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woertchen Leseratte
Beiträge: 137
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16.12.2011 00:20 This is not a lovestory von woertchen
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This is not a lovestory
Leichte Liebe wandelt ewig
Zwischen feinen Wolkenbergen
Küsst die Hand und sagt recht gnädig:
Du bist mein und ich bin dein,
verloren ist das Schlüssellein.
Die leichte Liebe lässt sich wärmen,
ei, von eitel Sonnenschein
wüsst sie nicht, was morgen käme,
mei, ihr wärs‘ doch auch egal
Und als dann die Regenstürme
Immer nah und und näher kommen,
ziehts‘ den Hut vom Kopfe,
macht nen‘ Knicks und grüßt recht nett.
Liebes Fräulein, ein Vergnügen,
wir wollen uns bald wiedersehn‘
Mich plagt’s, aber ich muss von dannen
Ab und zu des öft‘ren gehn.
Das Wetter spiegelte die Trägheit des Abends wieder, als sie sich das erste Mal begegneten. Es war keine laue Sommernacht, kein kalter Winterabend, geschweige denn konnte man von Schietwetter sprechen, ja, es regnete noch nicht einmal. Er lehnte gleichgültig am Tresen, das Hemd klebte ihm am Rücken, denn es war verdammt schwül in dieser Bar. Während er sich fragte, wann die verdammte Lüftung endlich repariert werden würde, stolperte er plötzlich über SIE.
Es war kein Lovestory-Stolpern, wie in diesen Filmen, wo zwei ineinander rannten, sich anstießen, anrempelten, einer etwas fallen ließ und sie sich dann tief in die Augen schauten. Es war auch nicht wie in diesen postmodernen Romanen, wo von ihr eine nonchalante Faszination ausging, und sie sich ihm, im Anbetracht ihrer sinnlosen und bohèmienhaften Existenz, mit der ihr noch verbliebenen Fleischeslust hingab.
Es war mehr so, als hätte er gelangweilt eine Zeitung aufgeschlagen, darin herumgeblättert, bis er plötzlich an einer Stelle hängenblieb, und die Seite ruckartig festhalten musste, damit sie ihm nicht aus der Hand glitt.
Sie streckte sich ihm wie eine Schlagzeile entgegen, die nicht zum Inhalt passte.
Eine Überschrift, die im Widerspruch zum Text stand. Ein Bild, das nicht die richtige Unterschrift hatte. Sie hatte etwas Widerspenstiges an sich, wie sie, das Gesicht in mürrische Falten gelegt, auf den Tresen zuschritt.
Ich würde mich sehr über Kommentare freuen!
GLG
Weitere Werke von woertchen:
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woertchen Leseratte
Beiträge: 137
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17.12.2011 11:37
von woertchen
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Oh nein, ist es so schlecht, oder so uninteressant ? :-/
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Andi Fontäne Eselsohr
Alter: 37 Beiträge: 268
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17.12.2011 16:58
von Andi Fontäne
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Hi,
also vielleicht hast du kein Feebback bekommen, weil die Aussage deines Textes sich nicht offenbart. Es geht ja anscheinend um die Begegnung zweier potentieller Liebenden, die in Form einer Antithese NICHT SO und NICHT SO war, sondern SO. Ich finde das wenig spannend.
Auch gefällt mir nicht diese Aufzählung von angeblichen Klischees (also die Stelle mit Boheme und postmodern), weil das einfach so gewollt rüberkommt. Du willst halt einen anderen Ansatz liefern, landest im Endeffekt da, wo du nicht hinwolltest und krönst das zum Schluß noch mit dem Vergleich zur nicht passenden Überschrift, die ja auch auf deinen Text zutrifft und willst damit wieder gewollt Souveränität vermitteln.
Das Gedicht lasse ich mal raus. Falls da ne übergeordnete Message hintersteckt, hab ich sie nicht entziffern können.
So, das wars von mir.
Bis bald...
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woertchen Leseratte
Beiträge: 137
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18.12.2011 20:39
von woertchen
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Vielen Dank für die Kritik. Ich antworte mal mit einer Verbesserung/Neukonzeption des Textes:
Das Wetter schien sich passend zur Unentschlossenheit des Abends gekleidet zu haben. Ein Mantel aus Wolken, nachlässig zugeknöpft, sodass ab und zu die letzten Sonnenstrahlen des Tages durchlugten oder ein paar Regentropfen herausfielen.
Er lehnte währenddessen gleichgültig am Tresen, das Hemd wie eine zweite Haut schweißnass am Rücken, denn trotz des herannahenden Herbstes war es verdammt schwül in dieser Bar. Als er sich fragte, wann die verdammte Lüftung endlich repariert werden würde, stolperte er über SIE. Kein Stolpern im wörtlichen Sinn, nein, es war mehr also, als hätte er gelangweilt eine Zeitung aufgeschlagen, darin herumgeblättert, bis er plötzlich an einer Stelle hängenblieb, und die Seite ruckartig festhalten musste, damit sie ihm nicht aus der Hand glitt. Sie streckte sich ihm wie eine Schlagzeile entgegen, die nicht zum Inhalt passte. Eine Überschrift, die im Widerspruch zum Text stand. Ein Bild, das nicht die richtige Unterschrift hatte. Sie hatte etwas Widerspenstiges an sich, wie sie, das Gesicht in mürrische Falten gelegt, auf den Tresen zuschritt.
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