebesdramen, nichts Neues. Stereotypen, die dann mit dem letzten Vers sogar in den Kitsch münden. Eine intelligente Verknüpfung kann ich nicht entdecken.
Milde zwei Federn.


_________________
If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)

Die beständigen Dinge vergeuden sich nicht, sie brauchen nichts als eine einzige, ewig gleiche Beziehung zur Welt.
(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)

"Si Dieu n'existait pas, il faudrait l'inventer."
(Voltaire)
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Aknaib
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 64
Beiträge: 740
Wohnort: Dresden
DSFo-Sponsor Lezepo IV


Beitrag01.04.2012 13:18

von Aknaib
Antworten mit Zitat

Hallo Unbekannte(r),

wenn ein Gedicht mein Inneres berührt, sind für mich stilistische Mittel zweitrangig.
Wenn dann noch beides stimmig ist … um so besser.

Fetzen der Gegenwart, die im Dunkel bleiben, weil sie mit der Vergangenheit verknotet sind … das gefällt mir richtig gut.

Dieses Gedicht gehört zu meinen zwei Favoriten.
Es schwingt in mir und lässt in meiner Interpretation keine Fragen offen.

Herzliche Grüße
Bianka
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Piratin
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 58
Beiträge: 2186
Wohnort: Mallorca
Ei 2


Beitrag03.04.2012 12:08

von Piratin
Antworten mit Zitat

Lieber LeZePro-Teilnehmer,

ich gebe zu, die Lyrik nur nach meinem Empfinden bewerten zu können, da ich mich mit den Techniken der Lyrik nicht auskenne.
Der Schluß gefällt mir sehr gut, aber die Einbindung des Zitats finde ich nicht so gelungen.
Liebe Grüße
Piratin


_________________
Das größte Hobby des Autors ist, neben dem Schreiben, das Lesen.
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bookwriter
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 88
Beiträge: 84
Wohnort: Berlin


Beitrag03.04.2012 12:41

von bookwriter
Antworten mit Zitat

Hier ist die Verhüllung eher rätsel- und zweifelhaft empfunden und auch überzeugend ausgedrückt, auch wenn mich fetzenverschlingende Tücher ein wenig stören...

_________________
Das Gedicht ist wahrscheinlich das einzige kulturelle Produkt, das zur Profitmaximierung völlig ungeeignet ist. Das ist Freiheit. Wunderbar.

Hans Magnus Enzensberger "Zu große Fragen" 1978
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Mardii
Stiefmütterle

Alter: 64
Beiträge: 1774



Beitrag03.04.2012 19:24

von Mardii
Antworten mit Zitat

Ich hatte eigentlich mehr Texte dieser Art erwartet. Die Vorgabe, eine Alliteration "Ver" und die sich reimende Endung "ung" fordern das ja geradezu heraus damit zu spielen. Die Häufung des Präfix "Ver" könnte etwas verbindendes hervorrufen, aber der Text wirkt eher zerfahren auf mich und einlullend. Das ist eine schwierige Kombination.
Zur Wortbedeutung fält mir auf, es gibt allein fünf Ausdrücke, die das Ende eines Geschehens beschreiben: verblichen, verschlingen, versinken, vergessen, Verlust. Dagegen ein einzelnes "vertrauen", das eingeengt zwischen den beendenden Vokalbeln steht. Das Gedicht hat bis zur 17. Zeile eine starke Tendenz zur Negation. Dadurch wirken die letzten Zeilen euphemistisch:

Zitat:
verwegen
ist die liebe
und für immer


Das macht etwas wett, nämlich, dass es formal abschließt. Ich könnte bei längerer Beschäftigung mit dem Text wohl noch mehr herausdestillieren, aber dazu fehlt mir gerade die Kraft.


_________________
`bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully
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FloK.Ti
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

Alter: 66
Beiträge: 55
Wohnort: Monte Verita


Beitrag05.04.2012 14:08

von FloK.Ti
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Inko,

Tja was soll ich sagen?

Sprachlos lese ich diese Zeilen.

Alles wird gut:)))

Lieben Gruß
Flora


_________________
Das Amt des Dichters ist nicht das Zeigen der Wege, sondern vor allem das Wecken der Sehnsucht. (Hermann Hesse)

Ich bin kein ausgeklügeltes Buch;
ich bin ein Mensch mit seinem Widerspruch. (C.F.Meyer)
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adelbo
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1830
Wohnort: Im heiligen Hafen


Beitrag06.04.2012 19:05

von adelbo
Antworten mit Zitat

Die Worte gefallen mir gut, die Anordnung weniger. Für mich liest sich dieses Gedicht durch diesen Rhythmus sehr abgehackt, was in meinen Augen nicht nötig wäre. Rolling Eyes

Die Botschaft, die Wortwahl finde ich gut.

adelbo


_________________
„Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.“

Bertrand Russell
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Lilie
Wortedrechsler
L


Beiträge: 61



L
Beitrag06.04.2012 21:48

von Lilie
Antworten mit Zitat

Hallo Poet/in,

deine "Verhüllung ist Verheißung" ist für mich sehr gut durch strukturiert.
Die Aussagen deines Gedichtes treffen mich als Leser.
Ob es das verblichene Tuch ist, oder die verknotete Vergangenheit.
Jedes hat seine Berechtigung. Und der Schluss als Höhepunkt, ist passend gewählt.

Mein Favorit

8 Federn

LG Lilie
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Rosanna
Richter und Henker

Alter: 30
Beiträge: 1055

Pokapro V & Lezepo III Silberne Harfe


Beitrag08.04.2012 18:29

von Rosanna
Antworten mit Zitat

Sorry, sorry.
Ich habs versucht,alle ausführlich zu bewerten, aber ich bin mitten in der Renovierung. Deshalb nur ultrakurz:

5 Federn


_________________
nahtannahtnähtnathannähte
nähtnathannahtannahtnahtnathans
nadelihremendepunkt
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