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3-dimensionale Figur


 
 
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Prunkbold
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Beitrag12.08.2011 13:09
3-Dimensionale Figur
von Prunkbold
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

...
Hallo Leute

ich übe 3-dimensionale Figuren zu erschaffen,
eben echte Originale.


Dafür habe ich vor circa 10-30 Figuren zu kreieren,
jeweils auf nur circa 20 Zeilen.
Aus Effizienzgründen drossel ich die Stilistik.
Es geht hauptsächlich darum, ob euch die Figur 3-dimensional erscheint.
Ob sie farbig oder fade ist, Original oder 08/15.


Freue mich über Kritik und kommentiere eure Texte dann auch großzügig zurück Wink

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Prunkbold
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 35
Beiträge: 177



Beitrag12.08.2011 13:11

von Prunkbold
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Edit: Mein Text wurde nur zum Teil angezeigt.


Könnt ihr mir bitte sagen, wieso ich hier keine längeren Texte senden kann?

Mehr als 5-10 Zeilen senden funktioniert nicht.
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Bananenfischin
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Beitrag12.08.2011 13:18

von Bananenfischin
Antworten mit Zitat

Dummbold hat Folgendes geschrieben:
Edit: Mein Text wurde nur zum Teil angezeigt.

Wisst ihr, woran das liegt?


Hallo Dummbold,

das liegt an den von dir verwendeten Anführungszeichen (sie führen dazu, dass Text verschluckt wird), die in Wahrheit keine sind. Wenn schon die französischen, dann auch die richtigen, aber ich würde dir sowieso die Verwendung der deutschen empfehlen.

Liebe Grüße
Bananenfischin


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Schriftstellerin, Lektorin, Hundebespaßerin – gern auch in umgekehrter Reihenfolge

Aktuelles Buch: Geliebte Orlando. Virginia Woolf und Vita Sackville-West: Eine Leidenschaft

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Prunkbold
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Beitrag12.08.2011 13:22

von Prunkbold
pdf-Datei Antworten mit Zitat

...
Danke Bananenfischin,

das war eine flotte und flinke Geste Wink


Das hilft mir weiter.


mit Gruß, Dummbold
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Prunkbold
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Beitrag12.08.2011 13:27

von Prunkbold
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...


Wolfgang


"Tooor!", brüllte der 41-jährige Wolfgang: "Tooor, Tooor, Tooor!"
Soeben schoß Gaffi, der Gladbacherstürmer, das 2-0 gegen Bielefeld in der 85sten Minute.
Fast wie ein weiße Billardkugel schimmert Wolfgangs großer Glatzkopf aus dem Fanblock hervor,
während er springend und die Arme hebend jubelt.
"Ihr könnt nach Hause fahren, ihr könnt nach Hause fahren, ihr könnt, ihr könnt nach Hause fahren!",
hallt es aus seinem Mund, den ein Bart in der Form von unglücklichen Smiley-Lippen umgibt,
gen Bielefeldblock.
Kurz darauf: Abpiff! Und so marschiert der verheiratete Wolfgang
noch ein paar Meter an der Seite seines 30-jährigen Bruders und Arbeitskollegen Manni und Ralf,
die "VFL! VFL!" grölen, durch die Fußgängerzone.
Wolfgang grölt nicht. Seine kurze Jubelmiene ist längst wieder dem starren, kalten Blick gewichen.
"Tschö, Leute.", sagte er und verzieht keine Miene.
"Ja, ja, tschö.", sagte Manni, gefolgt von Ralf: "Tschö.", und seinem Bruder: "Bis dann."<<
Der 1.90 Meter große Wolfgang, dessen Mutter starb als er 10 war,
biegt in eine Seitenstrasse ab und kickt eine Dose vor sich her
und läuft, wie immer nach Freitagabend-Spielen, Richtung zu Hause.
An Samstags-Spielen nicht, da wird noch kräftig gebechert in der Kneipe,
aber der Freitag-Abend gehören ihm und seiner Frau.
An Saufen in der Kneipe, daran denkt Wolfgang und kickt die Hansabüchse gegen eine Autotür,
während seine leicht glubschigen, starren, blauen Augen kurz zucken.
Es lief doch immer gut. Sein Fischervater hatte ihn zu einem Mann erzogen.
Außerdem war er schon früh selbstständig, musste er ja, Vater war meist tagelang fischen.
Dann hatte er die Liebe seines Lebens gefunden; ach diese Anika, damals schön rundlich,
oben wie unten, eine voluminöse Erscheinung.
Aber seit ihr Kätzchen verschwunden ist, hat sie fast aufgehört zu essen.
Anfangs dachte man, das gibt sich wieder, aber mittlerweile ist sogar ihr Busen verschwunden.
Er kickt und kickt die Dose mit seinen Springerstiefeln.
Plötzlich taumeln ihm ein paar Bielefelder entgegen.
Wolfgang kickt die Hansadose so, dass sie einem Bielefelder ins Gesicht knallt.
"Heeey, kannse nich aufpassen!?"
Wolfgang starrt ihn an.
"Ähm, ähm, war nich so gemeint."
Wolfgang starrt weiter, worauf die Bielefelder einen Bogen machen und das Lauftempo erhöhen.
Kurz darauf stirrt sich Wolfgang zum Block und zur Wohnungstür, schließt auf
und gibt seiner Frau einen Kuss auf den zusammengefalteten Mund
und setzt sich vor den Fernseher.
Frau: "Ich hab wieder neue Katzenbilder mit Telefonnummer in der Stadt verhängt."
Wolfgangs Hand fängt an zu zittern: "Ja, ich schau ma eben DSF."
Sie kuschelt sich an ihn und geht an seinen Hosenladen.
Wolfgang starrt weiter auf den Fernsehschirm.
"Wir haben schon lange nicht … "
Wolfgang starrt weiter zum Fernseher, doch seine Augen zucken mehr und mehr.
"Liebst du mich überhaupt noch?"
Wolfgang steht auf, geht in die Küche, schnappt sich ein Brotleib und probiert es ihr in den Mund zu stopfen.
"Mmmmhhh", hallt es aus ihr.
"Friss! Friss! Friss! Dann fick ich dich auch wieder!"
Er hält ihr das Brot weiterhin in den Mund und dreht sich dabei um und guckt zum Fernseher.
DSF-Reporter: "Gaffi dribbelt, dribbelt und Tooor … "
Ein kurzes Zufriedensheitsgefühl umhaucht ihn,
dann dreht er sich zur Frau. Sie atmet nicht.
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Prunkbold
Geschlecht:männlichLeseratte

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Beitrag13.08.2011 15:47
Re: 3-Dimensionale Figur
von Prunkbold
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Dummbold hat Folgendes geschrieben:
...

Aus Effizienzgründen drossel ich die Stilistik.
Es geht hauptsächlich darum, ob euch die Figur 3-dimensional erscheint.
Ob sie farbig oder fade ist, Original oder 08/15.


Freue mich über Kritik und kommentiere eure Texte dann auch großzügig zurück Wink




Kommentare wären nett Wink
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Aknaib
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DSFo-Sponsor Lezepo IV


Beitrag14.08.2011 19:41

von Aknaib
Antworten mit Zitat

Dummbold hat Folgendes geschrieben:
.
Kommentare wären nett Wink
Nett? Schon mal sorry, wenn meine Kritik nicht nett klingt. Wink

Hallo Du…,

deinen Namen auszuschreiben widerstrebt mir. Doch er sagt mir bereits einiges über deine eigene 3D Figur. Wink
Da du von 3D schreibst, setze ich voraus was damit gemeint ist.
Ohne lebendige Figuren keine spannende Handlung, daher gefällt mir das Anliegen deines Beitrages.

Du schreibst:
Zitat:
Dafür habe ich vor circa 10-30 Figuren zu kreieren, Wow – ein beeindruckendes Vorhaben
jeweils auf nur circa 20 Zeilen.
1. Warum nur zwanzig Zeilen?
2. Warum brichst du dein eigenes Vorhaben bereits mit der ersten hier eingestellten Figur?

Zitat:
Es geht hauptsächlich darum, ob euch die Figur 3-dimensional erscheint.
Ob sie farbig oder fade ist, Original oder 08/15.
Du hast deine Figur in eine Handlung gepackt. Heißt dies du hast dir vorher bereits Eckdaten und/oder eine Figurenbiografie erstellt und probierst nun wie die Figur wirkt?
Ist dieser Textbaustein dafür gedacht, ihn 1:1 für ein längeres Projekt zu übernehmen?

Keine Frage, du hast die drei Dimensionen eingebracht.
Deine Figur wirkt auf mich durchweg negativ und interessiert mich daher als Typ von Mensch nicht die Bohne.
Jeder Protagonist sollte nicht nur gut oder böse sein.
Bringe noch ein  Stück positives hinein. Das Kätzchen würde sich eignen; vielleicht ist er tierlieb?
Und warum am Ende die Figur doch nicht in sich rund ist, liegt an der Verknüpfung der  Dimensionen.


Die erste Dimension, die physiologische, ist meist am einfachsten zu kreieren- die Fakten:
Name: Wolfgang
41 Jahre alt
1,90 groß
hat eine Glatze
einen Bart, der wie Smilielippen wirkt (Trotzdem ich weiß wie ein –lachender- Smilie aussieht,  kann ich mir die Bartform nicht vorstellen.)
glubschige, starre, blaue Augen
er trägt Springerstiefel


Die zweite Dimension, die soziologische- die Fakten:
Er ist 10 als die Mutter stirbt. (Was hat ihm die Mutter bedeutet? Hast du für dich im Hintergrund diese Frage beantwortet?)  
Der Vater ist Fischer und tagelang weg.
Wolfgang wird frühzeitig selbständig. (Was bedeutet selbständig? Ist er tatsächlich selbständig oder ist eher gemeint sich selbst überlassen?)
Der Bruder ist 30. (Wenn die Mutter starb als er zehn war, kann es kein Bruder aus dieser Ehe sein. Hat der Vater wieder geheiratet?)
Er hat mindestens zwei Arbeitskollegen. (Was arbeitet er – ist das in der Biografie geklärt?)
Er ist Gladbacher Fußballfan.
Samstags ist Kneipen-Sauftag
Er ist mit einer Anika verheiratet.
Freitags ist Ehe-Ficktag

Die soziologischen Merkmale unterliegen im Text keiner Wertung. Allerdings erweckt der frühe Tod der Mutter einen Hauch von Mitgefühl zum Protagonisten

Die dritte Dimension, die psychologische -die Fakten:
Er ist begeisterungsfähig- was Fußball betrifft,
emotional kalt außerhalb der Fußballszene
hat Spaß am Büchsen kicken
umgangssprachliches Niveau
liebt mollige Frauen
ist frustriert über den Gewichtsverlust und damit kleiner gewordenen Busen der Ehefrau
ist nicht berechenbar
ist gewalttätig

Die dritte Dimension entwickelt sich auf Grundlage der ersten und zweiten.
Insofern ergibt sich keine zwingende Schlussfolgerung, wie es zur Gesamtheit der negativen Faktoren und damit zum Gewaltausbruch am Ende kommt.
Seine äußeren Merkmale sind nicht mit Makeln behaftet, die ihn im Leben hinderlich gewesen wären; die plötzlich auftauchenden Springerstiefel – die ein Symbol der Gewaltbereitschaft darstellen sollen, passen nicht erklärbar ins Bild.
Die soziologischen Merkmale geben nicht her warum er frustriert und gewalttätig ist.

Zusammenfassend ergibt sich bewußt überspitzt dargestellt folgendes Bild:
Weil die Gladbacher gewonnen haben, weil Wolfgang ohne Mutter selbständig aufgewachsen ist, weil seine immerzu starren Blicke Furcht einflößend sind, weil seine Frau dünn und flachbrüstig geworden ist, wird er zum Mörder.

Auch wenn dir die Darstellung der 3D- Person wichtiger war, sollte die Handlung und Stil deines Entwurfes dazu passen.

Zitat:
"Tooor!", brüllte der 41-jährige Wolfgang: "Tooor, Tooor, Tooor!"
Soeben schoß Gaffi, der Gladbacherstürmer, das 2-0 gegen Bielefeld in der 85sten Minute.
Fast wie ein weiße Billardkugel schimmert Wolfgangs großer Glatzkopf aus dem Fanblock hervor,  ...
Der erste und zweite Satz sind in der Vergangenheit geschrieben, während der Rest des Textes im Präsens steht.


Zitat:
Dann hatte er die Liebe seines Lebens gefunden; ach diese Anika, damals schön rundlich, oben wie unten, eine voluminöse Erscheinung.
Aber seit ihr Kätzchen verschwunden ist, hat sie fast aufgehört zu essen.
Anfangs dachte man, das gibt sich wieder, aber mittlerweile ist sogar ihr Busen verschwunden.

Er kickt und kickt die Dose mit seinen Springerstiefeln. …
Das blau markierte gehört noch in die Vergangenheitsform.
Wer ist „man“? Besser durch Wolfgang ersetzen.
Ich habe nicht gezielt gesucht, ob es noch weitere nicht erklärbare Zeitenwechsel gibt.

Zitat:
Plötzlich taumeln ihm ein paar Bielefelder entgegen.
Wolfgang kickt die Hansadose so, dass sie einem Bielefelder ins Gesicht knallt.
Ins Gesicht??? Die Dose sollte besser gegen ein anderes Körperteil prallen.
Die Verlierer ihrer Mannschaft lassen sich gefallen, dass einer von ihnen eine Dose ins Gesicht geknallt bekommt?
Es ist unglaubwürdig, dass mehrere Personen nur wegen Wolfgangs starren Blick flüchten.
Auch an dieser Stelle wäre eine Möglichkeit, Wolfgang ein positives Merkmal zu geben.
Er könnte selbst erschrecken, sich wortreich entschuldigen.



Die Handhabung der Zeichensetzung in der wörtlichen Rede haut noch nicht hin.
Zitat:
"Tooor!", brüllte der 41-jährige Wolfgang:(kein Doppelpunkt, sondern Komma) "Tooor, Tooor, Tooor!"



Zitat:
"Tschö, Leute.(der Punkt entfällt)", sagte er und verzieht keine Miene.
"Ja, ja, tschö. (der Punkt entfällt) ", sagte Manni, gefolgt von Ralf: "Tschö.", und seinem Bruder: "Bis dann."<<
Die zweimal Doppelpunkte als Fortführung der wörtlichen Rede und ein „und“ anzuhängen sind stilistisch unsauber.
Puh, merke gerade, dass du hier mit "sagte" wieder die Zeit wechselst.

Vorschlag:
"Tschö, Leute", sagt er und verzieht keine Miene.
„Ja, ja, tschö", entgegnen Manni und Ralf.
„Bis dann", verabschiedet sich sein Bruder.

Viel Erfolg, lass dir mehr Zeit  bei der Entwicklung der weiteren Figuren und achte nebenher gleich auf stilistische Unebenheiten.

Herzliche Grüße
Bianka

  
l
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Prunkbold
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Beiträge: 177



Beitrag18.08.2011 15:26

von Prunkbold
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Aknaib hat Folgendes geschrieben:
Dummbold hat Folgendes geschrieben:
.
Kommentare wären nett Wink
Nett? Schon mal sorry, wenn meine Kritik nicht nett klingt. Wink

Hallo Du…,

deinen Namen auszuschreiben widerstrebt mir. Doch er sagt mir bereits einiges über deine eigene 3D Figur. Wink
Da du von 3D schreibst, setze ich voraus was damit gemeint ist.
Ohne lebendige Figuren keine spannende Handlung, daher gefällt mir das Anliegen deines Beitrages.

@ yabbah Wink. Freut mich, dass du diese Plörre kommentierst.
Das ist Feed, wie ich es mir wünschte. Ich danke Aknaib, Misses Kompetenz Wink.

Du schreibst:
Zitat:
Dafür habe ich vor circa 10-30 Figuren zu kreieren, Wow – ein beeindruckendes Vorhaben
jeweils auf nur circa 20 Zeilen.
1. Warum nur zwanzig Zeilen?

@ Mein Masterprojekt besteht aus zwei 3-Dimensionalen Witzfiguren
und dafür übe ich vorher gewöhnlichere Figuren zu erstellen
und nur 20 Zeilen, weil ich glaube/glaubte(?) dass könnte reichen,
um die Lebhaftichkeit einzuschätzen usw.



2. Warum brichst du dein eigenes Vorhaben bereits mit der ersten hier eingestellten Figur?

@Habe nicht darauf geachtet ... es wurde just mehr,
wobei 20 Zeilen mehr eine Tendenz sind, denn eine strikte Vorgabe.



Zitat:
Es geht hauptsächlich darum, ob euch die Figur 3-dimensional erscheint.
Ob sie farbig oder fade ist, Original oder 08/15.
Du hast deine Figur in eine Handlung gepackt. Heißt dies du hast dir vorher bereits Eckdaten und/oder eine Figurenbiografie erstellt und probierst nun wie die Figur wirkt?
Ist dieser Textbaustein dafür gedacht, ihn 1:1 für ein längeres Projekt zu übernehmen?

@ Ein kurzer simpler Steckbrief mit nicht mehr als 8 Eckdaten.
Ich habe auch komplexere Steckbriefe und einen Charakterbogen,
aber ich wollte klein anfangen.
Und Wolfgang ist für kein längeres Projekt gedacht.
Er ist mir auch ziehmlich unsympathisch.


Keine Frage, du hast die drei Dimensionen eingebracht.
Deine Figur wirkt auf mich durchweg negativ und interessiert mich daher als Typ von Mensch nicht die Bohne.
Jeder Protagonist sollte nicht nur gut oder böse sein.
Bringe noch ein  Stück positives hinein. Das Kätzchen würde sich eignen; vielleicht ist er tierlieb?
Und warum am Ende die Figur doch nicht in sich rund ist, liegt an der Verknüpfung der  Dimensionen.


Die erste Dimension, die physiologische, ist meist am einfachsten zu kreieren- die Fakten:
Name: Wolfgang
41 Jahre alt
1,90 groß
hat eine Glatze
einen Bart, der wie Smilielippen wirkt (Trotzdem ich weiß wie ein –lachender- Smilie aussieht,  kann ich mir die Bartform nicht vorstellen.)
glubschige, starre, blaue Augen
er trägt Springerstiefel


Die zweite Dimension, die soziologische- die Fakten:
Er ist 10 als die Mutter stirbt. (Was hat ihm die Mutter bedeutet? Hast du für dich im Hintergrund diese Frage beantwortet?)  
Der Vater ist Fischer und tagelang weg.
Wolfgang wird frühzeitig selbständig. (Was bedeutet selbständig? Ist er tatsächlich selbständig oder ist eher gemeint sich selbst überlassen?)
Der Bruder ist 30. (Wenn die Mutter starb als er zehn war, kann es kein Bruder aus dieser Ehe sein. Hat der Vater wieder geheiratet?)
Er hat mindestens zwei Arbeitskollegen. (Was arbeitet er – ist das in der Biografie geklärt?)
Er ist Gladbacher Fußballfan.
Samstags ist Kneipen-Sauftag
Er ist mit einer Anika verheiratet.
Freitags ist Ehe-Ficktag

Die soziologischen Merkmale unterliegen im Text keiner Wertung. Allerdings erweckt der frühe Tod der Mutter einen Hauch von Mitgefühl zum Protagonisten

@ Also probiere ich bei den nächsten Figurentexten die soziologischen Merkmale einer Wertung zu unterziehen.



Die dritte Dimension, die psychologische -die Fakten:
Er ist begeisterungsfähig- was Fußball betrifft,
emotional kalt außerhalb der Fußballszene
hat Spaß am Büchsen kicken
umgangssprachliches Niveau
liebt mollige Frauen
ist frustriert über den Gewichtsverlust und damit kleiner gewordenen Busen der Ehefrau
ist nicht berechenbar
ist gewalttätig

Die dritte Dimension entwickelt sich auf Grundlage der ersten und zweiten.
Insofern ergibt sich keine zwingende Schlussfolgerung, wie es zur Gesamtheit der negativen Faktoren und damit zum Gewaltausbruch am Ende kommt.
Seine äußeren Merkmale sind nicht mit Makeln behaftet, die ihn im Leben hinderlich gewesen wären; die plötzlich auftauchenden Springerstiefel – die ein Symbol der Gewaltbereitschaft darstellen sollen, passen nicht erklärbar ins Bild.
Die soziologischen Merkmale geben nicht her warum er frustriert und gewalttätig ist.

@ Ja stimmt, es ist ein Gewaltausbruch aus dem Nichts, fast.
Das ganze ist viel zu wenich motiviert.
Vielleicht sollte seine Frau ihn schon vorher mehr nerven, per Handy.
Hm, weiß es nicht. Die ganzen soziologischen Mermale sollten wohl
dazu dienen, diesen Gewaltausbruch zu motivieren.
Also sollte wohl eine Wertung vorher erkennbar sein.



Zusammenfassend ergibt sich bewußt überspitzt dargestellt folgendes Bild:
Weil die Gladbacher gewonnen haben, weil Wolfgang ohne Mutter selbständig aufgewachsen ist, weil seine immerzu starren Blicke Furcht einflößend sind, weil seine Frau dünn und flachbrüstig geworden ist, wird er zum Mörder.

@ Kompetenz! Wink Ja, und da merk ich, dass hier vieles zu unmotiviert ist. Die Zahnräder greifen nicht ineinander.


Auch wenn dir die Darstellung der 3D- Person wichtiger war, sollte die Handlung und Stil deines Entwurfes dazu passen.

Zitat:
"Tooor!", brüllte der 41-jährige Wolfgang: "Tooor, Tooor, Tooor!"
Soeben schoß Gaffi, der Gladbacherstürmer, das 2-0 gegen Bielefeld in der 85sten Minute.
Fast wie ein weiße Billardkugel schimmert Wolfgangs großer Glatzkopf aus dem Fanblock hervor,  ...
Der erste und zweite Satz sind in der Vergangenheit geschrieben, während der Rest des Textes im Präsens steht.

@ Ja, da werde ich bei den nächsten Figurentexten drauf achten.
Entweder Präsens oder Präteritum.
Mir gefällt Präsens mehr, weil das dynamischer wirkt.


Zitat:
Dann hatte er die Liebe seines Lebens gefunden; ach diese Anika, damals schön rundlich, oben wie unten, eine voluminöse Erscheinung.
Aber seit ihr Kätzchen verschwunden ist, hat sie fast aufgehört zu essen.
Anfangs dachte man, das gibt sich wieder, aber mittlerweile ist sogar ihr Busen verschwunden.

Er kickt und kickt die Dose mit seinen Springerstiefeln. …
Das blau markierte gehört noch in die Vergangenheitsform.
Wer ist „man“? Besser durch Wolfgang ersetzen.
Ich habe nicht gezielt gesucht, ob es noch weitere nicht erklärbare Zeitenwechsel gibt.

@ Tempuskuddelmuddel^^


Zitat:
Plötzlich taumeln ihm ein paar Bielefelder entgegen.
Wolfgang kickt die Hansadose so, dass sie einem Bielefelder ins Gesicht knallt.
Ins Gesicht??? Die Dose sollte besser gegen ein anderes Körperteil prallen.
Die Verlierer ihrer Mannschaft lassen sich gefallen, dass einer von ihnen eine Dose ins Gesicht geknallt bekommt?
Es ist unglaubwürdig, dass mehrere Personen nur wegen Wolfgangs starren Blick flüchten.

@ Gemütliche Fußballfans sehen einen barbarisch brutal aussehenden Typen ... also ich finde das nicht unrealistisch, aber vielleicht habe ich Wolfgangs Blick nicht treffend genug beschrieben.


Auch an dieser Stelle wäre eine Möglichkeit, Wolfgang ein positives Merkmal zu geben.
Er könnte selbst erschrecken, sich wortreich entschuldigen.

@ Hm, ich wollte durch den Dosenangriff, aber auf die Gewaltbereitschaft anspielen. Aber man könnte es ja auch so machen,
dass er sich außerhalb klein macht und entschuldigt und zu Hause dafür
seinen Frust rauslässt.



Die Handhabung der Zeichensetzung in der wörtlichen Rede haut noch nicht hin.
Zitat:
"Tooor!", brüllte der 41-jährige Wolfgang:(kein Doppelpunkt, sondern Komma) "Tooor, Tooor, Tooor!"



Zitat:
"Tschö, Leute.(der Punkt entfällt)", sagte er und verzieht keine Miene.
"Ja, ja, tschö. (der Punkt entfällt) ", sagte Manni, gefolgt von Ralf: "Tschö.", und seinem Bruder: "Bis dann."<<
Die zweimal Doppelpunkte als Fortführung der wörtlichen Rede und ein „und“ anzuhängen sind stilistisch unsauber.
Puh, merke gerade, dass du hier mit "sagte" wieder die Zeit wechselst.

Vorschlag:
"Tschö, Leute", sagt er und verzieht keine Miene.
„Ja, ja, tschö", entgegnen Manni und Ralf.
„Bis dann", verabschiedet sich sein Bruder.


@ Versteh ich nicht. Ich dachte Satzendungszeichen nach wörtlicher Rede
seien selbstverständlich. Ich werde mich umschauen.


Viel Erfolg, lass dir mehr Zeit  bei der Entwicklung der weiteren Figuren und achte nebenher gleich auf stilistische Unebenheiten.

Herzliche Grüße
Bianka

  
l




@ Nochmal vielen Dank für dein elephantöses Feed Smile

Nun schnür ich mir das Joch des Backfeeds auf,
denn ich gebe gerne gerechtes Backfeed,
aber du hast die Messlatte so hochgesetzt,
dass ich wohl zum Stabhochspringer werden muss.


mit Gruß, Dummbold
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Beitrag18.08.2011 15:35

von kskreativ
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Nur ein kleiner Tipp  für das Entwerfen von Charakteren:
http://www.schriftsteller-werden.de/category/charakterentwicklung/


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C'est la vie. oder: Du würdest dich wundern, was man so alles überleben kann.
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Beitrag18.08.2011 16:18

von DasProjekt
Antworten mit Zitat

kskreativ hat Folgendes geschrieben:
Nur ein kleiner Tipp  für das Entwerfen von Charakteren:
http://www.schriftsteller-werden.de/category/charakterentwicklung/


Oh, der gute alte Link ins Konkurrenzforum ... auch nicht gerade die feine englische, Karin, oder?


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25. Mai 2017 - Kim Henry "Be Mine Forever"
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Prunkbold
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Beitrag18.08.2011 18:20

von Prunkbold
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kskreativ hat Folgendes geschrieben:
Nur ein kleiner Tipp  für das Entwerfen von Charakteren:
http://www.schriftsteller-werden.de/category/charakterentwicklung/



Danke, da tobt der Bär der Charakterentwerfung Wink


mit Gruß, Dummbold
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Prunkbold
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Beitrag18.08.2011 18:50
3-dimensionale Figur - Teil2
von Prunkbold
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...

Hallo Leute,

heute stelle ich euch Nils Schmidt vor.

Der Fokus liegt wieder einmal darauf, dass die Figur lebendig erscheint.
Es ist eine Beschreibung eines Charakters, eingebettet in einen kurzen Text, eine Übung für das Erschaffen von lebendigen Figuren.

Erscheint euch die Figur 3-dimensional?
Ich freu mich über Kommentare und kommentiere eure Texte zurück. Wink


Zum Textverständnis noch dies:
Upleveln: Einen Computerspielcharakter auf das nächste Level bringen.
WOW: Zeitraubendes Computerspiel mit Helden und Monstern.


Nils Schmidt

„Upgelevelt!“, sagte der 18-jährige Nils über Headset zu seinen WOW-Clankameraden.
„So, ich muss dann ins Bett, tschö.“, sagte er, zog das Headset runter,
die dickrahmige, schwarze Brille und drehte seinen Drehstuhl nach links,
von wo er seine schlacksigen 1,85cm ins Bett plumpen ließ.
Um Jeans und Shirt auszuziehen war er zu faul.
5 Stunden später: Räääng! Der Wecker klingelte und so stand er auf,
putzte Zähne und versprühte Deo, für mehr war keine Zeit, eben noch Schulrucksack auf,
raus aus dem Reihenhaus und mit Papa zur Schule fahren,
der ihn auf dem Weg zur Arbeit, - Beamter beim Arbeitsamt - meist mitnahm.
Papa: „Tschö.“
Nils: „Tschö.“, klappte er die Autotür zu und tappte um 7.00 Uhr spinnenähnlich zum leeren Gymnasium.
Zeit hatte er noch, aber besser warten, als mit dem Bus zu fahren,
wo die frechen 8-Klässler lauerten, die über seine schwarze Strubbelfrisur und Nerdbrille lachten.
Und so setzte sich der bleiche Nils mit seiner Jeans, die zum Bauchnabel ging
und wohin sein lilagebatiktes Shirt mündete, auf einen kalten Stein
und holte die PS Portable raus, dessen Ummantelung im Starswarsdesign schimmerte.
Und so daddelte er Ridge Racer bis zwei Mädchen aus der Unterstufe ihn ansprachen.
Mädchen1: „Was spielst du da?“
Nils speichert den Spielstand und zwischen seinem zerzausten Vollbart brummt es: „Ridge Racer.“
Mädchen1: „Achso.“
Und als er sie mit seinen schwerfälligen Augen anguckte und dachte, sie wollten noch was sagen,
blinzelte er vor Unsicherheit wie dämlich, so dass beide Mädchen sich davonkicherten.
Mädchen2 aus der Entfernung: „Das 's voll der Nerd, ne!.“

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sinner
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S


Beiträge: 167



S
Beitrag18.08.2011 19:28
Re: 3-dimensionale Figur - Teil2
von sinner
Antworten mit Zitat

Dummbold hat Folgendes geschrieben:

Erscheint euch die Figur 3-dimensional?


Nicht mal annähernd.
Noch eindimensionaler geht es ja kaum.

Würde gut in die Rubrik "Trash" passen.
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kskreativ
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Beiträge: 2232
Wohnort: Ezy sur Eure, France


K
Beitrag18.08.2011 19:34

von kskreativ
Antworten mit Zitat

@dasProjekt
Ist das die Konkurrenz? Tut mir leid. Aber hier war doch erst ein längerer Thread über die Schneeflockenmethode, oder? Embarassed


_________________
C'est la vie. oder: Du würdest dich wundern, was man so alles überleben kann.
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MosesBob
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Beitrag18.08.2011 19:43

von MosesBob
Antworten mit Zitat

Threads zusammengefügt. Bitte für alle Teile einer Geschichte nur einen Thread benutzen und dann vor dem Absenden unter dem Textfeld das Kästchen "Fortsetzung" anklicken. Siehe auch hier (Punkt 3): http://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?t=27667

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Das Leben geht weiter – das tut es immer.
(James Herbert)

Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die eines Experten sein, der versichert, das sei technisch unmöglich.
(Sir Peter Ustinov)

Der Weise lebt still inmitten der Welt, sein Herz ist ein offener Raum.
(Laotse)
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DasProjekt
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Beitrag18.08.2011 19:45

von DasProjekt
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Die Schneeflockenmethode hat Jacky ebenso "geklaut" wie das DSFo - die ist von Randy Ingermansson.
Aber das ist jetzt Off-Topic.


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25. Mai 2017 - Kim Henry "Be Mine Forever"
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Herbert_Stencil
Geschlecht:männlichGänsefüßchen


Beiträge: 28
Wohnort: Leipzig


Beitrag18.08.2011 19:47

von Herbert_Stencil
Antworten mit Zitat

Hallo Dummbold,
dein Charakter ist eine bloße Ansammlung farblosester, äußerlicher Klischees. Keine Geschichte, keine Motivationen, keine Gedanken, kein Innenleben. Du benennst lustlos Eigenschaften einer leeren Hülle und hoffst, dass der Leser sich aus den beschriebenen klischeeaufgeladenen Äußerlichkeiten sein Bild macht.
Dazu wirkt der Text, als ob du ihn auf der Busfahrt auf deinem Handy abgetippt hättest. Ich werde mal die ersten paar Sätze kommentieren, damit du siehst was ich meine:

Zitat:
„Upgelevelt!“, sagte der 18-jährige Nils über Headset zu seinen WOW-Clankameraden. (Sagte wirkt hier vollkommen fehl am Platz und warum sagt er nur ein Wort? Zu Jemandem, der Stunden in WoW zubringt würde es besser passen, wenn er so ein Uplevel-Ereignis möglichst übertrieben zelebriert! Lass ihn unbeherrscht rumschreien, auf seinem Stuhl tanzen, mit der Faust auf die schon kalte Pizza schlagen, irgendwas eben!)
„So, ich muss dann ins Bett, tschö.“, sagte er, zog das Headset runter (Kein Rechner ausschalten oder wenigstens aus WoW ausloggen?),
die dickrahmige, schwarze Brille (was ist mit der?) und drehte seinen Drehstuhl nach links (das klingt als ob er daneben stünde und ihn drehen würde),
von wo er seine schlacksigen 1,85cm(ich finde solch Centimeter genauen Größenangaben in Geschichten vollkommen lächerlich (aber das mag Geschmackssache sein), außerdem sitzt er in dieser Szene, da von seiner Größe zu schreiben ist zumindest unglücklich) ins Bett plumpsen ließ.
Um Jeans und Shirt auszuziehen war er zu faul.
5(einstellige Zahlen sollten ausgeschrieben werden) Stunden später: Räääng! Der Wecker klingelte(ist nach dem Räng überflüssig, das ist selbstredend zusammen mit der Tatsache, dass er aufwacht) und so stand er auf, (steht er einfach nur auf? nicht vielleicht widerwillig? oder schon voller Vorfreude auf den Tag, die nächste Erfahrungsstufe oder den nächsten Bossgegner in WoW?)
putzte Zähne (wie tut er das? gründlich? pflichtschuldig? sabbert er dabei? hat er Zahnfleischbluten weil er sich schlecht ernährt oder noch Essensreste im Mund, hat ja abends die Zähne nicht geputzt?) und versprühte Deo, für mehr war keine Zeit, eben noch Schulrucksack auf,
raus aus dem Reihenhaus und mit Papa zur Schule fahren,
der ihn auf dem Weg zur Arbeit, - Beamter beim Arbeitsamt - (aha) meist mitnahm. (generell ist dieser Satz einfach desaströs)
[/quote]
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Mr. Curiosity
Exposéadler

Alter: 35
Beiträge: 2545
Wohnort: Köln
Der goldene Käfig


Beitrag18.08.2011 20:09

von Mr. Curiosity
Antworten mit Zitat

Hi!

Zitat:
Der Fokus liegt wieder einmal darauf, dass die Figur lebendig erscheint.
Es ist eine Beschreibung eines Charakters, eingebettet in einen kurzen Text, eine Übung für das Erschaffen von lebendigen Figuren.

Erscheint euch die Figur 3-dimensional?


Vielleicht erklärst du, inwiefern er dreidimensional ist. Evtl. hast du da was falsch verstanden Wink Der WoW-spielende Nerd ist doch einfach ein Klischee. Mehr nicht.
Hinzu kommt, dass du leider ziemlich holzhammermäßig vorgehst.

Beispiele:

Zitat:
die dickrahmige, schwarze Brille und drehte seinen Drehstuhl nach links,
von wo er seine schlacksigen 1,85cm ins Bett plumpen ließ.


Genaue Größenangaben interessieren mich gar nicht. Das klingt doch viel zu steif, gerade an dieser Stelle. Wenn du schon Infos auf die Weise einbringst, mach es so eindeutig, dass man sich nicht dran stört und es als deinen Stil erkennt. Die Brille ist auch so ein Klischee-Merkmal eines Nerds. Lass sie weg.
Zitat:

5 Stunden später: Räääng! Der Wecker klingelte und so stand er auf,
putzte Zähne und versprühte Deo, für mehr war keine Zeit, eben noch Schulrucksack auf,
raus aus dem Reihenhaus und mit Papa zur Schule fahren,
der ihn auf dem Weg zur Arbeit, - Beamter beim Arbeitsamt - meist mitnahm.
Papa: „Tschö.“
Nils: „Tschö.“


Der Teil ist vollkommen belanglos. Das sind so reine Platzhaltersätze. Entweder dampfst du das auf das Nötigste runter  oder du machst einfach einen Cut.
Aber hier verhält es sich wie mit dem Einbringen von Informationen: Du kannst es auch so machen, aber mach es so, dass es als dein Stil sichtbar wird und nicht als Unvermögen.

Zitat:
Und so setzte sich der bleiche Nils mit seiner Jeans, die zum Bauchnabel ging
und wohin sein lilagebatiktes Shirt mündete


Klischee. Info-Dumping.
Zitat:

Und als er sie mit seinen schwerfälligen Augen anguckte und dachte, sie wollten noch was sagen,
blinzelte er vor Unsicherheit wie dämlich


Bisher hatte ich den Eindruck, du willst in der personalen Sichtweise schreiben. Hier wird es auktorial.

________

Du willst ihn kurz darstellen, gestaltest es aber viel zu lang. Dass er ein Nerd ist, kannst du in einem einzigen Satz zeigen. Um Nils Tiefe zu geben, solltest du ihm Eigenschaften verpassen, an die man bei einem Nerd nicht denkt. Eine andere Möglichkeit wäre auch, dass er einen gewissen Background hat, irgendetwas in der Vergangenheit, das ihn dazu brachte, sich dermaßen zurückzuziehen. Was auch immer. Auf jeden Fall muss da etwas her, was das Klischee geschichtsrelevant bricht.

LG David

P.S.
Bitte keine Prosa-Texte von mir kommentieren. Das ist alles unbedacht reingestellter Schrott, der dahin gehört, wo er ist: In der Versenkung.


_________________


"Wenn du Schriftsteller sein willst, dann sag, dass du der Beste bist ...
Aber nicht, solange es mich gibt, kapiert?! Es sei denn, du willst das draußen austragen."

(Ernest Hemingway in "Midnight in Paris")
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Herbert_Stencil
Geschlecht:männlichGänsefüßchen


Beiträge: 28
Wohnort: Leipzig


Beitrag18.08.2011 20:14

von Herbert_Stencil
Antworten mit Zitat

Zitat:
P.S.
Bitte keine Prosa-Texte von mir kommentieren. Das ist alles unbedacht reingestellter Schrott, der dahin gehört, wo er ist: In der Versenkung.

 Laughing
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Mr. Curiosity
Exposéadler

Alter: 35
Beiträge: 2545
Wohnort: Köln
Der goldene Käfig


Beitrag18.08.2011 20:17

von Mr. Curiosity
Antworten mit Zitat

Dummbold hat Folgendes geschrieben:
Ich freu mich über Kommentare und kommentiere eure Texte zurück.


Das hat mir nunmal Angst gemacht  Laughing


_________________


"Wenn du Schriftsteller sein willst, dann sag, dass du der Beste bist ...
Aber nicht, solange es mich gibt, kapiert?! Es sei denn, du willst das draußen austragen."

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madrilena
Klammeraffe

Alter: 87
Beiträge: 647



Beitrag18.08.2011 21:58

von madrilena
Antworten mit Zitat

Der Fokus liegt wieder einmal darauf, dass die Figur lebendig erscheint.

Das versteh ich jetzt nicht ganz! Muss nicht jede Figur, d. h. jeder Protagonist in einer Geschichte lebendig erscheinen, gleichgültig ob ein-, zwei- oder dreidimensional?
Einfach nur gut beschrieben und schon lebt die Figur.
Gruß madrilena


_________________
Bücher im Alkyon Irmgard Keil Verlag/Marbach "Schatten umarmen" Kranichsteiner Literaturverlag.
1. "den Himmel mit Händen fassen" ISBN
10:3934136303
2. "Schatten umarmen ISBN 10:3929265133
3. "...und die Zeit stand still" ISBN 10: 3934136311
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Schatten umarmen auch über Libri.
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Murmel
Geschlecht:weiblichSchlichter und Stänker

Alter: 68
Beiträge: 6380
Wohnort: USA
DSFo-Sponsor


Beitrag19.08.2011 13:47

von Murmel
Antworten mit Zitat

Randfiguren und auch Nebenfiguren werden in der Regel nicht mehrdimensional gestaltet. Wie auch?

Ansonsten halte ich den Thread für deplaziert. Das ist was für die Schreibwerkstatt.


_________________
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