S 16.12.2011 20:42 Ruf der Eule von Skarlet1
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Januar 1938.
Ich habe nicht geschlafen, nein.
Das habe ich auch meiner Schwägerin Alwine zig mal gesagt , aber sie glaubte mir nicht.
Ich bin nur wach im Dunkel gelegen, Linda neben mir zur Wand gerückt.
Ich ließe mir alles noch mal vor mir in Gedanken gleiten - unser Dorf, unseren Wege in Obstgarten am Rande des Dorfes, deine leuchtende Augen, wenn du mich angeschaut hast, dein hohe Stirn, deine weiche hungrigen Lippen auf meinem Gesicht.
Wie konnte ich dir wiederstehen, wenn ich mich nur bei dir lebendig fühlte, als ich in deine Armen lag, dein Atem spürte, dich beschwören höre, es wird alles gut, wir werden immer zusammen sein, was auch alles mit uns passieren sei.
Wie konnte ich meinen Glück wiederstehen, wenn ich in deine Nähe fast ohnmächtig geworden bin, eine fromme, gehorsame Tochter eines angesehenen Mannes , die sich vergessen hat und sich und die Familie ins Verruf gezogen hat.
Kann unsere Liebe Sünde sein?
Soll ich wirklich glauben, das die Götter neidisch auf wahre Liebe sind?
Ist das Erklärung dafür, das sie mir dich weggenommen hatten?
Oder sündige ich schon wieder und sind die Götter nicht schuld daran, das Du mich verlassen hast?
An das alles dachte ich in dieser Nacht, als ich wach mich in meinem Bett gewälzt hatte.
Wo bist du ? Ich sehne mich so sehr nach dir.
Geht’s dir gut? Bist du gesund? Ist dir was zugestoßen?
Warum bekomme ich seit Monaten keine Briefe mehr?
Zigmal in diese Nacht war ich verlassene, abgelegte Geliebte, und dann wieder habe ich mich zu Gott gewandt
und bat um Verzeihung und Gnade für mich, für dich und unsere Liebe.
Ich habe nicht geschlafen.
Ich habe deutlich gehört, als Tür sich leise geöffnet hat.
Mir wurde unheimlich.
Ich habe vorsichtig zu Tür geschaut.
Da standst du.
Selbst in Dunkel konnte ich dein Gesicht sehen.
Es war müde.
Du hast dich mit einem Hand an die Türrahmen abgestützt und hast in meine Richtung geschaut.
Es war zu viel.
Ich habe mir ganz schnell die Decke über den Kopf gezogen und habe aufgehört zu atmen.
Dann hörte ich deine Schritte. Du bliebst am Bett stehen.
Mein Herz schlägt |