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Autor |
Nachricht |
Belzustra Eselsohr
Alter: 38 Beiträge: 344 Wohnort: Belgien
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28.02.2012 14:22 Die Relikte deines Daseins von Belzustra
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Ich betrachte die Relikte deines Daseins,
die mir blieben,
die letzten Schnipsel deines Lebens,
die Beweise meiner Liebe.
Gekritzel auf nem Briefumschlag,
schnell geschrieben an einem Dienstag.
Darin zwei Fotos, alt und matt
und eines neu zeigt dich im Sarg.
Es ist Zeit zum Abschied nehmen,
Zeit auf Wiedersehen zu sagen.
In meinem Herzen hast du ewig Platz,
doch mein Verstand muss funktionieren.
Drum lass ich dich nun endlich ziehen.
Ich lass dich gehen, muss Abschied nehmen.
Doch eines noch, bevor ich's vergess':
Ich habe nie an deiner Vaterschaft gezweifelt, Dad.
Denn von wem hab ich sonst diese Sturheit,
die den Ehrgeiz gar noch übertrifft
und den Humor, der durch seine Trockenheit
nur wahre Griesgrame besticht.
Von dir. Oh nur von dir.
Denn ich bin dein Fleisch und Blut,
aus dem gleichen Holz geschnitzt,
wie du. Ich bin wie du.
Hart im Nehmen, groß im Geben,
doch das Leben, ja das Leben... will mehr!
Drum hab ich mich heut und hier gesammelt,
um Abschied von dir zu nehmen.
Mit einem Lächeln auf den Lippen und ohne Tränen
wünsche ich dir ewigen Frieden.
Weitere Werke von Belzustra:
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Ric Eselsohr
Alter: 80 Beiträge: 216 Wohnort: Hianzei
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05.03.2012 01:40 Relikte von Ric
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Berührend. Und beneidenswert, wenn man vom Vater Abschied nehmen kann. Viele haben (wie ich) den ihren nicht gekannt ...
LG
Ric
PS.: Ich hoffe doch auf eine Vertonung, Belle!
_________________ am gedanken strand gefunden
gedanken los
ins meer geworfen |
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Belzustra Eselsohr
Alter: 38 Beiträge: 344 Wohnort: Belgien
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05.03.2012 01:54
von Belzustra
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Lieber Ric,
dass du deinen Vater nicht gekannt hast, das tut mir Leid. Ich hoffe, es gab jemanden, der diese Rolle trotz allem eingenommen hat.
Zitat: | Und beneidenswert, wenn man vom Vater Abschied nehmen kann. |
Schön wäre es gewesen. Er war bereits seit zwei Wochen tot, als die Person, die davon wusste am Telefon plötzlich die Vergangenheitsform in Bezug auf ihn benutzte und ich hellhörig wurde.
Ich habe sieben Jahre stille Trauer hinter mir und das Resultat ist dieses Lied.
Endlich habe ich die Stärke Abschied zu nehmen und zwar mit einem Lächeln, anstatt mit Tränen.
Zitat: | PS.: Ich hoffe doch auf eine Vertonung, Belle! |
Ach Ric. Ich weiß nicht so recht. Das mit den Vertonungen wollte ich eigentlich (zumindest vorerst) lassen. Natürlich gibt es eine, jedoch...
Nun, du kennst mich doch mittlerweile ein bisl, nicht wahr?
Ich kann den Leuten meine Stimme und dieses Herumgeklimper auf der Gitarre nicht mehr antun. Das klingt doch alles gleich und ich will nicht rumnerven.
Aber es freut mich, dass der Text dich berührt.
Danke.
LG
Belle
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Prunkbold Leseratte
Alter: 35 Beiträge: 177
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21.04.2012 17:27
von Prunkbold
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Hallo Belzustra,
also der Text hat mir nicht gefallen,
könnte emotionaler sein, da fehlt das gewisse Etwas,
auch finde ich es merkwürdig, in einem Briefumschlag
"das Foto seines Vater wie er im Sarg liegt" aufzubewahren,
aber das ist Geschmackssache.
Ansonsten unoriginell, einzig die Szene "mit dem Herzen,
wo du ihn freilässt, damit du wieder funktionieren kannst",
gefällt mir.
Die Reime scheinen willkürlich gesetzt,
eine gute Technik ist nicht erkennbar.
mit Grüßen, Dummbold
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Belzustra Eselsohr
Alter: 38 Beiträge: 344 Wohnort: Belgien
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23.04.2012 13:12
von Belzustra
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Hallo Dummbold,
nun dieser Text ist sehr persönlich und gespickt voller Andeutungen, die man als Außenstehender wohl nicht als emotional nachempfinden kann.
Es ist kein Lied, das in irgendeiner Weise für die Öffentlichkeit bestimmt wäre.
Es ist eher eine Widmung, eine kleine Hommage an meinen Vater, die ich so öffentlich, wie ich mich traue, darbringen wollte.
Zitat: | auch finde ich es merkwürdig, in einem Briefumschlag
"das Foto seines Vater wie er im Sarg liegt" aufzubewahren, |
Nun, wenn du von deinem Vater nichts anderes mehr hättest, als einen Briefumschlag, auf dem er handschriftlich eine irrelevante Adresse gekritzelt hätte und drei Fotos, wovon eines, ziemlich makaber, ihn tot im Sarg liegend zeigt, würdest du es wegwerfen?
Zitat: | Die Reime scheinen willkürlich gesetzt,
eine gute Technik ist nicht erkennbar. |
Es handelt sich hier um ein Lied, nicht um ein Gedicht.
Lieder haben kein festes Reimschema. Die Worte passen sich der Musik an und da ich die Vertonung nicht hochgeladen habe, kannst du dazu natürlich nichts sagen. Raptexte wiederum, so wie du sie schreibst, leben natürlich von Rhythmus und Gleichklang, von Reimen und Doppelreimen.
LG
Belzustra
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