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Merlin* Leseratte
Alter: 69 Beiträge: 126 Wohnort: Gera / Thüringen
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Gast
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12.09.2011 10:35
von Gast
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Hallo Merlin,
die Schlusszeile gefällt mir gut, alles davor hinterlässt aber ein wenig den Eindruck von "Zuviel, nicht genau genug"?!
Ein Beispiel wäre das "komm, bleib noch hier für den Moment" - an der Stelle könnte doch, von der Aufgabe im Text her, auch ein einfaches "bleib," stehen. Sind die restlichen sechs(!) Wörter wirklich durch den Gewinn, den sie dem Gedicht bringen, gerechtfertigt? Ich muss gestehen, ich zweifle.
Nochmal zur Schlusszeile: Inhaltlich, wie gesagt, schön, aber von der Versbewegung her stellst du mit "-blau", "See-", "-stern" drei ziemlich schwere Silben nebeneinander - gerät der Vers dadurch nicht ein wenig aus dem Gleichgewicht? Nun sind ja viele andere Stellungen möglich; ich hoffe, du bist nicht böse, dass ich ein wenig gespielt habe mit deinen Worten und bei diesen beiden Fassungen gelandet bin:
Lass uns Seesterne finden im Augenblau
Lass Seesterne uns finden im Augenblau
Die zweite hat dabei noch etwas mehr Spannung als die erste? Auf jeden Fall scheinen sie mir ausgewogener gebaut. Aber das ist natürlich, mehr als alles andere, auch eine Frage des jeweiligen Geschmacks.
Gruß,
Soleatus
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Gast
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14.09.2011 14:29
von Gast
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Lb. Merlin,
in der Tat entfaltet Dein Werk in letzten beiden Versen seine besondere Stärke. Im Gegensatz zu Soleatus würde ich die Formulierung aber belassen, wie sie ist. Das Bild ist zu spannend, um es zu verändern.
Am Anfang will es allerdings nicht so recht aus den Puschen kommen - man wird aber dafür, wie gesagt, mehr als entschädigt, wenn man dranbleibt, beim Lesen. Ich denke fast, daß die Steigerung erst dadurch fühlbar wird. Das Zitat: | War-schon-immer-So | würde ich schreiben, wie ich es schrieb. Hier gibt es eine Quelle für solche Zusammensetzungen und ihre Schreibweise: http://www.belleslettres.eu/artikel/schreibung-durchgekoppelte-wortzusammensetzungen.php Ein Dichterkollege hat mir diesen Tip gegeben, den ich hier weiterreiche.
Dieses "Wort" ist es auch, warum ich den Anfang allenfalls straffte, wenn ich überhaupt etwas vorschlagen würde. Und das "Wort" müßte drinbleiben dabei.
Danke für das Lesevergnügen!
LG W.
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Perry Exposéadler
P Alter: 71 Beiträge: 2509
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firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
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14.09.2011 23:55
von firstoffertio
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Ich weiss nicht genau, worum es in dem Text geht, denke aber an ein neugeborenes Kind mit blauen Seesternaugen? Dann fände ich den Text sehr schön. Liege ich da völlig falsch? Keiner hat bisher beschrieben, was für eine Situation er /sie da vermittelt sieht.
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Merlin* Leseratte
Alter: 69 Beiträge: 126 Wohnort: Gera / Thüringen
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16.09.2011 12:53
von Merlin*
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Uiii ... da hat sich ja eine Menge angesammelt
Hallo Soleatos,
Deine Gedanken über das bleib, es alleine stehen zu lassen, finde ich interessant und nachdenkenswert, vielleicht in einer zweiten Version,
Dein Beispiel zum Seestern mag mir nicht so gefallen, zumal das 2. eine, für mich, schreckliche Inversion ist ...
ich bin Dir keineswegs böse, dass Du ein wenig experimentiert hast, ich nenn es immer Gedichtsarbeit
aber für mich geht etwas von der Aussage verloren, wenn der Seestern am Anfang steht
Danke Dir für Deinen Beitrag
lieben Gruß
Merlin
Lieber Walther,
schön, dass Du hereingeschaut hast,
Dein Lob bedeutet mir sehr viel, denn ich weiß, wer es sagt
Du hast schon oft Deine Sachkenntnis an bewundernswerten Gedichten bewiesen -
den interessanten Link habe ich mir gleich in meine Vormerkliste mit aufgenommen und ändere mein "Wort",
Zitat: | warum ich den Anfang allenfalls straffte, |
vielleicht probiere ich es mal mit dem Vorschlag von Soleatus, mal schaun, wie es sich von der Sprachmelodie her macht
das es Dir ein Lesevergnügen war, dafür danke ich Dir sehr
lieben Gruß
Merlin
Hallo Perry,
auch Deine Gedanken sind sehr interessant ... in meinem Kopf sprudelt es schon und ich werde mal versuchen, noch ein wenig zu basteln ...
ja ja, ich weiß schon, Du bist mit Robert der König der Komprimierer und ich habe schon einiges gelernt vom Guru ... na, mal schaun ..
Danke Dir und lieben Gruß
Merlin
und auch Dir Hallo, firstoffertio,
Zitat: | Ich weiss nicht genau, worum es in dem Text geht, |
es geht um einen Moment des Berührens und dem daraus entstandenen Gefühlsnahsein mit dem gefühlten Wissen, es war schon immer da, in allen Leben ...
mit im Augenblau Seesterne finden möchte ich ein Versinken im Blick des Anderen ausdrücken, einen Moment von sehr naher Zweisamkeit -
lieben Gruß
Merlin
_________________ „Der kommt oft am weitesten, der nicht weiß, wohin er geht,“ Oliver Cromwell |
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Merlin* Leseratte
Alter: 69 Beiträge: 126 Wohnort: Gera / Thüringen
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16.09.2011 12:59
von Merlin*
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Der Moment
Hände berühren sich -
und es ist da
ein tausendfach gefühltes War-schon-immer-so
Gedanken weiten sich -
bleib!
lass uns im Augenblau Seesterne finden
...
.
_________________ „Der kommt oft am weitesten, der nicht weiß, wohin er geht,“ Oliver Cromwell |
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Gast
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20.09.2011 12:27
von Gast
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Lb. merlin,
die erste Version war schon gut gelungen, die jetztigen Änderungen haben das Gedicht nochmals weitergebracht. Schön, wenn Textarbeit so etwas auslöst!
Dein Lob hat mich fast ein wenig beschämt, aber als Lyrikverrückter, der ich bin, kann man nicht "neutral" bleiben; daher mag ich mich im einen oder anderen Fall zu stark engagieren und zu hart kritisieren. Ich bitte dafür um Nachsicht.
Frohes Dichten und Werken!
LG W.
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Merlin* Leseratte
Alter: 69 Beiträge: 126 Wohnort: Gera / Thüringen
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18.10.2011 21:55
von Merlin*
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Hallo lieber Walther,
ja ja, lyrikverrückt sind wir doch alle
ja, die Textarbeit hat dem Gedicht wirklich etwas gebracht ...
ich liebe es, mit sachlichen Vorschlägen am Text zu arbeiten
schön, dass dir mein Gedicht jetzt noch besser gefällt
lieben Gruß
Merlin
Der Moment
Hände berühren sich -
und es ist da
ein tausendfach gefühltes War-schon-immer-so
Gedanken weiten sich -
bleib!
lass uns im Augenblau Seesterne finden
...
_________________ „Der kommt oft am weitesten, der nicht weiß, wohin er geht,“ Oliver Cromwell |
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Gast
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19.10.2011 13:25
von Gast
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Der Moment
Hände berühren sich -
und es ist da
ein tausendfach gefühltes War-schon-immer-so
Gedanken weiten sich -
bleib!
...
Für mich ist dieses Gedicht inhaltlich ohne deinen letzten Satz richtig. Das "bleib" ist eine Macht, eine Kraft, eine geheime Energie die deinen Text verzaubert. Alles was nach dem "bleib" kommen kann, entzaubert und entkräftet, entmachtet wieder.
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Merlin* Leseratte
Alter: 69 Beiträge: 126 Wohnort: Gera / Thüringen
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20.10.2011 20:40
von Merlin*
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Hallo,
ja, Deinen Vorschlag finde ich gut, er öffnet den Raum für spontane Gedankengänge, er ist härter und eindeutiger,
mein Text soll ein gedankliches Erfühlen ineinander andeuten und der Augenblick fließend und weicher -
Danke für Dein Lesen
_________________ „Der kommt oft am weitesten, der nicht weiß, wohin er geht,“ Oliver Cromwell |
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