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Negativ aufgefallen: August von Goethe-Verlag

 
 
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femme-fatale233
Geschlecht:weiblichFüßchen

Alter: 31
Beiträge: 1913
Wohnort: München
Das Bronzene Pfand


Beitrag14.10.2011 17:36
Negativ aufgefallen: August von Goethe-Verlag
von femme-fatale233
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ich möchte hier an dieser Stelle eine Warnung aussprechen für diejenigen, die mit dem Gedanken spielen, sich im August von Goethe-Verlag veröffentlichen zu lassen.

Bei meinem Besuch auf der Buchmesse gestern fiel mir sofort deren Stand auf, denn da steht schon aus 30 Metern Entfernung lesbar dran "Manuskripte gesucht". Mehr als nur skeptisch bin ich dann dort hingegangen und habe mir einfach mal stillschweigend eine Info-Mappe mitgenommen, die ich dann auf der Rückfahrt nach München gelesen habe.

Hier fielen schon einige Ungereimtheiten auf:

Dem Autoren werden 30% Autorenhonorar versprochen - ein Wuchersatz, den kein normaler Verlag bezahlen kann.

An anderer Stelle stand dann die Formulierung "Nachdrucke ohne Kosten" - Da fragt man sich natürlich: Wenn der Nachdruck ohne Kosten ist, kostet dann der Erstdruck etwas?

Ebenso stutzig machte mich folgende Formulierung:

"Laufzeit des Verlagsvertrages bis zu 15 Jahre" - Welcher Vertrag läuft denn 15 Jahre?

Darunter dann direkt: "Rückruf Ihrer Rechte bereits nach 3 Jahren möglich"

Das alles stand auf einem Zettel mit dem Titel "Ihre Vorteile auf einen Blick". Dort fand sich auch folgender Vorteil: "Moderater (verkaufsförderlicher) Ladenpreis"

Allerdings ist dieser das in Wirklichkeit nicht, denn in auf einer Beigabe des Verlags, steht, dass sie derzeit Autoren für Anthologien suchen, die zum - mehr als nur moderaten  Laughing - Preis von 24,80 vertrieben werden.
Für jene Anthologien kann man übrigens auch Fotos einsenden, allerdings entstehen für die Leute sog. "Rasterkosten" von 75 Euro pro Bild. Quasi ein Schnäppchen.
Honorar gibt es bei diesem Buch allerdings "nur" 10% für alle Autoren zusammen und das ab dem 1.001. Buch.

Auch abenteuerlich ist eine Formulierung auf einem weiteren Blatt: "Die Frankfurter Verlagsgruppe vertröstet nicht, sondern das Lektorat entscheidet stets sofort, ob ein Manuskript veröffentlicht und wie ein Werk finanziert werden kann."

Ebenso ominös: Das Studium "Literarisches Schreiben" der Cornelia Goethe Akademie, die mit dem Verlag kooperiert. Das kostet auch nur 165 Euro im Monat lol2

Nach dem Lesen dieser Mappe war ich mir schon ziemlich sicher, dass es sich hier um einen Abzock-Verlag handelt, Google hat mich dann bestätigt.

Also: Finger weg!
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Voland
Geschlecht:männlichWortedrechsler
V

Alter: 45
Beiträge: 66



V
Beitrag14.10.2011 18:04

von Voland
Antworten mit Zitat

Ich hatte mal vor ein paar Jahren ein Angebot von denen, ein Gedicht ( und eventuell mehr in der Zukunft) in der "Frankfurter Anthologie" unterzubringen. Nach einem Poetry-Slam Auftritt ist jemand auf mich zugekommen, und hat es mir unterbreitet, wenn ich mich recht erinnere. Mit dem klitzekleinen Pferdefuß, dass ich mich verpflichte, eine Anzahl Bände zu einem nicht ganz geringen "Vorzugspreis" ( etwa dreißig Euro) abzunehmen.
Also in der Tat, Finger weg Evil or Very Mad
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agu
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 49
Beiträge: 2018
Wohnort: deep down in the Brandenburger woods


Beitrag14.10.2011 18:19

von agu
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ähm ja, das ist ein altbekannter DKZ, der zu einer Firmengruppe gehört, die sich schon seit vielen Jahren als Verlag verkleidet, um ahnungslose Autoren auf den Leim zu locken.

Da gilt, Finger weg.


Ich war am Mittwoch in Frankfurt, und da ging mir die ganze Tragik dieses Nepper-Geschäftsmodells wieder so richtig auf:
Zwischen die Stände regulärer großer und kleiner Verlage eingestreut sitzen allerlei DKZ, die man natürlich nur erkennt, wenn man von diesem häßlichen Phänomen weiß, und wenn einem ergo klar ist, auf welche Burschen die Plakate 'Autoren gesucht' oder 'Autorenverlag' wirklich hindeuten.

Ich stellte mir dann mit Grausen all die vielleicht nicht ganz so internet-affinen Hobby-Schriftsteller vor, oft ältere Leute, die ihre Biografie veröffentlichen wollen, emeritierte Professoren u.ä., die nicht unbedingt in Online-Schreibforen organisiert sind und bei denen deshalb nicht alle Alarmglocken klingeln. Die bleiben da stehen und freuen sich, dass es Verlage gibt, die so aufgeschlossen für neues sind.  Evil or Very Mad
Gleiches gilt für Buchhändler und Bibliothekare, die in Vorbereitung auf ihre Neubestellungen sich umschauen, was grad so rauskommt. Wenn die einmal in die Schrottkiste eines DKZ greifen, trifft sie vermutlich der Herzinfarkt.

Die tappen also ahnungslos da hinein. Weil, diese Messeauftritte kommen ja wirklich sehr professionell und gut gemacht daher, und man sieht gleich, dass wirklich sehr viele Autoren sehr viel Geld bei diesen Buden lassen müssen, sonst könnten die sich das nicht leisten.

Und was ist das Ergebnis?
Zahlreiche ahnungslose Möchtegern-Autoren versenken ihr sauer Erspartes in wertlosen Papierstapeln, und werden sich oft erst Jahre später der Demütigung bewusst, der sie sich hier ausgesetzt haben - nämlich sich vorführen zu lassen, wie der Kaiser mit den neuen Kleidern.
Und als Buchhändler würde ich, wenn ich mal derart ins Klo gegriffen habe, zukünftig nur noch großen Namen vertrauen, von denen ich weiß, dass es echte Verlage sind. Was wiederum bedeutet, dass all die kleinen, aber seriösen Verlage, die der Buchmarktlandschaft Farbe und Vielfalt verleihen, automatisch unter Generalverdacht geraten und es damit noch schwerer haben, als sonst schon.

Dann fragte ich mich, warum der Begriff 'Verlag' nicht endlich mal unter Schutz gestellt wird, wie das z.B. beim 'Architekt' der Fall ist. Dass also jemand, der bestimmte Richtlinien nicht erfüllt, sich nicht als Verlag bezeichnen darf.
Und ich fragte mich auch, warum die Frankfurter Buchmesse das zuläßt - dieses Verkleidungsspiel der Pseudoverlage.
Aber die Antwort ist einfach. Hier gehts um viel Geld. DKZ, vor allem die Großen, bringen nicht nur der Messe sehr viele Einnahmen durch ihre Standgebühren, sie zahlen ja auch Gewerbesteuer, sind mit Sicherheit gut zahlende Mitglieder in diversen Branchenvereinen und ... tja, Geld stinkt eben nicht.

leicht angefressen,
Andrea


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Meine Bücher:
Engelsbrut (2009 Sieben, 2011 LYX) | Engelsjagd (2010 Sieben) | Engelsdämmerung (2012 Sieben)
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Ernst Clemens
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Beitrag14.10.2011 18:23

von Ernst Clemens
Antworten mit Zitat

vorsicht:
dieser verlag findet man auch auf dem link der homepage von ELEKTRONIK-Verlag (s. thread ELEKTRONIK-Verlag stellt sich vor)

ernst
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Ernst Clemens
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 77
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Beitrag14.10.2011 18:23

von Ernst Clemens
Antworten mit Zitat

sorry, der verlag heisst richtig ELEKTRO-Verlag
ernst
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agu
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Alter: 49
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Beitrag14.10.2011 19:01

von agu
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Ernst Clemens hat Folgendes geschrieben:
vorsicht:
dieser verlag findet man auch auf dem link der homepage von ELEKTRONIK-Verlag (s. thread ELEKTRONIK-Verlag stellt sich vor)


Das dürfte ein zufalls-generierter Google Ads Link sein.
Da der Elektro-'Verlag' lt. eigenem Bekunden ihr Geld weder mit dem Verkauf von Büchern (egal ob elektronisch oder papiern), noch mit dem Abkassieren von Autoren für die "Veröffentlichung" verdienen möchte, und sie ja irgendwo her ihr Geld verdienen müssen, vermute ich, dass sie auf das Google Ads System setzen, d.h. sie kriegen ein paar Cent für jeden Klick auf einen der Links auf ihrer Website. Mit den Websites bzw. dahinterstehenden Firmen haben die erstmal nichts zu tun - die Links stammen aus einem großen Pool bei Google, und in der 'Verlags&Schriftsteller-Sektion' dürften sich da fast ausschließlich DKZ und Druckdienstleister tummeln.


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fancy
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Beitrag14.10.2011 19:17

von fancy
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Stimmt. Wenn ein Verlag Autoren sucht, stimmt meist etwas nicht.

Liebe Grüße

fancy


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femme-fatale233
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Beitrag14.10.2011 19:33

von femme-fatale233
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agu hat Folgendes geschrieben:


Ich war am Mittwoch in Frankfurt, und da ging mir die ganze Tragik dieses Nepper-Geschäftsmodells wieder so richtig auf:
Zwischen die Stände regulärer großer und kleiner Verlage eingestreut sitzen allerlei DKZ, die man natürlich nur erkennt, wenn man von diesem häßlichen Phänomen weiß, und wenn einem ergo klar ist, auf welche Burschen die Plakate 'Autoren gesucht' oder 'Autorenverlag' wirklich hindeuten.



Genau das habe ich mir auch gedacht. Ich weiß ja durch dieses Forum um die DKZV-Verlage und war dementsprechend stutzig, aber es checkt eben nicht jeder, was hinter diesen Unternehmen wirklich steckt. Wie Du schon gesagt hast, ist das alles so gemacht, dass es auf den ersten Blick sehr seriös wirkt:

Die Infos waren teilweise auf edles Bütten-Papier gedruckt, sie werben damit, dass angeblich schon Günter Grass bei ihnen publiziert hätte (hat er auch, allerdings nur in einer Anthologie). Dann werden Statistiken zitiert und man distanziert sich ausdrücklich von BOD.

Da muss ich ehrlich sagen, dass ich BOD fairer und transparenter finde, denn wenn man als Laie, der sein Manuskript an den Mann bringen will, auf der Buchmesse an deren Stand gerät, dann kann man das vielleicht echt nicht unterscheiden. Vor allem, weil die in der gleichen Halle wie z.B. Suhrkamp oder Dumont standen...
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madrilena
Klammeraffe

Alter: 87
Beiträge: 647



Beitrag14.10.2011 20:01

von madrilena
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Der R.G. Fischer -Verlag wollte 1997 13000 DM von mir, um mein Buch zu verlegen!!! Ich war, kommend aus Spanien, wo ich 28 Jahre gewohnt hatte, auf den Namen "Fischer" erst mal reingefallen, was wohl beabsichtigt war. Aber Gott sei Dank nicht auf dieses "Angebot"...
Gruß madrilena


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Bücher im Alkyon Irmgard Keil Verlag/Marbach "Schatten umarmen" Kranichsteiner Literaturverlag.
1. "den Himmel mit Händen fassen" ISBN
10:3934136303
2. "Schatten umarmen ISBN 10:3929265133
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Schatten umarmen auch über Libri.
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Merlinor
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Beitrag15.10.2011 12:39

von Merlinor
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Hallo Leute

Ups, ich glaube, wir müssen anscheinend manches frisch aufbrühen, das ich in unserem Forum als stets präsenten Wissensstand vermutet hätte.

DKZV: Wir hatten das Thema vor Jahren gründlich besprochen, doch diese Threads sind anscheinend ebenso gründlich wieder in Vergessenheit geraten und mit ihnen die Namen bestimmter Protagonisten der DKZV-Szene offenbar auch.
Aber wir haben in den vergangenen Jahren natürlich auch viele Neumitglieder bekommen, die mit dem Phänomen der DKZV nie vertraut waren und natürlich auch nicht in den Tiefen des Forums nach den entsprechenden Threads gegraben haben.

Also: Der August von Goethe-Verlag ist ein wohlbekanntes Flaggschiff der DKZV-Szene, und wenn in Schriftstellerforen gelegentlich von der "allseits bekannten Frankfurter Verlagsgruppe" geraunt wird, dann habt Ihr hier eines der umtriebigsten Mitglieder dieser Gruppe gefunden.

Das ist DKZV der richtig teuren Sorte. Dieser Verlag sucht seit jeher Autoren, die gewillt sind, ihr sauer verdientes Geld in einem selbst finanzierten Buchprojekt zu versenken und er ist darin ausgesprochen erfolgreich
Und wenn sich die bekannte Fairlag-Erklärung - *Klick* und *Klick* - einer Gruppe von Autorenverbänden gegen das Geschäftsmodell bestimmter Verlage wendet, dann sind da in vorderster Front Verlage wie besagter August von Goethe-Verlag bzw. der R.G. Fischer-Verlag zu finden.

Beide haben wohlklingende Namen und ja, Madrilena, das ist durchaus Absicht.

Ich denke, wir müssen demnächst dringlichst eine neue, aktuelle Aufklärungskampagne bezüglich solcher Verlage starten.
Vielleicht schreiben einige unserer Mitglieder ja in diesen Thread hier einige der Fragen und Unklarheiten auf, die ihnen im Zusammenhang mit dem Thema "DKZV" in den Sinn kommen.
Andrea hat ja mit ihrem Beitrag schon einmal vorab recht kompetent darauf verwiesen, welche Rolle solche Verlage gerade auf Messen und ähnlichen Events spielen.

Aber natürlich kann und muss man das vertiefen, wenn diese Problematik bei unseren Mitgliedern nicht mehr ausreichend bekannt ist.
Mir selbst war leider nicht klar, dass solche Namen und das, was hinter ihnen steht, mittlerweile nicht mehr richtig im Bewusstsein unserer Schreiberlinge verankert sind.
Oioioioioiooooi ... Shocked

LG Merlinor


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Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“

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agu
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Beitrag15.10.2011 12:50

von agu
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Merlinor hat Folgendes geschrieben:
Ich denke, wir müssen demnächst dringlichst eine neue, aktuelle Aufklärungskampagne bezüglich solcher Verlage starten.

Finde ich gut. Man denkt, das wäre im allgemeinen Bewusstsein verankert, weil man selbst immer wieder bei diversen Ratschlags-Posts zum Thema DKZ darauf Bezug nimmt ... aber es ist korrekt, nicht jeder liest schon so lange die einschlägigen Diskussionen mit, und eine Auffrischung für alle, die sich erst seit Kürzerem mit der Veröffentlicherei tragen, ist sicher eine gute Sache.


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Harald
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Beitrag15.10.2011 14:49

von Harald
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Frankfurt, Großer Hirschgraben, das sagt alles!

Obwohl, ich stehe mit einem Gedicht hier ...

http://www.brentano-gesellschaft.de/Frankfurter%20Bibliothek/Online-Gedicht.php

... drin (2011), obwohl ich alle (zu bezahlenden) Zusatzleistungen ablehnte, desgleichen die Möglichkeit, einen angeblichen Gewinn zu bestätigen und dann auch keinen Gebrauch davon machte, einen der Gedichtbände mit einem Autorenrabatt zu erwerben oder gar drei zum Preis von zweien ...

Müsste glatt noch einmel starten, mal sehen, ob ich im Vorfeld schon ausgesondert werde!

bin gespannt,

Harald


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Harald

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kasapv
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Beitrag15.10.2011 20:24

von kasapv
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Das ist schon Wahnsinn, wie lange sich so eine Abzocke durchführen lässt. Da ja der Gesetzgeber endlich einen Riegel vor die Internetabofalle geschoben hat, gibt's sicher noch Hoffnung, dass er auch hier mal etwas unternehmen wird.  Rolling Eyes

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Es kommt nicht darauf an, wo jemand herkommt, sondern wo er hin will.
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schreibsucht
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S
Beitrag16.10.2011 04:19

von schreibsucht
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kasapv hat Folgendes geschrieben:
Das ist schon Wahnsinn, wie lange sich so eine Abzocke durchführen lässt. Da ja der Gesetzgeber endlich einen Riegel vor die Internetabofalle geschoben hat, gibt's sicher noch Hoffnung, dass er auch hier mal etwas unternehmen wird.  Rolling Eyes

Die Crux daran ist, dass in solchen Fällen (zumindest meistens) maximal eine rechtliche Grauzone vorliegt. Es muss vom Gesetzgeber ganz allgemein immer abgewogen werden zwischen einer Überregulierung des Lebens und berechtigten Schutzinteressen.

Im konkreten Fall der "Verlags"-Dienstleister ist es nun so, dass die eine per se vollkommen legale Dienstleistung anbieten: Da ist ein Mensch, Autor eines wie auch immer gearteten Werks, der dieses a) in Buchform und b) in einer gewissen Auflage haben möchte. Er möchte aber die damit verbundenen Mühen (also entweder die Suche nach einem klassischen, echten Verlag oder das Einrichten des Layouts, die Beschaffung einer ISBN-Nummer und die Geschäftsbeziehung mit Druckerei und Buchbinderei) nicht selbst auf sich nehmen. Nun gibt es eben Unternehmen, die ihm das Angebot machen, diese Arbeiten für ihn zu erledigen. Und ohne Preis kein Fleiß.
An diesem Angebot einer Dienstleistung ist rein juristisch nichts Verkehrtes. Warum sollte es auch?

Der zweite Punkt ist der Preis, der konkret in solchen Fällen vom Autor verlangt wird. Hier (wie auch bei der Frage des Angebots als solchem) gilt der im deutschen Rechtssystem gültige Grundsatz der Vertragsfreiheit. Das heißt, Vertragspartner sind im Rahmen bestehender Gesetze frei, ihr Verhältnis zu gestalten wie immer es ihnen beliebt. Ein augenscheinliches Beispiel hierfür ist die Preisgestaltung in Tankstellenshops, wo Getränke und Lebensmittel üblicherweise ein Mehrfaches dessen kosten, was der normale Einzelhandel dafür veranschlagt. Solange es Leute gibt, die die geforderten Summen berappen, ist für den Gesetzgeber alles in bester Ordnung. Im Falle von Dienstleistungen im Bereich Texte und Bücher gilt natürlich das Gleiche. Ob diese Dienstleistung sinnvoll ist oder nicht, kümmert den Gesetzgeber im Sinne der Vertragsfreiheit prinzipiell ebenso wenig, wie die Preisgestaltung. Beides ist Sache der Vertragspartner.

Bleibt die Frage, in wie weit die vertraglich festgelegte Leistung tatsächlich erbracht wird. Gibt da ja - milde ausgedrückt - gewisse Zweifel. Auch hier greift zu Gunsten der gescholtenen Unternehmen ein altbekanntes Rechtsprinzip. Nämlich das schon von den ollen Römern her bekannte 'in dubio pro reo', das die Beweislast grundsätzlich dem Klagenden auferlegt.

Es läuft also auf den altbekannten Grundsatz hinaus: Jeden Tag steht irgendwo ein Dummer auf, man muss ihn nur finden.

Gruß
schreibsucht

P.S.: Im Englischen wird ja diese Schiene üblicherweise als "vanity press" tituliert. Dazu fällt mir immer ein, dass (wenn nicht schon mein gesunder Menschenverstand) meine Eitelkeit ein Grund für mich wäre, dort eben nicht vorstellig zu werden. Ich bin eitel genug, zu glauben, dass meine Arbeit wert ist, entlohnt zu werden.  Razz


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Einar Schleef
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kasapv
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Wohnort: Puerto Vallarta


Beitrag16.10.2011 04:49

von kasapv
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Zunächst ist da die Anzeige "Verlag sucht Autoren". Echte Dienstleister und Bod/ Pod schalten solche nicht  und weisen direkt auf Preise und Leistungen auf ihren Homepages hin. Da gibt es klare Leistungen zu klaren und meist fairen Preisen. Abzocker lassen keine Preise sehen sondern kommen erst zum nächten Punkt.

Wenn ein Abzockerunternehmen jedes Manuskript in den Himmel lobt, was ja durch ein Autorentrio einmal wirkungsvoll bewiesen wurde, dann fällt das unter "Nepper, Schlepper, Bauernfänger".

Erst im 3. Schritt wird auf Druckkosten verwiesen, die zwar selber astronomisch hoch sind, aber offensichtlich runtergespielt und relativiert werden. Dieser Punkt ist der erstaunlichste, weil es tatsächlich noch Leute gibt, die so viel Geld ausgeben.  Rolling Eyes  Deswegen bin ich an diesem Punkt etwas zwiespältig. Es drängt mich sich mir schon der böse Gedanke von "nicht anders verdient" auf, speziell im Zeitalter der Globalisation wo jede Info einen Mausklick entfernt ist.  Embarassed

4. Schritt ist das Abkassieren für eine Auflage, die gar nicht in vorgespielter Höhe erfolgt. Das ist bisher der einzige Punkt, der rechtlich belangt werden könntel so er denn nachweisbar.

Abschliessende Krönung ist dann das Angebot, die verbleibende Auflage aufzukaufen, bevor sie eingestampft wird, weil die Nachfrage fehlt (weil die Abzocker ja auch keine Werbung machten). Das sollte rechtlich belangt werden können, zumindest wenn man den Beweis der Zahlung für den (angeblich) vorangegangenen Druck der Auflage vorbringen kann. Schliesslich wird hier beim Autor die gleiche Auflage zum 2. Mal abkassiert, was dann wahrscheinlich zum 1. Mal zum wirklichen Druck der Auflage führt, zumindest zum Druck eines Teils der ursprünglich schon bezahlten Auflage.

Sieht man den gesamten Ablauf mit allen 5 Schritten, dann wird die betrügerische Absicht doch ganz offensichtlich, selbst wenn jeder einzelne Schritt rechtlich unanfechtbar oder zumindest nicht beweisbar ist. Erschwerend ist natürlich, dass viele Opfer solcher Abzocker aus Scham schweigen.

Die Internetabofalle hatte sich auch eine Gesetzeslücke ausgesucht, die es ermöglichte Freeware teuer zu verkaufen. Es wurde ja nicht für die Freeware abkassiert, sondern ein Mitgliedsbeitrag für einen unnötigen Klub, dem man meist meist unwissend, weil gut im Kleingedruckten versteckt, beitrat. Trotzdem hat der Gesetzgeber unter dem Druck der Öffentlichkeit zum Schutz der Verbrauscher letztendlich reagieren müssen. Ähnliches erwarte ich irgendwann auch in Bezug auf die Abzockerunternehmen im Literaturbereich.


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Antago
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A


Beiträge: 299



A
Beitrag16.10.2011 10:21

von Antago
Antworten mit Zitat

1. Peter schreibt Mist, hält sich aber für den Größten.
2. Der DKZV erhält von Peter Geld dafür, dass er sein Buch rausbringt und ihm Honig ums Maul schmiert, dass er tatsächlich der Größte ist.

Haben sich also zwei gesucht und gefunden, der arrogante Idiot und der schmierige Schleimer.
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femme-fatale233
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Das Bronzene Pfand


Beitrag16.10.2011 12:10

von femme-fatale233
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Antago hat Folgendes geschrieben:
1. Peter schreibt Mist, hält sich aber für den Größten.
2. Der DKZV erhält von Peter Geld dafür, dass er sein Buch rausbringt und ihm Honig ums Maul schmiert, dass er tatsächlich der Größte ist.

Haben sich also zwei gesucht und gefunden, der arrogante Idiot und der schmierige Schleimer.


Ich denke, Du machst es Dir zu einfach, wenn Du das so formulierst.

Als langjähriges Mitglied dieses Forums weiß ich um die DKZV-Verlage. Ich wusste zwar vor der Buchmesse nicht, dass der August von Goethe-Verlag einer von denen ist, aber das war mir nach deren Standbesuch aus der Erfahrung aus diesen Threads hier klar.
Aber so geht es nicht jedem. Vor allem das alternde Bildungsbürgertum, das vielleicht Bücher über (Fach-)Themen veröffentlichen möchte, die vielleicht nicht jeden interessieren, fällt auf so etwas herein. Das hat dann nichts damit zu tun, dass sie arrogante Idioten sind, sondern die wissen es halt echt nicht besser, weil ihnen oftmals die mediale Warnung vor solchen Verlagen fehlt. Guck mal auf die Webseite von Autoren-TV, das ist der "Fernsehsender" des August von Goethe-Verlags. Da sind vorwiegend ältere Menschen zu sehen.
Und man muss nicht meinen, dass nur Laien drauf reinfallen. Wie ich ja bereits erwähnt hatte, wirbt der Verlag damit, dass schon Günter Grass bei ihnen veröffentlicht hätte - das hat er auch in einer Anthologie zu einem Goethe-Jubliäum und zwar weil er dachte, das sei ein Projekt der Goethegesellschaft Weimar...
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Beckinsale
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B


Beiträge: 1130



B
Beitrag16.10.2011 12:55

von Beckinsale
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madrilena hat Folgendes geschrieben:
Der R.G. Fischer -Verlag wollte 1997 13000 DM von mir, um mein Buch zu verlegen!!! Ich war, kommend aus Spanien, wo ich 28 Jahre gewohnt hatte, auf den Namen "Fischer" erst mal reingefallen, was wohl beabsichtigt war. Aber Gott sei Dank nicht auf dieses "Angebot"...
Gruß madrilena


Nein, bei aller Liebe, ich glaube nicht, daß die Eigentümerin der Verlagsgruppe R.G.Fischer (usw., da gibt es noch mehr) eine Verwechslungsmöglichkeit beabsichtigt hat. Die Eigentümerin ist Rita G. Fischer und sie darf ihre Verlage nach ihrem eigenen Namen benennen, ohne sich dergleichen vorwerfen zu lassen. Es ist zugegebenermaßen nicht ganz unproblematisch, und auch wenn ich selbst aus vielen Gründen DKZV nicht mag, fände ich es unfair, Frau Fischer zu unterstellen, sie würde mit der Verwechslungsmöglichkeit mit S. Fischer kokettieren.

My.
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G.T.
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G
Beitrag16.10.2011 15:38

von G.T.
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Ich denke, man kann schon unterstellen, dass bestimmte DKZV sich bewusst namentlich oder anderweitig an große Verlage anlehnen.
Es geht schließlich darum, Menschen zu ködern, die keinen Überblick im Verlagswesen haben. Aber mit dem Namen "Fischer" verbindet jeder etwas. Ich habe schon des öfteren von Menschen gehört, die "großen Verlage" würden mittlerweile finanzielle Beteiligung des Autors verlangen und auf Nachfrage war dann immer von "dem" Fischer-Verlag die Rede.
In beiden Fällen, seriös und DKZV, besteht der Verlagstitel aus Initialien und Nachnamen. Nein, so ein Zufall! Ich habe schon stolze Gesichter vor mir gehabt, die mir strahlend erzählen, der große, große Fischerverlag würde sie veröffentlichen.
Dieser Nebeneffekt wurde zumindest billigend und wahrscheinlich auch händereibend in Kauf genommen.
Genauso wie ein Frieling-Verlag sich mit seinem Logo nur im Detail von Ullstein unterscheidet - zumindest für den ungenauen Beobachter, der beide Darstellungen nur im Vorübergehen wahrnimmt. Und um solche geht es! Nicht um hinterfragende Zeitgenossen.
Gerade ältere Leute (vielleicht die wichtigste Zielgruppe für DKZV), die gar nicht mehr in der Lage sind, sich einen klaren Überblick zu verschaffen, sind damit leicht überzeugt. Der Name, das Logo kommt bekannt vor - na, dann!
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meerenblau
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M


Beiträge: 1320



M
Beitrag16.10.2011 15:51

von meerenblau
Antworten mit Zitat

Beckinsale hat Folgendes geschrieben:
madrilena hat Folgendes geschrieben:
Der R.G. Fischer -Verlag wollte 1997 13000 DM von mir, um mein Buch zu verlegen!!! Ich war, kommend aus Spanien, wo ich 28 Jahre gewohnt hatte, auf den Namen "Fischer" erst mal reingefallen, was wohl beabsichtigt war. Aber Gott sei Dank nicht auf dieses "Angebot"...
Gruß madrilena


Nein, bei aller Liebe, ich glaube nicht, daß die Eigentümerin der Verlagsgruppe R.G.Fischer (usw., da gibt es noch mehr) eine Verwechslungsmöglichkeit beabsichtigt hat. Die Eigentümerin ist Rita G. Fischer und sie darf ihre Verlage nach ihrem eigenen Namen benennen, ohne sich dergleichen vorwerfen zu lassen. Es ist zugegebenermaßen nicht ganz unproblematisch, und auch wenn ich selbst aus vielen Gründen DKZV nicht mag, fände ich es unfair, Frau Fischer zu unterstellen, sie würde mit der Verwechslungsmöglichkeit mit S. Fischer kokettieren.

My.



Genau das tut sie aber, wenn sie sagt, dass ihr Verlag "liebevoll der kleine Frankfurter Fischer-Verlag" genannt werde, in Anlehnung an den "großen Frankfurter Fischer-Verlag".
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Michael
Geschlecht:männlichAnti-Lyriker


Beiträge: 734



Beitrag16.10.2011 15:58

von Michael
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Wobei ich immer noch nicht verstehe, warum ein Autor Geld dafür ausgeben möchte, damit sein Werk verlegt wird. Es geht mir nicht in meinen Kopf rein. Auch das "Reinfallen" wird so verkompliziert, dass mir die Galle hochkommt. Jeder fällt herein, wenn er Geld bezahlen muss. Punkt! Da kann der Verlag "Fischer, Göthe, Heyne, Piper oder PingPongRübe" heißen.

Völlig verkehrte Welt. Stellt euch mal vor, ihr bekommt in einem Restaurant zu dem Essen noch 50 Euro vom Koch. Was würdet ihr denken?

lg
Michael
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G.T.
Geschlecht:männlichKlammeraffe
G

Alter: 38
Beiträge: 680



G
Beitrag16.10.2011 16:07

von G.T.
Antworten mit Zitat

@Michael: Gute Frage. Wie kann man eigentlich so blöd sein? Ich muss sagen, wenn ich an Messeständen von DKZV junge Menschen (30, 40 Jahre) stolz ihr Buch präsentieren sehe, hält sich mein Mitleid doch arg in Grenzen. Da kann man nur noch sagen: Selbst schuld.
Nicht gut informiert (was in Zeiten des Internets für Menschen dieser Altersgruppe ein Klacks sein dürfte), ungeduldig gewesen - das Geschäft mit der Eitelkeit.
Ganz anders sieht es da für mich bei älteren Menschen aus. Und ich habe immer wieder den Eindruck, dass die Anzahl an Debütanten über 60 bei DKZV höher ist, als bei Publikumsverlagen. Diese Menschen werden in der Tat ganz mies verarscht. Eine alte Frau, die ihre Memoiren geschrieben hat und darauf stolz wie Oskar ist - die aber nicht mehr in der Lage ist, sich in diesem riesigen Markt zu orientieren. Die vielleicht schon etwas senil wird. Die nicht mehr unterscheiden kann, für was es jetzt richtig ist, zu bezahlen, und für was man Geld verlangen kann. Und die weiß, dass sie nicht mehr lange Zeit hat, aber ihr Meisterwerk unbedingt in Händen halten möchte ... Natürlich fällt die auf die Versprechungen von DKZV rein! Und da kann man ihr keinen Vorwurf machen. Die hat ja nicht mal Internet, um durchzublicken, und womöglich ein soziales Umfeld, das nicht viel jünger und informierter ist als sie.
Die ist leicht zu angeln. Und es handelt sich um einen wachsenden Markt. Wir werden älter. Die Zahl seniler, zahlungswilliger Rentner dürfte steigen.
Den Alten ist dabei meines Erachtens ab einem bestimmten Punkt kein Vorwurf mehr zu machen. Die sind ja gar nicht in der Lage, den Betrug zu durchschauen. Aber das mit ihrer Altersschwäche gespielt wird - das ist das Letzte!
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