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Circum Klammeraffe
Alter: 34 Beiträge: 814
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09.09.2011 21:45
von Circum
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suntime hat Folgendes geschrieben: |
„Wenn doch nur alles vorüber wäre", dachte Petra.
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Habe ich so im Buch noch nie gesehen. Und würde mich als Leser total verwirren. Anführungszeichen (zumindest doppelte) heißen für mich: Achtung, wörtliche Rede! Sonst stell ich mir vor, wie die Figur den ganzen Absatz runterredet und am weist ein kleines "dachte er" darauf hin, dass er das gar nicht gesagt, sondern nur gedacht hat.
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suntime Eselsohr
S
Beiträge: 433
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S 10.09.2011 08:29
von suntime
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Ja, würde ich in einem Buch auch merkwürdig finden, zumal sich dort wörtliche Rede und Gedanken ziemlich wechselhaft und mit intensivem Gebrauch begegenen können.
Allerdings finde ich auch manche neue Rechtschreibregeln merkwürdig, weshalb man sich jedoch auch in einem Buch nicht einfach darüber hinweg setzen wird.
Ich habe eben nur aus dem Duden zitiert. Was ich hier wiedergegeben habe ist dort 1:1 nachzulesen.
Ist also nicht meine Erfindung.
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Circum Klammeraffe
Alter: 34 Beiträge: 814
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10.09.2011 12:55
von Circum
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suntime hat Folgendes geschrieben: | Ist also nicht meine Erfindung. |
Ach sag doch die Wahrheit!
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suntime Eselsohr
S
Beiträge: 433
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S 10.09.2011 16:06
von suntime
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, sagte er.
, dachte er.
, lachte er.
, spottete er.
...
Tja Circum!
Ich weiß jetzt gerade nicht, was ich dazu sagen soll. Aber vielleicht kannst du als Protagonist dieses Postings mich, dem ewig zweiten Antagonisten, ein wenig Teilhaben lassen an deinem Wissen und mir zumindest verraten, was denn die Antiwarheit sein soll. Dann wäre eine Antwort zumindest theoretisch denkbar.
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Michael Anti-Lyriker
Beiträge: 734
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10.09.2011 18:50
von Michael
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Hallo zusammen,
als ich vor ein paar Monaten schrieb, direkte Gedanken werden in Gänsefüsschen gesetzt, hatte man mich fast gesteinigt. Aber ich schreibe es nochmal: suntime hat Recht! Direkte Gedanken werde in Anführungszeichen gesetzt! Das ist Fakt! Selbst der Duden schreibt es.
Bsp.:
"Jetzt gehe ich ins Kino", dachte er. direkte Gedanken
Er dachte, er gehe jetzt ins Kino. indirekte Gedanken
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Circum Klammeraffe
Alter: 34 Beiträge: 814
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12.09.2011 12:48
von Circum
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Michael hat Folgendes geschrieben: | Direkte Gedanken werde in Anführungszeichen gesetzt! Das ist Fakt! Selbst der Duden schreibt es.
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Das heißt doch nicht, dass man das in Romane anwenden muss. Die Variante mit '...' oder ›...‹ oder kursiv finde ich deutlich besser und es fördert den Lesefluss.
Alles andere hat in Romanen nichts zu suchen.
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Gewaexhausgewaex Wortedrechsler
Alter: 38 Beiträge: 86 Wohnort: Jena
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07.04.2012 16:44
von Gewaexhausgewaex
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Ich habe mir jetzt einen Teil der Antworten durchgelesen, und schließe daraus: ich mache mein Ding wie ich es gewohnt bin, und passe mich ggf. an den Verlag oder den Schreibwettbewerb an. Bei bösen Überraschungen wird dann eben geflucht und die Formatierung zu gunsten des Verlags/Schreibwettbewerbs assimiliert.
Hilfreich werden mir dann hoffentlich noch folgende Links sein:
http://www.literaturcafe.de/normseite-dokumentvorlage-download/
http://www.literaturcafe.de/text-in-normseite-umwandeln/
http://www.literaturcafe.de/aufgeklaert-fuenf-missverstaendnisse-ueber-die-normseite/
grüße
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Nemo Klammeraffe
Alter: 38 Beiträge: 963 Wohnort: Dresden
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07.04.2012 16:50
von Nemo
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Schau doch noch mal hier rein:
[url] http://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?t=29272&start=0[/url]
Im Duden werden übrigens direkte Gedanken nicht mit Anführungszeichen gekennzeichnet.
_________________ Kunst ist Leben. Also lebe! |
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Gewaexhausgewaex Wortedrechsler
Alter: 38 Beiträge: 86 Wohnort: Jena
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08.04.2012 00:27
von Gewaexhausgewaex
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GHG las nur überfliegend Nemo's Worte, welche niedergeschrieben waren im virtuellen Almanach der Pseudo-Schriftsteller des dsfo. Deutsches Schriftstellerforum, dachte GHG, Möchtegern-Autoren die sich dort zerfleischen und gegenseitig in den Hintern kriechen ohne sich an Verlage zu trauen; alles Feiglinge. Seine Worte waren hart und unpräzise. Wenn er nur von der sprühenden Kreativität, gepaart mit konstruktiver Kritik und Lob, in diesem Forum gewusst hätte, so wäre er vielleicht nicht in Selbstmitleid aufgrund der inflationären Ablehnungen der Verlage versunken. Nein, stattdessen zog er mal wieder, allein in der versifften Küche sitzend, lange an der Zigarette mit langer noch daranhängender Kippenasche. Unter ihm sich Schmutz aus Krümeln, Hautzellen und sämtlichen Überresten vom Nikotinkonsum ansammelnd. "Ihr Versager!", fluchte er laut vor sich hin, vergilbte Küchenmöbel als langjährige, hochangesehene Gesprächspartner tief im stirngerunzeltem Blick.
Danke, ich denke ich haa's jetzt begriffen!
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Schreibmaschine Klammeraffe
Beiträge: 529
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09.04.2012 12:18
von Schreibmaschine
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Ich schreibe in meinen Geschichten (direkte) Gedanken immer kursiv. Ich bin bei zwei Verlagen und für beide ist das absolut in Ordnung.
Beim Layouten/ in der Druckvorstufe gibt es dabei auch keine Probleme. Zumindest nicht, wenn man professionell arbeitet.
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MiaFey Leseratte
Alter: 48 Beiträge: 116 Wohnort: München
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09.04.2012 16:44
von MiaFey
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Ich setzte meine Gedanken ebenfalls in kursiv. Schon deshalb, weil ich relativ viel direkte Rede in meinem Roman habe.
Da komme ich selber dann auch nicht durcheinander und ich denke das es für den Leser besser ist.
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Nemo Klammeraffe
Alter: 38 Beiträge: 963 Wohnort: Dresden
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09.04.2012 17:02
von Nemo
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Meine Meinung dazu ist die Folgende:
Als Leser nervt es mich, wenn der Autor mir mit seinem Formatierungsfirlefanz und Hervorhebungen klar zu machen versucht, wie ein Satz zu verstehen ist. Wenn er unfähig ist, den "Kon-text", in dem ein Gedanke steht, so deutlich zu machen, dass einem aus der inhaltlichen Dimension heraus klar wird, dass der Satz ein Gedanke ist, rettet es die formale Dimension durch Hervorhebung nicht. Kommt mir immer so vor, als sagte der Autor zu mir: "Pass auf, lieber Leser, der nächste Satz ist ein Gedanke. Weil das aber aus dem Inhalt nicht hervorgeht, habe ich es dir markiert, damit du das kapierst." Wenn der Inhalt nicht klar wird, ohne dass ihm die Form zuhilfe eilt, ist das für mich persönlich ein Armutszeugnis für die schriftstellerischen Fähigkeiten des Autors. Aber das ist freilich eine persönliche Meinung als Leser.
Als Autor finde ich solche Formspielchen wie kursive Schrift auch völlig überflüssig. Ich habe regelmäßige Lesungen und wenn für die Zuhörer beim Vorlesen nicht aus dem Inhalt hervorgeht, dass ich jetzt die Gedanken eines Protagonisten vorlese, kann ich auch nicht den Lesefluss mit der Bemerkung unterbrechen: "Liebe Zuhörer, der nächste Satz steht kursiv, ist also ein Gedanke. Das werden Sie ja selber sehen können, wenn Sie das Buch kaufen." Aber auch das ist freilich meine Meinung und sagt nichts über die Zulässigkeit solcher Hervorhebung (bzw. solchen Firlefanzes).
_________________ Kunst ist Leben. Also lebe! |
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Medicus, Schreiber Gänsefüßchen
M
Beiträge: 16
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M 11.06.2021 07:15
von Medicus, Schreiber
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Nemo hat Folgendes geschrieben: | Meine Meinung dazu ist die Folgende:
Als Leser nervt es mich, wenn der Autor mir mit seinem Formatierungsfirlefanz und Hervorhebungen klar zu machen versucht, wie ein Satz zu verstehen ist. |
Das überzeugt mich noch nicht ganz. Dann würden ja Anführungszeichen und ähnliches auch keinen Sinn ergeben.
Allerdings hat mich dein Punkt mit der Lesung überzeugt. Wenn ich ein Hörbuch habe, dann sollte der Gedanke aus dem Kontext deutlich werden, oder der Sprecher muss richtig gut sein
Das gesagt, benutze ich auch kursiv für Gedanken derzeit und kann nur sagen, dass mir das von Probelesern bisher am meisten kritisiert wird. Sie scheinen davon verwirrt zu sein. Das hat mich tatsächlich überrascht, da ich es auch in bekannten Büchern immer wieder sehe.
Kurz gesagt: Wenn es ohne Kursivformatierung geht, dann am besten kein Risiko eingehen und es ohne machen.
PS: Ich lese persönlich lieber kursiv in Büchern, ist einfacher für mich zu verarbeiten.
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Ise Gänsefüßchen
I
Beiträge: 41
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I 22.06.2021 12:22
von Ise
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Ich persönlich verwende Anführungszeichen bei direkten Gedanken, hab aber auch hin- und herüberlegt, ob das die beste Variante ist. Letztendlich kommt diese Form der inneren Rede bei mir aber sowieso eher selten vor, indirekte Gedanken und erlebte Rede sind da häufiger.
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Cassio Gänsefüßchen
C
Beiträge: 16
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C 09.09.2021 23:14
von Cassio
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Spannend. Habe mir das noch gar nicht wirklich überlegt. In Büchern sind Gedanken oft irgendwie hervorgehoben, ob kursiv oder sonst wie, aber Nemos Argument mit der Lesung ist interessant. Momentan mache ich das mit Anführungszeichen, aber wirklich zufrieden stellt mich das noch nicht.
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agto Eselsohr
Alter: 64 Beiträge: 447 Wohnort: Utvik
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19.09.2021 18:19
von agto
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Medicus, Schreiber hat Folgendes geschrieben: | Nemo hat Folgendes geschrieben: | Meine Meinung dazu ist die Folgende:
Als Leser nervt es mich, wenn der Autor mir mit seinem Formatierungsfirlefanz und Hervorhebungen klar zu machen versucht, wie ein Satz zu verstehen ist. |
Das überzeugt mich noch nicht ganz. Dann würden ja Anführungszeichen und ähnliches auch keinen Sinn ergeben.
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Wenn du es kannst kannst du deinen Text ohne Zeichen schreiben nur Buchstaben und Absätze Aber eigentlich kann man auch die Absätze weglassen Oder konntest du den Text nicht lesen
Ist vielleicht etwas übertrieben, aber Gedanken kursiv zu schreiben, ist für mich als Leser belastend. Allein deswegen, weil sich kursiv weniger gut liest. Kursiv ist auch nur als Hervorhebung gedacht, nicht, um es über mehrere Zeilen zu verwenden, wie es einige, auch sehr erfolgreiche Autoren tun.
Vielleicht will man deshalb kursiv nutzen (Gruppenzugehörigkeit).
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Wird dieser Text verständlicher durch kursiv?
Ich verlasse das Haus. Aber ich wollte ja noch schnell auf Toilette. Ich gehe zurück ist Haus. Jetzt muß ich aber gar nicht mehr auf Toilette. Ich verlasse das Haus. Hoffentlich drückt mir nicht die Blase, wenn ich das Haus verlassen habe. Mist, ich hab es geahnt: jetzt muß so nötig, daß ich ...
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Anführungszeichen – sind sie wirklich nötig?
Wie geht es dir?
Gestern abend ging es noch.
Nein, so meinte ich es nicht. Ich habe gehört, du hast Rückenschmerzen.
Ja, aber nur auf Arbeit.
Gutes Stichwort.
Bis denne.
Sie hoben die Hand zum Gruß, jeder stieg in sein Auto und fuhr los.
Wer war das?, fragte sie.
Der Kollege mit der jungen Freundin.
Verstehe. Rückenschmerzen hast du ja schon lange nicht mehr gehabt.
Hätte ich aber gern wieder.
Okay, aber beklage dich morgen nicht.
Er trat das Gaspedal durch, überfuhr rote Ampeln ...
War das jetzt verwirrend?
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PaulaSam Klammeraffe
Alter: 53 Beiträge: 561 Wohnort: Regensburg
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21.09.2021 09:13
von PaulaSam
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Circum hat Folgendes geschrieben: | suntime hat Folgendes geschrieben: |
„Wenn doch nur alles vorüber wäre", dachte Petra.
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Habe ich so im Buch noch nie gesehen. Und würde mich als Leser total verwirren. Anführungszeichen (zumindest doppelte) heißen für mich: Achtung, wörtliche Rede! Sonst stell ich mir vor, wie die Figur den ganzen Absatz runterredet und am weist ein kleines "dachte er" darauf hin, dass er das gar nicht gesagt, sondern nur gedacht hat. |
Richtig! In der modernen Literatur wird möglichst auf Kennzeichnung von gedachter Rede verzichtet. D. h., wenn durch Anhang oder aus dem Kontext eindeutig erkennbar ist, dass es sich um eine gedankliche Rede handelt, wird diese in keiner Weise gekennzeichnet. Zu beachten ist dabei, dass auch die Gedanken einer Figur nicht mit denen des Erzählers verwechselt werden können.
Ist die gedankliche Rede nicht erkennbar, wird sie entweder mit einfachen Anführungszeichen, in deutscher Prosa aber meist ersatzweise kursiv gekennzeichnet, weil da weniger Aufmerksamkeit beim Lesen erforderlich ist.
Aber Vorsicht! Kursivsetzen ist auch ein Stilmittel, um etwas zu betonen, was sowohl im normalen Text als auch in gedanklicher Rede sein kann. In gedanklicher Rede, die schon kursiv gesetzt ist, wird dann ersatzweise die zu betonende Passage nicht kursiv gesetzt.
LG Sam
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