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Übung= Mysery is a Butterfly

 
 
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Leander Liguster
Geschlecht:männlichWortedrechsler


Beiträge: 74
Wohnort: Magrathea


Beitrag21.01.2010 16:57
Übung= Mysery is a Butterfly
von Leander Liguster
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Zu dieser Story hat mich ein Song von Blonde Redhead inspiriert, er heisst   Misery is a Butterfly

Ich sah Viola in der Türspalte, als sie mich erblickte veränderten sich ihre zarten Gesichtszüge schlagartig, die Mundwinkel glitten nach unten, ein funkelnder, zorniger Blick aus grünen Augen empfing mich.
„Was willst du?“ fragte sie mich ziemlich aggressiv.
„Reden...“, stammelte ich wie ein Häufchen Elend.
Sie öffnete die Tür. „Komm rein! Mach es aber kurz! Ich habe nicht viel Zeit.“ Ich zögerte und scharrte verlegen mit meinen Turnschuhen auf ihrer Fussmatte.
„Hast du Tomaten auf den Ohren?“ schrie sie mich aufgebracht an, “ ich habe nicht viel Zeit!“ In gönnerhafter Bruce Lee -Manier winkte sie mich herein.
Ich betrat mit langsamen Schritten den Flur ihrer Behausung und folgte ihr ins  Wohnzimmer. Wie viele Stunden hatten wir in diesem Zimmer schon zusammen verbracht? Erinnerungen brandeten in mir auf. Die braune Couch wo wir uns nächtelang, krude Horrorstreifen angesehen hatten, doch dies war alles vorbei, verschwunden im Mahlstrom der Zeit.

Das Elend war wie ein flatternder Schmetterling, mit ihren hässlichen, langen Schwingen umfing es deine Gedanken. Das Elend, das Unglück, eine hässliche Fratze besass es. Und in den unergründlichen Facettenaugen sah ich in einen tiefen, schwarzen Abgrund. Ein Abgrund der mich in seinen Sog gerissen hatte.

Ich sass auf der Couch. Zwischen Viola und mir hatte sich in den letzten Monaten eine unsichtbare Barriere gebildet. Eine Mauer des Nichtverstehens. Viola stand mit verschränkten Armen vor mir und musterte mich mit einem abschätzigen Blick an.
„Es ist schlecht ohne dich“, begann ich, “ einsam ist es. So ohne Leben.“ Mein bittender Hundeblick schien sie nicht im Geringsten zu beeindrucken, ihr Profil blieb hart und unerbittlich.
„Es geht nicht mehr! Ich habe meine Prioritäten geändert.“
Sie griff nach dem Päckchen, dass auf dem Tisch lag und fischte sich eine Zigarette heraus.
„Was heisst das genau?“ Ich vermied ihr dabei ins Gesicht zu schauen, denn dieser kalte Medusenblick gefiel mir ganz und gar nicht an ihr.
„Was das heisst?“ Sie hatte sich mittlerweile gegen die Wand gelehnt und nahm einen tiefen Zug aus ihrer Zigarette und blies langsam, genüsslich den Rauch aus. „Kein Platz mehr für dich in meinem Leben! Du bist nicht mehr in meiner Matrix, um mal deine komische Ausdruckweise zu benutzen. Aus! Finito!“
„Gab es denn nicht schöne Momente in unserem Leben?“
„Sicher gab es die. Aber du engst mich mittlerweile ein.Ich kam mir bei dir vor, als wäre ich in einem imaginären Käfig eingesperrt gewesen. Es gibt nicht nur Du und Ich! Da draussen gibt es auch ein Leben, ohne DVD’s, ohne langweilige Geschichten von dir. Du nahmst mir die Luft zum Atmen! Deine Attitüde des Depressiven, hat mich nach einiger Zeit nur noch gelangweilt, am Anfang fand ich es noch interessant und amüsant, aber mittlerweile kotzt es mich an!“
Ich schwieg und starrte aus dem Fenster und beobachtete eine Elster, die auf einem schaukelnden Ast, eines Baumes sass.
„Du hast dir die ganze Zeit wohl eingebildet, dass es superschön mit dir war? Dir hat wohl noch nie jemand gesagt, was für ein ignorantes Arschloch du eigentlich bist! Du bist ein Träumer! Befreie dich mal von deinem Vakuum, welches in deinem Gehirn vorherrscht!“ Ich hatte eigentlich nur noch halb hingehört, die Elster sass nicht mehr auf dem Ast. Ich erhob mich wortlos, ein flaues Gefühl beherrschte meinen Magen. Verloren und betäubt von Violas harten Worten, wandelte ich durch die Strassen. Alles schien an mir vorbeizugehen, der Verkehrslärm erschien mir wie ein fernes Echo. Ich nahm es eigentlich gar  nicht mehr wahr.
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Gast







Beitrag18.03.2012 16:23

von Gast
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