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Liluye Gänsefüßchen
Alter: 32 Beiträge: 24 Wohnort: NRW
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05.03.2012 23:35 Montagsmelancholie von Liluye
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Ich fühle mich so unbeschwingt,
als würden mich Mauern umschließen.
Es verdunkelt mir selbst das vertraute Gesicht.
Es lässt alle Lichter zerfließen.
Die Farben: Wie sousrealistisch gemalt,
angeraut auf entzaubernde Weise.
Es macht keine Freude, sie anzusehen.
Die Formen, Opfer meiner Kreise,
sehen staubig aus, müde geseint.
Mir träumt: sie müssten schlafen gehen
(in absehbarer Zeit). Und wären
wieder, o herrliches Wiedersehen!
mit dem Dunkel der Dinge vereint.
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Belzustra Eselsohr
Alter: 37 Beiträge: 344 Wohnort: Belgien
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06.03.2012 00:15
von Belzustra
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Hi Inko,
die erste und letzte Strophe klingt schön und auch insgesamt finde ich dein Gedicht inhaltlich gesehen interessant und inspirierend.
Allerdings brauchen wir, glaube ich gar nicht zu versuchen es in klassische Reimschemata zu pressen, denn da passt es nicht hinein. (Endreime kaum vorhanden, Zeilenanzahl variabel, Betonung unbeständig)
Persönlich lege ich auf derart Dinge auch ehrlich gesagt keinen Wert.
Jedoch hadere ich mit deiner zweiten Strophe.
Zitat: | Die Farben: Wie sousrealistisch gemalt, |
Korrekt heißt es "surrealistisch". Ich habe keine Ahnung, ob du das weißt, oder nicht. Vielleicht war deine Rechtsschreibung auch Absicht.
Surréalisme (über-realistisch) versus Sousréalisme (unter-realistisch)????
Der Sinn eines Neologismus an dieser Stelle wäre mir jedoch rätselhaft.
Zitat: | Die Formen, Opfer meiner Kreise,
sehen staubig aus, müde geseint. |
Was soll das Wort bedeuten?
Insgesamt aber gerne gelesen und gerne drüber nachgedacht.
LG
Belzustra
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Liluye Gänsefüßchen
Alter: 32 Beiträge: 24 Wohnort: NRW
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06.03.2012 16:48
von Liluye
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Hallo Belzustra, danke für Deine Anregungen! Erstmal zur Reimfrage, ich muss gestehen, dass das rein klangliche Gründe hat. Es liest sich schmissiger, find ich.
Kein sehr triftiges Argument ... bin allerdings ratlos, wie ich die Form, jetzt wo das Gedicht nun da ist, wieder aufbrechen soll, ohne es ganz umzuschreiben.
Der "Sousrealismus" sollte, wie das "geseint" auch, eine ironische Distanz des lyrischen Ichs zu seiner Stimmung verdeutlichen. Es ist auch ein Experiment.
Das LI kennt sich und seinen periodisch wiederkehrenden Blues (daher Montagsmelancholie) gut genug, um nicht bis zum Hals darin zu versinken.
Es wahrt eine Ebene, die davon unberührt bleibt. Von diesem Plateau aus kann es dann auch darüber urteilen, wie ihm die Welt denn sonst erscheint, nämlich realistischer, surrealistischer.
Die Formen wirken auf ihn abgenutzt, staubig. Sie bleiben hinter ihren Erwartungen zurück, die das LI aber nur hegen kann, weil es weiß, wie sie normalerweise ausschauen.
Für das "geseint" gilt das gleiche. Einerseits spricht er den Formen ein eigenes Sein zu, das ja Vorraussetzung dafür ist, dass sie sich abschleifen. Andererseits ist ihm bewusst, wie er sie durch seine Wahrnehmung erst erschafft, also in gewisser Weise die Verantwortung dafür trägt, wie sie ihm erscheinen.
Durch gewagte Neologismen versucht es diesen Zwiespalt zu entwirren und Distanz zu sich zu schaffen. Daher auch der Lösungsvorschlag in der 3. Strophe.
Aber ich sehe jetzt, was du meinst, und werde über geschicktere Alternativen nachdenken!
Noch jemand Ideen oder Meinungen?
Lieben Gruß,
Inko
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