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Autor |
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versbrecher Eselsohr
Alter: 58 Beiträge: 350 Wohnort: Düsseldorf
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27.02.2012 11:29 Privatangelegenheit von versbrecher
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Geschichte trägt deutlich menschliche Züge
ein Spiel das von jeher bevorzugt
in privatem Kreis zur Aufführung gelangt
(wer ohne Einladung erscheint erhält
Bruchstücke zum Trost)
was nicht zu verheimlichen
ist selten mehr als unbedarftes Schweigen
feige beschwichtigend & gelegentlich
vom Geschäft des Sterbens unterbrochen
dem Gehen über Leichen
berauscht vom eigenen Wahn & zugleich
Opfer einer niederen Natur
dabei auf Gläubige nicht weniger angewiesen
als auf Schuldner
die bereitwillig zu Kreuze kriechen
dem Wirken namhafter Kräfte ausgeliefert
dem Leben zum Beispiel: allgegenwärtig
ist es zu einer Vorstellung verkommen
die unbeirrbar mit jedem Atemzug
mehr an Luft nimmt: ein Bündnis
das sich vorübergehend bezahlt macht
© 2011 versbrecher
Weitere Werke von versbrecher:
_________________ lg
der versbrecher |
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seppman Weltfriedenstreiber
S Alter: 42 Beiträge: 923 Wohnort: Yaren
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S 27.02.2012 11:33
von seppman
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Moin
Ja .. sowas find ich gut..
endlich mal was realistisches in der Lyrik
Danke
Grüße seppman
_________________ Ich bin Flexitarier, ich esse dann, wenn ich Hunger, das worauf ich Hunger habe und verlass mich da völlig auf mein Bauchgefühl. Nebenbei bin ich Anhänger der Multitoleranzbewegung. |
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versbrecher Eselsohr
Alter: 58 Beiträge: 350 Wohnort: Düsseldorf
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27.02.2012 14:30
von versbrecher
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Hallo seppmann,
freut mich, daß dir diese Darstellung einer (von vielen möglichen) Realität(en) zusagt.
_________________ lg
der versbrecher |
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Mardii Stiefmütterle
Alter: 64 Beiträge: 1774
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27.02.2012 20:27
von Mardii
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Hallo versbrecher,
ja, was gehen sie mich eigentlich an, die Privatangelegenheiten anderer, vor allem derer, die ich überhaupt nicht kenne. Aber du stößt mich gleich mit der ersten Zeile darauf:
versbrecher hat Folgendes geschrieben: |
Geschichte trägt deutlich menschliche Züge |
ja doch, Geschichte wird gemacht, von jenen, die mich nicht interessieren.
Aber was solls, auch in meiner Nähe gibt es Menschen, denen ich nicht hinter die Stirn blicken kann und weiß ich wieviel Leichen sie im Keller haben?
Dein Gedicht ist durchsetzt von Redensarten, Anlehnungen an bekannte Aufreger und Sprichwortartiges, es geht mir nicht wirklich nahe. Ich nicke zustimmend und habe etwas zum Nachdenken, aber ich muss mich sehr anstrengen, um dem eigentlich gleichmütigen Grundtenor und dem pausenlosen Fluss des Textes über die Zeilen hinweg, zu folgen.
Ja, auch im Privaten gibt es Bündnisse, die gegen den Rest der Welt abgrenzen. Fehlt noch die Zeile von Christa Wolf anzuwenden.
Du schreibst oft schwere Kost.
Grüße von Mardii
_________________ `bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully |
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versbrecher Eselsohr
Alter: 58 Beiträge: 350 Wohnort: Düsseldorf
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28.02.2012 10:34
von versbrecher
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Hallo Mardii,
vielen Dank für deine ausführliche Auseinandersetzung mit meinen "Privatangelegenheit"(en) & deine interessanten, hilfreichen Anmerkungen.
P.S.:
Mardii hat Folgendes geschrieben: | Fehlt noch die Zeile von Christa Wolf anzuwenden |
Verrätst du mir noch, welche Zeile du im Sinn hast?
_________________ lg
der versbrecher |
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Mardii Stiefmütterle
Alter: 64 Beiträge: 1774
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28.02.2012 20:04
von Mardii
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Hallo versbrecher,
dank dir für deinen moderaten Umgang mit meiner etwas grätzigen Kritik.
Zu Christa Wolf muss ich sagen, dass ich einem Irrtum aufgesessen bin. Der von mir gemeinte Satz: Das Private ist politisch, stammt eigentlich aus der Forderung von Johannes R. Becher an die Literatur des sozialistischen Realismus. Dies wurde in der Diskussion um Christa Wolfs Erzählung "Der geteilte Himmel" mit der Autorin in Zusammenhang gebracht, weil einige darin die Umsetzung von Bechers Maxime sahen. Später griffen Frauen der Frauenbewegung, unter anderem auch Ulrike Meinhof, diese Forderung auf. Das habe ich wohl bunt durcheinander gewürfelt.
Grüße von Mardii
_________________ `bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully |
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versbrecher Eselsohr
Alter: 58 Beiträge: 350 Wohnort: Düsseldorf
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29.02.2012 10:12
von versbrecher
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Hallo Mardii,
Mardii hat Folgendes geschrieben: | dank dir für deinen moderaten Umgang mit meiner etwas grätzigen Kritik. |
Wieso grätzig? Du hast die Einladung angenommen, den Text auf dich wirken zu lassen & hast ihn in einer Weise "interpretiert", die er durchaus hergibt. Und aus dieser Lesart heraus kann ich deine Anmerkungen nachvollziehen, sogar teilen.
Ich möchte den Text nicht gerne "erklären", kann dir jedoch per PN wenn du magst den eigentlichen Ansatz kurz skizzieren (ohne damit deine Meinung ändern zu wollen).
Ob das Private (zwangsläufig) als politisch zu betrachten ist, das kann oder möchte ich nicht beurteilen; als Machtspiel in Familie, Partnerschaft, Beruf erlebe ich es allerdings.
Vielen Dank für deine neuerliche Rückmeldung,
_________________ lg
der versbrecher |
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