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Der Dicke


 
 
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Keren
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 29
Beiträge: 260
Wohnort: Die alte Kaiserstadt


Beitrag01.11.2011 22:53
Der Dicke
von Keren
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Eine meiner ersten Kurzgeschichten. Geschrieben Ostern´11

 
Es ist warm. So warm, das viele Leute sich den Schweiß von der Stirn tupfen müssen. Nur der Dicke schwitzt nicht. Obwohl...so dick ist er gar nicht mehr.
Du erinnerst dich gerne an diesen kugelrunden Mann zurück. Er lachte viel und war ziemlich freundlich zu dir. Dir ist vor allem seine knallrote Birne in Erinnerung geblieben. Wie eine Sirene leuchtete der Kopf, rot wie eine Paprika. Oder wie eine Tomate. Doch eher wie das Rot aus deinem Wassermahlkasten.
Aber jetzt ist er nicht mehr so dick. Seine Wangen sind ganz weiß und er sieht ziemlich dünn aus. Und warum liegt er eigentlich? Alle müssen gehen, nur er darf in einer Kiste liegen und schlafen.

Mama hat es dir zwar erzählt, aber du hast nicht auf sie geachtet. Lieber hast du Papa zugesehen, der sich einen ganzen Schokoriegel quer in den Mund steckte. Das war viel interessanter als Mamas "wichtige Erklärungen".
Jetzt hält Mama dich an der Hand. Du schaust dich um.  Nur schwarze Beine mit ausnahmslos schwarzen Schuhen. Selbst dir hat Mama ein schwarzes Kleid angezogen, obwohl das so kratzt.
Du schaust dich weiter um. Dahinten ist auch so eine Gruppe von schwarzen Leuten, die hinter einer Kiste herlaufen.

Es ist sooo langweilig!

Du guckst wieder zum Dicken. Er schläft immer noch. Warum wacht er denn nicht auf?
Plötzlich landet eine dicke, fette Schmeißfliege auf seiner Nase. Sie krabbelt auf dem Gesicht des Dicken herum! Warum wacht er denn nicht auf?, fragst du dich. Du zupfst Mama am Ärmel. "Du, Mama? Warum schläft Onkel Sepp?"
"Ach, Kindchen, hab ich es dir nicht erklärt? Onkel Sepp schläft nicht, Onkel Sepp ist tot. Und jetzt frag nicht mehr!"

Aha, er ist tot. Was bedeutet das? Wie wird man "tot"? Diese Fragen schwirren dir im Kopf herum. Aber immerhin hast du etwas gefunden, mit dem du dich beschäftigen kannst. Du fragst Papa sowieso heute abend.

Vergnügt gehst du weiter.


Viel Spaß beim Auseinandernehmen.

Gruß

Keren

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Pünktchen
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 30
Beiträge: 195

Ei 9


Beitrag01.11.2011 23:01
Re: Der Dicke
von Pünktchen
Antworten mit Zitat

Hallo mein Lieber. Dann gibts von mir den ersten Kommentar.  wink

Mir gefällt vor allem die naive Sichtweise der Kleinen (Ich schließe auf ein Mädchen, wegen des Kleides, das sie trägt). Die "Kindersichtweise" hast du gut eingefangen.

Nur eine Kleinigkeit

Keren hat Folgendes geschrieben:

Plötzlich landet eine dicke, fette Schmeißfliege auf seiner Nase. Sie krabbelt auf dem Gesicht des Dicken herum!


Die beiden Adjektive würde ich streichen, die brauchst du nicht.

Ansonsten noch viel Spaß im Forum smile extra

LG
.chen


_________________
"Teile die Welt nicht in Schwarz und Weiß. Versuchs mit Farben."
by a friend.
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Tschert
Schneckenpost
T


Beiträge: 6



T
Beitrag02.11.2011 08:57

von Tschert
Antworten mit Zitat

Hallo Keren,

herzlich willkommen im Forum.

Deinen Text werde ich ggf. noch inhaltlich kommentieren, sobald ich Zeit finde. Allerdings sind mir ein paar Rechtschreibfehler aufgefallen, die korrigiert werden sollten.

Zitat:
So warm, das[s = Konjunktion] viele Leute sich den Schweiß von der Stirn tupfen müssen.


Zitat:
Doch eher wie das Rot aus deinem Wassermahlkasten. [= Wassermalkasten]



Zitat:
Du fragst Papa sowieso heute abend. [= Abend]


Viele Grüße

Tschert
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Keren
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 29
Beiträge: 260
Wohnort: Die alte Kaiserstadt


Beitrag02.11.2011 11:47

von Keren
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Vielen Dank für die Korrekturen und das Lob. Die Fehler sind mir selber nicht aufgefallen.
Gruß
Keren
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Sidgrani
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 77
Beiträge: 17
Wohnort: Am Niederrhein


Beitrag02.11.2011 13:58

von Sidgrani
Antworten mit Zitat

Hallo Keren,

ein guter Ansatz, allerdings sehe ich zwei Punkte als störend an.

In unseren Kulturkreisen (nehme ich an, auch wegen der schwarzen Kleidung) ist der Sarg längst geschlossen, wenn er auf dem Weg zur Grabstelle ist. Außerdem hätte das kleine Mädchen (aus ihrer Perspektive) wohl kaum die Möglichkeit, beim Hinterhergehen die Fliege auf der Nase des Toten zu erblicken.
Dann finde ich, dass du zu früh erzählst, was es mit dem Onkel auf sich hat. In der Leichenhalle, am noch offenen Sarg, hätte die Fliege die Chance gehabt, sich dem toten Onkel auf die Nase zu setzen. Später, beim Schließen des Sarges, erst dann, erfolgt die Aufklärung durch die Mutter und das Mädchen hört auf, sich zu wundern.

Liebe Grüße
Sidgrani
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Nicki
Geschlecht:weiblichBücherwurm

Alter: 68
Beiträge: 3613
Wohnort: Mönchengladbach
Ei 10


Beitrag02.11.2011 15:56

von Nicki
Antworten mit Zitat

Hallo Keren
auch von mir noch ein herzliches Willkommen.
Deine Geschichte habe ich gerne gelesen, der Kritik von Sidgrani muss ich allerdings auch zustimmen.
Ich fragte mich schon die ganze Zeit, wieso der Sarg offen war.
Aufgefallen ist mir allerdings auch die Perspektive.  Gibt es einen Grund, dass du die zweite Person gewählt hast? Ich könnte mir vorstellen, dass ein Ich-Erzähler den Text noch lebensnaher machen würde, dass die Gedanken und Gefühle des Mädchens noch besser transportiert werden können.  Das Du hat mich im ersten Moment etwas irritiert.


_________________
MfG
Nicki

"Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist." Henry Ford
"Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt." A.Einstein


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Keren
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 29
Beiträge: 260
Wohnort: Die alte Kaiserstadt


Beitrag02.11.2011 22:26

von Keren
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Vielen Dank für das Lob.
Die Du-Perspektive war eine recht spontan Aktion, ich hab einfach angefangen und das ist dabei rausgekommen.
Wegen dem offenen Sarg: ihr habt sicherlich Recht, das kam aber eher von der Inspiration. Diese Geschichte entstand beim Familienurlaub mit meiner Großmutter in Italien. Der Ideenanstoß für diese Szene: der Onkel meiner Großmutter wurde bei seiner Beerdigung von einer Fliege ähnlich angefallen, weshalb ich das so umgesetzt habe. Ich habe ehrlich gesagt nicht daran gedacht, das der Sarg bei der Beisetzung geschlossen ist. Und mir persönlich gefällt die Situation in der Leichenhalle nicht wirklich, ich stelle mir das eher im heimischen Wohnzimmer vor. Der Sarg aufgebahrt auf dem Tisch, das erscheint mir auch schlüssiger für die Fliege.
Ein weiterer Punkt: wenn es in einem geschlossenem Raum wie in einer Leichenhalle stattfindet, ist es wohl eher temperiert und daher nicht heiß wie im ersten Satz beschrieben.


Gruß
Keren

PS: Mir fällt auf, das meine Antwort ein bisschen unstrukturiert ist, ich bitte das zu entschuldigen.
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Nicki
Geschlecht:weiblichBücherwurm

Alter: 68
Beiträge: 3613
Wohnort: Mönchengladbach
Ei 10


Beitrag02.11.2011 22:31

von Nicki
Antworten mit Zitat

Aber du könntest aus deiner Geschichte noch etwas machen. Nimm die Kritiken als Vorschlag an und schreibe eine zweite, verbesserte Version.
Du wirst sehen, dass man auf diese Art und Weise eine Menge lernen kann.


_________________
MfG
Nicki

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Keren
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 29
Beiträge: 260
Wohnort: Die alte Kaiserstadt


Beitrag03.11.2011 00:39

von Keren
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Das hab ich nie ausgeschlossen, ich wollte nur die erste Version begründen.
Ich werde mal drüber gucken und dann hier eine 2. Version posten, vielen Dank nochmal für die Ratschläge.

Gruß

Keren


_________________
Ich weiß, dass ich nichts weiß.
- Sokrates

Und der Tod warf die Sense hin und stieg auf den Mähdrescher, den es ward Krieg.
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