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Jocelyn Bernsteinzimmer
Alter: 59 Beiträge: 2251 Wohnort: Königstein im Taunus
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26.12.2011 19:08 Der Schlachter von Jocelyn
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Der Schlachter
schwarz und weiß
das Kostüm in Würfel zerhackt
über den nackten Knien
die Lippen geöffnet
ohne die Zigarette zu verlieren
die Handtasche schaukelnd
neben dem gewürfelten Rock
ihr Haar eine Festung, aber blond
wie der helle Sommer
er hatte bei ihr den Eindruck von Größe
und von majestätischer Sicherheit,
von einem sehr tiefen Gefühl,
durch welches auch die roheste Seele
beeindruckt sein musste
es gebot die Höflichkeit des Schlachters
pünktlich mit ihr Schluss zu machen
sie konnte es nicht verhindern
Weitere Werke von Jocelyn:
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elfeline Schneckenpost
E Alter: 33 Beiträge: 9
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E 26.12.2011 20:43
von elfeline
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ich finde dein gedicht etwas rabiat und nicht sonderlich ansprechend, ist meine meinung, aber das ist sicher so beabsichtigt
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Jocelyn Bernsteinzimmer
Alter: 59 Beiträge: 2251 Wohnort: Königstein im Taunus
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28.12.2011 20:14
von Jocelyn
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Hallo elfeline,
es ist deine Lesart, die dieses harmlose Gedicht so rabiat werden lässt. Eigentlich hat hier nur ein Schlachter mit einer Blondine Schluss gemacht, was sie so nicht gewollt hat.
Dein Kommentar zeigt mir aber, dass das Unangenehme gut funktioniert. Genau das wollte ich. Ein Gefühl herauskitzeln, wie in einem Thriller.
Danke für den Kommentar, Inkognito.
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dergelbeHeinrich Wortedrechsler
D
Beiträge: 64
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D 28.12.2011 21:06
von dergelbeHeinrich
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Nun, da das Gedicht unangreifbar ist, war es dass dann von meiner Seite
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Jocelyn Bernsteinzimmer
Alter: 59 Beiträge: 2251 Wohnort: Königstein im Taunus
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28.12.2011 21:12
von Jocelyn
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Wie meinst du "unangreifbar"? Angreifbar ist doch alles. Man bräuchte nur den Willen dazu. Du willst es nicht angreifen? Ok. Eben das lässt mich aber eher zweifelnd zurück.
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CinemaStrange Gänsefüßchen
Alter: 42 Beiträge: 31
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28.12.2011 21:29
von CinemaStrange
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Hi Inko,
Ups!!! Also ich habe überhaupt keine Ahnung von Gedichten. Null. Aber ich hatte diese Strophen ganz anders interpretiert.
Zitat: | Eigentlich hat hier nur ein Schlachter mit einer Blondine Schluss gemacht, was sie so nicht gewollt hat. |
Waren das wirklch deine Gedankengänge!?
Ich hab hier an eine Frau/Dame mit einer Pelz Handtasche gedacht
Zitat: | schwarz und weiß
das Kostüm in Würfel zerhackt
über den nackten Knien
die Lippen geöffnet |
Irgendein Tier (Dachs,Nerz oder so etwas kenn mich da leider nicht so gut aus) wurde geschlachtet und das Fell wurde abgezogen.
Zitat: | die Handtasche schaukelnd |
Hier kam ich auf die Idee mit der Pelz Handtasche.
Zitat: | er hatte bei ihr den Eindruck von Größe
und von majestätischer Sicherheit,
von einem sehr tiefen Gefühl,
durch welches auch die roheste Seele
beeindruckt sein musste |
Bei diesen Zeilen dachte ich, dass selbst jemand der Tiere liebt von der Tasche beeindruckt ist.
Zitat: | sie konnte es nicht verhindern |
Und da wiederum hätte ich gedacht, dass die (reiche) Dame zwar auch ein schlechtes Gewissen hat, aber ihr soziales Umfeld sie dazu "zwingt" solche Sachen zu kaufen oder zu tragen.
Wie gesagt, ich bin nicht der Richtige, der so etwas kommentieren sollte, aber ich wollte auch mal meine Interpretation zeigen. Deswegen bitte nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen.
LG
CinemaStrange
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Jocelyn Bernsteinzimmer
Alter: 59 Beiträge: 2251 Wohnort: Königstein im Taunus
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28.12.2011 21:37
von Jocelyn
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Pelz? Da wäre ich tatsächlich nie drauf gekommen, da es doch ein schwarz-weiß gewürfelter Kostümstoff ist. Ein Kostüm besteht bekanntlich aus Jacke und Rock. Die Haare der Frau, Frauen allein tragen Kostüme, blond, neben dem Rock die Tasche...ok...so hatte ich's jedenfalls gemeint...oje.
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CinemaStrange Gänsefüßchen
Alter: 42 Beiträge: 31
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28.12.2011 22:09
von CinemaStrange
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Ich dachte, du meinst mit schwarz-weiß gewürfeltem Kostüm das Fell von einem Tier.(z.B. Dachs!?) Gewürfelt deswegen, weil das Fell abgezogen und für die Herstellung einer Handtasche benutzt wurde.
"Über den nackten Knien, die Lippen geöffnet"
Da das Tier jetzt ohne Fell (Kostüm) da liegt, sind die Knie nackt. Die offenen Lippen, (der offene Mund) beschreiben auch das schreckliche Schicksal.
Oje, ich möchte mich auf jeden Fall bei dir entschuldigen, da ich anscheinend in eine komplett verkehrte Richtung gedacht habe.
Sorry, war nicht meine Absicht.
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firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
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28.12.2011 22:33
von firstoffertio
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Inkognito hat Folgendes geschrieben: | Hallo elfeline,
es ist deine Lesart, die dieses harmlose Gedicht so rabiat werden lässt. Eigentlich hat hier nur ein Schlachter mit einer Blondine Schluss gemacht, was sie so nicht gewollt hat.
Dein Kommentar zeigt mir aber, dass das Unangenehme gut funktioniert. Genau das wollte ich. Ein Gefühl herauskitzeln, wie in einem Thriller.
Danke für den Kommentar, Inkognito. |
Du meinst, du hast hier etwas durch die Wahl der Worte und Phrasen angedeutet, was aber bei genauerem Hinsehen nicht wirklich enthalten bzw. ausgesagt ist in deinem Gedicht.
Das Spiel finde ich lustig.
Ich hatte beim gewürfelten Kostüm erst mal an Berufskleidung gedacht, bin mir aber nun ganz unsicher wessen Berufskleidung so schwarz-weiss gewürfelt ist?
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seppman Weltfriedenstreiber
S Alter: 42 Beiträge: 923 Wohnort: Yaren
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S 29.12.2011 10:54
von seppman
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Moin
Das Scha(c)hbrettmuster.. naja.. bekanntlich Freimaurerzeugs..
Also der Schlachter repräsentiert für mich das einfache Volk.. und der/das macht die Oberschicht platt .. die pünktliche Höflichkeit sehe ich als Menschlichkeit..
Grüße seppman
_________________ Ich bin Flexitarier, ich esse dann, wenn ich Hunger, das worauf ich Hunger habe und verlass mich da völlig auf mein Bauchgefühl. Nebenbei bin ich Anhänger der Multitoleranzbewegung. |
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Julian Eselsohr
Alter: 30 Beiträge: 300
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29.12.2011 16:27
von Julian
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Hi Inko,
mir gefällt das Betonungsmuster in deinem Gedicht, das ist dir gut gelungen. Dein Gedicht liest sich sehr flott, ohne dass man stolpert, so sollte es sein. Auch die Wahl einfacher Beschreibungen und der Verzicht auf besondere metaphorische Mittel tragen dazu bei, dass man den reinen Klang, den das Gedicht erzeugt, nicht beklagen kann. Die einfache Beschreibung hat aber meiner Meinung nach für den Inhalt einen entscheidenden Nachteil: er wirkt in die Länge gezogen.
Du sagst, dies ist die Intention deines Gedichtes:
Zitat: | Eigentlich hat hier nur ein Schlachter mit einer Blondine Schluss gemacht, was sie so nicht gewollt hat. |
Du unterteilst das Gedicht in vier Strophen. In der ersten Strophe widmest du dich der Beschreibung der Blondine.
Zitat: | schwarz und weiß
das Kostüm in Würfel zerhackt
über den nackten Knien
die Lippen geöffnet
ohne die Zigarette zu verlieren
die Handtasche schaukelnd
neben dem gewürfelten Rock
ihr Haar eine Festung, aber blond
wie der helle Sommer |
Diese Beschreibung wirkt aber sehr prosaisch, nicht lyrisch. Deine Intention beinhaltet das Attribut "Blondine", dem du in der ersten Strophe ein Gewicht verleihen möchtest. Du verleihst dem Attribut aber zu viel Gewicht. Bis auf die letzten beiden Zeilen in dieser Strophe würde die Beschreibung für mich auf so viele Arten von Personen passen. Würdest du die erste Strophe verkürzen, dich auf entscheidende Hinweise beschränken, so würde kein nennenswerter Unterschied zu erkennen sein. Du arbeitest in dieser Strophe mit zu vielen überflüssigen Details, die dein Gedicht unnötig in die Länge ziehen.
Zitat: | er hatte bei ihr den Eindruck von Größe
und von majestätischer Sicherheit,
von einem sehr tiefen Gefühl,
durch welches auch die roheste Seele
beeindruckt sein musste |
Ich kann hier die Beziehung zwischen den beiden Protagonisten nicht spüren. Du sagst, die roheste Seele müsste bei dem Anblick des Schlachters beeindruckt sein. Ich bin nicht beeindruckt. Dafür wirkt es zu lieblos, die Beziehung wird nicht deutlich. Ich würde fast sagen: Hier ist zu wenig beschrieben worden, aber an dieser Stelle wird für mich das eigentliche Problem in deinem Gedicht deutlich: die scheinbare Banalität der Thematik. Du sagst selbst, im Prinzip geht es nur darum, dass der Schlachter der Blondine den Laufpass gibt. Die Wurzel ist also nicht die Umsetzung, sondern die Wahl der Thematik. Auf den ersten Blick sind 'Schlachter' und 'Blondine' zwei Gegensätze, und du behandelst sie auch so. Dadurch regt sich bei mir kein Gefühl. Eigentlich ist dies auch sehr interessant, da es fast wie eine Auflehnung des einfachen Schlachters wirkt, am Ende ist mir dies für die hohe Anzahl an Worten ein bisschen zu wenig. Wohin soll mich dieses Gedicht also führen? Für mich ist dies kein Stoff, aus dem ein Gedicht gemacht werden sollte.
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Jocelyn Bernsteinzimmer
Alter: 59 Beiträge: 2251 Wohnort: Königstein im Taunus
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29.12.2011 20:56
von Jocelyn
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Zitat: | Oje, ich möchte mich auf jeden Fall bei dir entschuldigen, da ich anscheinend in eine komplett verkehrte Richtung gedacht habe.
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Ist doch kein Problem! Alles i.O.
Zitat: | Ich hatte beim gewürfelten Kostüm erst mal an Berufskleidung gedacht, bin mir aber nun ganz unsicher wessen Berufskleidung so schwarz-weiss gewürfelt ist? |
Wie kommst du auf Berufskleidung? Ich werde den ersten Vers ändern:
Der Schlachter
Sie trug Schwarzweiß
das Kostüm in Würfel zerhackt
über den nackten Knien
die Lippen geöffnet
ohne die Zigarette zu verlieren
die Handtasche schaukelnd
neben dem gewürfelten Rock
ihr Haar eine Festung, aber blond
wie der helle Sommer
Hoffe, so wird es klarer.
Zitat: | Das Scha(c)hbrettmuster.. naja.. bekanntlich Freimaurerzeugs..
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War mir nicht bekannt.
Zitat: | Du sagst, die roheste Seele müsste bei dem Anblick des Schlachters beeindruckt sein. |
Eigentlich hast du es falschrum gelesen. Beim Anblick der Blondine wäre seine rohe Seele, der Schlachters Seele, beeindruckt. War es zu unverständlich?
Hier holte ich meine Inspiration.
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firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
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29.12.2011 22:15
von firstoffertio
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Die mit den gewürfelten Hosen sind die Koeche, sorry.
http://www.bab-berufsbekleidung.de/Berufsbekleidung-Koch/Kochhosen-Kochhose:::110_154.html
Danke für den Hinweis zu deiner Inspirationsquelle, wenn ich den Text auch nicht verstehe.
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