18 Jahre Schriftstellerforum!
 
Suchen
Suchabfrage:
erweiterte Suche

Login

Jetzt erhältlich! Eine Anthologie von und mit unseren Usern. Jetzt bestellen! Die erste, offizielle DSFo-Anthologie! Lyrikwerkstatt Das DSFo.de DSFopedia


Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Postkartenprosa 03/2012
Alles Andere als Liebe

 
 
Gehe zu Seite 1, 2  Weiter
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
 Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  « | »  
Autor Nachricht
Zeth Jin
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 39
Beiträge: 141



Beitrag25.03.2012 19:00
Alles Andere als Liebe
von Zeth Jin
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Alles Andere als Liebe

„Und hier entkleiden sie sich.“ Das Namensschild der Beamtin hieß Verona Schneider. Einen Meter und sechzig groß, einhundert Kilogramm schwer und ein Lächeln aus Stein. „Wenn sie fertig sind, drücken sie diesen Schalter.“ Sie deutete mit ihren Wurstfingern auf die Schiebetür, auf der anderen Seite der Kabine. „Das Licht wird daraufhin abgedunkelt und dann treten sie in den Interaktionsraum.“
Bonnard schluckte. Im Prospekt des Amtes für Reproduktionen hatte sich der gesamte Ablauf irgendwie romantischer gelesen.
Frau Schneider schob ihn in die Kabine und schloss die Kunststofftür. Es gab kein Zurück. Er war alleine mit sich und seinen Gedanken.
Bonnards Herz pochte und seine Hände fingen an zu schwitzen.
Er zog sich aus und stand nackt vor der Schiebetür. Sein Zeigefinger verharrte einen Moment über den Türschalter.
Mit einem Klick wurden die Lampen der Kabine gedimmt. Die Tür glitt auf und vor ihm ruhten die Umrisse des Interaktionsraumes.
Kein Licht, keine Fenster, keine Bilder an der Wand, nur ein Bett in der Mitte des Raumes. Bonnard vermutete die Silhouette einer anderen Person. Auf eine kindliche Art und Weise, war er froh darüber, dass er nicht erkennen konnte, wohin ihre Augen blickten.
„Hallo?“, fragte die Frau von der anderen Seite. Ihre Stimme wurde durch den Teppichboden des Interaktionsraumes gedämmt.
„Hallo“, antwortete er. „Ich bin Bonnard.“
„Gott sei Dank.“ Ihre Stimme klang erleichtert. „Ich heiße Marthe.“
„Warum Gott sei Dank?“
Sie lachte nervös. „Na ja, ich wollte keinen Dieter oder Horst.“
„Verständlich.“ Bonnard schmunzelte.
Er wollte etwas Geistreiches, Lustiges, Überraschendes sagen. Doch nichts. Sein Gehirn war genauso Dunkel, wie der Raum vor seinen Augen.
„Hast du was dagegen, wenn wir uns ein wenig unterhalten, also bevor, na du weißt schon...“
Bonnard nickte. „Ja, natürlich. Worüber denn?“
Marthe strich sich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr, zumindest vermutete er das. „Mach einen Vorschlag.“
„Ich hab Angst.“
„Vor mir?“
Bonnard schwieg eine Weile. Sie ertastete sich den Weg zum Bett und setzte sich.
„Mehr vor mir, ich hab so was noch nie getan.“
„Ich auch nicht.“
Er kratzte sich am Kopf. Das führte so zu nichts. „Und nun?“, fragte er.
„Wenn zwei Menschen Angst haben, müssen sie einfach mutig sein.“ Bonnard spürte ihr Lächeln im Dunkeln.
Er schritt in den Interaktionsraum,legte ihren Kopf in seine Hände und küsste die Mutter seiner Kinder.

Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
ney
Geschlecht:weiblichLeseratte


Beiträge: 187
Wohnort: Leipzig


Beitrag26.03.2012 20:00

von ney
Antworten mit Zitat

mir erschließt sich nicht ganz, wofür es dieses interaktionsraum bedarf, wenn es technisch ohne weiteres möglich ist, auf anderm weg ein kind zu zeugen. ist das so eine art postapokalypse?
aber auf jeden fall eine interessante idee für die bildumsetzung.


_________________
all lives end. all hearts are broken. caring is not an advantage.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
mondblume
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 45
Beiträge: 1138
Wohnort: Costa Brava


Beitrag26.03.2012 21:08

von mondblume
Antworten mit Zitat

Der Text weist sehr viele Fehler auf - Sie in der Höflichkeitsform wird immer noch gross geschrieben! - einige unsaubere Ausführungen, und ich erkenne, warum er erst disqualifiziert wurde, denn ich sehe keinen (eindeutigen) Bezug zu den beiden Bildern. Die Kinder, als Bezug zum Kinderbild? Oder das Halbdunkle, als Bezug zum Bild der Liebenden?

Lässt mich etwas im Halbdunkeln ...


_________________
Die Frau des Spatzen
Die Spanien-Saga:
Wir sind für die Ewigkeit - Hoffnung
Wir sind für die Ewigkeit - Erinnerung
Wir sind für die Ewigkeit - Berührung
Dort, wo die Feuer brennen (Tolino Media Newcomerpreis 2022)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
junimond7
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 50
Beiträge: 141
Wohnort: schönste Stadt der Welt


Beitrag26.03.2012 23:17

von junimond7
Antworten mit Zitat

auch eine gute idee... gut umgesetzt, gut geschrieben
schön


_________________
Misch ein bisschen Torheit in Dein ernsthaftes Tun und Trachten. Albernheiten im rechten Moment sind etwas Köstliches.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Mardii
Stiefmütterle

Alter: 64
Beiträge: 1774



Beitrag27.03.2012 01:57

von Mardii
Antworten mit Zitat

Mit meinen beschränkten Anlagen habe ich den Text gleich beim ersten Lesen begriffen. Es erschien mir ganz interessant, bot aber beim zweiten Mal keine Überraschungen mehr. Nur zwei sprachliche Merkwürdigkeiten:

Zitat:
Das Namensschild der Beamtin hieß Verona Schneider.


Klar, dass die Beamtin Verona heißt, aber es liest sich, als ob das Schild es täte.

Zitat:
Er schritt in den Interaktionsraum,legte ihren Kopf in seine Hände und küsste die Mutter seiner Kinder.


Wie macht er das? Es klingt so, als würde er sich zu diesem Zweck verdoppeln.


_________________
`bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Gast







Beitrag27.03.2012 10:25

von Gast
Antworten mit Zitat

Zitat:
Das Namensschild der Beamtin hieß Verona Schneider. Einen Meter und sechzig groß, einhundert Kilogramm schwer und ein Lächeln aus Stein


Erstaunliches Namensschild lol2

Naja, der Rest. Schöne Grundidee, aber die Figuren agieren tüchtig steif und nur mäßig glaubwürdig. Schade.
Nach oben
Kara
Geschlecht:weiblichEselsohr
K

Alter: 46
Beiträge: 293



K
Beitrag27.03.2012 10:45

von Kara
Antworten mit Zitat

Hallo Inko,
habe nichts zu meckern. Gefällt mir.
LG, Kara


_________________
...nur wer sich bewegt, bewegt auch was...
... Gras wächst auch nicht schneller, wenn man dran zieht...
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Zeth Jin
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 39
Beiträge: 141



Beitrag27.03.2012 10:54

von Zeth Jin
pdf-Datei Antworten mit Zitat

In meinen Augen: Thema verfehlt. ^^
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
StefSteff2005
Geschlecht:weiblichWortedrechsler


Beiträge: 58



Beitrag27.03.2012 15:47

von StefSteff2005
Antworten mit Zitat

WoW! Sifi-Spannung auf so kurzem Raum. Kann man daraus keinen Roman machen?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
fancy
Geschlecht:weiblichSchmuddelkind

Alter: 64
Beiträge: 2757
Wohnort: Im sonnigen Süden


Beitrag27.03.2012 16:21

von fancy
Antworten mit Zitat

Hallo,

ich kenne keine Namenschilder, die irgendwie heißen!
über dem Türschalter

Die Idee gefällt mir. Familiengründung in ferner Zukunft, staatlich überwacht. Ja, das ist interessant. Wenn du noch eine Nacht darüber geschlafen hättest, wäre der Text wahrscheinlich besser geworden. Aber ich werte die Idee stärker, als die Umsetzung.

Federn gibt es später.


_________________
Don't start doing things, just do them. Fang nicht an, Dinge zu tun, tu sie einfach! (Me)
Wer wenig denkt, irrt viel (Leonardo da Vinci)
Meinungsverschiedenheiten über ein Kunstwerk beweisen, dass das Werk neu, komplex und lebenswichtig ist. (Oscar Wilde)
Wenn Kritiker uneins sind, befindet sich der Künstler im Einklang mit sich selbst. (Oscar Wilde)

https//mlpaints.blogspot.com
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
halcyonzocalo
Geschlecht:männlichEinsamer Trancer

Alter: 34
Beiträge: 1202
Wohnort: Irgendwo im Nirgendwo


Beitrag27.03.2012 18:16

von halcyonzocalo
Antworten mit Zitat

An sich eine nette Idee, doch fallen hier die doch recht zahlreichen sprachlichen Fehler unangenehm auf. ("sie" als Anrede klein, Kommafehler, Adjektive groß etc.)

Der letzte Satz kann mich auch nicht überzeugen, er passt in meinen Augen so gar nicht zum Rest der Geschichte.

Idee nett, Umsetzung leider nicht so gelungen. 4 Federn.


_________________
Die minimaldeterministische Metaphernstruktur mit ihrer mytophoben Phrasierung spiegelt den ideeimmanent abwesenden Bedeutungsraum.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Rufina
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 693



Beitrag27.03.2012 18:41

von Rufina
Antworten mit Zitat

Hallo,

Vorgabe:
Umgesetzt, wenn auch nicht ganz offensichtlich.

Sprache:
Du bringst die Sterilität des Raumes und die Anonymität ganz gut rüber. An der abwertenden Äußerlichkeitenbeschreibung zu Anfang habe ich mich etwas gestört.
Zitat:
Einen Meter und sechzig groß, einhundert Kilogramm schwer und ein Lächeln aus Stein. „Wenn sie fertig sind, drücken sie diesen Schalter.“ Sie deutete mit ihren Wurstfingern auf die Schiebetür, auf der anderen Seite der Kabine.

Dann wäre da natürlich noch der Patzer ganz zu Anfang, wo es mir so vorkommt, als ob du zuerst schreiben wolltest: "Die Beamtin hieß ...", dir dann das mit dem Namensschild eingefallen ist und du letztlich beides vermischt hast, sodass das dabei rausgekommen ist:
Zitat:
Das Namensschild der Beamtin hieß Verona Schneider.
  Question

Inhalt:
Die Idee finde ich originell, die Pointe kommt auch, ist mir aber zu schwach.

Viele Grüße
Rufina


_________________
Noch sind wir zwar keine gefährdete Art, aber es ist nicht so, dass wir nicht oft genug versucht hätten, eine zu werden. (Douglas Adams)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Nicki
Geschlecht:weiblichBücherwurm

Alter: 68
Beiträge: 3613
Wohnort: Mönchengladbach
Ei 10


Beitrag27.03.2012 21:10

von Nicki
Antworten mit Zitat

Wegen Zeitmangel und nach reiflicher Überlegung habe ich mich dazu entschlossen, nur Federn zu vergeben, aber nicht zu kommentieren. Meine Bewertung setzt sich zusammen aus dem Bauchgefühl, dass da etwas steht, das mir gefällt, das ich gerne lese, das ich verstehe.
Weiterhin ob die Themenvorgabe eingehalten worden ist und ob grobe Rechtschreib und Grammatikfehler auftauchen.
Wer wissen möchte, warum sein Text meine Federnanzahl bekommen hat, fragt mich am besten nach den Osterferien, wenn ich wieder im Lande bin.


_________________
MfG
Nicki

"Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist." Henry Ford
"Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt." A.Einstein


*Sommerblues* September 2017 Eisermann Verlag
*Trommelfeuer* November 2017 Eisermann Verlag
*Silvesterliebe* 30. November 2018 Eisermann Verlag
*Gestohlene Jahre* Work in Progress
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Psychosus
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 34
Beiträge: 47



Beitrag27.03.2012 21:20

von Psychosus
Antworten mit Zitat

Die Idee hätte beinah etwas satirisches, wenn nicht das Ende so ernst, so tragisch-romantisch wäre (knapp am Kitsch vorbei!).
Zwei Unbekannte sollen, oder wollen - das erfahre ich nicht wirklich - ein Kind zeugen. Sie befinden sich in einer kalten, abweisenden Umgebung, die mehr Ähnlichkeit mit einer Gefängniszelle aufweist, als mit einem Ort, an dem man sich zwei Menschen vorstellt, die Liebe machen - vor Allem Liebe mit dem Ziel der Zeugung. Das mag vielleicht eine altmodische, romantische Vorstellung sein (denn Kinder kann man auch in Autos, im Wald, oder im Keller zeugen - Romantik machen Menschen, nicht die Umgebung), aber sie macht die beiden Figuren zerbrechlich. Das gefällt mir gut. Das IST gut! Es scheint fast so, als bleibe den beiden gar nichts anderes mehr übrig als sich aufeinander einzulassen. Gleichzeitig könnte man sich aber noch Alternativen ausdenken, denn so wirkt die Geschichte sehr determiniert; ich erkenne da eher eine philosophische Betrachtungsweise der Situation, denn die zwei könnten auch noch ganz andere Sachen machen; wieso wechseln sie nicht einfach einige Sätze, sind sich sympathisch, und entscheiden sich dafür, ein in ihren Augen angemesseneres Plätzchen aufzusuchen? Eben weil du hier von der Idee aus- und dementsprechend logisch vorgegangen bist. Du spielst nicht sehr viel mit den Figuren, oder mit ihren Möglichkeiten.

Ein bisschen irritierend finde ich diese Reihenfolge:
Zitat:
Bonnard schluckte. Im Prospekt des Amtes für Reproduktionen hatte sich der gesamte Ablauf irgendwie romantischer gelesen.

Zitat:

Frau Schneider schob ihn in die Kabine und schloss die Kunststofftür. Es gab kein Zurück. Er war alleine mit sich und seinen Gedanken.
Bonnards Herz pochte und seine Hände fingen an zu schwitzen.


Weswegen? Weil der erste Satz ziemlich flappsig, eben satirisch rüberkommt; ein bisschen so, wie man ihn häufiger liest. Indem du das Wort "irgendwie" weglässt, kannst du das verändern. Zur Verdeutlichung: es scheint, als hätte Bonnard sich gar keine wirkliche Hoffnung gemacht, dass es romantischer sein könnte. Er wirkt eher so, als könnte er das mit einem Schulterzucken abtun, und als hätte er auch nicht die Fantasie, es sich anders (schlecht oder gut) vorzustellen. Kurz darauf, im nächsten Satz nämlich, ist er auf einmal sensibel und hat die Fantasie. Etwas widersprüchlich.

Gut dann dieser Satz:
Zitat:
Er wollte etwas Geistreiches, Lustiges, Überraschendes sagen. Doch nichts. Sein Gehirn war genauso Dunkel, wie der Raum vor seinen Augen.


Beschreibt noch einmal, wie das kalte, unnatürliche Drumherum, vielleicht die Nacktheit in Verband mit der Unpersönlichkeit, ihn bang werden lässt.

Bonnard befindet sich mit Marthe im Raum, und die beiden tauschen sich aus über ihre Unsicherheiten. Marthe möchte reden (Frau...), Bonnard weiß aber nichts zu sagen (und weil er wirklich gar nichts zu sagen weiß, kommt er auch ein wenig dümmlich rüber, aber das spielt keine so große Rolle); jedenfalls hört er ihr zu, das ist schon gut. Die beiden schaffen durch Marthes Eröffnung, sie habe Angst, und durch seine zurückhaltenden Reaktionen eine Intimität, die mir gefällt. Es ist nichts außergewöhnliches, nichts dramatisches im Stil von "Wir stellen fest, dass wir wie geschaffen für einander sind" oder so ein Unsinn, sondern einfach nur ein wenig (echte) Kommunikation.

Gefällt!

Was nicht gefällt: "die Mutter seiner Kinder". Ich bin gerade eigentlich erst richtig warm geworden mit den beiden und beschaue mir deren Beziehung, da machst du so einen Verweis, den hätte ich an etwas späterer Stelle nötig gehabt, wenn zwischen denen noch etwas passiert wäre, das mich langsam an den Punkt leitet, an dem ich mir vorstellen kann, dass sie sich schon so nah sind. Aber gut, hast ja ne Wortbegrenzung, kann man nix machen. Wenn du nur "Marthe" schreiben würdest, würde ich vermutlich gar nicht so viel über die beiden wissen.

Cheers
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Maestro
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 67
Beiträge: 338



Beitrag28.03.2012 16:11

von Maestro
Antworten mit Zitat

Gleich der zweite Satz fällt leider negativ auf. Das Namensschild hieß nicht, sondern die Trägerin des Namensschildes hieß...
Sie sagt drücken sie diesen Schalter, und zeigt dabei auf eine Tür. Logikfehler! Wahrscheinlich zeigt sie auf einen Schalter neben der Tür. Sein Zeigefinger verharrte über dem Schalter.
Können Umrisse "ruhen"?
Danach wird es nur noch wirr. Er und sie werden verwechselt, er "vermutete" die Silhouette, auf eine kindliche Art und Weise?? etc.
Leider ein vollkommen verzerrtes Bild, und letztlich eine Geschichte ohne klare Aussage, die nicht zu Ende geschrieben ist.

Ich vergebe drei Federn

Maestro


_________________
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden MSN Messenger
hobbes
Geschlecht:weiblichTretbootliteratin & Verkaufsgenie

Moderatorin

Beiträge: 4290

Das goldene Aufbruchstück Das goldene Gleis
Der silberne Scheinwerfer Ei 4
Podcast-Sonderpreis


Beitrag28.03.2012 16:35

von hobbes
Antworten mit Zitat

Du hättest noch 73 Wörter gehabt (wenn ich richtig gerechnet habe).
Das schreib ich, weil es mir am Schluß ein bisschen zu schnell geht. Klar, so kommt der Paukenschlag mit "Mutter meiner Kinder" doller heraus.
Trotzdem gefällt es mir nicht.

Ansonsten ist das ganz ordentlich. Die Personen sind schön getroffen, gefällt mir, wie Du ihnen Leben einschreibst.

Hm. Solide gemacht. Besonders hingerissen bin ich allerdings auch nicht.

6 Federn fürs Erste.
(Aber das kann sich bei erneutem Lesen und im direkten Vergleich noch ändern)


_________________
Don't play what's there, play what's not there.
Miles Davis
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
The Brain
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 65
Beiträge: 1966
Wohnort: Over the rainbow


Beitrag28.03.2012 17:33
Re: Alles Andere als Liebe
von The Brain
Antworten mit Zitat

postkartenprosa hat Folgendes geschrieben:
Alles Andere als Liebe

„Und hier entkleiden sie sich.“ Das Namensschild der Beamtin hieß Verona Schneider. Einen Meter und sechzig groß, einhundert Kilogramm schwer und ein Lächeln aus Stein. „Wenn sie fertig sind, drücken sie diesen Schalter.“ Sie deutete mit ihren Wurstfingern auf die Schiebetür, auf der anderen Seite der Kabine. „Das Licht wird daraufhin abgedunkelt und dann treten sie in den Interaktionsraum.
Bonnard schluckte. Im Prospekt des Amtes für Reproduktionen hatte sich der gesamte Ablauf irgendwie romantischer gelesen.
Frau Schneider schob ihn in die Kabine und schloss die Kunststofftür. Es gab kein Zurück. Er war alleine mit sich und seinen Gedanken.
Bonnards Herz pochte und seine Hände fingen an zu schwitzen.
Er zog sich aus und stand nackt vor der Schiebetür. Sein Zeigefinger verharrte einen Moment über den Türschalter. was ist das?Mit einem Klick wurden die Lampen der Kabine gedimmt. Die Tür glitt auf und vor ihm ruhten die Umrisse des Interaktionsraumes.
Kein Licht, keine Fenster, keine Bilder an der Wand, nur ein Bett in der Mitte des Raumes. Bonnard vermutete die Silhouette einer anderen Person. Auf eine kindliche Art und Weise, war er froh darüber, dass er nicht erkennen konnte, wohin ihre Augen blickten.
„Hallo?“, fragte die Frau von der anderen Seite. Ihre Stimme wurde durch den Teppichboden des Interaktionsraumes gedämmt.
„Hallo“, antwortete er. „Ich bin Bonnard.“
„Gott sei Dank.“ Ihre Stimme klang erleichtert. „Ich heiße Marthe.“
„Warum Gott sei Dank?“
Sie lachte nervös. „Na ja, ich wollte keinen Dieter oder Horst.“
„Verständlich.“ Bonnard schmunzelte.
Er wollte etwas Geistreiches, Lustiges, Überraschendes sagen. Doch nichts. Sein Gehirn war genauso Dunkel, wie der Raum vor seinen Augen.
„Hast du was dagegen, wenn wir uns ein wenig unterhalten, also bevor, na du weißt schon...“
Bonnard nickte. „Ja, natürlich. Worüber denn?“
Marthe strich sich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr, zumindest vermutete er das. das liest sich reichlich schräg ... „Mach einen Vorschlag.“
„Ich hab Angst.“
„Vor mir?“
Bonnard schwieg eine Weile. Sie ertastete sich den Weg zum Bett und setzte sich. woher weiß er das?
„Mehr vor mir, ich hab so was noch nie getan.“
„Ich auch nicht.“
Er kratzte sich am Kopf. Das führte so zu nichts. „Und nun?“, fragte er.
„Wenn zwei Menschen Angst haben, müssen sie einfach mutig sein.“ Bonnard spürte ihr Lächeln im Dunkeln.
Er schritt in den Interaktionsraum,legte ihren Kopf in seine Hände und küsste die Mutter seiner Kinder Zwillinge? Erstmal nur eins? .




Achte ein wenig auf unschön wirkende Wortwiederholungen.


Liebe Grüße

Brain


_________________
Dinge wahrzunehmen,
der Keim der Intelligenz

(Laotse)

***********

Die Kindheit endet nicht mit dem Erwachsenwerden.
Sie begleitet dich durch all deine Lebenstage.

***********

Alle Bücher dieser Welt
Bringen dir kein Glück,
Doch sie weisen dich geheim
In dich selbst zurück.

(Hermann Hesse)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Piratin
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 58
Beiträge: 2186
Wohnort: Mallorca
Ei 2


Beitrag28.03.2012 18:41

von Piratin
Antworten mit Zitat

Lieber PoKaPro-Teilnehmer,

eine feine Umsetzung der Aufgabe, weil hier das Bild metaphorisch benutzt wurde, was mir gefällt.
Leider gefällt mir der Anfang nicht, denn: ein "Namensschild heißt" - geht nicht. Auch kann ich mir in der technisch-geschäftlich gestalteten Atmosphäre nicht vorstellen, dass einerseits Kinder auf natürlichem Weg gezeugt werden, noch dass dies in vollkommener Dunkelheit geschieht, wo sich der Prota den Hals brechen kann. Auf der anderen Seite findet er gleich ihren Kopf - da paßt für mich was nicht zusammen.
Liebe Grüße
Piratin


_________________
Das größte Hobby des Autors ist, neben dem Schreiben, das Lesen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Marcio
Gänsefüßchen
M


Beiträge: 34



M
Beitrag28.03.2012 20:20

von Marcio
Antworten mit Zitat

Gefällt mir ganz gut. Nette Idee, ansprechend geschrieben.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
kskreativ
Geschlecht:weiblichMärchenerzähler
K

Alter: 59
Beiträge: 2232
Wohnort: Ezy sur Eure, France


K
Beitrag29.03.2012 09:54

von kskreativ
Antworten mit Zitat

Mein erster Wettbewerb als Teilnehmer und Kritiker. Wonach schaue ich?
Erstens: Themenvorgabe. Wie wurde sie umgesetzt?
Zweitens: Ist der Text in sich schlüssig und  ist er ansprechend geschrieben?
Drittens: Stil


Die Themenvorgabe wurde hier metaphorisch umgesetzt, gefällt auch.
Die Geschichte ist ansprechend geschrieben, die Handlung glaubwürdig. Auch der Humor kommt nicht zu kurz. "Ich wollte keinen Dieter oder Horst." Gut.
Die groben Schnitzer in der Rechtschreibung und mindestens ein Bezugsfehler, das Namensschild heißt Veronika und Bonnard wird zwischendrin mal weiblich,, stören leider das Lesevergnügen.


_________________
C'est la vie. oder: Du würdest dich wundern, was man so alles überleben kann.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
MadameMimm
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 50
Beiträge: 575
Wohnort: Schwabenland


Beitrag29.03.2012 19:25

von MadameMimm
Antworten mit Zitat

Hallo Inko,

aus Zeitgründen nur ein kurzer Kommentar, sorry.

+ gute Idee
+ sprachlich anschaulich, kurzweilig, unterhaltsam
+ sauber dargestellte Charaktere
+ für die Kürze des Textes ein aussagekräftiger Plot

- die Sache mit der Haarsträhne
-
Zitat:
Sie ertastete sich den Weg zum Bett und setzte sich.
Perspektivwechsel stört Lesefluss

Wertung: 6 Federn


_________________
Hexliche Grüße von Tanja
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
lady-in-black
Bitte nicht füttern


Beiträge: 1474
Wohnort: Killer Förde
Der goldene Käfig Extrem Süßes!


Beitrag29.03.2012 20:22

von lady-in-black
Antworten mit Zitat

Moin,  smile

aha, ein wenig Science Fiction.  Cool Damit triffst du zwar nicht gerade meinen persönlichen Geschmack, aber immerhin konntest du es mir inhaltlich schmackhaft (in Form von 'verständlich') machen.  Daumen hoch


_________________
- Ich würde mich gerne geistig mit Dir duellieren ... aber ich sehe Du bist leider unbewaffnet.
- Nein, Stil ist nicht das Ende vom Besen.
- Ich spreche fließend ironisch, auch im sarkastischen Dialekt.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden MSN Messenger
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Seite 1 von 2 Gehe zu Seite 1, 2  Weiter

Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Postkartenprosa 03/2012
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen.
In diesem Forum darfst Du Ereignisse posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
 Foren-Übersicht Gehe zu:  


Ähnliche Beiträge
Thema Autor Forum Antworten Verfasst am
Keine neuen Beiträge Diskussionen zu Genre und Zielgruppe
Warum gelten manche Genres als dumm o...
von WSK
WSK Diskussionen zu Genre und Zielgruppe 144 09.04.2024 10:27 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Roter Teppich & Check-In
Wunderschönen Abend liebe Schreibend...
von PoisonYvi46
PoisonYvi46 Roter Teppich & Check-In 1 04.04.2024 20:15 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Dies und Das
Eine Kurzgeschichte Filmemachern als ...
von Golovin
Golovin Dies und Das 4 28.03.2024 23:27 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Trash
Tierische Liebe . . .
von Wenigschreiber
Wenigschreiber Trash 20 25.03.2024 11:07 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Feedback
Schaffen ist besser als anschaffen
von Hera Klit
Hera Klit Feedback 0 20.03.2024 04:38 Letzten Beitrag anzeigen

EmpfehlungBuchEmpfehlungBuchEmpfehlungEmpfehlungBuchEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlung

von MoL

von Beka

von Neopunk

von Tiefgang

von LightVersionXX

von fancy

von DasProjekt

von hexsaa

von TheSpecula

von Enfant Terrible

Impressum Datenschutz Marketing AGBs Links
Du hast noch keinen Account? Klicke hier um Dich jetzt kostenlos zu registrieren!