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Enfant Terrible alte Motzbirne
Alter: 30 Beiträge: 7278 Wohnort: München
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15.11.2007 15:33 Schlechter Mensch? von Enfant Terrible
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Ich versuche mich zum ersten Mal an einem Text dieser Art. Wie findet ihr ihn?
Ich bin kein schlechter Mensch.
Ich selbst halte mich für rechtschaffen und habe eine leise Ahnung, dass Vater Staat in diesem Punkt mit mir einer Meinung ist. Ich trenne meinen Müll, parke nur an erlaubten Plätzen und bringe die ausgeliehenen Bücher rechtzeitig in die Bibliothek zurück. Selbstverständlich würde es mir niemals einfallen, schwarz zu fahren oder beim Einkaufen etwas unbemerkt und unbezahlt an der Kasse vorbeizuschmuggeln. Wenn wir schon beim Thema Einkaufen sind: Ich ernähre mich sehr gesund, mit viel Gemüse und kaum Alkohol. Rauchen zählt nicht zu meinen wenigen Lastern, da es für mich und die Menschen in meiner Umgebung schädlich ist.
Meine Bekannten bezeichnen mich als freundlich und hilfsbereit, weil ich alten Damen über die Straße helfe und bei Umzügen gerne den Lastenträger spiele. Den Lärmpegel in meiner Wohnung halte ich dezent, obwohl ich mir die eine oder andere Feier mit meinen Freunden nicht verbiete.
Wenn ich vor dem Spiegel stehe, fällt mir ein weiterer Grund meiner Beliebtheit auf. Ich gelte als gut aussehend: sanftmütige Augen und feine Gesichtszüge. Aber meine Anziehungskraft nutze ich nie bewusst aus, weder beruflich noch privat. Ich möchte als Mensch geschätzt werden - denn ich bin kein schlechter.
Hielt er etwa mich für einen schlechten Menschen? Das kann ich mir nur schwer vorstellen. Gerne würde ich wissen, was er denkt, doch im Anbetracht der Öffnung in seinem Schädel werde ich es wohl nie erfahren. Keine Angst ist in seinem Gesicht, nur Erstaunen. Die Art von Überraschung, wenn man plötzlich Besuch von einem Freund bekommt. Wir waren auch Freunde. In der Blutlache um seinen Körper kann ich mein Spiegelbild ebenso deutlich sehen. Wenn es das Gesicht eines Menschen ist, dann keines schlechten.
Weitere Werke von Enfant Terrible:
_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
ASP
Geschmacksverwirrte über meine Schreibe:
"Schreib nie mehr sowas. Ich bitte dich darum." © Eddie
"Deine Sprache ist so saftig, fast möchte man reinbeißen." © Hallogallo |
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Brynhilda Felix Aestheticus
Alter: 44 Beiträge: 7760 Wohnort: Oderint, dum probent.
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15.11.2007 15:34
von Brynhilda
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Ist das schon der ganze Text, oder geht der noch weiter?
Ilka
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Enfant Terrible alte Motzbirne
Alter: 30 Beiträge: 7278 Wohnort: München
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15.11.2007 15:35
von Enfant Terrible
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Es ist der ganze Text. Ist eine sehr kurze Short Story. Ich habe vergessen, bei der Einteilung "Kurzprosa" anzukreuzen
_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
ASP
Geschmacksverwirrte über meine Schreibe:
"Schreib nie mehr sowas. Ich bitte dich darum." © Eddie
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Brynhilda Felix Aestheticus
Alter: 44 Beiträge: 7760 Wohnort: Oderint, dum probent.
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15.11.2007 15:41
von Brynhilda
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Aha.
Nunja, Prosa ist nicht so ganz mein Genre.
Aber ich glaube, ich glaube, ich habe so etwas schon einmal gelesen. Es gibt da eine ähnlich gelagerte Erzählung von Roald Dahl.
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Enfant Terrible alte Motzbirne
Alter: 30 Beiträge: 7278 Wohnort: München
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15.11.2007 15:44
von Enfant Terrible
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Sorry, nie gehört.
Da ich nicht so viel lese, kann ich manchmal schlecht beurteilen, ob so eine Story schon ähnlich da gewesen ist.
Hierbei habe ich aber eher an American Psycho gedacht.
_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
ASP
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Brynhilda Felix Aestheticus
Alter: 44 Beiträge: 7760 Wohnort: Oderint, dum probent.
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15.11.2007 15:45
von Brynhilda
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Dann ist es auf alle Fälle ein Plagiat.
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Enfant Terrible alte Motzbirne
Alter: 30 Beiträge: 7278 Wohnort: München
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15.11.2007 15:46
von Enfant Terrible
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Danke.
Ich dich auch...
Ersuche um eine Löschung dieses Textes.
_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
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"Schreib nie mehr sowas. Ich bitte dich darum." © Eddie
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Brynhilda Felix Aestheticus
Alter: 44 Beiträge: 7760 Wohnort: Oderint, dum probent.
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15.11.2007 15:47
von Brynhilda
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Vielleicht noch eine Textkritik:
Ich finde, es ist doch sehr klischeehaft gehalten.
Und der erste Teil zieht sich und zieht sich.
Ich habe vermißt: Ich helfe alten Omas über die Straße, bringe im Herbst Igel ins Tierheim und unterrichte eherenamtlich Kinder im Gemeindezentrum.
Irgendwie ist das im ersten Teil so viel, daß man das Ende nahezuerwartet.
Auch deshalb, weil einem die Geschichte bekannt vorkommt.
Kannst du damit was anfangen?
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Enfant Terrible alte Motzbirne
Alter: 30 Beiträge: 7278 Wohnort: München
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15.11.2007 15:48
von Enfant Terrible
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Klar.
Und jetzt lösche den Text bitte.
_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
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Brynhilda Felix Aestheticus
Alter: 44 Beiträge: 7760 Wohnort: Oderint, dum probent.
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15.11.2007 15:48
von Brynhilda
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Ist das wirklich dein Ernst?
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Enfant Terrible alte Motzbirne
Alter: 30 Beiträge: 7278 Wohnort: München
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15.11.2007 15:49
von Enfant Terrible
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Verschiebs wenigstens in den Experimente-Bereich.
Die Story ist zu grottig, um hier stehen zu dürfen.
Hab mich ja auch nur verklickt.
_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
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Brynhilda Felix Aestheticus
Alter: 44 Beiträge: 7760 Wohnort: Oderint, dum probent.
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15.11.2007 15:50
von Brynhilda
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Okay, das mache ich.
Vielleicht äußert sich ja noch jemand, der kompetenter ist als ich, zu der Geschichte.
Nur wegen Brynhildas Gefasel sollten keine Threads gelöscht werden.
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Enfant Terrible alte Motzbirne
Alter: 30 Beiträge: 7278 Wohnort: München
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15.11.2007 15:52
von Enfant Terrible
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Danke.
Ich liebe dich.
_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
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Rheinsberg écrivaine émigrée
Alter: 64 Beiträge: 2251 NaNoWriMo: 35000 Wohnort: Amman
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15.11.2007 16:54 Re: Schlechter Mensch? von Rheinsberg
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Terrorkrümel hat Folgendes geschrieben: | [i]Hielt er etwa mich für einen schlechten Menschen? Das kann ich mir nur schwer vorstellen. Gerne würde ich wissen, was er denkt, doch im Anbetracht der Öffnung in seinem Schädel werde ich es wohl nie erfahren. Keine Angst ist in seinem Gesicht, nur Erstaunen. Die Art von Überraschung, wenn man plötzlich Besuch von einem Freund bekommt. Wir waren auch Freunde. In der Blutlache um seinen Körper kann ich mein Spiegelbild ebenso deutlich sehen. Wenn es das Gesicht eines Menschen ist, dann keines schlechten. |
Eine Frage zu diesem Absatz: Wen meinst du hier mit "er"? Ich hatte beim Lesen das Gefühl, dass zwischen dem vorherigen Text und diesem Absatz etwas fehlte - ein Ereignis, was dich dann dazu brachte, dich zu fragen, ob du nun eine guter oder schlechter Mensch seiest. Das würde - in meinen Augen - den Text zu einer kurzen Story machen, so kommt es mir eher vor wie eine Einleitung oder ein Fragment.
Liebe Grüße
Rheinsberg
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Enfant Terrible alte Motzbirne
Alter: 30 Beiträge: 7278 Wohnort: München
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15.11.2007 17:06
von Enfant Terrible
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Es ist in der Tat eine Short Story, die ich bewusst wie ein Fragment aufgebaut habe. Und wenn du noch einmal zwischen den Zeilen liest, merkst du vielleicht, wenn ich mit "er" gemeint habe. Da bevorzuge ich Andeutungen einer expliziten Erklärung.
_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
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satias Wortedrechsler
Beiträge: 85
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21.11.2007 20:36
von satias
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Hm... vielleicht bin ich ja nur ein Opfer meines schlechten Geschmacks - aber ich find das Teil ziemlich gelungen. Könnt vielleicht flüssiger geschrieben sein, aber. Nö. Ich mag den Ablauf. So ne fein indirekte Direktheit im Hintergrund. Nich, dass ich mich mit sowas wie allgemeinen Kriterien blabla auskenn, aber hey, lesen kann ich.
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Enfant Terrible alte Motzbirne
Alter: 30 Beiträge: 7278 Wohnort: München
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21.11.2007 20:43
von Enfant Terrible
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Hey, danke! Es ehrt mich, dass du deinen 1. Beitrag in der Hölle - äh, ich meinte natürlich, in diesem tollen Forum - an meine behelfsbedürftige "Story" verschwendest.
Zitat: | So ne fein indirekte Direktheit im Hintergrund |
LOL, ein Betaleser im RL hat diese Story als "Streicheleinheiten mit abschließendem Schlag auf die Nase" verglichen. Ist es das, was du meinst?
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satias Wortedrechsler
Beiträge: 85
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23.11.2007 11:25
von satias
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Ja, der Ausdruck passt ganz gut, denk ich. Aber auch einfach die Art, in der es geschrieben is, nicht nur der Aufbau. Alles so ein wenig verklärt geschildert, und trotzdem, zumindestens beim zweiten Lesen, ganz klar dargestellt, was Sache is.
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