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Rosanna Richter und Henker
Alter: 30 Beiträge: 1055
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25.03.2012 19:00 Zugverkehr von Rosanna
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Zugverkehr
Wenn du nur schnell genug fährst, wird der nasse Beton auf dem Nachbargleis zum Spiegel. Dann streichen Vogelflügel über die Schwellen, manchmal so viele, dass sie schwarz davon werden oder ein angegrautes Blau – auch wenn man, ehrlich gesagt, bei dieser Geschwindigkeit keine einzelnen Schwellen mehr erkennt, nur ein schmales, flirrendes Rechteck aus dreckigem Beige. Ein bisschen wie eine Leinwand, nur dass der Film, darauf echt ist und die Leinwand selbst gespielt.
Meistens zeigt dieser Film kahle Bäume. Sie stehen da (oder nicht) und drohen mit dem Tag, an dem die Gleise trocken und sie immer noch da sind.
Neulich hockte ein neuer, blanker Kopf auf den Schwellen. Von ihm wusste ich genau, dass er da war, weil ich minutenlang hinter ihm stand und ihn beobachtete. Dass er mich an die Bäume erinnerte, die sich in den Wald zurückgezogen hatten (er hatte sie erschreckt, vielleicht, und außerdem war es der erste trockene Tag seit Wochen), sagte ich nicht. Im Grunde sagte ich gar nichts. Ab und an trat ich auf einen Zweig oder kickte einen Stein zu seinen Geschwistern ins Gleisbett, damit der Kopf wusste, dass ich noch da war. Aber selbst das war unnötig, denn von Zeit zu Zeit drehte er sich mit trotzigem Blick nach mir um.
Über seinem Anzug trug er die Haut wie ein schlampig zurechtgezupftes Leichentuch, wie von zahlreichen Vorgängern starr und vergilbt, und von Zeit zu Zeit, wenn das Licht schräg darauf fiel, schien es hindurch bis auf den Grund. Ich erkannte, dass er seine eigene Leinwand ständig mit sich herumtrug, und dass er auf diesem verknäuelten, zerfasernden Stück Stoff immer noch nach dem Film suchte, der in ihm selbst spielte. Vielleicht hatte er ihn aber auch endlich gefunden. Vielleicht näherte sich gerade ein Wildwestfilm seinem Abspann. Der Bösewicht kniet, die Kapuze der zu Tode Verurteilten schon über dem Kopf, vor seinem Richter.
Vielleicht wurde gerade jemand gehängt.
Und trotzdem immer wieder dieses fast schüchterne Aufblicken, als sei er sich der Rolle, die er spielte, nicht ganz sicher. Ich wünschte mir plötzlich, ihn von den Gleisen zu ziehen, wie in diesem bescheuerten Lied von Suzie and her fucking bridge across the Severn - ich wünschte mir ein verführerisches Abendkleid, dieselben verlorenen Augen, Sehnsucht in seinen. Was man so träumt in einem jungen, hollywoodtoten Kopf.
Ich ging.
Am Tag danach hat es wieder geregnet und am Tag darauf und bis zum heutigen Tag. Ich hab einige Regionalzeitungen durchgeblättert, aber nichts von einem Selbstmörder auf den Schienen gelesen. Was bringt es auch, sich umzubringen, wenn man nicht mal beim Sterben alleine ist?
Jetzt warten wieder die Bäume auf den Gleisen. Wenn der Zug kommt, bleiben sie stehen.
Sie stehen noch, wenn er fort ist.
Weitere Werke von Rosanna:
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Dienstwerk Reißwolf
Alter: 55 Beiträge: 1254 Wohnort: Gera/Markkleeberg
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26.03.2012 00:13
von Dienstwerk
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Neutraler Befederungskommentar - wenn es die Zeit erlaubt, später evtl. mehr.
LG, Ana
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lady-in-black Bitte nicht füttern
Beiträge: 1474 Wohnort: Killer Förde
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26.03.2012 09:31
von lady-in-black
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Moin,
ich frage mich gerade, ob ich diesen Text noch kommentieren soll, weil er eher den Eindruck macht, als würde er auch noch disqualifiziert werden.
Es tut mir ehrlich leid, aber selbst wenn ich mich völlig auf die metaphorische Ebene begebe, so habe ich trotzdem ein Problem damit, die Umsetzung der Vorgabe zu erkennen.
Die verhüllten Liebenden sollten mehr hervorstechen, als eine Leinwand.
_________________ - Ich würde mich gerne geistig mit Dir duellieren ... aber ich sehe Du bist leider unbewaffnet.
- Nein, Stil ist nicht das Ende vom Besen.
- Ich spreche fließend ironisch, auch im sarkastischen Dialekt. |
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derSibirier Reißwolf
D
Beiträge: 1250
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D 26.03.2012 19:14
von derSibirier
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Sprachlich ganz gut.
Der Text ist verrückt,aber nicht schlecht.
Die Themenumsetzung finde ich allerdings schwach.
4 Federn.
Sibirier
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Rosanna Richter und Henker
Alter: 30 Beiträge: 1055
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26.03.2012 20:55
von Rosanna
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Da war. da-war. War da? Wardawar?
War da was? Ja, da war was. Oh Gott, ich dachte, ich hätte mir das hier durchgelesen. Da war ich auch - mir ganz ganz sicher.
Waarrr! Dada.
_________________ nahtannahtnähtnathannähte
nähtnathannahtannahtnahtnathans
nadelihremendepunkt |
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Nathaniel Leseratte
Alter: 30 Beiträge: 142 Wohnort: Wenn ich nun einer von den andern wäre, ...
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26.03.2012 21:28
von Nathaniel
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Schwieriger Text...
Ich muss zugeben, dass ich ihn nicht auf Anhieb verstanden habe, aber das liegt wohl an mir.
Die Bilder gefallen mir, der Film auf der Leinwand, die Bäume etc., auch wenn ich die Beschreibung des "Kopfes" auf den Schienen etwas bizarr finde.
Zitat: | Was bringt es auch, sich umzubringen, wenn man nicht mal beim Sterben alleine ist? |
Diese Frage finde ich klasse.
Leider ist mir der Zusammenhang zum Thema entgangen...Deswegen ziehe ich doch ein paar Federn ab.
Übrigens noch: Der Prota schaut in die Zeitung. Dort steht nichts über einen Suizid, was aber nicht heißen muss, dass es keinen gegeben hat. Im Journalismus vermeidet man dieses Thema wegen der Nachahmer. (Den Einfluss von Medienberichten und nachfolgenden Selbstmorden nennt man auch Werther-Effekt, falls du dich informieren möchtest.)
Nathaniel
_________________ *
Du willst wissen, wer ich bin?
Ich bin... ich. Nicht mehr, nicht weniger. Einfach ich.
Wobei das -nebenbei bemerkt- mehr ist als ein Wort. |
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Gast
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27.03.2012 11:22
von Gast
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Hallo ...,
Einer der Texte, mit dem ich mich intensiv beschäftigt habe, weil er mich berührt hat und ich den Versuch, wirklich etwas zu schaffen, honorieren wollte.
Ich denke, dass bei mir angekommen ist, was du ausdrücken wolltest. Mir fiel allerdings auf, dass du dich an manchen Stellen mit der Genauigkeit vielleicht ein wenig schwergetan hast?
Beispiel:
Zitat: | Über seinem Anzug trug er die Haut wie ein schlampig zurechtgezupftes Leichentuch, wie von zahlreichen Vorgängern starr und vergilbt, und von Zeit zu Zeit, wenn das Licht schräg darauf fiel, schien es hindurch bis auf den Grund. |
Mir scheint , dass du (eigentlich) sagen wolltest, dass er oberhalb des Anzugskragens die Haut wie ein schlampig zurechtgezupftes Leichentuch trug und dass wie bei zahlreichen ...
Der Unterschied scheint minimal, ich hatte allerdings Probleme, dem Satz sofort seinen Sinn zuzuordnen, was einen Leser gerade bei einem solchen Text schnell vergraulen kann ...
Diese Schreibe verlangt Genauigkeit und Sorgfalt im Ausdruck, sonst kommt man sich verloren vor, denke ich.
Ich finde gut, ziemlich gut, was ich da lesen durfte, die Stimmung, die du eingefangen hast, die Art der Beschreibungen, gewagt und interessant, dann auch noch der Seitenhieb auf den "bescheuerten" Song (samt Text),die Gedanken zur Übersättigung und dem vorgekauten, filmreifen Sehnsuchtsklischee ... ja, da kann ich mitgehen.
Guter Beitrag, hat mich gefreut!
Lorraine
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Zeth Jin Leseratte
Alter: 39 Beiträge: 141
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27.03.2012 11:24
von Zeth Jin
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Ich hab den Text nicht verstanden. Das liegt allerdings nicht am Thema sondern an der Sprache. Soviele doppelte Adjektive und Füllwörter, das wirklich kaum ein klarer Gedanken zustande kam.
Schade, denn die Szene hatte potential (zumindest, so wie ich sie verstanden habe o.0)
Was mich allerdings noch interessiert, zu welchem der beiden Themen gehörte nun die Geschichte eigentlich?
MfG Zeth
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Malaga Klammeraffe
Beiträge: 826
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27.03.2012 15:29
von Malaga
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Schwierig.
Ein Text, der ins Experimentelle geht. Eigentlich mag ich Texte, die den Leser fordern, bei denen man sich anstrengen muss, aber hier habe ich doch auch den Verdacht, dass die Anstrengung ins Leere führen wird, und dass sie das tut, liegt- denke ich - nicht unbedingt an meinem Versagen, sondern an Brüchen in Logik, Bildlichkeit, Sprache. Die Antworten der anderen werden es zeigen...
Schon beim ersten Abschnitt, dem Ausmalen des Schienenbildes mit den Spiegelungen, musste ich mich verflucht anstrengen, die Worte in Kopfkino umzusetzen, und es ist mir nur rudimentär gelungen.
Andere Stellen: Warum nur der Kopf auf dem Gleis liegt, fragt sich sicher jeder. Und warum blank, es regnet doch nicht mehr?
Der Vergleich Haut -Tuch gefällt mir einerseits, aber ist wohl auch nicht ganz sauber ausgearbeitet.
Insgesamt die Idee hat was, auch dieses Zögerliche sowohl des Selbstmörders als auch der Erzählerin, ihre merkwürdige Distanz.
Der Satz "Was bringt es auch..." ist auf den ersten Blick gut und plakativ, aber logisch? Bringt man sich um, um allein zu sein?
Die Fülle der Wettbewerbstexte erlaubt nicht noch mehr. Bewertung wird schwer.
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Rufina Klammeraffe
Beiträge: 693
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27.03.2012 18:26
von Rufina
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Hallo,
Vorgabe:
"Die Liebenden" originell umgesetzt.
Sprache:
Ich muss zugeben, dass ich beim ersten Mal lesen die Augen verdreht habe mit dem Gedanken: "Nicht wieder einer dieser Künstlertexte". Ich muss auch zugeben, dass es mir die Bilder an einigen Stellen immer noch zu gewollt, zu betont künstlerisch sind. Die sich bewegenden Bäume habe ich immer noch nicht verstanden. Dafür gibt es aber auch einige Bilder, die mich wirklich umhauen. Die Vogelflügel finde ich beispielsweise sehr schön.
Inhalt:
Mit dem Songtext zu Hurts-Wonderful Life wird das Verständnis natürlich erheblich erleichtert. Poetisch-philosophisch, traurig, romantisch, düster mit ein bisschen (T)rotzigkeit und merkwürdigerweise Lebenslust: "wenn du nur schnell genug fährst" . Der Text gewinnt beim mehrfachen Lesen und hat mir zu guter Letzt richtig gefallen. Ist was zum Versinken.
Viele Grüße
Rufina
_________________ Noch sind wir zwar keine gefährdete Art, aber es ist nicht so, dass wir nicht oft genug versucht hätten, eine zu werden. (Douglas Adams) |
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Nicki Bücherwurm
Alter: 68 Beiträge: 3611 Wohnort: Mönchengladbach
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27.03.2012 21:28
von Nicki
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Wegen Zeitmangel und nach reiflicher Überlegung habe ich mich dazu entschlossen, nur Federn zu vergeben, aber nicht zu kommentieren. Meine Bewertung setzt sich zusammen aus dem Bauchgefühl, dass da etwas steht, das mir gefällt, das ich gerne lese, das ich verstehe.
Weiterhin ob die Themenvorgabe eingehalten worden ist und ob grobe Rechtschreib und Grammatikfehler auftauchen.
Wer wissen möchte, warum sein Text meine Federnanzahl bekommen hat, fragt mich am besten nach den Osterferien, wenn ich wieder im Lande bin.
_________________ MfG
Nicki
"Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist." Henry Ford
"Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt." A.Einstein
*Sommerblues* September 2017 Eisermann Verlag
*Trommelfeuer* November 2017 Eisermann Verlag
*Silvesterliebe* 30. November 2018 Eisermann Verlag
*Gestohlene Jahre* Work in Progress |
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halcyonzocalo Einsamer Trancer
Alter: 34 Beiträge: 1202 Wohnort: Irgendwo im Nirgendwo
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28.03.2012 13:33
von halcyonzocalo
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Was dieses Motiv mit den Bäumen auf sich hat - da bin ich mir noch nicht so sicher. Ansonsten ein ganz durchschnittlicher Text, der sich gut lesen lässt und keine groben sprachlichen Schnitzer aufweist. Nur hinter die eigentliche Botschaft bin ich noch nicht ganz durchgestiegen. Vorerst 5 Federn.
_________________ Die minimaldeterministische Metaphernstruktur mit ihrer mytophoben Phrasierung spiegelt den ideeimmanent abwesenden Bedeutungsraum. |
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junimond7 Leseratte
Alter: 50 Beiträge: 141 Wohnort: schönste Stadt der Welt
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28.03.2012 14:10
von junimond7
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ich habe mir wirklich grösste mühe gegeben und viel zeit investiert, um diesen text zu verstehen
es wollte mir einfach nicht gelingen
_________________ Misch ein bisschen Torheit in Dein ernsthaftes Tun und Trachten. Albernheiten im rechten Moment sind etwas Köstliches. |
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BiggY Wortedrechsler
Beiträge: 76 Wohnort: Ruhrgebiet
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28.03.2012 17:31
von BiggY
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Hallo Schreiberling, Deinen Text habe ich soeben zwei Mal gelesen. Er erscheint sehr "bedeutungsschwanger" (richtige Vokabel?), aber ich muss ihn erst mal arbeiten lassen.
Herzigst
Steinchen
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Rheinsberg écrivaine émigrée
Alter: 64 Beiträge: 2251 NaNoWriMo: 35000 Wohnort: Amman
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29.03.2012 11:38
von Rheinsberg
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Ein wunderschön geschriebener, durchaus origineller Text. Ein paar sprachliche Hänger - jedenfalls hänge ich beim Lesen, aber nichts Schlimmes.
Ob ich den Text ganz verstehe? Eher nicht. Aber das muss ich auch nicht, um ihn sehr gut zu finden.
8 Federn
_________________ "Write what should not be forgotten…" Isabel Allende
"Books are written with blood, tears, laughter and kisses. " - Isabel Allende
"Die größte Gefahr ist die Selbstzensur. Dass ich Texte zu bestimmten Themen gar nicht schreibe, weil ich ahnen kann, welche Reaktionen sie hervorrufen." - Ingrid Brodnig |
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adelbo Reißwolf
Beiträge: 1830 Wohnort: Im heiligen Hafen
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29.03.2012 15:20
von adelbo
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Was mache ich nur mit diesem Text?
Ich mag ihn, weil ich Bahnhöfe mag und Züge, Gleise, Schienen und weil er schön geschrieben ist. Weil ich etliche Bilder nachvollziehen kann, aber verstehen tue ich ihn nicht.
Wie schon beim letzten Mal, werde ich ihn zurückstellen und noch mal darüber nachdenken. Vielleicht komme ich noch darauf, was oder wer ist der blanke Kopf???
Dein Gedicht über Menschen die an Schienen wohnen, habe ich noch leicht in Erinnerung.
adelbo
_________________ „Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.“
Bertrand Russell |
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ney Leseratte
Beiträge: 187 Wohnort: Leipzig
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29.03.2012 18:56
von ney
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eine geschichte, die ich mehrmals lesen musste, bis sich das bild in meinem kopfkino vollständig zusammensetzte. was nicht negativ gemeint ist. mir gefällt das surreale, dieses spiel mit symbolen. auch wenn am ende ein paar fragen zurückbleiben, gefällt mir, was hier aus den vorgaben gemacht wurde.
zu bekritteln hätte ich lediglich einen winzigen komma-fehler, aber der fällt bei der wertung nicht ins gewicht.
_________________ all lives end. all hearts are broken. caring is not an advantage. |
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Gast
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29.03.2012 21:56
von Gast
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Toll. Das ist sehr meine Art von Text, dieses Gleiten von Realität in die Anderswelt.
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hobbes Tretbootliteratin & Verkaufsgenie
Moderatorin
Beiträge: 4298
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31.03.2012 16:02
von hobbes
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postkartenprosa hat Folgendes geschrieben: | Wenn du nur schnell genug fährst, wird der nasse Beton auf dem Nachbargleis zum Spiegel. Dann streichen Vogelflügel über die Schwellen, manchmal so viele, dass sie schwarz davon werden oder ein angegrautes Blau – auch wenn man, ehrlich gesagt, bei dieser Geschwindigkeit keine einzelnen Schwellen mehr erkennt, nur ein schmales, flirrendes Rechteck aus dreckigem Beige. Ein bisschen wie eine Leinwand, nur dass der Film, darauf echt ist und die Leinwand selbst gespielt.
Meistens zeigt dieser Film kahle Bäume. Sie stehen da (oder nicht) und drohen mit dem Tag, an dem die Gleise trocken und sie immer noch da sind. |
Wow. Was für ein toller Absatz. Besonders der letzte Satz.
Den Rest kapier ich nicht. Ist mir aber egal.
Nein, das mit dem nicht-kapieren stimmt nicht ganz. Das ist einer dieser Texte, den mein Kopf nicht versteht, aber irgendwo, irgendwie, irgendwas in mir fühlt sich total angesprochen und ruft: "Ja! Ja, genau!".
Vor allem die Sache mit den Bäumen.
Na ja, und Züge. Und dass ich eine Vorliebe für regennasse Zugfahrten habe.
Außerdem habe ich gerade bei Youtube nach Suzie gesucht - und sie gefunden. Ja, das passt auch.
Also ich verstehs nicht, aber es macht nichts und außerdem habe ich Lust, das noch ein paar Mal zu lesen und dann vielleicht jedes Mal ein wenig mehr oder anders zu verstehen.
(Erinnert mich daher irgendwie an den FFF-Text von Rosanna. Hm. Mal sehen ...)
Deshalb schon mal 7 Federn.
(Aber das kann sich bei erneutem Lesen und im direkten Vergleich noch ändern)[/spoiler]
_________________ Don't play what's there, play what's not there.
Miles Davis |
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Maestro Eselsohr
Alter: 67 Beiträge: 337
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31.03.2012 16:02
von Maestro
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Während der gesamten Geschichte entsteht für mich kein nachvollziehbares Bild.
Ich weiß nicht, was ich mit einer Aussage wie
Zitat: | Meistens zeigt dieser Film kahle Bäume. Sie stehen da (oder nicht) und drohen mit dem Tag, an dem die Gleise trocken und sie immer noch da sind. |
anfangen soll.
Ebenso ist mir die Formulierung
Zitat: | Dass er mich an die Bäume erinnerte, die sich in den Wald zurückgezogen hatten (er hatte sie erschreckt, vielleicht, und außerdem war es der erste trockene Tag seit Wochen), sagte ich nicht. |
unverständlich.
Mag sein, dass mir hierfür das literarische Verständnis oder die Erfahrung fehlt, da ich aber nur aus meiner Sicht urteilen kann, vergebe ich leider nur zwei Federn.
Maestro
_________________ Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell |
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Piratin Exposéadler
Alter: 58 Beiträge: 2186 Wohnort: Mallorca
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31.03.2012 18:18
von Piratin
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Lieber PoKaPro-Teilnehmer,
In dieser Geschichte spielt Regen eine Rolle in den Beschreibungen, die ich nicht nachvollziehen kann. Erst werde ich von der Erzählung in die Fortbewegung des Zuges geholt, aber unmittelbar geht es in der stehenden der Außenansicht weiter. Die Motivation des Beobachters und des Selbstmörders bleiben mir verschlossen.
Liebe Grüße
Piratin
_________________ Das größte Hobby des Autors ist, neben dem Schreiben, das Lesen. |
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Mardii Stiefmütterle
Alter: 64 Beiträge: 1774
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31.03.2012 20:18
von Mardii
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Das Blöde an diesem Text ist, dass man ihn ohne Erklärung nicht verstehen kann.
Wahrscheinlich geht es um einen alten stillgelegten Bahnhof, durch den die Schnellzüge durchrauschen. Die Bilder aus dem ersten Abschnitt beschreiben die Sicht aus einem dieser Züge.
Vielleicht hat sich jemand diesen Bahnhof gekauft und schaut jeden Tag auf die zugewucherten Nebengleise. Manchmal sieht es so aus, als ob sich dort jemand hingelegt hat und darauf wartet, dass ihn ein vorbeirauschender Zug mitschleift. Manchmal liegt dort auch etwas - vielleicht ein weggekickter Ball von den KIndern aus dem Ort.
Vom Zug aus gesehen stehen die Bäume so nahe, dass man die stillgelegten Geleise nicht mehr erkennen kann. Deshalb bleiben sie dort stehen, auch wenn man meint sie wichen in die Ferne zurück.
Der Mann auf den Schienen ist einem der Züge entsprungen. Er tafelte gerade im Intercity-Speiselokal, als das Schicksal ihn ereilte und er sich unversehens mit vermummten Kopf auf den Schienen liegend fand. Das war für ihn, wie in einem schlechten Wildwestfilm, dem er noch entrann, gerade als die Bäume flohen.
Die Bahnhofsfrau hatte eine Weiche gestellt, so floh der Zug ins nirgendwo.
Ich glaube, es sind die Züge der Gesichter, die verwischen. Und manchmal sehen die Wurzeln der Bäume so aus wie Köpfe, wie Gesichter, wenn man sie aus der Baumschule geholt hat.
_________________ `bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully |
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